1936 / 44 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Feb 1936 18:00:01 GMT) scan diff

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Neich83- und Staats8anzeigek Nr. 44 vom 2. Február 1936. S. 2

Fernfehsprechdienst Berlin“ Leipzig. Die Uebertragung von Fernsehbildern auf dem Funkweg ist wegen der Notwendigkeit der Benußung ultrakurzer Wellen an gewisse Entfernungen gebunden. Daher hat die Deutsche Reihs-

post im Rahmen threr Entwicklungsarbtiten auf dem Fernsehs

gebiet auch Fernsehversuche über weite Entfernungen auf Kabeln durchgeführt. Für die ersten Versuche dieser Art diente cine 10 km lange Fernsehkabelstreke zwishen Tempelhof und Charlottenburg. Jm Anschluß daran hat die Deutsche Reichspost ein Fernsehkabel zwishen Berlin und Leipzig ausgelegt. Vor kurzem konnte auf diesem Kabel eine hohwertige Fernsehübertragung zwischen zwet Fernschstellen auf 395 km einwandfrei durchgeführt werden. Es ist das erstemal, daß Fernsehbilder auf éine solche Entfernun auf dem Kabelweg übertragen worden sind. Nach diesem günstigen Ergebnis ist beabsichtigt; Anfang März zur Leipziger Messe zwishen Berlin und Leipzig einen Fernsehsprechverkehr zu eröff- nen. Ju Leipzig wird je eine Fernsehsprechstélle am Augustus- plaß und auf dem Messegelände, tn Berlin ebenfalls an 2 Stellen in der Stadt in Betrieb genommen. Die näheren Bedingungen für den Fernsehsprehdienst Berlin—Leipzig werden noch bekannt- gegeben werden.

Seedienst Ostpreußen Fahrplanänderung.

Der Fahrplan des seit dem 8. Februar'in Betrieb befindlichen Sccdienstes Ostpreußen wird vom Sonntag, den 1. März ab wie folgt vereinfacht:

Swinemünde ab Mittwohs und Sonnabends 18,30 Uhr,

Pillau an Donnerstags und Sonntags 11,45 Uhr,

Pillau ab Montags und Donnerstags 12,30 Uhr,

Swinemünde an Dienstags und Freitags 6,00 Uhr.

Zoppot wird in diesem Plan in beiden Richtungen nicht an- gelaufen. Für die H vom 1. April ab wird die Festsezung eines verstärkten Seedienst-Fahrplans vorbehalten.

Der Secedienst Ostpreußen gewährt ermäßigte Tarife für Be- Mee der großen Berliner und Leipziger Ausstellungen und

essen.

Aus der Verwaltung.

Reserve für den Wohnungsbau:

5-Meislliarden-Blockt der Hauszinsfsteuer. Erläuterung der Reichshilfe für den Klein- wyohnungsbau. i

Der Referent im Reichsarbeitsministerium, Oberregierungs- rat Dr. Fischer-Dieskau, erläutert in dem demnähst herausfkommenden Reichsarbeitsblatt die Reihsgrundsäße für den Kleinwohnungsbau unter Berüesichtigung der jüngsten Anord- nungen des Reichsarbeitsministers. Dabei weist er darauf hin, daß aus der sogenannten Hauszinssteuer bisher rund 5,2 Mil- liarden RM für den Wohnungsbau abgezweigt werden konnten, während rund 6,5 Milliarden dem allgemeinen Finanzbedarf zur Verfügung standen, so daß die Hauszinssteuer seit ihrem Bestehen etwa 11,5 Milliarden RM erbrachte. Von den Mitteln für den Wohnungsbau seien häßungsweise 4,8 Millionen RM in Hypo- theken angelegt, während der Rest für Zinszuschüsse usw. verwendet wurde. Der Wohnungsanteil aus der Hauszinssteuer, der in den Fahren 1926 bis 1930 etw je 800 bis 850 Millionen RM erbrate, belief sih 1931 bereits nur noch auf 340 Millionen und chrumpfte

Presseempfang zur Leipziger Frühjahrsmesse.

Größte Ausstellerzahl seit 1931.— Erleichterungen für ausländishe Einkäufer. Die Messe de arbeits intensiven Exports.

_Am Nachmittag des 20. Februar veranstaltete das Leipziger Messeamt einen Empfang der in- und ausländishen Presse- vertreter, bei dem der Präsident des Messeamts, Dr. Raimund Köhler, das Wort ergriff.

Nicht nur aus allgemeinen konjunkturellen Schlüssen, so führte er aus, ist es gerehtfertigt, eine ausgesprochen große Frühjahrsmesse zu erwarten, sondern auch durch die bereits vor- liegenden Tatsachen der größten Ausstellerzahl seit 1931 und der flähenmäßigen Zunahme. Die Ausstellerzahl ist mit 8200 gegen 1935 um rund 10% gestiegen; flähenmäßig beträgt die Steigerung sogar etwa 14 %. Die unahme betrifft hauptsächlich Technische Messe und Baumesse. Während die Hallen 9, 10 und 21 seit Monaten restlos ausverkauft sind, sind jeßt auch die Hallen 7, 8, 11 und 19 voll belegt. Jn der çFnuenstadt sind alle großen Meßhäuser voll beseßt. Seit Fahren haben sich erstmalig wieder Schwierigkeiten in der Unterbringung für bestimmte Branchen ergeben. Eiwa 4000 qm —= 314 % der gesamten belegten Fläche werden auf das Handwerk entfallen, das durch 27 von der Ausfuhrförderungsstelle für das deutsche Handwerk organisierte Kollektivstände u. a. vertreten sein wird. Das Ausland wird im Angebot der Messe wieder stärker vertreten sein.

An näheren Einzelheiten wies Dr. Köhler nah, daß die Leipziger Frühjahrsmejse für ihre aktuelle Aufgabe im deutschen Export gut gerüstet ist, Der Exportappell angesichts unserer der- zeitigen Außenhandels- und Devisenlage müsse sih heute besonders an solhe Jndustrien wenden, die für ihre Exportware nicht oder nur sehr wenig auf die Notwendigkeit des teueren Einkaufs aus- ländisher Rohstoffe angewiesen sind, Das sind aber in erster Linie die Messeindustrien. Der deutsche Export arbeitsintensiver Waren, die fein oder wenig ausländisches Rohmaterial verlangen, geht hon immer bevorzugt über Leipzig, so daß die Frühjahrs- messe in der heutigen Lage zu einer ausgesprochenen „Messe des arbeitsintensiven Exports“ von höchstér Sofortbedeutung wird. Handelspolitish ist zur Sicherung eines Erfolges viel getan worden: Messeabkommen mit der Tschechoslowakei (gegenseitig vorzugsweise Berücsihtigung der Messeaufträge im Rahmen der bestehenden Einfuhrkontingente), mit Belgien, während ein Ab- fommen mit Holland unmittelbar vor dem Abschluß steht. Für Einkäufer aus allen Ländern besteht die Möglichkeit einer Ver- wendung von Sperxguthaben zu Messeaufträgen, die wenigstens zu 50 % des S L EILages zugelassen ist, und eine Ver- qünstigqung für Bezahlung von Mustereinkäufen. Jm übrigen sind Messeabkommen nicht im Verkehr mit allen Ländern not- wendig, da. troy der vielen Hemmnisse Handel3verkehr und Zahlungsverkehr verhältnismäßig glatt vorstatten gehen, Das Meßamt selbst übt Kundendtenst: ‘einwandfreie usfunfts- abteilung (im Meßamt Devisenstellen, HZollauskunftsstelle, Geschäftsstellenleitex und ehrenamtlihe Vertreter), Herausgabe

HandDdelsteil.

1932 auf-33 Millionen *RM zusamtén, efl infolge der Ver- schlechterung dex öffentlihen Finanzen diese Steuer immer mehr

für allgemeine Finanzzwecke beansprucht wurde. 1933 sei der Wohnbauakteil so gut wie völlig versiégt gewesen. Auch die Rück- flüsse hätten bisher für den Wohnungsneubau so gut wie keine beahtlihe Rolle gespielt, Dieses Bild ändere sich aber nun all- mählich; die Ausfälle beim Zinseingang würden erheblih geringer, die Tilgung seße mehr und mehr ein. Man könne annehmen, daß \{chon 1935 die Rückflüsse aus Hauszinssteuerhypotheken bei der Finanzierung des Kleinwohnungsbaus mit ihren 30 bis 40 Mil- lionen RM als ‘dem’ ganzen Reichsgebiet immerhin ins Gewicht gefallen seien. 1936 würden diese Beträge vorauss\sihtlich wiederum steigen und wohl in die Größenordnung von 40 bis 50 Millionen Reichsmark gelangen. Es sei aber nicht länger angängig er- schienen, daß die Beihilfedarlehen aus den Rückflüssen zu günsti- geren Bedingungen hergegeben wurden, als Beihilfen aus den Fonds, die das Reich unmittelbar zur Förderung seiner Klein- wohnungs- und siedlungspolitishen Ziele einseße, namentlich bei den Kleinsiedlunge#t und Volkswohnungen. Bei diesen beiden Maßnahnmtên, die den breiten Schichten der minderbemittelten Be- völkerung zugute kämen, betrage das Reichsdarlehen im Regel- fall bis zu 1000 RM, die mit 4 % zu verzinsen und mit 1 % zu tilgen sind. Entsprechend seien nun die Bedingungen für die Bei- hilfen formuliert, zumal diese Beihilfen grundsäßlih nur noch die Finanzierungslüce zwischen den Krediten und dem Eigenkapital hließen sollten. i

Der Reichsarbeitsminister habe bestimmt, daß nur solche Wohnungen und Siédlungen mit Rückflüssen der Hauszinssteuer- hypotheken gefördert werden dürften, die so billig sind, daß sie für die minderbemittelte Bevölkerung wirklich in Betracht kommen. Der Referent spricht dann von einer künftigen reihs- geseßlihen Regelung des mit den Hauszinssteuerhypotheken zu- sammenhängenden Fragengebietes, betont die Notwendigkeit des Einsates der Rückflüsse nah übergeordneten Gesichtspunkten mit zwischenörtlihem und zwischenbezirklihem Ausgleih und {ließt mit der Betonung, daß der fast 5 Milliarden RM betragende Block der Hauszinssteuerhypotheken bei pflegliher Behandlung ein sehr wichtiges Aktivum für die Wohnungs- und Siedlungspolitik des neuen Reiches bieten werde.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater.

Sonnabend, den 22. Februar.

Staatsoper: Ein Maskenball. Musikalische Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhv.

Schauspielhaus: Ha mlet von Shakespeare. Beginn: 194 Uhr.

Staatstheater—Kleines Haus: Donna Diana. Lustspiel von Moxreto. Beginn: 20 Uhr.

Fnfolge Erkrankung von Frau Käthe Gold und der dadurh bedingten Spielplanumfstellung geht am Montag, den 24. Februar, im Staatstheater—Kleines Haus an Stelle der angekündigten Vorstellung der NS. Kulturgemeinde „Donna Diana“, Wildes Komödie „Der ideale Gatte“ in Szene mit Victor de Kowa, Maria Bard, Marianne Hoppe, Käthe Haack, Elsa Wagner, Hans Leibelt, Otto Graf, Alexander Kökert, Franz Weber.

von „Merkpunkten für den Verkehr mit ausländishen Kunden“, Abstempelung. der auf der Messe getätigten Austräge zwecks Erzielung be(chleunigter Behandlung bei den amtlihen Prü- fungsstellen. Einzelne deutshe Ueberwahungsstellen nehmen auf der Messe Anträge auf Erteilung von Devisenbescheinigungen entgegen und geben hier unter gewissen Vorausseßungen ver- bindlihe Zusagen an deutshe Einkäufer. Die Richtungs- änderungèn der deutshen Ausfuhr insbesondere Verstärkung nah Uebersee und steigende Bedeutung des europäishen Süd- ostens werden Einfluß auf die Frühjahrsmesse haben. All- gemein . sind Anmeldungen zahlreicher ‘aus dem Ausland und besonders teilweise mehr als das Doppelte aus den Ländern, nach denen unsex Export fteigt, Für den Verkehr sind alle Vor- bereititngen getroffen. So kommen z. B. diesmal neun gegen 1935 fünf Messesonderzüge aus dem Ausland.

Anschließend sprach - Direktor Fichte, der neue stellver- tretende Vorsipend® des Direktoriums des Leipziger Meßamts. Wirtschaftsführung und Reichsregierung, sagte er, nehmen nicht nur handelspolitish- durch Messeabklommen und andere Er- leihterungen starken Anteil an der Leipziger Frühjahrsmesse, sondern bediénen sih ihrer auch, was die allgemeinè Erhaltung und Stärkung des Interesses für die Messe und die Nachfrage auf

ihr anlangt. Das kommt z. B. in den verschiedenen. Sondershauen-

öffentlicher Stellen und Körperschaften sowie von Verbänden zum Ausdruck, ebenso in den Tagungen, die aktuelle Fragen, wie Hochbau, Straßenbau, Gesundheitsshuß im Betriebe usw., be- handeln. Stärkung erfahren aber niht nur Veranstaltungen von mehr tecnisch-wi}ssenschaftliher Bedeutung, sondern in erster Linie auch solche, die der kaufmännischen Lielseßung der Messe dienen. Die Verbände des Facheinzelhandels werden auf der

Messe umfassend Auskunfts- und Beratungsstellen einrichten.

Die Exporthandelsbörse der Ausfuhrvermittlungsstelle des hanseatishen Exporthandels erhält erstmalig cinen durhaus börsenmäßigen Charakter. Mehrere Reichsminister Haben ihr Erscheinen auf der Messe zugesagt, ein Zeichen dafür, daß die diesjährige Leipziger Frühjahrsmesse von der Reichsregierung als ein Austakt des eigenen s{chöpferishen Leistungswillens der deutshen Unternehmerschaft ¿Mleièben wird.

Die Sülißwareninduftrie auf der Leipziger Meffe.

Auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1936 wird am Montag, dem 2. März 1936, 9,30 Uhr, im Vortragssaal des „Haus der Elektrotehnik“, Halle 10, auf dem Leipziger Ausstellungsgelände die „Erste Betriebstehnishe Tagung für die Süßwarentndustrie“ abgehalten. Diese Tagung soll in erster Linie dazu dienen, afktuelle ragen der Betriebstechnik zur Sprache zu bringen und vor allem die Teilnehmer übèr Neuerungen auf diesem Gebiete zu unter- richten. Mee Vorträge sind vorgesehen: „Neuerungen in der maschinellen Verpackung von Süßwaren“ Dr.-Zng. H. Ströer, Berlin; „Neues zur Unfallverhütung in Süßwarenfabriken“ Dipl.-Fng. Leonhardt, Mannheim; „Bekämpfung von Vorrats- \hädlingen durh Gas“ Dr. W. Deckert, Hamburg; „Wärmewirt- ge in der Süßwarenindustrie“ Dr.-Fng. O, Schmidt, Berlin.

“auf die Kohlenbeteiligun

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Berliner Börse am 21. Februar.

Fest unter Bevorzugung von Montanwerten.

Das Hauptinteresse der Börse konzentrierte sich heute noch mehr als an den Vortagen auf Montanpapiere. Die si hier durhseßende feste Tendenz blieb dabei nicht ohne Einfluß auf die game Börsenstimmung. Dea war die Tendenz heute als est zu bezeihnen. Das Publifum hatte, augenscheinlich dur die Mitteilung über die Verlängerung des Stillhalteabkommens an- R in einzelnen Spezialpapieren Kauforders erteilt. Das Ge- chäft seßte bereits lebhafter ein und auch im Verlauf erfuhr die Umsaßtätigkeit noch keine Verringerung. Exst gegen Schluß der ebet ebbte das Geschäft ab, die feste Grundstimmung blieb jedo erhalten.

Das Näherrücken der Bilanzsizung bei Stahlverein sowie die Erwartung einer Dividendenausshüttung führte heute wieder zu großen Umsägen in Stahlverein (+ 1/4). Auch bei anderen Wer- ten wie Hoesh (+ 1), Klöckner und Mannesmann (+ 14) er- wartet die Börse eine Dividende. Mansfeld und Rheinstahl wur- den auhch von westdeutsher Seite aus dem Markt genommen (je + 114). Unter den Braunkohlenwerten bemerkte man in Leo- poldsgrube einige Gewinnmitnahmen der Kulisse (— 14), dagegen fonnten Rheinische Braunkohlen bei einsezender Materialknappheit um 2% nach oben get Verhältnismäßig ruhig und nur wenig verändert lagen chemishe Werte sowie ein großer Teil der Elektro- papiere. Um 2 % zogen erneut Deutsche Kabel an, ferner bestand Kaufneigung für Dessauer Gas (+ 14) und für Chade (+ 4% Mark). Sonst fanden noch Bayerische Motoren (+ 12s), Philipp Holzmann (+ 114) sowie Stöhr (+ 154) und Muag (+ 1) Fnter- esse. Jn Kontilinoleum (— 14) ging die Kulisse aus dem Markt,

Am Kassamarkt war die Tendenz freundlich, Großbankaktien eigten allerdings kaum Veränderungen. Fn Renten war das Ge- haft weiter ruhig, die Kurse lagen kaum verändert. Etwas An- gebot bemerkte man in Altbesizanleihe. Tagesgeld stellte ih auf wieder 214 bis 24 2%. Am internationalen Devisenmarkt zeigten die Kuxse nur ganz geringfügige Veränderungen. Fn Berlin wurde der Dollar auf 2,461 (2,462) und das Pfund auf wieder 12,2814 RM festgeseßt.

Das Straßenbauprogramm der Reichsregierung. Der Volkswagen für die Autobahnen.

Der Generalinspektor für das deutshe Straßenwesen, Dr, Todt, hielt am Donnerstagabend im Deutschen Ausland-Club (früher Automobilclub von Deutschland) einen Lichtbildervortrag über das Thema „Das Straßenbauprograntm der Reichsregie- rung“. Dr. Todt nahm in seinem Vortrage zu den grundsäßlichen Fragen des Baues der Reichsautobahnen Stellung und führte aus, die Automobilausstellung zeige, welhe Fortschritte im Kraftfahr- zeugbau erzielt werden konnten. Kraftwagen und Straße gehörten zusammen. Deshalb sei es wichtig, die Wechselbeziehungen zwischen ihnen zu erkennen. Jn diesem Zusammenhang interessiere be- sonders die Frage: „Wie sieht der O EGE A aus?“ Es werde kein Stromlinienwagen mit Kompressor und 100 PS sein. Der Wagen für die Autobahnen sei der deutshe Volkswagen, denn die vom deutschen Arbeiter erbauten Autobahnen sollten von mög- lichst vielen Volksgenossen befahren werden. Jn großen Zügen schilderte Dr. Todt dann die vielen Vorteile für den Kraftfahrer bei Benußung der Autobahnen. Die Material- und Brennstoff- ersparnis, die Annehmlichkeiten der Straßen, Park- und Rastpþläße würden auf den Automobilverkehr belebend wirken.

Der Ruhrbergbau beginnt mit der Schwelung, Gründung eínes.Gemeinschaftsunternehmens.

Um die Gewinnung von Heiz- und Dieselölen auf dem Wege der Stéinkohlenverschwelung zu fördern, hat der Ruhrbergbau be- shlossen, eine Gesellschaft zur Errichtung einer Schwelanlage ju gründen. An dieser Gründung werden sih voraussichtlich- alle Bergwerksgesellschaften beteiligen, soweit lie nicht eigene Schwel- anlagen betreiben, oder deren Kohle nah ihrer Beschaffenheit (z. B. Magerkohle) für die Vershwelung nicht geeignet ist. Soweit dèc abfallende Schwelkoks niht im Werks- oder Zechenselbstverbrauh Verwendung findet, wird er vom Rheinish-Westfälischen Kohlen- syndikat vertrieben und auf die KOlenaeiguns nicht auf die Koksbeteiligung angerechnet. n einer am 20.2. abgehaltenen Mitgliederversammlung des Syndikats wurden die hierzu er- forderlichen Beschlüsse gefaßt. Bekanntlich sind bereits vor einiger Zeit vom Syndikat insgesamt 500 000 t für die Schwelung frei- bearadp worden. Dabei war die Frage noch offen geblieben, ob

ie Ausuuzung dieser Menge den einzelnen Zechen dur die Er-

rihtung eigener Anlagen selbst überlassen oder ob einem Gemein- schaftsunternehmen die Erprobung evtl. Durchführung der Schwel- pläne anvertraut werdên sollte. Man hat si nunmehr" für die Gemeinschaftsform entschlossen, wobei die geplante Zusammén- arbeit der Ruhrzehen aber 2 auch der Einzelinitiative noch enügend Spielraum lassen wird, da die Been, die die Absicht haben eigene Schwelanlagen zu errichten, oder die mit deren Bau chon begonnen haben, sich an der Gemeinschaftsgründung nicht zu beteiligen brauchen.

Wie der DHD. erfadrt, gehören zu den Gesellshaften, die der Neugründung fernbleiben, u. a. die Fried. Krupp A.-G., eirtst- weilen auch die Stinnes-Zechen und die Klöckner-Werke, sowie natürlich die Zechen, die keine schwelfähigen Kohlenvorkommen 'be- sigen, vor allem also die Magerklohlenzehen. Dié Fried. Krupp A.-G. wird sih nicht’ beteiligen, weil die Gesellschaft auf der Zeche „Amalie“ bereits den Bau einer eigenen Shwelanlage in Angriff enommen hat. Bei den Stinnes-Zechen erklärt sich das einstweilige Fernbleiben vielleiht daraus, daß von dieser Gruppe zur Oel- Lans aus Steirkohlen ein eigenes Verfahren, daß Pott-

roche - Extraktionsverfahren, ausgearbeitet worden ist. Die Klöckner-Werke wollen sih anscheinend auf ihre eigenen Hydrie- rungsanlagen bei der Gewerkschaft Victor-Stickstoffwerke, die nah dem Fischer-Verfahren arbeiten werden und neben der Benzin- ewinnung auch der T O E dienen können, beshränken. emerkenswert ist noch der Beschluß des Syndikats, den beim Schwelprozeß anfallenden .Schwelkoks nicht auf die Kok3-, sondern anzurèchnen, da man auf dem Stand- punkt steht, daß der Schwelkoks eigentlich eine künstlich ange- magerte Kohle darstellt.

Veber die voraussihtlihe Ausstattung und Form des zu gr Gemeinschaftsunternehmens liegen noch keine binden- en Beschlüsse vor, Die Höhe des Kapitals der neuen Gesellschaft dürfte sih nah den Aufwendungen richten, die für den Bau und Betrieb der vorgesehenen Anlagen benötigt werden. ierfür scheinen die Pläne im einzelnen noch nicht festzulie en, wie auh über das zu wählende Schwelverfahren eine Entscheidung erst noch getroffen werden muß. Da für die zu errihtende Anlage mit einer in Etappen zu erreichendèn Kapazität von etwa 100-000 t ge- rehnet wird, kann der Kapitalbedarf entsprechend den bis jetzt für den Bau von Schwelanlagen bekanntgewordenen nvestitions- notwendigkeiten auf vielleiht 3 bis 4 Mill. RM geschäßt werden. Als Standort für die Anlage ist die Zeche Kaiser Ms des Hoesch- Konzerns in Dortmund in Aussicht genommen, weil hier die bei der Q anfallenden hohwertigen Schwvelgase in den Eisenbetrieben des Konzerns gut verwendet: werden Minuten, do ind auch in der Standortfrage noch Aendéckungen der bisherigen bsihten möglich. E, p

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Der zwischenstaatlihe Warenaustaush hat in den lebten Monaten des Jahres 1935 beträchtlich zugenommen. Nach den Berechnungen des Statistishen Reichsamts war der Welthandel im 4. Vierteljahr 1935 in Reichsmark gerechnet um 15 % größer als im Vorvierteljahr. Zwar ist eine Zunahme des Welt- handels um dieje Jahreszeit üblich, denn in den leßten Monaten des Jahres wird regelmäßig ein großer Teil der Ernte verschifft; ¡edoch geht die Steigerung nicht unerheblich über das jahreszeitliche übliche Maß hinaus. Jn den legten Vorkrisenjahren belief sich die Erhöhung um diese Jahreszeit durchschnittlich nur auf 11 %.

Zunahme (+4), Abnahme (—)

Außenhandel 4. Vj. 3. Vj. 4. Vj. im 4. Vierteljahr 1935 9M 3. zum 4. Vi.

Á im Durchschnitt von 1934 1935 1935 gegenüber dem der Jahre

52 Ländern 4. Vj. 1934 8.Vi. 1935 1995 bis 1928 Milliarden RM 1 Ï

52 LöndDer: Umsaß. - - + 23,2 21,5 248 -+ 6,9 +15,4 S Einfuhr « « + 12,0 11,3 12,8 + 6,5 13,5 S4 Ausfuhr . . . 11,2 10,22 12,0 -—+ 73 +17,5 + 14,5 926 europäische

Länder: Gnu A O S1 Mf 45 E108 1 10,9 Ausfuhr + 63 5,7 64 +7 23 +12,4 + 8,8 26 außereurop.

Länder: ¿ Einfuhr - «+ « 43 43 4,7 +10,0 -+ 10,1 + 5,0 Ausfuhr . « - 4,9 45 5,6 +137 —+ 23,8 L 20,9

Nur zu eïnem vershwindend geringen Teil ist die Steigerung der Wertumsäße durch die Entwicklung der Preise bedingt. Bei Lebensmitteln und Rohstoffen haben sih die Preise zwar erhöht, jedoh waren die Fertigwarenpreise im ganzen wohl noch etwas rücgängig. Nah Ausschaltung der Preisveränderungen eh sich eine Zunahme des Volumens um rund 14 %. Dabei ist die Be- lebung, soweit sich jeßt shon übersehen läßt, auf einex breiteren Ebene vor sih gegangen. Nicht nur Lebensmittel und Rohstoffe, sondern auch Fertigwaren haben daran teil. Auch regional ist die Velebung nifassender, Die Umsäte sind in Europa und in Uebersee mehr als saisonüblich gestiegen, und zwar haben in beiden Ländergruppen sowohl die Einfuhr als auch die Ausfuhr zu- genommen.

Werte Einfuhr

in Milliarden Deutsches Frank- Groß- Ver. St. Reichsmark 52 Länder Reich reich britannien v. Am. 1932

1, Vierteljahr. « 14,7 1,24 1,22 2,61 1,64 9, Vierteljahr. « 14,2 1,14 1,32 2,39 1,43 3. Vierteljahr. »+ 12,2 1,06 1,14 2,21 1,10 4, Vierteljahr. e 183,3 1,21 1,26 2,39 1,26 19383 - 1, Vierteljahr. e 12,1 1,08 1,29 2,10 1,13 9, Vierteljahr. « 12,0 1,01 1,21 2,15 1,14 3. Vierteljahr. « 11,9 1,04 1,07 2,13 1,30 4, Vierteljahr. « 12,4 1,07 1,11 2,38 1,10 1934 ; 1. Vierteljahr. « 11,7 1,15 1,10 2,20 1,07 9, Vierteljahr. « 11,7 1,15 0,98 2,11 1,07 3. Vierteljahr. « 11,1 1,06 0,83 2,07 0,93 4. Vierteljahr. » 12,0 1,99 0,89 2,28 1,01 1935 1. Vierteljahr. « 11,3 1,12 0,89 1,99 1,22 9, Vierteljahr. « 11,4 1,01 0,85 2,03 1,20 3. Vierteljahr. « 11,3 0,97 0,81 209 1,24 12,8 1,01 0,88 2,61° * * 1/32 -

4: Vierteljahr «

“Die Durchführung der Reichs-

Die Reichs- und Landesplanung will die Lebensäußerungen des deutshen Volkes durch Anpassung an den Raum zur größt- möglihen Kraftenthaltung steigern. Der nationalsozialistische Staat konnte nah den Ergebnissen der liberalen Entwicklung das notwendige zusammenfassende Planen für eine größeres Gebiet nicht mehr der zufälligen Fnitiative einzelner Behörden oder Ver- bände überlassen, vielmehr mußte er die Reichs- und Landes- planung zu einer Hoheitêaufgabe des Reiches erklären und die Regelung der raumpolitischen Fragen selbst in die Hand nehmen. Das geschah durch die Einrichtung der Reichsstelle für Raumord- nung als oberste Reichsbehörde. Sie soll die der Volksgesamtheit dienlihen Ziele der Raumgestaltung und den zweckmäßigen Ein- say aller Kräfte ermitteln und durhsezen.

Neben den geseßlichen und verwaltungsmäßigen Handhaben wird die Organisationsform mitbestimmend sein für die Ver- wirklihung der als richtig erkannten Ziele. Die Organisation wird sich wieder nah den Aufgaben zu richten haben, die dur sie exfüllt werden sollen. Sie sind in der Landschaft grundsäßlich dieselben wie im Reich, nur dem kleineren Gebiet angepaßt. Welche Planungsräume sollen nun gewählt werden? Sie müssen den Charakter einer Landschaft mit stammverwandter Bevölkerung tragen und müssen ferner groß genug sein, um Ausgleichsmöglich- keiten zu bieten. Die späteren Reichsgaue werden diese Erforder- nisse erfüllen. Bis dahin können nur die Reichsstatthalterbezirke und in Preußen die Provinzen als Planungsräume in ¿Frage fommen. Denn bei aller Notwendigkeit örtlicher Korrekturen haben wix in den größeren Verwaltungsbezirken Gebiete vor uns, die die Gestaltung eines organischen Raumkörpers 1m Rahmen des Reiches gewährleisten und dur U Bea: der land- shaftlihen Fachverwaltungen und tändishen Organisationen eine gemeinsame Planungsarbeit besser zulassen als etwa die Regierungsbezirke, A

Die sandichaftlichen Planungsaufgaben werden allgemein in der Verwirklihung der nach nationalsozialistishen Grundsäßen von der Reichsstelle für Raumordnung aufzustellenden Richtlinien bestehen. Fm einzelnen wird zunächst einmal der augenblickliche Zustand des Raumes und seine Entwicklungsmöglichkeiten festzu- stellen und auszuwerten sein. Diese Bestandsaufnahme bezieht sih, abgesehen von den natürlihen Bedingungen wie Boden-, Bewässerungs- und klimatische Verhältnisse, auch auf, die Be- völkerungszusammenseßung und -entwicklung, auf Wiege Siedlungs- und Wohnzustände sowie das Verkehrswesen. Aufgabe der gestaltenden Planung ist es dann, bei der sich ständig ändern- den Beziehung von wohnenden und wirtschaftlichen Menschen zu dem Raum eine für die Allgemeinheit \hädliche Naumann zu verhindern und ordnend die Entwicklung nah großen a ger O von derx Reichsstelle für Raumordnung gegebenen HZiel-

eßungen zu lenken, A / \ Die Gestaltun; eines planvollen Landschaftsorganismus Ran fordert unter der Führung des Staates die lebendige MO aller Teile der Bevölkerung. Jedes Lebensgebiet wixd von U Raum her beeinflußt. Wo Wohnsiedlungen errichtet werden, q für die Landwirtschaft und die Jndustrie gleicherma n e deutungsvoll. Wie Verkehrswege angelegt werden, ist ent|chel B nicht nur für den späteren Wohnungsbau, sondern GuG A Richtung, nah der sich das Gewerbe entwickeln fann. aue o: «dustrieanlagen errichtet werden, ist nicht nur für alle f E treibenden, sondern für die ganze Bewohnerschaft einer si e von Bedeutung. d ius und Lebenssicherung gehen die

amtheit wie j Finzelnen an. z | in D Ani aftsarbeit werden deshalb die planenden Erwägungen angestellt werden können. alle Kräfte der Landschaft, \ eti Staatsbehörden wie die Wirtschaftsoxganisationen,

5 muß versucht werden,

l die Selbstverwaltungs- und orga | die ständischen

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 44 vom 21. Februar 1936. S. 3

Der Welthandel im 4. Vierteljahr 1935. |

hi Milliacd D L E Gol Ver. St in Milliarden » eutshes Frank- roß- er. St. Reichsmark 52 Länder Reich BeE britannien - v. Am. - 1932 1. Vierteljahr. « 12,8 1,61 0,88 1,36 1,89 2. Vierteljahr. « 11,8 1,38 9,80 1,47 1,56 3. Vierteljahr. « 10,8 1,30 0,74 1,24 1,43 4. Vierteljahr» « 12,4 1,45 0,85 1,31 1,75 1933 1. Vierteljahr. » 10,6 1,19 0,75 1,29 1,36 2 Viéntélsähk. » 10,4 1,19 0,73 1,23 1,23 3. Vierteljahr. « 10,7 1,23 0,74 1,27 1,27 4. Vierteljahr. « 11,7 1,26 0,82 1,33 1,53 1934 1. Vierteljahr. « 10,5 1,09 0,74 1,23 1,33 2. Vierteljahr. « 10,1 0,99 0,71 1,21 1,26 3. Vierteljahr. « 10,3 1,01 0,70 1,25 1,29 4. Vierteljahr. e 11,2 1,08 0,78 1,82 1,40 1935 1. Vierteljahr. 10,1 0,97 0,67 1/27 1,28 2. Vierteljahr. « 9,9 1,00 0,64 123 1,21 3. Vierteljahr. « 10,2 1,10 0,58 1,30 1,32 4. Vierteljahr. « 12,0 1,20 0,67 1,40 1,76

Jn- Europa sind fast alle Länder an der konjunkturellen Besse- rung beteiligt. Die wertmäßig größte Steigerung der Einfuhr weijt Großbritannien auf (um 116 Mill. RM). Verhältnismäßig noch größer ist die Zunahme dex Einfuhr in den meisten nordischen und südosteuropäishen Ländern. Die Einfuhr war hier auch meist erheblih höher als im gleihen Vierteljahr 1934. Fn Frankrei hat die Einfuhr im 4. Vierteljahr zwar ebenfalls beträchtlih zu- genommen, jedoch wurde der Stand des 4. Vierteljahres 1934 knapp erreiht. Bei einer Reihe anderer Länder, so vor allem Deutsch- land, der Shweiz, Dänemark und Rumänien, ergibt sich Sar über dem 3. Vierteljahr 1935 zwar eine Steigerung, jedoch war die Einfuhr durhweg geringer als im gleihen Zeitraum 1934.

Unter den Ländern mit einer Steigerung der Ausfuhr stehen Deutschland und Großbritannien an erster Stelle. Fn Frankrei, Polen und in der Schweiz ist die Ausfuhr zwar ebenfalls gestiegen, jedoch wurde der Vorjahrsstand nicht ganz erreiht. Zurückgegangen ist die Ausfuhr gegenüber dem 3. Vierteljahr 1935 nur 1n Finn- land und Estland, und zwar auch hier nur aus jahreszeitlihen Gründen.

Die erheblihe Besserung der Außenhandelsumsäße in den Ueberseelänbern ist in erster Linie auf die Zunahme des Außen- handels der Vereinigten Staaten zurückzuführen. Gegenüber dem Vorjahr, das durch eine sehr geringe Ernte gekennzeihnet war, erhöhte ih die Einfuhr um rund ein Drittel, die Ausfuhr um ein Viertel. während die Zunahme der Einfuhr fast ausschließlich auf Rohstoffe und Fndujtriewaren entfiel, waren in der Ausfuhr auch, in geringem Umfang allerdings nux, Lebensmittel an der Steigerung beteiligt,

SFnfolge des erhöhten Bedarfs der Df Staaten und der europäishen Fndustrieländer hat die Aus uhr auch in den meisten übrigen Üeberjeeländern zugenommen. Damit hat sich zumeist au die Einfuhr dieser Länder weiter belebt. Stockungen oder Rückgänge machten sich, soweit sih das bisher übersehen läßt, nur in China, Argentinien und in den nordafrikanishen franzó- sischen Kolonien bemerkbar.

und Landesplanung.

Vertretungen, die Partei- und die wissenschaftlihen Einrichtungen mobil zu machen, um sie an der Landschaftsplanung initiativ und mitarbeitend zu beteiligen. e i

Als Grundsäve für die Organisation der Reichs- und Landes3-

planung sind also aufzustellen: - z 0

1. Nur größere Landschaftsräume können den nötigen Ueber- blick und die erforderliche Mal R bieten.

92. Die Weitergabe der von der Reichsstelle für Raumordnung aufzustellenden großen Richtlinien und die Durchsezung der Planung muß in der Hand der zentral ausgerichteten staatlichen Verwaltung liegen. \

3. Alle vorbereitende Tätigkeit für die Planung mit dem L einer Verständigung der Pale Bikar ist durch eine

emeinschaft, die alle Kräfte der Land chaft umfassen soll, zu leisten. Sie muß unter Aufsicht und Mitwirkung des Stactes arbeiten und in enger Verbindung mit der Ver- waltung stehen. : 0 L

4. Die planerishe Einzelarbeit muß möglichst nahe an die Landschaftszelle, das heißt an die Gemeinde herangelegt werden; jeder Zentralismus ist zu vermeiden. : Diesen Grundgedanken ist die Verordnung gefolgt, die am

15. Februar 1936 der Leiter der Reichsstelle für Raumordnung, Reichsminister Kerrl, erlassen hat. Sie bestimmt als Planungs- räume die Reichsstatthalterbezicrke sowie das Saarland, in Preußen die Provinzen, die Hauptstadt Berlin sowie den Bezirk des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk. Sie unterscheidet zwishen Planungsbehörden und lanungsgemeinschaften. Pla- nungsbehörde in Preußen ist der berpräsident. Er soll für die Durchseßzung der Richtlinien der Reichsstelle für Raumordnung in der Provinz sorgen und kann au die N oies anweisen, im gleihen Sinne zu arbeiten. Für jede Provinz wird ferner eine Larcdesplanungsgemeinschaft unter Aufsicht und Leitung des Obexrpräsidenten gebildet. Diese Arbeitsgemein- schaften haben die Aufgabe, alle Planungsvorarbeiten zu leisten, eine vorausschauende, gestaltende Gesamtplanun dexr Provinz auszuarbeiten, einen Ausgleich der verschiedenen © nteressen her- beizuführen und die Planungsbehörden zu beraten. An der Landesplanungsgemeinschaft sind möglichst alle in der Landschaft tätigen Kräfte zu beteiligen und zu einer fruchtbaren Gemein- schaftsarbeit zusammenzuführen. Der Kunst des Geschäftsführers dieser Gemeinschaft, des Landesplaners, wird es gelingen müssen, überall als sahkundiger Ratgeber zu S 4 der die Belange aller Gruppen gleihermaßen betreut. 4 hm zur Seite steht etn Beirat, in dem alle führenden Persönlichkeiten der Landschaft vertreten sind und der dem Landesplaner seine shwierige Auf- gabe lösen hilft. Die Planungsarbeit soll aber nicht zentral für eine ganze Voir geleistet werden. Sie ist aufzugliedern nah kleineren Bezirken. Fn diejen 1n der Regel die Regierungs- bezirke werden Außenstellen der Planungsgemeinschaft tätig sein, als Bezirksstellen, die ein Bezirksplaner leitet. Auch ihn wird ein Beirat unterstüßen, den der Regierungspräsident führt, damit er für die Beachtung der planerishen Ergebnisse im Rahmen seiner wichtigen Ls und bei den seiner Aufsicht unterstehenden Geineinden jorgl. A

e diese Weise dürften praktische Möglichkeiten geschaffen sein, die Reichs- und Landesplanung mit ihren großen völkischen Zielen überall durchzuseßen. Gemeinschaftssinn und völkisches Denken können weder in der Verwaltung noch in der Wirtschaft befohlen werden; nur ständige Erziehung zum Gemeinschafts- denken im Sinne der nao eltanshauun( wird auch hier, zusammen mit den ge eßlihen Vorschriften, die Kräfte

ausélöjen können, die das deutshe Volk befähigen, in Liebe. zu

Wirtschaft des Auslandes+

Ausweise ausländischer Notenbanken. Paris, 20. Februar. (D. N. B.) Ausweis der Bank

von Frankreich vom 14. Februar 1936 (in Klammern Zu- und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in Millionen Franken, Aktiva. Goldbestand 65087 (Zun. 112), Auslandsguthaben 128 (Abn. 92), Zun.

Wechjel und Schaßscheine 10 589 (Zun. 12), davon: disfontierte

Devisen in Report (Abn. und Zun. —),

inl. Handelswechsel 9042, diskontierte ausl. Handelswechsel 198, zusammen 9240 (Abn. 31), in Frankreich gekaufte börsenfähtge Wechsel 238, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 1111, zu=- sammen 1349. (Zun. 43), Lombarddarlehen 3286 (Abn, 45), Bonds der Autonomen Amortisationsfasse 5708 (unverändert). P assiva. Notenumlauf 80 059 (Abn. 558), täglich fällige Verbindlichkeiten 11461 (Zun. 344), davon:

Tresorguthaben 94 (Zun. 5), Gut- haben dec Autonomen Amortisationskasse 2716 (Abn. 20), Privat- uthaben 8505 (Zun. 376), Verschiedene 146 (Abn. 17), Devisen in Report (Abn. und Zun. —), Deckung des Banknoten- umlaufs und der täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 71,12 9% (70,83 9/0).

London, 19. Februar. (D. N. B.) Wochenausweis der Vank von England vom 19. Februar 1936 (in Klammern Zu- und Abnahme im Vergleih zur Vorwoche) in 1000 Psund Sterling: -Jm Umlauf besindlihe Noten 396 880 (Abn. 2400), hinterlegte Noten 63 730 (Zun. 2480), andere Regierungssiher- heiten der Emissionsabteilung 245 650 (Zun. 740), andere Sicher- heiten der Emissionsabteilung 2250 (Abn. 730), SilbermUnzen- bestand der Emissionsabteilung 1090 (Abn. 10), Goldmünzen=-

Depositen der Regierung 11080 (Zun. 100), andere Depositen; Banken 107 630 (Zun. 4000), Private 35 970 (Abn. 380), Regierungs sicherheiten 78 70 (Abn. 470), andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 11 650 (Abn. 1760), Wertpapiere 18400 (Zun. 3540), Gold- und Silberbestand der Bankabteiluná 700 (Zun. 10). Ver- hältnis der Reserven zu den Passiven 41,65 gegen 41,04 %%, Clearinghouseumsay 701 Millionen, gegen die entsprehende Woche des Vorjahrs 26 Millionen mehr. :

Die englische Kohlenausfußr nach Frankreich. London, 20. Februar. Wie Reuter -aus- Paris berichtet, hat die französishe Regierung beschlossen, das Ersuchen der britischen Regierung abzulehnen, wonach die britische“ Kohle nah Frankreich nach dem gleihen System eingeführt werden soll wie bei anderen Ländern nämlich nach dem System dex Ursprungszeugnisse anstatt nach dem der Einfuhrlizenzen. - Das - britishe Ersuchen stütte sich auf die Meistbegünstigungsklaüsel des Handelsvertrages von 1934. England ist zur Zeit das. einzige Land, das Kohlen unter dem Einfuhrlizenzsystem einführt. .Das führte dazu, daß die französishen Jmporteure, welche diese Einfuhrlizenzen besigzen, sie benugen, um die Preise zu drücken. ‘Nach derm Einfuhrsystem, das für andere Länder gilt, ist dies abex nicht möglich. Die bri tishen Kohlenhändler hatten daher die. britische. Regierung ersuht, dieses System abzuändern. Die britische - Kohlenausfuhr nah Frankrei beläuft sich auf 6 Mill. Tonnen “im Jahr. Von der Gesamtkohleneinfuhr Frankreichs stellt Großbritannien 49,5 %4

(Fortsezung in der Ersten Beilage.) ÖEONCNIECA G R I S E I E I is T S T I R R R

Gesundheitswesen, Tierkrankfheiten und Absperrungs®- maßregeln.

Tierseuchenstand am 15. Februar (Hornung) 1936.

(Zusammengestellt im Reichsgesundheitsamt nach den Berichten der beamteten Tiérärzte.)

Nachstehend sind die Namen derjenigen Länder, Regierungs- usw. Bezirke und Kreise (Amts- usw. Bezirke) verzeichnet, in denen Rinderpest, Maul- und Klauenseuche, Lungenseuche des Rindviehs, Pockenseuche der Schafe, Rot, Beschälseuhe der Pferde, Schweine- pest, Milzbrand, Tollwut, Tollwutverdacht - oder Geflügelcholera nah den eingegangenen Meldungen am Berichtstage zu melden waren. Die Zahlen der betroffenen Gemeinden und Gehöfte um= assen alle wegen vorhandener Seuchenfälle gesperrten Gehöfte, in denen die Seuthe nah den geltenden Vorschriften noch nicht für erloshen erflärt werden konnte. :

Die Zahlen der in der Berichtszeit neu verseuchten Gemeinden und Gehöfte sind in den Spalten der „insgesamt“ verseuchten Gemeinden und Gehöfte mitenthalten. :

Betroffene Kreiseufw.) Maul- und Klauenseuche (Aphthas epizooticae),

8: Demmin 1 Gemeinde, 1 Gehöft: (neu). 13: Rosenberg f. O.-S. 1, 2. 14: Oschersleben 1, 1- (1, 1) 17: Ecfernförde 1, 1, Herzogt. Lauenburg 1, 1 (1, 1), Oldenburg 1, 1, Pinneberg 1, 3 (—, 1), Plön 1, 1, Rendsburg 1, 3 (—, 1), Segeberg 21, 35 (10, 22), Stein- burg 2, 2, Stormarn 6, 9 (2, 5). 24: Lüdinghausen 1, 1. 37: Neu- stadt a. d. Haardt Stadt 1, 1 (1, 1). 40: Dillingen 2, 12 (1, 12). 48: Geislingen 1, 1 (1, 1), Ravensburg 1, 2. 51: Bühl 1, 1. 59: Hagenow 1, 1, Schönberg 2, 2 (1, 1), Schwerin 2, 2 (1, 1). 617 3/6 (1, 6): 67; 2, 841,1)

Schweinepest (Pestis suum),

1: Königsberg, Pr., 2 Gemeinden, 2 Gehöfte (davon neu 1 Gem., 1 Geh.). 3: Johannisburg 1, 1, Lößen 1,1, Lyck 1, 1, Sensburg 1, 1 (1, 1). 5: 4. Kreistierarztbezirk 2 Geh., 9. Krsbez. 1 (1). 6:

1, 1 (1, 1),

51: Pforzheim 1, 1 (1, 1). 56: Alzey 1, 1. (1, 1), St. Wendel 1, 1.

Milzbrand (Anthrax).

| Lebensraum und Volkstum zu sein,

seiner selbstverantwortlih mitgestaltenden Heimat stets Hüter von

„-; oa

aufgeführt,

und Barrenbestand der Emissionsabteilung 200 610 (Zun. 89),

Niederbarnim 2 Gem., 2 Geh. (1, 1). 7: Axnsmalde 3, 3 (2, 2), Calau 1, 1 (1, 1), Königsberg i. Nm. 1, 3 (1, 3). 8: Anflam 1, 1 (1, 1). 11: Militsch 4, 4, Trebniß 1, 1. 12: Bunzlau 1, 1, Rothenburg i. O.-L. 1, 1. 13: Hindenburg, O.-S., Stadt 1, 1. 17: Plön 1, 1 (1, 1), 18: Grafsh. Schaumburg 1, 2, Springe 3, 4 (1, 1). 28: Ober- taunus-Usingen1,20(1, 20). 35: München Stadt 1,2, Wasserburg a. Fnn olfratshausen 1, 1. 36: Eggenfelden 1, L 37: Zwei- brüdcken 1, 1. 39: Würzburg Stadt 1, 1 (1, 1). 50: Freiburg 1, 1. 584 Saarbrüdcken 1, I

2: Tilsit 1 Gemeinde, 1 Gehöft (neu). 6: Osthavelland 1, 1 (1, H). 7+ Cottbus 1, 1, Lebus 1, 1. 11: Wohlau 1, 1 (1, 1). 13: Ratibor 1, 1 (1, 1). 15: Mansfelder Gebirgskreis 1, 1 (1, 1). 17: Norderdithmarschen 1, 1 (1, 1), Oldenburg 1, 1 (1, 1), Pkön 1, 1 (1, 1),

1) An Stelle der Namen der Regierungs- usw. Bezirke ist die A laufende Nummer aus dex nachstehenden Tabelle

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