1936 / 10 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 13 Jan 1936 18:00:01 GMT) scan diff

Neich8- und Staat2anzeiger Nr. 10 vom 13, Januar 1936.

Irtichtamtliches.

Aus der Verwaltung.

VBeranlagungsgrundsäge, die die Finanzämter erstmalig für 1936 beachten. :

Jn seinem umfangreihen Runderlaß über Veranlagungs- rihtlinien zur Einkommensteuer und Körperschaftssteuer für 1935 teilt der Reichsfinanzminister u. a. mit, daß im allgemeinen in Zukunft die Richtsäße nah einheitlihen Grundsäßen aufgestellt werden müssen. Er bezeihuet dann die Grundsäße, die erstmalig für 1936 einheitlich von allen Le O bei Aufstellung von Richtsäßen zu beachten sind. Danach ist es Aufgabe der Landesfinanzämter, für ihren Bezirk die Richtsäge aufzustellen. Es ist zweckmäßig, daß benachbarte Landesfinanzämter sih zu Gruppen zusammenschließen und einheitliche Richtsäye aufstellen, soweit die wirtschaftlichen Verhältnisse der Bezirke es ermöglichen. Die Landesfinanzämter haben im Laufe des Kalenderjahres geeignetes Material, insbesondere über Preisbildung, Markt- ordnung, Konjunkturentwicklung und wirtschaftlihe Verände- rungen aller Art zu sammeln. Es sind auch die Berufsstände und Berufsverbände, soweit ihre Zuziehung Erfolg verspricht, zu hören. Daneben können andere Sachverständige, Vertrauenspersonen, Ge- meindebehörden usw. beteiligt werden. Es muß sih das Durch- \hnittsgewinnergebnis für den normalen Betrieb ergeben. Die Aufstellung von Richtsäßen ist auf diejenigen Betriebsgrößen zu beschränken, bei denen die Betriebe untereinander vergleichbar sind. Im übrigen dürfen die Umsaßgrenzen den Umsay nicht über- steigen, der einem Gewerbeertrag von 6000 RM entspriht. Für Steuerpflichtige mit jährlihen Umsäßen von mehr als 200 000 RM sollen Richtsäße überhaupt nicht aufgestellt worden. Für 1935 soll es im wesentlichen noch bei Richtsäßen nah Maßgabe der bis- herigen Uebung der einzelnen Landesfinanzämter verbleiben.

Jm übrigen gibt der Minister u. a. noch bekannt, daß bei Entlassung aus dem Dienstverhältnis Sh freiwillig gezahlte Entschädigungen bis zur Höhe des leßten Fa resarbeitsverdienstes steuerfrei bleiben können, wenn hinreichender Anlaß zur Ge- währung der über die sonst vorgesehenen */,, hinaus erhöhten Ab- findung bestanden hat. Bei den Reisekosten verfügt ‘er noh, daß von dem an sih steuerfreien Betrage der Kosten für Geschäfts- reisen die Ersparnisse abzuziehen sind, die durxh Abwesenheit des Steuerpflichtigen in seinem Haushalt erzielt werden. Diese Er- sparnisse sind ener a, Um fleinlihe Nachprüfungen zu ver- meiden, soll von einer Besteuerung dieser Ersparnisse dann abge- sehen werden, wenn dexr Abschlag für die einzelne Dienstreise eine RM nicht übersteigt. Diese Abschläge sind von den Beträgen zu berechnen, die die Reisekostenentshädigung der vergleichbaren Reichsbeamten überschreiten. , s

Wie amtlih bekanntgegeben, müssen die Steuererklärungen zwischen dem 1. und 29. Februar 1936 abgegeben werden. Die Vordruce sollen zwischen dem 10. und 31. Fanuar versandt werden. Der Wortlaut der Veranlagungsrichtlinien ist im Reichssteuerblatt Nr. 3 vom 11. Fanuar S Thianvn,

Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.

Dienstag, den 14. Fanuar.

Staatsoper: Die Barberina. Bäuerishe Tanz- \szen en. Musikalische Leitung: Trantow. Beginn: 20 Uhr.

Schauspielhaus: Gyges und sein Ring. Tragödie von Hebbel. Beginn: 20 Uhr.

Staatstheater Kleines Haus: Zwei Herren aus Verona. Kombödie von Shakespeare. Beginn: 20 Uhr.

Handelsteil.

Berliner Börse am 13. Fanuar.

Kurse steigen weiter.

Die Erwartung günstiger Abschlüsse bei den verschiedensten Gesellschaften auch für das Fahr 1935 regte die Kauftätigkeit des Publikums auch an der heutigen Berliner Börse wieder an. Die Umsaßtätigkeit war lebhaft wie an den Vortagen, und in einer Anzahl von Papieren kamen Umsäße zustande, wie sie seit langem nicht mehr beobachtet werden konnten. Wenn sih auch im Ver- lauf der Vörse die höchsten Tageskurse nicht immer halten konnten, weil die Kulisse die feste Tendenz zu Glattstellungen benutte, blieb Uu feste Grundstimmung bis zum Schluß des Verkehrs erhalten.

Troß größerer Ordereingänge am Markt der Montanpapiere waren nux Mannesmann um 4 und Stahlverein um 4 % ge- bessert, da in den meisten Papieren dieses Marktes die Kaufauf- träge der ‘Privatkundschaft durch Abgaben der Kulisse kompensiert wurden. Von den Braunkohlenpapieren gingen Flse Genußscheine und Niederlausißer Kohlen um je 14 nah oben. Unter den Kalipapieren bestand für Aschersleben (+ 1%4) etwas Nachfrage. Auch in F. G. Farben war die Umsaßtätigkeit niht unbedeutend (+ 2%), in Chemische Heyden (— 1) bemerkte man Gewinnmit- nahmen der Kulisse. Am Markt der Elektropapiere fand die Auf- wärtsbewegung der A. E. G.-Akftie um so mehx Beachtung, als die Verwaltung kürzlich vor übertriebenem Optimismus hin- sihtlih des Abschlusses dex Gesellshaft gewarnt hatte. Sonst ge- wannen Dessauer Gas 114; Deutsche Kabel und R. W.E. je 1%, während Schlesishe B Gas 1s % niedriger einséßten. Unter den Spezialpapieren gingen Verkehrswesen erneut um 2% nach oben.

Leipziger Frühsahrsmesse 1936.

Auf der diesjährigen Frühjahrsmesse (1. bis einschl. 9. März) wird wiederum eine Getriebeshau veranstaltet werden, die vom Ausschuß für wirtschaftliche Fertigung und der Wirtschaftsgruppe Maschinenbau gemeinsam duxrchgesührt wird. Aus allen Jndustriezweigen werden Getriebe losgelöst von der . Maschine oder in Modellform für die verschiedensten Bewegungen und Aufgaben gezeigt werden, damit sie eingehend studiert und ver- glichen werden können.

Ebenso findet in Verbindung mit der Großen Technischen Messe und Baumesse eine Ausstellung von Erfindungen (Messe für gewerbliche Schußrechte) statt. Es ist Sorge dafür getrageu, O wirklih ernsthafte und neue Erfindungen ausgestellt werden.

Die Sonderschau für Tropenbedarf und Auslandssiedlung, die bereits in den früheren Fahren starke Beachtung fand, wird auf der A O 1936 in Halle 8 des Ausstellungsgeländes der Großen Technishen Messe und Baumesse stattfinden. Fn dieser Sondershau werden von einer großen Zahl von Aus- stellern der Leipziger Messe für die Verwendung in tropischen und subtropishen Gebieten besonders geeignete Verbrauchsgüter und Produktionsmittel gezeigt, außerdem beteiligt sih eine Reihe wissenschaftlicher Fnstitute, u. a. die Kolonialshule Wißenhausen, an dieser Schau. Fn Verbindung mit der Sondexschau ist vom Leipziger Meßamt eine besondere Beézugsquellenkartei für Er- zeugnisse eingerichtet, die für tropishe und subtropishe Länder besonders geeignet sind. Um die FJnteressenten auf die Tropen- hau aufmerksam zu machen, hat das Leipziger Meßamt eine Sonderwerbung vom 40. zum 40, Breitengrad füx diese Ver-

S. 2

Geplante Kunstpreßzstoffausfstellung.

Die Fachgruppe „Kunststoffe“ der Wirtschaftsgruppe „Che4 mische Fndustrie“ hielt kürzlih in Berlin eine Mitgliederversamna

lung ab, auf der die Durhführung einer Kunstpre Nota ang À Der Leiter der Fachgruppe, Divekior Graepel, |

angeregt wurde. Marburg, wies darauf hin, daß angesichts der steigeuden Bedeu- tung der Kunststoffe eine derartige Ausstellung zweifellos vregstes M E O werde. Wenn die Vorarbeiten rash vonstatten gehen, hofft man, die geplante Schau bereits im Frühjahr 1936 abhalien zu können. Da der Kunstpreßstoff als neuer Werkstoff in zahlreihen Fndustrie- und Gewerbezweigen: immer mehr an Boden gewinnt und sih stellenweise bereits ein gewisser Mangel an geshulten Fachleuten zeigt, hält die Fngenieurshule int Jlmenau ab 20. Fanuar 1936 einen Acht-Wochen-Sonderkursus über Pveßstofftechnik ab. Der Unterricht soll RO auf theoretische und praktishe Fragen der Technologie der Kunstharzstoffe, des Preßverfahrens und auf Fragen des Baues von Preßwerkzeugen erstrecken. 0%

Die nationale Krafstwirtschaft.

Zum Programm der Dritten Weltkraftkonferenz in Washington vom 7. bis 12. September 1936,

Das Deutsche Nationale Komitee der Weltkraftkonferenz teilt mit: i

Die im Jahre 1924 unter dem Namen „World Power Consa ference“ (Weltkraftkonferenz) ins Leben gerufene große Kongreßs organisation lenkt von Fahr zu Fahr mehr die Augen der ganzen Oeffentlichkeit auf ihre Arbeiten. Bedingt wird die steigende An4 teilnahme niht nur durch den immer größer werdenden Einfluß der Kraftversorgung auf das gesamte menschliche Leben, sondern auch dadurch, daß es der Weltkraftkonferenz gelungen ist, bisher eine ganze Reihe bemerkenswerter Tagungen in Europa und einmal auch in Asien abzuhalten. Man erinnert sich noch der Zweiten Volltagung der Weltkraftkonferenz, die im Funi 1930 in Berlin stattfand, und zu der nahezu 4000 Fachleute aus dem Fn land und von allen Erdteilen erxshienen waren. Die leßte Teil« tagung hat 1933 in den skandinavishen Ländern stattgefunden, und im Juni d. J. findet ebenfalls eine Teilkonferenz unter dem Titel „Chemie-Fngenieur-Kongreß“ in London statt. i

Als Ort dex Dritten Volltagung ist nun endgültig Washington bestimmt worden, und das Amerikanishe Nationalkomitee der Weltkraftkonferenz hat im Einvernehmen mit der Regierung der Vereinigten Staaten nunmehr die offiziellen Einladungen für den vom 7. bis 12. September stattfindenden Kongreß an alle Länder hinausgehen lassen. j

Wie jede vorhergehende Tagung steht auch die dritte Voll«- tagung unter einem besonderen Leitwort, das die Amerikaner „The National Power Economy“ genannt haben. Das Amerikanische Nationale Komitee will keine Sonderberichte über bestimmte tech- nishe oder wirtshaftlihe Sonderfragen, sondern will alle Berichte gewissermaßen auf einen gemeinsamen Nenner bringen, d. h. sie sämtlih unter dem Gesichtspunkt der sozialen und wirtschaftlichen Juteressen einer Nation behandelt wissen. Die Vorbereitung und Durchführung der deutschen Berichterstattung für die Dritte Weltkraftkonferenz liegt, wie bei den früheren Tagungen, in den Händen des Deutschen Nationalen Komitees der Weltkraftkonfe- renz, Berlin NW 7, An das auch zuständig ist für die Anmeldung derjenigen, die an der Tagung! perjönlich teilzunehmen wünschen. Es wird Vorsorge getroffen werden, die deutshen Teil- nehmer in Sonderfahrten nah Amerika zu bringen, um hierdurch die Kosten auf ein Mindestmaß zu senken.

ay, F C

# ban i F im allgemeinen durhaus

li raschen Aufeinanderfolge # obligationen liege.

Y Die Einfuhr hat sich demnach mehr und me Exportlage angepaßt. # 461,3 Mill. stffrs. gegenüber 590,2 Mill srs. im Fa

Neichs8- und Staats3anzeiger Nr. 10 vom 13, Januar 1936. &. 3

Wirtschaft des Nuslandes.

Die Baseler Sonntagskonferenz der Itotenbantk- i präsidenten.

Basel, 13. Fanuar. Die S au ereny der zur Ver- waltungsratssigung der BFFZ. nah sel gekommenen Noten- bankpräsidenten zeichnete sich wiederum dur ihre Kürze aus. Nach der Berichterstattung einzelner Gouverneure über besondere inanzielle Ereignisse oder Maßnahmen in ihren Ländern lösten f die Verhandlungen bald in Einzel- oder Gruppenbesprechun- en auf. q Im allgemeinen Teil der Beratungen gab Präsident Tannery Aufschluß über die abermalige Diskontsenkung in Frank- reih von 5 auf 4%, wodurch die Bank von Frankreich die durch die Frankenbaisse entstandene anormale Verteuerung der Kredite beseitigen will. Der Leiter der Belgischen Nationalbank, Präsi- t Frantck, hielt es für wichtig, die maßgebenden Bankenvertreter

F 4-iropas darüber zu unterrihten, was das Konversionsprojekt der # belgischen

Regierung bezweckt. T soll für verschiedene öffenlihe Anleihen, vor allem der Kommunen, die Zins- und Tilgungssäße der heutigen Geldmarktlage anpassen. Professor Bachmann von der Schweizerishen Nationalbank gab Auskunft über den zum Fahresbeginn gewährten dreimonatigen Fälligkeits- aufschub für die Großbank Leu und Co. wobei er an Hand der pee Cy der Papiere der übrigen Groß- en zeigen konnte, daß ie Lage der shweizerishen Banken tabil ist. Bei Leu und Co. handele es

sih um einen Ausnahmefall, dessen Zuspizung in der ungewöhn- großer Fälligkeiten von Kassa-

Reichsbankpräsident Dr. Shacht wohnte in Begleitung von Reichsbankrat Dr. Hülse den Verhandlungen bei.

Der s{weizerishe Außenhandel im Fahre 1935.

Basel, 11. Fanuax. Die von der shweizerischen Oberzoll- direktion veröffentlihten Außenhandelsziffern für das Fahr 1935 weisen eine Einfuhr im Werte von 1283,3 Mill. rxs. auf gegen- über 1434,55 Mill. srs. im Fahre 1934 und eine Ausfuhr im Werte von 822 Mill. rs. gegenüber 844,3 Mill. ffrs. im Vorjahr.

dr der shlechten eru re 1934.

Für 1935 beträgt der

Die Bezuge der Schweiz aus Deutschland haben im Dezember

A auf 30,6 Mill. res. zugenommen gegenüber 28,8 Mill. rxs. im # November und 33,4 Mill. srs. im Dezember 1934. # verringerte sih der Export nah Deutschland auf 15,3 Mill. Ie

Gleichzeitig

gegen 16,6 Mill. srs. im November und 20,2 Mill. rxs. im De- zember 1934,

Ï Keine Aenderung der polnischen Finanz- und Devisen-

politik. Ein Dementi Kwiatkowskis. Warschau, 13. Fanuar. Der polnische Vizeministerpräsident

4 und Finanzminister Kwiatkowski wendet sih in einer von der halb- 5 amtlichen Agentur 7Fskra verbreiteten sharfen Erklärung gegen Gerüchte, die in der leßten Zeit über angebliche Absichten einer * Aenderung der bisherigen Finanz- und Devisenpolitik Polens um- liefen. * verwunderlich und empörend bezeichnet, könnte nux Spekulanten

An der Verbreitung dieser Gerüchte, die der Minister als

und sxemden staatsfeindlihen Elementen gelegen sein. Bei den von Minister Kwiatkowski erwähnten Gerüchten, die er ins Reich

; der Fabel verweist, dürfte es sich in erster Linie um das Gerücht # von einer bevorstehenden Devisenbeshränkung und einer Auf-

hebung des bisherigen völlig freien Verkehrs mit Devisen und

RNorwegisch-dänisches Wirtschaftsabkommen.

Oslo, 12. Januar. Die norwegish - dänishen Wirtschafts- verhandlungen Yaben am Sonnabend zu einem Renn 4 führt. Dänemark räumt danah Norwegen eine größere Valuta- Tr dung ein, während Norwegen gewisse Cin abe l änkanaen ür dänische «FFndustrieprodukte aufhebt. Das Abkommen gilt bis zum crFahre 1937,

Neue Zreg-Verhandlungen am 18. Fanuar ín Paris.

Paris, 11. Fanuar. Wie der DHD. erfährt, soll die nächste Sibung des Direktionsausshusses der Fnternationalen Rohstahl- exportgemeinshaft am 18. Januar in Paris stattfinden, in der die endgültige Regelung des Verhältnisses der kontinentalen zur englishen Eisenindustrie weiter erörtert werden dürfte. Außer- dem werden dabei wohl die bereits bei dem leßten Brüsseler Verhandlungen eingeleiteten Besprehungen wegen eines Bei- tritts der Eisenindustzie der Südafrikanishen Union zur Jreg fortgeseßt werden. Bei den für einen Anschluß an die euro- päishen Eisenabmachungen in Frage kommenden südafrikani- schen Eisenwerken handelt es sich um die beiden Werksgruppen South African Fron & Steel Fndustrial Co. Ltd. in Pretoria und die Union Steel Co. Ltd. of South Africa, die eine gemein- same Verkaufsorganisation haben. 1934 betrug der Eiseneinfuhr- bedarf der Südafrikanishen Union troß des Ausbaus der eigenen Erzeugung immer noch etwa 390 000 t an Eisen und Eisenwaren, die mit elastish gehaltenen Eisenzöllen belegt sind.

Die Quotenfrage im Fnternationalen Walz- draßtkartell.

Paris, 11. Fanuar. Die Frage der Erneuerung des Fnter- nationalen Walzdrahtkartells über den 1. Dezember 1936 hinaus wird voraussihtlich schon auf der Februartagung des Kartells, füx die ein genauer Termin allerdings noch nicht festgelegt ist, zur Erörterung kommen. Wenn jeßt behauptet wird, eine Quoten- frage bestehe insofern nicht, als die belgishen Werke, die ihre Erzeugung erweitern, eine Erhöhung ihrer Beteiligungsquote nicht gefordert hätten, so ist demgegenüber zu bemerken, ba von diesen Werken tatsächlich noch keine endgültige Quotenforderung erhoben worden ist, daß derartige Wünsche aber bestimmt laut werden, sobald die Erneuerungsverhandlungen in Gang kommen. Das belgishe Werk Providence hat seine neuen Walzdrahtanlagen bereits in Betrieb genommen, hält sich aber vorläufig noch im Rahmen seiner Beteiligungsquote, die ja an sich nicht vor Ende 1936 abgeändert werden kann. Das Werk Clabecq wird seine neúen Walzdrahtanlagen exst in etwa zwei Monaten fertiggestellt haben und dann seine Erzeugung über den Quotenrahmen hinaus erweitern, um einen großen Teil des erzeugten Walzdrahtes zu Drahterzeugnissen weiter zu verarbeiten. Durch dieses Vorgehen wird natürlih auch der Futernationale Drahtausfuhrverband (Fweco) berührt werden. Auch das französishe Werk von Miche- ville hat seine erhöhte Walzdrahterzeugung noch nicht aufge- nommen, wird dies aber voraussichtlich in den nächsten Monaten tun. Wie schon frühex gemeldet, ist anläßlich der aus dem Vorgehen der belgischen und französis en a ke sih ergebenden Quotenbesprehungen damit zu rechnen, daß dfe deutshe Gruppe die Forderung aufstellen wird, die bisherige Regelung innerhalb des Kartells dahin abzuändern, daß in Zukunft Erzeugung und Preiskontrolle auf die Walzdrahtausfuhr beshränkt bleiben.

Deutsche Seefischerei und Bode

im November 1935 (Fangergeb

Von deutschen Fishern und von Manns gefangene und an Land gebrachte Fische,

7

Seetiere sowte davon gewonne isse. (In dieser Nahweisung bedeutet 0b x “t p ey sind, die Zahlen aber unter 100

nfeefischeref

nisse usw. ). chaften deutsher Schiffe

Nobben, Wal- und anders

¿w. 0,0, daß zwar Fänge erfolgt kg bzw. 100 NM liegen.) x

Seetiere und davon gewonnene Erzeugnisse

Nordsee

Wert in

100 kg 1000 RM

_

(einshl. Haffe)

Wert în 1000 NM

Schellfisch :

Wittling (Weißling, Merl Seelachs ( Köhler) e N

Pollak (Heller Seelachs) . Leng. S S RNotbars{ch (Gold-):

Katfish (Austernfish). . Seeteufel (Are 7 S Kura. s e 4

Scholle:

Scharbe (Kliesche) « Bt (Flunde) L Seeutae A e VTOHUN E S s e e Limande (echte Rotzunge) Se N SteinbUE Tarbutt (Glattbutt)

J ode - - 0:20:10 o.

C

I. Fi che.1)2) Pera . (E . ft 9.0.00 reitling (S e: Satte E ¿ Kabeljau:

2. 0... .

E; Sorte . did o. C E A4 B Ce S2 S e u u aus der Barents\ee, von der Bäreninsel und von der Nordwestküste Norwegens

L Sorte 90S

2 Sre ¿7

3G ¿

4. u. 5. Sorte .

See A ¿

aus der Barentssee, von der Bärenin}el und von der Nordwesttküste Norwegens

Notb eid Dane E Ea, aus der Barents\ee, von der Bärenin}el und von der Nordwestküste Norwegens

Nordsee . . . s . . s . S A aus der Barentsf\ee, von der Bäreninsel und von der Nordwestküste Norwegens

Li Sorte Zes E [J N Sorte dd a 3. u. 4. Sorte é D a, ° Dla i s aus der Barents\ee s

48 800 5 709 603 237 802

3 378

116 787

39

40 207 2 221 391

26 718 4112

4 832 21 594

9 466 210 2 329 138

8 26 467

10 283 3 039 399 497

11 36 T21 6 8 48 137 743 229 938 31 631 153 182 444 481 0 970

1 042,3 108,2

25,8

74 151 74,6

1 760,9 2,4

2,8 10/2

-—

OMNELEAcOoNOR O Wos

-=

DNOOOAYIIDOO

169,5 101,3

0;0

\ 1 # Valuten handeln, Sonst gewannen noch Hotelbetrieb 124, Engelhardt und Deutsche j Linoleum je 124 %, Daimler und Orenstein je 1 %.

Auch der Kassamarkt wies bei belebtem Geschäft wieder feste Tendenz auf. Dagegen lagen Rentenwerte ruhiger. Von den Großbankaktien des Kassamarktes waren Berliner Handels-Gesell- schaft bis zu 114 % höher. Tagesgeld stellte sih auf 254 bis 274 %. Am internationalen Devisenmarkt ergab sih ein neuerlicher Sturz des Dollars, der in Berlin auf 2,475 (2,48) RM zurüdckging, wäh- rend das englische Pfund mit 12,28!4 (12,28) RM gut gehalten lag.

Aal (Flußaal) . « « 10 echt (Flußhecht) . A s evo Cte

Kaulbars{ch (Sturen)

Brassen (Blei, Plieten) « löße (Notauge) » « O

Weißfish (Giester) « «

VetsMhièdene © «6 64

zusammen .

anstaltung durchgeführt.

Auf dexr Großen Technishen Messe und Baumesse wird wiederum eine Tagung der Auslandsingenieure stattfinden, und zwar am Mittwoch, dem 4. März. Wie im Vorjahre hat den Ehrenvorsiß der Präsident des Werberats der deutshen Wirtschaft, Ministerialdirektox i. e. R. Reichard, übernommen. Außerdem wird u. a. der Direktor des Vereins deutsher Fngenieure, Dr.-{Fng. Oskar Stäbel, über das Thema „Auslandsingenieure und heimische Technik“ sprechen. Die Tagung wird durchgeführt von der Arbettsgemeinschaft für Auslands- und Kolonialtechnik Mes Verein deutscher {Fngenieure gemeinsäm mit dem Leipziger

epyamt.

Die Betriebstehnische Tagung, die seit 1925 regelmäßig vom Ausschuß für wirtschaftlihe Fertigung (AWF) und der Arbeits- gemeinschaft Deutscher Betriebsingenieure (ADB) auf der Früh- jahrsmesse durchgeführt wird, findet in B Fahre am Freitag, den 6.,, und Sonnabend, den 7. März, statt. - Am HEA Tage werden Zerspannungsfragen behandelt, und zwar mit besonderer Rücksicht auf die neuesten Arbeiten, Uber die Zerspannung mit Hartmetallen und über Kurzverfahren für die Prüsung der Be- : arbeitbarkeit. Am zweiten Tag sprechen führende Fachleute über „Schuß des Arbeiters vor Dämpfen, Gasen, Säuren und Staub“. Die Losung dieser Frage liegt den Betriebsingenieuren besonders am Herzen; die Vorträge werden die Vermeidung gesundheitlicher „Schädigungen, besonders bei der Oberflächenbehandlung von Metallen, beim Fmprägnieren, Gießen und Lackieren behandeln.

Wirtschaftspolitissche Kundgebung der NSDAP. auf der Leipziger Messe.

Die Kommission für Wirtschaftspolitik der Reichsleitung der NSDAP. veranstaltet zur Zeit der Leipziger Frühjahrsmesse am

278 4 662 0 733

45 2 579

30 2 248

27 1356

1 793

8660| 4 1413 303 454 53 949 |

D C

DUN A E achs und Meerforelle

Devisenbewirtschaftung.

Wiederaufnahme des Reisevertkehrs nach der Schweiz.

Amtlich wird gemeldet:

Die in den leßten Tagen geführten deutsh-schweizerishen Besprehungen über die Wiederaufnahme des Reiseverkehrs nah der Schweiz haben am Sonnabend zu einer Einigung geführt, Die deutschen Ausgabesiellen von shweizerishen Reisezahlung84 mitteln erhalten Anweisung zur Erteilung von Reisebewilligungen nah der Schweiz.

Schlachtviehpreise an deutshen Märkten in der Woche vom 6. bis 11. Fanuar 1936. ¿ Durchschnittspreise für 50 kg Lebendgewiht in NM.

o 0E G. ck E 0 00ck Q #0 0 00ck S 0. S S

Marktorte:

Frankfurt a. M. Hamburg Hannover Magdeburg

Vom Werberat der deutschen Wirtschaft.

Nachdem die Richtlinien des Werberates der deutschen Wirt- schaft, nah denen Wirtschaftswerbung gestaltet werden soll, weit- gehend in der Wirtshastswerbung Eingang gefunden haben, be- absichtigt der Werberat nunmehr, sich stärker als bisher den grund- säßlihen Fragen und der aktiven Wirtshaftswerbung zuzu- wenden. Es wird daher gebeten, Einzelfragen, die den FJnhalt der Werbung betreffen, in Zukunft mcht mehx an den Werbe- rat der deutschen Wirtschaft, sondern an den Reichsverband der Werbungtreibenden, Berlin-Lichterfelde-West, Fontanestr. 4, zu senden, der durch fachlich geschultes Personal in die Lage ver- A ist, entsprehend Auskunft zu geben. Der Werberat hält es ür zweckentsprehend, auch Beanstandungen von einzelnen Fällen und Meinungsverschiedenheiten einzelner Wettbewerber zunächst durch den Reichsverband einer Klärung zuzuführen. Selbstver- ständlich verbleibt den Spibengrupper derx Wirtschaft, den Industrie- und Handelskammern jederzeit die Möglichkeit, sih in allen Fragen unmittelbar an den Werberat zu wenden.

Hummer “e 0. Kaiserhummer . Taschenkrebse Austern » - 5 Muscheln E G

Krabben (Garneelen). . . .| 21 403

zujammen | 26 085 i IIL Andere Seetiere. Delphine, Seehunde, 0 Wildenten usw. . „-. « « , IV,. Erzeugni 36,5 , / / Salzheringe 29,0 L Grogen E E E E E E E 1 l e ern o . s . * 6 _ . 42,0 fi tran 0: +0 00 D 0:0: DA A 68,5 i ; Cemoo8 - o. o | 63,3 j; zusammen _ |

l M usammen I—IV } 418 075 54 161 55,5 Nord- und Ostsee | 472 236 1

55,5 Bodensee und Nhbeingebiet.

55,0 | 45,5 i

55,0 51,0 | Mort i e Fische 100 ke | Bai 47:0

28 246 45

13

4 350

a Sf OOD b Es © ooo.

|

Bestimmungen über die Einfuhr von Filmen aus dem Ausland.

Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtshaftung hat durch RE. Nr. 7/36 D. St. Ue. St. die über die Bestimmungen über die Einfuhr von Filmen aus dem Ausland aufgetretenen Zweifel klargestellt.

Vorschriften über den Veredelungsverkehr und private Versicherungsgeschäfte mit Polen.

Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung hat F durch RE. Ba, 6/36 s A & 2/36 h Da =— er Ergänzung Ne # Gegen die Zersplitterung im Tabakgewerbe. Runderlasses Nr. 214/35 D. St. e. St. nähere Au- F

8 äiitón L BAE g des A des ict elhandels Montag, dem 2. März, 20 Uhr, in der Alberthalle des Krystall- | weisungen über den Veredelungsverkehr und private Verrech- F V 4A t l e palastes zu Leipzig eine große öffentlihe Kundgebung. nungsgeschäfte mit Polen herausgegeben. F Schafe: 55,5

und der Vertreter im Tabakgewerbe, die in Frankfurt/M. statt- f fand, sprach der Leiter der Üntergruppe Tabakgewerbe in der (N T NRZ S E N SIT T A N I S E S A I 5 616 Fachgruppe Handelsvertreter und Makler, H. W. Stahl, Berlin, Marktverkehr mit Vieh vom 29, Dezember 1935 bis 4, Zanuar 1936. h 4

über die Lage im Tabakgewerbe.. Er führte dabei u. a. aus, bei U i allen Verhandlungen im Tabakgewerbe zeige sih, daß JFudustrie, (Nach Angaben der 471) wichtigeren Vieh- und Schlahthofverwaltungen.)

Handel und Vertreter der Ansicht seien, einzeln vorgehen zu tonnen. Der Redner trat für eine Zusammenarbeit innerhalb des Tabakgewerbes ein, die unbedingt erforderli sei, damit es seine Fnteréèssen gemeinsam vertreten könne, Fn seinen weiteren Ausführungen wies er besonders auf den Rückgang der Nuten- ire hin und befaßte sich mit den Bestrebungen, nun auch die igarre zum Markenartikel zu machen. Fndem man die Zigarre n Markenartikel mache, nehme man aber dem Tabakgewerbe jeinen mittelständischen Charakter. Die Erzeugung würde dann in einigen Großbetrieben zusammengefaßt, denen einige Vertreter Z zur Seite stehen würden. Diese Entwicklung würde eine Ver- Bullen O ringerung der Einzelgeschäfte bedingen, denn dann sei dex Tabak- i Ee erat: händler niht mehr Kaufmann, sondern Schachtelverteilec. Diese ären (Ralbinnen)

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Märkte « : —————————__— zusammen 143| 16,3 —21. 23.—28, 130. 12.—4. 1. 6.— 11, ' y lis 16,—21 N L | 1) Außerdem sind von deutsGen Hochseefahrzeugen unmittelbar

Y s i gelandet: 8 192 Y Ochsen, vollfleischige (b) . - 15 41,3 41,3 41,3 41,4 i britannien: 700 dz Fische i 800 R 364 4 Kübe, vollfleishige (b) - - - 15 39.5 392 394 40,2 ae Ee R E O GES

t | Ss in den Niederlanden: dz im Werte von NM. Kälber, mittlere (b) . . oe s 15 66,0 - 65,3 60,7 61,1 2) Von den im Okt ober gefangenen Kischen erhielten: Schweine, 100—120 kg (c) Ä è 15 51,8 51,8 91,8 51,8 a) Eloyiihmecte dz Fishè im Werte von RM., E b) Fishmeblfabriken 2154 dz Fi\he im Wert Bezeichnung der Schlachtwertklassen siehe Monatsübersicht in Nr. 290 vom 12, Dezember 1935. ?) g 1 = Fette Specfsauen. e Men A ERE E E D Berlin, den 1%. Januar 1936, Statistisches Reichsamt,

S S 00 90 00

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13) 22 15 48 V nf 24 34 0 14

Blaufelhen . . .

Sand- (Weiß) Felhen . and- elß- Feilen

Mr L REAE 1 1 einlas aimen) s a0 Ie 0 Trüschen 1 , echte . .

Zufuhren 56,0 | 54,5

Lebende Tiere 56,0

_

oos

O N

U D

davon aus dem Ausland 2)

Auftrieb davon unmittelbar auf dem zum dem Schlacht- Viehmarkt | Schlachthof | hof zugeführt

11 295 1 636 1100 1 640 605 045 2.710 1 463 71 41 1 694

9 750 6 607 925 507 10 675

1790 1 446 39 7 1 825

¡ 247 139 247

E u S 24 087 21 602 292 24 379

Schweine » o « - 49 153 40 006 2 800 313

Schafe ea. . “E 6 200 5 963 808 ri

1) Ohne Braunschweig und Oldenburg, die nit berihtet haben. ® Darunter auf Scegrenzid;lachthöte : 162 Osen, 7 Färsen (Kalbinnen). ®) Halbe und viertel Tiere find, in ganze Tiere umgerechnet, in den Zahlen mitenthalten.

Berlin, den 11. Januar 1936. Statistishes Reichéamt.

T5 Gt =I J

_

Tiergattungen

insgesamt

r nr u Cr Cr Cr OLWSOINLNO

Pr S

G. S-W W-M

15 515 17 151

2105 1 623

Ninder zutarnmen . dav.: Ochsen . -

moONOSO

. . . .

. . *.

Gefahr müsse mit vereinten Kräften abgewendet werden, was resser bisher auch gelungen sei. Rälber n In bezug auf die Rohstoffversorgung des Tabakgewerbes | 7 wurde mitgeteilt, daß im Gegen a zu den in leßter Zeit ver- breiteten Gerüchten in den leßten Monaten keine Einf ränkung der O Va ndrtee vorgenommen wurde und ein devisen- tehnisch vorhandener Tabakmangel durch vorhandene Läger aus-

geglichen werden konnte. Í

51 953 7 008

+1 +++++++

4800 NM. ?) Schätzungswert, Berlin, den 9. Januar 1936. Statistisches Reichsamt.