1828 / 352 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Comte* aus, und will damit immer nur die ‘on’ Rußland angeordnete Sperre der Dardanellen ‘verbunden- wissen ; doch scheinen auh einstweilige Eröffnungen zur Einleitung von direften Unterhandlungen mit .der Pforte von Seite der Französischen Regierung gemacht worden zu seyn, denen viel- leicht bald wichtigere folgen. Die seit dem 17ten. d. M.

wirklich eingetretene Blokade der Dardanellen erweckt daher weit weniger Besorgnisse als früher deren Ankündigung, wo man mit Aengstlihkeit die Erscheinung Russischer Schiffe bei den Schlössern des Hellesponts vernommen haben würde, und diese sehr sichtbare Ruhe kann nicht eine Folge des noch furz ‘vor der Sperre erfolgten Einlaufens des Aegyptische. Getreide - Transports seyn, da dadurh das Bedürfniß der Hauptstadt nur auf kurze Zeit gedeckt wird. Auch die Sen-- dung eines Eilboten von Seite des Hrn. van Zuylen über Smyrna an die Botschafter scheint durch wichtige politische Gründe veranlaßt worden zu seyn. Der Getreide - Trans- port aus Alexandria hat wohl die Behörden füc den Au- genblick sicher gestellt , allein der Mangel würde “bald fühlbar werden, sollten sich die Zufuhren hierauf be- shränfen. Jn Aegypten sollen zwar Anstälten getroffen werden , um die Hauptstadt auch ‘in Zukunft mit dem nôthigen Getreide zu versorgen, und man spricht von eigens ausgerüsteten Kriegsschiffen, welche Mehemed Ali bestimmt habe, die künftigen Sendungen zu esfortiren. Allein diese könnten höchstens die Transporte gegen einzelne Kaper-Angriffe sicher stellen, ste dürften schwerlich die “Russische Blokade zu durhbrehen, und den Känal frei zu machen im Stande seyn; denn seit der Schlacht bei Navarin is die früher so schnell emporgekommene Aegyptische Marine in ihren vorigen unbe- deutenden Stand zurückgesunfken, und aller Asigeugungen des Vice-Königs, so wie des ‘angebornen Hanges der Nation für Siadt ungeachtet, wird es langer Zeit. bedürfen, um den béi Navarin erlittenen Verlust zu erseßen. Zwar sollen Aegyptische Seeofficiere nah England und Frankreich geschickt werden, um sich daselbsk auszubilden, und später eine Schule füx Seeleute in Alexandria zu errichten; allein dieses lobens- werthe Bestreben wird nur der Nachkommenschaft Vortheile éwähren. Die Nachricht, daß die Belagerung von Si-- liftria aufgehoben sey, und daß die Russen sich läugs der Donau zurückgezogen haben , “hat allgemeine Freude. erregt; nähere Umstände sind bisher hier nicht bekannt.

daß, der Rückzug nur eine Folge der vorgerückten Jahreszeit und des Mangels an Lebensmitteln sey, und es scheint, daß mat sich von Türkischer Seite ganz unthätig dabei verhalten hábe. Auf dem Schwarzen Meere herrschen häufige starke Stärme, welche der Russischen ‘Marine großen Schaden zu- efügt haben sollen. Mehrere hundert Türken, die auf Frän- ischen Schiffen von Varna hier angekommen sind, haben dies ausgesagt. Hafiz Ali Pascha ist zum Commaudanten der Schlösser der Dardanellen ernanut. Der vorige Groß-Vezier, Meéhemed Selim Paschá, ist in_Galipoli angekommen, und wird dem Vernehmen nach sehr gut behandelt.

Das Aviso de la Mediterranée, ein neues.

Journal, das sich für ein gemäßigtes Oppositions - Blatt er- flärt, und seit dem 15. Dec, wöchentlich dreimal in Toulon erscheint, berichtet aus Navarin, vom 27, Nov.: „Die Armee leidet an Lebensmitteln keinen Mangel, von allen Seiten bringen Französische und Jtaliänishe Schiffe. Vor- räthe herbei ; selbst ‘die Amerikaner kommen mit Lebensmit- teln und Kleidungen, um erstere den Französischen Truppen zu verkgufen und leßtere den Griechen zu- schenken. Die Ver- theilung dieser sauber gearbeiteten Kleidungsstücke dauerte, einer durch ganz Morea verbreiteten Bekanntmachung - zu- B neun age, 3 in Kalaniata, 3 in Navarin und 3 in atras.

Dasselbe Blatt schreibt gus Navarin, vom 29. Nov. : ¿¿Die einzigen noch übrigen Städte in Morea sind Korinth , Modon, Navarin, Koron und die an der Küste Lakoniéns liegenden, wo Jbrahim nie hingekommen ist. Na- poli di Romania ist dur Grivas, der es vom Palamedes aus beschießen ließ, sehr zerstört. Jn Patras stehen nur noch die- Häuser, welche die Türken bewohnten. Jebt wird am Meeres-Ufer, ungefähr aht Minuten von der alten ent- fernt, eine ganz neue Stadt erbaut; schon stehen große und shône Straßen da, einige Kaffeehäuser und Restaurationen sind érôffnet und täglich wandern Griechen aus dem Junern von Morea und den benachbarten Jnseln dort ein.“

Merxifko.

Privat - Briefe aus Mexiko und Vera - Cruz enthalten noch Folgendes. über die. dortigen leßten Ereiguisse (deren wir bereits in Nr. 348 der Staats-Zeitung gedacht haben) : ¡Die Berichte über Santa Ana lauten fortwährend gün- stig. General Razaing, die wichtigste, in dieser Angelegen-

worden. die sandte. Division befehligt, hatte so sehr von der ungünstig Witterung zu leiden, daß sein Marsch und seine Bewe

Mau glaubt, .

‘srigen machten reißende Fortschritte.

heit ‘verwickelte Person, hat öffentlich erklärt, dag S

na im seiner Proclamation seinen (des Generals Razain Namen nachgemacht, und daß er nichts mit ihm zy af habe. Oberst Gomez und seine Truppen sind zu der L der Regierung übergegangen, mit der Erklärung, daß sie dy, Uebermacht gezwungen worden wären, sich" an die Neg anzuschließen. Santa Ana hat, wie mat als gewiß behq tet, Besiß von Puente Nacional genommen, mit der Ass sich dort zu vertheidigen. Natürlich sind dadurch die Qu straßen zwischen Mexifo und Vera - Cruz etwas unsice; General Rincon, der die, gegen Santa Ang)

gen dadurch sehr verzögert worden waren. Unseren Tz sind wiederholte Verstärkungen zugesandt worden. Mexikanische Zeitung Sol “macht eine Menge Adressen ÿ Provinzen an die Regierung bekannt, in welchen erstere Mißbilligung des Verfahrens von Santa Ana, und ihre fricdeñnheit mit der leßten Präsidenten - Wahl ausspredi Ueberhaupt geht aus Allem, was-man sieht und hört, hey daß: die Aufrührer in Kurzem unterliegen müssen, und es zu keinem Bürger-Kriege kommen ‘wird. / i

Inland.

Königsberg, 22. Dec. Se. Maj. der König hu

den hiesigen Verein zur Versorgung armer \{ulfähiger f der mit F Og- Lehrmitteln und Schulgeld, unter Wi gung des Allerhöchsten Wohlgefallens über dessen Wi \

feit, huldreichst zu beschenken geruhet.

Vermischte Nachrichten. Ueber die Far gettle Afssociation Jrland's j ihre Haupt-Anführer. i (Aus dem Pariser Globe.) -. (Shluß) H

Bis zu dem Augenblicke, wo John Keogh in dem h

eine guftrat und das Uebergewicht erlangte, welches || und Thätigkeit stets über Vorurtheil und Lauigkeit gi nen, war jeder Schritt ‘des Comités, wie Wolfe Toné sl von der fatholischen“ Atistocratie geleitet worden. leute waren dié

Die G dhne derer, welche zur Zeit ‘der gr

Unterdrückung dèr “Katholiken gelebt hatten, und- mét unter ihnen wußten sich der Zeit zu erinnern, wo ihnen d Privilegien des Adels genommen waren und êin katholis

Paix nicht einmal cinen Degen tragen durfte. herabwürdigende und die politishé Gesinnung vernitt

Mittel gelang es ihnen, ihre Besißthumer zu bewahti Kein Wunder, daß sie selbst dann noch, als sie aufrecht t

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hergehen fonnten, in der gebückten Stellung blièben, wi

ihnen unter dem langen Drucke zur Gervohnheit gewo war, Sie widerseßten sich daher jeder kühnen und eútsh|

denen Maaßregel, welche die dem C eeNN Dos angehört

Mitglieder des Vereins in Vorschlag uleßt den unrühmlichen Entschluß, ganz auszutreten.

t d fasi rachten, und L i

one erzählt diese Trennung auf folgende Weise: „„Die

Jeden Monat, j}

den Tag erhöhten die erstaunenswerthen Ereignisse der Fu! zösischen Revolution ihren Muth und ihre Kraft, und} Stunde schien. nahe. zu seyn, wo es ihnen nah hundert}

riger Unterdrückung endlich vergönnt seyn sollte, der politischen Schaubühne ihres Vaterlandes eine zu ielen. Die - Bôgebenheiten in Frankreich erd ten ihnen eine glänzende Aussicht und brachten sié

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dem Entschlusse, die günstige Gelegenheit zu benußen. Y Stimmführer des General-Comité's beschlossen daher, un! züglich bei dem Parlament“ um Abschaffung der Strasgel|

einzufommen.

Pairs, ihr Adel und ihre Prälaten, entweder weil sie U dem Einflusse der Regierung standen , odér aus Furst

Die erste Schwierigkeit bei ihrem Unter men trat ihnen in ihrem eigenen Vereine entgegen. M

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ihr, widerseßten sich aus allen Kräften diesem Sri

Endlich wurde der Antrag, nach einem langen Kampse/ | welchem beide Partheien ihre ganze Energie enrfalteten,

einer Majorität von 6 Stimmen gegen eine durchgesebt. Sieg der Democraten war vollständig ; dennoch war die

stocratie durch diese Niederlage noch nicht ganz aus dl

Felde geschlagen. Auf Antrieb der Regierung trennten die Adeligen von dem General-Comité, versagten den lungen desselben ihre. Zustimmung, und machten in

fentlihen Blättern bekannt, daß es nicht ihre Absicht

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leute, jeder für

Ninisterium durh- ungestumes Dringen auf Emancipa- i tien Zu dieser Schwäche waren sie unter dem en Drucke herabgesunken.. Man fand acht und sechszig

fich von hohem Muthe, welche öffentlich emeinsam ihre gute und gerechte Sache verließen und ihre Abtrünnigkeit mit ihren Unterschriften besiegelten. solche Wirkung hatten die - Strafgeseße auf ein Ge-

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“‘gehört.‘/ a0 Zurücktritt des Adels nahm der Sache nichts an rieller Kraft. Der beharrlich gebliebene Theil - der Ka- fen entwickelte immer mehr Thätigkeit. Der Plan, das in ein völliges fatholisches Parlament- zu verwan- welchen Mac. Keon vorlegte, wurde ausgeführt. Alle [nen Vereine wählten Abgeordnete, die sih in Dublin inem großen Convetite vereinigten. An der Spike die- ersammlung stand John Keogh, dessen Wolfe Tone mit m Lobe gedenkt. Ju den Jahren 1792 und 1793 leitete ein den ganzen fatholischen Verein. Er war ein Maun dem Mittelstande, besaß éine Seidenwaaren - Handlung r Parlaments-Straße, und hatte hei seinen Geschäfte qnsehnliches Vermögen erworben. Seinem Stande ge- erzogen, besaß er weder die Feinheit noch die Anmuth eines nschaftlichen Mannes ; aber statt dessen eine starke, ener- Seele, große Leichtigkeit im Ausdrucke, ein ‘einfaches, stes und ausdrucsvolles Gebehrdenspiel, Klarheit der und einen feurigen, unbeugsamen Charakter. - Er war flein als groß, aber seine Aug war frastvoll, sein glänzend und in den Gesichts - Zügen mischte sih- auf sonderbare Weise Leidenschaftlichkeit mit Kaltblütigkeit. Jn der Discussion fam ihm feiner gleich ; hmal wurden wohl in dem fatholischeu - Convente be- e Vorträge als die seinigen gehalten, aber - die Vor- e J. Keogh's gingen immer durch. Weniger günstig als Wolfe Toue. ister in dem Journal des: Secretairs des jus beurtheilt. Ju dieser Schrift, die sehr nachlässig ge- ben ist, da sie niht für das Publikum bestimmt war, J- Keogh der Gog genannt, und. als spibfindig, ver- t und ránfevoll geschildert, auch soll. er. danach. so eitel n seyn, daß en jeden guten Vorschlag, sobald. derselbe inem Andern. als von ihm. fam, bekämpfte. Ex mag Schwäche gehabt haben, da aber der Verfasser jenes uches in der Hibe des Augenblicks und unter dem un- baren Einflusse der Ereignisse schrieb, und als Secre- der Katholiken manchmal von -J. Keogh: angegriffen 1 mochte, so: darf man eher: der- vortheilhaften Ansicht 1, die Wolfe-Toùe in seinen Memoiren über. ihn nie- egt hat. Er fommt später, auf seinen Reisen in Frank- noch einmal auf J. Keogh. zurúck, und. hält ihm. die ste Lobrede. eogh sehr: feindlich gegen England- gesinnt und die Un- mung Wolfe Tone’s zu begünstigen geneigt war. Den- entging er niht der Beschuldigung, daß er sich bestehen lassen. Im Jahre 1793 verhandelte er em Englischen Ministerium über die Bestimmungen, in n die den Katholiken bewill‘gte partielle Emanci- abgefaßt werden. sollte. - Wenn ein Volksführer er Behörde unterhandelt und das Resultat nicht Erwartungen des Volkes entspricht, so ist er jedem chte Preis gegeben. Man behaüptete, * wenn Keogh ner- vollständigen Emancipation: bestanden hätte, so die Regierung in. diesem Augenblie der Unruhe Al- illigt haben; und. lange Zeit glaubte das Volk, er tch große Geldsummen bestochen wordèn. Nichts be- aber, daß er sein Land verkauft habe; auch läßt sich entscheiden, ob ein hartnäckiges Bestehen der Katho- auf unbedingter. Gleichstellung das. Ministerium zum iben gebracht hätte; wahrscheinli würden die Ka- 1 in den Ansichten des Königs unübersteigliche Hin- e gefunden haben. Gewiß aber ist, daß ZJrland J. und dem Comité, an dessen Spike er stand, die wich- ewilligungen zu' verdanken hatte, die gemacht: wurden. ahre 1793 etüiettén die Katholiken die Freiheit der n. Diese Saat ist in den Wahlen von Waterford, und Clare aufgegangen. Dic Freude war damals den Katholiken groß, sie fühlten, daß sie zum ersten- im Staate festen - Fuß gefaßt hatten, und daß es in ‘acht stand, die Pforten der Constitution, wenn nicht én, doh zu ershüttern. Für einige Zeit wurde die bei Seite gestellt; darauf brach die Revolution aus, le Union folgte. Die katholische Sache wurde ver- und fam erst im Jahre 1805* wieder im Unterhause Se wo sie mit großer Stimmen-Mehrheit verwor-

ht gemaht, welches vielleicht zu ‘den stolzesten in Eu-

erschlagenheit-

, eines Berges -anzôge,

Aus ‘seiner Darstellung geht hervor , daß

Wir theilten vor ‘einiger Zeit (in Nr. 327.) aus dem Courier eine Beschreibung der innern Beschaffenheit der Erde, . nah der Meinung- des Professors Leslie, mit. Das lebte Blatt dieser Zeitung euthälc jebkt das nachstehende, mit Profundus unterzeihnete, Schreiben : ¡Da ich cin bestän- diger Leser Jhrer Zeitung bin und zugleich glaube, daß Sie die Wahrheit und Gerechtigkeit eben so hoh achten, als Kenntnisse und Wissenschaften , so bin ich fo frei, Sie um Aufnahme einiger Bemerkungen in Beziehung auf Herrn. Leslie und über das von ihm angekündigte Werk über seine neue Hypothese in Hinsicht det innern Beschaffenheit der Erde. Diese Bemerkungen sind auf Thatsachen gegründet, die hinlängliche Beweise liefern, daß die ursprüngliche Jdee, die der“ Professor Leslie aufstellt, nicht ihm, sondern einem Herrn Thomas Williams, gehört, der dieselbe Hypothese, nach vielen Versuchen, die er zur Ergründung der Wahrheit, daß der Erdball von einer Kruste oder Schaale umschossen ist, angestellt hatte, schon vor 30 Jahren bekannt machte. Dieses Factum ist positiv, denn ¡ich habe Herrn Williams persdnlich gekannt, und schon vor ungefähr 10 Jahren ließ ich in dem Literary-Journal über diesen Gegenstand ein Schreiben cinrücfen, das einen Bericht úber Hrn. Wiklliam's Verfuche ent- hält, die ih mér die Freiheit nehme, hier zu wtederholen. Manchen Personen wird es höchs wahrscheinlich noch im Andeuten seyn, daß Herr T. Williams der Verfasser einer Schrift- über die relativen Verhältnisse der Polar- und Aequatoréal- Diameter der Erde. ist, die er wie 45 zu 46 angab. Er fand aber wenig Aufmunterung, weil seine Berechnungen von denen der meisten andern Gelehrten, die über diesen Gegen; stand geschrieben hatten, abwichen. Später gerieth er auf den Gedaufen, daß die Erde feine solide Kugel seyn fônne, nicht nur, weil sie an beiden Polen flacher als am. Aequator. is, sondern auch, weil es - Thatsache ist, daß große Berge. das Senkblei bedeutend, von der Perpendicular- Linie abweichend, an_sih ziehen. Hieraus {loß er, daß wenn: die Erde selbst, in. einem merklichen Grade Körper an der Seite : : ein unter der Oberfläche derselben hin- untergelassenes- Gewicht durch die oben befindliche Masse nach aufwärts angezogen werden, und: mithin einen- großen: Theil seiner Schwere. verlieren müsse; diejes Anziehen nach oben zu - müsse dann immer merklicher werden, je tiefer man- das. Gewicht: hinabließe.…. Wenn sich diese-Voraussebung: als Thatsache erwiese, so würde daraus folgen ; daß: es eine ge--

„wisse Tiefe geben müsse, in welcher cin Körper seine ganze

Schwere verlieren múßte; sollte die Erde solide- seyn, :s0- wäre diese Tiefe im Mittelpunkt derselben zu finden : doch wenn sie hohl, so müßte. das Senkblei seine ganze Schwere - etwas tiefer als in der halben. Dicke der Kruste. oder Schaale ver- lieren, aus welcher die Kugel geformt ist. Es-war Hrn. W. so sehr. darum zu thun, durch zweckmäßige Versuche zu erfahven, ob die Erde solid oder hohl, und wie dick die Schaale sey, daß:et nichts, was in seiner Macht stand, unversucht ließ, um seinen Wunfch erfüllt zu sehen; seine Armuth indessen. hinderte ihn eine Zeit lang, seinen-Plan auszuführen, bis endlich ein wohlhabender: Mann ihn unterstüßte. Zu-seinem Vorhaben wählte er sich eines. der tiefsten Bergwerke. im: westlichen England aus? Sein. Experiment bestand ganz einfacher Weise darin, daß er ein Senkblei von hinlänglichem Gewicht in eine Schacht hinun- terließ, nachdem: dessen Schwere auf der Erde gehörig be- stimmt worden war. Auch das Seil ward vor dem Hinun- terlassen- gewogen... Sobald: das .Senkbley die bestimmten Tiefen erveicht hatte, ward es auf der Oberfläche der Erde, und wenn ‘es endlich den Boden der: Schacht erreicht hatte, aufs Neue von der Oberfläche aus, gewogen. Da das Seil während des Hinunterlassens eine Menge Feuchtigkeiten an sich gezogen- hatte, so- ward es, nachdem es heraufgezogenu, wieder gewogen. Nachdem man diese und andere Umstände gehêrig berücksichtigt hatte, fand. Herr Williams, daß das Senkblei während des Niederlassens so rasch an seiner Schwere verloren hatte, daß es seine Erwartungen um sehr Vieles übertraf, und. ihm nach angestellten Berechnungen das Resultat lieferte, daß es in einer Tiefe von 30: Meilen seine ganze Schwere verlieren würde. Er {loß daraus, daß. die Kruste der Erde niht über 60 Meilen“ di seyn könne. Späteren Versuchen zufolge fonnte sie nicht einmal so dick seyn. Nachdem er seine geistreichen Speculationen von einem so unerwartet glücklichen Erfolge gekrönt sah, fing er an, über den Jnhalt dieser ungeheuren Aushöhlung nachzu- denfen, und fam endlich zu dem Schluß, daß er aus Licht und Hilße bestehen könne, ohne dadurch wunderbarer zu seyn, als uns die Sonne is; und daß die innere Ober- fläche der Erde eben so passend für lebende Wesen seyn dürfte, als’ es für uns die äußere Oberfläche derselben is. Nach dêm hier Angeführten bleibt mir wenig mehr zu sagen übrig.