1936 / 23 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 28 Jan 1936 18:00:01 GMT) scan diff

Uebersicht über die Einnahmen

Reichs8- und Staatsanzeiger Nr. 23 vom 28, Januar 1936. S. 2

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

1) des Reichs an Steuern, Zöllen und anderen Abgaben in der Zeit vom 1. April 1935 bis 31. Dezember 1935.

Aufgekommen sind E Bezeichnung der Einnahmen im Monat i vom 1. Gn 1935 S i S Dezember 1939 Millionen 31. Dezember 1935 RNM NM NM : Sf 2 3 4 5 A. Besitz- und Verkehrfsteuern 1 | Einkommensteuer : : nko 8) Steuabia vom E Ra ¿ ÿ es : L Mo E 18 Los e N b) Steuerabzua vom Kapitalertrag (Kapitalerkragjleuer} - ; j 2 989, c) veranlagte Einkommensteuer R L C ee 212 349 604,90 136,9 808 962 880,52 zusammen lfde. Nr. L. « « 329 713 371,22 212,2 1 868 010 631,08 ) j itgli E a E S 534 508,08 0,5 4 698 316,88 L E E C Se 119 327 428,08 66,2 451 279 815,82 S PrisensUer ec ooo 0s odo E a eas 162 301,50 0,3 1 454 024,64 Ah Vermögen|teuer. «s oos 90:0. 0000/00 0STD HEA 10 618 200,37 13,5 226 363 e D Aufbringungsumlage ca C00 O O0. 98 474,25 E 1,2 9 E 388 59 6 T ErbsGaststeueb . - «s «s + oos 6 ad ea o Ee 6 524 299,29 6,2 b4 097 388, 7 ait E o S G 164 007 348,65 155,6 1 487 908 683,66 8 Grunderwerbsteuer ?) ¿d 010608 0/0 0:00 S000 2 004 940,03 1,6 17 701 963, G N S efitäer e Wo C 0050 I 1 351 599,29 0,1 15 155 005,57 b) Wertpapiersteuer « « e oooooooooo o0 o 71 773,80 0,1 L0a2 R c) Börsenumsaßsteuer E E E A e A E, D E, L E O u a 947 214,80 0,9 10 647 828,7 10 | Kraftfabrzeugsteuer « « - ooooooooooo 9 328 307,73 10,— 104 248 793,57 11 Versicherungsteuer ao o 05 E00 E B S O ATO 4 312 205,65 3,8 44 037 854,89 12 | Rennwett- und Lotteriesteuer: F As a Totalijatorsteuer 6E E C 526 334,50 0,3 79600 9, L) andere NRennwettsteuer « e. ooooooo o0 963 587,79 1,— 14 650 983,81 zusammen lfde. Nr. 12a und b « « - 1 489 922,29 1,3 22 611 060,30 è i . . . * . 6 . 0 . . o e . ° L) . 6 . . 5 301 851,84 3,1 98 112 101,13 13 S e S QuUO: E E 0 0 00e e o. 6 594 695,90 6,8 64 931 T73,— 14 | Beförderungsteuer: ; fo . 0 . 0 6 6 e o. o. o es e t o 7 007 332,50 6,1 78 554 496,88 B O ¿io d os e eee Ea io C6 10 974 077,93 10,1 91 601 945,35 15 | Steuer zum Geldentwertungsausgleihe bei Squldverschreibungen g Obligati de 00 €00 S L O s E L E A | 16 R es 060€ 0 D T So O E 11 187 807,24 2,4 30 464 992,57 Summe A ch - 651 509 900,44 499,6 4) 4 611 231 337,84 B. Zölle und Verbrauchsteuern T7 Zölle E E D O Q Ri E. S ¿T 20 00ck 0.0. S 9. Sn 77 267 976,16 75,4 933 105 635,25 18 : c N Sali O le e era eo 0e 52 453 803,65 69,9 485 379 583,28 b) Materialsteuer (einschl. Tabakausgleichsteuer) « « » - - 15 154 878,94 1,8 : 132 L c) Tabakersaystoffabgabe « « «e o oooooooo 1 632,95 0,— 25 zusammen lfde. Nr. 18 « « - 67 607 049,64 71,7 617 605 L 19 - L S G 34 201 448,36 25,5 240 413 828,8 20 E S 6 0: 0.00: 0 5 C A Sr 6 088 968,95 6,3 42 344 049,52 21 Biersteuer S0 0: 16-0 S S S6: 6.0200 0. 0 Tr 0 Si Me 20 852 917,99 20,7 216 510 43241 99 | Aus dem Spiritusmonopol. « e e e o o oa a ooo) 20 498 183,76 17,2 129 830 977,89 23 | CEsfig)äurelteuez L C S o 192 053,70 0,1 2 238 A 24 | Schaumweinsteuer « « o ooooooooooo ooo 2 843,05 0,— 12 45 L 25 | Zündwarensteuer « « « . - ««« A r G 1073 777,93 1,1 8 927 Oas 26 | Aus dem Zündwarenmonopol « «ee oooooooo 263 963,89 0,3 4 698 R 27 | Leuchtmittelsteuer . « « « « C S e od 00 9 1 858 919,62 1,3 A e 98 | Spielkartensteuer . « ch o o o o oa ooooooo 0000 207 197,49 0,3 1214 88, 29 4} Statistische Abgabe « « - «o o ooooooooooo 381 683,55 0,4 3 293 e 30 f Süßstoffsteuer . «o e.“ A E E E 29 909,09 0,— N 31 | Mineralwassersteuer E E ole 0e 90 1537,85 0,— tra 2 BranntweineräBlleuer 5 i (gti; ad z ) O s 8 rin 7 4 Le R \ i Mi d ineralölsteuer) . « « » « « j j 994, 34 S ete a, Í O a H e a 00 Ae 27 163 307,72 931 917 917 511,01 o 11S : y S aues E A 15 862 775,27 19,7 134 417 185,48 b) Schlachtausgleichsteuer « « « «e oe ee oon 1139 218,52 0,1 3 701 344/23 zusammen lfde. Nr. 35. « 17 001 993,79 19,8 138 118 529,71 Summe B . « 276 007 240,48 264,9 2 579 202 248 61 Im ganzen - - - 967 517 140,92 764,5 4) 7 190 433 586,49

Besiß- und Verkehrsteuern Zölle und Verbrauchsteuern . « - « «

Vorschriften wie im Dez Zahlungen handelte es fommenfsteuer der Veran vierte Kalendervierteljahx 1935.

Besitz- und Verkehrsteuern.

Von den für die Beurteilung der Wirtschastsentwicklung wich- tigsten Steuern haben sich im Dezember 1935 die Lohnsteuer, die ver- anlagte Einkommensteuer und die Körperschafststeuer weiter gut ent- widckelt.

An Lohnsteuer sind im Dezember 1935 43,4 Millionen Reichs- mark mehr aufgekommen als im gleichen Monat des Vorjahres.

Das Aufkommen an veranlagter Einkommensteuer war im Dezember 1935 um 75,5 Millionen Reichsmark höher als im De- zember 1934; an Steuerabzug vom Kapitalertrag sind im De-

1) Einschließlich der aus den

Einnahmen den Ländern usw. überwiesenen Anteile usw.

2) Hierin is die von Landesbehörden erhobene Grunderwerbsteuer niht enthalten.

8) Dieser Betrag ist für das

Rechnungtjahr 1934 und Vorjahre aufgekommen.

4) Außerdem sind an Haushaltseinnahmen aus der Chestandshilfe, die ab 1. Januar 1935 in

Hierzu wird amtlich ergänzend mitgeteilt:

Die Einnahmen des Reichs an Steuern, Zöllen und anderen Abgaben betrugen in Millionen Reichsmark:

Besißz- und Verkehrsteuern » «e « « Zölle und Verbrauchsteuern «

und in der Zeit vom

1935 1934 i. GOLO 499,6 N 276,0 264,9 Summen 967,5 764,5 . April 1935 1. April 1934 r ) 2 ‘his Vis (117,5 12,5 =) 105,0 Millionen Reichsmark. 31 „Dez. 1935 31. Dez. 1934

4611,2 3662,9 2579,2 2418,6 Summen 7190,4 6081,5

Laufende Zahlungen und Vorauszahlungen waren bei den Besiz- und Verkehrsteuern im Dezember 1935 nach den gleichen ember 1934 fällig. Bei den vierteljährlichen sih um die Vorauszahlungen auf die Ein- lagten und auf die Körperschaftsteuer für das

ist, noch 2,— Millionen RM aufgekommen. Berlin, den 14. Januar 1936.

1934 aufgekommen. Jnsgesamt ergab si also im Monat Dezember

164,0 Millionen Reichsmark

mark mehr. mark mehr gebracht als im

aufkommen von 1,8 Mil zember 1934 zu verzeichnen.

Dezember 1934,

Reichsfinanzministerium.

zember 1935 1,4 Millionen Reichsmark weniger als im Dezember

steuer ein Mehr von (43,4 + 75,5 1,4 =) 117,5 Millionen Reichs- mark gegenüber dem Aufkommen im Dezember 1934, Es muß hierbei aber berüdsichtigt werden, daß wegen des Einbaus der Ehestandshilse in die Einkommensteuer monatlich 12,5 Millionen Reichsmark als Ersaß für die Chestandshilfse dem Sondervermögen zur Gewährung von Ehestandsdarlehen zufließen; das tatsächliche Mehr an Einkommen- steuer im Dezember 1935 ermäßigt sih daher um diesen Betrag auf

Das Aufkommen an Körperschaftsteuer im Dézember 1935 überstieg dasjenige im gleichen Monat des Vorjahrs um 53,1 Mil- lionen Reichsmark. Hierbei is jedoch zu beachten, daß in dem Auf- fommen für Dezember 1935 13,6 Millionen Reich8mark Körperschast- steuer der öffentlichen Versorgüngsbetriebe enthalten sind, von denen im Dezember 1934 Körperschaftsteuer noch nicht erhoben wurde.

Das Aufkommen an Umsaßsteuer betrug im Dezember 1935 im Dezember 1934, mithin im Dezember 1935 8,4 Millionen Reichs-

Die Lotteriesteuer hat im Dezember 1935 2,2 Millionen Reichs-

_Bei der Bef bxdna na enes ist im Dezember 1935 ein Mehr- i Das Aufkommen an Reichsfluehtsteuer betrug im Dezember 1935 8,8 Millionen Reichsmark mehr als im Dezember 1934. Jm ganzen sind im Dezember 1935 an Besitz- und Verkehr- steuern 191,9* Millionen Reichsmark mehr aufgekommen als im

die Einkommensteuer eingebaut worden

im Dezember 1935 bei der Einkommen-

gegenüber 155,6 Millionen Reichsmark

Dezember 1934.

onen Reichsmark gegenüber dem De-

Zölle und Verbrauchsteuern.

Bei den Zöllen und Verbrauchsteuern betrug das Aufkommen im Dezember 1935 gegenüber Dezember 1934:

Bei den Zöllen mehr . . «- « « «« - 1,9 Millionen Reich8mat?} „der Tabaksteuer weniger « - + - 4,1 u A »„ der Zuckersteuer mehr « « - -. - 8,7 s 5 »„ den Einnahmen aus dem Spiritus- monopol mehr . « « . e L DA L s der Leuchtmittelsteuer mehr « - « 0,5 L S »„ der Fettsteuer mehr . o. 4,1 s s » der Schlachtsteuer weniger « « 2,8 5 ü

Das Aufkommen an Biersteuer und an Salzsteuer war im De- zember 1935 annähernd ebenso hoch wie dasjenige im Dezember 1934, Die Zölle und Verbrauchsteuern ergaben im Dezember 1935 zu- sammen 11,1 Millionen Reichsmark mehr als im Dezember 1934,

Gesamtbild. Im Dezember 1935 sind gegenüber Dezember 1934 auf- gekommen: i s | an Besiß- und Verkéhrsteuern mehr 191,9 Millionen Reichsmark an Zöllen und Verbrauchsteuern mehr 11,1 z H

insgesamt mehx 203,0 Millionen Reichsmark

Jm 1. bis 3. Viertel des Rechnungsjahrs 1935 (April bis Dezember 1935) sind gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahrs mehr aufgekommen: A :

an Besiß- und Verkehrstéuern . « « 948,3 Millionen Reich3mark an Zöllen und Verbrauchsteuern - 160,6 Ñ 7

zusammen 1 108,9 Millionen Reichsmark

Bei dem Mehr an Besiß- und Verkehrsteuern ist jedoch zu berüd- sichtigen, daß i 1. dieses Mehr infolge der Aussonderung von monatlich 12,5 Mil- lionen Reichsmark für Ehestandsdarlehen aus der Einkommen- steuer um 9 X 12,5 = 112,5 Millionen Reich3mark gekürzt werden muß, 3 2, im Juni 1934 12 Millionen Reich3mark pauschalierte Gesell \chaststeuer einmalig entrichtet worden sind, i 3, im August 1934 eine außergewöhnliche Einnahme von 16 Mil- lionen Reichsmark Reichsfluchtsteuer aufgekommen ist, J 4, in den ersten neun Monaten des Rechnungsjahrs 1935 55,9 Mil- ) lionen Reichsmark Körperschaftsteuer der öffentlichen Ver- sorgungsbetriebe, von denen im gleichen Zeitraum des Rech- nungsjahrs 1934 Körperschaftsteuer noch nicht erhoben wurde, aufgekommen find.

Bei dem Mehr an Zöllen und Verbrauchsteuern ist zu berüd- sichtigen, daß erst im Mai 1934 die bis dahin von den Ländern er- hobene Schlachtsteuer auf das Reich übergegangen ist. Jufolgedessen ind beim Vergleich mit den ersten neun Monaten des Rechnungs- jahrs 1934 die im April 1935 nachgewiesenen 12,1 Millionen Reichs- mark Schlachtsteuer sowie der Unterschied zwischen dem im Mai 1935 und dem im Mai 1934 nachgewiesenen Aufkommen an Schlachtsteuer in Höhe von (17,4 10,1 =) 7,3, zusammen also 19,4 Millionen Reichsmark außer Betracht zu lassen.

Dos wirkliche Mehraufkommen in den ersten neun Mos naten des Rechnungsjahrs 1935 gegenüber dem gleichen Zeit- raum des Vorjahrs beträgt somit (1108,9 + 12,0 + 16,0 112,5 55,9 19,4 =) 949,1 Millionen Reichsmark,

Druckfehlerberichtigung.

Jn der in Nr. 18 des Deutschen Reich8anzeigers und Preu- LIGn Staatsanzeigers vom 22. Januar 1936 veröffentlichten

tatistik „Kohlenproduktion des Deutschen Reichs im Monat De- zember 1935“ ist in der Spalte „Januar bis Dezember, Koks“ ein Druckfehler unterlaufen. Es muß nicht 8224 679 heißen, sondern richtig 3 224 679.

Nr. 4 des Reichsministerialblatts vom 25. Januar 1936 ist soeben erschienen und vom Reichsverlagsamt, Berlin NW 40, Scharnhorststraße 4, zu beziehen. Fnhalt: 1. Konsulatwesen: Exequaturerteilung und Erlöschen von Exequaturerteilungen. 9. Medizinal- und Veterinärwesen: Bekanntmachung über Gé- bühren für die pharmazeutischen Prüfungen. 3. Statistik: Be- kanntmachung über das Statistishe Warenverzeihnis, 4. Steuer- und Zollwesen: Verordnung über E für untersuhungs- pflichtiges Obst und für untersuchungspflichtige lebende Pflanzen und frishe Teile von solhen. De die Zerlegung der Einheitswerte gewerblicher Betriebe. Verordnung über die Verlängerung der Geltungsdauer von Vorschriften des Reichs- bewerbungsgeseßes 1925 und über die Feststellung der Teilbeträge von Einheitswerten für die Gewerbesteuer. Nachweisung über Branntweinerzeugung und Branntweinabsay im 1. Viertel des Betriebsjahrs 1935/36.

Verkehrswesen.

Luftpostsendungen nach den Somaliländern.

Luftpostsendungen «nah British Somaliland sowie nach der Can T En und Ftalienishen Somalis- ste werden künftig ab Brindisi mit der Luftpostlinie London— Kapstadt bis Khartum und von da mit der Luftpost Khartum— Mogadiscio befördert. Die Sendungen, die Freitag von Brindisi abgehen, treffen am Montag in Dsibouti und am Dienstag in Berbera, Rocca Littoria und Mogadiscio ein.

Dev außer den gewöhnlichen Gebühren zu entrichtende Luft- postzushlag beträgt für je 5 g 30 Rpf. Durch die Beförderung mit der Luftpost werden Zeitgewinne von 7—14 Tagen erzielt.

Nähere Auskunft über die leßten Absendungsgelegenheiten usw. erteilen die Postanstalten.

Flugunfall der Luftpost London—Darwin.

Nah einer Mitteilung der englishen Postverwaltung sind bei dem Flugunfall der Luftpost London—Darwin am 31. 12. 35 bei Alexandrien vermutlich die am 28. 12. 35 vom Bahnpostamt 1 München nah Alexandrien, Cas, Delhi, Lahore und Singa-

pore abgesandten Luftpostkartenschlüsse in Verlust geraten.

Aus der Verwaltung.

Steuerbetrug wird in Fukunst strenger bestraft.

Staatssekretär Reinhardt appelliert an die Volksgenofsen.

Bei einer Betrahtung dexr Steuereinnahmen des Reichs în den ersten neun Monaten des Rechnungsjahres 1935, also vom 1. April bis 31, Dezember 1935, weist der Staatssekretär des Réichsfinanzministeriums, Friy Reinhardt, Steuer-Zeitung“ darauf hin, daß in den meisten Fällen das Ein- kommen 1934 wesentlich größer gewejen sei ‘als 1933. Quan

a

erstenmal habe sih das hohe Veranlagungs-Soll für. das Fahr | 1934 im Degember 1935 ausgewirkt. D

in der „Deutschen |

as Mehr des Auf-

A Meied unseres Landbaues 1st nah dreifacher

| Jndustrien der landwirt

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 23 vom 28, Januar 1936. &. 3

———

tens an veranlagter Einkommensteuer habe im Dezember R gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres 75,5 Mill. Reichsmark betragen. Das Aufkommen an Steuern insgesamt habe für die exsten neun Monate des M O Eng a ores 1935 7190,4 Mill. RM ergeben gegenüber 6081,5 Mill. RM in der leihen Zeit 1934 und 5147,8 Millionen RM in der gleichen Deit 1933. Die Verbesserung im gesamten Rechnungsjahr 1935 (das noch bis zum 31. März 1936 lauft) gegenüber 1934 werde wahrscheinlich 1300 Mill. RM erreichen, das Mehr gegenüber dem Rechnungsjahr 1933 werde rund 2400 Mill. RM betragen. Diese Verbesserung sei dringend erforderlih, um die Abdeckung der Vorbelastungen und die Finanzierung des Aufbaues der deutshen Wehrmacht zu ermöglichen.

Die Anteile der Länder und Gemeinden an dem Aufkommen an Reichssteuern müßten begrenzt werden jugunsten der größeren Aufgaben des Reichs. Die Länder und Gemeinden müßten sih im wesentlichen auf das Mehraufkommen an eigenen Steuern der Länder und Gemeinden beshränken. Jm Rechnungsjahr 1936 müsse und werde das Aufkommen noch wesentlich größer sein als dasjenige von 1935. Auch die wesentliche Verbesserung im Jahre 1936 jei dringend erforderlich zur Erfüllung der genannten beiden Aufgaben. Es müsse und werde gelingen, troß großer finanzieller Anforderungen, die sih aus den verschiedenen Vor- belastungen und dur den Aufbau der deutshen Wehrmaht er- geben, das Gleihgewiht im öffentlichen Haushalt zu erhalten. Es müsse Ehrensache eines jeden Volksgenossen sein, durch ge- wissenhafte Abgabe aller seinex Steuererklärungen und durch pünktliche Erfüllung aller sonstigen steuerlihen Verpflichtungen

tatkräftig mitzuwirken. Steuerverkürzun in- ; V . gen durch falsche Ein- tragungen in Bücher und falsche Ungres bei der Abgabe von

Steuererklärungen würden in Zukunft strenger be werden als bisher. D strenger bestraft

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater.

Mittwoch, den 29. Fanuar. Staatsoper: Die Entführung aus dem Serail. falishe Leitung: Swarowsky. Beginn: 20 Uhr. Schauspielhaus: Hamlet von Shakespeare. Beginn: 19!4 Uhr. Staatstheater—Kleines Haus: Donna Diana. Lustspiel von Moreto. Beginn: 20 Uhr.

Musi-

Großer Staatspreis für Architekten 1935.

Der Wettbewerb um den Großen Staatspreis der Akademie der Künste für Axchitekten ist heute entschieden worden. Der Große Staatspreis wurde dem Architekten Ernst Hermann Boke- mühl in Göttingen verliehen.

Die Wettbewerbsarbeiten sind in den Ausstellungsräumen der Akademie der Künste von Dienstag, den 28. Januar, bis einschließlich Donnerstag, den 6, Februar d. F., von 10—4 Uhr zux öffentlichen Besichtigung ausgestellt.

Handelsieil.

Die Bedeutung der Erzeugungsschlacht für unsere Gesamtwirtschast.

Aus einem Vortrag von Prof. Dr. Schürmann, Göttingen. Wir bringen nachfolgend Auszüge aus zwei be- sonders bedeutsamen Vorträgen, die am heutigen Dienstag, den 28. Januar, auf der Vortragstagung des Reichsnährstandes in Gemeinshaft mit dem Forschungsdienst gehalten wurden. Die beiden Vor- träge behandeln zwei im Rahmen der Erzeugungs- hlaht besonders wichtige Fragen.

Die Volkswirtschaft ist ein lebendiger Organismus, der dann seine höchsten Leistungen vollbringt, wenn alle Wirtschaftszweige gut entwickelt sind und richtig miteinander arbeiten. Durch Ver- nachlässigung der Landwirtschaft auf der einen Seite und über- mäßige eng von Jndustrie und Großhandel auf der anderen Seite war der deutshe Wirtschaftskörper seit einem halben Sahrhundert mehr und mehr aus dem Gleichgewicht gekommen. Es ist das große Ziel der Erzeugun out die Landwirtschaft fu vollen Entwicklung zu bringen und sie damit gleich stark neben ie übrigen Zweige der Volkswirtschaft zu stellen.

Das wirtschaftliche Ergebnis dieser Erzeugungsshlacht ist eine gewaltige Steigerung der Bodenerträge, die sich wertmäßig auf rund 2 Milliarden Mark einshäßen läßt. Zeu ewaltige An-

Bing hin von ühlbarem O auf die deutshe Gesamtwirtschaft: Sie hilft erstens bei der Beschaffung von Arbeit und Brot sür sicherlich eine Million deutsher Volksgenossen;* allein in der Landwirtschaft [eei haben in den leßien zwei Fahren eine halbe Million Ven- hen zusäßlihe Beschästigun gefunden; darüber hinaus sind die

aftlien Betriebsmittel mächtig ange- regt worden; rund 300 Millionen Mark konnten mehr Gen werden für Kunstdünger, Landmaschinen und Baustoffe. Endlich ijt der Absay der Konsumgüterindustrien allein bei Textilien und Haushaltsgegenständen um mehx -als 600 Millionen Mark gegen- über dem Jahre 1932 ausgeweitet worden. Aber auch in anderer Hinsicht „wurde die Arbeitsbeshaffung der Regierung gestüßt: Dur die Exsparnis an Devisen bei der Lebensmitteleinfuhr wurden die Mittel frei für die Beschaffung lebenswichtiger industrieller Rohstoffe; überhaupt wurde die Finanzierung der Arbeitsbeschaffung erleichtert, indem das Bauerntum seine rüd- Lnge Steuern abtragen konnte und dazu noch rund drei dertel Milliarden ‘Mark Schulden im Ablauf der leßten zwei Jahre abstoßen konnte. Durch die stärkere Spartätigkeit war der Landbau in der Lage, den übrigen Wirtschaststeilen Kredit zur Verfügung zu stellen und ihnen bei der notwendigen inneren Kapua ns u helfen. Und endlich brachte die Steigerung der Erträge eine efevs materielle Grundlage für einen A und leistungsfähigeren Menshennahwuchs vom Lande. Diese ge- waltigen Vistungei heben die Erzeugungsshlacht aus dem engeren Rahmen des Landbaues heraus und mach+n lis zum eigentlichen Kernstück der nationalsozialistishen Wirtschastspolitik überhaupt.

Mit Hilfe der Erzeugungsschlacht kommen wir zu einer wider- standsfähigeren und leistungesähigeren Nationalwirtschaft. Nach außen hin gewinnt unsere Volkswirtschaft duxch die Nahrungs- reiheit ein i von Unabhängigkeit. 7m inneren bekommt ie feine irtshaft ein stärkecres Gefüge und eine bessere soziale Verfassung, indem das ländliche Handwerk und der länd- lihe Handel gestärkt werden; die kapitalistishe Großunternehmung wird dur die Verlagerung des wirtschastlichen Schwergewichts auf die Landwirtschaft zurückgedrängt, dagegen der mittelständische Familienbetrieb des platten Landes in Handel und Gewerbe ver- stärkt. „Fm Zusammenhang damit bekommt die Versorgung des Volkes eine größere Stetigkeit und Sicherheit; mit der Aus- weitung der heimischen Rohstoffbasis werden die Einflüsse seitens der Weltwirtschaft immer geringer; dadurch läßt sich durch plan- volle Ordnung das Auf und Ab der Konjunkturen ausgleichen und ein ttäbiletex Wirtschaftsablauf sichern. Unterstüßend wirkt

} hierbei die preispolitishe Wirkung der Erzeugungs\chlacht, die in

der Festlegung eines gerehten und beständigen Nahrungsmittel- preises liegt. Die Sr ugu gla kämpft Tür eine Wirtschafts- verfassung, in der an die Stelle der Willkür die A an die Stelle des unverdienten Profits der gerechte N A tritt. Die lebte und größte Bedeutung der Erzeugungsschlacht liegt in dem Vor- bild, welches unser Bauerntum mit ihr allen übrigen Wirt haft8- ständen bietet. Jndem der Bauer aus Freiwilligkeit und Verant- wortungsbewußtsein gegenüber Volk und Staat zu höchsten Lei- stungen kommt, verpflichtet er die deutsche Gesamtwirtschaft, ihm nachzustreben.

Erzeugungsschlacht und Leistungswille.

Auszug aus dem Vortrag von Prof. Dr. Meyer, Berlin.

_Mit dem Ausspruch des Reichsbauernführers auf dem dritten Reichsbauerntag in Goslar, daß wir die Erzeugungsshlaht nur gewinnen können, wenn wir uns ganz rücksihtslos zur Leistung bekennen, ist eindeutig zum Ausdruck gebracht, Rh die Fdee der Leistung alle künftigen landwirtschaftlihen Maßnahmen und Erwägungen bestimmt. Die Geschichte erweist das ganz beson- dere Verhältnis der Deutschen gur Leistung, das sich aus zwei tief in unserem Volkstum wurzelnden Eigentümlichkeiten her- leitet: aus dem Verhältnis des deutshgermanishen Menschen zur Natux und zur menshlihen Arbeit. Der nordische Mensch er- blickt in jeder Leistung ein Geschenk der Natur und eine Schöpfung durh Arbeit. Leistung ist für ihr organishe Wertschöpfung. Darüber hinaus aber ist Le eine dem Blutsgedanken und Sippen- zusammenhang unserer Vorfahren entsprechende, für die Ge- meinschaft gewollte Wertshöpfung. Immer verbindet sih im alt- Ferman Gan Ackerbau mit dem Begriff Leistung neben der ile hen und tierischen Leistung aus dem Feldbau der Grund- ay des Familien- und Sippenwahstums. Deshalb erhielten die kinderreichen und tatkräftigen Sippen eine größere Fläche Landes zugewiesen als die anderen, so daß also dieser Leistungsgrundsaß eine Besiedlung und Raumbildung nah natürlihen Geseßen zur Folge hatte. Die allmähliche Jnbesibnahme des deutshen Raumes ist der geschihhtlich sihtbarste Ausdru dieser Jdee.

Dies sittlih hohe nordishe Prinzip der Leistung ist seit dem Vordringen des Christentums bis in die. jüngste Zeit bedroht ge- wesen durch den Geist des ewigen Nomadentums, wie er dem Juden eigen N Alle Geschichte seither ist mehr oder minder an- gefüllt mit oft blutigen Auseinanderseßungen zwischen diesen beiden Geisteshaltungen. Die stärkste Bedrohung erfuhr jedoch der altgermanishe Leistungsgedanke durch die Entwicklung der Naturwissenshaft und durch die Herausbildung der Geldwirtschaft um modernen Kapitalismus. Fnnerhalb der Naturwisfenschaft lber stehen zwax zunächst einander gegenüber die alle Bindungen auflösende romanishh-rationale und die gemeinschaftsbejahende ermanisch-organishe Richtung, von denen die leßtere jedoh im Köctzana der Entwicklung unterlag, troß äußerster Gegenwehr deutsh-germanishen Geistes.

Die dann folgende ungeahnte kapitalistishe Entwiälung tat das lebte in der vollständigen Verflüchtigung der Leistungsidee, d. h. in der völligen Beseitigung aller ehemals gewachsenen Bin- dungen. Die Natur sowohl wie die menschlihe Arbeit werden zu blutleeren Produktionsfaktoren ernicdrigt, beide werden nun zu einer gleihermaßen käuflihen Ware. Nicht die R regiert mehx den Preis, sondern der Preis die Leistung. Die bisherige nach natürlichen Geseßen erfolgte Verteilung der Menschen im Raum wurde R durch die gröbste Raumunordnung, so wie wir sie heute vorfinden. Das Ganze aber stellt sih dar als ein Raubbau an den eigentlichen shöpferishen Kräften eines Volkes zugunsten einer Oekonomie der Werte. Jn diese Entwicklung wurde auch die Landwirtschaft mit hineingezogen. Thünens geniales System ist hierfür der beredteste Ausdruck. Nicht die natürlihen Produktionsbedingungen, sondern die Verkehrslage, d. h. die Marktlage bestimmt ausshlaggebend jede landwirtschast- lihe Leistung. Das Ende dieser Entwicklung is allgemein bekannt.

Demgegenübex wissen wir heute, daß Rente kein Maßstab für ehte Leistung ist. Die Agrargeseße von 1933 sind die Cet der Befreiung des Bodens und des Menschens von der Herrschaft des Kapitalismus. Und die Erzeugungsshlaht is in ihrem geistigen Gehalt nihts anderes als die Erziehungsschlaht zum unverbogenen Wirtschafts- und Leistungsgedanken. Sie bedeutet also im Grunde genommen die Mobilisierung aller verfügbaren roduktiven Kräfte, so wie sie durch Rasse und Raum gegeben sind. Damit wird auch die große Zahk der bisher weniger eistungsfähigen und vom Markte weniger begünstigten Böden leihermaßen in die Produktion mit eingespannt. Diese Mobili- rana ist sozialistish und vollzieht sich gegen alle bisherigen Regeln unh steht im Dienste des Jdeals einer Raumgestaltung, innerer Gliederung und Bodeunubßung, das gerade das Gegen- teil des Thünenschen Staates ist.

So erst ehn sih die Grundlagen schaffen, unter Zuhilfe- nahme von Technik und Wissenschaft, für die Umwandlung der

hen Lebensquell im Dienste und zum aft hervorbringt, getreu dem deutschen

als Nährstand und völki Nutzen der Volksgemeins

Landwirtschaft in ein isen von Leistungen, die das Landvolk Erbhofgedanken.

Muß Landeskultur rentabel sein ?

Vom nationalsozialistishen Staat sind in den Fahren 1933 bis 1935 rund 850 Mill. RM füx Landeskulturarbeiten bereit- gestellt worden. Diese Zahl.zeigt shon zur Genüge, welche Bedeu- tung der Landeskultur im L A Deutschland bei- gemessen wird. Vorx der Machhtergreifung war das anders. Damals wurden diese Arbeiten allzu stark von dem Gesichtspunkt aus beurteilt, ob bei der Durhführung von vornherein eine privat- wirtschaftliche Rentabilität gesichert war. Dem gegenüber beurteilt der ationalsozialismus die Landeskulturmaßnahmen nach ihrer Zweckmäßigkeit oder Notwendigkeit für die Gesamtheit des Volkes Und seiner Wirtschaft. Deutschland dur das Sa e Diktat 13,5 % seines Gebietes, 14,3 % seiner landwirtschaftlich genußten

läche und 10,7 % der Ea und Holzungen beraubt muß den ihm verbleibenden Raum heute viel gründ De ausnugßen als vor dem Kriege. Die Tatsache, daß von dem beschränkten deutschen Boden_ schäßungsweise noch 14 Mill, ha Heide und Oedland und 2,25 Mill. ha Moore en sind, daß 8 Mill. ha landwirtschaftliche Ms der. Entwässerung, 11 Mill. ha der Bewässerung, 3,75 Mill, ha der Fluxbereinigung und 1 Mill. ha eines Hochwasserschüßes bedürfen, N zur Genüge, daß hier noch auf Jahre hinaus ausreichende Reserven für die Arbeits\{chlacht vorhanden sind. Es ist nur zu wünschen, daß auch in Zukunft die erforderlichen Mittel bereitgestellt wer- den, damit die Arbeiten in dem bisherigen Umfange fortgeführt werden können. Q

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“sihtspunkt

Berliner Börse am 28. Fanuar.

Kleines Angebot überwiegt.

„_ Die heutige Berliner Börse brachte insofern eine gewisse Ent- täuschung, als die Kaufaufträge von Publikumsseite gestern zur Belebung des Geschäfts beigetragen hatten, heute nur noh lars einliefen. Fm Hinblick auf den bevorstehenden Ultimo zeigte sich deshalb auf seiten der Kulisse verschiedentlich Abgabeneigung, um die erzielten Gewinne zu realisieren. Von wenigen Werten ab- gesehen bewegte sih das Geschäft in ziemlich engen Grenzen und im Verlauf überwogen kleine Rükgänge. Gegenüber den gestrigen Schlußnotierungen war die Kursgestaltung als uneinheitlih anzu- sehen. Die Börse s{chloß in unlustiger Haltung.

__ Montanwerte lagen fast allgemein Bruchteile eines Prozentes niedriger, Hoesh büßten sogar 1% ein. Braunkohlen- und Kali- papiere waren nicht ganz einheitlich, aber gegenüber gestern kaum verändert. Beachtung fand der Gewinn in Salzdetfurth (+ 2). Etwas mehr Ware kam in chemischen Werten heraus, dabei gingen J. G. Farben und Goldshmidt um je 1 % nach unten. Unter den Elektropapieren konnten allerdings verschiedene Werte wie Deutsche Kabel, Elektrische Schlesien, Vogel Draht usw. noch Gewinne von Bruchteilen eines Prozentes erzielen. Etwas stärkere Gewinn- realisationen bemerkte man in Deutsche Linoleum (— 134) sowie in Buderus (— 1), auch Waldhof sowie Schultheiß büßten je 1 % ein, dagegen gingen Julius Berger und Deutscher Eisenhandel (je + 1) sowie Westdeutshe Kaufhof (+ 4) bei etwas stärkerer Nachfrage nach oben.

Am Kassamarkt wax die Kursgestaltung nicht einheitlich, Renten lagen wenig verändert. Dex Geldmarkt zeigte im Hin- blick auf Ultimo eine gewisse Versteifung. Der Tagesgeldsaß er- höhte sih um s auf 24 bis 3/4 %. Am internationalen Devisen- markt zeigte sih ein neuer Druck in amerikanisher Währung. Fn Berlin ging der Dollar auf 2,46 (2,463) zurück, während das Pfund mit 12,380 RM unverändert notierte.

Gegenwartsfragen des Handwerks.

Miinisterialdirektor Dr. Wienbect vor dem Groß-Hamburger Handwerk.

Jmm vollbeseßzten Großen Saale des Gewerbehauses sprach dex Reichskommissar für den Mittelstand, Ministerialdirektor D v- Wienbedck, vor- den Obermeistern von Hamburg, Altona, Wandsbeck und Harburg-Wilhelmsburg über die Fragen, dis heute das Handwerk und die Handwerkswirtshaft besonders bes rühren.

Dr. Wienbeck stellte nah Begrüßungsworten durch Prä sident Petersen an die Spiye seiner Ausführungen die Tats sache, daß das in den zurückliegenden Fahren ausgebeutete und jeßt nux mit kargen Mitteln bedahte Deutschland streng hau8- halten und sich aufs äußerste einrihten muß. Unter diesem Ges äußerster Sparsamkeit muß auch die Handwerk83- politik stehen, müssen Kammern, «Fnnungen und alle sonstigen Organisationen des Handwerks möglichst einfach und billig wirt« schaften. Jn dem vor uns liegenden Jahr des Ausbaus soll de§ halb unserxr Ziel sein: möglichst viel für möglichst wenig Geld leisten. Hier ist den Führern des Handwerks eine große Aufgabe und Verantwortung übertragen. Dr. Wienbeck erinnerte dabe? an die Worte, die kürzlich Dr. Shaht über Führertum und Füherpersönlichkeit gesprohen hat, und machte darauf aufmerks sam, daß der Führergedanke hon bei der Ausbildung des Nacha wuchses rihtunggebend sein muß.

Der Redner gab dann in seiner Antwort auf die drei Fragen, was gewesen ist, was erreiht worden ist und was zu tun übrig bleibt, ein knappes, anshauliches Bild der zurückliegenden Hems« mungen und Kämpfe und des wieder gewonnenen festen Boden in dessen Mittelpunkt der große Befähigungsnachweis, d. H, die Pflicht zur Meisterschaft, steht. Ex verbreitete sih eingehend über die noch längst niht von allen erkannte Bedeutung dieses großen Befähigungsnahweises. Wir werden künftig einen ganz anderen, neuen Begriff in das Handwerk hineinlegen müssen, und zwar sowohl nah der Seite der rein technishen Ausbildung hin als auch nah der wirtshaftlihen und künstlerishen Aus- wirkung. Die Zukunft stellt uns vor neue Aufgaben. Neben dem Ausbau des Prüfungstwoesens wird man eine richtige Vero teilung des Nahwuchses und u. a. auch die ausgleihende An- passung an die anderen neben dem Handwerk stehenden Berufe finden müssen. Daß heute noch nicht alles erreicht ist und auh auf dem Handwerk viele Sorgen lasten, weiß auch die Reichs- regierung, aber jeder Verständige sieht auch ein, daß sehr viel gebessert ist.

Dr. Wienbeck richtete an die Handwerksführer zum Schluß die Aufforderung, in vollem Vertrauen zux Reichsregierung und zum Führer an die gemeinsamen Aufgaben heranzugehen, dann werde in nicht zu fernex Zeit ein neues starkes Handwerk seinen Plaß im deutshen Vaterland in Ehren behaupten können. Landeshandwerksmeister Shramm, der noch einmal die enge Verbindung zwishen Staat und Handwerk betonte, {loß mit einem Treuegelöbnis für den Führer die eindrucksvolle Ver- anstaltung.

Wirtschaft des Auslandes.

Die französische Eisenproduttion im Zahre 1935.

Paris, 27. Januar. Die Roheisenproduktion Frankreichs stellte sich ‘im Zahre 1935 auf 5 791/000 t gegenüber 6 155 000 t in 1934. Der Rückgang um 364 000 t gegenüber dem Vorjahr ist teilweise rag zurü e daß die Produktion des Saar- es nach dessen Rüclgliederung niht mehr in den [yang osen tatistiken aufgeführt wird. Das Gleiche gilt auch für Rohstahl, Demnach dürfte die Produktion von Roheisen in den fvanzösischen Hüttenwerken die vorjährige Produktion überschritten haben,

Die franzöfishe Rohstahlerzeugung belief sich 1935 auf 6 262 000 t gegen 6 147 000 t in 1934. Es ist also eine Produk- tionszunahme um 115 000 t zu verzeichnen. Einstweilen fehlen noch die statistishen Angaben über die einzelnen Stahlsorten. Es steht aber bereits jeßt fest, daß die Herstelluxg von Thomasstahl inr Rückgang Renten 4 und zwar zu roth der Erzeugung von Siemens-Martin-Sta! l’ und von Elektrostahl.

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