1873 / 221 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 19 Sep 1873 18:00:01 GMT) scan diff

ergaben nämlich bei einer Tiefe von 50 bis 60 Fuß eine Kohlen- mächtigkeit von 20 Fuß, so daß die Gesellichaft in der Lage war, 4 neue Muthungen beantragen zu können. Danach besißt die Gesell- schaft, da die neuen Muthfelder durchschnittlich über 800 Morgen Flächeninhalt haben, unter Huren der früheren 6 Gruben- felder, ein Kohlenfeld von über 8000 Morgen, also von über # Qu.-Meile, und dehnen sich die Felder bis etwa 4 Stunde von Staß- urt aus. Auf den Debit hat der Arbeitermangel und der Mangel an Eisenbahnwagen, welche die Magdeburg-Leipziger Eisenbahn zu stellen hatte, ungünstig eingewirkt. Die Gesellicheft hat deshalb die An- schaffung von 20 Eisenbahnwagen S und find davon 10 Stück bis Anfang Februar d. J. geliefert, während die übrigen 10 Stück im Herbst empfangen werden. Nachdem dieser Uebelstand beseitigt ist, hofft die Direktion, für den Herbst- und Winterdebit allen An- forderungen entsprehen zu können, zumal dann die unbeschäftigten auf dem Lande wolnenden Handwerker zum Bergbau wieder herangezogen werden können. Wegen der Bilanz verweisen wir auf den Inseraten- theil. Die 7F pCt. betragende Dividende wird am 1. Oktober d. J, ausgezahlt werden.

Dresden, 17. September. Königlich sächsische Erfin- dungspatente. Auf fünf Jahre ertheilt: am 10, September 1873 Herrn Hugo Nehrlich zu Frankfurt a. M. auf eine Kält e- erzeugungsmaschine. Verlängert bis 15. Oktober 1874 die

rist zu Ausführung des Herrn Heinrih Rätke in Berlin für Herrn Sdwin Dwight Brainard in Albany unterm 15. Oktober 1872 auf eine verbesserte Eiskellerkonstruktion ertheilten Patentes. Verlängert bis 17. September 1874 die Frist zur Ausführung des Herrn Johann Schmitt zu Coblenz auf eine calorishe Kraft- maschine unterm 17. Se tember 1872 ertheilten Patentes.

Verkehrs-Anstalten. _ Die Deutsche Eisenbahnbau - Gesellschaft hat in einer Bro- \chüre (Verlag von H. S. Hermann, Berlin) die Wichtigkeit der Niederrheinisch - Westfälishen Eisenbahn - Unterneh- mungen erörtert, für welche sie die Konzessionen theils bereits er- halten, theils nahgesucht AE Die Unternehmungen bestehen in der Helländish-Westfälischen Kohlenrevier-Bahn, welche im Anschluß an die in den Niederlanden belegene, in Zütphen und Zevenaar endende Bahnstrecke von dcr preußischen Grenze über Bocholt mit Anschluß von Essen und Dortmund über Hamm bei Durchschneidung des Fürstenthums Lippe nah Hameln führt, so wie in der diese Linie kreuzenden Bahn von Lemförde über Herford und Detmold nah Bergheim, welche als Mittelglied einer Linie von den Nordseehäfen nah Cassel 2c.- zu betrochten is. Bei Aufstellung dieser Projekte leitete die Ansicht, daß Transport - Anstalten,

welde das in unermeßliher Entwickelung und Ausdehnung begriffene - Kohlen- und Eisen - Jndustrie - Revier Rheinlands und Westfalens gerade in dem neu aufblühenden Theile durchschneiden, die Massenprodukte den Sechäfen zuführen und große durchgehende Ver- bindungen nach dem Innern von Deutschland heritellen, im Interesse des allgemeinen Verkehrs, mit welchem das der Transport-Gesellshaften stets Hand in Me geht, von der größesten Bedeutung sind. Um die westfälische Kohle dem Auslande zuzuführen, sind die niederländischen Häfen ins Auge gefaßt worden. Die Gesammtläage - der projektirten einzelnen Bahnen (Lemförde-Bergheim, Bergheim-Cassel, Niederrheinisck- Westfälische Kohlenrevierbahn, Zweigbahnen, Holländish-Westfälische Eisenbahn, Terborg-Zevenaar) beträgt 513,96 Kilom. = 68,516 Meilen, wofür die Kosten auf 36,990,000 Thlr. oder pro Meile im Durch- schnitt auf 539,874 Thlr. veranschlagt sind. i

Stockholm, 14. September. Die metallische Kasse der Reichsbank nebst solchen Valuten, auf welche das Recht der Zettel- emission (30 Millionen Rthlr. über den Betrag derselben) gegründet wird, betrug am 31. August 31,153,617 Rthlr. und dagegen die Summe der im Umlauf befindlichen Zettel und der auf Depositionsrechnung, Auf- und Abschreibung und Postremißwechsel einstehenden Mittel 97,337,668 Rihlr., die Bank hat also 5,815,949 Rthlr. nicht zur Zettel- emission benußt; dies betrug am 30. Juni 942,454 und am 31. Juli

5,259,894 Rthlr.j

Florenz, 19. September. (W. T. B.) In einer stattgehabten Generalve:sammlung der Aktionäre der römischen Eisenbahnen wurde beschlossen, eine Kommission mit der endgültigen Annahme des von der Regierung gestellten Rückaufsantrags zu beauftragen und dieselbe zu dem definitiven Abschluß der bezüglichen Konvention unter Mit-

wirkung der legalen Vertretung der Eisenbahnen zu ermächtigen.

Belgrad, 19. September. (W. T. B.) Die von der Regierung zur Prüfung der Offerten über den Bau der serbischen Eisen- bahn niedergeseßte Kommission hat alle bei ihr eingegangenen Aner- bietungen als unannehmbar zurückgewiescn.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen-Bureau.

Darmstadt, Freitag, 19. September, Morgens. Heute Nacht stieß ein Personenzug mit einem Güterzuge bei Friedrihs- feld (bei Heidelberg) zusammen. Mehrere Wagen wurden zer- trümmert, einige Personen verwundet.

Gotha, Freitag, 19. September. Dem Dr. Petermann

hierselbst gehen Nachrichten zu, nah welchen der wissenschaftliche

Chef der amerikanishen Polar-Expedition Dr. Bessels nach vie- len Gefahren glücklich in Schottland gelandet if.

Das in der Nr. 215 des „R. u. St. A.“ enthaltene Telegramm des „W. T. B.“ aus St. Petersburg, vom 11. Sep- tember bezieht fich auf den deut\ch- persishen Freundschafts- und Handelsvertrag, und geshah die Auswechselung der Urkunden O den Kaiserlih deutschen Legations-Rath von Alvens- eben.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 20. September. Opernhaus. (169. Vorstellung.) Fra Diavolo oder: Das Gasthaus zu Terracina. Oper in 3 Abtheilungen. Musik von Auber. Pamella : Frl. Horina. Zerline: Jrl. Haupt. Fra Diavolo: Hr. Woworsky. Lord Cookburn: Hr. Salomon. Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.

Schauspielhaus. (183. Abonnements - Vorstellung.) Zum erften Male: König Oedipus. Tragödie von Sophokles. In 2 Abtheilungen für die deutsche Bühne überseßt und bearbeitet von Ad. Willbrandt. In Scene geseßt vom Direktor Hein.

Beseßung: Oedipus, König in Theben, Hr. Wünzer. Jokaste, seine Gemahlin, Frl. Stollberg. Kreon, deren Bruder, Hr. Goriß. Teiresias, ein greiïser Seher, Hr. Berndal. Der Oberpriester des Zens, Hr. Pohl. Erfter, Zweiter, Dritter Bürger von Theben, Hr. Kahle, Hr. Oberländer, Hr. Schwing. Ein Bote, Hr. Landwehr. Ein Hirte, in des Königs Dienst, Hr. Krause. Ein Diener tes Palastes, Hr. v. Hoxar. Antigone, Ismene, des Oedipus Töchter. Priester. Bürger und Volk.

Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.

Sonntag, 21. September. Opernhaus. (170. Vorstellung). Die Jüdin. Große Oper in 5 Akten. Musik von Halévy. Ballet von Hoguet. Eudora: Frl. Grossi. Recha: Fr. v. Vog- genhuber. Eleazar: Hr. Diener. Cardinal: Hr. Fricke. Leo- pold: Hr. Schleich. Anfang halb 7 Uhr. Mittel-Preise.

Schauspielhaus. (184. Abonnements-Vorstellung.) Maria

Stuart. Trauerspiel in 5 Abtheilungen von Schiller. Anfang halb 7 Uhr. Mittel-Preise. i

Die volkswirth\schaftlihen Zustände des Deutschen Rei hs.

Zusammengestellt aus Anlaß der Wiener Weltausstellung.

I. Gebietsumfang und Bevölkerung. IT. Landwirthschaft. IIT. Forst- wirthschaft. TV. Bergbau- und Hüttenwesen. V. Jndustrie. VI. Handel und Verkehr.

(Vergl. Nr. 220 d. Bl.) VI. Handel und Verkehr.

4) Handel mit dem Auslande. Das Deutsche Reich bildet ein von gemeinschaftlicher Zollgrenze umgebenes Zoll- und Handels- gebiet, von welchem nur einzelne wegen ihrer Lage zur Einschließung in die Zollgrenze nicht geeignete Gebietstheile ausgenommen find. Ebenso befinden sih die Haniestädte Bremen und Hamburg als Frei- häfen außerhalb der gemeinschaftlihen Zollgrenze. Dagegen sind dem deutschen Zollgebiet das Großherzogthum Luxemburg und die öster- reichische Gemeinde Jungholz angeschlossen,

Die jeßige Blüthe des deutschen Handels datirt von der Begrün- dung des deutschen Zollvereins seit dem Jahre 1834. Dieser beseitigte die früher zwischen den einzelnen deutschen Staaten bestandenen Zoll- ranken, förderte Handel, Verkchr und Gewerbe durch Herstellung und Erhaltung der freien Bewegung im Innern und eröffnete für den auêwärtigen Handel dnrch Abschluß von Handels- und Schiffahrts- verträgen mit den meisten Ländern der Erde ein ausgedehntes Ab'aß- gebiet. Der wichtigste Theil des äußeren Handels wird durch die Hansestädte Bremen und Hamburg vermittelt, welche wesentlich den übersceishen Export besorgen; über den Umfang des dortigen Handelsverkehrs -lassen wir weiter unten einige statistische Nachweise folgen. Ein zweites großes Absaßgebiet ist Rußland. Wäh- rend im Jahre 1865 der Werth der aus dem Zollverein nah Rußland gelangten Waaren sich auf 50,6 Millionen Rubel und der Werth der von Rußland eingeführten Handelsartikel auf 27,6 Millionen Rubel bezifferte, stellen sih diese Zahlen für das Jahr 1871 auf 162,7 bez. 74,9 Millionen. Rubel. Desterreih und die Süd-Donauländer bilden ein weiteres wichtiges AbsaßgeLict, cbenso Nordamerika. Soviel das Deutsche Reich auch selbst Saa ist es doch vortrefflicher Abnehmer der englischen wie der frarzösishen Waaren und der Kolontalprodufkte. Bezüglich seiner Theilnabme an dem Werthe des Umsaßes im Außen- handel der europäischen Staaten nimmt es die dritte Stelle in Europa ein, da sich die Einfuhr (1871) auf 580 Millionen Thaler, die Aus- fuhr auf 510 Millionen Thaler, der gesammte Außenhandel also auf 1090 Millionen Thaler beziffert. Höhere Werthe haben nur Groß- britannien mit 3677,1 Millionen Thaler und Frankreih mit 1655, Millionen Thaler aufzuweisen; alle übrigen Länder überragt das Deutsche Reich erheblich. i : Was den Waarcnverkehr des deutschen Zollgebiets mit dem Aus- lande betrifft, so bestehen die Bezüge von dort dem Haupttheile nach in Rohstoffen (Baumwelle, Wolle, Flachs, Seide, Kohlen, Farbe- Hölzern, Häuten 2c.), sowie in Halbfabrikfaten und Fabrikmaterialien (Eisen aller Art, Leder, Baumwcllen-, Wollen- und Leinengarn 2c.), und in Verzehrungsgegenständen (Getreide, Schlachtvieh, Kaffee, Thee, Südfrüchten, Heringen, Reis, Wein, Tabak und Tabaksfabrikaten 2c.), während Fabrikate nur in verhältnißmäßig geringen Mengen eing-führt werden, da die inländische Industrie in allen Zweigen den inländischen Markt vollständig beherrscht. Um einen allgemeinen Ueberblick zu ge- währen, wie fih der Einfuhrverkehr des deutschen Zollgebiets im Ver- laufe der leßten Dezennien gehoben hat, geben wir die nachfolgende Zusammenstellung. Es betrug die Einfuhr von:

Im Durchschnitt für die Jahre:

; 1836—40 1546—50 1856—60 1866—70 roher Baum- Ctr. Ctr. Gtr. Etr. wolle... 233,749 437,964 1,257,020 2,024,062 Schafwolle . 134,818 153,212 346,873 869,894.

Flachs, Werg, Hanf 2c. . . 185,358 229,546 460,675 980,300 roher Seide . 5,171 14,961 19,120 35,036 Roheisen . . 269,646 1,669,777 3,712,668 3,235,981 Steinkohlen . 2,336,193 7,723,842 15,327,905 30/570/013 a 291,018 333,139 511,657 692,377 etreide und Scheff. Scheff. Sceff. Scheff. Hülsenfrüchten 1,515,381 3,261,948 S P tr. tr.

Ctr. Ctr. Kaffee . . 972,274 843,361 1,257,632 1,663 832 Thee . 3,300 5,350 27,306 15,667 Reis. 673,951 857,619 Getrockn. Süd-

. 115,469 260/997 gfrüchten . 104,020 131,021 141,04 232,379 E c s 266,601 529,084 Rohtabak . 870,191

. 216,219 241,369 . 194,942 288,552 903,808 729,398 Die vorstchenden Ziffern lassen den Aufschwung, welehen die deutsche Industrie gewonnen, namentli aus der erhetlichen Zunahme des Steinkohlenimports erkennen, wobei zu berücksichtigen bleibt, da die eigene Kohlenproduktion, wie dies bereits unter Abschnitt 1V. dur Zahlen nachgewi:fen worden, gleichfalls in erheblicher Weise gestie- en ift. Bür einzelne Industriezweige, namentlich die Textil- und isenindustrie, ist der Aufshwung aus den Importen an Baumwolle,

für

1871

Ctr. 3,430,456 1,258,653

1,135,225 60,218 8,809,109 47,901,440 943,214

Scheff. 32,084,255 Ctr. 1,727,948

19,460 1,210,445

294,653 655,947

Wolle, Flachs, Seide und Roheisen erkennbar. Die Zunahme der

Konsumtion, welche eine größere Wohlhabenheit der Bevölkerung vor- ausseßt, tritt hauptsächlich aus den Einfuhren von Kaffee, Reis, Thee, Südfrüchten, Wein und Rohtabak bervor. Zur richtigen Würdigung dieser Ziffern darf aber nicht außer Acht gelassen werden, daß, wägrend die in Betracht kommende Bevölkerung im Fahre 1836 ca. 254 Mil- lionen Einwohner betrug, dieselbe bis zum Jahre 1871 theils durch natürlichen Zuwachs, theils durch den Zollanschluß v:rshiedener Staaten etwas Über 39 Millionen Einwohner g-stiegen ist.

Die Ausfuhr Deutschlands besteht vorzugsweije in Fabrikaten und kommen unter diesen hauptsächlich die Erzeugnisse der Textil- Industrie (Baumwollen-, Wollen-, Seidenwaaren und Leinwand) in Betracht, außerdem aber chemische Fabrikate, Eisen- und Stahlwaa- ren, Holzwaaren, Glas, kurze Waaren, Jnstrumentc und Maschinen, Kupfer- und Messingwaaren, Papier, Steingut, Porzellan 2c. Die zweite Stelle unter den Ausfuhrobjekten nehmen Verzehrungsgegen- stände (Getreide, Mühlenfabrikate, Vieh, Butter, Zucker, Bier, Branntwein, Wein 2c.) cin, während die Ausfuhr von Rohstoffen und Halbfabrikaten im Verhältniß zum Werthe ver exportirten Fabrikate und Konsumtibilien von geringerer Bedeutung ist. Wie sih die Aus- fuhr einzelner wichtigerer Gegenstände in den leßten Dezennien gestal- tet hat, läßt sih aus folgendec Utbersicht einigermaßen erkennen :

Im Durchschnitt für die Jahre: für 1836/40. 1846/50. 1856/60. 1866/70. 1871,

; Ctr. Ctr. tr. Ctr. Cir. Steinkohlen 6,879,056 8,876,833 31,571,281 75,510,455 73,993,836 Roheisen 41,151 18,757 131,641 1,439,678 2,234,028 Rohzink 195,639 349,853 641,189 803,113 739,812 Getreide und Scheff. Scheff. Scheff. Scheff. Scheff. Hülsenfrüchte 9,546,178 11,487,604 16,613,001 29,499,081 26,943,443 E Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. Bier 36,540 44,3599 108,042 257,315 500,496 Branntwein 108,162 154,383 411,599 757,541 840,141 Wein 131,998 122,901 284.175 417,198 424,211 Salz 1,757 16,934 208,989 1,203,249 1,622,021 Baumwollen- 179,663

waren 89,210 91,519 198,910 194,801 Wollenwaaren 66,448 94,8256 209,811 307,601 396,808 26,329

Seiden- u Halb- 8,841 14,260 48,068 42,668 421,313

Feidenwaaren Eisen- und

Stahlwaaren 155,975 172,729 977,386 930,156 Holzwaaren 49,116 61,670 113,655 166,028 179,840 Kurzwaaren 18,742 39,443 121,016 205,220 379,589

Aus den vorstehenden Zahlen ergiebt sih in hervortretender Weise, wie mit dem Aufblühen der deutschen Industrie auch der Absay der verschiedenen Erzeugnisse derselben nah ausländischen Märkten zuge- nommen hat.

Wenn im Vorstehenden versucht worden ist, einen Ueberblick über den auswärtigen Verkehr desjenigen Theiles des Deutschen Reichs, welcher dem gemeinschaftlihen Zollgebiete angehört, zu geben, so er- übrigt zum Schlusse dieser Daxr1tellung noch mit einigen Worten den Antheil, welchen die beiden Hansestädte Hamburg und Bremèn am Welthandel nehmen, hervorzuheben. Hamburg ist der erste See- und Handelsplaß Deutschlands, die dritte Handelsstadt Europas über- haupt, die gleih hinter London und Liverpool zählt. Hamburgs Handel breitet fich über den ganzen Ertball aus und in allen fremden Häfen weht die Flagge der Hamburger Schiffe, sind Hamburger Kaufleute angesiedelt. Die Großartigkeit des Hamburger Handels erhellt aus folgenden Zahlen. Der Gesammtwerth der Waareneinfuhr betrug :

im Durchschnitt für die Jahre 1846—50: 147,551,116 Thlr.

é r 18591 —55: 226,841,251

/ j 1856—60: 302,701,474

ú ¿ 1861 —65: 353,687,512

; l 1866—70: 401,144,982 für 1871 allein: 603,243,950 ,

Der Werth der Einfuhr seewärts, welcher im Durchschnitt für 1846/50: 88,994,426 Thlr. betrug, ist im Jahre 1871 auf 375,885,920 Thlr., die Einfuhr land- und flußwärts dagegen von 58,556,690 Thlr. für 1846/50 auf 227,358,030 Thir. in 1871 gestiegen, Was den Ver- kehr mit überseeischen Ländern betrifft, so waren an demseiben im Jahre 1871 hauptsächlih betheiligt: die Vereinigten Staaten von Nordamerika mit 20,080,860 Thlr., Amerikas Westküste mit 15,086,820 Thlr., Brasilien mit 10,468,125Tb[r., Venezuela mit 4,551,270 Trtlr., Hayti und St. Domingo mit 2,175,535 Thlr., Britisch-Ostindien mit 2,023,075 Thlr., China mit 1,626,020 Thlr. Für die See-Einfuhr aus europäischen Ländern fommen u. a. in Betracht: Großbritannien mit 243,480,960 Thlr., Frankreich ‘mit 9,866,395 Thlr., die Niederlande mit 8,506,735 Thlr.,, Belgien mit 5,051,910 Thlr, Bremen und Weser mit 3,024,245 Thlr., Norwegen mit 2,433,690 Thlr, Jtalien mit 2,017,915 Thlr. Jn Betreff des Verkehrs land- und flußwärts ist hervorzuheben die Einfuhr: mit der Berlin - Hamburger Bahn 118,307,395 Thlr., von der Oberelbe 30,046,350 Thlr., mit der Altona- Kieler Bahn 25,025,170 Thlr., landwärts mit Fuhre und Post 20,931,455 Thír,, von und über Lübeck 16,095,960 Thlr., von und über g 11,243,000 Thlr., von der Niederelbe 4,678,815 Tllr.

Ausfuhr:

/ remen, die zweite Handelsstadt Deutschlands, konkurrirt in vielen Städten erfolgreih mit Hamburg. Die Bedeutung seines Ver-

kehrs erhellt aus folgenden Ziffern des Werthes seiner Ein- und Aus-

fuhren:

Im Durchschnitt: Einfuhr. 1847/51 32,064,233 Thlr. Gold. 1852/56 90,343,267 , ü 1857/61 66,946,703 2 162/66 73,559,925 Ö 1867/71 . , 106,471,499 b 99,492,454

für 1871 allein 140,437,291 , 1416 190BIO O Zur

Der Handel Bremens vermittelt namentlih den Handel Deutsch- lands und Oesterreichs mit Nordamerika, aber auch mit Westindien und Ostasien. Die Stadt selbst wäre aber nicht im Stande, sich auf ihrem Höhepunkte zu erhalten, wenn sie niht an der Mündung der Weser den vorzüglich eingerihteten Bremerhafen, der den größten

Secfahrzeugen zugängig ist, besäße. Das Importgeschäft wird na-

mentlich durch die Auswanderertransporte befördert, welche billige

Rückfrachten zulassen. Von dem Gesammtverkchr Bremens im F.

1871 entfallen auf Europa bei der Einfuhr 81,989,123 Thlr. (Zoll-

verein 44,761,028 Tblr., Großbritannien 19,752,425 Thlr., übriges

Europa 17,475,670 Thlr.), bei der Ausfuhr 91,106,414 Tklr. (Zoll-

verein 56,431,807 Thlr., Großbritannien 7,365,324 Thlx., Oesterreich

7,808,290 Thlr., übrigen Europa 19,500,993 Thlr.). Der Verkehr

mit überseeischen Ländern belief sih bei der Einfuhr auf 58,448,168

Thlr. (u. a. Vereinigten Staaten 36,319,627 Thlr.,, Südamerika

8,391,425 Thlr, Asien 8,126,558 Thlr.), bei der Auéfuhr auf

38,204,096 Tllr., wovon auf die Vereinigten Staaten allein 33,957,465

Thlr. entfallen. 4 Die Interessen des Deutschen Reiches werden im Auslande, so-

weit sie den Schuß und die Förderung von Handel, Verkehr und

Schiffahrt betreffen, durch konsularishe Vertretung besorgt, die si

gegenwärtig in den entferntesten Ländern, wohin der deutsche Handel

seine Thätigkeit ausdeht, findet. Die in den leßten Jahren nothwen- dig gewordene Vermehrung der Koasular-Beamten giebt einen Beweis da‘ür, wie sehr der Verkehr und die Handelsverbindungen nach allen

Richtungen zugenommen haben. Die deutschen Handels- 2c. Interessen

waren im Auslande vertreten : A

im Jahre 0 an a8 Pläßen durch r Konsular-Beamte,

sodaß also seit 1867 128 neue Plätze und 136 Konsular-Beamte hinzu- gekommen sind.

Ausfuhr. 27,726,694 Thlr. Gold. 45,270,593 61,187,883 , s 66,891,515 , S

Weltausstellung 1873 in Wien. __ Wien, 18. September. Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht folgendes Schreiben : ___ Geehrter Herr Redacteur! :

Die von der löblichen Redaktion veröffentlihte Erklärung Sr. Excellenz des Herrn General-Direktors Baron Schwarz-Senborn veranlaßt das gefertigte Kunstinstitut zur folgenden Berichtigung. Als die Idee Sr. Excellenz, dem Herrn General-Direktor Baron Shwarz- Senborn eine Dank- und Anerkennungs-Adresse zu widmen, bei vielen „einzelnen“ Ausftellern Boden gefaßt hat, erlaubte \sich das Wiener Kunstinstitut eine höflihe Einladung an mehrere Aussteller ergehen zu lassen, ob sie ihre Sympathien diesem Unternehmen zuwenden und so das Werk gemeinschaftlich fördern wollen. 4

_ Nachdem diese Anregung vielseitigen Beifall fand, beauftragte es gleichzeitig seine ersten Künstler, die hierzu nöthigen Aquarellarbeiten in Angriff zu nehmen und sind diese, soweit sie gediehen, zu Jeder- mannes Ansicht in der Direktionskanzlei des Kunstinstitutes zwischen 12 und 2 Uhr auúsgestell. Das Kunstinstitut ist auf Grund „der Bestellungsurkunden“ verpflichtet, unter jeder Bedingung dieses Werk auszuführen und werden die Herren Besteller hiermit höflichst ver- ständigt, daß „ihre definitive \riftlihe Bestellung“ auch aufrecht er- halten bleibt, und ist somit Sx. Excellenz der Herr Baron Schwarz- Senborn vollkommen irrig berichtet, wenn er sagt: „daß der Herr Friedrich Vincenz Edler von Dewald Beiträge fammelt.“

Da nun Se. Exc. der Herr Baron Schwarz-Senborn in seiner anerkennenswerthen Bescheidenheit die Annahme dieser Adresse abge- lehnt hat, so wird dieselbe zum Andenken an die 1873 Wiener Welt- ausstellung und zur Erinnerung an die Verdienste eines der größten Männer Oesterreihs, welcher, ungeachtet aller eingetretenen mißlichen Ereignisse, die größte und hoffentlih für die spätere Entwicklung der Industrie unseres Vaterlandes segensreihe That vollbracht, einem Athenäum oder Museum als bleibendes Denkmal gewidmet.

In dieser indirekten Weise einem Manne von so seltenen Vorzügen seine Anerkennung zu zollen, wird gewiß ein Jeder mit Freude begrüßen, und auf das Wärmste fördern.

Hochachtungsvollst

Die-Direktion des Wiener Kunstinftitutes, Atelier für Aquarell - orträtmalerei, Kalligraphie und zeichnende Künste, Wien, Elisabethstraße T

Redaktion und Rendantur: Schwieger.

Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: H. Heiberg. Zwei Beilagen (einshließlich der Börsen-Beilage.)

.4¿ 221

Bei lage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaats-Anzeiger.

19. September

Freitag, dezn

AES- O

1878.

Inseratreu-Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Köriglich Preußischen Staais-AÄuzeigers: Berlin, Wilhelw-Strafie Nr, 32.

1. Ste*briefe und Untersuung8-Sachzen.

2. Handels-Register.

2. Konkurse, Subhaftationen, ladungen #. d„rgl.

Unfgevbete, Vors

SteckÆckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

Steckbrief. Gegen den Buchhaltèr Victor Schwerner ist die gerichtliche Haft wegen wieder- holter Unterschlagung in den Äften 8. 653 de 1873 Komm. II. beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht aus-geführt werden können. Es wird ersucht, den 2c. Schwerner im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm fi vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei-Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 17. Septembdr 1873. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungs-Sachen. Kommission II. für Vorunter- suhungen. Beschreibung. Alter: 30 Jahre, Geburts- ort: Sebastopol, Größe: 5 Fuß 6 Zoll, Haare: hellblond, Augen: hell, Augenbrauea: blond, Kinn: gewöhnlich, Nase: lang, Mund: gewöhnlich, Gesichts- farbe: gesund, Gestalt: s{chlank, Sprache deutsch.

Stedckbrief. Gegen den Tuchmacher Nikolaus Oswald von Conradsreuth ist wegen schweren Dieb- stahls Hafibefehl erlassen. Sämmiliche Behörden werden ersucht, denselben im Betretungsfalle anhal- ten und dem Unterzeichneten auf dem Transport zu- führen zu lassen. Perso nbeschreibung:, Alter: 27 Jahr; Statur: groß, s{hlank; Gesicht: länglich; Nase: spiß; Haar: blond; Mund: klein; Augen: dunfelblau. Fraukfurt a. M., den 17. Septem- ber 1873. Der Untersuchungsrichter. Dr. Fabricius.

Strafvollstreckuugs-Requisition. Der Wehr- manni und Schlächter Ludwig Greiner, geboren den 24. März 1835 zu Friedrihsgrund, Kreis Glaß, und mes zu Rüdersdorf wohnhaft, ist dur das rechtskräftige Erkenntniß des unterzeichneten Gerichts vom 13. Juni 1873 wegen unbefugten Auswanderns u einer Geldstrafe von 50 Thlr., im Unvermögens- falle zu 4 Wochen Haft verurtheilt. Es wird ge- beten, den Aufenthalt desselben der nächsten Gerichts- behörde anzuzeigen, welche um Strafvollstreckung und Mittheilung hiervon ersucht wird.

Alt-Laudsberg, den 10. September 1873.

Königliche Kreisgerichts-Deputation. Der Polizeirichter.

Oeffentliche Borladung. Gegen: 1) den mili- tärpflihtigen Uhrmacher Geörg Wilhelm August Schröter aus Lieberose, geboren am 2.-August 1848 zu Viet, 2) den militärpflihtigen Karl August Gra- biß, geboren am 24. Dezember 1849 zu Lübben, 3) den militärpflichtigen Friedrich August Krieger, ge- boren den 12. August 1849 zu Lübben, 4) den mili- tärpflichtigen Glaser Karl Franz Otto Thugut aus Lübben, geboren den 21. Mai 1849 zu Buchholz, 5) den militärpflihtigen Karl August Franz Sä- mis, geboren zu Lübbeu am 5. Juli 1350, 6) den militärpflichtigen Friedrih Gustav Rudolph Fl-m- ming, geboren zu Lübben am 21. Februar 1850, 7) den militärpflichtigen Karl Ernst Rudolph Schulz, geboren zu Lübben am 19. Februar 1850, 8) den militärpflichtigen Karl Hermann Trunsch, geboren zu Lübben am 10. März 1850, 9) den militärpflichtigen S A Rechtlieb Zeus; geboren zu Lübben am 3.

uli 1851, 10) den militärpflihtigen Drechêler August Karl Meißner, geboren zu Lübben am 20. Mai 1850, 11) den militärpflichtigen Klempner Emil Louis Berndt, geboren zu Lübben den 18. August 1850, 12) den militärpflihtigen Johann Friedri Rohde aus Dobberbuß, geboren am 15. Juli 1851, 13) den militärpflihtigen Karl August Anton Schröter aus Lieberose, geboren am 23. Januar 1851, ift, weil sie sich dem Eintritt in den Dienst des stehen- den Heeres oder der Flotte dadurch zu entziehen ge- sucht haben, daß sie ohne Erlaubuiß das deutsche Bundesgebiet verlassen haben, oder nah erreichtem militärpflichtigen Alter sih außerhalb desselben auf- halten, durch Ds des unterzeichneten Gerichts vom heutigen Tage auf Grund des §. 140 des Reichs- Strafgeseßbuchs die rv wegen Vergel)ens gegen die öffentliche Ordnung eröffnet ‘worden. Zur mündlichen Verhandlung der Sache steht am 7. No- vember 1873, Bormittags 12 Uhr, im Sißungs- zimmer Nr. 3 an hiesiger Gerichtsstelle Audienztermin an. Die Angeklagten werden zu diesem Termin mit der- Aufforderung hierdurch öffentlih vorgeladen, zur festgeseßten Stunde in demselben zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem Richter so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demjelben herbeigeschafft werden können. Im Falle ihres Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Entscheidung der Sache gegen die Angeklagten in contumaciam verfahren werden.

Lübben, den 18. August 1873. :

Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung.

Bekáüutmachuug. Auf die Anklage der König-

lihen Staatsanwaltschaft ist durch Beschluß des une, | |

terzeichneten Gerichts vom heutigen Tage gegen fol- D 9 den Matrosen Peter Christoph Eduard Beckmann, geb. zu Bod|tedt den 12. Auzust 1850, 2) den Matrosen Johann Heinrih Gustav Behrbohm aus Saaldorf, geb. zu Wiepkenhagen den 23. April 1850, 3)“ den Matrosen August Wilhelm Friedrich Beu, geb. zu Stralsund den 4. Juni 1850, 4) den Kellner Johann Friedrih Ludwig Bremer, geb. zu Stralsund den 6. Januar 1850, 5) den M1- trosen Johann Friedrich Wilhelm Theodor Bruhn, geb. zu Stralsund den 4. Juni 1850, 6) den Knecht Friedrich Joachim Martin Conrad, geb. zu Tribohm den 5. März 1850, 7) den Schiffszimmermann Carl

4. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 1c

4 R

. Oeffentlicher Anzeigev. -

E SIEETE: E I L L

5. Verloosung, Umortijation, Zindzablung u. |, w

von êffen!!ihen ‘Papieren.

6. InduftrielieFtabl;fsementé, Fabrifen u.Gry? andel.

7, Verschiede':e Bekanntm" agen m 8, Literaris{che Unzeige::

9, Familien-Nachrichten.

1850, 8) den Matrosen Johann Peter Carl Dieck,

geb. zu Damgarten den 5. Juni 1850, 9) den Lud-

wia Carl Philipp Dinnies, geb. zu Damgarten den 8. Juni 1852, 10) den Seefahrcr Peter Johann Heinrih Durow aus Straliund, geb. zu Bodstedt den 11. Juni 1852, 11) den Matrosen Carl Hein-

rich Paul Fllmann, gen. Gau, geb. zu Stralsund den 21. Februar 1850, 12) den Matrosen Heinrich

Carl August Freese, geb. zu Barth den 7. August 1850, 13) den Matrosen Carl Friedrich Martin Gildemeister aus Barth, geb. zu Martenshagen den 11. Juli 1850, 14) den Matrosen Heinrih Eduard Grâäf-Rosincke aus Zingst, geb. zu Schwerin a. d. Warthe dcn 18. Mai 1850, 15) den Matro- fen Wilhelm Friedriß Heinrich Grundmann, geb. zu Barth den 21. Dezember 1850, 16) den Matrosen Christoph Theodor Wilhelm Hoge aus Stralsund, geb. zu Boldewiß, Kreis Rügen, den 2. April 1850, 17) den Matro]en August Conrad Theodor Horn aus Barth, geb. den 30. August 1850, 18) den Schäfer Carl Christian Gustav Husen aus Ober-Müßkkow, geb. den 14, Februar 1850, 19) den Matrosen Johann Carl ilbert Junge aus Püttniß, eb. den 31. Mai 1850, 20) den Johann Carl oachim Kerber aus Wiepkenhagen, geb. zu Alten- willershagen den 31. Januar 1852, 21) den Ma- trosen Carl Heinrih Christian Kleinow aus Lüders- hagen, geb. zu Hessenburg den 12. April 1850, 22) den Matrosen Georg Friedrich Carl Klühß aus Neuendorf-Haide, geb. zu Gr. Banzelwitß, Kreis Rü- gen, den 3. November 1850, 23) den Matrosen Jo- hann Carl Christian Kunßenblum, geb. zu Barth den 16. September 1850, 24) dcn Bäcker Carl Ernst August Krüger aus Franzburg, geb. den 10. Januar 1850, 25) den Knecht Carl Friedrich Joachim Krü- ger aus Richtenberg, geb. zu Buchholz den 22. Ok- tober 1850, 26) den Matrosen Johann Joachim Magnus Kruse aus Zingst, geb. ten 15. Mai 1850, 27) den Zimmermann Carl Christoph Reinhard Lo- renz aus Stralsund, geb. zu Rogasen, Kreis Obornick, den 9. Juli 1850, 98) den Matrosen Carl Hermann Friedri Lütt aus Barth, geb. den 2. Juli 1850, 29) den Matrosen Carl Friedri Heinrih Meinck aus Eiseen, geb. zu Landsdorf, Kreis Grimmen, den 16. Oktober 1850, 30) den Matrosen Georg Johann Emil Mierendorff aus Zingst, geb. den 21. April 1850, 31) den Matrosen Albert Christoph Niemann aus Prerow, geb. den 21. März 1850, 32) den Ma- trosen Wilhelm Carl Heinrich Passehl aus Barth, geb. den 11. Januar 1850, 33) den Matrosen Gustav Ludwig Heinrich Prigniß aus Dam- garten, geboren den 15. September 1850, 34) den Matrosen Wilhelm Joachim Martin Remin aus Pruchten, geb. zu Lipke den 17. April 1850, 35) den Korkschneider Wilhelm Gustav - Christ. Adolph Rickermann aus Stralsund, geb. den So 1850, 36) den Matrosen Carl Ludwig Friedri

Rieckhof aus Barth, geb. den 24. Januar 1850, 37) den Steuermann Gustav Heinrich Michael Röse aus Stralsund, geb. den 13. Juli 1850, 38) den Ma- trosen Gottfried Johann Gustav Scheel aus Stral- sund, geb. den 29. Dezember 1850, 39) den Schneider Carl Johann Christian Schmidt aus Richtenberg, geb. zu Lassentin den 10. Mai 1852, 40) den Carl Johann Heinrih Schragmann aus Richtenberg, geb. den 8. August 1849, 41) den Carl Joachim Friedrich Schritt aus Frauendorf, geb. den 14. Juli 1850, 42) den Carl Heinrih Albert Schröder aus Stral- sund, geb. den 1. Novemver 1852, 43) den Seefahrer früher Schmidt Heinrich Johann Friedrich Schröder, geb. zu Stralsund den 27. April 1859, 44) den Ma- trosen Johann Carl Friedrih Schöder, genannt Bell, aus Langendamm , geb. zu Arbshagen den 11. November 1850, 45) den Knecht Carl Christian Martin Schröder aus Spoldershagen, geb. den 29. Mai 1851, 46) den Matrosen Johann Heinrich Joachim Schulz aus Langendamm, geb. zu Saal den 6. April 1850, 47) den Matrosen Carl Ferdi- nand Segebarth aus Lüdershagen-Dorf, geb. den 21. August 1850, 48) den Matrosen Johann Loi Carl Siglow aus Prerow, geb. den 23. Februar 1850, 49) den Matrosen Johann Christoph Stein- bah. aus Barth, geb. den 8. März 1850, 50) den Matrosen Johann Carl Heinrich Trost aus Barth, geb. zu Küstrow den 23. August 1850, 51) den Ma- trosen Johann Heinrih Elias Untermann aus Müg- genhall, geb. zu Starkow den 2. Oktober 1850, 52) den Knecht Carl Friedrich Heinrih Voß aus Martenshagen, geb. den 3. August 1852, 53) den Matrosen Johann Gustav Friedrich Christovh Wallis aus Stralsund, geb. den 8. Dezember 850, 54) den Steuermann Christoph Eduard Wallis aus Zingst, geb. den 11. März 1850, 55) den Schlosser und Maschinenbauer Heinrich Christian Michael Wendt aus Stralsund, geb. den 1. März 1850, 56) den Matrosen Johann Friedrich Wilhelm Werner aus Hermannshagen-Haide, geb. zu Velgast den 18. Okf- tober 1850, 57) den Knecht Johann Heinrich Chri- tian Wiening aus Neuenlübke, geb. den 23. Juli 1852, 58) den Matrosen Carl Heinrich Eduard Wie- ner aus Stralsund, geb. den 2. Februar 1850, 59) den Commis Albert Johann August Wolblock aus Stralsund, geb. den 24. August 1852, 60) den Schmidt Johann Joachim Christian Scheel aus Richtenberg, geb. den 19. August 1852, 61) den Knecht Johann Joachim Heinrich Gülzow aus Trib- sees, geb. den 17. September 1853, 62) den Knecht Johann Georg Carl Schult aus Triebsees, geb. den 51. April 1853, 63) den Schuhmacher Johann Carl Martin Lembke aus Camper, geb. den 20. Januar 1850, 64) den Schuhmacher Johann Joachim Fried- rich Behm aus Triebsees, geb. zu Rekentin den 10.

Friedrich Ohlrich aus Triebsecs, geb. den 8. Juli 1850, wegen uneriaubten Verlassens des Bundesgebiets zum Zweck der Entziehung vom Militärdienst auf Grund des 8. 140 Reichs-Strafgeseßbuchs die Untersuchung eröffnet. Zur Verhandlung der Unklage werden dieselben hierdurch geladen, in termino den 16. Januar 1874, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Zimmer Nr. 1 zur festgeseßten Stunde zu erscheinen, und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweis- mittel mit zur Stelle zu bringen, oder solhe dem unterzeichneten Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß fie noch zu demsclben herbeigeschafft werden können. Bei threm Auskleiben wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. y Stralsund, den 9. September 1873. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Handels-Negister.

Handelsregister des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin, Zufolge Verfügung vom 17. September 1873 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt : In unjer Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4251 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Deutsh-Russishe Handels- und Industrie-Bank vermerkt fteht, ift eingetragen : Der Geheime Kabinetsrath Hermann von Stett- mund-Brodorotti zu Berlin is aus dem Vor- stande (der Direktion) ausgetreten und der Dok- tor Johann Nepomuk von Dantsek - Dayka zu St. Petersburg in denselben eingetreten.

Jn unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4332 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma: erft ftebt, ift Golz & Heise

verm eht, ift eingetragen : i;

Der Rd Gustav Hermann Golz zu Berlin ist aus der Handelsgesellschaft ausgeschieden. Der Kaufmann Christian Carl Eduard Emil Stein- brück zu Berlin ist am 6. September 1873 als Handelsgesellshafter eingetreten :

Die Firma ift in:

Steinbrück & Heise

geändert.

In unser Firmenregister, woselbst unter Nr. 7587 die hiesige Handlung in Firma: : Eu Geme ae Buchhandlung vermerkt steht, ist eingetragen: f Der Lieutenant a. D. Paul Otto Friedrich Hen- ning zu Berlin ist in das Handelsgeschäft des Buchhändlers Carl Pfeiffer als Handelsgesell- schafter eingetreten und die nunmehr unter der Firma C, Pfeiffer'she Buch- & Kunsthand- lung bestehende Handelsgesellschaft unter Nr. 4625 des Gesellschaftsregisters eingetragen. : Die Gesellschafter der hierselbst umer der Firma C. Pfeiffer’sche Buch- & Kunsthandlun am 15. September 1873 begründeten Handelsge- ellschaft G Bn a. der Buchhändler Carl Pfeiffer, b. der Lieutenant a. D. Paul Otto Friedrich Henning, o Ble Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 4625 eingetragen worden.

Die Gesellschafter der hierselb unter der Firma William Rosenheim & Co. am 15. September 1873 begründeten Handelsgesell- ast è [d iebiget Geschäftslokal: Dorotheenftraße 8) sind die Kaufleute: 1) William Rosenheim, 2) Louis Susmann, 3) Siegmund Susmann, sämmtlich hier. _ G Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 4626 eingetragen worden.

In unser Firmenregister, woselbst unter Nr. 7083

die hiesige Handlung in Firina: ranz Heise & Goldmaun

vermerkt steht, ist eingetragen :

Das Handelsgeschäft ist durch Vertrag auf den

Kaufmann Emil Kleckow zu Berlin übergegangen,

welcher dasselbe unter unveränderter Firma fort-

seßt. Vergleiche Nr. 7607 des Firmenregisters. Demnächst if in unser Firmenregister unter Nr. 7607 die Firma:

Franz Heise & Goldmann

und als deren Inhaber der Kaufmann Emil Kleckow hier eingetragen worden _

Fn unser Firmenrezistcr ist bei Nr. 7608 die Firma Wilhelm Woellmer's Schriftgießerei und als deren Jnhaber der Kaufmann Friedri Wil- helm Woellmer hier 5 : (jeßiges Geschäftslokal: Wasserthorstraße 52) eingetragen worden.

In unser Genossenschaftsregister, woselbft unter Nr. 21 die hiefige Genossenschaft in Firma Norddeutscher P IIIEN cher Bank- ereiu, Eingetragene Genossenschaft, ver merkt steht, ist eingetragen : E Durch Beschluß der General - Versammlung vom 10. September 1873 sind die suspendirten

F

nferate nimmt an dieautorisirte Annoncen-Expedition von dolf Mosse in Kerlin, Leipzig, tjamburg, Frank-

furt a. M., Sreslau, Halle, Prag, Wien, München, Nürnberg, Straßburg, Zürih und Stuttgart.

f

zu Berlin, definitiv entlassen und der Banquier Ernst Haafsengier zu Halle an der Saale und der Kaufmann Rudolph Kayser zu Frankfurt an der Oder wohnhaft, zu Vorstehern gewählt worden und in den Vorstand eingetreten.

Die interimistishen Vorstands-Befugnisse des Kaufmann Max Elliesen zu Berlin und des Banquier Ernst Haassengier zu Halle an der Saale sind damit erloschen, der erstere ift aus dem Vorstande ausgetr-ten.

Berlin, den 17. September 1873. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

nt n Lor iat —— L /

Bekanntmachung. Die in unjer Firmenregister sub Nr. §75 einge- tragene Firma: A. Hinze

ist gelösht. j Potsdam, den 13. September 1873. ; Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

Handelsregister. Der Kaufmann Otto Schimmelpfennig von hier, hat für seine Ehe mit Antonie Froese dur Vertrag vom 25, August 1873 die Gemeinschaft der Güter und des Erwerbes ausgeschlossen; das gegenwärtige Vermögen der Ehefrau und Alles, was sie künftig durch Erbschaften, Vermächtnisse oder Glücksfälle er- wirbt, soll die Natur des Vorbehaltenen haben. Dies ift zufolge Verfügung vom 12. am 13 Sep- tember d. J. unter Nr. 459 in das Register zur Eintragung der Ausschließung oder Aufhebung der ehelichen Gütergemeinschaft eingetragen. Königsberg, den 15. September 1873.

Königliches Kommerz- und Admiralitäts - Kollegium.

Handelsregister.

Der Kaufmann Reinhold Louis Gottlieb Bre- dow von hier, hat für seine Ehe mit Lina Agathe Marie Sbresny durch Vertrag vom 4. November 1869 die Gemeinschaft der Güter und des Erwerbes ausgeschlossen, das eingebrahte Vermögen der Ehe- frau und Alles, was sie künftig aus irgend einem Rechtsgrunde erwirbt, soll die Eigenschaft des vor- behaltenen Vermögens haben.

Dies ist zufolge Verfügung vom 12. am 13. d, Mts. unter Nr. 458 in das Register zur Eintragung der Ausschließung oder Aufhebung der ehelichen Gütergemeinschaft eingetragen.

Königsberg, den 15. September 1873. : Königliches Kommerz- und Admiralitäts-Kollegium.

Ne U I MAS D Ha Zufolge der Verfügung vom heutigen Tage ist in das hier geführte Firmenregister eingetragen, daß der Kaufmann Julius Freyer in Tiegenhof ein Han- N unter der Firma „Julius Freyer“ be- treibt. Tiegenhof, den 3. September 1873. Königliche Kreisgerichts-Deputation.

Bekanntmachung. In unserem Gesellschaftsregister ift die unter Nr. 9 eingetragene Firma: „Ludw, Zimmermann zu Demmin“ gelöscht und in unserem Prokurenregister die sub Nr. 13 eingetragene und dem Kaufmann Ludwig Zimmermann hier, für die gra Ludw. Zimmermann hier ertheilte Prokura erloschen. Eingetragen zufolge Verfügung vom 9, am 11. September d. I. Demmin, den 9. September 1873. Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung.

Handelsregister. i

Der Kaufmann Abraham Meyer zu Stettin hat

für seine in Stettin unter der Firma: ei Meyer“ h

bestehende und unter Nr. 274 des Firmenregisters eingetragene Handlung seine Ehefrau Johanna Meyer, eborne Periß zu Stettin, zur Prokuristin bestellt. Dies ist unter Nr. 393 in unser Prokurenregister heute eingetragen.

Stettin, den 17. September 1873.

Königliches See- und Handelsgericht.

Be ramnt n ns A Rus u Unter Nr. 76 unseres Gesellschaftsregisters ist die am 1. September 1873 begonnene ofene Handels-

esellschaft :

G Wenzlow & Thiele .

mit dem Siße in Bromberg, und als Gesellschafter

ind:

f 1) Fräulein Clara Wenzlow zu Bromberg,

2) Fräulcin Lina Thiele daselbst,

zufolge Verfügung vom 16, September 1873 am

17. September 1873 eingetragen worden. Bromberg, den 16. September 1873.

Königliches Kreisgericht. L. Abtheilung.

Bekanntmachung - In unser Firmenregister is zufolge Verfügun vom 2. September er. unter Nr. 82 Folgendes ein- getragen : ; Kaufmann Tobias Kallmann zu Gembic. Ort der Niederlassung: Gembic. Firma: Tobias Kallmann. Trzemeszuo, den 2. September 1873.

Mitglieder des Vorstandes der Direktor Georg

Ioachim Johann Dau, geb. zu

ornow den 17. März

August 1853, 65) den Kneht Wilhelm Theodor

Helbig und der Kaufmann Hugo Scharffe, beide

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.