1936 / 51 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 29 Feb 1936 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 51 vom 29. Februar 1936. S. 2

Handelstiecil.

Der Abschluß der Vereinigten Stahlwerke.

Hohe Abschreibungen verminderte Schulden.

Wie bereits mitgeteilt, wird die Vereinigte Stahlwerke A.-G., Düsseldorf, für das am 30, September 1935 abgelaufene Geschäfts- jahr, das nah der Ausgliederung der Betriebsgesellschaften exrst- malig einen Zeitraum von 12 Monaten umfaßt, die Dividenden- zohlung mit 314 % auf 560 Mill. RM A.-K. wieder aufnehmen. Von dem aus Ee eLEn Reingewinn von 21,25 Mill. RM werden hierfür 19,6 Mill. RM beansprucht, so daß der aus den Vorjahren stammende Gewinnvortrag von 23,74 Mill. RM zugüglih des Ge- winnrestes aus dem verflossenen Jahr, zusammen also mit 25,39 Millionen RM weitex vorgetragen werden kann, Fn der Erfolgs- rehnung, bei dex berücksihtigi werden muß, daß die Sue ziffern sür ein Ee von nur sechs Monaten gelten, sind die Erträge aus den bei der Muttergesellshaft verbliebenen Rest- betrieben mit 3,92 (2,93) Mill. RM ausgewiesen. Die Erträge aus Betriebsgesellschasten stiegen auf 136,56 (59,47), aus Beteili- gungen auf 8,95 (1,84) Mill, RM. Ferner wurden durch Auf- lösung der Rücklage für Zinsausgleih 20,88 (—) Mill. RM ver- einnahmt, da diese Rücklage auf Grund von Verhandlungen mit den Finanzbehörden nicht mehr beibehalten werden darf. Außer- ordeutlihe Erträge erbrahten 31,79 (24,06) Mill. RM, Dem- gegenüber erforderten Löhne und Gehälter 4,23 (2,16), Sozialab- gaben 0,52 (0,24), Zinsen 21,42 (11,72), Steuern 1024 (7,38), sonstige Aufwendungen 3,13 (2,56) und außerordentliche Aufwen- dungen und Rückstellungen 10,50 (9,98) Mill. RM. Für Abschrei- bungen auf Anlagen ist der erhebliche Betrag von 127,52 (53,00) Millionen RM vorgesehen, während andere Abschreibungen 3,27 (9,78) Mill. RM erfordern. :

Das besondere Kennzeichen der Erfolgsrehnung ist die in die Augen fallende Höhe der Abschreibungen, die weit Uber das sonst in der westdeutshen Montanindustrie üblihe Maß hinausgehen. Jhre Höhe erklärt sich zum Teil daraus, daß man die aus dev Auflösung der Zinsausgleichsrüstellung und aus den außerordent- lihen Erträgen gewonnenen O Sonderabschreibungen verwenden konnte, nah deren Ug sich die normal verdienten Abschreibungen noch auf etwa 80 Mill. RM belaufen. Auch in den zurückliegenden Jahren der Höchstbeschäftigung machten die An- lageabschreibungen etwa 80 Mill, RM aus, um dann in den Krisenjahren bis auf 40 Mill. RM zu sinken. Durch die.Verwen- dung der Sondererträge für besondere Abschreibungen wird der ausgewiesene Gewinn auf das ausshließlih aus den reinen Be- triebsergebnissen stammende Maß zurückgeführt. Die Dividenden- zahlung ist also aus\schließlich aus den Betrieben erwirtischaftet worden, und auch der hohe Gewinnvortrag der Vorjahre braucht dazu nicht herangezogen zu werden. Bei der Zunahme der Er- täge aus Betriebsgesellschaften ist zu berüdsichtigen, daß diese Stel- gerung noch größer gewesen wäre, wenn nit die Wiederinbetrieb-

nahme bisher stilliegender Anlagen erheblihe Mittel erfordert hätte. Die Höhe der Beteiligungserträge läßt erkennen, daß die Beteiligungsgesellshaften im verflossenen Geschästs}ahr im Durch- schnitt eine Verzinsung von 4!4 bis 5 % erbrachten. j

Der Umsaß des Konzerns ist 1934/35 auf nicht ganz eine Milliarde RM gestiegen, wobei der Umsaß zwischen den verschie- Pre Rit Aa geTtciget werden. Was die Pro- duttion betrifft, deren Ergebnisse aus den Vierteljahrsausiweisen der Gesellschaft im einzelnen bekannt sind, so verteilt sih die Er- zeugungszunahme ziemli gleihmäßig auf Kohle und Eisen. Jn- zwischen Tonnte zum erstenmal wiedex seit Fuli 1930 eine monat-= lihe Kohlenförderung von etwa 2 Mill. t erreiht werden. Die Koksgeivinnung is mit einer Zunahme um rund 20 % gegenüber dem Vorjahre noch stärker gestiegen, im Gen ang mit der starken Koksnachfrage für die zunehmende Roheisenerzeugung, aber auch weil die großen Koksvorräte aus den vergangenen ¡jahren in- zwischen aufgebraucht worden Lun was dazu geführt hat, daß ftill- liegende Kokereien wieder in Betrieb genommen werden konnten, «Fm Augenblick beträgt die monatliche Koksproduktion etwa 600 000 Tonnen, Die Rohstabhlerzeugung hat sich während des verlosjenen ahres ziemlich gleichmäßig und ohne größere Shwankungen ent- widckelt; fie betrug im Monatsdurchschnitt rund 500 000 i, Auch die Roheisengewinnung hat nun eine monatlihe Durchschnittshöhe von nicht gauz 500 000 |t erreiht. Nähere Angaben über die betrieb- lihe Entwicklung des Konzerns und über die Einzekergebnisse der verschiedenen Betriebsgesellschaften wird der demnächst erscheinende Geschäftsbericht enthalten.

Die Anlagen des Konzerns, die an sih von den verschiedenen Betriebsgesellshaften ausgenußt werden, stehen nah wie vor bei der Muttergesellshaft zu Buch, und zwar mit insgesamt 988,13 (969,97) Mill. RM. Für Neubauten wurden etwa 38 Mill, RM ausgegeben. Von dem Anlagevermögen ist das auf der Pajssiv- seite der Bilanz mit 182,58 (68,82) Mill. RM erscheinende Ab- shreibungskonto abzuseven, wonach der eigentlihe Buchwert noch 805,55 (901,15) Mill. RM beträgt. Das Beteiligungskonto er- höhte sih auf 381,63 (372,19) Mill. RM, wobei die Zunahme im wesentlichen auf Kapitalerhöhungen verschiedener Unternehmungen zurüdzuführen ist, während die Betriebsgejellshaften, die Woh- nungsgesellshaften und die Stahlvereins GubH., Berlin (Holding- gesellshaft), unverändert zu Buche stehen. Der Bestand an eigenen Anleihen sowie Zahlungen an die Konversionskasse für Tilgungen sind mit 33,50 (i. V. Bestand an eigenen Anleihen 17,89) Mill. RM ausgewiesen. Vorräte verminderten sih auf 3,23 (15,18) Mill. RM infolge einer weitgehenden Ueberführung an die Betriebsgesell- schaften. Forderungen an abhängige und Konzerngesellchasten stiegen auf 251-65 (224,19) Mill. RM, weiterhin find sonstige

ildnex mit 29,03 (32,41), Bestand an Obligationen der Essener

teinkohlen A.-G., an Steuergutscheinen und sonstigen Wert-

‘ren mit 24,30 (27,48), nom. 1,15 (2,0@ Mill. RM eigene

1 mit 0,71 (1,28), Anzahlungen und Aktivhypotheken ‘mit 48 (2,95), Forderungen wegen aufgewerteter Anleihen und Hypo- theken, für Rehnung Dritter abzuwickeln, mit 7,78 (7,88), Rech- nungsabgrenzungsposten mit 6,01 (8,05) Mill. KM ausgewiesen. Wechsel, Schecks, Kasse und Bankguthaben erscheinen mit 35,28 (36,94) Mill, RM leicht verringert. Auf der Pal Dete der Bilanz sind bei 560 Mill. RM A.-K.und unv. 76,26 Mill. RM Reserve Rückstellungen auf insgesamt 169,09 (220,95) Mill. RM zurück- gegangen, teilweise durch Auflösung, zum anderen Teil durch 7Fn- Tip eilbta bine der erwähnten Rücjtellung. - Neben dem schon ge- nannten Abschreibungskonto für Anlagen betragen Wertberichti- gungen für Forderungen und Wechsel 8,77 (8,87) Mill. RM. Der Wohlfahrtisfonds ersheint mit 6,38 (6,18) Mill. RM. Anleihe- verbindlichkeiten in fremder Währung gingen auf 117,19 (134,67) Millionen RM zurück, Anleiheverbindlichkeiten in Reichsmark ex- höhten sih dagegen auf' 230,14 (217,58) Mill, RM, während ver- schiedene soustige Anleihen noch 0,41 (0,47) Mill, RM ausmachen. Für Rechnung Dritter abzuwickelnde Hypotheken (Begenpo ten unter Aktiven) betragen 7,78 (7,88), Passivhypotheken, VBenußrechts- verpflihtungen und anderes 0,90 (0,87), Ecrlôs aus nicht umge- ibe versteigerten Aktien, nicht abgehobener Dividende Us 0,83 (0,33) Mill. RM; Verbindlichkeiten gegenüber abhänaigen und Konzerngesellshaften verringerten sich leiht auf 118,16 (122,82) sonstige Verpflihtungen auf 80,85 (99,03), Akzepte auf §1, (36,86) Millionen RM, während Bankverbindlichkeiten mit 111,30 (110,64)

Millionen RM wenig verändert sind. Noch B sultige Zinsen, Steuern und Löhne erscheinen mit 19,22 (18,80), Rehnungs8ab- renzungsposten mit 0,82 (1,15) Mill, RM. Die Bilanz läßt eine Befsernna der Liquidität Le 50 und 60 Mill. RM erkennen, Augenblicklih werden im Konzern der Vereinigten Stahlwerke etwas über 170 000 Gefolgschaftsmitglieder beschäftigt. Mit dieser Zahl kommt man bereits ziemlich nahe an die Höchstbeschäftigungs8- iffer zurückliegender Jahre. Bei den Betriebsgesellschaften allein fin rund 150000 Mann in Avbeit. Fm Kohlenbergbau konnten die Feiershihten vermindert werden. Fn den Hüttenbetrieben ist eine durchshnittlihe Steigerung des Monatseinkommens der Be- shäftigten um 30 % gegen den Tiefstand zu verzeichnen. Die frei- willigen sozialen Aufwendungen werden von der Konzernleitung mit annähernd dexr Hälfte des ausgewiescnèn Reingewinns an- egeben, | : d Die Verwaltung glaubt aus der Tatsache, daß die auf staat- lihe Auregung zurückzuführende Eisenmarktbelebung inzwischen teilweise hon zu einer Belebung VES die private Austrags- érteilung geführt hat, die voraussichtliche V P C ARR Eo beuxteilen zu können. Die Ra Roe sind weiterhin recht flott und zufriedenstellend. Wenn man auch vielleicht für die ZU- kunft mit gewissen Shwankungen rechnen zu müssen glaubt, wird bei vorsihtigster Beurteilung in den kommenden Monaten min- destens eine Aufrechterhaltung der derzeitigen Beschäftigung er- wartet. i

Generalversammlung der Türkischen Handelskammer für Deutschland.

Srneuter starker Aufschwung des deutsch-

türkischen Handels,

Die Türkishe Handelskammer für Deutschland hielt am 928. Februar ihre e hie Generalversammlung ab, wobei sie zugleich auf eine neunjährige Tätigkeit zurückblicken konnte. Nach der Begrüßung der Mitglieder der Kammer durch den Präsidenten, Handelsrat Avni Sakman, erstattete der Generalsekretär der Kammer den Jahresberiht. Danah ist die Entwicklung der Kammer im verflossenen Fahr überaus u ergl geweien: die Arbeiten der Organisation haben sih auf allen Gebieten jehr staxk erweitert, und es sind allenthalben ret gute Erfolge zu ver- zeichnen gewesen. Jnsbesondere ist die Beteiligung der Kammer an den Messen und Ausstellungen wesentlich erweitert worden. Der deutsh-türkishe Handel hat sich auch 1935 äußerst günstig entwickelt; die Einfuhr Deutshlands aus der Türkei im Fahre 1935 - belief sich auf 93,4 Mill. RM gegenüber 67,5 Mill. RM im Jahre 1934. Demnach hat sihch Deutschlands Jmport aus der Türkei im Jahre 1935 gegenüber dem Vorjahr abermals um einen bedeutenden Betrag, nämlich um 25,9 Mill. RM oder 38,4 %, erhöht. Das gleiche erfreulihe Bild läßt sih au bei der

E DeutsdlandF- 19 fre Bettis Um Fahre 1984 50,9 Mill, |

Reichsinark und hat sich 1935 auf 67,3 Mill. RM ‘erhöht, das ist eine Steigerung von 16,4 Mill. RM oder 33 % gegenüber 1934. Déx l 1094 ruf La zwishen der Türkei und Deutschland belief sich 1934 auf 118,4 Mill. RM und ist 1935 auf 140,7 Mill. Reichsmark gestiegen. Demnach ist im deutsh-türkishen Handel eine Erhöhung von 42,3 Mill. RM oder 36 % eingetreten, gegen- über dem Gesamthandel des Jahres 1933 ist das Volumen im Jahre 1935 um 86,5 Mill. RM oder 118 %2 höher. Nach den deut- schen Statistiken ergibt sih in der deutsh-türkishen Handelsbilanz ein Passivum von 26,1 Mill. RM für Deutshland. Hierzu ist jedoch zu bemerken, daß dieses Passivum für Deutschland nur ein theinbaves ist, daß aber in Wirklichkeit der Ausgleih im Wirt- schaftsverkehr beider Länder den obersten Grundsaß aller deutsch- türkishen Vereinbarungen darstellt. Der deutsh-türkishe Handel hat sih 1935 nach den Vereinbarungen und Wünschen beider Re- gierungen abgewidckelt. Fn der Generalversammlung wurde Be- schlossen, an den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, den türkishen Siaatspräsidenten, den türkischen Ministerpräsidenten sowie an die Wirtschaftsminister beider Länder Ergebenheits- telegramme zu richten.

_Am Abend des gleichen Tages fand traditionsgemäß in den Räumen der Türkischen Handelskammer ein Bierabend statt, der neben den Mitgliedern die Freunde der Türkishen Handelskammer für Deutschland, die Vertreter dex deutshen und hiesigen türkischen amtlichen Stellen und der Presse beider Länder vereinigte. Bei beiden Veranstaltungen war der O Botschafter Exz. Hamdi Arpag anwesend.

Deviísenbewirtschaftung.

ZahHslung8verktehr mit Argentinien.

Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschastung hat durch RE. Nr. 32/36 D. St. 9/36 UeSt. unter Abänderung des RE Nr. 220/35 D. St. 98/35 Ue.St. angeordnet, daß im Abschnitt „Zahlungsvorschriften“ des genannten Runderlasses an die Stelle der dort genaunten Bank der „Banco Central de la Republica Argentina, Buenos Aires“ zu seten ist.

Schuldverschreibungen der Konversionstasse. Die Frage, ob die Schuldverschreibungen der Konversionskfasse für deutshe Auslandsschulden als deutshe Auslandsbonds auf- zufassen und mit diesen gemäß Richtl. IT, 62 b getausht werden fönnen, hat die Reichsstelle für Devisenbewirtshaftung (Dev. A 6/6752/36 vom 19, 2. 1936) wie folgt verneint: „Der Tausch deutsher Auslandsbonds und der von dex Konversionskasse aus- gegebenen Schuldverschreibungen untereinander fällt niht unter Ri, IT, 62b. Die Schuldverschreibungen der Konversionskasse für deutshe Auslandsshulden stehen im Rahmen der genannten Richtlänienbestimmung den deutshen Auslandsbonds nicht gleich. Unter deutshen Auslandsbonds sind die in § 22 Abs, 1 Devisen- geseß geregelten, d. h. die vor dex Devisenbewirtschaftung deutscherseits ausgegebenen, auf Valuta lautenden Auslands- anleihen zu verstehen. Dem Sinn der Tauschbestimmungen ent- spricht es, daß nur solhe Anleihen untereinander getausht werden können, Die in § 23 Devisengeseß geregelten Fundierungsbonds nehmen gegenüber den im § 22 Abs, 1 Devisengesey behandelten eigentlichen AuSandsanleihen eine Sonderstellung ein.“

der türkische

—,

Berliner Börse am 29. Februar, Freundlich, aber ruhiges Geschäft.

Wenn auch die Kursgestaltung im heutigen Berliner Börs verkehr anfänglih nicht ganz einheitlich war, herrschte jedo M Beginn des Ver ea an ein freundliher Grundton vor. Allo dings war das Geschäft klein und die Kulisse übte urühaltyy da sie erst das Ergebnis der heutigen Generalversammlun d Siemens-Konzern abwarten wollte. Bei Glattstellungen d Kulisse ergaben sih einzelne geringfügige Rückgänge, jedo übe wogen Kursbesserungen, die in Spezialpapieren ein Ausme bis zu 2 % annahmen. Ausgehend von Siemens {loß die V; in reht freundliher Haltung. (e

Bis auf Schlesische Zink (— 4 lagen Montanpapiere mei etivas höher, Einige Käufe für westdeutshe Rechnung in Stahl verein führten zu einer Kursaufbesserung " von 1% in diesen Papier. Sonst machten die Kursgewinne am Montanmaxrkt u Bruchteile eines Prozentes aus. raunkohlen, Kali und hemisge Werte lagen fast ohne Umsay, nur für Kokswerke bestand etivas Jnteresse (+ 24), da die Börse bei diesem Unternehmen wieder einen guten Abschluß erwartet. Andererseits waren Westere eh auf Grund einer kleinen Zufalls8abgabeovder 1 % niedriger. d den Elektropapieren waren er lDlier eiwas gefragt (+ y Nach Bekanntwerden der zuversichtlihen Ausführungen in da Siemens Generalversammlung zeigte fi lebhafte Nachfrage fi Siemens (+ 1), Unter den Spezialpapieren lagen Deuts Linoleum wieder fest, ferner waren Schubert & Salza um 1% erholt, auch Bemberg und Metallgesellshaft gewannen je 14

_ Am Kassamarkt bemerkte man meist wenig veränderte Ku, Die Grundstimmung war auch hier freundlich. Von den Großbank aktien lagen Berliner Handelsgesellschaft eine Kleinigkeit niedrige Unter den unnotierten Werten fielen heute Burbah (+ 2) sowie Wintershall (+ 1) dur e altung auf. Jun Rentenwerty war das Geschäft weiter still. Ultimogeld stellte fih heute ai 3% bis 326 % und zum Teil auch darüber. Am internationaley Devisenmarkt bröckelte der Dollar ab und wurde in Berlin ai n (2,462) und das englishe Pfund mit 12,28 (12,284) RY notiert.

E |

Sur Kundgebung der Kommission für Wirt schaftspolitikt der NSDAP anläßlich der Frühe jahrSmesse in Leipzig. Die diesjährige Kundgebung der Kommission für Wirtschaftà politik der NSDAP anläßlih der Leipziger Fol wird untg dem Leitgedanken „Freie Arbeit Freie Wirtschaft Weltwirt, schaft“ Eareli „Hierzu sprehen der Leiter der Kommision fi Wirtschaftspolitik der NSDAP Bernhard Köhler und der Lite der Deutschen Arbeitsfront, Reichsleiter Dr. Robert Ley. Fj neue Weltwirtshaft wird 1m Recht auf Arbeit und in dex Freb un zur Leistung begründet sein“. Für eine freie Wirtschaft, d urch freie Arbeit getragen wird, sind Unternehmer, die zy rehten Zeit zu wagen I erste Vorausfezung. Wirtschaft if kein Apparat, der durch chf aben- und Paragraphenreiter q ührt werden kann. Ueberall in der Welt, wo Männer am Verh ind, die sich nüchtern mit den Tatsachen vertraut machen und iese Tatsachen zu meistern beginnen, ist {hon ein bedeutende Schritt vorwärts getan. Sie sind die Repräsentanten jener per sönlihen Fnitiative, die für die Anbahnung und Fruthtbzw machung zwischenstaatliher Beziehungen ausschlaggebend umd allein zuständig ift.

Weltkunstseideproduktion 1935 uni 24 °/, gesties OsuH_ Doueschx Srzeugung beträchtlich vermehrt,

Die wachsend® Bedeutung der Kunstseide als Textilrohsts wird durch die Tatsache verdeutlicht, daß die Kunstseideproduktio (ohne Stapelfaser) der Erde im vergangenen Jahre um fast 4! zunahm. Während die i Gr eugung im Fahre 1933 nh 675 Mill. lbs U O sih in 1934 luf 784,2 Mill. lbs erhöh ivurden nah zuverlässigen Shäßungen im leßten Fahre 0, Mill. [bs hergestellt, eine Menge, die um rund 24 % über det Vorjahrsziffer liegt. Die Produktionszahlen dex einzelnen Lände geben ein klares Bild von dem weiteren Vordringen Japans auß auf diesem Gebiete. Zwar haben die USA. noch den bisher gv altenen ersten Play unter den Kunstseideerzeugern behaupiu onnen, ihre Produktion vermehrte sih mit 24 % Steigerung af 256,66 (208,5) Mill. lbs nahezu im Ausmaße des Weltdurh schnitts. Dagegen hat si Japan mit einer Erzeugung von (152,4) Mill. lbs nahe an die USA. heranarbeiten können ut weist mit einer Erzeugungszunahme von 47 % bei weitem da größten Fortschritt aller Länder auf. Jm weiten Abstande foly England mit 111,8 (90,88) Mill. lb8, das also seine Erzeugun ivie die USA. etwa im Weltdurchschnitt ausdehnte. Der einzi Plaßwechsel von Bedeutung ist zwischen Deutschland und Ftalin eingetreten, indem wir nunmehr an Stelle Ftaliens den viertu Rang in der Reihenfolge der Kunstseideerzeuger einnehmen, L deutshe Herstellung wird auf 97 (81,6) Mill. lbs geschäßt, wt also um rund 19 % höher. Die durch die bekannte Hamsterwell eingetretene Stagnation im deutschen Textilgeschäft, die auch a unsere Kunstseideindustrie übergriff, konnte einmal wohl dur größere Auftragsbestände aus 1934 und weiter auch durch eint in den leßten Wochen O 1935 wieder ansteigenden neu Auftragseingang in L Maße aufgelockert werden. M französische Erzeugung nahm um 16 % auf 72,5 (62,5) Mill. li zu, während die holländische als einzige einen Rückgang von 8 auf 23,0 (24,75) Mill. lbs zu verzeihnen hatte. Die letzte Zu unterstreiht nachdrücklih die Me bunden Über Betriebseinshrät kungen, Lohnkürzungen und -Absagverluste, die in der legten aus Holland kamen. Die übrigen Kunstseideerzeuger (Kanad Rußland, Belgien und Polen) stellten mit 47,56 (39,25) Mill. lf rd. 21 % mehr Kunstseide her als in 1934.

__ Ein interessantes Bild bietet die deutsche Kunstseidehande pas Es gelang im Mengen Jahre, unsere Einfuhr u fast 10 Mill. RM auf 27,56 (37,28) Mill. RM herabzudrüdt nachdem fsich die Einfuhr in 1934 nux um rund- 5,0 Mill. 8 vermindert hatte, Unsere Ausfuhr nahm ein wenig zu auf 22 (20,30) Mill. RM, sie erreichte damit allerdings noch nicht wi den Wert von 1933 mit 27,96 Mill. RM. Das Außenhande{ volumen (Einfuhr plus Ausfuhr) in NUB Rae ist seit 1933 # heblich zurückgegangen. Es betrug damals noch 17,78 Mill. im Werte von 68,22 Mill. RM, sank in 1934 auf 15,43 Mill. bzw. 57,58 Mill. RM und in 19835 auf 12,15 Mill. kg bzw. Mill. RM. Die Zahlen über die verminderte Einfuhr einerst® und über die vermehrte deutshe Produktion auf der ande Seite zeigen den TIOE der deutshen Bemühungen um möglichst ie Sifereee eckung des Textilbedarfs im cigen® Lande. Die Differenz von rund 6 Mill. RM, die sih ziois{ Einfuhrminderung und Produktionssteigerung ergibt, ist zwei los zum großen Teile einer Verlagerung des Be arne von sett importierter Zexiitcohio fe (Baumwolle usw.) jugul reiben. 2 monatlihe Gliederung der Kunstseidehandelsbilanz 1935 1 eine fast ständig wachsende Besserung aus. Während în Monaten Fanuar bis Juni ein Einfuhrüberschuß von 1 " Mill. kg und von Januar bis Juli ein solher von 8,38 Mill. X entstand, wurde in den restlichen Monaten des Fahres ein K eri von 0,63 Mill. kg und 1,26 Mill. RM erzielt. 2 [ktivität dieser Bilanz wurde nur im November mit einem ? ringfügigen Betrage von etwa 40000 RM unterbrohen. Vécnéhtien nach hat sich diese Entwicklung auch im neuen J fortgeseyt, ebenso wie auch die gegen Lie in 1935 einsege eihte Besserung im deutshen Geschäft im allgemeinen gehalten hat.

Reich9- und Staatsanzeiger Nr. 51 vom 29, Februar 1936. S. 3

Großhandel und Markt ordnung.

- Baustoffshändler-Tagung in Beclin,

Die Fachgruppe Baustofse der Wirtschaft3gruppe Groß-, Ein- und Ausfuhrhandel veranstaltete unter Vorsit ihres Leiterxs, Dr. Max Krüger, am 28. Februar 1936 in Berlin ihre erste Mitalkie- derversammlung. Der Leiter der E ruppe Groß-, Ein- und Ausfuhrhandel, Wilhelm Rump "Tibete zum Thema (Gegenwartsfragen des Großhandels“ über die Probleme der (Marftordnung u. a. folgendes aus:

Starre Marktregelungen, die für die persönliche Arbeit wenig Entfaltungsmöglichkeiten bieten, müssen als bedenklih angesehen werden. Es wird daher vom Großhandel die Meinung vertreten, daß eine Entwickälung zu straffen Preisfestseßungen und zu einem System, das lediglih für den Hersteller und den Verbraucher Preise festlegt, jedoh den Vertrieb der Ware demjenigen überläßt, der ihn gerade übernehmen will, für den gesamten Großhandel äußerst bedrohlih werden muß. Marktregelungen müffen daher ganz besonders unter dem Gesichtspunkt angejehen werden, in- wieweit sie überhaupt notwendig sind. Wenn ja, müssen sie einen genügenden Spielraum für echte Kaufmannsarbeit lassen. Die Neuordnung eines Marktes seßt daher voraus, daß ein Markt in Unordnung geraten E oder zum mindesten in Unoxdnung zu geraten droht. Eine Marktordnung, die ausschließzlich eine Bin- dung der Preise zum Zwecke hat, muß der Großhandel ablehnen, weil eine folhe Ordnung in der Regel am Ende nur dazu führt, daß das Avbeitsfeld des Großhandels weiter eingeengt wird, und daß Ausschaltungstendenzen, von welcher Seite jie auch kommen mögen, gefördert werden. Die Marktordnung,- von der sich der Großhandel allein einen organishen Ablauf des Markt efhehens verspricht, muß eine Ordnung fein, die sih in erster Linie mit den Anteilen befaßt, die die einzelnen Wirtschaftsstufen an einem Markte haben. Diese Ordnung der Marktanteile entspriht den Grundsäßen der Stufenklarheit und Funktionswahrheit. Diese beiden Grundsäße sollten ebenso selbjtversländlme Ordnungs- elemente im Wirtshaftsleben werden, wie Preisqualität und Preisklarheit Grundelemente der kaufmännishen Arbeit sind. Die Grundelemente Cer Ma panung müssen also Maßnahmen zur Bekämpfung oder elettigung der Ursachen einer Unordnung des Marktes sein. Marktordnung heißt: Ordnung der Markt- anteile und Beeinflussung der Preisbildung im Sinne eines wirt- shaftlich angemessenen Preises und ausgewogener Konditionen. Eine der wesentlichsten Aufgaben, für die wir uns heute mit aller unserer Krast einsezen müssen, ist also die Entwicklung von Ord- nungsgrundsäßen, nah denen sich die Wirtschaft auf dei Gebiet des Großhandels, aber auch ebenso auf den Nachbargebieten ab- spielen sollte. Unsere wichtigste Arbeit ist dabei die Erziehung unserer Großhändler zu echten, ehrlihen und anständigen Kauf- leuten. Wir wollen, daß in Zukunft die Wirtschaftsarbeit des Großhandels sich nux nach dem Prinzip eines lauteren Wett- bewerbs vollzieht, und daß auf dieser Grundlage sih der Groß- handel den Marktanteil erobert, auf den er kraft seiner volkswirt- shaftlihen Leistung berechtigten Anspruch erheben kann.

Weiter machten der Leiter der Fachgruppe Baustoffe, Dr. Max Krüger, und der er, Dr. E. Hückefstädt, Ausfüh- rungen aus dem Arbeitsgebiet des Baustoffhandels. Sie stellten u. a. folgende die Oeffentlichkeit interessierende Gedankengänge heraus: Die volkswirtschaäftlihe Aufgabe des Baustoff-Groß- handels liegt u. a. in der stöndigen Versorgung von etwa 80 000 Abnehmern mit den wichtigsten Rohbaustoffen außer Holz und Eisen in einem Gesamtwert von etwa 4 Milliarde jährlih und in der Heranziehung von etwa 10 000 Produktionsftätten für die Deckung dieses Bedarfes. Versuche auf Ausschaltung des Handels kfônnen im Rahmen einer verständnisvollen Zusammenarbeit zwishen Baugewerbe “und S keinen Raum haben. Jm Einkauf ist -die- wesentliche -Ausgabe des Baustoffhandels die Unterhaltung umfassender Geschäftsbeziehungen zu den verschie- densten Herstellern einer möglichst großen Anzahl von Baustoffen. Der Baustoffhandel lehnt das Mittel der kartellmäßigen Verstän- digung nicht ab, sondern vertritt es offen dort, wo es sinnvoll er- heint. Neben und an Stelle von Kartellabreden ijt die Verein- barung von Richtlinien für die Zusammenarbeit zwischen Vau- toffindustrie und Baustoffhandel auf der Grundlage der von der

eihsgruppe Fndustrie herausgegebenen Marktordnungsgrund-

äße eine lohnende Aufgabe für die Fachgruppen dex Bautvirt- hast. ie Prüfung und Beobachtung der Anwendung derarti- ger Richtlinien auf Einzelfälle müßten durch die zuständigen Fahgruppen paritätishe Kommissionen eingeseßt werden. ie Lagerhaltung des Baustoffhandels dient in erstex Linie dec Dedcung des ständi aiftrétendei Kleinbedarfs und dem Absatz öherwertiger Baustofse, die niht ladungsweise umgesezt werden. ie ständige Unterhaltung von umfangreichen Lageretinrichtungen zum Ausgleih aller auttreleuben Konjunkturschwankungen bei eringwwertigen Baustoffen wäre dagegen eine unwirtshastlihe taßnahme. Unter Zugrundelegung der von der Neichswirt- shastsfkammer herausgegebenen Richtlinien s die Fachgruppe von ihren Mtigliedecn die Einhaltung vereinbarter Zahlungs- Cn Hern, genau so wie der Baustoffhandel von seinen Kun- den [rtstgemäße Vertragserfüllung verlangen muß. er Einfluß des Baujtoffhandels auf die Preisbildung ist in besonderer Weise mißverständlichen Deutungen. ausgeseßt. Der Baustoffhandel ist an stetigen, für die Bauindustrie ausköómmlihen und volkswirt- schaftlich zu verantwortenden Preifen interessiert. Das Ziel der Fachgruppe Baustoffe ist die Erhaltung der gesunden Mischung von Klein-, Mittel- und Großbetrieben im Baustoffhandel,

Die Gemeindefinanzen in der Krise und heute.

Ou

_nt dem Augenblick, da die gemeindlihen Haushaltspläne für das fommende echnungsjahr zur Beratung stehen, ersheint als Bearbeitung des Statistischen Reich38amts Einzelshhrift Nr. 32 „Die Gemeindefinanzen in der Wirtschaftskrise“. Zugleih erscheinen in Heft 4 von „Wirtschaft und Statistik“ die ersten Pran arien Ergebnisse für 1934/35, die deutlih den seit der Machtübernahme eingetretenen Wandel în der Finanzwirtschaft“ der Gemeinden und Gemeindeverbände erkennen laffen.

Der Zuschußbedarf der gemeindlihen Kämmereiverwaltungen fiel von 1930/31 in Höhe von rund 5,5 Milliarden RM auf rund 4 Mrd. RM 1934/35, Der reine Finanzbedarf wurde von 1929/30 von rund 8 Mrd. auf 5,4 Mrd. 1932/33 gesenkt und ist seitdem wieder im allmählichen Ansteigen (1933/34 5,5; 1934/35 5,6 Mrd. Reichsmark). Fn lebendiger Darstellung wird ins Gedächtnis zurückgerufen, wie sehr in der Krise der Sozialhaushalt immer mehr ans{hwoll, die Einnahmequellen spärliher flossen, eine mühselige, rücksihtslose Ausgabendrosselung einseßzen mußte, ohne ah dadurch die Notlage beseitigt werden konnte. Fm Jahre 1932/33 sind die Gemetnden im fi mere der Krise. Es läßt sih ermessen, welch große kommunalpolitishen Aufgaben der nationalfozialistishen Regierung 1933 gestellt waren. Seit der Machtübernahme hat sich dann vieles geändert. Mit der Um- shuldung ist in den leyten Aen die Finanzwirtschaft der Ge- meinden und Gemeindeverbände wieder groBTeE Bahnen ge- lenki worden. Durch Einschalten in die Maßnahmen der Arbeitsbeshaffung wurden ihnen beträhtlihe Mittel zur Be- friedigung eines in den isenjahren angestauten {Fnstand- G Erneuerungs- und sonstigen 2 E zur Verfügung gestellt. Allerdings werden hierdurch, wie auch durch die Um- [chuldung, für die nähsten Fahre die ordentlichen Haushalte der Gemeinden und Gemeindeverbände mit einem höheren Schulden- dienst belastet, der mit den durch den Aufschwung der Wirtschaft bedingten Mehreinnahmen abgedeckt werden soll,

Die wichtigsten Veränderungen des Zushußbedarfs 1934/35 gegenüber 1932/33.

Senkungen: - Mill. R Wirtschaftlihe -Fürsorge 2 # 2 s - 286,0. SITIICIHNTIOIGE: ¿ «e «1 6/5 & 10L2 Jugendhilfe 10S S S S 12,6

Steigerungen: Î Straßen- und Wegewesen . . 5 Nicht aufteilbarer Schuldendienst Allg. Verwaltung, Finanz- und

Steuerverwaltun

Wisjenschaft, Kunst,

67,4

. 3 - . irche ä a ö ck”

Wirtschaft des Auslandes.

Englische Eisenpreiserßöhung.

London 28, Februar. Nachdem die englishen Preise für Hä- matit-Roheijen kürzlih um 6 sh erhöht worden war, ift jeßt auch die erwartete Preiserhöhung für naiees Halbzeug und für ein- zelne Fertigfabrikate eingetreten. Die Preise für Knüppel wurden um 74 sh erhöht. ‘t mit einer Abmessung bis zu drei Zoll um 9 sh, Bandeisen um 11 sb und galvanisierter Einsriedigungsdraht um 10 sh herauf- geseßt. Träger, Grobbleche sowie Winkeleijen, die die Vorteile eines Preisnachlaß-Systems genießen, bleiben einstweisen von dieser Preiserhöhung unberührt. Es ist zu exwarten, daß auch die fontinentalen Einfuhrpreise nah England bald entsprechend her- aufgeseßt werden. Die Preise für englisches Gießereiroheisen sollen demnächst um 5 sh pro Tonne erhöht werden,

Oesterreichs Finanzuiinifster über Aufgaben und Grenzen staatlicher Finanz- und Kreditpolitik.

Vien, 29. Februar. Fn einem Vortrag fprah Finanzminister Dr. Draxler über Aufgaben und Grenzen staatlicher 7Finanz- und Kreditpolitik. Er betonte, daß die staatliche Minas und Kredit- politik mehr als bisher sich auf dem Staat wesenseigene Aufgaben till: müsse. “Vornehmste Aufgabe jeder Wirtschaftspolitik ei organishe Wirtschaftsförderung, das heißt so weit 1wie möglich Abkehr von “übertriebenem Etatismus und von der Subventions- wirtschaft. Privatinitiative und Rentabilität müßten alsbald wieder mit voller Tourenzahl in Gang kommen. Zu diesem Ziele sühren, h hob der Minister hervor, nur ede Solidität und Spar- jamkeit in der öffentlichen Verwaltung, serner eine Senkung der öffentlihen Abgaben und die Beseitigung nationaler sowie inter- nationale Produktions- und Handelshemmnifse.

Vollsizung des Wirtschastsrats der Kleinen Entente.

Prag, 29. Februar. Am Freitag sand eine Vollsizung des Virtschaftsrats e Kleinen Entente jtait, dec die VBerhandlungs- ergebnisse der einzelnen Ausschüsse, das ist des gemischten handels- politischen Ausschusses, der Donau-, der Fremden-, Flug- und Eisenbahnverkehrsausschüsse, vorgelegi wurden, Daneben wurden Fragen der Handelspolitik verhandelt. E

Die Vollsizung beriet weiter über die Aenderung des Statuts des Wirtschaftsrats der Kleinen Entente. Es wurde beschlossen, an Stelle der bisherigen drei Tagungen im Jahre nur zwei ab- auhalten, da die Ecsahrung gezeigt hat, daß es noticendig ijt, zwischen den einzelnen Tagungen längere rbeitsperioden ein- zU\chalten. Am Nachmittag trat der tihechoslowakish-jugoslawische und der Redaktionsaus Guß zusammen.

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Von Fertigfabrikaten wurden Stabeisen

Polnische Wirts aftstagung eröffnet.

Warschau, 28. Februar. Die wirtschaftlihe Beratung, zu der die polnishe Regierung Vertreter der Wirtschafstskretse eingeladen hat und deren Arbeiten auf drei Tage berechnet sind, wurde am Freitagvormittag durh eine Ansprahe des Ministerpräsidenten Koscialkowfki eröffnet, der kurz die Aufgaben der Tagung dar- legte. Die Regierung wünsche die Meinung der Oeffentlichkeit und -der Wirtschastskreise zu hören, insbesondere gehe es ihr um areifbare Vorschläge in den einzelnen wirtschaftlichen Fragen. Im Laufe der Freitag-Sihung sprachen der Vizeministerpraä}l- dent und Finanzminister Kwiatkowski, der Landwirtshaftsmimjter Poniatowski und der Handelsminister Gorecki, ferner die Leiter der Spizenverbände der Fndustrie, des Handels, des Handwerks und der Banken.

Der neue Gesezentwurf für das türkische Bankwesen.

Ankara, 28. Februar. Ein Teil der Auslandspresje hat in der leßten Zeit verschiedentlih irreführende Meldungen über ein Gese für das Bankwesen gebracht, das die türkishe Regierung der großen Nationalversammlung zur Genehmigung unterbreitet hat. Auf Grund einer Rüdckfrage bei den zuständigen Stellen fann die „Agence Anatolie“ nunmehr eine Zufammensasjung über den Zweck des betreffenden Geseßesvorshlages geben.

Hauptziel - des Vorschlages ijt die Konfolidierung der Ver- waltung und Führung der türkishen Banken, deren jungjte Ent- widlung mit der Tätigkeit dex republikanishen Regierung in engem Zusammenhang steht. Jn großen Linien bestimmt das neue Bankgesey, daß jede Vank in der Türkei in Zukunft einen Verwaltungsausshuß haben soll, der sih aus dem Generaldirektor und Verwaltungsratsmitgliedern zusammen}ezt. Lte Angehörigen dieser Ausschüsse dürfen keine Kredite bei den von ihnen ver- walieien Banken aufnehmen. Füx die Beaufsichtigung sind ge- wisse Verpflichtungen einzuhalten, um den Kontrolldienst in jeder Weise sorgfältiger zu gestalten. Neue Maßnahmen sind auch zum Schutz aller Einlagen vorgesehen, die uno Uber die Bestimmungen des Gesezes, über den Schuß der Einlagen hinausgehen. Es werden HÖöchstgrenzen sür Kredite festgelegt, die Einzelperjonen oder öffentlihen Instituten eingeräumt werden durfen, und gleichzeitig wird eine Höchstgrenze für die finanzielle Zusammen- arbeit dec Banken mit Jndustrieunternehmungen festgesept. Jm einzelnen sollen vor Einräumung eines Kredits die Ver [tnisse der Kreditnehmer genau geprüft werden. Sthließlich wicd Vor- sorge für die Bildung außerordentliher Reserven getrofsen, die neben den geseblih erforderlihen Reserven bei jeder Bank vor- handen sein müssen. Die Kapitalreserven, die sich aus 5 % des Jahresgewinns der Banken bilden, werden in Staatspapieren angelegt, fönnen aber notfalls wieder in flüssige Mittel um-

eipandelt werden. Das Geseh plant endlich neue Gan über die Rechnungsauszüge und Bilanzen sowie über e juristische Verantwortlichkeit der Verwaltungsausschüjsje.

NRoosevelt verlangt eine Milliarde neue Steuern.

Washington, 28, Februar. Präsident Roosevelt hat am Freitag na langen Beratungen mit den Parteiführern für die näste O eine Botschaft angekündigt, in der er entgegen dem in seiner Ln OMULo att sCaNRerien Ents{chluß und entgegen der üblichen Taktik in Wahljahren vom Bundeskongreß neue Steuern verlangen wird, er Präsident erklärte, day diese wangslage ohne sein Verschulden entsianden sei. Er hätte den Staatshaushalt mit Ausnahme dec Mittel für Notstandszwecke ausgleihen können, wenn niht der Kongreß die sofortige Aus- zahlung des Bonus an die Kriegsteilnehmer eoTes und wenn niht das Bundesgeriht die UÜngültigkeit der Verarbeitungs- steuern erklärt hätte. Um diese Ausfälle zu erseyen, seien neue Steuern notwendig, deren Zusammensezung dem Kongreß über- lassen bleiben solle, die jedoch mindestens eine Milliarde Dollar betragen müßten. Von diesec Summe brauchte allerdings nur etwa die Hälste innerhalb der nächsten zwölf Monate herein- gebracht zu werden. Gegen diejenigen Verarbeiter, die ihre Steuern unter Protest bei den Banken hinterlegt und später vom Obersten Bundesgericht zurückerhalten hätten, schlage ex eine Sondersteuer vor, die diese ungerehtfertigte Bereihecung wieder wegasteuere. Denn die Verarbeiter hätten die nicht bezahlten Steuerbeträge längst auf die Verbraucher abgewälzt und daher einen unvecdienten Gewinn erhalten, Wie der Kongreß diese Vorschläge aufnehmen twoird, ist noch fraglih, jedoch erscheint eine längere heftige Aussprache sicher.

Tanganyikas Fandel 1935,

Die ersten vorläufigen Angaben für den Außenhandel Tanganyikas liegen für das Jahr 1935 jeut vor. Danach übecst1e die Einfuhr 1935 die des Vorjahres um 646 000 Pfund, während die Ausfuhr eine Zunahme von 800 000 Pfund erfuhr. 75m großen und ganzen gesehen is im Handel Tanganyikas eine Steigecung von 309 ?% zu verzeichnen.

Obwohl die genauen statistischen Unieclagen noch nicht vec- fügbar sind, läßt sih doch übersehen, daß das Vereinigte Britische Königreich mit rund 30 % an der Einfuhr beteiligt war. Kenya und Üganda lieferten etwa 10 2, Indien 5 % und andere britische Besibungen niht ganz 3%. Aus fremden Ländern kamen 53,7 % der Einfuhr, an der Japan mit 22 %, Deutschland mit 10,7 %, die Vereinigten Staaten mit 6,3% und andere Länder mit 14,7 % beteiligt waren. Die Ausfuhr von Sisal stieg dem Werte ah von 847562 £ auf 1134 730 £, die von Baumwolle von 326 613 £ auf 539 547 E, die von Kaffee fiel von 495 237 £ auf 486 842 £, Gold rwourde 1935 ausgeführt im Wecte von 369742 £ (1934: 295 590 £). Erdnüsse wurden 1935 mehx als doppelt soviel wie im Vorjahre ausgeführt,

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts im Ruhrrevier: Am 28. Februar 1936: Gestellt 20 435 Wagen.

Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektirolytkupfernotiz stellte sih laut Berliner Meldung des „D. N. B.“ am 29. Februar auf 51,25 #4 (am 28. Februar auf 51,50 M) für 100 kg.

Kurs der Reichsbank für die Abrechnung von Wechseln, Schecks und Auszahlungen auf

British-Jndien: 100 Rupien = 7,55 Pfund Sterling,

Niederländ isch-Jndien (niederk.-indishe Gulden): Ber- liner Miitelkurs für telegraphii he Auszahlung Amster- dam -Rotterdáam zuzüglich */4 °/9 Agio, : S

Palästina (Palästina- Pfunde): Berliner Mitielkurs für telegraphische Auszahlung London zuzüglich ‘/, °% Agio,

Südafrikanishe Union und Südwesi-Afrika ( afrifanishe Pfunde): Berkiner Mittelkurs für telegra- phishe Auszahlung London: Ankaufskurs: üglich 7/2 %/, Disagio; Abgabekurs: @bzüglih !/z %%, Disagio,

Australien (australishe Pfunde): rliner Mittielkurs für telegraphishe Auszahlung London abzüg lih 20, °/9 Disagio (Kurs für Sichtpapiere), :

Neuseeland (neuseceländishe Pfunde): Berliner Mittelkurs für telegraphishe Auszahlung London abzüglih 20%, % Disagio (Kurs für Sichtpapiere).

Kurse für Umsätze bis 5000, RNM verbindlich,

Ankaufspreise der Neichsbank für ausländische Silber- und Scheidemünzen:

-

für Posten im Gegen- wert über RM 300,—

100 Belgas . . . 41,20 1 Dollar S0 241

für Posten im Gegen- wert bis NM 300,—

X Meléä. ua C41

Belgien . a Gold «1. 220

A o E Dänemark . D England . « - Eftland . . Finn!kand o ranftreih . olland . « - allen ¿

1 Koe. 1-053 1100 oúes . - e 9350 1 Gulden . . . 0,4461100 Gulden... . 46,— 1 Scbilling - 0,59 1 Pfund .. .- 12,— 1 Gefti - Krone . 0,66} 100 Gefti - Kronen . 67,— 1 Marffa . . . 0,05 [100 Markka . . 9,—- 1 Franc . » « + 0,15 7100 Francs . . 16,— 1 Gulten . - 1,65 109 Gulden 166,— 1 ra ... —,— 1100 Sire 1 . 0,39 1 . 0,10 1 . 0,59 1 . 0,46 1 . 0,46 1 . 0,61 1 . 0,80

Blas a 100 Litas . Franc . . 100 Francs E e 100 Kronen . Schilling 100 Seßillinge . 100 Zloty . . 100 Kronen . 100 Franfen 100 Pefeten . 100 Tschechen-

Kronen .

1 Dollar .

Litauen . Luxemburg . Norwegen . Oesterreich Polen. s ° Schweiz . - « - f Spanien - , - L Feleia - 0,27 Tschechoslomakei 1 Tschechen-

Krone . . . 0,09

1 Dellar i. 2A

3loty. . Krone . . Franken .

Ver. Siaaten von Amerika

Berlin, 28. Februar. Pee oten für Nahrungs= mittel, (Einkaufspreije des Lebensmitteleinzel- handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Bohnen, weiße, mittel 32,00 bis 33,00 6, Langbohnen, weiße, Hand- verlejen 40,00 bis 4450 4, Linjen, kleine, käferfrei 43,00 bis 49,00 #, Linsen, mittel, käferfrei 49,00 bis 53,00 4, Linsen, große, faferjrei 53,00 bis 79,00 Æ, iseerbjsen, Konsum, gelbe 50,00 bis 52,00 #, Speijeerbsen, Riejen, gelbe 52,00 bis 55,00 Æ, Gescll. glas. gelbe Erbsen 11, zollverbilligt 65,20 bis 67,00 Æ, do. 117, zollv. 56,80 bis 58,00 4, Reis, nux füx Speise- zwede notiert, und zwar: Rangoon - Reis, unglasiert —,— bis —,— &, Ftaliener-Reis, glasiert —— bis —,— #, Deutscher Volksreis, glasieri —,— bis —,— H, Gerstengraupen, mittel 41,00 bis 42,00 4, Gerstengraupen, grob 39,00 bis 40,00 #4,

, Kälberzähne 34,00 bis 35,00 #4, Gerstengrüße 24,90 is 35,00 4, Haferflockden 39,00 bis 40,00 Æ#, Hasecgrüße, ge: ! 50 e Ta Aus 790 31,10 vis E «Bei 25 M, ei ype [) ? ; f, E mehl, Type 405 36,56 bis 38,50 4, Weizengrieß, Type 405

i 38,00 bis 40,50 4, Kartosselmehl, superior 22,00 bis 34,00 Æ,