1873 / 222 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Sep 1873 18:00:01 GMT) scan diff

als Comp. Offiz. bei der Unteroff. Schule zu Weißenfels Demo M. E Scheffler, Sec. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 39, zur Dienstleistung als Comp. Offizier bei der Unteroffizier- Schule zu Weißenfels zum 24. d. M. entbunden. „Stel b er, Pr. Lt. vom Jäger-Bat. Nr. 8, als Assistent zur Militär-Schieß-Schule As September 1873. Frhr. v. Lepel, Rittmeister und Escadr. Chef vom Ulan. Regt. Nr. 14, v. Gran enberg Lords: lib, Rittmstr. à la suite des Ulan. Regts. Nr. 1 und Lehrer ei dem Militär-Reit-Institut, der Charakter als Major verliehen. Nic o- lai, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 67, v. Humbert, Pr. Lt. vom Inf. egt. Nr. 82, zu Hauptl. u. Comp. Chefs, Werth, Pr. Lt. vom Dragoner-Regiment Nr. 16, zum Rittmeister und Escadron- Chef, “"Stöcker, Seconde - Lieutenant vom Infanterie - Regiment Nr. 67, Chorus, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 82, Fleishham- mer, Sec. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 16 zu Pr. Lts, Niemann, Unteroff. vom Inf. Regt. Nr. 79 :um Port. Fähnr. befördert. Y Den 13. September 1873. Swlichier, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 88, zur Dienstleistung beim Neben-Etat des Großen Ge- neralstabes vorläufig auf ein Jahr, v. Tschudi, Sec. Lt. voir l Regt. Nr. 70, zur Dienstleistung bei der chloß-Garde-Comp. s mandirt. v. Werder, Oberst-Lt., unter vorläufiger Belassung als aggreg. dem Garde-Feld-Ari. Regt., Div. Art.,, von dem t hältniß bei dem Ober-Kommando der Okkupations-Armee in Fran - rei entbunden. Reins\ch{ch, Hauptmann, aggreg. dem Fuß-Artillerie- Regiment Nr. 15, unter Entbindung von dem Kommando als Art. Offizier vom Plat in Verdun, als aggreg. Zum Fuß-Art, Regt. Nr. 3 verseßt. v. Bergen, Major, aggreg. dem Stabe des Ingenieur-Corps, unter Entbindung von seinem Dienstverhältniß bein: O der Okkupations-Armee in ran treo und Einrangirung in den Sta des Ingenieur-Corps, zum Ingenieur vom Plat in Cobleuz und Chren- breitstein, Rudloff, Haupm. von 3. der ngenieur-Inspektion, unter Entbindung von dem Kommando als Ingenieur vom Plaß in Verdun, zum Gompagnic-Commandeur im Pionier-Bat. Nr. 14 ernannt. B. Abschiedsbewilligungen 2c. s Den 10. September 1873. v. Witowski, Pr. Lt. a. D. zuleßt bei der Kav. des früheren 1. Bats. 22. Landw. Regts., früher Sec. L. im 2. Ulanen - Regt., der Charakter als Rittmstr. verliehen. v. Vietinghoff, Haupim. und Flügel-Adjut. Sr. Königlichen Heo- heit des Großherzogs von Mecklenburg - Schwerin in Genehmigung seines Abschiedsgejuches mit Pension zur Disp. gestellt. Richters, Sec. Lt. von der Res. des Hus. Regts. Nr. 10, als temporár ganzin- valide mit Pension unter dem geseßlichen Vorbehalt ausgeschieden. Den 13. September 1873. v. Mach, Oberst-Lt. vom Stabe des Ingenieur-Corps, mit lde E, gestellt. achwei : der beim Sanitäts-Ccrys pro Menat August 1873 eingetretenen s g gs Kriegs-Ministers D Zersü Sr. Excellenz des Herrn Kriegs- sters. Den 713. Aug uit 1873. Dr. Klewiß, Stabs- und Bats. Arzt vom 2. Bat. Jnf. Regts. Nr. 116 von seinem Kommando zur Dienstleistung beim Königlichen Departement für das Invaliden-Wesen des Kriegs-Ministeriums entbunden. Dr. Rabl- Rückhardt, Stabs- und Bats. Arzt des Füs. Bats. Kaiser Alexan- der Garde-Gren. Regt. Nr. 1 zur Dienstleistung beim Königlichen Departement für das Invaliden - Wesen des Kriegs - Ministeriums kommandirt. S E rfügung des General-Stabs-Arztes der Armee. Gs Fo 1873. Dr, Ruprecht, Resercist der_ Fitf:; Behufs Ableistung seiner besonderen Dienstverpflichtung von 2 Jahren (für genossene Ausbildung auf der medizinish-chirurgischen Akademie für das Militär) als Unterarzt beim 2. Garde-Regt. zu Fuß angestellt und mit Wahrnehmung einer vakanten Assist. Arzt Stelle beauftragt. Den 9. August 1873. Dr. Kaaß, Unterarzt vom Garde- Train-Bat. zum Inf. Regt. Nr. 43, Dr. Funcke, Unterarzt vom Garde-Füsilier-Regiment, E Gren. Regt. Nr. 3 ra eh bei ihren resp. Truppentheilen mit Wahrnehmung einer va anten Assist. Arzt Stelle beauftragt. Stahl, einjährig freiwilliger Arzt beim Drag. Regt. Nr. 5 zum Unterarzt des aftiven Dienststandes er- nannt und unter Verseßung zum Ulan. Regt. Nr. 4 mit Wahrneh- mung einer vakanten Assist. Arzt Stelle beauftragt. E Den 22. August 1873. Dr. Scholz, einjährig freiwilliger Arzt beim Inf. Regt. Nr. 18, zum Unterarzt des aktiven Dienststan- des ernannt und mit Wahrnehmung einer vakanten Assist. Arzt Stelle

beauftragt. De E Den 19. August 1873. Dr. Haardt, Stabs- und Bats. Arzt

des Füs. Bats. Gren. Regts. Nr. 11.

zie heut ausgegebene Nr. 17 der Allgemeinen Vet- o A E i, des Deutschen Reihs- und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers enthält die Ziehungslifsten folgender Papiere: Anhalt - Dessauische Staats - Prämien - Anleihe. Brüsseler Prämien-Anleihe de 1862. Cölner, Nordhäu- ser, Posener Stadt - Dbligationen. Groß-Strehligzer, Ueckermünder Kreis-Obligationen. Liller Prämien-Anleihe de 1860. Neapolitaner Prämien-Anleihe de 1868. Nord- deut\sche Grundkredit - Bank, Hypotheken - Antheil - Scheine. Preußische 3!/ckprozentige Staats-Prämien-Anleihe de 1855. Salzburger 20 fl.-Loose de 1872. A

Die Allgemeine Verloosungs - Tabelle erscheint wöchentlich einmal und if zum Abonnementspreis von 15 Sgr. vierteljährlich durch alle Postanstalten zu beziehen, in Berlin au bei der Expedition Wilhelmstraße 32. Preis pro einzelne Nummer Sgr.

Aichtamilickes. Deutsches NMeich.

en. Berlin, 20. September. Während der An- E Majestät -des Königs von Italien wird am 24. d. M. eine Parade in Potsdam und am 26. hier ein Exerziren eines fombinirten Bataillons Garde-Füsilier-Regiments und einer tombinirten Escadron des 2. Garde-Ulanen-Regiments stattfinden.

Die vereinigten Aus\chüsse des Bundesraths für Justizwesen und für Elsaß-Lothringen, so wie der Aus\huß für Elsaß-Lothringen hielten heute Sizungen.

Bei dem Bundes-Armte für das Heimathwesen ftehen am Montag, 22. September, folgende Termine an: 1) Ortsarmenverband Rappin c. Ortsarmenverband Bergen, Landgemeinde, 2) Ortsarmenverband Büsbach c. Landarmenver- band der Rheinprovinz, 3) Ortsarmenverband Altona c. Orts- armenverband Bütow, 4) Ortsarmenverband Hamm c. Orts- armenverband Hoerde, 5) Ortsarmenverband Neuhaldensleben c. Ortsarmenverband Eschenrode, 6) Ortsarmenverband Groß- Rambin c. Ortsarmenverband Nafssenheide, 7) Ortsarmenver- band Landsberg c. Ortzarmen»erband Zantoch, §8) Ortsarmen- verband Altona c. Ortsarmenverband Schwedt, 9) Ortsarmen- verband Cöln c. Landarmenverband der Rheinprovinz, 10) Orts- armenverband Linden c. Ortsarmenverband Groß Hilligsfeld, 11) Ortsarmenverband Röbel c. Ortsarmenverband Stettin, 12) Ortsarmenverband Hannover ec. Ortsarmenverband Posen, 13) Ortsarmenverband Kiel c. Ortsarmenverband Eckernförde,

des Kreises Insterburg, 16) Ortsarmenverband Berlin c. Orts- armenverband Wichulla.

Bis zum 30. August d. I. waren in den Münzstätten des Deuts s en Rei hs fn Zwanzigmarkstücken 747,024,020 Mark und in Zehnmarkstücken 126,690,480 Mark ausgeprägt worden. In der Woche vom 31. August bis 6. September d. I. sind ferner geprägt in Zwanzigmarkstücken: in Berlin 6,159,320 Mark, in Hannover 2,213,660 Mark, in Frankfurt a. M. 3,557,360 Mark, in München 2,226,240 Mark, in Dresden 1,496,040 Mark, in Stuttgart 1,004,400 Mark, in Karlsruhe 475,500 Mark und in Darmstadt 436,240 Mark. E

Die Gesammt-Ausprägung stellt sfich daher bis zum 6. September d. Is. auf 891,283,260 Mark, wovon 764,592,780 Mark in Zwanzigmarkstücken und 126,690,480 Mark in Zehn- marfkstücken bestehen.

Der zwischen Deutschland und Persien unterm 11. resp. 6. Juni 1873 abgeschlossene Freundschafts-, Handels- und Schiffahrtsvertrag is ratifizirt, und find die Ratifikations- Urkunden ausgewechselt worden.

Die in der Presse enthaltenen Mittheilungen über die Bedingungen, unter welchen kommunalen Korporationen Dar- lehne aus dem Reihs-Invalidenfonds bisher gewährt oder in Aussicht gestellt find, haben das Mißerständniß veran- laßt, daß unter gleichen Bedingungen aus jenem Fonds auch Darlehne an Private gegen hypothekarishe Sicherstellung ge- währt würden. Um dieses Mißverständniß zu beseitigen, genügt es daran zu erinnern, daß nah dem Geseze, betreffend die Grün- dung und Verwaltung des Reichs-Invalidenfonds vom 23. Mai d. I., (Reichs-Geseßblatt Seite 117) eine Anlegung der Gelder desselben auf Hypothek überhaupt nicht erfolgen darf.

Von dem Werke: Der deutsh-französishe Krieg 1870—71, redigirt von der kriegsgeschihtlihen Abtheilung des Großen Generalstabes, is das 4. Heft des ersten Theils (im Verlage der Königlichen ‘Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin) erschienen. Das Heft enthält: Vormarsch der deutschen Armeen an die Mosel. Schlacht von Colombey- Nouilly (14. August), mit Plan 4 und 7 Skizzen im Texte.

Der Adresse des Herzogs von Ratibor haben ferner zugestimmt: E in Merzig: J. Deuster, Kaufmann R Ó ee

in Rückers: H. Kleuner; L E

inBreslau: Kurt Wentzel, Kaufmann, Wilh. Buse, Part. ;

in Pleß: Johannes Novack, Redacteur, Günther, Poft- amts-Afsistent, W. Dormann, Barbier und Heildiener, Pohl, Assi- stenz-Arzt a. D, N. Herden, Kaufmann, C. Mittmann, Uhr- macher, Jos. Tomalla, Maler, J. Polewka, Stadtverordneter, Aulich, Gerichtskalkulator, Sanneg, Kreisgeriht8-Sekretär, Jos ch, erichts - Dolmetscher, Aug. Krause, Drechslermeister, Wilh. Brdiaka, Joh. Chrobeck, Steindruck-rgehülfe, C. Feierih, Sattlermeister und Tapezirer, H. Henkel, Techniker, Schnapka, Ger.-Kassenrendant, Rümenapp, Maschinenmeister, Tschander, Steuerrezeptor, A ltrock, Feldmesser ; U U

in Altwasser: Zollvereins-Controleur und Königlich preußischer Steuer-IJnspektor, Hauptmann a. D. zu Würzburg; M :

in Schweidniß: Ferd. Wilh. Pohl, Kreisgerichts - Sekretär, Schreiber, Gerichts-Kanzlei-Direktor, A. Räßte, Lithograph und Drutereibesißer, Wurb s, Tapezier und Dekorateur, A. Spielmann, Photograph, J. Hartwig, Stellmachermeister, Kladny, Kaufmann, Klippel, Post-Sekretär, A. Neumann, Lithograph, _Carl Wil - helm, Korrektionshaus-Inspektor, Carl Siegert, Lederfabrikbesiter, Renetky, Gewerbeschullehrer, Molke, komiss. Kreiskassen-Rendant , H. Quander, Kaufmann” Berger, Geschäftsführer, F. Thurefk, Haupt-Steueramts-Rendant, Paar, Stadtrath, Hiltowski, Thier- arzt, H. Schirmer, Haupt-Steueramts-Controleur, W. Riedel,

ußarzt ; i

6 R Wohlau: Rauchmann, Kreisgerihts-Aktuar.

Nach der Anordnung des Ministers des Innern soll, wie in den Amtsblättern bekannt gemacht wird, behufs Ausfüh- rung der Neuwahlen für das Haus der Abgeordne- ten zunächst mit den Vorbereitungen für diese bevorstehenden Neuwahlen überall ungesäumt vorgegangen werden, insbesondere nicht blos die Abgrenzung der Urwahlbezirke, sondern au die Aufstellung und Auslegung der Urwähler sowie demnächst der Abtheilungslisten erfolgen. Die definitive Festseßung der Ter- mine für die Wahl der Wahlmänner und für die Wahl der Abgeordneten ist vorbehalten worden. Die Amtsblätter ver- öffentlihen bereits das Reglement zu der Verordnung vom 30. Mai 1849 und dem Gefseße vom 11. März 1869 über die Ausführung der Wahlen zum Hause der Abgeordneten vom 10. Juli 1870.

Gestern Abend 9 Uhr traf der Ober-Befehlshaber der Ofkupations-Armee, General der Kavallerie und General-Adjutant Sr. Majestät, Freiherr von Manteuffel mit dem Stabe auf dem Anhalter Bahnhofe hier ein.

Von den Truppen der Ofkkupations-Armee traf heute Vormittag 9 Uhr 45 Minuten auf dem Potsdamer Außen- bahnhofe hier ein: das Füsilier-Bataillon des 8. Brandenbur- gishen Infanterie-Regiments Nr. 64 (Prinz Friedrih Carl von Preußen.) Abfahrt: Stettiner Bahnhof um 2 Uhr 10 Minuten Nachmittags, Ankunft in Angermünde um 5 Uhr 20 Minuten Nachmittags.

S. M. Schiffe „Arcona“ und „Nautilus“ sind am 16, resp. 17. d. Mts. in Kiel außer Dienst gestellt ; S: M. Kanonenboot „Comet“ iff zur Uererführung nah Wilhelms- haven in Dienst gestellt, und S. M. S. „Niobe“ hat am 18. d. M. vor Laboe geankert.

Die durch den Tod des Kreisthierarztes Bielefeld erledigte Kreisthierarztftelle zu Warendorf is von dem Minister für die landwirthschaftlihen Angelegenheiten dem Kreisthierarzt Dr. Söhngen zu St. Vith, Kreises Malmedy, verliehen worden.

Bayern. München, 18. September. Durch eine Aller- höchste Verordnung wird im Hinblick auf die Verordnung vom 31. Oktober 1372, die Organisation der Appellations- gerichte betreffend, bestimmt: daß in den Sprengeln der Ap- pellationsgerihte in Nürnberg und in Bamberg je zwei Nota- riatskammern fortbestehen sollen, und zwar mit den Sigen für die Oberpfalz in Amberg, für Mittelfranken in Nürnberg, für Oberfranken in Bamberg und für Unterfranken in Würz- burg. Die gegenwärtigen Mitglieder dieser Kammern haben bis zum Ablauf der Wahlperiode ihre Funktionen zu behalten. Am Sonntag wird hier die nur alle sechs Jahre stattfindende Generalversammlung des Pensionsvereins der Notare in Bayern abgehalten und hierzu Delegirte aus allen Regierungs- bezirken hier eintreffen. e

Der neue Mobilisirungsplan

und Kreisiags-Abge-

ist im Kriegë-

Kaiserslautern, 19. September. (W. T. B.) Der ziesige Stadtrath hat auf Grund der Königlichen Verordnung vom 29. v. Mts. beschlossen, die konfessionellen Volks\chulen in konfessionell gemischte umzuwandeln. Am nächsten Mittwoch findet zur definitiven Beschlußfassung hierüber eine Bürgerversammlung ftatt.

Sachsen. Dresden, 18. September. Die Königin Marie is heute Mittag 3 Uhr nah Pofsenhofen gereist. Leipzig, 19. September. (W. T. B.) Von den Wahl- resultaten sind nur 2 noch niht bekannt. Von den bekannten 26 Gewählten gehören je 12 der liberalen und der konservativen Partei an, die liberale Partei hat demnach 2 Sitze in der Kam- mer verloren; die Parteifarbe von zwei anderen Gewählten ist nicht bekannt. Ô

Baden. Constanz, 17. September. Die Prinzessin Wilhelm kam gestern Mittag 12 Uhr mit Dampfboot von Meersburg zum Besuch der Großherzoglichen Familie nah der Mainau.

Sefsen. Darmstadt, 19. September. Wegen Ablebens des Herzogs Carl Friedrih August Wilhelm von Braunschweig ist eine Hoftrauer vom heutigen Tage bis einschließlich den 26. d. M. verordnet worden. ; Die außerordentliche Landessynode sehte in ihrer gestrigen 6. Sizung die Berathung des Verfassungsent- wurfs fort. Zunächst wurde der „D. Z.“ zufolge ein Amende- ment Curtman zu §. 6, wona ein Gescgz die Art des Aus- tritts einer Gemeinde aus der Landeskirche bestimmen wird, an- genommen und sodann die §8. 5, 12 bis 17 zustimmend er- ledigt und zwar nach dem Entwurfe des Ausschusses, der hier unter Zustimmung der Regierung das in dem legteren Entwurfe nicht gekannte Institut der Gemeindevertretung (neben dem Kirchenvorstande) eingeshoben hat. §. 12 handelt von der Zusammenseßung der Gemeindevertretung, §8. 13 von der Stimmberechtigung; bei leßterem Paragraphen wurde die Be- stimmung, wona ständige Unterstüßung aus öffentlihen Armen- mitteln das Stimmrecht ausschließen soll, „abgeworfen, dagegen ein Antrag Küchler, wonach der Wohnsiß in der Gemeinde eine Vorausseßung des Stimmrechts bilden soll, sowie nicht nur Ver- urtheilung innerhalb der lezten 12 Monate wegen Landstreicherei und Bettelei (System des Entwurfs), sondern auch wegen An- leitung zur Bettelei, Spiel, Trunk oder Müßiggang nah S. 361 des deutshen Strafgeseßbbuchs das Stimmrecht aus\{ließen soll, angenommen. §. 14 wurde in Gemäßheit eines Amendements Habicht, wonach über die Stimmberechtigten offen zu legende Listen zu führen find und Neuanziehende ihre Legitimation auf Erfordern nachweisen müssen, angenommen, während der Aus\{huß eine An- meldung der Wähler, dessen Minorität außerdem noch ein ein- maliges Gelöbniß derselben verlangen wollte. §. 15 enthält die Zahl der Mitglieder der Gemeindevertretung (je nah der Ein- wohnerzahl der Gemeinden 12—70), während §. 16 die Art der Gemeindevertretung, wenn das Kirchspiel aus mehreren Orten besteht, regulirt: leßterer Paragraph wurde in Gemäßheit cines Antrags des Abgeordneten Lehrer Müller angenommen. §. 17 (über Bezirkswahlen in Gemeinden) wurde nah einem Amen- dement Schröder, wonach solhe ers in Gemeinden von 3000 Personen stattfinden können, angenommen, während der Aus- \{chuß dies bereits bei 1000 Personen gestatten wollte.

Mecklenburg. Schwerin, 19. September. Heute be- geht der Großherzogliche Hof den Geburtstag des Herzogs Paul Friedrich (geb. 1852).

Heute Nahmittag 2 Uyr haben der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin ihren feierlihen Einzug in die hie- sige Stadt gehalten. Am Bahnhofe stand eine Compagnie des zweiten Bataillons vom 94. Regiment, welches hier garnisonirt, mit der Fahne. Als der Extrazug eingefahren war, wurde das Hohe neuvermählte Paar von dem Führer des Bataillons, dem Stadtkommandanten und dem Bezirksdirektor begrüßt, sodann bestiegen die Höchsten Herrschaften eine mit 4 Rappen bespannte offene Equipage und fuhren, geleitet von einer Anzahl Marschällen und berittenen Bürgern, bis zu der mit Fahnen, Wappen und Guirlanden reihges{mückten Ehrenpforte, wo dieselben von Seiten der Gemeindebehörden und den Fest- jungfrauen empfangen wurden. Unter dem - Geläute der Glockten und Salutshüssen von der Wartburg ging der Zug durch das alte architektonish-\{chöne Nicolaithor über den Karls- plas, dur die Karls\traße nah dem Hauptmarkte. Dem Wa- gen des erlauchten Paares, welhem die Festjungfrauen und Schülerinnen der oberen Klassen, Festons und Blumen tragend, vorangingen, folgten die Mitglieder der städtischen Vertretung, die Geistlichen, das Festkomite, die Schulen mit ihren Direktoren und Lehrern, der Kriegerverein, die Feuerwehr und ein großer Theil der Bürgerschaft. Am Eingange des Schlosses auf dem Hauptmarkte bildeten Jungfrauen Spalier und streuten Blumen. Die ganze Stadt if mit deutshen und weimarishen Fahnen, mit Guirlanden, Kränzen und Tannenbäumen reich ges{chmückt, und überall wogt eine freudig bewegte Menschenmenge. Der Erbgroßherzog trug Husaren-Uniform, die Erbgroßherzogin war in blaue Seide gekleidet. Nach der Ankunft im Schlosse standen Ihre Königlichen Hoheiten am offenen Fenster und ließen den Zug vorbeidefiliren. Im Schlosse selbst waren der Groß- herzog und die Großherzogin, die Prinzessinnen Marie und Elisabeth, welhe \{chon gestern Nachmittag hier- her gekommen waren, sowie die Spizen der hiesigen Staatsbehörden und andere distinguirte Personen zum Empfange versammelt. E 4

Heute Abend wird die Bürgerschaft einen Faelzug und eine Serenade bringen; die Stadt wird illuminirt sein. Für morgen Akend i|ff im Schlosse eine Soirée angesagt, zu welcher zahlreihe Einladungen ergangen find. Am 20. Sep- tember wird ein volfswirthschaftliher Aufzug der Landgemeinden und Nachmittags ein Volksfest im Marienthale stattfinden. Sonntag, den 21. und Montag, den 22. September, sind Fest- bälle in der Clemda und der Erholung, an denen die höchsten Herrschaften theilnehmen werden, und Dienstag, den 23. Sep- tember, wird ein großes, von Liszt “geleitetes, musikalisches Fest auf der Wartburg die Reihe der Feierlichkeiten abjckmut----

Sachsen-Coburg-Gotha. Coburg, 18. September. Der Konsistorial-Rath Emil Müller hierselbst is von seinen Funktionen als Seminar - Direktor entbunden und zum Rath des Staats - Ministeriums für Kirchen- und Schul- sachen bei der hiefigen Ministerialabtheilung ernannt worden.

Elsaß-Lothringen. Die Forts von Straßburg er- halten, dem Erlaß vom 1. d. M. zufolge, nachstehende Benen- nungen: Nr. 2 „Fort Moltke“, Nr. 3 „Fort Roon“, Nr. 4

j mtarmenverband Hoyrup c. Gesammtarmenverband i 15) E teetand Infterburg c. Landarmenverband

Ministerium nunmehr vollständig ausgearbeiïet.

„Veste Kronprinz“, Nr. 5 „Fort Großherzog von Baden“', Nr.

Sachsen-Weimar-Eisenach. Eisena, 18. September -

6 „Fort Fürst Bismarck“, Nr. 7 „Fort Kronprinz von Sachsen“, Nr. 8 „Fort Tann'“, Nr. 9 „Fort Werder“.

Für die 4 Forts bei Straßburg, welhe noch nicht im Bau begriffen sind, bleiben die Namen: „Fransecky“ für Fort Nr. L; „Kirchbach“ für Fort Nr. 10, „Bose“ für Fort Nr. 11 und „Blumenthal“ für Fort Nr. 12 vorbehalten.

Desterreich-Ungarn. Wien, 19. September. Gestern Abends 6 Uhr fand im Kaiserlih Königlichen Lustshloß Schönbrunn bei dem Kaiser Familiendiner statt, zu welchem der König von Italien erschien. Abends war eine Fest- Vorstellung (Romeo und Julie) im glänzend erleuchteten Kaiser- lih Königlichen Hofoperntheater veranstaltet, welcher die Aller- höchsten Herrschaften beiwohnten.

Der König von Italien hat mit \einem Gefolge heute Vormittag abermals die Industrie-Ausstellung besuht und in den einzelnen Abtheilungen derselben mehrere Stunden zugebracht. Das Dejeuner, an welchem der Kaiser. die Erzherzoge, das Kö- niglihe Gefolze, die Gesandten Grafen Robilant und Wimpffen, Baron Schwarz, der italienische General-Kommissar Graf Bor- romeo u. A. theilnahmen, wurde im Kaiserpavillon eingenommen. Heute Nachmittag empfängt der König das cisleithanijhe Mini- fterium, morgen Vormit.ag findet auf besonderen Wunsch des Königs große Parade auf der Schmelz statt.

Der Erzbishof von Erlau, Pr. Samassa, hat vor- gestern als Erzbischof und Wirklicher Geheimer Rath den Eid in des Kaisers Hände abgeleistet.

__— Ein Telegramm aus Bosnien meldet, daß der ôster- reiish-ungarishe Konsul Dragutin Dragansic die Flagge ein- gezogen habe und nach Wiez abgereist \ei, weil Vali Pascha eine Audienz um Informationen bezüglih der Christenverfolgung in verlezender Weise verweigerte.

Schweiz. Bern, 19. September. (W. T. B.) Der Geschäftsträger Brasiliens, Chevalier de Villeneuve, hat dem Bundesrathe seine Abberufung und die Ernen- nung Andranda's zu seinem Nachfolger angezeigt.

Der Bundesrath genehmigte heute die von der Direk- tion der St. Gotthardtbahn vorgelegten Pläne für die Bahnhöfe und Stationen der Tessiner Gotthardbahn.

Niederlande. Die Vorbereitungen für die Wiederauf- nah:ze der Operationen gegen Atschin, welhe von der Thron- rede in Ausficht gestelltYworden sind, nehmen ihren Fortgang. Der Oberbefehl über die gesammten Land- und Seestreitkräfte ist dem General van Swieten übertragen worden, der bereits am 16. Juli nah Batavia abgereist is, Derselbe ist 76 Jahre alt und hat fich während seiner langen Dienstlaufbahn über 30 Jahre in den niederländish-ostindishen Kolonien in den ver- shiedensten Militär- uno Verwaltungs{\tellen verwendet befunden. Seit Monaten \chon find aus den niederländischen Häfen von 14 zu 14 Tagen Transporte von Truppen und Munition nach Ostindien abgesendet worden. Zur Verstärkung der niederländish- ostindishen Armee wird eine europäische Brigade neu formirt. Gleî- cherweise hatdas in Indien stationirte niederländische Geschwader zur Aufrechthaltung der allseitig notifizirten Blokade cine entsprechende Verstärkung erhalten. Die niederländish-ostindishe Armee be- steht, ‘der „K: 3.“ zufolge, aus 17 Feld-Bataillonen, wovon 4 Elite-Bataillone, 2 zu je 4 Compagnien Europäer und 2 Com- pagnien Neger, 2 zu je 2 europäischen und 4 Neger-Com- pagnien, die anderen 13 Bataillone hingegen zu je 2 Com- pagnien Europäer und 4 Compagnien Eingeborener; ferner ge- hören zu dieser Armee 10 Bataillone und 3 einzelne Com- pagnien Garnisontruppen, 1 Kavallerie-Regiment zu 8 Com- pagnien, 1 Sappeur-Corps zu ebenfalls 8 Compagnien, 9 Feld- Batterien und 11 Compagnien Garnison: Artillerie. Die etats- mäßige Stärke derselben foll per Bataillon 690 Gewehre und incl. Stab, Offiziere, Spielleute 2c. 750 Mann = 29,000 Mann be- tragen. Das dieser kleinen Armee zur Ueberwachung anvertraute Gebiet wird hingegen zu 28,922 Q.-Meilen mit nach dem lezten offiziellen Ausweise von 1870 einer Bevölkerung von 23,337,829 Einwohnern angegeben. Die Stadt Atschin liegt 13 Meilen von der Küste entfernt und war zur Zeit der leßten niederländischen Expedition im April d. I. durch einen dreifachen Mauerring und einen Gürtel von sieben detachirten Forts befestigt. Zwei aus Stein ausgeführte Strandforts sichern die Hafeneinfahrt. Die Bevölkerung der Stadt foll gegen 25,000 Einwohner betragen. Die bei Abweisung jenes ersten niederländishen Angriffes ent- falteten atscinesishen Streitkräfte werden niederländischerseits zu 80,000 Mann angegeben.

Großbritannien und Jrland. London, 18. Sep- tember. Der König der Belgier hat England am 17. d. M. verlassen und ift nach Brüssel zurückgekehrt.

Wie der „Daily-Telegraph“" erfährt, wird der vakante Posten des Solicitor-General in Kurzem Herrn Henry James übertragen werden.

Die Admiralität hat ein weiteres Schiff, den „King Bonny“, für den Transport von Proviant und Kriegsmaterial nah der Goldküste gehartert. Der Schraubendampfer „Adela“ hat seine Ladung nahezu vollendet. Es heißt, daß die Meinung zu Gunsten der Herstellung einer Eisenbahn in das Innere der Goldküste an Boden gewinnt, umsomehr, als die jüngsten Er- eignisse, welhe dem Feldzuge einen ernfilicheren Charakter bei- gelegt haben, die Hoffnung vermindern, daß Sir Garnet Wol- seley im Stande sein werde, auf die Unterstüßung der zwei heimischen Regimenter, die zur Theilnahme an der Expedition gegen die Aschantis designirt worden find, zu verzichten.

__ Frankreich. Paris, 18. September. Das „Journal offi- ciel“ veröffentliht heute das Dekret, welches in vier der De- partements, wo Deputirtensize frei find, die Erf aßwahlen an- ordnet, also in den Departements Loire, Puy de Dôme, Haute- Garonne und Nièvre. Der erste und der leßte Siz gehörten Republikanern, dem verstorbenen Dorian und Turigny, dessen Wahl die Nationalversammlung für nihtig erklärte, die beiden andern Royalisten, Moulin und d’'Auberjon, an.

Der Ministerrath versammelte sih gestern unter dem Vorsize des Präsidenten Mac Mahon, der gestern Abend nah Versailles zurückgekehrt is. Der Minister des Innern theilte éine Depesche Chanzy's aus Algier mit, wonahh in der Kolonie vollständige Ruhe herrshe. Der Ministerrath beschloß hierauf, daß keine Maßregeln ergriffen werden sollten, bis der ausführ- lihe Bericht Chanzy's eingelaufen sei. Nach dem Minister- rathe versammelte fich in dem präsidentschaftlihen Palais das „Vertheidigungskomite“. Unter den anwesenden Géne- ralen waren Canrobert, der Herzog von Aumale, Douay, Fros- fard, Breteuil, de Rivière und Lallemand. Die Berathungen etrafen die Forts, welche man um Paris herum errichten will.

_— Der „Avenir National“ meldet Näheres über die Ar- beiten des obersten Kriegsrathes hinsihtlih ver Gruppi- rung der 18 Militärkreise nah Departements. Die Haupt-

orte der vier Kreise um Paris, welche jeder eine Divifion für die Garnison der Hauptstadt liefern würden, find Le Mans, Rouen, Fontainebleau und Compiègne. Für den Oberbefehl der Armee-Corps nennt man die Namen der Generale Bataille, Montaudon, Douay, Clinchant, Chanzy für Algerien, Bourbaki in Lyon, Ducrot in Bourges, Espivent in Marseille, Letellier- Valazé in Rouen; ferner die Generale d’Aumale, Garnier, Grénier, d'Aurelle de Paladines, Forgest und Princeteau für die anderen Kreise; General Ladmirault würde seinen gegenwärtigen Posten in Paris behalten.

Zwischen dem Generalrath von Lyon und dem Präfekten is ein Streit ausgebrochen, weil ersterer, ob- hon der Präfekt energish protestirte, 5000 Francs bewilligt hat für etwaige Ausgaben, die aus der Anwendung des Februar- gesezes erwachsen könnten, zur Bildung einer Versammlung von Delegirten der Generalräthe, falls die Nationalversammlung mit Gewalt aufgelöst werden follte.

‘19: Séplteniber (W. T. B.) Die Nachricht des „Journal de France“, daß der Graf von Chambord den Erzbischof von Paris wegen seines bekannten Hirten- briefs beglückwünscht habe, wird in legitimistishen Kreisen ent- schieden in Abrede gestellt.

Spanien. Madrid, 19. September. (W. T. B.) Cafte- [lar hat in der heutigen Sizung der Cortes wiederholt die Grundsäge seiner innern Politik entwickelt. Er erklärte, daß man die Republik niht werde retten können, wenn man fich niht zu Maßregeln entschließe, die durch die Staatsklugheit ge- boten erschienen. Er werde, da im Kriege außer der Begeiste- rung, die allein zu einem glücklihen Erfolge nicht hinreiche, auch die Erfahrung zur Geltung kominen müsse, die der tonservativen Partei angehörigen Generale wieder anstellen. Ein Staatsmann habe die Aufgabe, zwischen der eigenen Partei und den übrigen Parteien cine Vermittlung zu suhen. Die Stärke der Car- listen shäßte Caftelar bereits über 50,000 Mann. Nach Be- endigung seiner Rede wurde der Antrag, die Sitzungen cinst- weilen zu vertagen, mit 124 gegen 68 Stimmen angenommen.

Italien. Rom, 16. September. Im Laufe des vergan- genen Monats sind 1593 Kloster- und Kirchengüter für 3,789,993 Francs verkauft worden.

Der Kriegs-Minister hat den Militärbehörden von Susa strenge Anweisungen gegeben, auf die französishen Genie- offiziere zu vigiliren, welhe auf den italienischen Alpenpäfsen, mit topographischen Aufnahmen beschäftigt, angetroffen werden.

Der „Monitore delle strade ferrate“ berichtet: Am vorigen Donnerstag is der Präfekt von Turin vom Mont- cenis zurückgefehrt, wo er mit dem Präfekten von Cham- bery eine Zusammenkunft hatte, um die Steuerfrage zu regeln, welche sich wegen der Abgaben von einigen Grundstücken auf der italienishen Hochebene des Berges erhoben hatte, die franzöfisch gewordenen Bürgern von Lanslebourg gehören. Die beiden Präfekten haben \sih darauf beschränft, die Grundlagen zu entwerfen, nah welchen die Regierungen den Streit beilegen werden. Wie das gen. Blatt erfährt, verlangen die Lans- lebourger feine Steuecrfreiheit, sondern nur eine billigere Verthei- lung der Abgaben.

19. September. (W. T. B.) Die von den auswär- tigen Blättern gebrahte Nachricht, der Kronprinz Humbert werde nah Paris und London gehen, wird in gut unterrichteten Kreisen dementirt.

Der Papst is wieder so weit hergestellt, daß er bereits öffentliche Audienzen ertheilt hat.

Türkei. Konstantinopel, 16. September. Unter den orthodoxen Arabern JIerusalems herrsht große Entrüstung gegen den dortigen Patriarchen Prokopios. Eine Deputation derselben wird demnächst hier eintreffen, um ihre Klagen bei der Pforte vorzubringen und Abhülfe zu erbitten.

Nußland und Polen. St. Peters burg, 17. September. Der Fürst Georgi Maximilianowitsch Romanowskti, Herzog von Leuchtenberg, is am 4. September ins Ausland abgereist.

Die zur Revision des Universitätsstatuts vom Jahre 1863 eingesezte Kommission foll, wie die „Pet. Gas.“ meldet, in den nächsten Tagen ihre Arbeiten beendigen.

lung des Reichsraths zur Prüfung gelangen, und die Bestätigung, da gegen dieselbe nihts vorzuliegen \heint, dann spätestens im November erfolgen.

Schweden und Norwegen. tember. und Italien abgereist.

Als Nachfolger des Grafen Manderströôm in „Svenska Akademien“ nennt man den Erzbischof Sundberg oder den Bibliothekar Kleming.

Stockholm, 16. Sep-

Mittheilung der „Berl. Tid.“ wird die Rückkehr des Königs von feiner Reise nah Deutschland Anfangs der nächsten Woche erwartet.

Afrika. Tanger, 18. September.

(W. T. B.)- Der Sultan von Marocco if gestorben.

Nr. 37 des „Central-Blatts für das Deutsche Reich“, vom 19. d. M., herausgegeben im Reichskanzler-Amt, hat folgenden Jnhalt: Allgemeine Verwaltungs-Sachen : Mittheilungen über den Stand der Cholera, über den Stand der Rinderpest; Verweisungen von Aus- ländern. aus dem Reichsgebiete. Gewerbew-sen: Mittheilung über eine zwischen Deutschland und Italien getroffene Vereinbarung über die rechtliche Behandlung deutscher Aktiengesellschaften 2c. innerhalb des Königreichs Jtalien, Münzwesen: Notiz über die Ausprägung von Reichs-Goldmünzen. Postwesen : Bekanntmachungen : betreffend Saeisignalureu ; betreffend Versendung von Werthgegenständen in Briefen nach Konstantinopel; betreffend Postdampfsciff-Verbindungen mit Dänemark und Schweden. Konsulatwesen : Erequatur-Erthei- lung. Marine und Schiffahrt : Mittheilungen über Maßregeln ver- schiedener Regierungen zur Verhütung der Einschleppung dec Cholera. Militärwesen : Allerhöchster Erlaß, betreffend Venennunz der Forts von Meß. und Straßburg. N Die neuesten Entscheidungen des RNeichê-Ober-Han- delsgerichtsinLeipzig lauten: Dem Erfordernisse des ¿Verkaufs zum laufenden Preise“ ist eine formale Bedeutung der Umstand, ob der laufende Preis erzielt ist oder nicht, kommt nur für die Berechnung des Kaufpreises in Anschlag. Bei dem Selbst- hülfeverkauf (aus Art. 343) ist nit eiwa nach den ursprünglich ver- einbarten Vertragsbedingungen (verträgémäßig), jondern geshäfteüblih und den Umständen angemessen so zu verfahren, daß für den Verkäu- fer der höchste: Préis erielt werde. Oer übliche Verwirkungsfall in den Lebensversitherungspolicen: „Eintritt in die Atrmee* ist auf

| einen Versicherten, der als Marketender ins Feld zieht, nicht an- | wendbar. i

Nr. 19 des „Central-Blatts der Abgaben-, Gewerbe- und Handels-Ge:eßgebung und Verwaltung in den Kö- niglich Preußischen Staaten“ hat folgenden Inhalt: Geseß we- gen Abänderung des Gesetzes vom 1. Mai 1851, betreffend die Ein- führung einer Klassen- und fklassifizirten Einkommensteuer. Vom 25. Mai 1873 Verfügung des Königlichen Finanz-Ministeriumsa, die Verzollung in Salzlake verpackter Fische betreffend, vom 12. Juli 1873. Verfügung des Königlichen Finanz-Ministeriums, die Tari- firung von Cigaretten, welche feinzn Tabak enthalten, betreffend, vom 19; Jüli 1873:

Die Nr. 76 der „Annalen der Landwirthschaft in den Königlich preußishen Staaten“ hat folgenden In- halt: Preußen: Zusammenstellung der Resultate der von de Aus- einanderseßzungé-Behörden im Jahre 1572 ausgeführten Regulirungen, Atlöfungen und Gemeinheitstheilungen mit Hinzurechnung der Re- sultate aus den Vorjahren bis Ende 1872; Zusammenstellung der bei den Auseinanderseßungs-Behörden im Fabre !872 anbängig gewesene: Geschäfte. Deutschland: Amtliches Verzeichniß der land- und forstwirthschaftlichen Aussteller des Deutschen Reiches, welchen von der intecnationalen Jury der Weltausstellung in Wien Ehrenpreise zU- erkannt worden sind (Schluß); die Landwirthschaft des Deutschen Reiches (Fortseßung); aus dem Elsaß; auz der Provinz Hannover. Vermischtes: Vorlesungs-Verzeichnißz der Gefammt-Universität Jena für das Winlersemester 1873,74; Schälung der Bäume mittelst Wärme; Versuhe mit Kürbiékernen zur Abtreibung von Bandwür- mern. Bericht über deu Handel mit Zug- und Zuchivieh.

Statistische Nachrichten.

Mittheilungen über den Stand der Cholera. 1) Deutschland. Preußen: Jn der Stadt Berlin find bés zum 16. d. M. Mittags 666 Erfrankungéfälle zur Anzeige gelangt, darunter 445 mit töôdtlihem Verlauf. Vom 13. bis zum 16. d. M. betrug der Zugang an Erkrankungen 82, an Todesfällen 32, Bayern: Nach der lebten Miitheilung vom 13. d. M. waren ferner in Mün- chen vom 29. August bis 11. September 327 Personen erkrankt, 155 gestorben. Im Regierungsbezirke Ober-Bayern (mit Auss{luß der Stadt München) waren vom 27. August bis 9. Seytember 275 Er- krankungen, 122 Todesfälle vorgekommen; im Regierungsbezirke Nies der-Bayern vom 29. August bis 10. September 65 Erkrankungen, 27 Todeéfälle; in der gleichen Zeit im Regierungsbezirke Unterfranken und Aschaffenburg 44 Erfrankungs- und 14 Todesfälle, in den Re- gierungsbezirken Oberpfalz und Regensburg und Mittelfranken 5 Er- franfungs- und ebenjoviel Todesfälle: im Bezirksamt Neuburg 16 Erkranfungs-, 4 Todesfälle; in der Stadt Speyer vour 29. August bis 9. September 16 Erkrankungen und 8 Todesfälle; in Augsburg bis zum 1. September 9 Erkrankungen, 6 Todesfälle. Königreich Sachsen: Vom 25. bis 31. August sind in der Stadt Dres- den, sowie in den Gerichtsamts-Bezirken Dresden, Döhlen, Riesa und Schandau 20 Perjonen erfrankt und 10 Personen ge- storben. Die Gesammtzahl der Erkrankungen im Königreich Sachsen bis zum 31. August betrug 662, der Todesfälle 300. Württemberg: Ja der Stodt Heilbronn sind vom 26. August bis 9. September 115 Personen erkrankt, und hiervon 41 gestorben, 61 genesen, 13 in Behandlung verblieben. Brauns{weig: In Calvörde und Hasselfelde sind vom 27. August bis 2. September 17 Erkran- kungs- und 8 Todesfälle vorgekommen. Anhalt: Im Kreise Ballen- stedt war die Cholera am 6. d. Ms. erloschen. Lübeck: Die nur in unbedeutendem Grade aufgetretene Epidemie scheint bercits erloschen, da in der Zeit vom 6. bis 9. d. Mts. neue Fälle nit vorgekommen sind. Hamburg: Vom 24. bis 30. August sind erkrankt: 342, ge- storben: 205. Vom 31. August bis 6. September sind erkranft: 225

2) Rumänien. In Bukarest und in 17 rumänischen Distrikten ist die Cholera ausgebrochen, hatie indeß am 7. d. Mts. noch nirgend einen besonders gefährlihen Charakter angenommen.

Paris, 18. September. Nach den offiziellen Zahlen, die in der Situng der m-dizinischen Akademie vom 16 September gegeben wur- den, ist die Sterblichkeit in Folge von Erkrankung an Cholera vom 9. bis 16. Sept. folgende: Jun den Civil-Krankenhäusern traten am 9. 10 neue Kranke ein und starben 4; den folgenden Tag 10 Kranke, s Todesfälle; den 11. Sept. 14 Kranke, 12 Todesfälle: den 12. 9 Kranke, 3 Todesfälle; den 14. 8 Kranke, 5 Todeéfâlle; den 15. 16 Kranke, 4 Todesfalle. Im Ganzen während der sieben Tage 79 neue Kranfe und 39 Todte. Jn den Militär-Krankenhäusern kamen während dieser Zeit nur drei Todesfälle vor. Im Domizil starben am 9. Sept. 7, am 10.16, am 11. 20, am 192. 14, am 13. 18, am 14. 17. Aus diesen Zahlen geht für die ersten sechs Tage der Woche das Mittel von 22,3 Todesfällen tägli hervor.

St. Petersburg, 18. September. Bis zum 15. September waren hier 179 Cholerapatienten vorhanden; im Laufe dz#8 Tage3 kamen 31 dazu, genasen 16, starben 18, je daß zum 16. Sept. noch

Das | von derselben entworfene ncue Statut für die Universitäten wird | vorausfihtlich im Oktober dieses Jahres in der Plenarversamm- |

Der Justiz - Minifter Adlercreuß is nach Ems |

Dänemark. Kopenhagen, 17. September. Nach einer |

nicht beizulegen; j

176 in Behandlung verblieben. Seit dem Auftreten der Krankheit (am 18. August) find im Ganzen 553 Personen erfranft, 133 genesen 1g 3 ] und 244 gestorben. N

Kunft und Wissenschaft,

Das Geseß über das Grundbuhwesen vom 29. Mai 1873 in dem Bezirk des Appellationsgerihts zu Cassel mit Ausihluß des Amtsgerihtsbezirks von Vöhl nebst den durch dasselbe eingeführten preußischen Grundbuchgejeben vom 5. Mai 1872 ist von dem Königiichen Amtsrichter F. W. Seelig in Casfscl in einer Bearbeitung herausgegeben worden, die nicht nur die An- wehdung des wichtigen Geseßes erleichtern, jondern insoudérheit auch zum Verständniß desselben das erforderliche Material aus der vreu- ßischen Geseßz-Sammlung_ und anderen Sammelwerken in bandlicer Form hinzufügen soll. Der Text des Gesetzes ist deshalb dur- gebends mit Noten verschen. Das Werk ist im Verlage des refor- mirten Waisenhauses zu Cassel erschienen.

Brieg, 15. September. Die hiesige Philomathie, Anfang 1860 zur geistigen Unterhaltung und wissenschaftlichen Anregung ihrer Mitglieder gegründet, zählt augenb!icklich 87 Mitglieder, die böcste seit dem Gründungsjahre erreihte Zahl. Vorträge und eine j|tetig wachsende Bibliothek (von nahezu 1400 Bänden) fördern die Zwecke des Vereins. Im vergangenen Jaßre wurden im Ganzen 10 Vor- träge gehalten, aus denen wir nur als dem Gebiete der Peimaths- funde angeböbrig den Vortrag des Herrn Rector Kurts über den Rits \heberg im Oderwalde bei Bricg (den Ort der alten Burg Ritschen, des ehemaligen \lesischen Bischofssißes) bervorheben.

Wiesbaden, 18. September. Die heutige erste Versamm- lung der Naturforscher war von 900 Theilnehmern beut. Dr. Fresenius eröffnete die Sißuna, indem er die Versammlung be- grüßte. Regierungs-Präfident v. Wurmb begrüßte dieselbe Namens der Regierung, Oberbürgermeister Lanz Namens der Bürgerschaft: Nach Vorträgen von Dr. Pagensteher, Schulenburg, Neubaur und Schmidt wurde die erste Versammlung geschlossen.

Am 9. d. M. ist zu Stuttgart der Rechtsgelelrte,- würt- tembergische Obertribnnals-Rath Friedrich Freiherr vonHolzschuher im Alter von 51 Jahreu (er war am 24. August 1822 geboren) ge-

storben. z Landwirthschaft.

Mittheilungen über den Stand der Rinderpest Deutschland. Nach den bis zum 16. d. Mts. reichenden Berichten war die Rinderpest im Königlich preußischen Regierungsbezirk- Oppeln, Pre Schlesien, auf die Ortschaften Beuthen mit Dombrowa, Roßberg und Maczeykowiß beschränkt geblieben. Es waren bis dahin im Ganzen 52 Gehöfte infizirt, 85 Stück Vieh erkrankt, 15 Stück gefallen und 232 Stück auf Anordnung der Behörde getödtet.

Nürnberg, 18. September. (Tagesbericht dec „Allg. Hopfen- Ztg.“ übér Hopfen). Die Witterung ist regnerisch,. wodurch die große Zufuhr, bis 9 Uhr aus 1500 Ballen bestehend, ziemlich dur- näßt ‘antämz dennoch; war dex Berkel äußerst rege. Trockene Waare fand. zu 52 98 fl, raschen Absaß, während durchnäßte etliche Gulden neben mußte. Wie immer an den Markttagen war das Geschäft in Württembergern, Hallertguern und badischen, überhaupt in Kund-