1873 / 231 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 01 Oct 1873 18:00:01 GMT) scan diff

der S ip dis

e lautender Obligationen l -Rußhütte im Betrage von 60,000 Thlr.

vom 3. September 1873. (Abdruck des Privilegiums.) Rheinprovinz. Regierungsbezirk Trier. Serie 1, N Zinscoupon

über ._, ._. Thalex Courant.

L ä Ln 18... nhaber dieses Coupons empfängt am 2 hn Malitatler Ge-

die fälligen halbjährlichen Zinsen der oben gen l iabe-Bbligation für die Zeit vom 1 18 . - bis a r 18 . . aus der Gemeindekasse zu Malstatt mit . . ale _,,. Silbergroschen Courant.

Malstatt, den . . ten E

Die Kommission. : Der Bürgermeister. Die kommittirten Gemeinderaths-

Mitglieder. Der Gemeinde-Einnehmer. A L (Dieser Coupon wird ungültig untFwerthlos wenn defsen Be trag nit binnen fünf Jahren nach dem erfalltage erhoben wid. Rheinprovinz. ‘Regierungsbezirk Talon. B A SFnhaber diescs Talons empfängt gegen dessen Rückgabe e E Malstatter Gemeinde-Obligation Nr. . .__. Über i: fle Couraxt die . . . te Serie Zinëcoupon®s für viè Fabre 18... Is _____, bei der Gemeindekasse zu P Malstatt, den . . . ten O 524 Die Kommission. i j Die fkommittirten Gemeinderaths- Mitglieder.

Trier.

Der Bürgerrneifter.

YBemeinde-Einnehmer. E N Sa e cibiguni der Coupons bleibt bis zum Nachweis der Empfangsberehtignng ausgeseßt, wenn der Inhaber der Obligation den Talon als verloren gegangen anzeigt und rechtzeitig gegen die Aus- händigung der Coupons an den Präsentanten des Talons bei der Ge-

meindebebörde protestirt.)

Finanz-Ministerium. y

Der Diätarius Iulius Emil Iwan Müller is zum Geheimen Kanzlei - Sekretär im Finanz - Ministerium ernannt worden. l

Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und

| Medizinal-Angelegenheiten. _ 5

Der Gymnasial-Oberlehrer Dr. Schlüter in Hadamar ist als Prorektor an das Gymnasium zu Ratibor berufen worden.

Der ordentlihe Lehrer Dr. Gustav Braumann am Friedrih-Wilhelms-Gymnafium in Berlin is zum Oberlehrer

ördert worden.

A Die Berufung des ordentlichen Lehrers Dr. Friedri ch Wilhelm Meyer von der Louisenstädtischen Realschule in Berlin zum Oberlehrer am Gymngfium in Cotftbus;

Am Stadt - Gymnasium in Stettin die Beförderung des ordentlichen Lehrers Friedrih Herbst zum Oberlehrer ist ge- migt worden. : m Der bei der Realschule in Posen angestellte ordentliche Lehrer Braun i zum Oberlehrer am Gymnasium in Rogasen ernannt und die Berufung des Prorektors Dr. Schrôöer von der Realschule zu Hagen ia die erste Oberlehrerstelle an der

Realschule zu Perleberg ; | ; Bie Berufung des Oberlehrers Dr. Ludwig Streit vom

Vädagogium in Putbus zum Oberlehrer am Gymnafium in Anclam; : | :

Am Raths - Gymnafium in Osnabrück die Beförderung des ordentlihen Lehrers Carl Stüve zum Oberlehrer i ge- nehmigt worden. l :

Der ordentlihe Lehrer Eduard Scheer beim Gymna- fium in Rendsburg is als Oberlehrer an das Gymnasium zu Ploen berufen worden. : 2 Í

Am Gymnasium in Minden i|ff die Beförderung des ordentlihen Lehrers Dr. Florens Banning zum Oberlehrer ;

Am Gymnasium in Bochum die Beförderung des ordentlichen Lehrers Dr. Karl Hermann Walther zum Oberlehrer;

An der Realshule in Spremberg - die Beförderung des Lehrers Iosef Drashler zum Oberlehrer und Prorektor ge- nehmigt worden. L

Der bisher bei der Realshule der Franke'shen Stiftungen zu Halle an der Saale beschäftigte Lehrer Dr. Gustav Glo- gau ift als Oberlehrer beim Progymnafium zu Neumark in Westpreußen angestellt worden.

Die Berufung des Rektors Finsterbu\ch von der höhe- ren Mädchenshule in Minden zum Oberlehrer an der Real- \{ule in Mülheim an der Ruhr;

Die Berufung des Oberlehrers Dr. Julius Treutler von der Realschule in Remscheid zum Oberlehrer an der Real- sGule in Hagen ift genehmigt worden.

Minifterium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. j Dem Ober-Bergrath Wahler if die Stelle eires Mit- # gliedes bei dem Ober-Bergamte zu Halle verliehen worden. Der Königliche Ober - Maschinenmeister bei der Bergisch- Märkischen Eisenbahn Stambke in Witten und der Königliche

Amts-Eigenschast nah Elberfeld verseßt worden. „Der Leipzig - Dresdener Eisenbahn - Compagnie is die Ge- : D Ang zur Anfertigung genereller Vorarbeiten für eine Eisen- e »vôn Noffen über Riesa nah Elsterwerda bezügli des dies- _Feitigen Staatsgebiets ertheilt worden.

: Dber-Rechnungs-Kammer. F, @Der- frühere Feldwebel vom Garde-Jäger-Bataillon Karl _Wulius Theodor Schwandt is als Geheimer Kanzlei-Sekre-

tär’ hei der Ober-Rechnungs-Kammer angestellt.

4, Abgereist: Se. Excellenz der Staats- und Minister für

‘Die landwirthschaftlihen Angelegenheiten Graf von Königs-

Mmarck nah der Rheinprovinz ; :

E Seveime Kabinets-Rath von Wilmöwski nah en,

Die Pol iklinik hen Charité wird Montag, den 6. Oktober, eröffnet und tägltch

für Kinderkrankheiten n der König-

12—1 Uhr abgehalten. Für Unbemittelte frei i Berlin, den 29. September 1873. E S

Professor Dr. Henoch,

dirigirender Arzt.

f

| vom | Dr. Stein, Stabsarzt: der Landw. vom Res. Landw. Bat. Nr. 35, | Dr. Niklewsfki, Stabsarzt der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regts. i Nez: 19;

_ Offiziere, Pre Ms Ae j

_ Érnennungen, Beförderungen un erseßungen.

on 18. Se ember 1873. Dr. Siedamgrobcky, Unterarzt vom Gren. Regt. Nr. 5, Dr. Schuchardt, C vom Inf. Regt. Nr. 44, Metnecke, Unterarzt vom Gren.Regt. Kronprinz Nr. 1, Dr. Riechert, Unterarzt v: m Infanterie - Regiment Nr. 41, Dr. Muthreich, Unterarzt vom Inf. Regt. Nr. 43, Dr. Mau, Unterarzt vom Fuß-Art. Regt. Nr. 2, Dr. Heineken, Unter- arzt vom Inf. Regt. Nr. 66, Dr. Bärensprung, Unterarzt vom Juf. Regt. Nr. 72, Dr. Künßel, Untecarzt vom Gren. Regt. Nr. 6, Dr. Rosenthal, Unterarzt vom Füs. Regt. Nr. 39, Dr. Edler, Unterarzt vom Inf. Regt. Nr. 57, Dr. Feibe r, Unter- arzt vom Inf. Regt. Nr. 68, dieser unter Verseßung zum Leib-Gren. Regt. Nr. 109, Dr. mmeric, Unterarzt vom Jnf. Regt. (Leib- Regt.) Nr. 117, sämmtli. zu Assist. Aerzten zweiter Klasse, Dr. Benda, Unterarzt von der 2. Matrosen-Division, zum Marine-Assist. Arzt zweiter Klasse, Liedtke, Unterarzt der Res. vom 2. Bat. Landw. Regiments Nr. 1, Dr. Wasner, Dr. Lewin, Unterärzie der Reserve vom Reserve - Landwehr - Bataillon Nr. 35, Dr. Weigmann, Unterarzt der Res. vom Feld-Art. Regt. Nr. 6, Div. Art., dieser unter Einrangirung bei den Aerzten der Res. des 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 11, Dr. Zwicke, Dr. Hoederath, Unter- ärzte der Reserve vom 2. Bat. Landw. Regts. Ne. 30, Dr. Lang, Unterarzt der Res. vom 1. Vat. Landw. Regts. Nr. 76, Dr. Rein- hard, Unterarzt der Res. ‘vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 81, zu Assist. Aerzten zweiter Klasse der Neserve befördert. i:

Nachstehende Assistenz - Aerzte érster Klasse des Beurlaubtenstan- des und zwar: Dr, Feith, Dr. Wery, Dr, Dumont, Dr. Bo- den, vom Res. Landw. Bat. Nr. 40, Dr. Reshop vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 16, Dr. Passow vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 95, Dr. Preyß, Dr. Bonnekamp vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 17, Dr. Butry, Dr. Nießen vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 69, Dr. Buhholß vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 64, Dr. Pa- prosch, Dr. Brähmer, Dr. Wessely, Dr. Pleßner vom Res. Landw. “Bat. Nr. 35, Dr. Seidel vom 2. Bataillon Landwehr- Regiments Nr. 11, Dr. Schmidt vom 1. Bat. Landwehr-Regiments Nr. 56, Dr. Köster vom 2. Bataillon Landwehr-Regiments Nr. 59, Dr. Cohn vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 37, Dr. Hoffmanns, Dr. Plien vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 65, Dr. Steppuhn vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 44, Dr. Hagen vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 71, Dr. Jaffé vom Res. Landw. Bat. Nr. 33, Dr. Füt- terer vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 31, zu Stabsärzten der Landw. befördert. Dr. Brummer, Ober-Stabsarzt 1. Klasse und Regts. Arzt vom Inf. Regt. Nr. 113, unter Entbindung von dem Kommando zur Wahrnehmung der divisionsärztlichen Funktionen bei der 29. Division, zum Drag. Regt. Markgraf Maximilian / Nr. 21, Dr. Neuber, Ober-Stabsarzt 1. Klasse und Regts, Arzt vom Juf. Regt. Nr. 17, unter Beauftragung mit der Wahrnehmung der divi- sionsärztlichen Funktionen bei der 29. Division, zum Inf. Regt. Nr. 113, Dr. Deimlin g, Ober-Stabsarzt 2. Klasse und Regts. Arzt vom Drag. Regt. Markgraf Maximilian Nr. 21, zum Inf. Regt. Nr. 17, Dr. Küppers, Ober-Stabsarzt 2. Klasse und Regts. Arzt vom Ulan: Regt. Nr. 15, zum Inf. Regt. Nx. 13, Dr. Brod, Ober - Stabsarzt 2. Klasse und Regiments - Arzt vom Infanterie - Regiment Nr. 13, zum Ulanen - Regiment Nr. 15, Dr, Gottwald, Stabsarzt vom biéherigen Feld-Lazareth Nr. 7 der 19. Divifion, als Bats. Arzt zum 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 79, Dr. Müller, Stabs- und Vats. Arzt vom 2. Bataillon Füs. Regts. Nr. 33, zum medizin. chirurg. Friedrich Wilhelmé-Institut . verseßt. Dr. Ax, Stabs- und Bats. Arzt vom 2. Bat. Füs. Regts. Nr. 73, zur Wahrnehmung der regimentsärztlihen Funktionen bei dem Feld-Art. Regt. Nr. 5, Corps-Art., kommandirt. Dr. Marheineke, Stabs- arzt der Landw. vom Ref. Landw. Bat. Nr. 35, als jüngster Stabsarzt im aktiven Sanitäts-Corps wiederangestellt und als Bats. Arzt dem 2. Bat. 3. Garde-Gren. Regts. Königin Elisabeth überwiesen. Ru- dolp, Assist. Arzt 2. Klasse der Res. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 15, im aktiven Sanitätë-Corps mit seinem Patent vom 15. Mai 1873 N wiederangestellt und dem Inf. Regt. Prinz Friedrich der Niederlande Nr 15 überwiesen. Dr. Wagner, während des Feld- zuges 1870/71 als Feld-Assist. Arzt bei dem 1. Feld-Lazareth iin Dienst gewesen, im aktiven Sanitäts-Corps, und zwar als Assist. Arzt 2. Klasse mit cinem Patent vom 14. Juni 1872 beim Fuß-Art. Regt. Nr. 3 (Gen. Feldzeugm.) angestell. i

Den 19. September 1873. Frhr. v. Barnekow, Gen. der VFnf. von der Armee, zur Zeit mit der Vertretung des Kommandiren-

den Generals I. Armee-Corps beauftragt, zum Kommandirenden Gene-

ral des I. Armee-Corps ernannt Den 20. September 1873. ) l Escadr. Chef vom Hus. Regt. Nr. 16, der Charakter als Major verliehen. i Den 23. September 1873. Burchard, Hauptm. à la suite des Fuß-Art. Regts. Nr. 6 und kommandirt zur Dienstleistung als Direktions-Assistent bei der Artillerie-Werkstatt in Spandau, zum Direktions-Assistenten Lei der Art. Werkstatt in Spandau, Petter,

y. Carlshausen, Rittm. und |

|

Sec. Lt. à la suite des Fuß-Art. Regts. Nr. 15 -und kommandirt zur | Dienstleistung als Direktions-Assistent bei der Artillerie-Werkstatt in | Deuß, zum Direkt.-Afsistenten bei der Art.-Werkstatt in Deuß ernannt.

Collmann, Pr. Lt. à la suite des Fuß-Art. Regts. Nr. 2, unter Verseßung in das Fuß-Art. Regt. Nr. 7, von dem Kommando zur Dienstleistung als Direktions-Assistent bei der Artillerie-Werkstatt in Danzig entbunden. B. Abschiedsbewilligungen 2c. Den 18. September 1873. Dr. Bäumler, Stabs- und Abth. Arzt von der provis. Feld-Abth. des Feld-Art. Regts. Nr. 11, Corps-Art., als Ober-Stabsarzt 2. Kl. mit Pens. und der Unif. des Sanitäts-Corps, Dr. Goericke, Assist. Arzt 1, Kl. vom Train- Bataillon Nr. 4, Dr. Golß, Assistenz-Arzt 2, Kl.

Reserve - Landwehr -Bataillon Nr. 35, beiden mit Pension,

Dr. Haack, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw.

| Regts. Nr. 69, Dr. Willing, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom | ( g 3

| 2. Bat. Landw. Regts. Nr. | Landwehr vom 2. Bat.

16, Dr. Bielit, Assist, Arzt 2. Kl. der Landw. Regts. Nr. 49, Dr. Ulrich, Ajsistenz-Arzt der Landwchr vom Reserve-Landwehr Bat. Nr. 35, Lammert, Asfist. Arzt 2. Kl. von der Marine, sämmtlich der Ab- schied bewilligt. Dr. Otto, Stabsarzt der Landw. a. D., zuleßt

/ ; | beim 2. Bataiï Landwebr-Regiments 6 hi c, C Eisenbahn-Maschinenmeister Rohde ebendaselbst find in gleicher | Leim 2. Bataillon Landwehr-Regiments Nr. 26, die geseßliche Penfion

bewilligt. E Den 23. September 1873. Dr. Springer, Assist. Arzt.

| 2. Kl. der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nx. 45, als temporär

ganzinvalide mit Pens. und dem geseßlichen Vorbehalt ausgeschieden.

Nichtamtliches. Deutsches Nech.

Preußen. Berlin, 1. Oktober. Der Geburtstag Ihrer Majestät der Kaiserin-Königin wurde gestern von Ihren Majestäten mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Großherzog und der Großherzogin von Baden nebs Kindern, und dem Großherzog zu Sachsen auf dem Lande bei herrlihstem Wetter gefeiert. Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften verweilten mit kleinem Gefolge auf der Burg Windeck und dinirten gegen Abend im Erlenbade. Die ganze Bevölkerung des Bühler Thales betheiligte sich auf das Wärmfte an dem Festtage, der auch in Baden viele Kundgebungen der Anhänglichkeit veranlaßte.

In Berlin waren zur Feier des Tages viele Gebäude beflaggt, die Wachtmannschaften trugen den Parádeánzug, die

Postiilone den Federbush. In den Theatern leiteten Fest-Prologe

der Reserve |

ungen nhause wurde der von Auguste Kurs Ge Prolog nach einem-Tusche des Orchesters ae ps erndal, im Schauspielhause durch Herrn Ludwig ge- prochen. Am Schluß fiel bei dem Hoh auf Ihre Majestät die Kaiserin-Königin das Orchester wieder mit einem Tusch ein, und das Publikum gab seiner Sympathie dur die lebhaftesten Bei- fallsbezeugungen Ausdruck. Im Schauspielhause {loß diese Feier mit dem Vortrag der Jubel-Ouverture von Weber; im Opernhause intonirte die Kapelle nah dem Redeakte die Ouverture zur folgenden Oper Fidelio.

Ihre H oheit die Prinzessin Marie von Sach- \sen-Meiningen ist gestern Abend aus Meiningen hier ein- getroffen, im Hotel Royal abgestiegen und heute früh nah Schlesien weitergereist.

Se. Majestät der Kaiser und König haben die thunlihste Beschränkung - des Garnison - Wachtdienstes in Festungen befohlen, damit die anderweite Ausbildung der Mann- haften nicht durch den Wachtdienst beeinträchtigt werde. Im Besonderen sollen für die Festungen, sowie beziehungsweise auch für diejenigen offenen Garnisonorte, wo Artillerie-Depots sih befinden, unter gewöhnlihen Verhältnissen nachstehende Fest- seßungen als maßgebend anzusehen sein:

1) Für Pulvermagazine în Festungswerken, welche mit starkem Profil versehen respektive von nassen Gräben ums{hlossen sind und deren Zugänge bewacht werden, sind keine permanente besondere Mi- litärposten erforderlich. Werden diese Werke von Personen betreten welche nach den maßgebenden Vorschriften niht auch zum Betreten der Magazine selbst ausdrücklic befugt sind, so sind den zur Be- wachung der Eingänge der Werke gestellten Posten gleichzeitig die Funktionen von Maguzin - Posten zu übertragen respektive für die be- treffende Zeit befondere Posten an den Magazinen zu gestellen. Bei allen übrigen belegten Pulvermagazinen wird nah Erfordern ein per- manenter oder nur ein Nachtposten gestellt, sofern nicht ein patrouil- lirender Posten für mehrere Magazine genügt. Durch Affservirung der Pulvervorräthe von Privaten darf in keinem Falle die estellung von Militärposten erforderlich werden.

2) Wall- und Glacis-Patrouilleure sollen nur in den seltene: Fällen gesteflt werden, wo gegen das unbefugte Betreten der Festungs- werke oder gegen die Beschädigung des daselbst befindlichen fiskalischen Eigenthums weder die Absperrung der Aufgänge zu den Wällen, noch die zeitweise Entsendung einzelner Patrouilleurs der nächstgelegenen Wachen als ausreichend sich erwiesen haben. Während des Winters werden folche Patrouilleure nur unter besonderen Ausnahmen notl- wendig sein.

3) Die Zahl der Patrouilleure für Feftungs-Gefangene isk im Allgemeinen nach dem Verhältniß ven 1:4 zu bestimmen. Die Jun- genieur-Offiziere der Piäße haben ihre Arbeits-Dispositionen derart aufzustellen, daß eine größere Zahl von Patrouilleuren uicht erforder- lich wird.

4) Es tehen fortan in den Eingangs gedachten Garnifon-Orten den Truppen-Vefehlshobern vom Range eines Brigade-Commandeurs einshließlich abwärts Ehrenpyosten niht zu. Die Fahnen 2c. sind event. bei den kommandirenden Generalen, den Divisions: Comman- deuren 2., den Gouverneuren oder Kommandanten aufzubewahren. Wern fkeiner der leßteren in dem betrcffenden Garnisonorte sich befindet, find die Fahnen 2c. in dec Wohnung des ältesten Truppenbefehlhabers gesammelt zu asserviren und dur einen Fahnenposten zu bewachen. Eine weitere Einschränkung der Ehrenposten ist nah Maßgabe des 8. 21 des I. Abschnitts der Instruktion, betreffend ten Garnifondienst, gestattet.

5) Wachen, die drei Posten zu geben habén, erhalten, wenn die Stärke der Garnison es gestattet, cinen Posten vor Gewehr, während ae Wachen von geringerer Stärke der leßtere in Fortfall kommen ann. :

6) Kalfaktoren sind im Allgemeinen nur den mit Offizieren be- seßten Wachen, Gefreite zum Aufführen der Posten und zum Melden den Wachen nur dann beizugeben, wenn bei der Größe der zurückzu- legenden Entfernungen eine dem Wachtdienste nachthcilige Ermüdung der Mannschaften andernfalls zu beforgen ift.

Se. Majestät der Kaiser und König haben den durch

| Ueberschwemmung verunglückten Bewohnern der Stadt Immen-

stadt in Bayern auch aus einem zur Allerhöchsten Disposition stehenden Staatsfonds eine Unterstüßung, und zwar im Be- trage von 1000 Thlr. überweisen zu lassen geruht.

Die dur das Geseß vom 23. Mai d. I. (Reichsgeseß- blatt, Seite 117) eingeseßte Verwaltung des Reihs-In- validen-Fonds isst am 1. d. M. in Wirksamkeit getreten nachdem der Vorsißende dieser Vehörde, der Königlich preußische Wirkliche Geheime Ober - Finanz-Rath a. D. Pr. Elwanger, fowie die vom Bundesrath gewählten Mitglieder derselben, der Königlich bayerishe Ober - Rehnungs - Rath Landgraf und der Königlich sächsishe Gesandte von Nostiß - Wallwiy am 30. September cr. in öffentlicher Sizung des Reichs-Dberhandels- gerichts zu Leipzig den im §. 12 jenes Gesehes vorgeschriebenen Eid abgeleistet haben.

Hinfichtlih der Anwendung der Bestimmungen des Ar- tikels 11. des Geseßes wegen Abänderung des Geseßes vom 1. Mai 1851, betreffend die Einführung einer Klassen- und klassifizirten Einkommensteuer, vom 25. Mai d. J, (Ges. S. S. 213) auf die Offiziere der Marine, Aerzte und Beamten der Marineverwaltung kommen die Vor- schriften des §. 164 des Militär - Strafgeseßbuches für das Deutsche Reih vom 20. Juni v. I. (Reichs-Ges. Bl. S. 174) in Betracht, welcher Paragraph wörtlich lautet, wie folgt:

Als mobiler Zustand gilt in der Marine der Kriegszustand eines Schiffes. Als im Kriegszustand befindlih is jedes Schiff der Marine zu betraten, welhes außerhalb der hei- mifhen Gewässer allein fährt. Für die am Lande befindlichen Militärpersonen der Marine tritt im Sinne dieses Gesehes die Mobilmachung unter denselben Vorausseßungen ein, wie für die Militärpersonen des Heeres. :

iernah steht der im Artikel 11, des ersterwähnten Gesetzes

bai Anspruch auf Erlaß der Einkommensteuer den zur Besaßung von Schiffen der Marine gehörenden Offizieren der Marine und Aerzten und Beamten der Marineverwaltung für diejenigen Monate zu, während welcher das betreffende Schiff außerhalb der heimischen Gewässer allein fährt. :

Die beiden Kommandos der Marine-Stationen find dur den Chef der Kaiserlihen Admiralität beauftragt worden, yon dem Eintritte und dem Aufhören des Kriegszustandes solcher Schiffe, zu deren Besaßung zur klassifizirten Einkommensteuer veranlagte Offiziere der Marine und Aerzte und Beamte der Marineverwaltung gehören, den betreffenden Königlichen Regie- rungen 2c. Mittheilung zu machen.

Die Bruttoeinnahme an Zöllen und gemein- \haftlichen Verbrauchsfteuern im e id Deutschen Reiths belief s in der Zeit E un s Ende August d, I. auf überhaupt 56,901,108 Z r. gegen 47,993,204 Thlr. im“ entsprehenden E ite 9 Vie hat also um 8,988,549 Thlr. gugenomme erden Hiervon die für gemeinshaftlihe Rehnung gezahlten usfuhrvergütungen

cin

für exportirten Zucker, Tabak, Branntwein 2c. in Abzug ge- bracht, welhe 3,178,362 Thlr. gegen- 1,455,430 Thlr. in 1872 betragen haben, \so ergiebt fich für das laufende Jahr ein Rein- ertrag von 53,803,391 Thlr., welcher denjenigen des Vorjahres um 7,265,617 Thlr. oder 15,4 Proz. übersteigt. Auf die einzelnen in Be- tracht kommenden Abgabenzweige entfallen hiervon: Ein- und Ausgangszoll 30,159,556 Thlr. (gegen 1872 mehr 3,769,591 Thlr.), Rübenzuersteuer 5,716,425 Thlr. (mehr 2,435,875 Thlr.), Salzsteuer 6,414,532 Thlr. (mehr 21,011 Thlrc.), Tabaksfteuer 165,666 Thlr. (weniger 30,481 Thlr.), Branntweinsteuer 7,590,117 Thlr. (mehr 473,059 Thlr.), Uebergangsabgabe von Branntwein 20,087 Thlr. (mehr 11,838 Thlr.), Brausteuer 3,555,266 Thlr. (mehr 543,365 Thlr.), Ucbergangsabgabe von Bier 181,742 Thlr. (mehr 41,359 Thlr.). Abgesehen von dem Ausfall bei der Steuer vom inländischen Tabaksbau is sonach überall ein Steigen Der Einnahmen hervorgetreten.

Von dem oben Königreih Preußen ohne Hohenzollern und Lauenburg 837,308,691 Thlr. (1872: 31,712,398 Thlr.) aufgekommen und vertheilt fich Dieser Betrag auf die einzelnen Provinzen folgendermaßen: Dftpreußen 1,390,419 Thlr. (1872: 1,199,27: Thlr.), Westpreußen 1,286,364 Thlr. (1872 : 1,115,564 Thlr.), Brandenburg 4,975,923 Thlr. (1872 : 4,171,761 Thlr.), Pom- mern 2,390,316 Thlr. (1872: 2,131,012 Thlr.), Posen 1,615,537 Thlr. (1872: 1,391,804 Thlr.), Schlesien 4,449,084. Thlr, (1872: 3,517,879 Thlr.), Sachsen 6,526,175 Thlr. - (1872: 4,887,367 Thlr.), Scch{leswig-Holstein 1,224,342 Thlr. (1872: 1,147,076 Thír.), Hannover 3,267,876 Thlr. (1872: 2,546,596 Thlr.), Westfalen 2,004,261 Thlr. (1872: 1,747,833 Thlr.), Hessen-Nassau 1,896,516 Thlr. (1872: 1,619,650 Thlr.), Rhein- provinz 6,281,878 Zhlr. (1872: 6,236,982 Thlr.). Die Ein- nahmen in Hohenzollern betrugen 33,652 Thlr. (1872: 34,642 Thlr.), in Lauenburg 21,300 Thlr. (1872: 21,267 Thlr.), bei

den Haupt-Zollämtern Lübeck 237,019 Thlr. (1872: 215,385 Thlr.), |

Bremen 340,404 Thkr. (1872: 269,290 Thlr.) und Hamburg 923,520 Thlr. (1872: 686,957 Thlr.).- Von den übrigen Bundes- staatenweisen nah: Bayern 2,489,636 Thlr. (1872: 2,5983,510Thlr.), Sachsen 3,880,147 Thlr. (1872: 3,390,275 Thlr.), Württemberg 1,129,428 Thlr. (1872: 1,078,825 Thlr.), Baden 1,944,531 Thlr. (1872: 1,889,925 Thlr.), Nassau 1,107,494 Thir. (1872: 908,973 Thlr.), Mecklenburg - Schwerin und -Streliß 375,604 Thlr. (1872: 338,850 Thlr.), Sachsen-Weimar 174,559 Thlr. (1872: 136,894 - Thlr:), Oldenburg 897,747 Thlr. (1872: 200,980 Thlr.), Braunschweig 1,101,572 Thlr. (1872: 646,815 Thlr.), Sachsen-Meiningen 302,475 Thlr. (1872: 261,342 Thlr.), Sachsen - Altenburg 132,269 Thlr. (1872: 123,298 Thlr.), Sachsen - Coburg - Gotha 141,908 - Thlr. (1872: 126,764 Thlr.), ‘Anhalt 992,719 Thlr. (1872: 725,292 Thlr.), Schwarzburg = Rudolstadt 61,501 Thlr. (1872: 94,493 Thlr.), Schroarzburg - Sondershausen 24,402 Thlr. (1872! 24006 Zul), Reuß L. 14643 Thl (872: 13,681 Thlr.), Reuß f. L. 81,349 Thlr. (1872: 80,642 Thlr.), Elsaß-Lothringen 3,308,694 Thlr. (1872: 2,274,297 Thlr.). Diesen Beträgen trétev für das Großherzogthum Luxemburg noch 456,495 Thlr. (1872: 193,894 Thlr.) hinzu.

Der Gencral Der Infanterie, stellvertretende Gouverneur, Kommandant von Berlin und Chef der Landgensd'armerie von Schwarßkoppen hat eine mehrwöchentlihe Inspizirungsreif im Bereich der 4. und 8. Gensd'armerie-Brigade angetreten ; mit seiner Vertretung ist Allerhöchsten Orts der General-Major und Commandeur dcr 4. Garde-Infanterie-Brigade von Dannen- berg beauftragt worden.

Der General-Lieutenant und Führer der 1. Division Freiherr von der Golth, welcher zur Abstattung persönlicher Meldungen hier eingetroffen war, hat fich in seine Garnison Königsberg i. Pr. zurückbegeben.

Dem Gch. Rechnungs-Rath Sinell, Vorsteher des Kai- serlihen Post-Zeitungsamts, ift bei Gelegenheit seines Rütcktritts aus dem Staatsdienste nach sechszigjähriger Amtsthätigkeit von den Beamten des Zeitungs-Comptoirs ein kunstvolles Album zur Erinnerung gewidmet worden. Die Herausgeber und Besitzer hie- siger Zeitungen überreichten demselben gestern ein silbernes, mit reichen Goldverzierungen geshmücktes Schreibzeug in künstlerischer

Vollendung und eine goldene, die Namenschiffre des Gefeierten |

tragende Vase nebft kaUigraphisch ausgeführter Adresse.

Breslau, 29. September. Se. Hoheit der Herzog Ernst zu Sachsen= Altenburg, welher während der leßten beiden Monate eine Reise nah dem Orient unternommen hatte, traf am Sonnabend, von Koustantinopel kommend, hier ein, übernachtete in Galisch? Hotel und fuhr am Sonntag früh nah Schloß Camenz, um Seine daselbs verweilende Gemahlin, \o- wie Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Albrecht, Höchstseine Tochter, und Se. Königliche Hoheit den Prinzen Albrecht zu besuchen. Abends kehrte Se. Hohcit von dort zurück und wurde auf dem Bahnhofe durch den General-Major Knipping, in Vertretung des kommandirenden Generals des V1. Armee-Corps, Generals der Kavallerie v. Tümpling, sowie durch den Polizei-PräsidDenten Frhrn. v. Uslar-Gleichen empfangen. Eine aus d Offizieren bestehende Deputation des 2. Schlesischen Jäger-Bataillons Nr. 6, dessen Chef Se. Hoheit der Herzog ist, hatte sih, da das Bataillon in der Nähe Breslaus einquartiert war, auf dem Bahnhofe eingefunden, um Se. Hoheit zu be- grüßen. Zu dem inzwischen arrangirten Souper wurde der General-Major Knipping, Polizëi - Präsident Frhr. von Uslar- Gleichen, der Adjutant des Herzogs, Graf von Egloffstein, und die Offiziere des IJäger=ataillons befohlen. Um 10 Uhr fuhr der Herzog nebst Seinem Adjutanten mit dem Courierzugé der Nieders\chlesisch-Märkischen Eisenbahn weiter, um Über Dresden nach Altenburg zurückzukehren.

—, Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin Marie von Mecklenbuvrg-Schwerin langte heute früh mit der Prinzessin Elisabeth in Begleitung des Kammerherrn Baron von Usedom, von Berlin. koinmend, auf dem Central-Bahnhofe an und sezte nah FTurzem Aufenthalte die Weiterreise nah Schloß Camenz fort, ‘um den dort weilenden Höchsten Herrschaften einen Besuth abzlistätten.

Vayern. München, 29. September. «Der König wird eute Abend 6 Uhr von Seeshaupt abreisenund mit dem Prinzen tto, welher den Zug in Pasing besteigt, nah Peissenbers fahren. Se. Majestät wird si{ch hierauf mit seinem Buder nach Hohenshwangau begeben, woselb morgen das Namensfest des Prinzen Otto im Familienkreise begangen werden wird.

Der Minister Des Innern v. Pfeufer hat heute die Leitung genannten Ministeriums von Staatsrath v. Schubert wieder übernommen.

Das Staats - Ministerium des Königlichen Hauses und des Aeußeren hat auf Grund Allerhöchster Ermächtigung mit

„der Königlih württembergishen Regierung eine Vereinbarung

nachgewiesenen Bruttoertrage sind im |

getroffen, wonach die Grundsäße über die Behandlung der portopflichtigen Korrespondenz zwishen den Behörden verschiedener Bundesstaaten, welhe vom 1. Oftober d. I. an im Wecselverkehre zwishen Bayern und dem Reichspostgebiete zur Anwendung gelangen, von dem gleichen Tage auch im Wechsel- verkehre zwishen Bayern und Württemberg in Einführung zu fommen haben.

Die Vorbereitung verschiedener Regierungsvor- lagen für den Landtag iff soweit gediehen, daß nah der „Allg. Ztg.“ mit der Berathung derselben im Staatsrath dem lehten Vorbereitungsfstadium im Laufe dieser Woche begonnen werden kann, und den Kam- mern unmittelbar nah ihrer Eröffnung, vermuthlich Mitte Ok- E, eine größere Anzahl Regierungsvorlagen wird zugehen önnen.

Sachsen. Dresden, 30. September. Der Erzherzog Albrecht is heute Mittag, über Bodenbah kommend, im Sommer-Hoflager zu Pillniß eingetroffen, um Ihren Königlichen Majestäten einen kurzen Befuh zu machen.

Württemberg. Fricdrihshafen, 26. September. Der König und die Königin haben fih gestern Nachmittag zum Besuch der Landgräfin von Hessen nah Schloß Montfort begeben und sind Abends hierher zurückgekehrt.

Stuttgart, 29. September. Für den Wiederzusam- mentritt der Ständeversammlung is, wie der „St.-A. f. W.° mittheilt, auf mehrfahe aus der Mitte ihrer Mitglieder kundgewordene Wünsche niht wie früher die erste Hälfte, sondern das lehte Drittheil des nähsten Monats in Aussicht genommen.

Dem „Fr. I.“ zufolge wäre die Ginberufung des Lan d- | tags auf den 21. Oktober festgeseßt Die erste Arbeit | wird das Steuer-Provisorium fein, dann aber soll soglei in | die Berathung des Haupt-Finanzetats eingetreten werden. An neuen, mit dem Finanzetat zusammenhängenden Vorlagen der Regierung find zu nenuen und bereits beim ständishen Aus\{chuß eingelaufeu: ein neues Hundesteuer-Geseß, das die Zugeständnisse, von Gewerbshunden nur die Hälfte der Steuer (2 fl.) zahlen zu dürfen, auf die Hunde zum Schafhüten beshränkt; andere und Sicherheitshunde werden zur vollen Steuer (4 f) herangezogen. Ferner is ein Geseßesentwurf über außerorde .lihe Bedürfnisse der Postverwaltung eingekommen, worin 283,000 fl. zu einem neuen Postgebäude in Heilbronn und einem zweiten Postamt in Stuttgart bestimmt sind. Ein dritter Geseßesgentwurf betrifft die Fensionsberechtigung und Alterszulagen für die Vorstände und Hauptlehrer an Gelehrten-, Real- und Bürgershulen. Noch zu erwarten is ein Geseßesentwurf über Besoldungs-Grhöhungen der Beamten.

Baden. Karlsruhe, 30. September. Die heutige „Karlsruher Ztg.“ enthält folgende Mittheilung vom 27. d. M.: „In Gemäßheit eines heute dem Herrn Präsidenten von Frey- | dorf zugegangenen Schreibens des Königlichen großbritannishen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten, Grafen von Gran- ville, ist Herr Evan Montague Baillie Esq. unter Be- Bewilligung des nachgesuhten Rüktritts aus dem öffentlichen Dienste von dem Posten eines bei der Großherzoglichen Regie- rung beglaubigten Königlih großbritannishen Geschäftsträgers abberufen. Als interimistisher Geschäftsträger fungirt nun- mehr, unter Beibehaltung des Sitzes der Gesandtschaft in Darm- stadt, Herr Legations-Sekretär Hubert Ierningham.*

Der „Militärverein Karlsruhe“ beging am 27.

| feier an die vor drei Jahren erfolgte Einnahme Straßburgs. Dem Feste wohnten u. A. der General von Werder, der Staats- Minister Dr. Jolly und diè übrigen Mitglieder des Großherzog- lihen Staats-Ministeriums, ferner der General-Lieutenant von Prigelwiß, die General-Majore von Neumann, von Willifen und Delorme, der Ober-Bürgermeister Lauter und mehrere Gemeinde- räthe, sowie die Vorstände der Kaiser Wilhelm-Stiftung und des Männer-Hülfsvereins und Vertreter der benachbarten und be- freundeten Militärvereine Mühlburg und Durlach bei.

Sachsen-Weimar- Eisenah. Weimar, 29. Sep- tember. Der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin haben fich heute zu längerem Aufenthalte nah der Wartburg begeben. Der Großherzog is heute von. dort nah Baden- Baden abgereist.

Der ODber-Stallmeister des Großherzogs, Kammerherr, wWeneral à la suite, Freiherr von und zu Égloffftein, if auf sein Ansuchen in den Dispositionsstand verseßt worden.

Sachsen - Altenburg. Altenburg, 29. September. Der Herzog is heute von seiner Reise nah der Krim hierher zurückgekehrt, /

Desterreich-Ungarn. Wien, 30, September. Kaiser wird bis zum 3. E M. in Eisenerz verweilen.

Die Kaiserin begiebt sih morgen von Schönbrunn nach Gödöllös.

Die Königin - Wittwe Marie von Sachsen is am | 27. d. M. Abends von Posffenhofen hier eingetroffen und von dem Erz- herzog Ludwig Victor empfangen worden. Heute besichtigte Ihre Majestät in Begleitung Sr. Kaiserlihen Hoheit des Erz- herzogs Ludwig Victor die Ausstellung im Künstlerhause.

Der Botschafter des Deutschen Reiches, Generallieutenant von Schweiniß, hat sich von Wien nah Berchtesgaden begeben.

1. Dfktober. (W. T. B.) Ein von mehreren Mitglie- dern des Gemeinderathes gestellter Antrag, dem Kaiser aus Anlaß der Feier des fünfundzwanzigsten Jahrestages scines Regierungsantritts eine Glückwunsh-Adresse als Ausdruck treuer Ergebenheit darzubringen, wurde einstimmig an- genommen.

Agram, 29: September. Nach Verlesung des Ernennungs- dekretes- des. Banus in der Landtagssizung nahm derselbe seinen. Plat ein und betonte in seiner Antwort auf die Begrü- ßungsrede die Vortheile des ungarishen Ausgleiches, sprach die | Ueberzeugung aus, daß die Parteien einig und zufrieden fein würden und versicherte, daß er keinen Haß mitbringe und die politis Andersgläubigen ate.

Niederlande. Haag, 27. September. Die Königin ist heute früh von hier abgereist, um sich nach Wien zum Be- suche der Weltausstellung zu begeben. In ihrem Gefolge befin- den sih der Hofmarschall Gevaarts van Simonshaven, die Hof- dame Baronin van Dedem und Herr van We®Therlin, Sekretär der Königin.

Die Zweite Kammer hat die Antworts-Adrefs\e | auf die Thronrede mit großer Majorität angenommen.

Frankreich. Paris, 27. September. Das „Iournal officiel“ veröffentliht einen dem Präsidenten der Republik erstat- teten Bericht des über die Wiener Weltausstellung, welhe der Minister in Person |

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| d. M. sein erstes Stiftungsfest und zugleih die Erinnerungs- |

Erfolgen, welche die franzöfishe Kunst und Industrie rungen. Um die Aussteller verdienter Maßen zu belohnen behält der Handels-Minister ih die Einbringung eines beson- dern Gesezentwurfes vor, dur welchen die fürzlih beschlofsenen einshränkenden Bestimmungen für die Verleihung des Ordens der Ehrenlegion - zu Gunsten der Wiener Ausstellung außer Kraft geseßt werden sollen. Einftweilen wird auf seinen Antrag nur dem franzöfishen Kommissär, du Sommérard, das Groß- Offizierskreuz der Ehrenlegion ertheilt.

29. September. Der Minister des öffentlihen Unterrichts hat, dem „Journal officiel“ zufolge, an die Diz rektoren der Lyceen und Kollegien den Bericht des Herrn Patin an den obersten Unterrichtsrath über die durch das Cirkular vom 27. September 1872 im Gymnasialunterriht eingeführten Reformen versendet. Der Bericht ist von Instruktionen begleitet, welche den Direktoren vorschreiben, fih mit gegenwärtigem Schul- jahr ‘nah den Anträgen des Berichtes zu rihten. Denn da die- selben vom obexsien Unterrichtsrath angenommen und vom Mi- nister gebilligt wurden, so haben die Professoren in den ftaat- lihen Unterrichtsanftalten dieselben als obligatorisch zu betrah- ten. Dadurch treten die meisten Reformen von Jules Simon auße: Wirlsazmkeit ; nur einige wenige bleiben, und zwar unter gewissen Einschränkungen, bestehen.

Der Kriegs-Minister hat ein Rundschreiben an die kommandirenden Generale der Territorial-Division erlassen, welches den Offiziercorps vorgelesen wurde. Es wird darin, wie die „Gironde“ mittheilt, diesen die offizielle Theilnahme bei Prozessionen untersagt, erstens „weil Kundgebungen diefer Art einen politishen Charakter angenommen und die Fahne aufgepflanzt haben, welche nicht die der Regierung ist,“ und zweitens, „weil diese Kundgebungen die Sicherheit des Staates dem Auslande gegenüber gefährden.“

Der Herzog von Aumale wird heute Nachmittag in Versailles erwartet, wo Einzelheiten des Prozesses Bazaine ge- regelt werden follen.

80. September, (W. T. B.) Der Präsident Mac Mahon hat heute Nachmittag 34 Uhr den deutshen Botschafter Grafen von Arnim, empfangen und wird heute Abend nah Bourges und Nevers abreisen.

Der Graf von Chambord hat an den Deputirten des Departements Hérault, Rodez-Bénavent, einen Brief gerichtet, in welchem derselbe die revolutionäre Propaganda be- klagt, welche \sih Frankreichs bemächtigt habe. Wenn man ver- suche, das Gespenst eines Krieges und der Wiederherstellung der Feudalrehte und des Zehntens herauf zu beschwören, so \ei dies ein thöôrichtes Unternehmen und unter den gegenwärtigen Ver- hältnissen geradezu unmöglih. Ueberhaupt verdienten folhe Argu- mente keine ernsthafte Erwiderung. Es sei zu hoffen, daß der ge- sunde Sinn der Bevölkerung diese unredlihen Umtriebe in rih- tiger Weise würdigen werde. Man müsse an die Hingebung aller ehrlichen Menschen appelliren und zwar auf der Grund- lage einer Rekonstituirung der Gesellschaft. Es heißt dann wei-= ter: „Ih bin keine Partei, ih bedarf der Hülfe Aller und Alle bedürfen meiner. Was die in so loyaler Weise zu Stande ge- fommene Versöhnung der Mitglieder des französischen Königs- hauses angeht, so sagen Sie denjenigen, welche diesen großen Aft zu entstellen suchen, daß alles, was sich am 5. August voll- zogen hat, zu dem einzigen Zwecke geschah, Frankreich den ihm E Rang, sowie Gedeihen, Ruhm und Größe wieder- | zugeben.“ L

Der General-Sekretär des Präsidenten Mac Mahon, Vicomte d'Harcourt, hat ein von dem Pariser Deputirten Tirard an den Präsidenten gerichtetes Gesuch um | Veröffentlihung eines Manifestes über seine Stellung zu den gegenwärtigen, die künftige Regierungsform betreffenden Bewe- gungen mit - der Erklärung beantwortet, daß der Präsident zahl- reiche Zuschriften im vollständig entgegengeseßten Sinne erhalten und sih entschlossen habe, den Absendern lediglih den Eingang ihrer Zuschriften anzuzeigen und jede Korrespondenz zu vermei- den, die als Anlaß zu einer unter den gegenwärtigen Umständen Gefahr bringenden Polemik benußt werden könnte.

Italien. Rom, 27. September. Nach der Rückkehr des Königs soll über die Beseßung der Militär-Kömmandos von Florenz, Neapel und Palermo entschieden werden.

Wie die „Opinione“ berichtet, haben die von der Zur Liquidation der Kirhengüter ernannten Kommission er- wählten Unterkommissare zur Ueberwachung der in den Klöstern gefundenen Bibliotheken und wissenshaftlihen und Kunstschätze gestern ihre erste Sizung gehalten und vorgeshlagen, unter den Bibliotheken die Casanatense und Angelika offen zu halten.

Im Ministerium für Handel, Gewerbe und A ckerbau is beschlossen worden, diejenigen italienischen Aus-

Der | steller, welchen Preise in Wien zuerkannt worden sind, nah

Rom zu berufen und ihnen ihre Preise feierlih auf dem Kapi- tole zu übergeben.

TPO September. (W. T. B.) Wie die „Opinione® mit= theilt, würde sih das Ministerium unverzüglih mit der Frage

| wegen der Wiedereröffnung des Parlaments beschäfti-

gen; die gegenwärtige Session dürfte wahrscheinlich ges{chlo}en und die neue am’ 18. oder 19. November eröffnet werden.

Die Cholera if| überall, außer in Neapel, im Ab- nehmen bégriffen.

Türkei. Konstantinopel, 1. Oktober. (W. T. B.) Die Suezkanal-Kommission wird am nähsten Montag zusammentreten und zum Präsidenten derselben der Delegirte des türkischen Reiches, Edhcin Pas%1, gewählt werden. Als erstêr Berathungsgegenstand feht auf der Tagesordnung die Fest- stellung eines internationalen Tonnensystems.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 27. Sep- tember. Die Prinzessin Eugenie wird morgen von ihrer - Villa Friedhem bei Wisby auf Gotland hier eintreffen. Da die Gesundheit Ihrer Königlichen Hoheit fih in diesem Sommer ge- bessert hat, is der Aufenthalt in Södertelge aufgegeben worden.

Zum \ch{chwedis{-norwegischen Militär-Attahs am König= lih großbritannishen Hofe ist, den „H. N.* zufolge, der Kapitän bei der Marine, G. Ans Trolle, ausersehen. :

Der von der Regierung ecingébra von . Reichs- tagë gebilligte und jeßt der Kirchenersameain g 3 dg Sena von dem Kirchengesez-Aus\shu}se empfohlene Bi i freieren Disseiter-Gesehße oder viélltehr z# in gewisscn Theilen des Kirchengeseßes, betrefnd der Staatskirhe zu fremden Glaubensbekennern, t d. M. von der Kirchenversammlung nach einer leh kussion mit überwiegender Stimmenmehrheit angenomuten bedarf also nur noch der Königlichen. Sanktion, m Roche

andels-Ministers de la Bouillerie | zu werden. '

Der Commandeur-Kapität erster Klasse ‘bei dex Fl

besucht hat. Mit Befriedigung vertveilt der Minister bei dén | Pangzerbjelm, hat s{ch des ihm oon der Regierung