1828 / 344 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ren. Was éndessen unsern stolzen Feinden noch besonders miß- fälit, ist die Anwesenheit eines Bischofs im Minister-Rathe. Der Constitutionnel sieht die Quelle alles Uebels in der Bil- dung eines Ministeriums der geistlichen Angelegenheiten; er habe, sagt er, solches vorausgejehen, denn seit diesem Augen- blicke sey: die Geistlichkeit mit ihren Forderungen immer an-

maaßender geworden und habe Präfekturen und Communen

an fich gerissen. Wann. hat aber der Clerus sich einer Prä- fefktur oder eines bürgerlichen Amtes bemächtigt ? ist je ein Geistlicher Präfekt geworden? Man sollte eigentlich lachen zu diesen bitteren Klagen über erdichtete Uebel, und zu die- sen handgreiflichen Widersprüchen zwischen shaamlosen Be \huldigungen und der Wirklichkeit.“

Unter der Unterschrift: „„Cynismus der Gazette“ ent- hält der Courrier français folgenden Aufsaß: „Die Ga-

zette de' France oder, besser gesagt, das Journal der vorigen

Verwaltung, deren Geist zuweilen noch die jebige zu beseelen scheint, insultirt seit einiger - Zeit mit einer unglanblichen Unvérschämtheit die ausgezeichnetsten und achtungswerthesten Männer Frankreichs. Vor cinigen Tagen enthielt sie einen ironischen Artikel Über die Gelehrten, die mit Herrn Cham- pollion nah Aegypten gegangen sind, um die Denfkmäler' die- ses Landes zu untersuchen *). Jn derselben Nummer ihres Blattes ließ sié sh einen Brief aus Toulon voller Schmähreden auf den braven Fabvier schreiben, um cinen unerschrocfenen Krie- ger, der zur Emancipation Griechenlands so wesentlich beigetragen hat, als einen Feigen zu brandmarfen. Gestern endlich, und dieses Factum verdient ‘bemerkt zu werden, trieb - sie in ihrem Siegestaumel über eine Verurtheilung, welche, ganz Frankreich beklagt, die Kecéheit so weit, daß sie sich über die Gegenwart derx Herren Laffitte, Sébastiani und des Fürsten von der. Moefwa in der Sißung des Zuchtpolizeigerichtes vom 10. d. M. in folgender Art ausdrückte: ¿¿„„Da Herr Laffitte, sein Schwiegersohn der Fürst von der Mosfwa, und der General -Sébastiani keinen Plaß im Auditorium finden fonnten, so kamen sie, sich von selbst: auf die Bank- der An- geschuldigten zu seßen. Wie sonderbar doch zuweilen der Zu- fall spielt! " man hätte glauben. sollen, Frankreich habe eine Regierung.‘/// - Also solche: achtbare Männer, wie die eben

genannten, welche die Freundschaft mit Herrn Béranger auf: dieselbe. Bank geführt hatte, würde die- Gazette, - wenn sie

das Regiment führte, den Procuratoren des Königs über- liefern, und- in sofern’, die Jury- nur aus Mitgliedern wie ein Franchet, Delavau und - andere Novembrisirer, be- stände, könnte sie ihrer Sache gewiß scin; Frankreich würde alsdann eine Regierung haben. Möge das Land diese Worte wohl erwägen; mögen die Deputirten sie benußen. Die: Gazette braucht sich. nicht deutlicher zu erklä- ren. Jedermann wird leicht einsehen, daß für solche Richter auch solche Angeklagte gehdren, und daß wenn Fabvier -ein Sl Herr Genoude (der Eigenthümer der Gazette) ein eld ist. D

Jn Diedenhofen ( Thionville) im Mosel - Departement hat man am 8. d, M. um 77 Uhr Abends eine leise Erd- Erschütterung verspürt. :

Großbritanien und JFrland.

London, 13. Dec. Se. Maj. der König haben am ten d. M., zur großen Freude der Bewohner - der Stadt Windsor, das dortige Schloß bezogen. E

__ Die zu Plymouth versammelten Portugiesen werden nächstens nah Brasilien eingeschifft werden. Die zu dieser Ueberfahrt erforderlichen Schiffe sind bereits gemiethet.

Der Portugiesische General Stubbs hat zu Plymouth unterm 7. d. Mts. folgende Kundmachung erlassen :

1) Da die Portugiesischen Emigranten nicht länger in dem Depot bleiben können, weil die Regierung Sr. Briti- schen Majestät es nicht zugeben will, so wird es für sie noth- wendig, daß sie dies Land verlassen, und einen Entschluß fassen, welcher mit dem Interesse ihres Landes und mit der Hochherzigkeit, die sie zu so großmüthigen Opfern und zu einer so achtungswerthen Auswanderung antrieb, in Ein- klang steht.

2) Es ist dem Charafter Sr. Maj., des erhabenen Va- ters der Donna Maria Il., angemessen, den Knoten zu zer- schneiden, welcher den natürlichen Lauf der Begebenheiten in den Staaten Seiner erhabenen Tochter aufhält; und ganz besonders ist es die Pflicht der braven Vertheidiger der Por- tugiesischen Freiheiten und der Rechte ihrer jungeir Königin, bei. einem so edlen Entschluß mitzuwirken. Nur in der

*) Jn diesem Artikel hatte die Gazette unter andern Hrn. Champollion einen zweiten Hermes Trismegistus genannt, der Ie, Aegypten gegangen sey, um alle Räthsel dieses Landes zu dsent, |

Hauptstadt des erhabenen Kaisers, vorigen Königs von q tugal nur in dem Busen einér mit der Portugiesij 7 verschwisterten Nation, werden die treuen Utiterthanen y, Donua Maria Il. sowohl eine ‘gastlihe Aufnahme, y auch einen freundlichen Willkommen, -brüderliche Freundscgj

Schuß und besonders genügende Hülfsquellen, so wie ei

weiten und sichern Spielraum für Operationen finden, wes die Anerkennung der von dem Pártheigeist und der Usurpati unterdrückten Rechte in unserm Lande bewirken müssen. 3) Zwischen Entwürdigung und Ruhm ist die Vy nicht zweifelhaft. Männer von Ehre in allen Ländern w dei dieses lebte Opfer loben, und. in ihm. die-edelste. Hi quelle in schwierigen Umständen, die sicherste Beendigy

“einies so cifrigen-und-ruhmwürdigen Unternehmens-sehen,

4) Jnzwischen werden die Officiere, Subalternen y gemeinen Soldaten, welche sich jest in dem Depot befind, angewiesen, sich in Bereitschaft zu: halten, um in wenig gen näch ihrer Bestimmung (Brasilien ) abzugehen, wie. dem uns* so eben zugekommenen Befehle gemäß- ist.

5) Man hofft, daß die Freiwilligen, welche die Ty pen mit so großer Treue gegen die wahren Interessen ih Landes, in ihren Gefaßren und Mühen - begleitet hah ihren Waffengenossen ferner fehr gern folgen werden, y den Triumph der Sache ihres Landes und ihrer rechtinj gen Königin zu sichern.

6) Diejenigen, welche, ohne im Kriegsdienst zu ‘sh die Heiligkeit ihres Eides geachtet und sich jeder Art Aufopferungen unterzogen haben, werden ebenfalls nah obgedachten Bestimmung gebracht, wo sie im Stande s werden, neue Beweise ihrer- erprobten Vaterlandsliebe 1 Treue zu geben.

7) Tages-Befehle- werden die Zeit und Art der schiffung in- schon hier befindlichen. und: anderen - ohne J verlust hieher zu beordernden Transportschiffen festseben, brigens wird. für alle bei einer langen Reise möglichen ÿ quemlichkeiten gesorgt werden. :

8) Weun jedoch einige niht zum Militair: gehörige Y dividuen dem allgemeinen Entschluß zu folgen verwei sollten, so haben sie ihre Namen in dem Secretariats-A dieses Depots aufzeichnen zu lassen, weil das Depot (i

nach Beendigung der Einschiffung. aufgelôst werden soll,

_— Thomas G. Stubbs,- General-Lieutenant

Der General Pizarro hat an. den Mayor von Plymi ein» Schreiben- gerichtet worin er ihm, so: wie den Bet nern von Plymouth und den Briten- im Allgewmeinéü, die freundliche Aufnahme und Behandlung dankt , welche] den Portugiesischen Flüchtlingen gewährt haben.

Vor einigen Tagen äußerte der Courier (siche Nr. unserer Zeitung), indem er der beabsichtigten Einschiffung) in Plymouth befindlichen Portugiesen erwähnte, „da schiene, als wäre gegenwärtig ein günstiger Augenbli] die dortigen Constitutionnellen, um sich mit den in Porti aufgestandenen Guerilla’s zu vereinigen.‘ Zu dieser Al rung giebt er jest folgende Erklärung: „„Das ist uns Meinung, doch wir sind nicht so schlecht unterrichtet, | daß wir vorausseben sollten, unsere Regierung, als ‘eine! trale, föônnte die Einschissung der Auswanderer mit Vis und Munition zu dem angegebenen Zweck eines feindli Angriffs auf Portugal veranlaßt haben, oder erlauben | len. Das hieße, alle Pflichten aus den Augen seben, uns unsere neutrale Stellung auferlegt. ‘/

Das leßte aus Rio Janeiro angekommene Packet hat, so viel wir erfahren konnten, nichts Officielles übe Bedingungen des Friedenstractates zwischen Brasilien | Buenos - Ayres mitgebracht. Man hatte in Nió Nacht daß er am 24. September von Buenos - Ayres ratificirt l den war, doch am 22. October hatte man die Ratifical noch nicht erhalten; man erwartete sie von. Buenos-Y mit dem Kriegsfahrzeuge Heron. Wie man glaubte, || der Friede Herrn Calmon’'s Finanz - Speculationen sh! | leihtern. Am 24. September wußte man es in Rio, | die Königin von Portugal in Gibraltar angekommen man hatte auch Unterzeichnungen für die hiesigen con tionnellen Portugiesen eröffnet ; der Kaiser unterschrieb zw Die Brasilische Fregatte Jsabella zeigte. sich am 18. Ht vor Fayal, beobachtete jedoch die strengste Neutralität. Strangford war am 18. October in Rio angekommen. Jhrem Geburtstage, den 12. October, ertheilten Se. M stät dem Marquis v. Barbacena das Großkreuz des O0 de Cruzeiro; dem Marquis von Rezende das Großkreuz} Christus - Ordens, und der Vicomte v. Jtabayana ward} Grand des Reichs erhoben. Herr Calmon bekleidet w! den Posten eines Finanzministers. f

Die Dissenters von South Shields haben- eine N

Fit jauchzendem Dankgefühl aufgenommen.

heise | úbergeben, um. sie dem Oberhause vorzulegen. Die

etition ist von Presbyterianern, Baptisten, Methodisten 1d Zndependenten unterzeichnet. E

Pon Herrn Stratford Canning und von Sir F. Adam d Depeschen eingelaufen. " Am Morgen des 17. Nov. fam 1, Dawkins zu Poros an. f

Amerikanische Blätter bis zum 20. Nov. melden, g dic Stimmen- Mehrheit. bei den. Wahlen sich mehr und chr zu Gunsten des General Jackson entscheidet.

Nach Briefen aus Dublin ist Herr D’Gorman Mahon ines Amtes im Magistrat der Grafschaft Clare entseßt orden. Wie es heißt, wird dieselbe Maaßregel auch gegen dere Personen getroffen werden. Herr H'Gorman Ma- n gehört zu den 9 Missionairen, die kürzlich von der fa- olishen Association erwählt wurden, um die ununter- ichteten Protestanten über die Wohlthaten zu belehren, e urtserer Verfassung zu Theil werden wütden, wenn die Ka- volifen einst die politische Macht in die Hände bekommen sollten.

Der neulich der Französischen Bank gemachte, und von r einem Ausschusse zur Prüfung übergebene „Vorschlag: s Disconto auf drei pCt. herabzuseßen, hat narürlich in jem Handels - Staate, wie der unsrige, wo das Wechsel- eschäft in solcher Ausdehnung und Vollkommenheit betrie- 1 wird, großes Jhiteresse erregt. Man hat Combinationen ler Art úber die Bewegungsgründe gemacht, welche diesen orschlag veranlaßten, und die Französische Bauk bewogen, n ernstlih in Erwägung zu ziehen; doch das Resultat aller ser Combinationen war bis jeßt nichts, ‘als Ungewißheit d Zweifel. ea)

Der Kutter Bramble ist in Plymouth angekommen ; er tte Gibraltar am 28. und Tanger am 29. Nov. verlassen. j ersterem Plaße waren am 28sten nur 5 Personen gestor- n, und im Hospital nur 17 aufgenommen worden. glishe Consul in Tanger war nicht verhaftet, und hätte h auf ein Kriegs-Schiff begeben können, was er aber nicht lte, „Wir hegen‘/ (fagt. der Courier) „wenig Zweifel, die Angelegenheiten in Tanger in diesem Augenblick schon ndigt sind.‘ |

Es sind in diesen Tagen Depeschen von den ¡Leeward- iseln eingelaufen: aus Barbadoes vom 25. October, aus t, Thomas vom 11. November; auch aus Malta vom . November, die nur von Colonial-Angelegenheiten handeln.

Nach Berichten aus Manilla, der Hauptstadt der Phi- pinischen Juseln, hatte man dort einige leichte Erdstöße rspürt, und erwartete. bäld stärkere Erschütterungen ein- ‘ten zu sehen, wenn sih nämlih die Meinung alter Ein- ohner bestätigen sollte, die ein solches Eretgniß voraussesen, til der große Vulkan in der Provinz Albay, der im Juni

(27 zu brennen anfing, noch fortwährend in Flammen

ht. Dieser Vulkan brach im Jahk ‘1813, nah Verlauf ies gleichen Zwischenraumes aus, utid zerstörte mehrere drfer. Die Asche ward bis Manilla. durch die Lüfte ge- agen, das 180 Englische Meilen von dem Berge. entsernt gt,

Da viele Käufer vom Lande gestern am Markte waren, gingen die Getreide-Preise hdher; schöner fremder Weizen rd zu 3 bis 4 Shill. für den Quarter theurer bezahlt, als

leßten Montage. Jn Frühjahrs:Getreide war es sehr [le N vorzügliche Gattungen desselben bot man niedri- (e Preise. _Zu Markt gebracht wurden: aus England 900 Quar- t Weizen, 3100 Q. Gerste, 6000 Q. Hafer; aus Jrland 0) Q. Weizen, 4150 Q. Hafer; vom Auslande 15,400 Weizen, 1800 Q. Gerste, 260 Q. Hafer; an“ Mehl

00 Säcke.

Rufßland. _ Riga, 4. Dec. Das Provinzial-Blatt für Kut- nd, Livland und Esthland enthält folgende, zum heil nah der Nordischen Biene entworfene Uebersicht s beendigten Feldzuges :

¡, Jéne von Rußland bewirkte, in St. Petersburg ge- )lossene Convention, wodurch die Nothwendigkeit anerkannt ürde, den Griechen bürgerliche und politische Existenz zu Vern, wurde von allen Rechtlichen und Klugen in Europa Nicht gerénger ar ihre Theilnahme, zu welcher Nation sie auch gehören dhten, für den gegenwärtigen Krieg. Er wurdeangefangen, um leßten Tractaten Erfüllung, der beleidigten Würde Ruß- nds Genugthuung zu verschaffen; aber nur der, den per- liches, s{chmubiges Jnteresse verblendete, konnte nicht er- inen , daß die ganze cultcivirte Menschheit dabei unendlich inne, wenn jene auf Rohheit und Barbarei basirte Macht, ne Asiatische Tyrannei, die. sich zur Herrschaft über unsern

1 Gunsten der Katholiken abgefaßt und dieselbe Lord

Der

ganzen Welttheil vom Himmel berufen glaubt, in den Mo- mente dem lebten vielleicht, wo ihre Pläne noch unschäd- lih gemacht werden fönnen in dem Momente, wo dumme Scheelsucht gegen christliche Brädervölfker ihr schon die Waffetn der Lultur gereicht hat, ohue ihr den Geist derselben geben zu kôn- nen, gebändigt, zurückgedrängt, auf immer unschädlich gemacht wird, Rußland bedarf nur einer freien Fahrt durch den Bosporus und die Dardanellen, wie sie burch den Sund und die Straße von Gibraltar stattfindet : aber ganz Europa bedarf es, daß so viele zertretene Völker, ‘die zu seinem Familienkreise gehören, zu ihn zurückkehren ; so viele weite, einst úppig reiche, jeßt- dde Länder, der Cultur troiedergegeben werden, und auf im- mer gesichert gegen das erdrückende Joch stumpfsinniger Bar- barei. Dem heiligen Kriege ist der Segen geworden, den seine Zwecke verdienen. Erst sechs Monate sind es, daß der Kaiser eins seiner Heere “dazu aussandte. Als entscheidende Momente naheten, trat Er jelbst an die Spise dersclben und in Europa sind die Moldau, die große und die fleine Wallachei, und jenseits der Donau ein beträchtlicher Theil der Bulgarei erobert; acht Festuvgen genommen, nebst den befestigten Positionen an der Donau ‘und zwei feindlichen Lagern. Unsere Trophäen sind. 957 Kanonen , 189 Fahnen und unermeßliche Vorräthe. 17 große und 45 kleine Fahr- zeuge -wurden theils in den Grund gebohrt, theils erobert. Neun Paschas und 22,500 Mann haben die Waffen vor un- seren Truppen niedergelegt und Tausende Bulgarischer-- Fa- milien find aus der Knechtschafe befreit. Juú- Asien sind dreé Paschaliîs oder. Gouvernements, mit sechs Festungen, dret Schlössern und drei Lagern erobert und in diesen 313 Kano- nen, 195 Fahnen, 11 Roßschweife. Gefangen wurden acht Paschas und 8000 Soldaten. Ein Corps von 30,900 Mann Feinden wurde geschlagen und zerstreut, und auch hier sind mehrere tausend Familien Eingeborner, welche die Türken wie eine Heerde vor sich hertrieben , befreit und ihrer Heimath wiedergegeben, um sie künftig unter dem Schube der Sieger ruhig zu bewohneù. Uns fostecen diese ‘Vortheile 8 Kano- nen, die vor Schumla verloren gingen, und. etwa: 6000 Ge- tödtete. Jebt geht die Linie unserer Truppen von dem stark befestigten Kalafat, aus -dem- ein panischer Schrecken die Túr- ken vertrieb, also von Widdin bis zu dem wieder -gerüsteten Varna. Sie haben Vorposten am Kamtschik, Dewec besekt, Basardi{chik und Prawodi gedeckt. Von Schumla, dessen Beobachtung während des Winters überflüssig war, und von Silistria, wo Frost und Ueberschwemmungen die Fortsebung der Belagerung ‘zu schwierig machten, sind unsere Truppen zur Winter-Rast in die Moldau und Wallachei gezogen, und haben die Feinde, die ihren Marsch beunruhigen wollten, blu- tig zurücfgeschlagen. Die Zukunft ist in Gottes Hand; abet unter der Aegide déèr Weisheit und des Heldenmuthes- seines Monarchen kann Rußland nur einer glücklichen entgegen

gehen.“

/ Dänemarf. °

Kopenhagen, 13. Dec. Am lebten Donnerstage fand die Festlichkeit statt, welche die hiesige große Schübengilde in Anlaß der hohen Vermählung am 1sten v. M. veranstal- tet hatte. J.J. M.M. der Kônig und die Königin, das junge Fürstenpaar und sämmtliche Prinzen und Prinzessinnen, nebst. dem ganzen Hofe, wohnten derselben bei. Der Theil der Stadt, durch welchen die allerhöchsten Herrschaften sich zur Schießbahn begaben, so wie die Vorstadt, in welcher leßtere belegen ist, waren illuminirt.

Der Oeresund war bei Rôraas bereits am 12ten v. M. so fest mit Eis belegt, daß man darüber hinfuhr; ein Um- stand, der seit Menschengedenken nie so frühzeitig eingetre- ten ift. i Bei den ziemlih heftigen Sturmen, die wir in der leß- ten Zeit gehabt haben, sind mehrere Schifse in den Dänischen Gewässern verunglückt.

Niederlande.

Zweite Kammer der Generalstaaten. “Beschluß der Discussion über die neue Eintheilung der Provinzen in Gerichts - Bezirke. Das Geses für die Provinz Zeland wurde ohne Debatten mit einer Mehrheit von 61 Stimmen an- genommen. Der Geses-Vorschlag für Nam ür veranlaßte Hrn. Fallon, in die örtlichen Details dieser Provinz einzugehen , worauf das Geses gleichfalls mit großer Majorität ange- nommen wurde. Ueber das Geses für Antwerpen ver- langte fein Redner das Wort, ‘und es wurde daher mit 32 gegen 8 Stimmen angenommen. Eben so gingen . die Ge- seße für die Provinzen Utrecht, Friesland, Overyssel

"und Gröningen fast ohne alle Discussion dur, nur das

Gesebß für Friesland wurde vom Baron van Sy 6ama bekämpft und von Herrn van Boelens vertheidigt. Das Geseb fär Drenthe veranlaßte einige Debatten zwischeu

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