1936 / 24 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 29 Jan 1936 18:00:01 GMT) scan diff

/ 2 Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 24 vom 29, Fanuar 1936. S. 2

Handelsteil.

Deutschlands handelspolitisché Beziehungen im Fahre 1935.

Trichtamtliches.

Deutsches Neich.

Der Kgl. griechishe Gesandte Alexander Rigzo- Rangabé hat Berlin am 24. d. M. verlassen. Während

einer Abwesenheit führt Legationssekretär Pana s die Ge- [häfte dex Gesandtschaft. : Der litauishe Gesandte Dr. Furgis Saulys ist nah Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandt- schaft wieder übernommen.

Der tschechoslowakishe Gesandte Dr. V ojtêch Mastnxy hat Berlin am 24. d. M. - verlassen. Während

seiner Abwesenheit führt Legationsrat v on Schübert die Geschäfte dex Gesandtschaft.

Bekanntmachung.

«Sn Abänderung der Bekanntmachungen der Handelsver- tretung der UdSSR. in Deutschland im Reichsanzeiger Nr. 172 vom 26. Fuli 1934:

B 7 Rubinoff, Boris,

B 9 Gendin, acob,

B 14 Barxat, Rudolph,

C4 Antonow, Anatoli

und im Reichsanzeiger Nr. 220 vom 20. September 1934: B6Strautin, Karl, werden gestrichen. Berlin, den 28. Januar 1936.

Handelsvertretung dexr UdSSR. in Deutschland. Rechtsabteilung.

Aus der Verwaltung. Personalakten kommen in die Staatsarchive.

Der Preußische Finanzminister hat, zugleih im Namen des Ministerpräsidenten und der übrigen Staatsminister, die nach- geordneten Behörden angewiesen, keine Personalakten zu ver- nihten. Die R das Ln vielmehr unmittelbar an das für den Amtssiy der Behörde zuständige Staatsarchiv abzugeben, wenn je im laufenden Geschäftsgang nicht mehr gebraucht werden bzw. ie bestehenden Aufbewahrungsfristen abgelaufen sind. Die Staatsarchive haben darüber zu befinden, welhe Personalakten dauernd aufzubewahren und welhe vor dexr Vernichtung zur Nußbarmachung für Sippenforshung und erbbiologische Unter- uchungen auszuwerten sind. Es sind die Personalakten aller

ersonen abzuliefern, die haupt- oder nebenamilich in einem Beschäftigungsverhältnis zum Staat segen, Das Verbot der Vernichtung von Personalakten gilt auch für die Kommunalver- waltungen und sonstigen der Staatsaufsicht

unterstehenden Körperschaften des öffentlichen Rechts.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Bersiner Staatstheater.

Donnerstag, den 30. Januar. E S A Musikalische Leitung: Krauß. Beginn: c Hr. Schauspielhaus: Egmont. 20 Uhr. Staatstheater Kleines Haus: Donna Diana. Lustspiel von Moreto. Beginn: 20 Uhr.

Trauerspiel von Goethe. Beginn:

Aus den Staatlichen Museen. f Vorträge und Führungen.

__ Fn der kommenden Woche finden in den Staatlichen Museen - die folgenden Fühxungen und Vorträge statt:

Sonntag, den 2. Februar.

10—11,29 Uhr im Vorderasiatishen Museum: Religiöse Grund- lagen der babylonisch-assyrischen Kunst. II1. Der Kultus. Dr. Zippert.

10,30—11,30 Uhr im Deutschen Museum: Augsburger Kunst der

/ Renaissance. Dr. Schiedlausky.

11—12 Uhr im Museum für Völkerkunde, Jndishe Abteilung:

: Turfan-Sammlungen, Plastik. Dr. Gelpke.

11—12,290 Uhr im Neuen n Aegyptische Abteilung, Die Kunst der Amarnazeit. Przybylla.

} Montg, den “3. Februar.

11—12 Uhr im- Museum für Deutsche Volkskunde, Die Ausstellung „Deutsche Bauernkunst“. Dr. Preytell.

Dienstag, den 4. Februar.

12—13 Uhr im Vorderasiatishen Museum, Fslamische Abteilung, Rundgang durch die Fslamische Abteilung.

Mittwoch, den 5. Februar.

11—12 Uhr im Neuen Museum, Kupferstichkabinett, Land und Volk bei den Holländern (Die Entwicklung der graphischen ee IT. Teil. Das Fahrhundert Rembrandts), Dr. Hagen- aer.

12—13 Uhr im Kaiser-Friedrich-Museum, Frühchristlihe und byzantinishe Steinbildwerke. Dr. Schlunk.

20—21 Uhr im’ Zeughaus, Orientalische Wafen. Dr. Uhlemann.

20—21,30 Uhr im Pergamon-Vortragssaal, Städte an den Rändern des römischen Reiches. 11. Palmyra in der syrishen Wüste, Stadt der Kaiserin Zenobia (mit Lichtbildern). Lange.

Donnerstag, den 6. Februar. : 11—12 Uhr im Schloßmuseum, Kunsthandwerk der Renaissance in “Iden: 1E Frühe Florentiner Majoliken. Dr. Lauts. 11—72 Uhr im Völkerkundemuseum, Ozeanische Abteilung, Die Völker der deutschen Südseekolonien. T1. Karolinen,

Marianen und Marshall-Fnseln. Dr. Nevermann.

Freitag, den 7. Februar. 11—12 Uhr im Museum für Deutsche Volkskunde, Die Ausstellung „Deutsche Bauernkunst“. Dr. Schuchhardt. Sonnabend, den 8. Februar. 11——12,20 Uhr im Museum für Vor- und Frühgeshichte. Vor-

_geschichtliches Kuna ivert, Bronzeguß. Dr. Doppelfeld. 11——12,20 Uhr im Neuen Museum, Aegyptische Abteilung, Rund-

gang durch die ägyptishe Abteilung.

Jm Pergamon-Museum finden täglich außer Montag von 11——12 und 12—13 Uhr, in der Ausstellung „Deutsche Bauern- kunst“ im Museum für Deutsche Volkskunde jeden Mittwoch und Donnerstag von 11——12 Uhr Rundgänge statt.

Aus Anlaß des SA.-Appells im Lustgarten am 30. Januar, dem Tage der nationalen Erhebung, bleibt das Alte Museum vor- mittags, bis zur Beendigung der Feier, geschlossen. Die übrigen Museen sind geöffnet.

Wie in den Vorjahren, gibt das Reichswirtschaftsministerium im Eildienst-Verlag- eine Uebersicht über den Stand der handels- politischen Beziehungen Deutschlands im Fahre 1935 heraus. Wir

- entnehmen dem einleitenden Kapitel u. a. folgende Ausführungen:

„Deutschland kann Waren nux einführen, wenn ihm au seine Waren abgenommen werden.“ Diese der vorjährigen Neber- sicht über den Stand dex wirtschaftspolitischen Beziehungen Deutschlands entnommene Feststellung hät die deutsche Handels- politik auch im Jahre 1935 beherrshend beeinflußt. War ihr doh im abgelaufenen Jahre die Aufgabe gestellt, den im Spät- herbst 1934 verkündeten Neuen Plan handelspolitisch zu unter- mauern. Dex Neue Plan bedingte für die Handelspolitik eine noch schärfere Formulierung der vorerwähnten These: „Deutsch- land will und wird nux Waren einführen, deren Bezahlung ihm dur seine Ausfuhr ermöglicht wird.“

Dieser klaren und loyalen Linie, die durch den Neuen Plan für die Gestaltung der wirtschaftspolitischen Beziehungen Deutsch- lands zu seinen ausländischen Lieferanten und Kunden gezogen war, hat sich das Ausland nux in wenigen Fällen widerseßt. Jm allgemeinen sind die aus dem Neuen Plan notwendig ge- wordenen Verhandlungen mit auswärtigen Staaten zufrieden- stellend verlaufen. Deutschland ist dabei von dem. Grundsaß aus- gegangen, daß dex Neue Plan für seine Handelspolitik keine Angriffswaffe ist, sondern eine uns durch die Devisennotlage aufgezwungene Verteidigungswaffe, die in erster Linie dazu ein- geseßt wurde, um die Einfuhr in der Richtung zu steuern, daß den durh die innere Wirtschaftsbelebung in Avbeit und Brot gebrachten Volksgenossen ihre Avbeitspläße erhalten wurden. Der notwendigen Steuerung mußte das Ziel vor Augen schweben, nur lebensnotwendige Waren aus dem Ausland zu beziehen. Die Aufgabe der deutschen Handelspolitik war es, bei dem Widerstreit der deutschen mit den ausländischen Futeressen einen billigen Aus- gleih zu finden, und sie kann rückschauend feststellen, daß es ihr im Jahre 1935 in weitgehendem Umfange gelungen ist, den Erfordernissen dex Volkswirtschaft Rechnuung zu tragen. An der im Jahre 1935 durchgeführten allgemeinen Einshränkung der Einfuhr nah den Grundsäßen des Neuen Plans nehmen im Ver- gleih zur Einfuhr des Vorjahres die Fertigwaren mit 22,4 %, die Rohstoffe und Halbwaren ‘nux mit 4,6 % (November- zahlen) teil.

Die Wege, die zur Erreichung dieses Zieles gegangen werden, mußten sih der wirtschaftlichen Struktur und der handelspoliti- hen Methodik unserer Vertragspartner anpassen und sind deshalb, ländermäßig betrachtet, durchaus verschieden. Fm Mittelpunkt des handelspolitishen Geschehens standen die Maßnahmen, die sih aus der notwendigen Regelung des zwischenstaatlichen Zahlungs- verkehrs ergeben, und die Durhbrehung des immer weiter um

Dr. Schacht besucht den oberschlesischen Industriebezirk.

Reichsbankpräsident und Reichswirtschaftsminister Dr. Schacht besuchte anläßlih der am Nachmittag in Breslau abgehaltenen ep Beiratssißzung der Wirtschaftskammer für den irtshafts- bezirk Schlesien am Dienstag vormittag zunächst den ober- chlesishen Jndustriebezirk. An der Fahrt nahmen neben den

egleitern des Ministers, Ministerialdirektor Dr. Pohl und Oberberghauptmann Scchlattmann_ vom Reichswirtschafts- ministerium Leiter der Bezirkswirtschaftskammer teil. Von Beuthen, O.-S,, aus wurde der gesamte oberschlesishe Fndustriebezirk De Dabei wurden die Hohenzollerngrube, eine der größten deutschen Steinkohlengruben, die Deutsh-Bleischarley-Grube, die zur Zeit größte Blei- und HZinkerzgrube Deutschlands, die Beuthen-Grube, die Julienhütte und die Delbrück-Schächte besichtigt. Ueberall wurden dem Minister in Anwesenheit von Vertretern der Partei, der Behörden, der Betriebsführer und der Vertrauensmänner die Lage und Bedeutung der einzelnen Fndustriezweige sowie die Er- ordernisse S eine gesunde Weiterentwicklung der gesamten ober- chlesishen Wirtschaft eingehend dargelegt. Sa der Fulienhütte hatten L Î folgschast versammelt, zu denen Dr. Schacht nah Begrüßungs- worten des Präsidenten der Jndustrie- und Handelskammer Oppeln pra Man mache ihm, sagte er, gelegentlih den Vor- wurf, daß er nur das sogenannte Kapital vertrete. Das sei jedoch nur insoweit richtig, als Kapital erforderli sei, um für jeden deutschen Volksgenossen Arbeit zu hafen. An diesem Ziel müßten alle, auf den großen Gemeinschaftsgedanken der Deutschen Arbeitsfront ausgerichtet, um der zukünftigen Generationen willen arbeiten. Deswegen habe ex auch mit Dr. Ley die bekannte Leipziger Vereinbarun getrosfen, um die Wirtschaft, das heißt Betriebsführer und Gefolgscha t, zu diesem großen Werk eng zu- a Das sei die Garantie für die Zukunft des deut- chen Vaterlandes. Er würde sich Da wenn die oberschlesische Arbeiterschaft auch ihrerseits diesex Gemeinschaftsarbeit volles Verständnis entgegehbrächte.

„Steuerwirtschaftliße Woche.“

Im weiteren Verlauf der vom Verband Deutscher L es Kaufleute e. V. veranstalteten Steuerwirtschaftlihen Woche sprach Dipl.-Kfm. Dr. Dr. Megow, Diplom-Steuersachverständiger und Rechtsanwalt in Küstrin, über „Steuerstrafrehtliche Tagessragen“. Jm Hinblick auf die vershärfte Bedeutung des Steuerstrasrechts muß es, so stellte der Vortragende fest, Aufgabe eines jeden an- ständigen Volksgenossen sein, sich vor Steuervergehen zu hüten. Hiergegen gesichert ist nur derjenige Betrieb, der seine steuerlichen Belange von wirkli sahverständigen Personen ordnen läßt, bzw. derjenige, der sich sells mit den Yauetliben Bestimmungen hiîin- reichend vertraut macht. / Anschließend behandelte Regierungsrat Dr. Mattern, Greifswald, „Aktuelle Fragen der Steuerbeitreibung“. Gegen den säumigen Volksgenossen, der seine Pflicht zu vollständiger und pünktliher Steuerzahlung richt erfüllt, muß der Staat vor allem im Wege der Steuerbeitreibung vorgehen. Er ist hier nicht wie ein Glaubiger nach Zivilprozeßreht genötigt, Klage gegen den Schuldner der steuerlichen Leistung zu erheben oder Zahlungs-

zweitausend Mann der Ge-

oder Nollstreckungsbefehl gegen ihn zu beantragen und einen „voll-

&

u. a. ein Vertreter des Oberpräsidenten sowie der

sich greifenden Systems der Ein- und Ausfuhrverbote dur die Festlegung von Kontingenten. Der mit dem deutsch-englischen Zahlungsabkommen eingeshlagene neue Weg is auh im abge-

laufenen Jahr weiter beschritten worden. Auf seiner Grundlage | konnten Verständigung mit Jrland, Belgien und Fapan erzielt F

werden. Wenn der zwischenstaatlihe Zahlungsverkehr im übrigen ih auf der Grundlage früher geschlossener Verrechnungsabkommen

ewegte, so gelang es im Jahre 1935 doch, in einer Vielzahl von |

Verhandlungen diese Abkommen wesentlich zu verbessern. Fn

diesem Zusammenhange sind zu nennen die im Laufe des Fahres3 |

1935 getroffenen Vereinbarungen mit Schweden, Dänemark, Nor- wegen, Finnland, der Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien, talien, der Schweiz, der Türkei, dem Jran und Südafrika. Eine beahtlihe Ausnahme von der erwähnten Tendenz der Verrech- nungsabkommen in der Richtung einer Erstarrung und Schrump- fung des Außenhandels zeigt sih in in unserem handelspolitischen

Verhältnis zu den südamerikanishen Staaten. Wenn auch die Ab- |

machungen auf dem Gebiete des Zahlungs- und Verrehnungs-

verkehxs dem handelspolitishen Gesicht unserer Zeit ihren Stempel |

aufdrücken, so war es im abgelaufenen Fahre do möglich, der notwendigen Förderung unserer Ausfuhr auf handelspolitishem Gebiete Rehnung zu tragen. Eine Betrachtung der statistischen Außenhandelsergebnisse des abgelaufenen Jahres führt zur Fest- stellung, daß sich der Neue Plan in der Praxis bewährt. Aus seinem Blickfeld betrachtet, kann man mit dem Ergebnis der Ent-

wicklung des deutshen Außenhandels zufrieden sein. An der durch

das Abebben der Weltwirtschaftskrise eingetretenen Steigerung de3 Welthandels hat Deutschland nit teilgenommen. Insofern fönnen die Außenhandelszahlen des Fahres 1935 nicht befriedigen.

Als ungelöste Aufgaben in der Handelspolitik, die in das Jahr 1936 mit hineingenommen werden, sind zu erwähnen: die vertrag- liche Regelung der handelspolitishen Beziehungen zu einigen Teilen des britishen Weltreiches, so insbesondere zu Australien, Kanada und Neuseeland; die Wiederherstellung einer vertraglih gesicherten Grundlage des Warenaustausches mit Frankreich, deren von französisher Seite ausgehende Kündigung zu einer erheblichen Schrumpfung des beiderseitigen Güteraustausches führte. Die un- sicheren Verhältnisse auf dem Weltmarkt haben es im vergangenen Jahre auch leider nicht zugelassen, handelspolitishe Abmachungen zu treffen, die wie es in früheren Zeiten üblih war dur ihre Langfristigkeit dem deutshen Kaufmann die Möglichkeit für weitausgreifende Dispositionen gaben. Solange nicht eine grund- säblihe Beruhigung zur Weltwirtschaft durch die Lösung des Wäh- rungsproblems ermöglicht wird, muß man auch für die nähere Zu- kunft die an sich -unerwünshte Kurzfristigkeit händelspolitischer Verständigungen in Kauf nehmen.

E E E E I E T N E R

treckbaren Sculdtitel“ gegen ihn zu erwirken, sondern das Finanz- A seßt die Steuern fest und treibt sie selbst bei. Die Vollstreckung geschieht nah \steuerlichen Gesichtspunkten, wenn sie auch in vielem der Vollstreckung des Zivilprozeßrehts angeglichen ist. Hinsichtlich der Wege. der Vollstreckung hat das Finanzamt eine Reihe von Möglichkeiten: Fn den meisten Fällen wird eine Pfändung von Forderungen des Steuerschuldners durch das Finanzamt selbsi erfolgen, oder es wird eine Vollstreckung durch den Vollziehungs- beamten geschehen. Das Finanzamt hat aber noch andere Möglich- keiten, so z. B. das Recht, auf das Grundstück des Steuerschuldners eine Sicherungshypothek eintragen. zu lassen, die Steuerforde- rungen im Konkurs über das Vermögen des Steuerschuldners odex im Zwangsversteigerungsverfahren bezüglih des Grund- stüces des Steuershuldners anzumelden usw. Der Vortragende erörterte die hierbei avftauchenden wichtigsten E vor allem auch welche S und in ‘welcher Weise sie zulässig sind und welche Rechtsmittel der Steuerpflichtige hat. Ferner wurde einiges Grundsäßlihe über Erlaß, Nieder chlagung und Stun- dung von Steuerforderungen sowie darüber gesagt, wann man

Le im Erhebungs- oder Beitreibungsverfahren von Reichssteuern Í

trafbar macht.

Zur Regelung der Herftellung von Voll- gummireifen.

Die Ueberwachungsstelle für Kautshuk und Asbest hat am 93. Januar 1936 eine Anordnung erlassen, die sih mit einer Regelung der Herstellung von Vollgummireifen befaßt und hier am 27, Januar 1936 e, worden ist. Fun Erkenntnis der Notwendigkeit der Erhaltung der Straßen ist dur geseh- lihe Maßnahmen Vorsorge dafür getroffen däß die Straßen nur mit solchen Kraftfahrzeugen befahren werden dürfen, deren Be- reifung einen größtmöglichen Schuß der Straßendecke gewähr- leistet. Nachdem es der deutschen Reifentechnik gelungen ist, untex dem Namen Neuelastikreifen Vollgummireifen herzustellen, die diesen Anforderungen in höherem Maße entsprechen, und die Verwendung von Vollgummireisen auf Reifen dieser Art vund- säblih beschränkt worden ist, ordnet die Ueberwachungsstelle für Kautschuk und Asbest an, daß in Zukunft nux solche Vollgummi- reifen hergestellt werden dürfen. Die Neuelastikreifen tragen einen Markierungsstrih und dürfen nux bis zu. diesem Markie- rungsstrich abgefahren werden, so daß eine Gewähr dafür besteht, daß bis zuleßt der Reifen genügend elastisch ist. Die in Betrieb befindlihen Fahrzeuge, die Vollgummireifen verwenden, die den neuen Anforderungen niht entsprechen, können diese bis zu ihrer Abfahrgarenze weiter benußen. Durch die Anordnung wird aber sichergestellt, daß in absehbarex Zeit auf den öffentlichen Straßen nur noch Kraftfahrzeuge verkehren können, die entweder mit Luft- reifen, oder, falls sie langsam fahren, mit Neuelastikreifen ver-

schen sind.

Die deutsche Bleierzeugung im Dezember 1935.

Die deutsche Erzeugung von Original-Hüttenwel d - blei einshließlih kleinerer Mengen Hartblei e sich, wie uns die Wirtschaftsgruppe Nichteisenmetall-Fndustrie, Berlin, auf Grund der Berehnungen des statistischen Büros der Metallgesell- haft A.-G., Frankfurt a. M., mitteilt, im Dezember 1935 auf 13 633 t gegen 10 783 t im November 1935.

Die Produktion während des gangen Jahres 1935 betrug rund 10

129 300 t gegen 123 393 t im Fahre 1934.

Berliner Börse am 29. Zanuar. Lebhaft und fest Siemens im Vordergrund.

Zu Beginn des heutigen Berliner Börsenverkehrs bewegte

ih das Geschäft zwar noch in O enaen Grenzen, troydem var aber von Anfang an eine ziemlich freundlihe Grundstimmung festzustellen. Bald nah Notierung der ersten Kurse seßte sich jedoch ine niht unbeachtliche Sn but durch, die thren Ausgang vom Elektromarkt nahm. Erwartungen, daß in der heute Nach- rittag stattfindenden Aufsichtsratssibung bei Siemens ein gegen- iber dem Vorjahr höherer Dividendenvorschlag gemaht werden

vird, brachte Anregung in den Verkehr. Daneben bestand noch

Wir einzelne Spezialpapiere Kauflust des Publikums und man órte gegen 2 Uhr fast allenthalben die höchsten Tageskurse.

: Das Hauptgeschäft konzentrierte sih heute auf Elektropapiere. Besonders Siemens standen im Vordergrund des Jnteresses und gingen in der zweiten Börsenstunde stärker herauf (+ 24). Jm S sammenhang hiermit war auch Schuckert um 134 % gebessert, Wonst wurden noch Elektrish " Licht und Kraft (+ 214), ferner

:ahmeyer und R. W. E. (je +2) in größeren Beträgen aus dem arkt genommen, Auch Accumulatoren hatten einen Gewinn pon 124 % zu verzeihnen. Unter den Montanpapieren fielen varpener (+3) durch besonders feste Haltung auf, in diesem Papier bemerkte man Materialknappheit. Ferner verdienen noch Rheinstah! (+1) Beachtung. Fn Braunkohlen und Kalipapieren ar die Umsaßtätigkeit dagegen nur gering. Unter den chemischen [erten fielen Goldschmidt (+ 124) dur feste Haltung auf. Sonst hestand noch Fnteresse, auch von setten des Publikums, für eutscher Eisenhandel (+ 174), Fulius Berger (+ 14), ferner Mir Reichsbank und Kontigummi sowie für Charlottenburger asser (]e + 1). Tgegen wurden Dortmunder Union (— 114) owie Aku (— 154) in kleinen Beträgen abgegeben.

Am Kassamarkt war die Tendenz ebenfalls fest, während das Beschäft in Renten sehr still lag. Tagesgeld erfuhr im Hinblick uf Ultimo eine neue Heraufsezung um 4 % und stellte si eute auf 3 bis 34 %. Am internationalen Devisenmarkt be- er OUO e erau Erholun e Oa der in Berlin auf 46 j erausging, während das engli i 930 RM unverändert blieb. fal ee

Vörsenkennziffern

für die Woche vom 20. bis 25. Fanuar.

Die vom Statistischßen Neichsamt errechneten Börsenkennzi ellen sih für die Woche vom 20. bis 25, Januar im Verolcith zur zonwoche wie folgt:

5 Er E í e om 20. 1. vom 13. 1. dur(schnitt (ftienkurse (Index 1924 bis 25. 1, is 18. 1, bis 1926 = 100) E E Bergbau und Shwerindustrie 98,81 98,40 95,70 berarbeitende Industrie . . 85,56 85,25 82,66 jandel und Verkehr... 98/58 98/24 95,02 esamt (L dae 92,45 92,11 89,32 Rurêsniveau der 43 °/sgigen ; Wertpapiere fandbriefe der Hypotheken- aktienbant S 96,10 96,17 96,04 \andbrie'e der öffentlih- rechtlichen Kredit-Anstalten 95,18 95,16 94,78 Mommunalobligationen . 93,80 93,79 93,55 Mileihen der Länder und Gemeinden... „. o o 93,20 93,18 92,87 ird ant s 95,11 95,13 94,91 __ Außerdem: ’/oige Industrieobligationen 102,55 102,47 101,85 M ige Gemeinde- M umschuldungsanleihe . . . 87,33 87,49 88,00

Generalversammlungskalender für die Woche vom 3. bis 8. Februar 1936.

A Montag, 3. Februar. Düsseldorf: Fndustrieterrains Düsseldorf-Reisholz A.-G., Düssel- A dorf-Benrath, 12 Uhr. S ) Monigszelt: Porzellanfabrik Königszelt, Königszelt, 11 Uhr.

: Dienstag, 4. Februar.

aufbeuren: Aktienbrauerei Kaufbeuren, Kaufbeuren, 104 Uhr.

Mittwoch, 5. Februar. ochum: Schlegel-Scharpenseel-Brauerei A.-G., Bochum, 11 Uhr. Donnerstag, 6. Februar. erlin: Zuckerfabrik Froebeln A.-G., Löwen, 1114 Uhr. ürth: Brauerei Geismann A.-G., Fürth, 1014 Uhr. Freitag, 7. Februar.

rankfurt a. O.: Stärke-Zuckerfabrik A.-G. vormals C. A. Koehl- mann & Co., Frankfurt a. O., 12 Uhr. amm: Brauerei W. Jsenbeck & Cie. A.-G., Hamm, 16 Uhr.

J : Sonnabend, -8.: Februar. erlin: Heinrih Kämper Motorenfabrik A.-G., Berlin-Marien- felde, ‘11 Uhr. *

mburg: Lederwerke Wieman A.-G., Hamburg, 144 Uhr.

Alle fünf Minuten zwei Brandschäden in der privaten Feuerversicherung.

N Bei den privaten Feuerversicherungsgesellshaften sind im onat Dezember insgesamt 21 399 Schäden mit einer Schaden- mme von 3950 995 RM angefallen. Darunter befinden sih n Großfabrikbrände,“ die z. L. erheblihe Schäden verursacht den, und zwei Großschäden in derx Landwirtschaft, bei denen erte von 50—70 000 RM vernichtet wurden. Die Ursachen der Juden beruhen immer noch zu einem erheblichen Teil auf Fahr- igkeit, Die günstige Entwicklung der Schadenergebnisse im dre 1935 hat fich damit auch im Dezember fortgeseßt. Gegen- er dem Schadenanfall im Dezember 1934 ist ein Rückgang der Juden um 31,72% festzustellen. Die Gesamtschadensumme be- i}t sich troßdem immer noch auf 54 623 000 RM im ahre 1935 e Gesamtzahl der gemeldeten Schäden beträgt etwa 203 000. Das 'eutet, daß im Jahre 1935 täglih 556 oder alle fünf Minuten ei Brände entstanden sind, deren Schäden von dex Privatver- ‘erung zu deten waren.

Devisenbewirtschaftung.

L Srleichterungen für den Reisevertehr. ABenehmigungsfreie Mitnahme von deutschen

L PoftreisescheXs ins Ausland. Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtshaflung hat ch RE. Nr. 14/36 D. St. e St. angeordnet, da deutsche \lreiseschecks (Postreisesheckhefte) ohne Genehmigung der De- "stelle ins Ausland überbracht werden dürfen, um den aus | Ausland rückehrenden Reisenden für die inländische Reise-

E Beschaffung von deutschen Zahlungsmitteln zu er-

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 24 vom 29. Januar 1936. &. 3

Deutsche Seefischerei und Bodenseefischerei

im Dezember 1935 (Fangergebnisse usw.).

Von deutschen Fishern und von Mannschaf i aften deutsher Schiffe gefangene und an Land gebrachte Fische, Nobben, a is E Seetiere sowte davon gewonnene Erzeugnisse. (In dieser Nachweisung bedeutet 0 bzw. 0,0, daß zwar Fänge erfolgt sind, die Zahlen aber unter 100 kg bzw. 100 RM liegen.)

i Ostsee Seetiere und davon Nordsee (einschl. Haffe) gewonnene Erzeugnisse Wert in Wert in

100 kg | 000 RM| 1090 ke | 1000 RM : L Fis ch e. 1)?)

s G ev e 7 009 38,1 d 580 127,1 Breitling (Sprott) „. 72 18] 10828| 168,9 Mle s oi # el L805 66,1 12 0,4 E /

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der Bäreninsel « » » 16 0,6 Scharbe (Kliesche) . « + « » 170 3,2 184 4,0 Butt (Flunder) . « « 2 « - 359 15,6 1 688 65,3 Seezunge O E E E E E 142 29,0 aen __. Rotzunge o e o eo 586 33,6 unve j Limandé (echte Notzunge) « b9 47 . Un Heilbutt o eee. 527 58,6 NUE. dd Gr a eee 108 19,6 17 1,2 Tarbutt (Glattbutt) . . 171 149] _— Nie Ee 376 4,2 aw gu Haifisch 0.197... 04 0-5 0&0. M 639 11,8 R fa. Lachs und Meerforelle « « « 158 46,6 C ea ae 427 7,6| 6275 22,2 Aal (Flußaal) ..«. «+ 0 0,0 102 12,9 ita (Flußheht) . « + « 1 0,1 272 24,4 Zand a eo oe s 0 0,0 466 45,0 Kaulbarsh (Sturen) . « « . 3 01] 2141 12,1 Brassen (Blei, Plieten) . « « 11 0,4 1 283 19,3 Plöbe (Notauge) « « - - 8 02] 1331 26,3 Barih 4 N 0 0,0 392 19,3 Verschiedene . . « « «8E 045 82,3 631 15,7 zusammen . « | 283028 | 4386,81] 38195 728,4 IL. Sqhaltiere.

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zusammen | 40062} 1 105,5 zusammen I—IV } 329 050 | 5563,9| 38 364 7295

Nord- und Ostsee | 367 414 | 6 293,4

Bodensee und NRheingebiet.

Fische 100k On DIEelet C Sn e L S 51 8,1 GANgfNIde. e La L e 19 2,4 Sand- (Weiß-) Felchen G M200 E &0.# A 20 2,6 T E E E E E 2 0,4 Nheinlachs (Salmen) » « ch - - o o... 0 0,0 S e Ce a EACTs 020 4 0,3 f e te Wi M0 S 20ck ® 0 . . . . . o. . . . . 5 0,7 Barsche (Egli, Krätßer) « « «ooo... 6 0,5 Dori C E E ae T 4 0,1 Weißfische (Alet, Nase usw.) 10 0,2 Sontide Se o ao eb G S S 1 0,2 zusammen 122] 15,5

1) Außerdem \ind von deuts{hen Hochseefahrzeugen unmittelbar gelandet: in Großbritannien: 5901 dz Fische im Weite von 40 800 NM,- in den Niederlanden: dz im Werte von NM. 2) Von den im November und Dezember gefangenen i Fischen erhielten: a) Klippfi1hwerke dzFishe im Werte von —=NM., b) Fis{meb!fabriken 47790 dz Fishe im Werte von 93 900 NM. 8) Schätzungswert,

Berlin, den 28. Januar 1936. Statistishes Neichsamt.

Die Lage am Altmetallmarkt.

Das Geschäft am Altmetallmarkt zeigte auch in den leßten Wochen keine nennenswerten Wandlungen, weil sich Verkaufs- und Einkaufstätigkeit nux im Rahmen der Ueberwachungs- bestimmungen entfalten können und am freien Markt kein unein- geshränkter Handel möglich ist. Der größte Teil der Metallabfälle wird zu Tauschzwecken verwendet. metalle konnte sih in der jüngsten Vergangenheit angesichts der gedrückten Preise stellenweise niht zur vollen Zufriedenheit ent- falten. Ganz besonders trifft dies für Zink und Bleimaterialien zu. Unter dieser Entwicklung haben besonders die Regenerierungs- betriebe zu leiden, die im Hinblick auf die recht rege, Nachfrage nah Blockmetallen fortgeseßt großes Juteresse für fast sämtliche Altmetallsorten zeigen. Auch im Tauschgeschäft ergeben sih neuer- dings gewisse Schwierigkeiten, da mitunter keine geeigneten Taushmöglichkeiten vorhanden sind, Am Aluminiummarkt er- freuen sich Geschirraluminium und Aluminium-Blechabfälle neuerdings einer lebhaften Nachfrage, wogegen in Motoren- gehäusen nur geringe Umsäge stattfinden. Abgesehen von Alt- aluminium bewegen sich bei allen Geschäften die Preise an der obersten Grenze der Richtnotierungen.

In Auswirkung der seit einigen Wochen wieder recht merk- lichen Preisshwäche für Neumetalle gaben auch die Altmetall- notierungen nah, woraus sich stellenweise bei den Lieferanten eine gewisse Unlust und Zurückhaltung ergab. Die schon seit längerer Zeit umstrittene Frage über die Einführung von Handelsspannen für Altmetalle ist noch immer nicht gelöst, und es hat den Anschein, als wenn in dieser Hinsicht vorerst keine positiven Beschlüsse zu erwarten sind. Fm Gegensaß zu der ver- hältnismäßig großen Stille des Fnlandsgeschäftes hat \sich die Einfuhr in den leßten Wochen merklih gehoben, und man darf angesihts der augenblicklich recht zahlreichen in der Shwebe be- findlihen Abschlußverhandlungen mit einer weiteren Zunahme der Altmetalleinfuhr rechnen. So kamen beispielsweise mit England einige größere Geschäfte in Messingshraubenspänen und Kupferabfällen zustande. Ferner wurde kleinere Geschäfte mit den nordischen Staaten, Holland und Belgien getätigt.

Wirtschaft des Auslandes.

Der Ausweis der Niederländischen Irotenbank,

„_ Amsterdam, 28. Fanuar. Der leßte Ausweis der Nieder- ländishen Notenbank geigt wiederum eine Erhöhung der Gold- bestände um 1,8 (10,2) Mill. hfl, die mit 668,7 (666,9) Mill. hfl ausgewiesen werden. Die Fnlandswehsel zeigten mit 28,7 (29,3) Mill. hfl einen geringen Rückgang von 0,7 (0,6) Mill. hfl. Die übrigen Ausleihungen der Bank an Private werden mit 128,1 Cebun Mill. hfl ausgewiesen und zeigen mithin eine geringe Er- öhung um 0,4 (— 4,6) Mill. hfl. Ein Vorshuß an den Staat wurde wie in der Vorwoche wiederum nicht gezahlt. Der Bank- notenumlauf hat mit 757,2 (763,2) Mill. hfl erneut einen Rück- gang um 6,0 (— 15,1) Mill. hfl erfahren. Die Girogelder werden mit 108,0 (99,4) Mill. hfl ausgewiesen und zeigen also wiederum eine Erhöhung um 86 (+ 10,7) Mill. hfl, wobei die Girogelder des Staates mit 39,0 Mill. hfl ausgewiesen werden und somit eine Erhöhung um 1,2 Mill. hfl zeigen, während die Einlagen Privater mit 69,0 Mill. hfl sich um 7,4 Mill. hfl. erhöht haben.

Erneuerung des ungarishen Stahlkartells.

Budapest, 29. Fanuar. Das ungarische Stahlkartell, welches am 31. Dezember 1935 abgelaufen war, wurde nunmehr in erweitertem Umfang, erneuert. Von österreihischer Seite find dem Kartell beigetreten in Vertretung der Alpine Montangesell- schaft, die Eisen- und Stahlwaren A.-G., ferner Gebrüder Böhler, die ungarische Vertretung von Schöller-Bleckmann und die Nieder- lassung der Steyx Werke A.-G. Von ungarischer Seite gehören alle maßgebenden Firmen dem Kartell an, nur die staatlichen Eisenwerke- und Maschinenfabriken haben ihren Beitritt noh nicht vollzogen. Es handelt sich nicht um eine quotenmäßige Auf- teilung der Produktion, sondern um ein Preiskartell, durch welches die Konkurrenz zwishen den österreihishen und ungarischen Firmen ausgeschaltet werden soll.

Iächste Wikrtschaftskonferenz der standinavischen Länder in Stockholm.

__ Stockholm, 28. Fanuar. An der hiesigen Handelskammer fand

eine Sißzung des Arbeits8ausschusses für handelspolitishe Zu- sammenarbeit der skandinavishen Länder statt, an der Vertreter von Shweden, Dänemark, Norwegen, Finnland und Estland teil- nahmen. Man faßte den Beschluß, die nähste Wirtschaftskonfe- renz der sfandinavishen Länder nah Stockholm einzuberufen, die von etwa 26 Vertretern dieser Staaten beshickt werden joll, Tagesordnung und genauer Zeitpunkt werden später bekannt- gegeben. Bekanntlich fand die lebte derartige Konferenz im leßten Jahre in Kopenhagen statt.

Der japanische Außenhandel 1935.

Tokio, 28. Januar. Nah den nunmehr vorliegenden end- gültigen Ziffern hat die japanische Ausfuhr in 1935 einen Wert von 2,499 Mrd. Yen erreicht, die Einfuhr dagegen 2,472 Milliarden betragen, so daß sih ein Ausfuhrüberschuß von 27 Mill, Yen er- gibt. Verglichen mit 1934 zeigt die Ausfuhr eine Zunahme von 15 %, die Einfuhr eine solhe von 8,3 %. Mit dem Außenhandel der Kolonien hat der Gesamtwert des japanishen Außenhandels8 1985 den Betrag von 5,114 Mrd. Yen und damit einen neuen Höchststand ervreiht. Zum ersten Male seit 1918 zeigte die Han- delsbilanz für das eigentlihe Fapan auch einen Ausfuhrübers- \{chuß, während der Ausfuhrübershuß des Gesamthandels eins \{hließlich der Kolonien in Höhe von 14 Mill. Yen die niedrigste in den leßten Jahren erreithte Ziffer darstellt. Besonders gün- stige Entwicklung nahm der Handel in Robseide und Vaumwoll- produkten. Auf der Ausfuhrseite stehen Baumwolltexkilien an der ersten Stelle, auf dex Einfuhrseite Rohbaumwolle. Daneben

Die Sammesltätigkeit für Alt- *