1828 / 340 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 17 Dec 1828 18:00:01 GMT)

57 feidlihem Einverständnisse, ein Gri:chischer und ein fatl o-

larcher Bischof, jeder mit seinem Clerus. Die Jesuiten un-

erhalten ein seit 1642 gegründetes Collegium. Auch giebt 2s ein Griechisches und ein fatholisches Frauen-Kloster. Die fatholischen Nonnen sind Dominicanerinnen ; die Griechischen folgen der Regel des. heiligen Basilius. Beide - beschäftigen fich mit Verfertigung von Baummwollen-Zeugen, welche wegen ihrer vorzügliche Güte starken Absaß in der Levante finden. Da die bisher unergründliche- Tiefe des Meeres in den Gewässern voy- Santorin das Ankerwerfen nicht gestattet, so hat die Jusel keinen Hafen für größere Schiffe; nur kleine Faßrzeuge, Barfen und Nachen fönnen hier landen. Die- sem Uinstande verdankten es die Bewohner, daß sie nur sel- ten von den Túrken besucht wurden und ungestörter als an- dere Jnsulaner die ‘Früchte thres Fleißes genießen konnten. Der Gemeinde-Rath besteht aus Primaten, welche jährlich ans beiden Consessiónen gewählt werden, und über alle, die Verwaltung und Rechtspflege betreffende Gegenstände, gemein- chaftliche Beschlüsse fassen ; nur die kirchlichen Angelegenhei- ren sind von diesem gemeinschaftlichen Verfahren ausge|chlos- fen und werden zur wechselseitigen Sicherstellung beider Par-

theien gegen jede Beeinträchtigung ihrer Rechte, je nachdem |

ge die eine oder die andere Confession betressen, von den Pri- maten der betheiligten Parthei verhandelt. Die Verhältnisse des nur selten hier residitenden Kadi's zu den Lokal-Behör- den waren dieselben, wie auf den übrigen Juselu, wo die Be- vôtferung nur allein aus Christen besteht und die Muselmän- ger bisher gleichsam nur noch- ausnahmsweise geduldet. wur-

den. i

Auch auf Santorin hat sich die Volksstimme für die “Insurrection erklärt, troß des Widerstandes, den dieser Be- chluß von Seiten der Läteinér erfuhr, welche überall, wo sie oicht von dèn Griechen überstimmt wurden, Türkische Ober- derrschaft der Griechischen vorgezogen haben. So oft sich die Füréischen Flotten Santorin nahten , ‘sandten die Primaten dem Kapudan-Pascha-Deputirte, welhe ihm, nebst angemesse- oën Gescheuifen, die Versicherung der- Treue und ‘Unterwür- figfeit der Jnselbèwohner übérbriigen mußten; kaum hatten ach die Flotten aber aus dem Gesichtsfreis entfernt, so ward die Griechische Fahne wieder- aufgestectt. Dieses mehr als einmal glücklich ‘wiederholte Spiel mit dér Nachsicht des Groß-Admirals ist von verschiedenen andern kleinen Junseln, welche Landungsversuche befürchteten, mit gleich glücklichem Erfolge angewendet worden.

(Fortseßung folgt.)

Inland.

Breslau. Jn dem so eben abgelaufenen Kirchen-Jahre vom 1. December 1827 bis- 1. December d. J. wurden in

sienger Stadt und den zu derselben eingepfarrten Vorstädten

and Dôrfern 2960 Kinder geboren, nämlich: 1489 männli-

cen und 1471 weiblichen Geschlehts, worunter jedoch 147"

todtgeborne nicht mitbegriffen sind. Jn demselben Zeitraum beträgt die Anzahl der Gestorbenen 3038, nämlih 1597 männ- lèchen und 1441 weiblichen Geschiechts, mit Hinzurechnug der Taodtgebornen aber 3185. Es sind also mit Ausschluß der Lebterv 78 mehr gestorben als -geboren.

In das Kranken-Hospital Allerheiligen sind vom 1 Dec. 4827 bis ult. Nobember d. J. 4065 Kranke aufgenommen und daselbst verpflegt worden. Der- Kranken-Bestand war am 1. Dec. 1827 345 Personen , mithin wurden in diesem Fahre verpflegt: 4410; davon sind în demselben Zeitraum 3579 gesund entlassen und 488 gestorben. Am 1. Dec. d. J. verblieb demnach ein Bestand von 343 Kranken.

Köln, 11. Dec. Unsere heutige Zeitung liefert noch folgende Berichte über das Erdbeben vom Zten d. M.:

„Elsen. Am Zten d. M., Abends gegen 7 Uhr, hatten wér hier einen ganz fühlbaren Erdstoß. Er kündigte sich et- lôche Sekunden früher durch Sausen des Windes- und ein angewöhnliches Gerassel an, so daß man glaubte, es käme aiza Wagen herangefahren. Zimmerthürén und Fenster er- zitverten, als ob sie aufspringen wollten. Ein Papagey fiel

Vedruekt hci A. W. Hayn.

von seinem Holze im Kéfig herunter. Nach etwa g cunden war wieder alles ruhig. Das Erdbeben im Fehy dieses Jahres war nicht so anhaltend, auch nicht so heft

Abends 7x Uhr, hat man hier und in der Umgegend hyj 2/ Barometer-Stand eine starke Erderschütterung, welche, rere Sekunden dauerte, bemerkt. Mehrere Stöße ware der Erschütterung des hiesigen- Hospital - Gebäudes un) den Uhren und Bildern an den Wänden sehr bemer Einige, die gerade wah waren, wollen eine gleiche Ersci rung später in der Nacht bemerft haben.“

Allgemeine

¡„Cues-(an der Mosel), 5. Dec. Am 3ter d.

jreußische Staats-Zeitung.

VW 340.

der Elfen, romantische Feen- Oper in 3 Abtheilungen,

_ Berlin, Mittwoch den 17ten December.

Königliche Schauspiele. Dienstag, 16. Dec. Jm Opernhause: Oberon,

Ballets; Musik von C. M. v. Weber. (Mad. Devi

vom Hoftheater zu Dresden, Rezia, als Gastrolle.) gen und dem Parquet nicht mehr zu haben.

acte. par Secribe. 2) La première représentation de; première affaire, ou: Le Duel, comédie nouvelle en 3y et en prosc, du théâtre Royal -de POdeon, par M. ville,

male wiederholt: Albreht- Dürer in Venedig, met Schauspiel in 1 Aft, -von C. ‘v. Schenk. - Hierauf: 6 die rechte Zeit, Lustspiel in 2 Abtheilungen, von A. Ly Und zum Erstenmale: Die Familie der Unschuldigen, sches Divertissement in 1 Aufzug. |

auf: Der neue Gutsherr., Komische Oper in 1 Aft; Y n Boyeldieu. Zum Beschluß: Die Hasen in der aide. |

Die Waise aus Genf. h. 172. Columb. 224. 4. Mérican. 17.175. Russ. 96.965. Brasil. 64. 642

2

Hoftheater zu Dresden : Sargines, als Gastrolle.)

ersten Ranges 1 Rthlr.; imi Parquet und in den Pa Logen 20 Sgr. 2c. :

Zu dieser Vorstellung sind Billets zu den Parquet, Sup plement ¡u Nr 339 cs A, As ° o : - g.

Im Schauspielhause: 1) Caroline, vaudeville y 0 i ; ondon, 9. Dec. Se. Maj. der König befinden sich f E i 4 , / ich fortdaue V i; M S FASen N ILRUGE ausgefahren c Vabes ie SGE Von Send enn: Höchstdieselben sind dru dfe Sea E e LEN aus Lissabon ( bis zum 1. Dec. ) befand si Dom ‘Miguel i d Consul, Heren Barbosa, ita e s demn’ fie be e Bene, die Königl. Freiwilligen ‘den ‘Dan scat i ! L ine Nacht und ei Ld e y L L Sebi A G Aa ter Gu S, 25sten November ‘lele V ren E T Verfahren an den Militair-Commandanten und ‘veri "Corregidor mm rere andere Vice-Consuln einen 9 a éb p e at | 1 Corregidor, und verl j ien Protest gegen , Auch der Englische Vice-Consul zu Vislla-Real in Algarbien ist vetbaftet es Ne Amt und ihre Per- nen & c G 00s E geschickt worden. i n und überdem mit anderen Ge- ‘le beste Portugiesische Frêgatte „Diana‘/ und die Fregatte „D ; ig, sind, durch Sturm in den kläglich( gafte „Dom Pedro,“ beide zur Expeditio ‘cei pefehrt glichsten Zustand versest, mit 520 Mann Truppen am Bord, id V Tal Mit dem lebten Packet-Boote aus Lissabon sind wi j | f Ps, t teder 1 Ne j emeine und einige Portugiesische Frauen als Slücheling Bed e Megenlichen Standes, 12 Officiere,

Tanger ist durch unsere Kriegs schi , irt - : Ebe in Gefabe h uns gsschifse scharf blokirt. Unser General-Consul war verhaftet und das Leben unsrer

Auf- dem Geldmarkte war heute wenig Verkehr. Consols SE . %

Mittwoch, 17. Dec. Im Schauspielhause, zum E

_Königsstädtsches Theater. Dienstag, 16. Dec. Das Lustspiel am Fenster.

Mittwoch, 17. Dec. Auf Begehren: Therese, ! Schaßkammer -Schei aßbtammer-Scheine 65. 67. Span. 10.

Port. 54. 542.

Frankfurt a. M., 12. e 1, 52 ‘05 Y j i blige 1242, è./ 12. Fec M, 92 Metalliqg. 957. Bank-Actien 1316. Loose zu 100 Fl. 1572. Partial-

Donnerstag, 18. Dec. Sargines. Komische O Aften ; Musik von Pär. (Mad. Devrient, vom K?

Preise der Pläbe: in“ den Logen und im“ Bolcon i Paris, 9. Dec. ZpCtige Rente 74 Fr. 5pCtige Rente 106 Fr. 95 Cent.

Berliner Börse. i Den 15. Dee. 1828.

Amtil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. (i

E s y ¿t i 1 ¡ Jet Der Grtrantez@Oreter uno vrr 17 Fs Led: r 7 E T E E. M N iegertochter, zu demjelben Zwecke verfiehenen S ins nahme verliehen seyn. ne E, Da Tb Z T ito d. Nmk.|— | 2/3 /Wlgt „worden sind. ZU- diejer Gabe füge Jch einige Char- Mittelst Ukas vom 26. Nov. iff der gewesene Civil:.Gou- VVeatpr. Pfdb. A.| 4 “vie D A, „die Ach Selbst sür _die in den Hospitälern verpflegten verneur“ von- Jrkußfk, Wirkliche -Etats-Rath Treskin, wégen

dic dio Bl4|94 | — Holl. vollw. Due.| — | 193 vbundeten Krieger zurecht e habe, Inden Jch Mich | geseßlosen, eigeumächtigen und eigennüßigen Verfahrens im Groshz. Pos. do.| 4 | 992 | — JFriedrichsd’or . |— | 131 shtlich der diesfälligen Anordnungen auf Jhre Seelen- | Dienste, zum Verlust seiner Würden und Ehren und zur Ostpr. Pfandbr. | 4 | 942 | — [Disconto .….. |—| — |W verlasse, bitte Jch Sie, nach Maaßgabe der Vertheilung | Verbannung aus beiden Hauptstädten - geseßlih bestimmt

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BGeldhülfen, Mir die Namensverzeichnisse der Empfänger | worden. Im der Handels-Zeitung liest man: „Verschiedene ausländische Blätter finden es sonderbar, ; daß Rußland eine so kleine Anleihe, wie die neue Holländi- ¿ St. Petersburg, sche, nicht zu Hause gemacht habe. Sie ziehen daraus einen al Oer E Mo) 10S, - j j Schluß auf Mangel an innern Hülfsmitteln. Das- Falsche Das Datum diejes Rescriptes zeigt, daß Ihre Ma- | dieses Urtheils ist leicht einzusehen. Denn wenn es an it dasselbe drei Tage vor Jhrem Hinscheiden unter- | Hülfsmitteln fehlte, würde feine kleine, sondern eine große

Berichtigu n.9. | lenden, Ach bin mit wahrhafter Achtung und Geneigt- In Nr. 338. der Staats-Zeitung Artikel Columb Ihre wohlgewogene 2 st. „seinem Freunde, Don Vargas“/ l. „sel

L / (Unterzeichnet:) Maria. reunden, den Vargas“‘“. :

Redacteur. Fo h n, Mitredacteur Cot!

tes Stunden Zhres kostbaren Daseyns, das Bedürfniß, | Auslande gemacht worden, bedarf für einen Sachkundigen n die entferntesten -Gegenden des“ Reichs, den - milden | keiner Erkläruug. Dénn. foll Rußland bei vermehrten Aus- luß Jhrer Tugenden geltend zu“ machen; die unerschöpf- gaben im “Auslande, durch: ihre Uebermachung , seinen Wech- è Menschenliebe, die Ihr ganzes Leben erfüllte, war noch | jeleours werfen? Wäre es immer gebräuchlich, eher zu unz t der leßten Gedanfen Jhrer Engelseele. tersuchen als zu urtheilen, so hätte man sich aus den jährii-

1828.

Vet habeu. So fühlte die erhabene Füëstin, auch in den | Anleihe gemacht worden seyn. “ Warum aber die fleine im’

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