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De E DEL S e E g S ustiz-Minister Dr. v. Fäustle erklärte sich für die Ausdeh- S P arischen Befugnisse des Reiches in der hier fragüicsen Richtuïg und begründete in ausführlihem Vor- trage-seine Ansicht. Prinz Ludwig formülirte hierauf seinen Antrag in folgender, etwas veränderter Weise {riftlich : f ¿És sei dem Antrage der Kammer der Abgeordneten unter der Vorausseßung beizutreten, daß die Königliche Staatsregierung im Bundesräthe und im Reichstage dahin wirken wird, daß mit möglih- ster Vermeidung der Civilspezialgeseße die Abfassung eines allgemeinen deutschen Civilgeseßbuches sofort in Angriff genommen werde und der oberste Gerichtéhof für Bayern möglichst erhalten bleibe.“ :
Der Justiz-Minister gab erschöpfende Erklärungen mit dem Beifügen, daß hierdurch der Antrag des Prinzen Ludwig über- flüssig würde. Hierauf wurde zuerst über den Antrag des Re- ferenten abgestimmt. Derselbe wurde mit allen gegen 5 Stim- men (von Pôzl, von Neumayr, von Haubenschmied, von Bom- hard und von Harleß) abgelehnt, darauf der Antrag des Prinzen Ludwig mit 6 Stimmen (Prinz Ludwig, von Pözl, von Neu- mayx, von Haubenshmied, von Bomhard, von Harleß) gegen die übrigen Stimmen angenommen.
Sachsen. Dresden, 3. Dezember. (Dr. I.) Die Zweite Kammer beschäftigte sich Heute in einer kaum halbstündigen Sißzung mit dem von der 4. Deputation dur Abgeordneten v. Ehrenstein erstatteten Bericht über mehrere, die Aufhebung von §. 11 des sogenannten Parochiallastengeseßes vom 8. März 1838" verlangende Petitionen. Im Laufe der kurzen Debatte sprachen die Abgeordneten v. Dehlschlägel und Oehmichen den Wunsch aus, daß zu einer allgemeinen Revision des fraglichen Ge- setzes und namentlih zur Aufhebung oder Modifikation des
_5 desselben, welher eine ungerehte Belastung des Grund-
besißes involvire, vorgeschritten werde. Der Antrag der Depu- tation, die Petitionen der Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen, wurde angenommen, nachdem Kultus-Minister Dr. v. Gerber erklärt hatte, daß die Regierung an der Aufrecht- erhaltung jener Bestimmung kein Interesse habe. Die nächste Sizung findet am Freitag statt.
Mecklenburg. Wismar, 1. Dezember. Am 10. d. M. soll das Kriegerdenkmal hier eingeweiht werden, voraus geseht, daß der Großherzog niht einen andern Tag bestimmen wird. Der 10. Dezember ist der Geburtstag des Großherzogs Friedrih Franz 1.
Anhalt. Dessau, 3. Dezember. Die Geseß-Samm- Tung“ veröffentliht cine Verordnung vom 15. v. M. durh welche die Verpflihtung der Gast- und Schankwirthe zum Hal ten des Staats-Anzeigers und des Reichsgeseßblatts aufge- Hoben wird.
Bremen, 30. November. Das Bürger-Amt hat dem Wunsche des Senats, sh bei den bevorstehenden Staatshaus halts-Berathungen kommissarish vertreten zu lassen, zugestimmt. Es ist bereits bekannt, daß in erster Linie der Vorsizende der Finanz-Deputation, Bürgermeister Gildemeister, die Wort- führung übernehmen wird. Die Budget-Debatte wird am Mitt- woh nächster Woche, 10. Dezember, beginnen.
Samburg, 3. Dezember. Ein Senatsantrag, betr fend Errichtung einer hamburgishen Münze, geht dahi eine Münze in Hamburg auf Hamburgs Kosten zu errichten,
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dem Ende von dem in der Norderstraße belegenen Lau: nstein Grundstücke 4744,,, Qu -M. mit Crt.-M. 287,201 zu erwe zum Ausbau und zur Herstellung der für die Münze erf lihen Gebäude, sowie für die innere Einrichtung an | Und sonstigen Maschinen, \owie Werkzeugen 2c. Crt.-L 320,000 zu verwenden und die Finanz-Deputation zur bestmög- listen Anleihe der erforderlihen Gelder zu potestiviren. Lauenburg. Ratzeburg, 3. Dezember. Der Landtag hat am 28. und 29. v. M. zur Feststellung des ständischen Finanzetats für 1874 eine Kommission gewählt. Der Antrag auf Deffentlichkeit der Sißungen wurde, vorbehaltlich Ausnahme- fälle, mit der Maßgabe angenommen, daß der Beginn der Deffentlichkeit noch näher festgestellt werden soll. Der Vorlage, den Beamten Wohnungs-Geldzuschüsse zu gewähren, wurde zu- gestimmt. Nach Erledigung von Wahlen und einigen unwih- tigen Angelegenheiten vertagte sih der Landtag auf 14 Tage.
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Desterreich - Ungarn.
Kaiser hat heute Mitt Frankrei&s und Enal martfs und ßP 1 \chreiben ihre: eräne Vom Sultan ift dem Kaiser, ebenso Marokko ein di wunschschreiben und Angehöriger Fü Auslande angese}sene: zahlreihe Huldigungs-Adrefsen — Der Kaiser hat ein Han!
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Tennen giebt, [d dieser Veranlassung a
ner Völker habe der § Epoche in Glück und
preise fi glücklich, in
Lohn seiner Regentensorge id aller seiner Völker geri{teten Kaiser \preche dafür mit und Iedem insbe\sondere nung aus.
— In der ganzen österreichisG-unaari\che das Regierungsjubiläum qauf das worden.
Schweiz. Bern, 29. November. er heutigen Sißzung die von der Kom-
e nalrath bei Eröffnung d nitive Redaktion der von Glaubens-
1 mission vorgelegte definiti ( Geroissensfreiheit und freier Ausübung des Gottesdienstes han- delnden Art. 48 und 49 der Bundesverfas\ung mit bedeu- tender Mehrheit zum Beschluß erhoben hatte, ist die Berathung ohne erheblihe Debatte {nell bis zu Art. 103 vorgerückt, mit wel- Gem der Abschnitt „Organis 1 gerichts“ beginnt. Folgende neue Fafsung erhielt Art. 50: „Das Recht der Ehe steht “unter dem Schuße des Bundes, Dieselbe tarf nicht aus fkir{chlihen oder öfonomischen fihien oder wegen bisherigen Berhaltens oder aus anderen polizeilichen Gründen beschränkt werden. So lange nicht die Bundesgeseßgebung (Art. 55) über die Erfordernisse zur Eingehung der Ehe besondere Vorschriften aufgestellt Hat, soll die in einem Kan- tone oder im Auëlande nach der dort geltenden Geseßgebung abge-
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tion und Befugniß des Bundes- |
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\{lossene Ehe im Gebicte der Eidgenossenshaft als Ehe anerkannt werden. Durch den Abschluß der Ehe erwirbt die Frau das Hei- mathsrecht des Mannes. Durch die nachfolgende Ehe der Eltern werden vorehelich geborene Kinder derselben legitimirt. Jede Er- hebung von Brauteinzugsgebühren oder anderen ähnlichen Abgaben ist unzulässig.“ :
Für Art. 51—59, 62, 64, 66—84, 86, 87, 89, 91—98, 100, 101 und 102 wurde mit wenigen unweséntlihen Abände- rungen die seitherige Redaktion beibehalten. Art. 60 wurde in folgender von der Kommission beantragten Fassung angenommen :
«Niemand darf seinem verfassungsmäßigen Gerichts\tande entzogen und es dürfen keine Ausnalzmsgerichte eingeführt werden.“ j
Art. 61 erhielt folgende Redaktion:
„Die Todesstrafe ist abgeschafft; die Bestimmungen des Militär- strafgeseßes bleiben jedoch im Kricgsfalle vorbehalten. Körperliche Strafen find untersagt. Der Bund ist befugt, gemeinsame Korrek- tionsanstalten für jugendliche Verbrecher zu errichten.“
Art. 65 wie folgt: j i
«Dem Bunde steht ‘die Geseßgebung über die gegen gemein- gefährlihe Epidemien und Seuchen zu treffenden gejundheitspolizei lichen Verfügungen zu. “ i A
Die Berathung über Art. 85, Initiative, und 89 und 90, Referendum, wurde bis auf \päter vertagt. Art. 99 endlich erhielt die Redaktion der Befugnisse und Obliegenheiten des Bundesrathes. Aus den 16 Paragraphen sind die wichtigsten folgende: ; Í
l) Der Bundesrath leiiet die eidgenössischen Angelegenheiten, ge- mäß den Bundesgeseßen und Bundesbeschlüssen. 2) Er hat für Beobachtung der Verfassung, der Geseße und Beschlüsse des Bundes, sowie der Borschriften eidgenössischer Konkordate zu wachen. 3) Er wacht für die Garantie der Kantonalverfassungen. 4) Er {läat der Bundesversammlung Gesche und Beschlüsse vor und begutachtet die Anträge, welche von den Räthen des Bundes oder von den Kantonen an ihn gelangen. 5) Er vollzieht die Bundesgeseße und Bundesbe- \chlüsse, die Urtheile des Bundesgerichts, sowie die Bergleiche oder \chiedsrichterlihen Sprüche über Streitigkeiten zwischen Kantonen. 3) Er wahrt die Interessen der Cidgenosscnschaft nach Außen, wie nament- lich ihre völkerrehtlihen Beziehungen, und besorgt die Auswärtigen Angelegenheiten überhaupt. 9) Er wacht für die äußere Sicherheit, für die Behauptung der Unabhängigkeit und Neutralität der Schweiz. 10) In Fällen von Dringlichkeit ist der Bundesratl befugt, sofern
niht versammelt sind, die erforderliche Truppenzahl auf-
l und über folhe zu verfügen, unter Vorbehalt unverzüglicher Einberufung der Bundesversau 1g, sofern die aufgebotenen Truy- pen zwei taufend Mann überfteige r das Aufgebot länger als
ochen dauert.
100, 101 und 102 bleiben wie seither. Bei Art. 103
antragte Dr. Seer von Elarus Vertagung der Berathung bis derzusammentritt am 4. Dezember, welhem Antrage
ch entsprochen wurde.
Großbritannien und Jriand. London, 2. Dezem- Z LorQmayor in Dublin wurde am 1. d. rice Brooks gewählt.
enthat an den Minister
t v 41, die Hiäthe
zubieten un
Zum neuen der Goldküste für die Kolonien
e Coast Castle, 8. November.
jabe die Ehre, kurz das Ergebniß einer Reihe von
n geleiteten Operationen zu rapportiren, die in
prengung des Gros der Aschanti-Armee und in
größten Theiles ihrer Vorräthe, darunter die bei-
persönlichen Effekten des Generals selber, ende-
Morgens am Donnerstag erhielt ih die
( monquartia mit beinaße der gesammten
Aschanti - Armee n Mittwoh um 4 Uhr Nachmittags einen
höchst wüthenden und hartnätigen Angriff auf Abrakramya begonnen
hätte. Jch traf mit Kapitän Freemantle sofort Anstalten für den
Marsch aller verfügbaren Marinetruppen und Blaujacken gegen den
attackirenden Feind. Kapitän Freemantle stellte mit feiner üblichen
Kordialität sofort alle Streitkräfte, die er hatte, zu meiuer Verfügung
und übernahm felber das Kommando dcr Flotten-Brigade. Dex Tag
war äußerst heiß, und es war nothwendig, einige Mannschaften in
Afsaybo zu lassen. Jch seßte um 4 Uhr Nachmittags den Marsch
mit dem Rest und den 50 Maun, die ih früber auf dieser Station
gelassen hatte, fort. Wir erreichten Abrakrampa um 6X Uhr und
fanden, daß der Kampf noch fortdauerte. Jeind stand indeß bald davon ab. Hâtten die Cape Coast Compagnien mein
gehorcht, fo fie ungefähr zu derselben Zeit im Rücken |
Aschanti-Armee angekommen fei sich fürchtend, dies zu thun,
| zend einem Vorwande nah Afsaybo, während wir
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j ffen in den Händen der Kämyfer.
dem bewunderungswürdigen Verhalten
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haudordy, ér 9 n la Rohefoucauld-Bisa ccia designirt. Die Nationalversammlung schritt heute zur Wahl 1 lezten Mitglieder der Kommission für die Berathung itutione Geseze, Nach der ersten Abstimmung kon- statirte der Präfident Buffet , daß nur 337 Deputirte ihre Stimme abgegeben hätten, während nach der Geschäftsordnung 370 Stimmen erforderli seien; die Wahl fei daher ungültig. Die Linke hatte sih vollständig der Abstimmung enthalten , weil bereits 25 Deputirte von der Rechten zu Mitgliedern der Kom- mi\sion gewählt sfeien, die Rechte und die Linke, welhe nah dem Ziffernverhältniß berechtigt wäre, 13 Mitglieder für die Kom-
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mission zu stellen, \ystematisch von der Vertretung in der Kommission ausgeschlossen habe. Die Wahl ist auf morgen vertagt. — Nach Beendigung der Wahlabstimmung richtete der Deputirte Limpérani an den Marine-Minister die Anfrage, ob die in Kraft befindlihen Verordnungen ausreichend \eien, Unglücksfälle auf der See zu verhindern und ob es sich nit empfehlen würde, zu diefem Zwecke ein internationáles Einvernehmen herbeizufüh- ren, Der Marine - Minister erwiderte, menshlihes Wissen fei noch ohnmächtig, um allen Unfällen auf der See vorzubeugen ; das Paketboot „Ville du Havre“ habe alle Vorschriften beobach- tet. Der Minister erklärte, daß er in steter Verbindung mit der englischen Regierung stehe, um Mittel ausfindig zu machen, Unfälle auf der See zu verhindern. General JIagurès verlangte die Bildung eines internationalen Tribunals, welches vorkom- menden Falls feststellen soll, ob die Offiziere alle gebotenen Vor- sihtsmaßregeln heobachtet haben.
Spanien. Madrid, 3. Dezember. (W. T. B.) Bombardement auf Karthagena wird fortgeseßt, wäh- rend das Feuer von Seiten der Insurgenten \chwächer wird. Ein Telegramm des kommandirenden Generals der Belagerungs- truppen an die Regierung meldet, daß die Gegenwart der Ge \hwader auswärtiger Mächte auf der Rhede von Escombrera die Insurgenten wesentlih zum Widerstande ermuthige, da die- selben der Meinung feien, daß ihnen dur diese Geshwader der Rückzug gesithert werde. Wenn die Regierung die auswärtigen Mächte dazu bcstimmen könnte, ihre Geschwader zurückzuziehen, so würde hierdurh, nach Ansicht des Generals, die Uebergabe der Stadt sehr beschleunigt werden. i
Îtalien. Rom, 29. November, Von den Fürzlih er- wähnten Anträgen des Finanz-Ministers Min ghckti gehört die Nullitätserklärung der nit registrirten Akte zu den Plänen Sella's. Ebenso die Einziehung des Steuerzuschlages der Pro- vinzen. Die Börsensteuer i ein Projekt der Linken.
- 8. Dezember, (W. T. B,) Der Papst ist von einem leihten Unwohlsein befallen worden und hat deshalb gestern seine Gemächer nicht verlafsen.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 4. Dezember. Kaiser, die Kaiserin und die Großfürstin Marie hier eingetroffen.
— Der amtlihe Anzeiger veröffentliht die Ergebnisse der Staatsverwaltung für das Jahr 1872, nah welchen sich ein Uebershuß der Einnahmen von 629,000 Rubeln herausstellt,
— Die preußische Deputation zur Beiwohnung des St. Georgsfestes ist hier heute angekommen.
— Wie die „Mosk. Ztg.“ meldet, sollen auf Anordnung des Kriegs-Ministeriums ftarke Befestigungswerke an der Mündung des Bugs ins Schwarze Meer und in der Gegend von Dtschakoff ausgeführt und im künftigen Frühjahr in Angriff genommen werden. Die Kosten sind auf vier Millionen Silber rubel veranschlagt; in \sechs Iahren \oll der Bau vollendet fein.
— Daffelbe Blatt erfährt aus zuverlässiger Quelle, Daß die Allerhöchst eingesezte Kommission zur Organisation des Gefängnißwesens in Rußland \ich endgültig dahin ent- {ieden hat, die Leitung der Gefängnisse sowohl, als auch der Gefangenentransporte aus dem Ministerium des Innern ai das der Justiz übergehen zu lassen, und daß das erstere bereits seine Zustimmung ertheilt habe.
— Wie die „Börse“ mittheilt, gestattet der Fin anz- Minister durch besondere Erlaubniß auf spezielle Gesuche hin auch jezt — nach abgelaufenem Termine — noch die Einwechse- lung von Kreditbilleten alier Form gegen neue, doh nur noch bis zum 1. Januar 1874.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 29. Novems- ber. Das zweite von der Regierung bestellte Panzer-Kano- nenboot lief am 25. in der Motalawerfte zu Norrköping von Stapel und erhielt dabei den Namen Bjöôrn (Bär). Auf dem Stapel stehen noch zwei ähnliche Fahrzeuge, und zu dem fünften foll unverzügliY der Kiel gestreckt werden.
Anterika. 3. Dezember.
Das
Der
sind
Washington, 3. L TLBI Die Botschaft, welhe der Präfident Grant dem Kon- gresse mitgetheilt hat, berührt im Eingange die gegenwärtige finanzielle Situation und erwähnt zunächst, daß der für das Jahr 1872 vorhandene Ueberschuß zum Betrage von 43 Millio- nen zur Reduktion der öffentlihen Schuld verwandt worden sei. Finanzielle Krisen würden möglich bleiben, \o lange nicht statt der Papierwährung die Metallwährung wieder eingeführt werde. Der Präsident empfichlt dem Kongresse die sorgfältigste Prüfung der Frage der Goldwährung, damit möglichst bald die Zahlung in Metall wieder aufgenommen werden und dadurch die Banken in den Stand geseßt werden können, ihre Reserven vortheil- hafter zu verwenden und den Geldumlauf in schwierigen Zeiten zu vermehren. Nachdem die Botschaft darauf erwähnt, daß in den Handelsbeziehungen zu dem Auslande in Folge der theil- weise in Silber erfolgten Zahlung cine Besserung eingetreten fei, «geht dieselbe auf das Verhältniß Amerikas zu den auswärtigen Staaten über. Der Präsident erklärt, daß die Birginius-Ange- legenheit auf dem Wege fei, in einer für die beiden betheiligten Nationen ehrenvollen Weise geschlihtet zu werden; die Bezie- jungen zu den übrigen Mächten seien die herzlihsten und freund- isten. Die Unterdrückung des Kuli-Handels habe begonnen.
urch das Genfer Schiedsgericht den Vereinigten ugebilligten Entschädigung seien 15/4 Millionen zum Jon 9/59 Bonds verwandt worden. Bei Erwähnung schädigungssumme von 1,929,000 Dollars, welche nah
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hiedsspruche der gemishten Kommission in Washington ‘Vereinigten Staaten an Großbritannien zu zghlen ist, em- pfiehlt der Präsident darauf die Errichtung eines Spezial-Gerichts- hofes zur Erledigung der von anderen auswärtigen Staaten er: hovenen Reklamationen und fordert sodann den Kongreß auf, das Gesuch der Republik Sau Domingo, sih unter das Pro tektorat der Union zu stellen, in Erwägung zu ziehen. Die Botschaft lenkt ferner die Aufmerksamkeit des Kongresses darauf, daß es sich vernothwendige, Geseße über Dic Naturalisation und die Abschließung der Ehen von Ausländern zu erlassen, und beschäftigt sfih cndlih mit den Berhältniffen der Insel Kuba, wo die Aufrechterhaltung der Sklaverei, deren Beseitigung baldigst zu hoffen sei, so traurige Folgen herbeigeführt habe. Der Prâä- fident \chließt mit der Bersicherung, «Amerika hege keine Feind haft gegen Spanien, das gegen den „Virginius“ beobachtete Verfahren habe indessen in der Union Entrüstung und eine kriegerishe Aufregung hervorgerufen. Der Präsident habe, während inzwischen Unterhandlungen begonnen seien, die Flotte auf den Kriegsfuß bringen lassen; er hoffe, daß die öffentliche Meinung seinem Verhalten ihre Zustimmung ertheilen werde. Ein Exposé des Schahtzsekretärs Richardson weist nah, daß troß der seit der Börsenkrisis eingetretenen Min- derung der Staatseinnahmen die Effektiveinnahmen in Gold immerhin noch den Betrag der Zinsen auf die Staats\{huld übersteigen, Der Schaßsekretär giebt ferner einer Bermehrung
der Steuern den Vorzug vor der ctwaigen Aufnahme einer An- leihe und empfiehlt, noh vor dem Januar k. F, Vorkehrung zur Einlösung der 20 Millionenanleihe vom Jahre 1858 zu treffen, Der Vetrag der Greenbacks foll auf 400 Millionen beschränkt werden. Endlich hält der Schaßsekretär für räthlih, daß die Notenreserve intakt erhalten und von jeder Ausgabe derselben abgesehen werde, wobei er zuglei nachweist, daß durch das vom Kongresse beschlossene Schulden-Einlösungsgeseh dem Lande jähr- lih eine Million an Zinsen erspart worden sei.
New-York, 3. Dezember. (W. T. B.) Hier eingetroffene Berichte aus Havanna melden, daß die Stimmung dort anfängt ruhiger zu werden. Eine Proklamation des General - Kapitäns Joveller empfiehlt der Bevölkerung ebenfalls, die gegenwärtige Situation durch Unruhe nicht zu verwirren. Die Behörden von Santiago habèn dem Vernehmen nach, jeßt ihre Bereitwilligkeit erklärt, die Gefangenen des „Virginius* auszuliefern.
— A C) Der“ Bürgerkrieg i Pana, [der im April ausbrach, um General Correofo, oder wenigstens der Partei, die er repräsentirt, die Exekution des Landes wieder in die Hände zu spielen, und der mit nur kurzen Unterbrehungen seitdem îtets fortdauerte, kann als beendigt betrachtet werden. General Correoso suchte am 7. November mit Genehmigung der bestehenden Regierung eine Zuflucht an Bord des im Hafen von Panama liegenden amerikanishen Dampfers „Benecia,“ um mit dem nächsten centralamerikanishen Dampfer auf seinen Posten als Gesandter Columbias bei Central-Amerika bei Costa- Rica zurückzukehren. Die Rebellen werden, so erwartet man, dem Beispiele ihres Führers folgen und nah ihrer Heimath zurückkehren. — Eine allgemeine Amnestie hat bereits die erste Lesung in der Legislatur passirt, und man hoffte, daß sie auch durch die übrigen Stadien der Geseßgebung gehen werde.
In Honduras hatte die Palacio-Partei eine Jnvasion gema, deren Truppen mit einer Belagerung der Hauptstadt drohen.
Asien. Zur drohenden Hungersnoth in Beugalen wird den „Times“ aus Calcutta unterm 1. d. M. telegraphirt: „Der Lieutenant - Gouverneur erklärte in seiner Rede beim St. Andreasfest, bei welchem er präsidirte, daß die Ausficht in Ben- galen düster sei. Man müsse auf die Ausdauer der Bevölke- rung bauen. Die Thätigkeit des Vice-Königs erzeugt cine gute moralische Wirkung. " Sir G. Campbells Resignation im näch- sten Monat wurde geregelt, che die Nachrichten betreffs der Hungersuoth sich verbreiteten. Das Central-Departement hat neue Verordnungen betreffs der Einfuhr und des Binnentrans- ports von Waffen und Munition getroffen. “
— Der Herzog von Argyll hat an die indische Regie- rung in Erwiderung auf deren Mittheilungen vom 30. Oktober über die bevorstehende Hungersnoth eine Depesche gerichtet, worin Lord Northbrooks Vorschlag, große Vorräthe an Reis durch Ankauf auf offenem Markte anzulegen, gebilligt, und dem- selben der Vorzug vor Sir G. Campbells Politik, die Ausfuhr zu verbieten, gegeben wird. E / Manila ist, wie ein Telegramm von dort meldet, von einem äußerst heftigen Orkan heimgesucht worden, der große Zerstörung unter den Küstenfahrzeugen anrichtete und viele Hanfplatagen verheerte. Es gingen viele Menschenleben verloren, Und der verursachte Schaden it ein sehr &heblicher.
Afrika. In Marocco hat, den neuesten Berichten aus Gibraltar zufolge, cin ernftlicher Aufstand stattgefunden. Am 9. v. M. umzingelten die Einwohner von Jaffa die Stadt Mo- gador und verlangten die Auslieferung von vier zur Regierung der Provinz vom Sultan ernannten Beamten. Es entspann 1h ein heftigcr Kampf, der damit endete, daß die Einwohner von Jaffa die Gärten in den Vorstädten von Mogador nieder- brannten. Unruhen find auch in anderen Städten ausgebrochen, und eine Stadt — Azimor — wurde zur Strafe dafür, daß die Einwohner den Gouverneur getödtet hatten, auf Befehl des Sultans von Araberstämmen umzingelt.
Die Nr. 24 des „Amts-Blatts der D eutshen Rei ch s- Telegraphen-Verwaltung“ hat folgenden Inhalt: General-Ver- fügungn: Vom 15, November 1873. Eintragung der Vermerke über Aufnahme und Weiterbeförderung der Depeschen. Vom 26. November 1873. Ermittelung des Einheitssaßzes der für Telegraphirungsgeschäfte zu gewährenden Nebenvergütung pro 4. Quartal 1873, Vom 27. No- veinber 1873. Aenderung der Anweisung zur Zusammenseßung und Unterhaltung der Meidingerschen Elemente.
Vom 29. November 1873. Erläuterung des neuen E. senbahn-Reglements
ijenb in Betreff der aus\{ließ- lichen Beförderung von Depeschen durh den Bahntelegraphen.
— Coursbuch der Deutschen Reichs-Post-Verwal- tung, L Abthetlung, Dezember, Deutschland und der Oesterreichish-Ungarischen Monarchie und Uebersicht der bestehenden Rundreise-Touren mit Angabe der Billetpreise, bear- beitet im Couréktureau des Kaiserlichen General-Postamts, Verlag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R. v. Deer), ift soeben ausgeg-ben und umfaßt die bis zum 1. Dezember eingetretenen rey. mit demselben Tage eintretenden Aenderungen, in dem Gange der Eisenbahmüge. Ferner bleibt noch gültig A thetlung L No- vember-Dezember, enthaltend die bedeutenderen Eisenbahurouten in Europa, außer Deutschland und Oesterreich, feruer Postyerbindun- gea in Deutschland uad den angrenzenden Ländern, Damvpfschiff-Course; | Yeisetouren zwischen mehreren Hauptorten Europas, Tarif für Cou- rier und Extraposten, Wegemaßze, Münzvergleichungs - Tabelle, Zu- fammenstellung der Bestimmungen über Benuburg der Telegraphen- linien und Gebührentarif 2c. Mit 2 Karten. Z
Königliches Schauspielhaus.
Neu einstudirt wurde gestern cin bekanntes Repertoirestück des älteren Dumas: „Mlie. de Belle-Isle“, Drama in 9 Akten, wieder ins Leben gerufen, Der zweite Titel „Die ver- hängnißvolle Wette“ i} cine Zuthat des deutschen Bearbeiters &. von Holbein, bekanntli lange Jahre Direktor des Hofburg- Theaters in Wien, welcher das Stück in decenter Form für die deutsche Bühne zurichtete. Das zwischen dem ernsten Schauspiel und dem Lustspiel die Mitte haltende Drama zeichnet fich dur eine ungemein geschidt erfundene Intrigue aus, die dem- selben sogar unter den zahlreichen ähnlihen Werken der fran- zösischen „Comédie“ noh einen hervorragenden Pla anmweist. Der Verfasser hat sich erst später (das Stü entstand 1839) der leßtgenannten Gattung dramatischer Poesie zugewandt, aber auf die- sem Felde Werke geschaffen, die sih bis heute erhalten haben, während die großen romantischen Schauspiele aus den zwanziger Jahren, die feinen Ruf gründeten, vergessen sind. Seine „Ville, De Belle - Isle“, seine „Demoiselles de St.-Cyr“, die „Mariage sous Louis XV,“ haben alle Borzüge, welche die „Comédie“ zu einer unübertroffenen Eigenthüimlichkeit der französfishen Dicht- anf machen, aber auch demzufolge die Mängel, welche andere tationen fremdartig berühren müssen, So vermißt der Deutsche die sorgfältige Charakteristik, den Hauch der Jdealität, der auch
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Landtagsangelegenheiten.
Bei der Forstverwaltun j í ck
g (Kap. 2) sind 4m Staats- haushalts-Etat für das Jahr 1874 die Éftúnabmen ( it. 1 13) auf 15,745,000 Thlr. oder 1,205,000 Thlr. höher als wn Pahre 1873 angenommen worden, wobei die Holzeinnahmen, ob “had 14,662 Hekt. Forsten der Herrschaft Schwedt in Abgang ge- Negmel Oh, auf 14,000,000 P: (+ 1,150,000 Thlr.) und die
vennußungen auf 1,120,000 Thlr. (-- 300 Thl )e
iélagt sind auf 1,120; Thlr. (+ 830,000 Thlr.) veran- Thl Vle dauernden Ausgaben (Kap. 2—4) betragen 9,014,000 Ge der 1,452,000 Thlr. mehr als pro 1873. Darunter
M 9 - f : find: Kap. 2. Kosten der Verwaltung und des Betriebs 3,968,000
Thlr.
Dber-Forstmeister, 97 Forstmeister,
77 Oberförsts 9992 Tur 361 Waldwärter E Oberförster, 3293 öorfter, V ärter,
0 3 verwaltende Beamte bei dey Nebenbetrieh2.94 stalten, 34 Torf», Wiesen-, Flößmeister 1,932,419 Thlr eg eln weniger als pro 1373, weil gegen Zugang von 2 Ober-Forstmeister- stellen (für Hannover und (Sassel) 3 Sorstmeisterstellen, und auszecdem 4 Oberförsterstellen (darunter 3 in der Herrschaft Schwedt) in Abgang kommen. Unter den anderen persönlichen Ausgaben (Tit. 5 8, 670,000 Lhlr.) sind die Besoldungen der Forsthülfsaufseher um 35,006 Thlr und die Kosten der Gelderhebung 2c. um 35,000 Thlr. erhöht worden, 0 daz dieje Titel 70,000 Thlr. mehr betragen als im Jahre 1873. Auch „die Dienstaufwands- Und Mieths-Entschädigungen (Tit. 9 bis B, 492,315 Thlr.) find um 65,970 Thlr. erhöht worden, N inateriellen Verwaltungs- und Betriebskosten (Tit. 14, 2,909,000 Thlr.) haben fich in Folge der höheren Löhne um 365,000 Thlr. gesteigert. Zur Unterhaltung und Ergänzung der Forst- Dienstgebäude (Tit. 15) sind 638,000 Thlr. (—+ 56,000 Thlr.), zum Wegebau (Tit. 16) 340,000 Thlr. (+ 101,000 Túlr.), zu Wasserbguten (Zit. 17) 13,000 Thlr. (—+- 200 Die Ausgaben zu
en anspruchlosesten Produlten Koßebue's und Benedix! nicht
Us Thlr.) bestimmt. Sorsttulturen (Tit, 18) find um 300,000 Thlr., auf 1,150,000 Thlr. (Tit. 19) find unver-
erhöht worden. Die Jagdverwaltungskosten andert auf 18,5590 Thlr. geblieben. Die verschiedenen Betriebskosten (Lit, 20—26) sind in Folge der höheren Löhne um 19/027. Thlx, auf 284,718 Thlr. gestiegen. (Tit. 27), 62,835 Thlr. zu Berichtigung der Grenzen 2c. und (Tit. 29) der Druckosten, 20,000 Thlr. blieben Unverändert, dagegen find (Tit. 28) Holzvyerkaufs- und Berpachtungs- tosten 2c. 76,000 Thlr. (+ 22,000 Thlr.), 30. Zur zeitweisen Ver- stärkung des Forstshußes 190,000 Thlr. (4— 60,000 Thlx.) und 31 Infekteutilgungs- 2c. Ausgaben 115/163 Thlr. (+ 11,867 Ql)? ér höht wordcn. ;
ZU forstwissenschaftlichen und Lehrzwecken (Kap. 3, Tit. 1—5) find 46,000 Thlr. (4- 6000 Thlr.), zu allgemeinen Ausgaben (Kap. 4, Tit. 1—4) 609,000 Thlr. ( {- 379,600 Thlr.) ausgeworfen. Unter den leßten find 350,000 Thlr. zum Ankauf von Grundstüen für die Forsten als dauernde Ausgaben auf den Etat gebracht.
E Rinmalftaen “Un außerordentlihen Ausgaben (Kap. 5) betragen 765,000 Thlr. (— 100,820 Thlr.). Es sind hier 175,000 Thlr., die im Etat 1873 zum Ankauf von Grundstücken be- stimmt waren, in Folge der Einschaltung einer dauernden Ausgabe fUr diejen Zweck in Wegfall gekommen, dagegen (Tit. 6) zu Chaussee- anlagen i1n Grunewald 100,000 Thlr. neu in Ansaß gekommen, Es wird nämlich beabsichtigt, einen Theil der au der Hävel zwischen dem 10g. Schildhorn und der Holzablage Liepe belegenen Forstfläche von ca. 165 Hektaren belzufs Anlegung von Villen zu veräußern, was ccber erst vortheilhaft geschehen fann, wenn der Grunewald durch ein Wege- ne aufgeshlossen wird, welches auf 4 Meilen Stein- und 17 Meilen Lelmchausseen und 216,000 Thlr. Koften veranschlagt ift.
Die Forstverwaltung ergiebt einen Uebersch uß der Einnalzme über die dauernden Ausgaben von 6,731,000 Thlr. (— 247,000 Thlr.), nah Abzug der einmaligen Ausgaben einen Ueberschuß von 9,966,000 Thlr. (— 146,180 Thlr.)
Die gesammte fiskalishe Forst fl ä che
beträgt 2,593,633 Hefkt.,
wovon 2,325,796 Hekt. zur Holzzucht, 269,837 Hekt. dazu nicht be-
P L
ftimmter Waldboden incl. stüde. Der Naturalbetrag berechnet fich Hartholz und 1,707,462 Festkbm. Stock
angegebenen Fläche besißt der Fiskus in den neuen Provinzen nock 31,813 Hekt. gemeinschafiliche Waldungen. Die größten Ueberschüsse aus den Forsten liefert die Provinz Brandenburg, und zwar der Re
auf 4,614 764
-{
gierungsbezirk Potsdam 672,106 Thlr., der Regierungsbezirk Frankfuri
677,871 Thlr. ___— Nach dem jebt erschienenen (nit offiziellen) Fraktionen des Hauses liberale Fraktion 169 Mitglieder, die des Centrums 86, schrittspartei 72, der freifonservativen Partei 33, der liven Partei 24, des liberalen Centrums 5 Keiner Fraktion gehören 15 Abgeordnete an, der Aufstellung der Uebersicht 7 Mandate. — Dem Hause der Abgeordneten ist der in der vorigen Session unerledigt gebliebene Geseßentw urf, betreffend den standesherrlichen Rechtszustand des Herzogs von Aremberg wegen de3 Herzogthums \ , e M / v Aremberg-Meppen wiederum vorgelegt worden.
der Fort er neuen konserva- der konservativen Partei 4.
erledigt waren zur Zeit
Kunst und Wissenschaft. Der historishe Verein für Niedersachsen hielt am 18, v. M. in Hannover eine Bersammlung. Studienrath Dr, Müller hielt hier cinen Vortrag über den Altarschrein in der Kirche zu Alten- bruch im Lande Hadeln, über welchen der historische Verein zu Stade
enthaltend die Eisenbahnen in | eine danfenswerthe Publikation von Allmers veröffentlicht hat. An
dieselbe kyüpfte der Vortragende seine eigenen Anfichten über die Schnißkunst an. Er verwarf zunächst die von Allmers vorgeschlagene Eintheilung der Schnißkunst in eine Volks-, Kloster- und Meisterkunst ; er wies nah, daß die Kunst in Deutschland für die früheren Zoiten fich wesentlich an die Bestrebunaen der Kirche knüpfte, und daß über- haupt eine kunstgeschichtliche Eintheilung sich auf die Kunstwerke, nicht auf die persönlichen Verhältnisse der Künstler zu beziehen habe. Sodann zählte derselbe cine Reihe der in der Provinz Hannover noch vorhandenen Zchnißwerke romanischen Stils auf und bezeichnete als
ältestes datirtes Schnißwerk in der Provinz das Chorgeftüblein der St. Alexanderskirhe zu Einbeck vom Jahre 1288. Die Verbindung der Schnitzkunsl mit der Malerei wurde fodann ausführlicher darge- stellt, und auch die Nichtung der Hol;skulptur auf das Handwerks- mäßige: Verzierung von Häujern, Wohnzimmern und Mobiliar, mir
abgeht. Die Beobachtung des französischen Lustspieldichters dringt nirgends in die Tiefe, sie bleibt auf der Oberflätze der Dinge. Er wählt daher auch den Salon, wo der gute Ton allzu starke Erregungen und allzu gründliche Erörterungen verbietet , zum Hintergrunde. Das Publikum, durch geistreiche Verwike- lungen, interessante Situationen angenehm zu unterhalten, den Geist zu beschäftigen, war der Zweck, Erst die neuere franzò sische Schule, an der Spitze der jüngere Dumas, wandte äßzen dere Mittel an, über deren Verwecflichkeit \ich die Gegenwart bereits genügend Rechenschaft gegeben Hat, Jedenfalls verdie nen die genannten geistvollen Stücke Dumas, des Vaters, eher von deutschen Autoren als Vorbild genommen zu werden, als die Auswüchse der Lelzteren.
In die gestrige Darstellung theilten sich Hr. Liedtke als Herzog Richelieu, diesen seinem Urgroßonkel fo unähnlihen Bonvivant in aller geistvollen Laune und kavaliermäßigen Handlungsweise mit gewohnter Meisterschaft gestaltend; Herr Ludwig als Che valier d'Aubigny, als junger Offizier voll ritterlihen Muths und empfindlichen Ehrgefühls, Frl. Keßler als Frl. v. Belle Isle, be- sonders vortrefflih in den Momenten unschuldigen Leidens und Frl. Stollberg als Marquise von Prie, weniger glücklich, wo es galt, den bezaubernden Reiz der s{höônen Courtisane wirken zu lassen, als kn den Scenen ruhigen, machtbewußtoen Stolzes, Von den übrigen Künstlern sind noch zu nennen Hr. Wünzer
(+ 1,066,400 Thlr.), und zwar Besoldungen (Tit. 1—4) r 30 |
115,994 Hekt. Wege, Sümpfe und Wasser- Festfbm.
und Reiserholz. Außer der
Berzei(hniß der der Abgeordneten zählen die national-
vorgeführt.
meisterhaft geshnißzten Figuren,
Gewerbe
Frankfurt a/O, 26. Mes1e 1873.
Verkehr der für den Großhan | blieben,
Der Messe und
\chwach und entsprach nicht den waren die Läger überfüllt, währ gedrudten Preisen kauften, wesh
in seidenen, digend, obschon von leßterer Wg Berkehr von Elsaß-Lothringen find. In leinenen und
war dasselbe nur theilweise be in dieser Branche etwas gedrüdt Kipse, weiße und braune Schaf ras zu bessern Preisen geräum Fellen, Rauchwaaren, Borsten
theilweise befriedigend;
wurde. An Pferden waren circ waren sehr hoch, der Handel da fich fremde Händler, namentlich
Stockholm, 29, November enthält die Best
{hen Amts- und des juridischen
Verkeh
Berlin, 4. Dezember. A
pflichtigen Depeschen befördert: und Amerika und Indien nach London, dem Stuück, c. vom europäiicen Persien und Indien 111 Stü, europäischen Kontinent — er 1924 Stü.
Of, 3, hat auf der Reis bruch gelitten.
|
November. gt Der i Die gegenwärtig ungünstigen Verhältnisse des Geld- markts und Kredits find niht ohne nachtheiligen Einfluß auf den
M der Umstand bei i M T | den Tuchfabrikstädten ausgebrochen sind. Das Geschäft in Tuchen war
90, November.
graphen-Linie wurden im Monat November 1873
besonderer Bezugnahme auf eiuzelue norddeutshe Städte, berlicksichtigf. Als Einleitung zu dem speziellen Thema wurden hierauf die voly- chrorairten Altarwerke unkd im Allgemeinen charakterisirt und ferner die Kirche zu Altenbruch in {hrer gauzen inneren Ausstattung, beson- ders ber bronzene Taufkessel aus dem 14 Fahrhundert, sowié ein kolofsales Kruzifix in ihren Eigenthlimlichkeiten der PVersammlung f Ver Hauptgegenstand des Vortrages, der Altarschreimn, fand ín allen seinen Einzelheiten, besonders in den hervorrageberen
vorzüglih in dem Chriftusbilde des
Mittelstückes, eine eingehende Beschreibung und Würdigung
und Handel.
Ausfall der Martini-
del jeßt beendigten Martinimesse ge-
(Fs find nur 59,000 Gentner Waare hierher gebracht, mithin 2000 Gentner weniger als in der vorjährigen Messe. Der ganze Ver- fehr war gering, wozu übrigens auch der ungewöhnlich \päte Anfang
getragen hat, daß große Fallimente in
Erwartungen. In allen Tuchstoffen
end die anwesenden Engroisten uur zu lb faum ein Fabrifort bezüglich des
Absaßzes und der Preife zufrieden gestellt sein dürfte. Auch das Geschäft halbseidenen und baumwollenen Waaren war nicht befrie-
are jeßt Quantitäten aus dem freien
zur Messe gelangen, die recht beliebt furzen Waaren, Porzellan und Glaswaaren
friedigend. Die Zufuhren an garem
Leder waren stärker als im Vorjahre; die Stinrmung war {edoch au
und blieb Mehreres unverkauft. Nur leder waren sehr begehrt und wurden t. Das Geschäft in cohen Häuten und und andern Rohprodukten war nur
E 1 von roher Schafwolle waren nur etwa 1200 Gentner angefahren, wovon nur ein Theil
der Mittelwolle verkauft a 1200 Stück am Markte. Die Préije rin jedoch nicht recht lebhaft, ungeachtet aus Böhmen eingefunden hatten.
Eine Königliche Resolution vom immung, daß die weiblichen Studiren-
den gleihberechtigt mit den männlichen zu allen an den \chwedischen Universitäten eingerichteten Eramen, mit Ausnahme des theologi*
Lizentiatenexamens, sein sollen. rs-Anfsftalten.
uf der Indo-Europäischen Tele- an gebühren=- a, aus London, dem übrigen England
nah Persien uud Jadien 996 Stück, b. aus Persien
_übringen England und Amerika 755
Kontinent — exkl, Rußland — nach
d. aus Peifien und Indien nach dem fl. Rußland — 62 Stück. Summa
2 N G Cr Ce, 24 B.) Der Lloyddampfer „Jonis
J S DL E Smyrna bei Cap Angelo Schifff-
. D A4 + Rechten
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Mächte haben
rals die Rhede von Escon
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New- Yorfk, Havannah wird gemeldet, ein Manifest erlassen haben, dem Generalfkfapitän Jovellar
onnerit
( Die Mitglie- r Mitglieder
F Morlarrnor aur Berianget
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Generals Moriones haben angefangen, die Verbind den Städten Puebla und Logrono abzuschneiden.
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| 4 r 45 451° | der: Behörden Folge zu leisten verheif
Königliche Schauspiele.
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| Freitag, 5, Dezember. | Tannhäuser und der Sänge | romantische Oper in 3 Akte1 | halb 7 Uhr. Hohe Preise.
| Schauspielhaus. (249. | Diana, Lukfpiel in 4 Abthei | Don Moreto von West. A1 | Sonnabend, 6.
| Die Weiberkur.
Leuven und Mazilier.
von Adam. Frl.
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Don IeBUnaga.
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als Chevalier d'Auvra
Grl. Horn als Marionette, Ensemble zusammenwirkten, Hr. Direktor Hein Sorge Der Vorstellung
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