1873 / 238 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 09 Oct 1873 18:00:01 GMT) scan diff

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Se z den Wirklichen Geheimen Rath“ und dschafts - Direktor von Kollcr zum Landtags-Marschall, zu dessen Stellvertreter Se. “Dürchlaucht den Fürsten und n zu Putbus zu ernennen. Es wird mir somit die enugthuung zu Theil, Sie, meine hohzuverehreñden Herren Stände, zum dritten Male von dieser Stelle aus willkommen zu heißen : “Als ih zuleßt die Ehre hatte, Sie hier zu begrüßen, durfte ih “die Hoffnung aussprechen, es werde die Ausficht auf einen länger ‘dauernden Frieden auch für das Gedeihen der Provinz Pommern fich förderlich erweisen. Die Hoffnung ist niht unerfüllt geblieben. j Sm Eisenbahnwesen find bedeutende Fortschritte gemacht. f “au der Bau der Pommerschen Centralbahn was ich im 2 hp E “der betheiligten Kreise lebhaft bedauere einstweilen En ias “gerathen, so werden wir doch nicht nur ein lange vergeblich crftrel 5 Ziel nunmehr bestimmt erreichen, indem der Hafen von A

Jeßt sogar durch zwei Linien zugänglih gemacht wird, Jou “Drovil au eine unmittelbare Verbindung zwischen Stettin n E Lot iee Schlesien wie zwischen Stralsund und Berlin ere a O davon für sämmtliche dur die neuen Bahucn Hern (Bis : L N Belebung des Verkehrs und eine Erhöhung des Woh nan es Ew f

werden darf, so wird sich an die Vollendung der Un ernehmunge i : in r Aufschwung des Handels, insbesondere für zwecifelbohne ein reger Aufschwung des l (R bar Tas Ten Stettin und Stralsund, knüpfen. Vi erwelle il e A n Noraus durch die Entfestigung beider Städte Raum gesafst und damit eine Frage, die namentlich für Tettin Von 10 E Bedeutung war, daß sie au den Provinzial-Landtag wiederholt be- ¿ftiat L de wünschtesten Austrage gebracht. Der Stadt ¡chäftigt hat, zu dem erwünfd E Colberg mit ihrem rasch blühenden Bal eorte So ergermünde «ird die Befreiung von den Fcstungswerken nicht minder eine willkommene n Sbings ift mit den im Bau begriffenen Linien das Bedürfniß der Provinz nach Eisenbahnverbindungen noch keineswegs _ befriedigt, und ob für die fehlenden Strecken fich Privatunternehmer find en, d ars mit Fug bezweifelt werden. Dagegen vertraue ich der Vürsorge der Königlichen Staatsregierung, daß Pommern nicht unvergessen bleiben werde, sobald eine Ausdehnung des Cisenbahnneßes innerhalb der öste lichen Provinzen auf öffentliche Kosten in Erwägung gezogen wird. Sn erster Linie wünsche ich dabei Hinterpommern eine Berüdsichtigung. Jhm sind freilich während der leßteren Jahre durch den Ausbau des Hafens in Stolpmände, dem fich gegenwärtig der Ausbau des Rügen- walder Hafens anschließt, und durch Anlegung von Staats-Chauseen nicht unerhebliche Zuwendungen aus Staatsfonds gemacht; doch man- elt ihm noch eine Eifenbahnverbindung seiner Häfen mit dem natür- ichen Hinterlande, die zu feiner Weiterentwickelung durhaus unent-

ih ift. S : he ict dürfen wir auf eine vorzugsweise Pflege unserer Pro- vinz von Seiten des Staates um so mehr rechnen, als die Zeit nah bem leßten Kriege einen betrübenden Beweis dafür gelicfert hat, daß Pommern an Zuständen krankt, deren Heilung anerkavntermaßen von der Provinz allein und mit eigenen Kräften niht bewirkt werden fann. Jch denke dabei wie Sie sich selbst gesagt haben werden an die kaum in einem anderen Landestheile der Monarchie mit glei- her Stärke hervorgetretene Neigung zur Auswanderung, welche uns einen unverhältnißmänig, ja fast ershreckend hohen Bruchtheil unserer an sih schon spärlichen Bevölkerung entzicht und bis zu diesem Augenblicke noch niht im Sinken begriffen scheint. Damit wächst die bereits früher vorhandene Bedrängniß der Grundbesißer ; zu dem Mangel an Kapital, welcher vielfa einer lohnenderen Be- wirthschaftung hindernd entgegensteht, tritt die Sorge um Beschaffung der Arbeitskräfte hinzu, und diefe vermehrt fich in Folge der allgemei- nen Arbeiterverhältnisse für die ländlichen Arbeitgeber noh in beson- derem Maße. Möge es der Weisheit unserer Staatsregierung gelin- gen, hier Wege der Abhülfe zu finden! Doch verhehlen wir uns auch nicht, daß mit staatlichen Mitteln allein eine gründliche und nachhal- tige Besserung nicht zu schaffen ist, daß es vielmehr wesentlich auch von den Grundbesißern selbst und ihrer thätigen Mitarbeit abhängen “wird, vb wir zn gesunderen Zuständen werden zurükehren fönnen. 4 Von einer s{chweren Heimsuchung find im vorigen Herbste die Küstenstrihe Neu-Vorpommerns und der Jnsel Usedom durch die Sturmfluth des 12/13. November betroffen. Aber war die Noth groß, 0 hat sich auch die Hülfe kräftig erwiesen. Auf die erste Kunde von dem Unglücke und noch che die öffentlichen Gelder, obwohl aufs Swhleunigste zur Verfügung gestellt, verwandt werden konnten, war den Bedrängten die nothwendigste Unterstüßung durch die Nachbarge- meinden und ihre cinzelnen Glieder in wahrhaft aufopfernder Weise zu Theil geworden, und bald sandte nicht blos die gesammte übrige Provinz, sondern auch das ganze Deutsche Vaterland reihe Gaben, die vermöge ciner zweckmäßigen Organisation gesammelt, an die nch- tigen Stellen geleitet und unter sorgfältiger Beachtung des Bedürf- nisses an die Beschädigten vertheilt wurden. Durch die dann vom Landtage bewilligte Beihülfe des Staates is es möglich geworden, den Schaden troß seines großen Umfangs foweit zu erseßen, daß die Bevölkerung nirgends mehr in ihrem Nahrungsstonde gefährdet er- eint; und zu gleicher Zeit hat das energische Eingreifen aller _zur Mitwirkung berufenen Behörden die Wiederherstellung der zerstörten Schußwehren gegen die See dermaßzen gefördert, daß die Bewohner der überschwemmten Orte jeßt getrost dem Winter und scinen Stürmen éentgegengehen können E l

“Seit Ihrem leßten Zusammensein ift die Hand an eine durh- greifende Umänderung des bisheriger Organismus auf dem Gebiete der Kommunalverwaltung gelegt. Die Kreisordnung vom 13, Dezem- ber 1872 wird uns mit dem Beginne des künftigen Jahres einer neuen Periode entgegenführen, in welcher die Prinzipi n der Dezen- tralisation und der Selbstverwaltung, bisher nur in einzelnen Zwei- gen der Verwaltung zur Geltung gebracht, vollere Ausgeftaltung ge- winnen sollen. Hierzu mitzuwirken, find auch Sie, meine ho zuver- éhrenden Herrn Stände, berufen. Es ist eine hohe Aufgabe, welche den Angehörigen der sechs östlichen Provinzen durch jenes Ge- Je gestellt wind, und sie zu lösen, erfordert ein nicht geringes Maß wie von Tüchtigkeit so vor allem von Gemeinsinn, der fich selbft mit intanseßung der eigenen Interessen in den Dienst des öfentlichen mtes stellt. Aber der Blick auf die ebenverflossenen Monate, wo die ersten Shritte zur Ausführung der Kreisordnung gethan sind, gewähut mir die befriedigende Ueberzeugung, daß innerhalb unferer Provinz die Anforderung in ihrer vollen Größe von allen Betheiligten lar er- Fannt ist, und daß Jedermann welche Anschauung er auch früher gehegt haben mag gegenwärtig von dem guten Willen und dem ernsten Streben dur{drungen ift, dem in Kraft getretenen Gesetze eine

fruchtbringende Wirksamkeit zu verschaffeu. : So darf ih denn mit der zuversichtlihen Hoffnung \chliecßen,

daz auch Jhre Thätigkeit, welhe in das Werk den Schlußstein ein- | lih, weil es

fügen joll, zum Heile der Provinz gereihen werde. : Indem ih Ihnen, hochverehrter Herr Landtags-Marschall, den Allerhöchsten Landtagsabschied und das Allerhöchste Propositions-

Dekret einhäandige, erkläre ih den 20. Provinzial-Landtag des Herzog- | z ge, d Ç r | LEN

ms Pommern und des Fürstenthums Rügen hiermit für eröffnet.

E Demnächst nahm der Landtags - Marschall, Wirklicher Ge- mam Rath und General-Landschafts-Direktor von Köller das “Wort zu folgender Erwiderung:

gedehuten Länge fo dringend b ftig ist, werden, sobald dicse Hoffnung in Erfüllung geht, nicht unwesent ih dazu beitragen, betrübende Krankheitsersheinungen zu befeitigen und D bisher vorzugsweise auf Ack&erbau und Handel angewiesenen rovinz dur Belebung der Jndustrie die“ Stellung im Staate zu „erringen, welche ihr dur ihre Lage als ausgedehntes Küstenland“ gebührt.

Die sckweren Beschädigungen, denen die Küstenstrihe unferer

rovinz im _ vorigen Herbst durch Siurmfluthen ausgeseßt gewesen D haben Linderung und Abhülfe erfckhren, nicht allein durch die Hülfe des Staats, niht allein dur reihlich geflossene Gaben aus der Provinz, sondern auch aus weitern Kreisen sind Gaben gespendet, welche es mögli gemacht haben, durch das energische Eingreifen der Verwaltungsbehörden Hülfe zu bringen gegen Wunden, welche anfangs unheilbar schienen.

Die Umgestaltung unserer ländlichen Verfassung durch die Kreis- ordnung vom 13. Dezember 1872 ist eine tiefeingreifende Veränderung in den Kommunalverhäitnissen unserer Provinz. Mögen die Anschauungen über die Wirkungen dieses Geseßes vor Emanirung desselben sehr ver- schieden gewesen sein, so wollen wir doch nah Emanirung des Geselzes mit Euer Exzellenz der Hoffnung Raum geben, daß Achtung vor dem Gefeße, Gemeinsinn und aufopfernde Thätigkeit der durch dieses Ge- seß zur Mitwirkung Berufenen eine heilsame Wirksamkeit desselben herbeiführen werden, der Hoffnung Raum geben, daß die neu organi- firten Kreisvertretungen in Zeiten der Noth, welche Gottes Gnade fern von uns halten wolle, eine eben fo wirksame Stübße des Staats sein werden, wie solches die früheren Kreistage gewesen sind.

Der uns zugewiesenen Mitwirkung nah dem Geseße vom

13, Dezember 1872, der Wahl von Mitgliedern zu dem Verwal- tungsgerihte werden wir uns nach gewisseuhaftem Ermessen unter- ziehen. N Euer Excellenz haben dem Landtage zu den einzelnen Proposit! onen die nöthige Auskunft schon im Voraus zugchen lassen, welches dankbar ancikannt wird, und so ist die Aussicht vorhanden, daß, wenn nicht neue Vorlagen eingehen, der Schluß des Landtages wahrscheinlich noch vor der Allerhöchst bestimmten Zeit würde erfolgen können.

Wir vereinigen uns noch zu dem Rufe: Es lebe Se. Majestät der Kaiser, unser König Wilhelm hoh! hoch! boch! : :

Nachdem die Versammlung begeistert in das- Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König eingestimmt, verließ der König- lihe Kommissarius den Sitzungssaal. R

Es wurde nun zur Konstituirung des Landtags geschritten und die Bildung von drei Ausschüssen vorgenommen, zu deren Vorsißzenden der Landtags - Marschall, die Herren von Hagen, von Kleist-Rezow und Graf von Krassow ernannte. :

Nachdem die Abgeordneten \ih von ihren Sitzen erhoben, verlas der Landtags - Marschall den Allerhöchsten Landtags- Abschied für die im Jahre 1871 versammelt gewesenen Pro- vinzialstände,

Die Königliche Staatsregierung hat alle ihr vom 19. Pro- vinzial-Landtage vorgelegten Gutachten und Anträge einer ern- sten Prüfung unterzogen.

Die meisten Gegenstände, welche dur den leßten Provinzial- Landtag Begutahtung oder Anregung cxrfahren, haben in- zwischen auf dem Wege der Gesetzgebung Erledigung gefunden, dahin gehören: Die Festseßung des Tarifs für die Erstattungs- | forderungen der Armenverbände, Ermäßigung des EingangszoUes auf Eisen, Entfestigung der Stadt Stettin, Gewährung eines Pro- vinzialfonds, Erstattung der von den Kreisen verausgabten Unter- stüßungen an die Familie der zur Fahne einberufenen Landwehr- männer. In Betreff desvom Provinzial-Landtage angeregten Baues von Eisenbahnen und Chausseen in der Provinz verspricht die Königliche Staatsregierung eingehende Prüfung und möglichste Berüsichtigung der Interessen der Provinz.

Demnächst verlas der Stellvertreter des Landtags-Marschalls, der Fürst zu Putbus das Allerhöchste Propositions - Dekret für den 20. Provinzial-Landtag. (S. dasselbe in Nr. 235 d. Bl.)

Nachdem die vorliegenden Propositionen an die drei Aus- \{hü}sse vertheilt worden, wurde die Sizung um 1/,2 Uhr ge- \{chlo}en.

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6. Oktober. In der heutigen 2. Plenar-Sißung des Provinzial-Landtages wurden nachträglih einige durch den Zusammentritt des vorangegangene1 Provinzial-Landtages er- wachsene Koften anerkannt.

Die Versammlung beschäftigte fich hierauf mit der Vorlage, betreffend die Wahl von je 3 Mitgliedern und Stellvertretern für die in der Provinz einzurihtenden 3 Verwaltungsgerihte

zu Stettin, Cöslin und Stralsund. Die Wahlen \elb|t erfolg-

| ten nah vorangegangener Verständigung im Kreise der den 3

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| Regierungsbezirken der Provinz als gleichzeitigen künftigen

| heimer Regierungs - Rath von Ramin-Brunn,

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Verwaltungsgerihts-Sprengeln angehörigen Provinzial-Land- [I

; ags-Abgeordneten und fielen im Wesentlichen einstimmig auf

t folgende Personen : | 1]. Verwaltungsgeriht Stettin. ] Landrath a. D von Köller-Cantreck, Bürgermeister Staegemann-Cammin. Stel vertreter: von der Osten-Blumberg, Kreis-Gerichtsrath a. Kolbe-Rrißlow, Stadtverordneten-Vorsteher Saunier-Stettin. 1], Verwaltungsgeriht Cöslin. Mitglieder: D. von Kleist-Nemiß, von Blankensee-Hobron-Dam- L

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Landrath a. D. niß, Bürg-rmeister Stöfel-Stolp. Stellvertreter:

| Haken-Colberg.

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| fiändig

11]. Verwaltungsgeriht Stralsund. Mitglieder: Regierungs-Präsident a. D. Graf von Krassow-Divit Dr. Schulze - Greifswald, Rittergutsbesißer Loesewit

Stellvertreter: von Behr-Behrenhof, Bürgermei Stralsund, von Hennigs-Stremlow.

E - - Lenshow. ter Fran-

Bestimmung, daß die den gewählten Mitgliedern der Vetwal-

tungsgerihte zu gewährenden Entschädigungen von dem Pro- | vinzial-Verbande aufzubringen find, machte eine Beshlußfassung | Be | lassenshaften die aus 8 Mitgliedern bestehende Kommission inen Provinzial-Kommunal-Verband von Pom- |

über das „wie“ der Kostenaufbringung um deswillen erforder- vielmehr die Provinz aus den beiden voll- jeder gemeinsamen Verwaltung und entsprehender Verwaltungsorgane entbehrenden Verbänden von Alt - Vor- und Hinter - Pommern | (Regierungsbezirke Stettin und Cöslin) einerseits, und Neu- | Vorpommern und Rügen (Regierungsbezirk Stralsund) anderer- | seits besteht. Dieser kommunalen Verfassung der Provinz ent- | sprechend verständigte mün sich dahin, daß die fraglihen Koften

niht giebt, selbständigen ,

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“Der Provinzial andtag erzogth Glaß e DR c E N

Mitglieder: Ge- |

m- | begeben, von Ka- | jestät verweilt seit voriger Woche auf dem Schachen bei Parten-_

mecke-Varchmin, Landshaftsrath Holt-Alt-Marrin, Bürgermeister |

| zeiten“ geleitet worden. ] L | zum Besuche des Prinzen Carl nach Tegernsec begeben, von wo Die im §. 196 der Kreisordnung zum Ausdruck gekommene |

H U E s ogthums Schlesien, Lausitz s g unwandelbarer Treue zu Sr. Majestät dem Kaiser und König die ihm zugewiesenen Propositionen pflichttreu berathen.

Möge das Ergebniß zum Segen der Provinz \ich gestalten.

Der Provinziallandtag ist hocherfreut, Eure Durchlaucht wieder- um an seiner Spiße begrüßen zu können, und bittet auch für diefe Sißungsperiode um geneigtes Wohlwollen. :

Der Landtags-Marschall berief hierauf die nachbenannten Herren in das Sekretariat: Vorsißender: Landtags-Marschall- Stellvertreter von Seydewiß; Mitglieder: Elsner von Gronow, Landrath von Göß, Geheimer Regierungs-Rath von Selchow, von Maubeuge, Trautwein, Richter, und erklärte, er habe es für zweckbmäßig gehalten, diesmal 5 Ausschüsse zu bilden, welche, wie nachstehend aufgeführt, gebildet worden seien:

Central-Aus\chuß: Geschäftskreis: Königliche Pro- position, betreffend die Wahl der Mitglieder und Stellvertreter der Bezirks-Kommissionen für die klassifizirte Einkommensteuer. Proposition: betreffend die Wahl der Mitglieder des Ausschusses für die Kriegsleistungen. Königliche Proposition, betreffend die Wahl der Mitglieder zur Mitwirkung und Kontrole in Angele- genheit der Rentenbank. Petitionen. Prüfung der Vollmachten. Vorsizender: Graf Bethusy-Huc. /

I, Aus\chuß. Geschäftskreis: Ständische Central-Ver- waltung. Etats. Rechnungswesen. Personalien. Landtags- kostenfonds. Ständechausfonds. Landarmen- und Korrigenden=- wesen. Wahl zum Verwaltungsgerihtshof. Vorsißender: Prä- sident Freiherr von Zedliß-Neukirch. | i

ll. Irrenwesen. Taubstummen- und Blinden-Anstalten. Vorsizender: Graf Burghauß. i

111, Ständishe Darlehnskasse und Provinzial-Hülfskafse. Museum. Vorsißzender: Graf von Pückler.

IV. Feuer-Sozietät. Vorsißzender: Graf von Monts.

In der heutigen 2. Plenarsigung wurde nach G-°- nehmigung des Protokolls über die erste Sizung des Land- tages, die Zuziehung von Stenographen zu den Landtagssfizungen beshlossen, worauf nur noch geschäftlihe Mittheilungen gemacht und Vollmachten anerkannt wurden.

Rendsburg, 7. Oktober. In der heutigen vierten, von dem Landtags-Marschall um 31!/, Uhr Nachmittags eröffneten Sißung des Provinzial-Landtages wurde: 1) der von dem fständishen Ausshuß vorgelegte Finanz-Etat für die allge- meine ständische Versicherungsanstalt pro 1874; 2) der von demselben Ausschuß vorgelegte Entwurf eines Finanz-Etats für die allge- meine ständishe Verwaltung pro 1874; 3) der von dem ständi- schen Aus\huß ferner vorgelegte Entwurf eines Pensions-Regle- ments für die ständishen Beamten in der Schlußberathung un- verändert und ohne wesentliche Diskussion, beziehungsweise ein- stimmig und mit großer Majorität, genehmigt. Auch erklärte sih der Landtag damit einverstanden, daß nunmehr der Betriebs- Inspektor der Versicherungsanstalt, dcr Kassirer und die beiden Gevollmächtigten auf Lebenszeit mit dem etatsmäßigen Gehalte angestellt werden. .

Zur Prüfung der Angelegenheit, betreffend den Tarif der den preußischen Armenverbänden zu erstattenden Armenpslege- kosten, ward die Niederseßung eines Ausshu}ses von 5 Mitglie- dern beliebt und in denselben gewählt: (»r. Wachs-Hanerau, Ahlefeld-Uetersen, Lefser-Altona, Mölln-Leezen und Sammann=- Tönning. /

Schließlih wurde verhandel: über die dem Landtage mittelt Schreibens des Landtags-Kommissariats anheimgegebene Beschluß= fassung Uber die Abhaltung der Kosten gewisser Ergänzungs- wahlen zum Landtage. Nach einiger Disku sion ward auf den vom Abgeordneten Pr. Wachs gestellten Antrag die Beschluß- fassung über die Abhaltung der fraglihen Wahlkosten abgelehnt.

Die nächste Sißzung ward auf Donnerstag, den 9. d. Mts., anberaumt.

Hannover, 8. Oktober. Der Provinzial-Landtag hat gestern den Voranschlag des ständischen Haushaltsplans für 1874, mit Ausnahme der auf das Landarmen- und Korrigen- denwesen bezüglichen Positionen, den Anträgen des Verwaltungs- Ausschusses gemäß genehmigt. Dabei wurde auh der Antrag auf Erhöhung der Gehalte der Mitglieder des Landes - Direkto-

| riums um 10 Prozent angenommen.

Heute begann der Provinzial - Landtag die Berathung des Höfegeseßes. In der allgemeinen Besprehung beantragte der

Abg. v d. Decken, den Entwurf einer nohmaligen kommissari- schen Prüfung zu überweisen. Der Antrag wurde angenommen.

Vayern. München, 7. Oktober. Die Königin - Mutter wird zu Anfang November von Hohenschwangau hier- her zurücfehren und dann der König sih nah Hohenschwangau um bis Weihnachten daselbst zu bleiben. Se. Ma-

kirchen. j ; —- Die Großfürstin Marie von Rußland if von

| ihrem kurzen Aufenthalt in der Schweiz gestern Abends wieder Séenator | am

hier eingetroffen, am Bahnhofe vom russishen Gesandten von Ozerow empfangen und in den Gasthof „Zu den viér Jahres- Heute Morgen hat sich die Großfürstin

aus dieselbe heute Abends die Reise nah Italien fortgeseßt hat.

—— Unter dem Vorsiße des Justiz-Ministers Dr. von Fäustle ist gestern zur zweiten Lesung des Entwurfes über das BVormundschaftswesen und die Behandlung der Ver- im Königlichen Justiz-Ministerium dahier zusammengetreten. Die Berathungen, welche in Vor- und Nachmittagssißungen gepflogen

x | werden, dürften voraussihtlich noch 8 Tage dauern. ommuna- |

Der Präsident des obersten Gerichtshofes Dr, von Neu- mayer hat das Präsidium des genannten Gerichtshofes wieder übernommen. A L,

Das Kriegs-Ministerium hat verfügt, Die Im œausfe dieses Sotumers auf die Dauer der Erntezeit entlassenen Dispositions- Urlauber der Garñison München nunmehr auf den 15, Okf-

n, der Grafschaft

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Württemberg. Siutt

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gart, 8. Oktober, (W. T. B.)

Dem „Schwäbischen Merkur“ zufolge tritt der Landtag am

21. Oktober wieder zusammen. Sessen.

die Prinzessin “Ludwig

27. v. Mis. nah dem Kurort

Darmstadt, 8, Oktober.

Der Prinz und mit ihren Kindern find am Heiden, im Kanton Appenzell

abgereist, von wo aus Dieselben dem auf Schloß Weinburg weilenden Erbprinzen Léopold von Hohenzollern-Sigmaringen

und Gemahlin einen Besuch ab

Die Erste Kammer gestern Vormittag abgehaltene: Städteordnung und geneh Gestalt, in der er aus den Bes

gestattct haben.

der Stände erledigte in ihrer 1 9. Sizung den Entwurf der migte folhen einstimmig in der chlü}fsen derselben hervorgegangen

ist. Gegenüber den Beschlüssen der Zweiten Kammer dürften sich der „D. Z.“ zufolge im Wesentlihen folgende Dissense ergeben: 1) Nach Art. 11 soll die Hälfte der Stadtverordneten aus dem

böchstbeiteuerten Viertel der Wählbaren hervorgehen.

sollen nicht Geistliche s{chlechtweg,

nicht in die Stadtverordnetenversammlung

Art. 46 soll der Bürgermeister di versammlung auch bezüglih der dem Kreisausschuß zur Entscheidun soll es bezüglich der Verwaltung und

2) Nach Art. 16 sondern nur aktive Pfarrgeistliche vählbar secin. 3) Nach e Beschlüsse der Stadtverordueten- Geschäftsortnung beanstanden und g vorlegen dürfen. 4) Nach Art. 47 Verwendung des Stiflungsvermögens

nicht nur lci den stiftungsmäßigen, sondern auch bei den bisherigen geseß-

mäßigen Bestimmungen verbleiben,

thätigkeitszwecke 2u Gunsten der Vürger nur diesen, nicht auch denen, die del Unterstüßungêwohnsiß in der Stadt besißen, zu Gute kommen.

Diese Veränderungen des Art. 47 fapitulars Moufang, entgegen de:

sea. 5) Nah Art. 49 soll der Bürgermeister Beschlüsse der Stadt- verordnetenversammlung, welhe das Staatswohl odex das Gemeinde-

interesse verletzen, beanftanden and vorlegen fönnen. 6) Nach Art. 5

vershuldet-x Dienstunfähigkeit, überhaupt vor Ab1auf von 12 Jahren, einen Pensionsanspruch auf ein Viertel seines Gehaltes haben und

dies nicht erst nach Ablauf ein treten. 7) Nach Art Genehmigung des Fönnen. gung der Regierung bedlirfen. 9) einen Beschluß der Stadtverordne

wohl oder das Gemeindeinteresse verleßt, beanstanden und dem Kreis- aus|chuß zur Entscheidung vorlegen dürfen.

der VBürgerme!ster einen Beschluß

wohl oder Geme!ndeinteresse verlekbt,

\{chuß zur Entscheidung vorlegen ks

gen unbefugter Niedêrlegung oder Nichtübernahme eines unbesoldeten Ge-

m eindeamts keine erhöhte Heranziehung zur Kommunalfteuer stattfinden.

Am Nachmittage hielt d

(die 10.) Sizung. In derselben nahm die Kammer die Land- gemeindeordnung einstimmig in der Gestalt an, welche die-

selbe durch ihre Beschlüsse zu hat. Von Difsensen gegenüber insbesondere hervorzubeben :

1) Der Bürgermeister und di

von den ftimmfähigen Gemeindeeinwohnern,

meinderath gewählt. Geseßes, sondern nur in Folge cin öffentlih. 3) Bei frivol geführten die Mitglieder des Gemeinderaths, bestimmt haken, in die Prozeßkoft stehen die bezüglih der Städteordr hinfichtlich) der Landgemeindeordnun haupt Anwendung finden können. t Dis

Morgen selbe zum Zwecke der Ordnung Stunden ausgeseßt wurde.

Waldeck. Arolsen, 7.

68 a. joll das Ehrenbürgerrecht nur mit ; Ministeriums des 8) Nach Art. 97 jollen alle Magistratspersonen der Bestäti-

2) Die Gemeinderath sfißungen sind nicht kraft

außerordentliche Landess\synode wieder zusammengetreten, Tage eingelaufene Material war ein so umfangreihes, daß die-

sollen weiter die Stiftungen für Wohl-

wurden auf Anregung des Dom- Anträgen des Ausschusses, bes{lof-

dem Kreiëaus\huß zur Entscheidung 9 b. soll der Bürgermeister bei un-

er Dienstzeit von 6 Jahren ein-

Innern verlichen werder Nach Art. 100 joll der Magistrat tenver) ammlung, dec das Stqgats-

10) Nach ärt. 101 foll des Magistrats, der das Staagts- beanstanden und dem Kreisaus- anen, 11) Nach Art. 105 soll we-

ie Erste Kammer eine weitere

den einzelnen Artifeln erhalten der Zweiten Kammer ic hier

e Beigeordneten werden nicht direkt londern durch den Ge-

es Beschlusses des Gemeinderathes Gemeindeprozessen hat das Gericht

welche die Führung des Prozesses en zu verurtheilen. Außerdem be- iung vorhandenen Differenzen auch 9, foweit solhe auf leßtere über-

ist heute Das während der leßten

der Einläufe um anderthalb

Oktober. Das „Reg. Bl.“ ver-

öffentliht unterm 29. v. M. eine In struktion für die Apo- |

theker der Fürstenthümer Waldeck welche an Stelle der unterm 23. Juni 1862 erlassenen Instruk-

tion tritt.

Lippe. enthält: eine Bekanntmachung Uebereinkunft zwischen der Fürstlich lippishen Staatsregieru

und Lemgo betreffend, vom 3, O

Oktober. Di Vorprüfung

Bremen, 5. gerschaft mit der

Erhöhung der Beamtengehalte beauftragt hat, ist jetzt

{lüssig geworden. Sie will di

halte erstrecken, nur die ausgenommen,

erhöht worden oder auf dem Am begriffen sind. Die Handelskamme

fordert worden, ihre Ansicht über

schaftsrecht mitzutheilen und hat

der Sache ihr Gutachten jeßt \hriftlih abgegeben.

Detmold, 8. Oktober.

und Pyrmont,

Die Geseß-Sammlung der Ministerial-Erklärung, die Königlich preußishen und der ng, die Gymnafien in Detmold Fiober 1873.

e Kommission, welche die Bür- des Deputationsberihts wegen e Maßregel auf sämmtliche Ge- en, welche ers ganz fürzlih te selbst bereits in Umgestaltung

r ist durch den Senat aufge- das bestehende Akticugesell- nah gründlicher Durchberathung

M Großbritannien und I Wie die „Morning Post“ meld

Arthur A. Cunyngham an Stelle des

Lieutenants Hay zum Truppen nant -Gouverneur am Cc ernannt worden.

Frankreich. Paris,

Minister hat den Budgetentw urf beendigt,

selben nunmehr dem Ministerratl Trianon, 8. Oktober. (A

des Prozesses Bazaine wurde durch weitere Verlesung der Anklage ausgefüllt, womit morgen fortgefahren wird. Die Ver- lésung der Beweis\tücke für die Anklage wird die Sitzungen am Sreitag und Sonnabend in Anspruch nehmen und werden darauf am Montage die eigentlichen Verhandlungen beginnen.

Spanien.

N Dem „Reuterschen Bureau“ wird aus Murcia : K i S unterm 5. d. M. telegraphirt: Die I nsurgenten von Kar-

rland. London, 7. Oktober. et, ist General-Lieutenant Sir verstorbenen General- befehlshaber und Lieute- Ip der guten Hoffnung

7. Oktober. Der Finanz- j und wird den- e unterbreiten.

L. T. B.) Die heutige Sitzung

. Nußland und Polen. St. Petersburg, 7. Oktober. Die Königin Olga von Griechenland ist mit ihren Kin- dern am 4. d. M. auf der Yacht „Livadia® von Jalta nah Odessa abgereist.

Die Kommission für die Ausarbeitung eines allgemeinen systematischen Gefängnißreform-Projekts hat der „M. D.“ zufolge bei Berathung der Frage über die Errichtung von Swangsgefängnissen nach neuen Prinzipien die Errichtung der- selben für je 600 Sträflinge an folgenden Orten ins Auge ge- faßt: a. in Ilezkaj-Saschtschita; þ. in den Staats-Bergwerken des Ural; c. in den Donischen und Bachmutschen Steinfkohlen- gruben; d. in den Turtschiski'shen Staats-Bergwerken im Gou- vernement Tobolsk; e. bei den Nertschinski'\chen Goldwäshereien und f. bei den Naphtaquellen in Transfkaukasien.

_ _— Der Reichsrath hat, wie der „M. 3.“ gemeldet wird, 6500 R. für statistishe Zwecke angewiesen. Diese Summe ift einerseits zum Unterhalt einer ständigen Kommission des internationalen statistischen Kongresses während zweier Jahre, vom Jahre 1874 an, andererseits dazu bestimmt, um im Laufe dreier Jahre, von demselben Jahre an, Arbeiten zur Heraus- gabe einer vergleihenden Statistik der europäischen Staaten aus- zuführen. |

Von dem Finanz-Ministerium i} im Einvernehmen mit dem Marine - Ministerium die Ausarbeitung eines Statuten- entwurfs für Lootseninnungen an den nördlihen Küsten in Angriff genommen worden. Dem Projekt sollen die für die Lootsen beim Kronstädter, Rigaer und Libauer Hafen geltenden Bestimmungen zu Grunde gelegt werden.

—._ 8, Dltober- (WS. B) Nach Berichten aus Char- fow über die dort ausgebrochene Feuersbrunst sind dur dieselbe nur die großen, vierstökigen Kaufladenreihen des sogenannten Pastschenko Toipkin zerstört worden. Die übrigen Stadttheile find von dem Feuer nit berührt worden.

Der „R. J.“ veröffentlicht folgenden Tagesbefehl des Ge- neral-Adjutanten von Kauffmann an die in Chiwa operirenden Truppen, datirt aus dem Lager bei Iljalla vom 7. September 1873:

Zu neuen rulhmvollen Thaten eurer Kampf-sgenossen beeile ih mich, euch Truppen zu beglückwünschen, dic ihr mir auf Allerhöchften Befehl zu den Operationen gegen Chiwa untergeben seid. L

Nach cinem Monat friedlicher Beschäftigung mit Aufnahmen und

Ausführung anderer Untersuchungen in dem von uns zeitweilig beseßten Chanat hatte ich, dem Programm unseres Vorgehens in Chiwa ent- sprechend, die im Chanat Chiwa wobnhaften Turkmenen vem Jomuden- stamme der Bairam-Schaly mit einer Goldkontribution belegt. Anstatt die Zahlung zu leisten, erhoben sih die Jomuden, traten uns gewaffnet entgegen und führten auf das unter dem Befehl des General-Majors Golowatshhew zur Beaufsichtigung des Eingehens der Kontribution aus Chiwa in die Niederlassungen der Turkmenen von mir abgesandt Detachement zweimal, am 13. und 15. Juli, Uceberfälle aus. Beson- ders erbittert und wüthend war der Ueberfall vom 15. Juli, Nachdem sie alle übrigen Turkmenenstämme zur gemeinsamen bewaffneten Grhe- bung gegên unê aufgestachelt hatten, überfielcn sie in u

Massen (gegen 4000 Mann Fußvolk und 6000 Reiter) plößli

mit VBerwegenheit unfer Detachement von all-n Seiten, als vor T anbruch des 15. Juli die Trupven \ih von den Nacktl ge Niederlassung Tschaidyr (etwa 2 Werst von dec Stadt Ilfalla

’en, um nah dem Sammelpunkte aller Turkmenenstämme

Ebene zwish-n Jljalla und Kisyl-Takyr vorzurücken. Jn Augenblick des feindlichen Ueberfalls entitand ein Handgemenge Kavallerie; die Turkmenen ftü:zten auf die Truvven los u

verzweifelt auf Leben und Tod. Doch ungeachtet aller ihrer gungen, troß der ungeheuren numerischen Uebermacht mußten fie für frehen Versuch, unser Detachement aufzureiben, {wer büßen ihrem heldermüthigen Chef, dem General Major Golowat|schew, cher bei einem diefer Schacmübel an der rechten Hand leiht ve det wurde, geführt, hielten unsere Trupyen derm ersten b?ftigen Anp1 der feindlichen Massen tapfer Stand und \chlugen dann alle m mals wiederholten Angriffe zurück. Die Salven der Compagnie

2. und 3. Schüßen-Bataillons, fowie auc der beiden Compagnie

8. Linien-Bataillons waren eine besser als die andere: 2wei (6 pagnien des 4. Schüßen-Bataillons leisteten inzwischen mit Hül Mittrailleusen in der Wagenburg dem von drei Seiten gegen fie ei dringenden Feind Widerstand. Die Artillerie hatte von der Fro: aus mit Kartätichen zu agiren und mußte ihre Geschüße na ts, nach links und linfsum wenden. Die Ruhe und das Selbstv-rtrauen

Truppen __ zeigte sih insbesondere darin, daß, ungeachtet

Dunkelheit, des Staubes, des Eindringens des wüthen-

1 WHeindes von allen Seiten und selbs im Centrum der Visposfition, jeder Soldat, geschweige denn Offiziere und Chefs, fene ache so gut und mit lolchem Bewußtsein that, daß sich während

Schießens in Salven, während des Operirens der Artillerie und

Bordringens unserer S!sotaien nicht ein einziger Unglücksfall e

gnete, was bei der geringsten Verwirrung nicht zu vermeiden gewese: wäre. Nachdem die Turkmenen auf allen Punkten mit bedeutender Verlusten zurückgeshlagen worden, rüdckte unser Detachement nach Ver lauf von 14 Stunden, die gewährt worden waren, um die Munition vorrathe zu ergänzen, die Verwundeten aufzunehmen und zu verbi den nah Kijyl-Takyr zurückgegangenen Turkmenen nach, [

beim Ausgange aus den Gärten der Stadt Iljalla ur

sie unter beständigem Kampfe noch 8 Werst weit.

luste der Tuckmenen in den Affairen vom 13. und befonders

15, Juli sind ungeheuer: nah ¡hren eigenen Angaben haben sie

am Morgen des 15. 900 Todte gehabt. Unfere Kavallerie nahm de! Jomuden gegen 900 Stück Vieh ab, und gegen 3000 Wagen mi \hiedencr Habe wurden verbrannt und vernichtet. Die mat nirten und moralish geschlagenen Jomuden, diese stärkste. il angebliche Unbesiegbarkeit stolze, zügcllose und räuberische Bevölkerur des Chanats retten sih jeßt durch die Flucht în die wasserlofen Sand- steppen und Wüsten und hab n fi nach verschiedenen Richtungen z streut. Die übrigen Turkmenen, welche an der Sache der ibnen tam verwandten Jomuden Antheil genommen hatten, unterwarfen si, ih am 19, Juli aus Chiwa auf dem Kriegsfchauplat gaben sich in ihre Wobnungen und Ò ] Aelt-ften zu mir in das Lager bei Jtjalla. Ich eröffnete ihnen, daß ih sie mit einer Geldstrafe belege, die fie ir Tagen zu erlegen hätten, und fie beginnen zukommen.

In den geschilderten Kämpfen mit e Truppen des Turkestanschen Detachements ie mit ihnen wirkende faukasische Kavallerredivision als Helden gezeigt. Ich bin glücklich, i bin ftolz, fo heldenmüthige, brave Truppen zu befehligen, die alle, vom ersten bis zum leßten, sowohl in diefem Falle als a1ch während unserer ganzen mühevollen Expedition ihre Pflicht glänzend haben. Mit Kummer und Leidwesen muß ih bei dieser Ge-

S t 7 a” r trr ad F eintra

f p L ¿ andten auf meine Forderung

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bereits, der Forderung nach-

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C g y : L è urtmenen haben sich die

einer Frist von zwölf |

erfüllt |

russischen Dank sage, gebe ih alles Dargelegte den von mir befehligten,

in Chiwa operirenden Truppcn kund.

Der Ober-Befehlshaber General-Adjutant von Kauffmann I,

Schweden und Norwegen. Stotholm, 4. Okto- ber. Der \{chwedis{ch - norwegische Gesandtschaftsposten in S Petersburg, welcher lange Zeit unbeseßt gewesen ist, fol na- Mittheilung der „Snällposten“ mit dem Oberstatthaklter Freiherrn Bildt beseßt werden. Das Obersiatthalter - Amt übernimmt General Graf Björnstjcrna. 1

Amerika. New-York, 4. Oktober. Kapitän Jack und drei andere Modoc-Indianer wurden gestern Morgen hin- gerihtet. Zwei anderen der Gefangenen ift die Todesstrafe er- lassen worden.

Die neuesten Nachrichten aus den central-amerikg- nischen Republiken lauten im Allgemeinen beruhigender. Die von Melegar und Palacios fortgeführte Revolution if voll- ständig unterdrückt worden, und der Versuch, einen Aufstand in Honduras zu Wege zu bringen, mißglückte, Melegar und Pa- lacios flogen im Mai aus dem Lande, aber ihre Anhänger wur- den gefangen genommen. Guatemala hat fich erboten, mit Hon- duras behufs einer vollständigen Pacificirung des Landes Hand in Hand zu gehen. In Costa Rica herrshte Ruhe. Die Grenz- frage mit Nicaragua geht ihrer Regelung entgegen.

Asien. Nach einer der Pforte unter dem 8. Oktober zu- gegangenen Depesche aus Teheran hat der Schah von Per- sien den Großvezier wieder an den Sof berufen und mehrere demselben feindlih gesinnte Persönlichkeiten verbannt.

Der „Timcs“ wird aus Calcutta unterm 5. d. Mts. telegraphirt: „Die Misfion des Herrn Forsylhs, die auf ihrem Wege nach Shadula if, hat einen Wiukommenbrief aus Yarkend erhalten.“

Unter dem 6. d. Mts. wird gemeldet: „Die Frage betreffs eines Nachfolgers für den Emir von Afghanisian wurde von der indishen Regierung niemals berührt. Der Gesandte von Yarkend verließ Srinuggur am 2. d. Mts. Er wird Leh am 10. d. Mts. erreihen, falls nicht Schnee den Somilla-Paß vers\perrt.

Deutschen Reichs- General-Berfügung vort rtehrs mit Spanien; von Poftmandaten im

ch einer en Zusammenstellung waren in Berlin ( 7 im April 3437, im August 197 Zimmer-

n beschäftigt.

Obe gegangen.

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Pf. ; Maurerge-

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Kunft 9, Oktober.

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è i gebören dem jade e Grundlage threr Bi[- er vaterländif{:n Volks- Von diesem Stand-

1 derfe ur die ihnen eigenthüm- ÆUtung und Varstellung ein besonderes c die Publikationen der statifti- Reichs und der einzelnen Buns amtlichen Quellen der vater» urkundlißh nach fachwissens{chaft»

o haben fich die erwähnten

auf jener Grundlage ein anshau» tzustand unferes Vaterlandes zu geben e Kenntniß feiner Verfassung und Vex cistigen und fittlihen Kultur in weitere Kreife Demgemäß ift in diesen »Dandbüchern der Vaterland de“ gewählten Titel entsprechend, dexr praktische Gesiddtspunk eitgehalten worden, um allen denen, welche dur Stand, Amt und Beruf auf eine Theilnahme in den verschie- entlichen Lebens hingewiesen find, die hierzu ex*

zu gewähren. |

A de Stelle

waltung, fowie

364 gab der damalige Seminarlehrer Fr. Eduard L s

Auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Kaisers und Königs \ if t ei G ‘r preußische Staat“ ein solches Handbuch

29 e die von den Fregatten „Tetuan“ und „Fernando el | legenheit auch der Verluste gedenken, die Jir in den Kämpfen | Feller unter de! ì Catolico“ in Garrucha landeten, fielen in die Städte Vera und | vom 9, 13., 15. und 17. Juli gehabt. Am 13. Juli wurde | Von demselben ift gegenwärtig dîè 2we Cuevas de Vera | ide Gi Ut : : R : der unge tapfere zt großen Hoffnungen berechtigende | u ri Aufagé fu Bt "S Gs dUevas de Vera in der Provinz Almeria ein, wo sie sich einer | &sJunge, tapfere, 1 Ge E Eigene | umgearbeit un ehrte Auflage im Verlag ven F Guttenta: Geldsumme von 5000 Dollars und einer reihlihen Zufuhr von Sihurich Kamenezki getödtet; am 15. _Zuli „verloren wir den D De g

G S : i Q NKilter des St. Georgens-Ordens 4, Klasse, Okerit- Lieutenant Jessivow: N 5 +5 M 44 » 4 » V y - p ICOTAE 18 ck/POCNIS M - En Mi Fi s 7 Aa DEIIPRIE ; Rliehs V ta be E Ven R Nachrichten gufolge VeLr- an Manuschaften hatten wir in 5 Gefechten mit den Feinde 8 Todte. | )lnderte sie eine bewegte See an der Wiedrreinschiffung in Gar- | Verwund-t wurden, außer dem Chef des Detachements, Gencral-Major | vucha. In Alicante find Befehle eingetroffen, für nächsten Dien- :

ua, lica d i Golowatschew, zwei Stabsoffiziere ‘Oberst von Meyer uud Oberst. stag 50,000 Rationen für das Regierungsgeschwader in Gibraltar | Lieutenant Friede), zwei Offiziere (Kapitän Majew Und der Ssotnik | in Bereitschaft zu halten.

Iwanow) und 33 Mann. Lan i Inde ; » S bef des Detachements, "Generäl-Maior (Wale | 3 T d 9 Sltoher ho O Hndem ih dem Chef des Detachements, "General-Major Golo- aen P Du À Ÿ S fac, ae Vltober, Fn Gedächt- | watsches, allen übrigen Chefs und Commandeuren der einzelnen Trup- nation statt. Ple ISCIl9 ,* elne augemeine glänzende IZllumi- | pentheile, fowie auch fämmilichen Offiziexen meine: tiefe aufrichtige u, 1 Erkenntlichfeit aus]preche und den braven Soldaten meinen herzlichen

¿s ieder zum Waffendienste einzuberufen, G g 4 gut D 19K B ‘einberufene protest antische Generalsynode der Pfalz is nach neuerer Allerhöchster ‘Entschließung aus Gesundheitsrücksihlen nit in Speyer, sondern | 1 000 in Neustadt a. d. H. abzuhalten. Reichsrath Böcking ist zum Lebensmitteln bemächtigten. Königlichen Kommissar bei der Generalsynode ernannt worden.

Sachsen. Dresden, 8, Oktober, Von den Städten unter 6000 Einwöhnern haben ferner Dohna, Lauensteiy, Lenge- feld und Rötha die Städteordnung für mittlere und kleine Städte angenommen, während Penig sich für Annahme der revidirten Städteordnung erklärt hat, Mit Abgabe ihrer Erklärung befinden \ich noch 19 Städte im Rückstande.

# Haben Euer Exzellenz als S@äntali Zatidtans-Komuilartas | der Verwaltungsgerichte Stettin und Cöslin von dem Kommunal-

j E 20. Becvincin-Guntag pen P A D A ei | Verband von Alt-Vor- und Hinterpommern, die des Verwaltungs-

thums Rügen für eröffnet erklärt und den Allerhöchsten Landtags- | gerihts Stralsund von dem Kommunal-Verband von Neu-Bor-

Abschied und Allerhöchstes Propositions-Dekret mir übergeben. pommern und Rügen zu tragen find. Die den gewählten Mit-

; Die zum 20. frovinzial-Laudtage versammelten Stände sind hoch | gliedern zu gewährende Entschädigung wurde dem Reisekosten-

E vie Suer Exzellenz in der vorbezeichneten Stellung au in diesem | und Diätensaß der Kommunal-Landtags-Abgeordneten ent\sprehend ‘4 Provinzial-Landtage in ihrer Mitte zu sehen, umd nehmen chrfurchtsvo!l normirt.

S, Be nes von Allerhöchster Stelle zugeht. ie Stande werden bestrebt sein, die ihnen gewordenen Aufgaben ä L Ám wohlverstandenen Interesse der Provinz zu lösen, und sind überzeugt, | Breslau, A A M aid fis Daß Guer Exzellenz sie darin, wo es dessen bedarf, gern und bereit- | \i\hen Provinzial-Landtags am 5. d. M. T Be n illi i nahdem der Landtags-Kommifsarius den Sizungssaa verlassen hatte, der Vertreter des Herrn Herzogs von Braunschweig-Dels

“Willigit untorstüßen werden. „Die Gutfestigung der Städie Stettin und Stralsund, sowie die e zum Worte und \pra(h:

nung auf vermehrte Eisenbahgverbindung, deren di Provinz in

der Vaterl N . Col in Berlin erschienen. tefelbe bildet den zweiten Band dines Gesammtwerkes, wellßes

das ganze Deutsche Reich umfassen soll. Jn vier Büchern behandelt die erwähnte Schrift das Land und Volk dis physische und te nische Kultur die V rfaffitng ünd dié Verwaltung des preußî- schen Staats. Jn jedem dieser Abschuitte is die statistische Darle« gung der Geg nwart in ihrer geschichtlichen Entwiekelung und in ihteur Zujammenhange mit der Vergangenheit dargelegt. Die mitgetheilten Zahlen und ftatistifchen Angaben sind uah ihrèe peaftischen Bedeutw und ihrem Werth für die Beurthe.tung der betreffenden Verhältnisse näher erläutert und na ihrer organischen Verbindung arupuia E “e

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