1936 / 5 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Jan 1936 18:00:01 GMT) scan diff

Neichs8- und StaatLanzeiger Nr. 5 vom 7, Januar 1936. S. 2

[s

Uebersicht der Prägungen von Reichsmark- und Reichspfennigmünzen bei den deutschen Münzstätten bis Ende Dezember 1935.

Silbermünzen (alt) Dreis Zwei- Neichsmark- | Neichsmark- stücke stücke NM NM

1. In den PWonaten Oktober, November und Dezember 1935 find geprägt worden

Fünf Neichsmark- stücke NM

CEin- Neich8 mark

stüdte

NM

Nickelmünzen Ein- Fünfzig- Neichémark- | Reichspfennig- stüdcke stüdte NM NM

Silbermünzen (neu) Fünf- Zwei- Neicbémark- | Neichémark- stücke stücke NM NM

Aluminiumbronzemünzen Zehn- Neichöpfennig- stüdke NM

Kupfermünzen

_Zweis- Neichspkennig- stücke

RNM

Fünf- Neichéprennig- stücke

NM

Vier- Neichspfennig- flüde

NM

in-

stücke

Neichsprennig-

München is WMuldenbütten . . E Stuttgart 25 Kailsruhe E Hambura O

49 304 165 14 590 002 16 260 000 __

9 840 000 E 8 360 000

2 052 882,— 703 000,— 372 550,— 501 433,50 3% 072,50 408 500,—

6 138 000 7 500 000

1017 248, 203 839,80 223 588,— 191 132,50 179 471,— 490 788,90

NM

91 984,05 49 012/45 69 000, 35 602/40

127 063,97 18 002,85 21 510,— 27 000,—

7 500,— 5 200,

Summe 1 E A 2. Vorher waren ge- prägt 4 6

761 950 000| 272 174 184| 213 743 000

295 000 000

93 402 165 471 866 050

14 590 002 216 240 233

4 363 438,—

12 600 000 76 780 429,50

2 306 068,20 71 620 241,90

245 598,90

29 652 974,55 f 2 002 035,— | 5 048 800,02

206 276,82 4 7 406 691,16 A

761 950 000| 272 174 184 356 966 450

3. Getamtprägung . 4. Hiervon sind wieder eingezogen

264 354 423 270 750

213 743 000| 295 000 000 231 340 871

965 268 215 | 12 600 000 37 270 2 400

230 830 235 10 231

81 143 867,50 65 148,50

73 926 310,10 47 063,50

29 898 573,45 12 154,05

2 002 035,— 1 800 762,52

5 048 800,02 5 533/60

7 612 967,92 2 750,05

5. Bleiben 404 983 550| 7819 761| 213 472 250

Berlin, den 6. Januar 1936.

; 63 659 129 *) Vgl. den Neichsanzeiger vom 4. Oktober 1935 Nr. 232 —,

9695 230 945 | 12 597 600 j 230 820 004 | 81 078 719,—

Der Reichsminister der Finanzen. J. A. :

73 879 246,60

29 886 419,40 201 272,48 | 5043 266,42 | 7610 217,87

Bayrhoffer.

E i e e N 2 R D E r Wi Sa R g E E F N G E E E E E E E E f f E f S e p O o

Bekanntmachung KP 87 der Ueberwachungsstelle für unedle Metalle vom 6. Fanuar 1936, betr. Kurspreise für unedle Metalle.

1. Auf Grund des § 3 der Anorduung 34 der Ueber- wachungsstelle für unedle Metalle vom 24. Fuli 1935, betr. Richtpreise für unedle Metalle (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 171 vom 25. Fuli 1935), werden für die nachstehend auf- geführten Metallklassen an Stelle der in der Bekanntmachung KP 86 vom 3. Januar 1936 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 3 vom 4. Januar 1936) festgeseßten Kurspreise die folgenden Kuxrspreise festgeseßt:

Blei (Klaßsengruppe 111): Blei, nicht legiert (Klasse TIT A) ._._ RM 19,25 bis Hartblei (Antimonblei) (Klasse IITB) ... 21,75 Aus: Zinn (Klassengruppe XX): Zinn, nicht legiert (Klasse XXA) . . . . RM 252,— bis 272,— Bänkä-Zinn Uit Bln » 275,— 285,—

9. Diese Bekanntmachung tritt am Tage nah ihrer Ver- öffentlichung im Deutschen Reichsanzeiger in Kraft.

Berlin, den 6. Fanuar 1936.

Der Reichsbeauftragte für unedle Metalle. Se V

20,25 22,75

"1

P reußen.

Bekanntmachung. cal Dur Ves OXItBeS VUITT 1U, IPTI 18(2 (GWeleBjammLl. S, 357) sind bekanntgemacht:

1. der Erlaß des Preußishen Staatsministeriums vom 11. Noveniber 1935 über die Verleihung des Enteignungs- rechts an die Gemeinde Hunden zum Erwerb von Parzellen der Gemarkung Winsener-Maxrsh für den Bau eines Ver- bindungswegs zwischen der Gemeinde Hunden und dem Deiche Hunden—Krümse durch das Amtsblatt der Regie- Ung. m LUnbUrg N, 49 S. 182, ausgegeben aut 7. Dezember 1935;

2. der Erlaß des Preußishen Staatsministeriums vom 11. November 1935 über die Verleihung des Enteignungs- rechts an das Deutsche Reih zum Erwerb von Grundeigen- tum in den Gemarkungen Haddamarx und Geismar, Kreis Friblar-Homberg, für Reichszwecke durch das Amtsblatt der Regierung in Kassel Nr. 48 S. 271, ausgegeben am 30. November 1935;

3. der Erlaß des Preußishen Staatsministeriums vom 11. November 1935 über die Verleihung des Enteignungs- rechts an die Stadtgemeinde Schleswig zum Erwerb von Parzellen der Gemarkung Klosterhof für die Anlage eines Schießstandes durch das Amtsblatt der Regierung in Schleswig Nr. 48 S. 391, ausgegeben am 30. November 1935;

. der Erlaß des Preußishen Staatsministeriums vom 19. November 1935 über die Verleihung des Enteignungs- rets an das Deutsche Reih Reichsfinanzverwaltung zum Bau eines Wohnhauses mit Nebenanlagen für Beamte der Zollaufsichtsstelle in Schwartenberg, Kreis Meppen/ Ems, durch das Amtsblatt der Regierung in Osnabrück Nr. 49 S. 135, ausgegeben am 7. Dezember 1935;

. der Erlaß des Preußishen Staatsministeriums vom 97. November 1935 über die Verleihung des Enteignungs- rehts an das Land Preußen (Unterrichtsverwaltung) für Zwecke der Nationalpolitishen Erziehungsanstalt in Wahlstatt durch das Amtsblatt der Regierung in Liegniß Nr. 49 S. 198, ausgegeben am 7. Dezember 1935;

der Erlaß des Preußishen Staatsministeriums vom 97 November 1935 über die Verleihung des Enteignungs- rechts an die Stadt Herborn im Dillkreis zur Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses nebst Uebungsplaß durch das Anitsblatt der Regierung in Wiesbaden Nv. 50 S. 175, ausaegeben am 14. Dezember 1935;

der Erlaß des Preußishen Staatsministeriums vom 27. November 1935 über die Verleihung des Enteignungs- rechts an das Deutsche Reih zum Erwerb von Grundeigen- tum in der Gemarkung des Gutes Wulkow, Kreis Ruppin, für Reichszwecke durch das Amtsblatt dex Regierung in ßBo‘ésdam Nr. 55 S. 256, ausgegeben am 21. Dezember 1935.

Irichtamtliches.

Verkehrswesen.

Konsunkturshwankungen im Reichs- bahnverkehr.

Sveben erscheint als Sonderhefst 38 des Jnstituts für Kon- PUS m geen eine Gemeinschaftsarbeit der Deutschen Reichs- ahn und des Jnstituts für Konjunkturforshung über „Konjunk- turshwankungen 1m Reichsbahnverkehr“. Fn mehrjähriger Zu- fsammenarbeit wurden die Struktur des Personen- und Güterver- tehrs f den Eisenbahnen und die Auswirkungen der

auf

Konjunkturshwankungen ae die Verkehrsleistung der Deutschen Reichsbahn untersucht. Die Geschichte des Eisenbahnverkehrs zeigt, daß die Verkehrsleistung in weitem Umfang von den Schwan- kungen des allgemeinen Geschäftsganges abhängt und offenbar ein enger Zusammenhang zwishen Konjunktur und Eisenbahn- verkehr besteht. Während aber die konjunkturelle Entwicklung des Eisenbahnverkehrs in der Vorkriegszeit fast völlig von dem strukturellen Wachstum des Personen- und Güterverkehrs beherrscht wurde, steht der Schienenverkehr nach dem Kriege in heftigem Wettbewerb mit Kraftwagen und Flugzeug. Trobdem sind die Wirkungen der Wirtschaftskrisen auf den Eisenbahnverkehx au in der Vorkriegszeit deutlih zu erkennen: Der Personenverkehr steht in einem engen Zusammenhang mit der Entwicklung des Arbeitseinkommens, der Güterverkehr der Reichsbahn wird weit- gehend von dem Umfang der gewerblihen Gütererzeugung beein- slußt. Das hervorstechendste Merkmal des Reichsbahnverkehrs nah dem Kriege ist die außerordentlih hohe Fntensität der Konjunktur- shwankungen. Während sich die Verkehrsverluste näch den jewei- ligen Krisenjahren in der Vorkriegszeit zwischen 0,4 und 6,9 % je km Betriebslänge hielten, nahmen die geleisteten Personen- filometer von 1928 bis 1932 um 35,3 2%, die Tonnenkilometer um 416 % ab. Die damit verbundenen Ausfälle an Verkehrsein- nahmen in Höhe von mehr als 2 Mrd. RM haben die Deutsche Reichsbahn vor die s{chwierigsten Finanzprobleme gestellt. Der riesige Verkehrsapparat mußte troß mehr und mehr s{hrumpfenden Verkehrsvolumens nicht nux weitgehend aufrehterhalten werden, die Bedeutung der Reichsbahn für die Gesamtwirtschaft verlangte darüber hinaus eine weitgehende Unterstüßung dexr Reichsregierung im Kampf um die Milderung der Arbeitslosigkeit und eine Stübtung der Gesamtwirtschaft durch Auftragserteilung. Angesichts des Milliarden-Haushalts der Reichsbahn sowie des Ausmaßes der Konjunkturshwankungen im Eisenbahnverkehrx ist eine zuverlässige Voraus\chäßung der Verkehrseinnahmen von größter Bedeutung. Jm Herbst eines ieden Fahres müssen, die Einnahmen dos folgon- den ahres cejchäbt werden, Um jo die Unterlagen für die Aus- gabengestaltung wie für den gesamten Wirtschaftsþlan des kommenden Geschäftsjahres zu gewinnen. Die vorliegende Arbeit stellt sih zur Aufgabe, durch Klärung der Zusamenhänge zwischen allgemeinem Wirtschaftsverlauf und Verkehrsentwicklung zu- treffende Vorausshäzungen zu ermöglichen.

Aus der Berwaltung.

Staatssekretär Reinhardt über die „Finanz- und fteuerpolitischen Aufgaben der Gegenwart“.

Der Staatssekretär des Reichsfinanzministeriums Friy Rein- hardt gibt in seiner „Deutschen Steuerzeitung“ einen Ueberblick über die Finanz- und steuerpolitishen Aufgaben der Gegenwart. Er weist darauf hin, daß Nationalsozialismus in seiner leßten Schlußfolgerung Kanpf um die Sicherung des Lebensrechts der Nation N Daraus ergäben sich auf dem einschlägigen Gebiet zunächst folgende Aufgaben: Verminderung der sozialen, wirt- schaftlihen und finanziellen Not. Deshalb Kampf um die Ver- minderung der Arbeitslosigkeit durch Gewährung von Steuer- vergünstigungen, Darlehen und Zuschüssen. Dadurch würde eine Erhöhung der Umsäße, der Einkommen und des Verbrauchs und demgemäß des Steueraufkommens erreicht. Weiter sei die An- passung der Steuern an die bevölkerungspolitishen Grundsäße des Nationalsozialismus notwendig, soweit dies im Rahmen der allgemeinen Finanzlage bereits möglih sei. Hier komme neben der Gewährung von Ehestandsdarlehen, Kiyderbeihilfen und Ver- günstigungen für Hausgehilfinnen die höhere Kinderermäßigung bei der Einkommensteuer, die Einführung einer Kinderermäßigung bei der Bürgersteuer, Berüsihtigung des Familienstandes bei der Vermögenssteuer und Einführung von Freibeträgen für Kinder und Enkelkinder bei der Erbschafsts\steuer in Betracht. Da- durch werde u. a. die Kaufkraft junger Paare und kinderreicher

Familien erhöht, ebenso auch die Zahl der Eheschließzungen, Haus- stände und der Lebendgeborenen mit der Gesamtwirkung der Er- höhung der Nachfrage Ls Gütern und Leistungen, die wiederum eine Einkommens- und Verbrauchserhöhung bedeute und dem- gemäß ein besseres Steueraufkommen.

Schließlich gilt es nah den Darlegungen des Staatssekretärs u. a., die Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Reichsfinanzver- waltung zu erzielen zwecks restlosex Erfassung der Steuer, die dem Reich zustehen. Die Herstellung der steuerlihen Gleihmäßig- keit und steuerlihen Gerechtigkeit werde dadur ermögliht. Neben der besseren Ausbildung der Beamten käme in diejem Rahmen der Ausbau der Betriebsprüfungen und der geseßgeberischen Maßnahmen zur Sicherung der Steuerehrlichkeit und Steuer- pünfktlihkeit in Frage. Weiter bezeihnet der Staatssekretär die Sicherung der materiellen Vorausseßungen zum Aufbau der Deutschen Wehrmacht als notwendig. Das Aufkommen an Steuern des Reichs sei im Rechnungsjahr 1934 um rund 1,1 Milliarden Reichsmark größer gewesen als 1933; es werde 1935

um mindestens 1,2 Milliarden Reichsmark größer

werden als im Rechnungsjahr 1934, und es werde im Rechnungs- jahr 1936 dasjenige von 1985 erh&blih übersteigen. Dazu kommt die Vevbesserung der Haushalte der Länder und Gemeinden aus eigenen Steuern. Von der Summe der Verbesserungen müsse zu- nächst die Summe der Fehlbeträge abgezogen werden, mit denen die Haushaltsrehnungen für 1933 abschlossen. Der danach ver- bleibende Betrag stehe zur Abdeckung der kurzfristigen Vorbe- lastungen und zur Finanzierung des Aufbaues der Deutschen Wehrmacht zur Verfügung, Jede Maßnahme, die irgendwie ge- eignet sei, zu einex Verbesserung der öffentlichen Finanzen zu führen, stelle ein Mittel zur Verstärkung der materiellen Grund- lagen zum Aufbœu der Deutshen Wehrmacht dar. Fede Maß- nahme dieser Art sei Mittel im Kampf um die Sicherung des Lebensrechts dex Nation. Denn der Aufbau der Wehrmacht sei die elementarste Voraus'eßzung zux Sicherung dieses Lebensrechts, und das Lebensrecht der Nation wieder sei Vorausseßung für eine gedeihlihe Entwicklung auch der deutshen Wirtschaft.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater. Mittwoch, den 8. Fanuar.

Staatsoper: Madame Butterfly. Musikalishe Leitung: Swarowsky. Beginn: 20 Uhr. \

Schauspielhaus: Gyges und sein Ring. Tragödie von Hebbel. Beginn: 20 Uhr.

Staatstheater-Kleines Haus: Zwei Herren aus Verona, Komödie von Shakespeare. Beginn: 20 Uhr.

Mus den Staatlichen Museen.

Die angekündigte Sonderausstellung im Vorderasiatischen Museum (Erdgeschoß, Saal 13):

„Funde aus der deutschen Ausgrabung von Megiddo“ kann aus tehnishen Gründen erst gegen Mitte des Monats Fanuar eröffnet werden.

Sonderschau im RNeichspofstmuseum.

Jn derx Postwertzeichenabteilung des Reichspostmuseums ist die Sondershau „Entwürfe zu Freimarken für die Deutschen Kolonien, Ausgabe 1900“, durch Probedrucke zu diesen Kolonial- marken erseßt wordeèn. Man sieht u. a. Probedrucke nicht nur in der endgültig angenommenen, jondern auch in einer nicht zux Ausgabe gelangten Zeichnung, Farbproben zu den Rupienwerten Fx Deutsch-Ostafrika mit großer Zähnung (1124) und Proben zu zen 1905 für diese Kolonie ausgegebenen Marken in Heller- vährung.

Handelsteil.

tausch (+ 1%). J. G. Farben lagen wiederum unverändert, da-

Berliner Börse am 7. Fanuar.

Verstärkte Kaufneigung.

__ Gegenüber gestern zeigte sich an der Berliner Börse eine ziemlich zuversichtlihe Stimmung. Zwar bemerkte man eingängs noch vereinzelt Angebot, jedoch war bereits bei Beginn des Ver- kehrs die Tendenz gziemlih freundlih. Ueberwiegend ergaben sih kleine Besserungen. Das am Vortage kaum vorhandene Publi- kumsinteresse aus Westdeutschland wurde heute von verschiedenen Kaufaufträgen abgelöst und dementsprechend belebte sih das Ge- {äft im Verlauf und von diesem Zeitpunkt an kam die feste Tendenz auch kursmäßig deutlicher zum Ausdruck. Die Grund- stimmung blieb bis zum Schluß der Börse zuversichtlich.

Unter den Montanpapieren hatten Klöckner (+ 1) die Füh- rung. Daneben gewannen bei etwas größeren Umsäten Buderus und Mansfeld je 4 und Harpener 4 %. Unter den Braunkohlen- papieren wurde Jlse (— 114) in Rheinishe Braunkohlen ge-

gegen konnten Goldshmidt 1% gewinnen. Am Elektromarkt standen wieder A.E.G. im Vordergrund des Interesses (+ 4), da die Börse das Sanierungsverhältnis wieder Lees beurteilte. Sonst ergaben sd auf diesem Marktgebiet meist Bessecungen von 34 %, in R.W.E. kam Ware heraus (— 1). Untex den P apieren gingen Kontigummi um 1% nah oben, desgleichen Ver- ehrswesen, während inoleumwerte durchweg M % höher lagen. Die Mitteilung über den Verkauf des Verwaltungsgebäudes Legte bei Engelhardt an (+ 2%).

Auch die Tendenz des Kassamarktes war recht freundlich, eben- falls ergaben sih in Rentenwerten verschiedentlih kleine Kurs- besserungen. Der Geldmarkt ist weiterhin recht flüssig. Tagesgeld stellte sih wieder auf 3 bis 3/4 % und darunter. Am internatio- nalen Devisenmarkt war das e Pfund gut behauptet un wurde in Berlin auf 12,27 (12,264) RM festgelept. Der Dollar- kurs blieb mit 2,488 RM unverändert.

——_———

eilt, lag der im November 1935 um 4 %

H Halbjahr 1995 + 3 %, 3.

Fund

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 5 vom 7. Januar 1936. S.

3

Die Einzelhandelsumsäßze im November 1935.

Wie die Forschungsstelle für den Handel beim RKW. mit-

Bor der Gesamtumsäbse des doutshen Einzelhandels höher als im November 1934. Ein leberblick über die Pinsaventigta ait 1E N eris in Lr Heri Verlauf des Jahres 1935 (Umfaßzunahme gegenuber 1024: 4 Hal! , V R E E und Ol tober 1935 + 1 2%) berehtigt zu der Vorschäßung, daß der Stuzet- handel im Jahre 1395 Güter im Werte zwishen 24 Mrd, RM 25 Mrd. RM umgeseßt hat, gegenüber einem Werte von

9375 Mrd. RM im Jahre 1934. Hierin wirkt sich die im Jahre

11935 eingetretene weitere Steigerung des

Volkseinkommens aus. Dex Umsayverlauf im Einzelhandel gestaltete sich im Novem-

ber günstiger als in deu vorhergehenden Monaten, von denen der Oper einen leichten Umjaßrücgang (— 1%), dexr Oktober Abonn eine, wenn auch noh {wache Ümsaßzunahme (+ 1%)

71935 um 23 %

handelsumsäbe_ eir ecenuber * mäßigen und indexmäßigen Preisveränderungen

4 Grünen i ( ! n jet haben durch ihre Zielsezung und durch ihre Mannigfaltigkeit in

der Aufgabengebiete

nüber den entsprechenden Vorjahrsmonaten gebracht hatten.

Zum Verständnis dieer Unterschiede der Entwicklung is zu be- Friücksichtigen, daß der Oktober 1934 unter den Wirkungen der S Hamsterwelle, die damals namentlich in Textilwaren ihren Höhe-

unkt erreicht hatte, außergewöhnlich starke Umsayzunahmen ge-

Tbracht hatte, deren Ausmaß im November 1934 bereits erheblich F uvüdckging.

Debhnt man diesen Umsabvergleih für Oktober und tovember auf die Gesamtentwicklung der Konjunktur seit ihrem effstpunkt aus, so zeigt sih, daß die Oktoberumsäße im Jahre höher als 1933 und um 22% höher als 1932 agen. Die Novemberumsäßbe dagegen lagen 1935 gegenüber 1933 ur um 17 %, gegenüber 1932 jevoch um 24 % höher. Das Zurüd- führen dieses Vergleichs auf die Monate Oktober und November 1932 rechtfertigt sih aus der Tatîache, daß ab November 1933 die Einzelhandelsumsäße in ihrer Gesamtheit fast ununterbrochen ihren Aussticg fortgeseßt haben, und daß mithin sür die Monate Oktober und November 1935 ein Vergleich mit dem Tiefpunkt der Konjunktur nur bei einem Zurügehen auf 1932 mög-

ist.

Diese erheblichen Umsaßerhöhungen seit dem allerdings außerordentlich niedrigen Umsaßstande des konjunkturellen Tief- punktes von Ende 1932 sind zum größeren Teil auf eine Vermeh- ryna der vom Einzelhandel umaeseßten Warenmengen zurüd- zuführen, nur zu einem geringeren Anteil auf eine Er- höhung der Preise. Der Reichsindex für die Lebenhaltungs- fosten ohne Wohnung lag im November 1935 um 0,7 2% höher als im November 1934, um 2,8 % höher als im November 1933 Und um 4,5 % über dem Preisstande vom November 1932. Bei jeder Gegenüberstellung der Reichsindexziffer für die LebenshaltungSs- fosten mit der Entwicklung von Umsabwerten des Einzelßandels ist nahdrücklich daran zu erinnern, daß die vom Lebenshaltungs- fostenindex erxfaßten Güter sih nur zu einem Teil mit den vom Einzelhandel umge*eßten Waren decken, und daß die Vreisentwick- lung für die im Lebenshaltungsfostenindex nicht erfaßten Waren- arten und Qualitäten niht amtlih ermittelt wird. Es is mit- hin nicht möglih, den Grad der Mengenbewegung der Einzel- aus seiner Gecoenüberstellung von umsaßwert- mit Genauig- feit zu errechnen, dies 1nêsbesondere dann niht, wenn in der

Vergleichszeit die Gattungen und Qualitäten der umgeseßten Waren wesentlihen Wandlungen unterworfen waren. Die Ge- samtbetrahtung des Umsaßverlaufs im Oktober und November 1935 und 1934 ergibt den Eindruck, daß die Verbraucher in den leßten beiden Jahren im Spätherbst in gewissem Umfange Vor- eindeckungen vorgenommen haben, die allerdings in beiden Fahren auf verschiedenen Bedarssgebieten erfolgten. Während im Herbst 1934 umfangreihe Einkäufe, insbesondere in Textilwaren, er- folgten, haben im Hevbst 1935 die Verbraucher größere Teile ihres Einkommens nach dex im Vorjahr erfolgten reichlihen Eindeckung n Textilien nunmehr dem Bedarf in Lebensmitteln zuwenden önnen.

Jm einzelnen sei erwähnt, daß die Umsäße der Lebensmittel- fahgeschäfte im November 1935 um 18,4% über dem Stande vom November 1934 und um 31,3% über dem November 1933 lagen. Jm ganzen kann damit gerechnet werden, daß in den Lebensmittelfachgeshäften der hier erfaßten Art von November 1934 auf 1935 nicht nur die Werte, sondern auh die Mengen der umgeseßten Lebensmittel erheblih gestiegen sind. Fm Beklei- dungseinzelhandel sind die Umsäße der Textilwarensachgeschäfte im Gesamtdurchshnitt im November 1935 gegenüber den stark gestiegenen Umsäßen im Vorjahrsmonat um 4% wertmäßig zurückgegangen gegenüber dem November 1933 lagen sie um 20 % hoher. Die Ümsäve der Schuhwarenfachgeschäfte lagen im November 1935 um 2 % unter den Werten des November 1934, um 2,5 % unter denen des November 1933. Bei den umgeseßten Textilwaren sind hierbei die Mengen stärker als die Umsaßwerte zurückgegangen. Gegenüber November 1933 liegen die Mengen der umgeseßten Textilwaren allerdings auch im Berichtsmonat höher. Der Umsaßrückgang der Schuhwarenfachgeschäfte beruht um Teil auf einer Senkung der Preise. Fn der Gruppe der Fachgeschäfte mit Hausrat und verwandten Gegenständen ein- \hließlih des Funkeinzelhandels liegen Umsaßsteigerungen vor, die gegenüber dem November 1934 gwishen 5% und 10 2% und gegenüber dem November 1933 zwischen 16% und 27 % lagen. Fn der Umsaßbewegung dieser Einzelhandelsgruppe ist im Ver- gleih mit dem 1. Halbjahr 1935 insbesondere die Erholung be- ahtlich, die in dem mit dem Baumarkt eng verbundenen Einzel- handel mit Oefen, Herden und Bauartikeln eingetreten ist. Ueber die Umsabsteigerung der Vormonate hinaus sind in einigen Zweigen des Einzelhandels, wie im Handel mit Drogen, im Ührenhandel und in den Blumengeschäften, die Umsäße im No- vembex 1935 gegenüber dem Vorjahr zum Teil nicht unerheblich angewachsen; ein nicht ganz so günstiges Ergebnis erreichte der Handel mit Papier, Schreibwaren und Bürobedarf. Von den ländlihen Gemischtwarengeschäften Haben am günstigsten die- jenigen, die vorwiegend Lebensmittel führen, abgeschnitten; ihre Umsäte sind im November 1935 dem Werte nah um 12 % über den Stand im November 1934 und um 31,2% über den im No- vember 1933 gestiegen. Ein Teil der ländlihen Gemischtwaren- geschäfte, der vorwiegend Textilwaren führt, weist dagegen, ähn- lih wie die Textilfachgeschäfte, einen Umsaßrückgang auf, der allerdings nux 1% gegenüber November 1934 ‘beträgt,

Die Beteiliaung des Reichsnährstandes an der Grünen Woche 1936.

Schon die Lehrschauen des Reichsnährstandes auf den leßten Wochen und die Reichsnährstandsausstellungen selbst

der Ausführung gezeigt, daß der Reichsnährstand sich niht darauf beschränkt, „die Jnteressen der Landwirtschaft zu vertreten“ und daher nur für einen beschränkten Kreis von Interesse ist. Aus-

Ï gehend von der rassevolitishen und kulturellen Bedeutung des * Bauerntums für Volk und Staat umfaßt er die Fülle aller poli-

tischen und wirtschaftlichen Erscheinungen deutschen Bauerntums, a's einen wesentlichen Teil des deutschen Volkes. Daher wirken sich alle volitishen und wirtschaftlichen Maßnahmen, die von der Reichsführung veranlaßt werden, auf das Bauerntum und den Reichsnährstand aus. Aus diesem Grunde wird die Darstellung und Zielseßungen des Reichsnährstandes immer mannigfaltig und für alle Volksgenossen von aktueller Be-

= deutung sein.

Die Grüne Woche 1936 hat das besondere Bestreben, sich

mit ibren Lehrschauen an den städtischen Volksgenossen zu wenden.

Der Fortschritt unserer Ausstellungstehnik und die wachsende Ausstellunaserfahrung haben zu einer klaren und einfachen Dar- stellungsform geführt, die jede. auch den nicht unmittelbar Fnter-

J eVierten. anspriht. So werdén die 3 Hauptgebiete der vom Reichs-

nährstand auf der Grünen Woche gezeiqten Lehrschauen auch für alé ‘von Jnteresse sein. Erzeuanngsshlaht und Marktordnung, der einleitende Teil \vricht den städtishen Verbraucher direkt an.

Erzeugungsschlacht soll ihm nicht etwas Fremdes sein. fondern

zusammen “schaftlichen

mit der Marktordnung zeigen, daß diese beiden wirt- Aufgaben des Reichsnährstandes nicht gelenkt werden unter dem Vrofitblick eines „Jnteressentenhaufens“, sondern

“unter dem Gesichtspunkt tiefer Verantwortung vor Volk „und Reich. Jm vergangenen Fahre wurde für diese Teile der Grünen

Warenlenkung.

Woche der Ausdruck „Sozialismus der Tat“ geprägt. Sozialismus der Tat ist gerechte Verteilung der Erzeugung unseres Heimat- bodens. soziale Preisgestaltung, sinnvolle Vorratspolitik und klare Alles dieses geht den Verbraucher unmittelbar an. und im QZeitminkt der Devisenverknavpung und einzelner Ver- sorqunosschwierigkeiten ist auch die Erzeugungsschlaht in sein Jnteresse gerückt. Die Darstellung dessen, wie der Bauer die Er-

zeugunqsshlaht schlägt und welches Ziel er verfolgt, ist unmittel-

bar auf das Blicffeld des Städters zugeschnitten. Die Schließung der Futtermittellücke, darauf aufbauend die Schließung der Fett- lücke, die Möglichkeiten der Erweiterung der deutschen Woll- Und

Leinerzeugung und wie die einzelnen Gebiete heißen mögen, '

enden sich direkt an den Städter, nicht ohne auch dem Bauern nd Landwirt wieder wertvolle Anregungen zu geben. Fn allem

vefommt man einen Ueberblick über, den Stand und die Möglich-

Politik des Rek{ch8snährstandes, wo

keiten der Ernährung aus eigener Scholle uyd die En#+wicklung und den Stand der Versorgunaslage.

Zeigt der wirtschaftlihe Teil bereits die enge Verbindung zwischen den Interessen von Stadt und Land, so gibt der weitere Teil, der sih mit den Beziehungen zwischen städtishem Arbeiter, landwirtschaftlihem Arbeiter und Bauern befaßt. das gleiche Bild. Der städtische Arbeiter stammt niht®* nur aus bäuerlichem Blut, sondern hat sich auch über die familiären Beziehungen hinaus den Blick für Boden und Bauern, für Natur, Tiere und Pflanzen erhalten. Auch diese Beziehungen finden eine würdige und ein- dringlihe Darstellung, ob sie auf die Schrebergartenbewegung oder auf die Naturliebe des Bauern hinweisen. Der Arbeits- dienst, der mit einer eigenen Ausstellung vertreten ist, zeigt hier den Arbeitsdienstmann als lebendes Verbindungsglied zwischen Stadt und Land, wenn er Neuland kultiviert, auf denen dereinst Bauernhöfe erstehen sollen oder wogendes Korn die Grundlage unserer Versorgung verbessert. Dex Landarbeiter aber ist ebenso wie der Bauer Blutsquell unseres Volkes. Die geschichtliche Dar-

j lee seiner Entwicklung zeigt Verirrungen, die im liberalisti-

chen Zeitalter ihren Höhepunkt erreichen, die aber durch die Bauerx und Arbeiter in ‘einer Front stehen, wieder ausgemerzt werden. ' Jm 3. Teil wendet sich die Ausstellung den aktuellen poli- tishen Maßnahmen, den Erfolgen des Nationalsozialismus 1935

zu. Wehrhaftigkeit und Erbgesundheit stehen im Vordergrund und zeigen die großen Aufgaben des Reichsnährstandes. Der Bauer; ein friedliherx Mann, greift nur selten zum Schwert, wenn seine Sippe und sein Boden bedroht werden. So war es son beim germanishen Freibauern und erst die mittelalterliche Ent- wicklung trennte den Bauern vom Soldaten, die im Zeitalter des 30jährigen Krieges -sogar zu einer ausgesprochenen Feindschaft anwuchs. Ueber die großen Hohenzollern Friedrih Wilhelm und Friedrich, über Scharnhorst mit seiner Landwehr geht die Ver- einigung von Bauern und Wehrmann bis zum großen Kriege. Im Reichsnährstand soll der wehrhafte Bauer wieder die Syn- these werden. Der Bauer als Träger der Wehrkraft ist der beste Hüter des Friedens. Wenn aber der Bauer nur selten zum Schwert greift, muß er in- der Zwischenzeit seinen Körper für diesen Dienst bereithalten. Wehrspiele haben diese Aufgabe schon in früherer Zeit erfüllt. Sport soll nah dem Willen des Reichs- nährstandes neben der Erfüllung der Wehrpflicht diese Aufgabe übernehmen. Die Schwere der Arbeit hat den Bauern oft körper- lih {wer und unbeholfen gemacht und hat sich auch seelisch aus- ewirkt. in frischer freier Sport soll seinen von der Arbeit sier belasteten Körper lockern und ihm frishen freien Sinn geben. Die Ausstellung zeigt, in. welcher Weise der Reichsnähr- stand hier führend vorgeht, und welche Ziele er im einzelnen verfolgt.

dis aber nugt ein kulturell hochstehender, friedlicher, wehr- hafter Bauer, wenn nicht eine folgende starke Generation diese Eigenschaften übernehmen und weitergeben kann. Dem gesun - den Kind ist deshalb ein besonderer Raum gewidmet.

Dieser kurze Ueberblick zeigt die Mannigfaltigkeit der Schauen, mit denen sih der Reichsnährstand an der Grünen Woche beteiligt.

Dr. Roseubrock.

L Generasversammlunaskalender für die Woche vom 13. bis 18. Fanuar 1936.

Montag, 13. Fanuar. Köln: Hirsh-Bräu A.-G., Köln-Bayenthal, 12/4 Uhr. Dienstag, 14, Fanuar. Berlin: Fudustciegas A.-G., Berlin, 11 Uhr. Berlin: Vereinigte Königs- und Laurahütte A.-G. für Bergbau 1 und Hüttenbetrieb, Berlin, 11 Uhr. Kirchheim-Teck: Kolb & Schüle A.-G., Kirchheim-Teck, 11 Uhr. Nürnberg: Bast A.-G., Nürnberg, 11 Uhr. Worms: Eichbaum-Werger-Brauereien A.-G., Worms, 11 Uhr. 4 Mittwoch, 15. Fanuar.

Berlin: Deutsch-Ueberseeishe Petroleum-A.-G. vorm. Josky & Co., Hamburg, ao. H.-V., 17 Uhr. Frankfurt/M.: Henninger-Braäu - A.-G., Frankfurt/M., 114 Uhr. Köthen: Mälzerei A.-G. vorm. Albert Wrede, Köthen, 124 Uhr. München: Aktienbrauerei zum Löwenbräu, München, 104 Uhr.

Donnerstag, 16, Fanuar. Berlin: A.-G. Georg Egestorffs Salzwerke und Chemische Fabriken, __ Berlin, ao. H.-V., 11 Uhr. Berlin: Rosiny-Mühlen A.-G., Duisburg, 11 Uhr. Berlin: Wittener Walzen-Mühlen A.-G., Duisburg, 114 Uhr. Greiz: Färbereien und Appreturanstalten Georg Schleber A.-G., Reichenbach und Greiz, ao. H.-V., 17/4 Uhr. Hamburg: Neue Norddeutsche und Vereinigte Elbeschiffahrt A.-G., _ Hamburg, ao. H.-V., 114 Uhr. e E Feuer-Versicherungs-Anstalt, Leipzig, ao. H.-V., L: Weimar: Thüringische Spinnfaser A.-G., Berlin, ao. H.-V,, 17 Uhr.

Freitag, 17. Fanuar.

Berlin: Schultheiß-Payenhofer Brauerei-A.-G., Berlin, 114 Uhr. Stuttgart: Stuttgarter Hofbräu A.-G., Stuttgart, 11 Uhr.

Sonnabend, 18. Fanuar. Berlin: AWG. Allgemeine Werkzeugmaschinen A.-G., Berlin- Weißensee, 12 Uhr. Emden: Emder Heringéfischerei A.-G., Emden, 174 Uhr. Emden: Großer Kurfürst, Heringsfischerei A.-G., Emden, 184 Uyr. Krefeld: Stahlwerk Beer A.-G., Willich, 9 Uhr. München: H. Henninger-Reifbräu A.-G., Erlangen, 11 Uhr. Stettin: Pommersche Provinzial-Zuekersiederei, Stettin, 12 Uhr. Stuttgart: Fr. Hesser, Maschinenfabrik A.-G.,, Stuttgart-Bad Cannstatt, 11 Uhr.

Freund,

Bewegung der Unternehmungen.

Nach Mitteilung des Statistishen Reichsamts wurden im Dezember 1935 4 Aktiengesellschaften mit zusammen 9,6 Mill. RM Nominalkapital gegründet. Ferner wurden 21 Kapitalerhöhungen um zusammen 10,9 Mill. “-RM vorgenommen und 34 Kapital- herab'eßungen um zusammen 14,8 Mill, RM. ‘75 Atktiengefell- schaften mit einem Nominalkapital von 16,2 Mill. RM wurden aufgelöst, darunter 3 wegen Konkurseröffnung. Der Kurswert der gegen Barzahlung im Monat Dezember ausgegebenen Aktien betrug 15,2 Mill. RM.

Fernex wurden 144 Gesellschaften m. b. H., 1341 Einzel- firmen und Personalgesellshaften und 130 Genossenschaften ge- gründet. Aufgelöst wurden 612 Gesellschaften m, b. H. (darunter 927 von Amts wegen gelöscht), 1221 Einzelfirmen und Perjonal- gesellschaften (darunter 91 von Amts wegen gelöscht) und 157 Ge- nossenschaften.

Eröffnung des 9pel-Werkes in Brandenburg.

Die Adam Opel A.-G. eröffnet dieser Tage ihr neues Last- fraftwagenwerk in Brandenburg a. d. Havel. Zu diesem Ereignis machte der Betriebsführer der Opel-Werke, Dr. R. A. Fleischer, einige Ausführungen übex die Gründe und Absichten dieses Neubaus. Dank der von der Reichsregierung so entschlossen geförderien und immer weiter fortschreitenden Motorisierung unseres Vaterlandes sind viele Betriebe der Automobilindustrie heute an der Grenze ihrer Kapazität und Leistungsfähigkeit an- gelangt. Neue Produktionsstätten oder Erweiterungen bestehender Anlagen sind somit zwangsläufig notwendig geworden. Wie bekannt ist, hat sih die Adam Opel A.-G. in enger Zusammens- arbeit mit den zuständigen Kreisen der Reichsregierung entschlossen, die gesamte Lastwagenproduktion von Rüsselsheim nah Branden- burg zu verlegen. Hierfür sprachen besonders die günstigen Transportmöglichkeiten zu Wasser und zu Lande und die günstige Lage zu großen Lieferwerkein.

Unaufhaltsam ist das Tempo, mit dem die deutshe Motori- sierung voraneilt, sprunghaft sind die Ziffern des Kraftwagen- bestandes in den leßten vier Jahren gestiegen (1932: 735 000 Per- sonen-, Liefer- und Lastwagen, Januar 1936: 1 138 000 Wagen).

Ritte 1932 kommt ein Kraftwagen auf 88 Einwohner, Ansang Fanuar 1936 bereits auf 59 Einwohner. Deutschland hat damit zum erstenmal den Weltdurchschnitt von 58 praktisch erreiht. Fn der Reihe der hochmotorisierten Länder ist Deutschland heute an die vierte Stelle, vor Kanada, aufgerückt. Die Entwicklung des Kraftwagenabsaßes in Deutschland hat das überraschende Ergebnis gehabt, daß von 1932 auf 1935 der Lastwagenabsaß stärker gestiegen ist als der Personenwagenabsaß, obwohl die Steuervergüntsti- gungen nux den Erwerb von Personenwagen betrafen. Seßt man den Absay des Jahres 19832 gleih 100, dann beträgt der Last- wagenabsaß des Jahres 1935 447 % und is damit höher als der Personenwagenabsaß mit seiner an sih {hon eindrucksvollen Steigerung auf 412 %. Besonders das Jahr 1935 zeigt eine außerordentliche Erhöhung der Zulassungsziffern dec Liefer- und Lastwagen von 19 904 (1934) auf 30 250 (1935). Das entspricht einex Zunahme von rund 50 %. Diese unaufhaltsam vorwärts- dringende Entwicklung forderte gebieterisch die Schaffung neuer Produktionsmöglichkeiten modernster Art. Opel will nicht an bestehende Anlagen Erweiterungen fügen, sondern der Eigen- entwickélung des Lastwagenbaues freie Bahn geben. Unter Ver- wertung E Erfahrungen und unter Bernet ngant besonders im Export liegender Aufgaben hat sie das neue Wer in Brandenburg errichtet.

Das Werk, das nah den modernsten Gesichtspunkten des Betriebsbaues errichtet ist, wurde in 190 Tagen erbaut. Es kann bei drei Arbeitsshihten 150 Lastwagen (Typ Opel-Bliß) pro- duzieren und beschäftigt im Augenblick 800 Arbeiter. Bei einem Arbeiten in drei Schihten wird sich diese Fes auf etwa 2500 c ne til 15 % der Arbeiter wurden aus Rüsselsheim herüber- geholt, vor allem Facharbeiter, sollen aber, wenn eine Schulung der brandenburgischen Belegschaft durchgeführt ist, Zug um Zug wieder in ihre Saint entlassen werden. Weitere 15 % stammen aus Notstandsgebieten, z. B. aus Schlesien und Danzig. Der Produktionsbetrieb des Werkes is in einer Halle mit 1200 Werk- Lm Nen zusammengefaßt; die Maschinen stellen einen

nlagewert von 7 Mill, RM dar. Die gesamten Baükosten des Werkes betrugen 14 Mill, RM und wurden aus sigenen Mitteln der Firma aufgebracht. j E

Das Werk zeichnet sich durxh einen außerordentlih günstigen Standort aus; das gilt sowohl transport- als auch rohstoffmäßig. Außerdem ist die Lage des. Werkes besonders günstig für den Uebersee-Export.

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