Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 100 vom 30. April 1936. S. 2
Cd
Die Strafvollstreckungsbehörden haven La Eintritt des Straferlasses durch Versügung festzuste ex e Vollstre JFreiheitsstrafen sofort zu unterbrehen. 4! Vollstreckung von Frey l l n dit Zweifelsfalle ist dem Verurteilten oder Beschuldigten Gelegen e zur Aeußerung zu geben, ob und aus welchen Gründen ‘T älle Amnestie beansprucht. Ueber alle von dem Geseß erfaßten Fa ist eine Zählung vorzunehmen.
—
Amnestie auch für polizeiliche Strafverfügungen.
Der Reichs- und Preußische Junenminister weist in einem Erlaß Aut alle Polizeibehörden darauf hin, daß sih das Gu ees die Gewährung von Straffreiheit, soweit es sith auf die oos ; delikte bezieht, auch für polizeiliche Strafverfügungen gilt, nich dagegen für Zwangsgeldfestseßung.
das Geseß nicht vor.
—
Diplomatische Akten für Forschungs8zwecke.
Jm FJnteresse der einheitlichen Behandlung von Anträgen deutscher und ree indischer Goriaer, auf Einsichtnahme in Akten diplomatischer Herkunft hat der Reichs- und Preußische Jnnen- minister angeordnet, daß Anträgen auf Benußung derartiger Akten aus der Zeit von 1867 an, soweit die von den Forschern
Themen diplomatisch-politische JFnteressen berühren
‘wählten berüh A Benehmen mit dem Auswärtigen
können, künftig nux noh nah Amt ‘stattgegeben wird.
Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.
Freitag, den 1. Mai. i Staatsoper: Aus Anlaß des Feiertages der nationalen Arbeit bleibt die Staatsoper geschlossen! Gi ielhaus: Friedxih Wilhelm I. auspiel von c R bee, T 20 ute Staatstheater — Kleines Haus: Das kleine Hoskonzert. Musikalishes Lustspiel von Verhoeven und Fmpekoven. Beginn: 20 Uhr.
Jn der Staatsoper wird Sonnabend E. N. von Regznice ks Komische Oper „Donna Diana“ unter Leitung des Komponisten neuecinstudiert wieder in den Spielplan aufgenommen. Die Titel- rolle not Maria Cebotari, den Perin Karl Hammes und den Don Cecar Marcel Wittrisch. JInszenierung: Rudolph Hartmann, Chorographie und Einstudierung der Tänze Lizzi Maudrik.
Handelsiecil.
Die deutsche Wirtschaft mitten in der Frühjahrssaison.
Winterliche Arbeit8ruhe überraschend schnell lberwunden.
Das FJnstitut für Konjunkturforschung gibt im neuesten Vierteljahresheft wieder einen Bericht über die Konjunktur in Deutschland, der sih diesmal mit der Wirtschaftslage im Frühjahr 1936 befaßt. Darin heißt es, daß die deutshe Wirtschaft zur Zeit
mitten in der Frühjahrssaison steht; wie alljährlih haben sih auch
dieses Mal Erzeugung, Beschäftigung und Umsatz kräftig belebt. Die winterlihe Arbeitsruhe ist überraschend schnell überwunden worden. Nachdem die Beschäftigung vorübergehend bis auf 15,6 Millionen abgenommen hatte, waren Anfang April bereits wieder fast 16,5 Millionen Menschen tätig. Die Erzeugung der Industrie hält sich unter Shwankungen auf hohem Stand; auf wichtigen Teilgebieten ist sie weiter aufwärts gerichtet. Der Wert der hergestellten Fndustriewaren beträgt zur Zeit monatli rund 5 Mrd. RM gegenüber 4,5 Mrd. RM im Frühjahr 1935 und 3 Mrd. RM im Frühjahr 1933. Seit dem zweiten Halbjahr 1935 ist — auf der Güterseite der Wirtschaft — vor allem in der Aus- fuhr und im Umsaß des Einzelhandels eine gewisse Besserung eingetreten. i
Jm Zusammenhang mit der Belebung der Weltwirtschaft und in Auswirkung des „Neuen Planes“ beginnt die deutsche Ausfuhr sich allmählih aus ihrer Erstarrung zu lösen. Seit März/April 1935 liegt der Export jeweils höher als in der gleihen Zeit des Vorjahrs; im n Viertel des laufenden Jahres beträgt die Zunahme gegenüber 1935 dem Werte nah rund 17 %. Fnfolge notwendiger Preiszugeständnisse hat sich das Ausfuhrvolumen der
Jndustrie noch stärker vergrößert. Allein in der Fndustrie haben dur diese Ausweitung des Exports runv 250 000 bis 200 000
rbeiter und Angestellte wieder Beschäftigung, gefunden; dr ahf 1,7 Millionen Menschen gestiegen.
Gleichzeitig sind auf dem Binnenmarkt die störenden Sonder- bewegungett in den Einzelhandelsumsäßen abgeklungen. Die Uebersteigerung der Textilumsäbe dur die Hamsterwelle im Herbst 1934 ist ebenso überwunden wie die Beunruhigung auf den Lebens- mittelmärkten in der zweiten Hälfte des vorigen Fahres. Die beiden großen Gruppen des Ae — Nahrungs- und Genußmittel sowie Textilien und Bekleidung — sind seit einiger Zeit beide etwa gleich stark am Umsazanstieg beteiligt. Jn Werten berechnet, sind die Umsäße um rund 12 % größer als im Vorjahr. Die Liquidität der Betriebe dürfte sich, vor allem nah dem guten Ausfall des Weihnachtsgeschäfts, niht unerheblih gebessert haben.
Die Absaßsteigerung im Jn- und Auslandsgeschäft ist auf die Erzeugung der Fndustrie niht ohne günstige Rückwirkungen ge- blieben. Der Geschäftsgang der Nahrungs- und Genußmittel- industrien, auf Teilgebieten durch Rohstoffmangel beeinträchtigt, ist in den leßten Monaten zwar verhältnismäßig ruhig gewesen. Die Erzeugung von Verbrauchsgütern des elastishen Bedarfs aber hat La seit Dezember belebt. Der Rückshlag, der im Sommer vorigen Fahres in der Textilindustrie eingetreten war, ist über-
gilt z. B. für den
wunden. Gegenübex Mitte 1935 hat die Erzeugung um rund 15 % zugenommen.
Die für den Anlagebedarf arbeitenden JFndustriezweige haben gewisse Anregungen aus dem Exportgeschäft empfangen; der große Bedarf der überseeishen Neuländer tritt mehr und mehr hervor. Im einzelnen hat die Ausfuhr von Walzeisen gegenüber Herbst 1935 um rund 10 % zugenommen; Deutschlands Anteil am Walz- eisenexport der Welt 8 lia erhöht. Die Auslandsaufträge der Maschinenindustrie haben allein in den Monaten Juli bis De- zembex 1935 um 56% zugenommen; gegenüber dem Vorjahr wurden Anfang 1936 rund 22% mehr ashinen aus i Die Kraftfahrzeugindustrie vermochte im vergangenen Jahr ihre Ausfuhr um rund die Hälfte zu steigern; die Zunahme der Ausfuhr hält an. ;
s Ausfuhrerfolge hat aber für den Absaß von Juvestitionsgütern der Binnenmarkt unbedingt noch die größere Bedeutung. Die wichtigste Anlageindustrie, das ange, hat die neue Saison unter günstigen Vorzeichen eröffnet; die aus dem Vorjahr übernommenen unvollendeten Arbeiten waren 1m Woh- nungsbau um rund 29 % umfangreicher als um die Wende 1934/35. Auch im öffentlihen und gewerblichn Bau ist das Ar- beitsvolumen größer als vor einem Fahr. Die Jnlandsaufträge in Maschinen sind weiter gestiegen. Die Neuzulassungen von Personenkraftwagen waren im März 1936, d. h. zl Beginn der Saison, nicht sehr viel niedriger als im besten Verkaufsmonat “es Die Bros j ü i inst la natpornhs ¿mo ie, R E ihre e erzie t; das
l : xport von Kohlen, Papier usw, Daneben wächst auf Teilgebieten auch der Fnlandsabsa.
Im Uten hat so neben der Erhöhung der Sachinvestitionen auch die Ausnahmefähigkeit der Konsumenten und die der Aus- landsmärkte zugenommen. Als wichtigste Frage, die der Lösung harrt, bleibt die E48 versorgung. Die Anstrengungen zur Verbreitung dex inländischen Uo haben zwar Erfolge gezeitigt: Die Erzeugung von Zellwolle ist, bei gleidzeitiger Ver- tas der Qualitäten, von 1934 auf 1935 um 40 bis 45 % gestiegen und soll lig binnen Jahresfrist mehr als verdoppeln. Die Landwirtschaft hat vor allem den Anbau der wichtigsten Mangelfrüchte (Oelfrüchte, Gespinstpflanzen) bedeutend erhöht und ferner die Schafbe tände im leßten Fahr um 12 % vermehrt. Der Anteil heimischer Treibstoffe am gesamten Verbrauch ist auch im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Der Rohstoffbedarf, der nach wie vor aus Einfuhr zu decken ist, bleibt, bei verringérten Vorräten, aber O: Eine weitere Steigerung der Aus- fuhr ist daher E ih." Die Aussichten- hierfür sind Der zu beurteilen als noch vor einem Jahr, weil die Belebung der
R es inzwishen niht unbedeutende Fortschritte ge- ma at,
Se
Die Konjunktur des Auslandes. Auftriebskräfte erneut verstärkt.
Jm neuen Viecteljahresheft gibt das Jnstitut für Konjunk- turforshung auch gleichzeitig einen Ueberblick über „Die Kon- junktur des Auslandes“, in dem es heißt: Jn der Konjunktur- entwicklung des Auslands haben sich die Auftriebskräfte erneut verstärkt. Der Anstieg der privaten Fnvestitionstätigkeit hat sich beschleunigt und mit wachsendem Einkommen beginnt nun auch der Verbrauch rascher zuzunehmen. Zu diesen von der Wirtschaft selbst ausgehenden Antrieben treten die Wirkungen der zunehmen- den Rüstungsausgaben, die selbst in Genen der vom Aufschwung noch nicht erfaßten Länder der Konjunkturentwicklung eine Stütze bieten. Die zunehmende Nachfrage der Fndustriewirt]haften wird ihrerseits wieder zu einem immer wichtigeren Faktor in der Erholung der Agravrwirtschaften; auf die wachsende Nachfrage der «Fndustrieländer 1 es in der Hauptsache zurückzuführen, daß das Preisniveau der landwirtshaftlihen Produkte troy starker Pro- duktionserweiterung im allgemeinen behauptet werden konnte. Vereinzelte Störungen, wie sie sih etwa aus den Sanktionen gegen Jtalien ergaben, fallen demgegenüber nur wenig ins Gewicht.
n ‘Ftalien selbst haben die Erfordernisse der Kriegführung mehx und mehr einen Umbau des gesamten Wirtschaftssystems zur Folge. Ein großer Teil des Produktions- und Kreditapparates 1st ver taatliht worden, um die Bereitstellung des benötigten n siherzustellen, die Preissteigerung innerhalb ewisser Grenzen zu halten und den Konsum zu shüyen. Auch onst steht die Wirtschastsentwicklung nah wie vor im D iben der Kriegskonjunktur. Die Rüstungsbetriebe sind z. T. bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit beschäftigt. Das gleiche gilt von denjenigen Jndustriezweigen, die die durch die nktionen und die staatliche JImportkontrolle verdrängte Einfuhr erseyen sollen. Ausgesprochen shlecht ist dagegen die Bcl iogs in den typishen Exportindustrien, die info ge der Sanktionen einen großen Teil ihrer Auslandsmärkte verloren haben. Auch die
rivate Jnvestitionstätigkeit ist, soweit sie niht dem Ausbau der üstungsindustrien oder neuer Rohstoffindustrien dient, offenbar fast ganz unterbundey. Die Avbeitslosigkeit heint daher noch immer beträchtlich zu sein, obwohl ge im Vergleih zum Vorjahr staxk zurückgegangen sein soll. Auch in der Tschehoslowakei und in Oesterreih beruht die anhaltende Belebung zu einem großen Teil auf dem Anstieg der Nachfrage nah Rüstungsgütern, zum
Teil aber au darauf, daß ihre Ausfuhr nah Südosteuropa in- folge des Fortfalls der italienishen Konkurrenz stark zugenonmen at. Jun den anderen im Aufschwun Ba Volkswirtschaften aben ees innerökonomische Austrie skräfte im allgemeinen die Oberhand. So geht vor allem die anhaltende Belebung der Wirtschaftstätigkeit in den Vereinigten Staaten von Amerika in erster Linie auf eine rash sih entfaltende Fnvestitionskonjunktur zurück. Jn Großbritannien ist für den Aufshwung ebenfalls nah wie vor die wachsende Anlagetätigkeit der Privatwirtschaft ent- sheidend; dabei treten neuerdings industrielle Fnvestitionen mehr in den Vordergrund. Die Wirkungen der Aufrüstung sind dem- gegenüber bisher noch so schwach, zumal ein großer Teil des S N Rang durch Steuererhöhungen finanziert werden p B Auch in den übrigen Jndustriestaaten des Sterxling- blockes hat der Aufschwung angen an, Jn Belgien ist die Konjunktur, nach einem leihten Rückgang im Sommer, gleich- falls wieder im Anstieg begrisfen. Jn “Japan hat die industrielle Produktion einen neuen Höchststand erreicht; die Ausfuhr nimmt weiter zu, obschon in etwas verlangsamtem Tempo.
Die Lage der Rohstoffländer hat \sich infolge der Erhöhung der Agrarpreise und einer verhältnismäßig guten oa on meist weiter gebessert. Australien, Neuseeland und die Südasri- kanische Union zogen vor allem aus der Zunahme der Wollausfuhr Nugen. Kanada konnte, da Argentinien im Gegensaß zum Vor- ahr als Weizenexporteur weitgehend ausfiel, einen Teil seiner eit Jahren fast unverändert hoben Weizenvorräte abstoßen. Auch im europäischen Agrarraum hat sih die Lage im allgemeinen ge- bessert. Eine Ausnahme bildet nur Spanien, wo die Konjunktur- entwicklung eher noch abwärts gerichtet ist; die Ausfuhr ist 6 T. infolge der überbewerteten Valuta) weiter gesunken. Die Gold- blockländer dagegen S nah wie vor mit großen Schwierig- keiten zu E n N hat sich die Fndustrieproduktion seit Sommer leyten Fahres zwar etwas erhöht. Hierbei spielen A erauffüllungen eine große Rolle. udem befindet sich ie Wirtschaft auf dem freien Kapitalmarkt immer mehr behindert. Ein Ansaßpunkt zu einem Umschwung liegt allerdings darin, daß der Staat unter dem Druck dieser Verhältnisse ele und mehr zur Erschließung O LEE Sees gezwungen wird. Die Schweiz und die Niederlande blieben von der Krediikrise in Frank- reich dieses Mal unberührt; in der Güterwirtschaft hält die Krise leid weiter an. Auch in Polen sind Anzeichen für eine ent- cheidende Wendung zum Bessern nicht zu erkennen.
zeitlihen Aufschwung zu verzeichnen hat. —
Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 100 vom 30, April 1936.
S. 3
4
Berliner Börse am 30. April, Fuistik der nah dem Reichsgeseß über das Kreditwesen § 20 Abj. 1 Buchstabe c und der Ersten Bekanntmachung des Reichskommissars für das Kreditwesen j vom 26. Februar 1935 Art. 2 Abs. 2 eingereichten
Monatsausweise von Zentralkassen und Kreditgenofsenschaften
vom 31. März 1936 Attiva
Aktien und Renten freundlich.
Obwohl die Kursentwicklung zum Börsenbeginn nicht gan der vorbörslihen Annahme entsprah — so seten beispielsweiss Farben mit 1684 % ein, nach dem sie im Frühverkehr mit 169% is 24 gehandelt worden waren —, blieb die Tendenz im Grunde weiter aufwärts gerichtet. Der E Börsenhandel hatts| zu den ersten Kursen etwas ga: nach diesen Glattstellungen vermochte sih aber auf Grund des bei der Bankenkundschaft vor, Janentn weiteren Bedarfs eine erneute Befestigung durchzuseßen)
teben den bisher für diese Entwicklung maßgebenden Gründe verweist man heute auf den Bericht des FFnstituts für Konjunktur, forshung, demzufolge die deutshe Wirtschaft einen starken jahres ihnen Am Montanmarkt wurden Marxhütte unter Met igung des heute erfolgten Dividendenabshlags von 8% um ca. 14% höher bewertet Jnteresse bestand auch für Mannesmann und Harpener, die je 74 % höher zur Notiz gelangten. Bei leßteren werden neuerdings die Dividendenaussichten lebhaft erörtert. Größere Umsäße — eq, 14 Million — gingen in Vereinigten Stahlwerken um, dig în der ersten Viertelstunde 4% gewannen. Brauntohlenwerte lagen verhältnismäßig ruhig und wenig. verändert. Kaliaktien waren durchweg fester, wobet O und Kali-Chemie mit Steigerungen von zirka 124 % die Führung hatten. Fn der chemi- chen Gruppe zeigte n lebhaftes Fnteresse für Farben, die den chon erwähnten Anfangskurs sehr bald um 3% auf 169% ers ohen konnten. Von Gummi- und Linoleumwerten zogen Conti inoleum um 14, Conti-Gummi um !4 % an. Elektrowerte und auch Versorgungsaktien hatten nur in Einzelfällen größere Kurs shwankungen aufzuweisen. So wurden Accumulatoren 11 Siemens 1, HEW und AEG je !s % niedriger bewertet, währen Dte. Atlanten 1 %, Lahmeyer, Lieferungen und Rheag je 4 ewannen. Von den übrigen Märkten, die durchschnittlihe Kurs eigenen von zirka 4 bis !§ % aufwiesen, sind nux noch Südd Zucker und Dortmunder Union mit je plus 314 %, Stöhr mil + 1%, Bemberg mit + 14, Rheinmetall-Borsig mit + 4 und Orenstein mit 56 % hervorzuheben. Bei leßteren trat soglei eine Ermäßigung um 4 % ein, da die Meinungen über die z erwartende Dividende ziemlich stark auseinandergehen und eins ewisse Unsicherheit in der Kursbewertung erzeugen. Von Ver Kheswerten aben Allgem. Lokal u. Krast 14 % her.
Jm Verlauf machte die Aufwärtsbewegung an den Aktien märkten weitere Fortschritte. Die Steigerungen blieben in wesentlihen aber nur auf einige E de beshränkt. Farbe wurden zu Beginn der zweiten Börsenstunde mit 169% umgeseh RWE zogen um 1% %, Vereinigte Stahlwerke um 6 % a Reichsbankanteile waren um 4 % erholt. /
Am Rentenmarkt bestand wieder lebhaftes Jnteresse füy Reichsaltbesiß, die um 30 Pfg. auf 113,40 anzogen. Die Um shuldungsanleihe wurde unverändert notiert. Reichs\chuldbu forderungen waren Schwankungen von % % nach beiden Seitet unterworfen. i .
Am Keassarentenmarkt blieben Hypotheken-Pfandbr., Kom munal-Obligat. und Liquidat.-Pfandbr. nahezu unverändert. Dal gleiche gilt auch für Stadtanleihen. Von Provinzanleihen zoge 30er Brandenburg um 4 % an. Fest lagen wieder die Altbesiß anleihe, von denen Alie Hamburger und Thüringer erneut um 14 % und Lübecker um 1s % stiegen. Bei den Länderanleihe fielen die Neuen Preußenshäße per 1941 mit einer weitere Besserung um 10 Pfg. auf 994 auf. Die 34er Reichsanleihe zo] um 4 % an, dogegen verloren Younganleihe 2% % und 39er Pos {chäv? 10 Pfg. Von Judustrie-Obl. sind Farbenbonds mit eine Lng um 14 und Arbed mit einer folhen um 1% hervo auheben. / i
Blanko-Tagesgeld verteuerte sih am heutigen Ultiwzo au 05 Dis 0% 7. Von Valuten errechnete sich das Pfund m 12,30%, der Dollar mit 2,49.
2. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag.
_ Vom 12.—16. Mai d. J. findet in Berlin der 2. Deutsche Be triebswirtschafter-Tag statt, auf dem wihtige Fragen der Wirt [at behandelt werden und namhafte Persönlichkeiten aus de
- betriebswirtshaftlihen Praxis und aus der betriebswirtschaftliche!
Sorg zu Worte kommen. ie Tagung beginnt mit einer Kundgebung in der Wirt hafts-Hohshule Berlin. Nach der Begrüßung durch Dipl.-Kf öhme, Reichsgeshäftsführer des Verbandes Deutscher Diplom Kaufleute e. V., werden folgende Ansprachen gehalten: S. Magni fizenz Prof. Dr. Thiessen, Rektor der Wirtschafts-Hochschule Berlin, der Leiter der Studentenschaft der Wirtschafts-Hochschule Berlin, Dr. Lippert, Staatskommissar der Hauptstadt Berlin Staatsrat Friedrih Reinhart, E der Jndustrie- und Han delskammer zu Berlin und Leitér der Wirtschaftskammer für de Bezirk Berlin-Brandenburg. Ferner sind folgende Vorträge vor gesehen: „Der gegenwärtige Stand der Entwicklung der Betriebs wirtschaftslehrer und ihre Zukunft“ (Dr. Dr. h. e. Nicklish, Prof der Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschafts-Hochschule, Berlin) „Betriebswirtschaftslehre und . Wirtschaftspraxis“ (Dipl.-Kf H. Lorenz, Syndikus der Fndustrie- und Handelskammer z erlin, G E des Verbandes Deutscher Diplom-Kau leute e. V., Präsident des Deutschen Betriebswirtshafter-Tages
H.-V. der Deutschen Handelskammer in Wie
__ Wien, 29. April. Killmey fand gestern die H.-V. der Deutshen Handelskammer i Wien Der Vollversammlung wohnte der deutshe Gesandt von Papen, Ehrenpräsident der Deutshen Handelskammer i Wien, bei. Einleitend sprach der Vorjißende Killmey über di wirtschaftlihe Lage im Deutschen Reih. Jm Verlaufe der Aus führungen fam der Redner auf die Schicksalsverbundenheit de deutschen Wirtschaftsräume mit dem der Oststaaten an Hand an N Zahlenmaterials zu sprechen, wobei auch die Bedeutun
iens als La bilien Dona und Duxrchgangszentrum für de Handel mit den östlihen Donaustaaten ¿croakit wurde. Für eine intensiven Warenaustaush bestehen gemeinsame Jnteressen a Donauraum, und die Deutsche Handelskammer in Wien betrachte es als eine ihrer vornehmsten Aufgaben, dazu beizutragen, daß die alten regen Wirtschaftsbeziehungen zwishen Deutschland und dent übrigen Donaustaaten mit Wien als wihtigem Schnittpunkt wieder aufleben.
Devisenbewirtschaftung.
Umstellung alter FremdwährungsSguthaben.
Ausländer Mien nah einem Runderlaß der Devisenstelle vom 27, d. M. über ihre alten S fiber onttae alte fa bei inländischen Kreditinstituten, ebenso wie über sonstige alte Fremd- währungsforderungen gegen Fnländer nah § 9 Abs. 2 DevG. nur mit Genehmigung verfügen. Als derartige O gilt au die Umstellung eines Fremdwährungsguthabens Til eichsmark. Diese Umstellung ist ohne S Ns nicht zulässig, wie auch daraus zu éteben ist, daß nux die Umstellung von Fremd- währungsforderungen zwishen Fnländecrn mit Ausnahme von E inländischer Kreditinstitute zum amtlichen Kurs ohne Genehmigung für zulässig erklärt worden ist. Vom Reichs wirtschaftsminister oder von der Devisenstelle früher ausge- Vie entgegenstehende allgemeine Ermächtigungen, die Um tellung alter Fremdwährungsguthaben ohne nehmigung vor- zunehmen, werden damit wit-errufen.
Beträge in 1000 RM
Kassen- bestand (deutsche und aus- ländische
Zahlungs- mittel)
Bezeichnung
Postscheck-
Gut- haben auf Reichs- bank» giro- und
konto
Wechsel
S
S
sprechen T
mungen des Bank-
(Handels- wechsel im Sinne von
davon ent-
en Bestim-
geseyes 21 Abs. 2
16 Abs. 2 KWG)
b)
p —-
ge
Schaiwechsel u. unverzins[l. Schaÿ- anweisungen des Reichs u. der Länder
Eigene Wertpapiere
a)
davon entfallen au solche, welche die Reichs-
beleihen
Anleihen und lie zins[i Schayz- anwel- sungen des Reichs und der Länder
b)
sonstige Wert- papiere, welche die Neichs- bank be- leihen darf
6) d)
sonstige börsen- gängige fest- e iche Wert- papiere
sonstige börs enz gängige Divi- denden- werte
Guthaben unzweifelhaiter Bonität und Liquidität bei Kreditinstituten
e)
1, 2,
CrIe tofsen- paptere genosser lichen
Zentral- fredit-
instituten
bei |
sonstigen | Kredit-
instituten]
a) mit einer Fälligkeit bis zu 3 Monaten
gus sammen
(Sp. 15 u. 16)
1
2
4a
6
10
11 12
| g
13 14 15 1
17
2 606 666
) ländliche Zentralkassen « « - 16 gewerbliche Zentralkassen - «
2018 811
b2 695 30 768
3 444
1774 933
54 D 845
82571| 23 097| 16 138| 68 220'
70 015 66 727
1872
105 668 84 398
41 Zentralkassen « « - 3 272
2 829
83 463
2 707
59
2717| 136 7424 98 709| 91317) |
190 026
294 1109 7515
16 ländlihe Genossenschaften - 6 Arbeitnehmer - Genossenschaften }9 gewerbliche Genossenschaften «
191 944 2 798
13
445
48 548
27 28
2 141 77 108 160|
14 127
1562| 117
46 12 6
1631 303| 106 485 6781) 0547| 7413|
1511 2624 18 296 51 685
5 2165|
1934 113 266 57 960
211 Genossen\chaften . « « 8 8781
3 893
498
48 603
105 3781
1703
1 233
158 663| 14497]
A Rana:
2322| 72605
173 160 m
Noch: Guthaben unzweifelhafter Bonität und Liquidität bei Kreditinstituten
Squldner
von der Gesamt-
Bezeichnung summe
fällig (Nostro- guthaben)
b)
länger- fristige Guthaben bei genossen- schaftlichen entral- kredit- instituten
insgesamt Sp. 17 : 119)
Kredit- institute
b) sonstige Schuldner
H
in laufender Nech- nung
fristete Darlehen
2)
fest be-
Sp. 21 L
insgesamt
Hypo- theken-
forde- rungen
Durc(h- laufende Kredite
Dauernde Beteili- gungen einfchl. der zur Beteiligung bestimmten Wertpapiere
Grund- siüde,
insgesamt
instituten
Gebäude, Ges shäfts- und Betriebs- inventar Î
davon Beteili- gungen bei anderen Kredit-
Rück- ständige Einzah- lungen
auf Ges \châfts-
anteile
ania
18
19
20
21
22
24
25
26
27
28
30 31 X 1 2
34
12 935 71 026
H ländliche Zentralkassen «+ « « 6 gewerbliche Zentralkassen . .
29
105 693 84 734
. 233 92
32 868
7} 196 235 19 460
239 292 21 362
473 21 4 23
216 342
/
42 650
9826] 5 2 548
3 969 2 984
11 658 1 352
8 47 807 58 22324 2953 01
41 Zentralkassen os 83 961
190 427
266 795
215 695
260 654
527 4491 258 992
123744 9
6 953
13 010} 10710] 1060 596]
996 105 895 18 431
6 ländliche Genossenschaften « « 6 Arbeitnehmer-Genossenschaften 9 gewerbliche Genossenschaften -
6 033 113 993 60 050/
20 2 705 2 7952
21 195 6 168 356 787
23 53 69 84 372 01
23 65
/
72 547 3| 374 765
16 024 68 044 391 806
2 708 54 593 bO 080f
5 948 1
1 883
371 50 04 206 276 561 9 88 702 46
1427 10 617 33 732
125 322
211 Genossenschaften - « - Beträge in 1000 RM
180 076]
5 477] 384 150
S RAA
465 38
Passiva
Gläubiger
ol 470 862] 435 874
107 381
7832
45 7761 15 67A 1029 069
a) aufgenommene Gelder und Kredite
(Nostroverpflichtungen)
1) bei
Bezeichnung
genossenschaft- lichen Zentral- kfreditinstituten
2) bei
sonstigen
Stellen
(Sp.
zusammen
39 u. 40)
b)
Einlagen
deutscher Kreditinstitute
0)
sonstige Gläubiger
Summe b) + 6) (Sp. 42 u. 43)
fi
(Sp. 41 u. 44)
von der Summe b) + c) (Sp. 44) entfallen auf
insgesamt
1)
jederzeit fällige Gelder
2) feste Mes
un Gelder auf Kündigung
Eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf
39
40
41
43
44
45
46 47
48
5 ländlidße Zentralkassen « « -
100 643 11 176
9 2
948 415
110 591 13 591
118 785 36 936
455 308 206 428
565 899 220 019
281 484 66 531
173 824 139 897
6 gewerbliche Zentralkassen « -
111 819
12
363
124 182
155 721
661 736
785 918
313 721 348 015
41 Zentralkassen « «
6 ländli@s Genossenschaften . . 6 Arbeitnehmer - Genossenschaften
3527 397 6 853
1
3
428 450 119
4 955 807 9 972
18 680 108 271 323 168
18 680 108 346 325 465
23 635 109 153 335 437
8 829 12 612 191 999
9 851 95 734 133 466
9 gewerblihe Genossenschaften - / 211 Genossenschaften « « -
10737
4 997
E
15 734
R
Spareinlagen
a)
mit Bezeichnung
frist
gesetzlicher Kündi- gungs-
b)
mit besond ver-
einbarter
Kündi
gungs- frist
ers
insgesamt
(Sp. 49 u. 50)
Hypotheken
Durch- laufende Kredite
450 119
452 491
468 225
239 051 213 440
e
Geschäfts- guthaben
Sonstige RNücklagen, Delkredere-
referven
und Wert- berichti- gungs8- posten
Sonstige Passiva
Außerd
em
Aval-, Bürgschafts- und Garantie- ver- pflichtungen
Eigene Ziehungen im Umlauf
Giro-
verbindlih-
keiten aus weiter-
begebenen Wechseln
49
50
ol
64
55
56
bT
98 59 60
61
E
25 ländlihe Zentralkassen + - -
17 912 3 210
30
370 899
48 282 4 069
78 272 14 833
18 110 4215
22 005 1 850
19 318 2 768
63 665 11 968 |
42 679 730
807 580 253 016
16 gewerbliche Zentralkassen « -
21 122
31
229
92 391
93 105
22 325
23 859
22 086
1 060 596 43 409 75 633 |
41 Zentralfassen - « «-
16 ländliche Genossenschaften « . 36 Arbeitnehmer-Genossenschaften
3 592 6 52 284 115 238
84 112
859 580 407
10 407 136 864 227 645
2 995 14 856 71 378
2938 4 327 ._ 25 958
2 149 3316 26 907
2 298 4 378 9 201
413 8 547 14 721
4 461
3 424
50 045 276 561 702 463
b9 gewerblihe Genossenschaften - 211 Genossenschaften + - «
171 074
203
842
Zugang: 1 gewerbliche Kreditgenossenschaft.
Berlin, den 30. April
1936
374 916
89 229
32 823
32372
15 837
1 029 069 7 885 18 681
Büro des Aufficht8samts für das Kreditwesen Dr. Döring