1920 / 243 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 Oct 1920 18:00:01 GMT) scan diff

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eit seiner Gründung anerkannt. Für die Organisation des seit fein u fich jedoch-im Herbst 1919 ein endgültiger Plan fic nicht aufstellen. ¿Fngwis jen hat sih, wenn auch die Ablieferung Akten an das Reichs rchiv erst zum ganz geringen Teil erfelgt

ein gewisser Ueberblick gewinnen lassen. /

„_ Wle aus einer dem Staatshaushaltsplan für 1920 bei- Prgerven Denkschrift hervorgeht, hat das Reichsarciv folgende drei hauptsächlichsten Aufgaben: .1. Die Sammlung, Verwahrung und Verwaltung des gesainten Ur- künden» und Aftenmaterials des Reichs seit seiner Gründung, soweit es nicht mehr für die laufende Verwaltung un- mittelbar gebraucht wird. 2. Die unparteiüshe und wissenschaftliche Me Bun und Schilderung der hinter uns liegenden Zeit der Geschichte des Reichs, die mit dem Weltkrieg ihren Höhepunkt und ihren Abschluß gefunden hat. 3. Die Auskunftserteilung auf Grund des dem Archiv anvertrauten Aftenmaterials.

Bisher sind im Reichsarhiv überwiegend erst die Akten und Materialien zur Auflöfung gelangter militärischer Dienststellen unter- ebracht worden, insbesondere die Akten des Großen Generalstabs, ie Kriegstagebücher und der größte Teil der Operationsakten der Obersten erMleltung. Hinzukommen sollen aber auch abgesehen von den Akten der Vorkrieg8zeit die gesamten Akten der toirt- schaftlichen Kriegsstellen und Kriegsgesellsckaften, ferner die Akten der Zivilverwaltungen in den früher beseßten Gebieten. Der Akten- Fsirom wird sih auf etwa zwei bis drei Jahre verteilen. Bei Fest- eßung der Aufgaben für das Reich8archiv ist man davon ausgegangen, dos das deutshe Volk ein Recht darauf hat, über die den einzelnen besonders wichtigen Kriegsabschnilten zugrunde liegenden Tatbestände restlos aufgeklärt zu werden.

\ Das große Râätsel, das für die Mehrzahl der Volk3genossen noh beute der Krieg mit seinen an naten überwältigenden Erfolgen und der späteren furchtbaren Niederlage ist, muß gelöst werden, Für die eigentlichen archivalishen Aufgaben ist folgende Dreiteilung vor- eseben: A) die Abteilung für die Archivalien der Vorkrieg8zeit,

2 die Abteilung für die Archivalien des Weltkrieges, C) die Ab-

uns für die Nahkriegszeit. Erst so wird das tote Aktenmaterial zum lebenden Spiegelbild des Geschehens im Weltkriege. Erst so ibt es die Möglichkeit, sachlihe Darstellungen der verschiedenen Ab- chnitte zu geben, unbeeinflußt von der persönlihen Stellungnahme er jeweils an leitender Stelle stehenden Persönlichkeiten.

Verkehrswesen.

Flugpostdienstk. Der Flugpostdienst zwischen Holland und England Strecke Amsterdam—London wird e Mbiaee des Oktober d es Im Anschluß hieran wird gleichzeitig der Flug- postverkehr mmsterdam—Bremen—Hamburg—Kopenhagen und Berlin —Warnemünde—Malmö—Kopenhagen für die Wintermonate .ein- Ee Die Wiedereröffnung dieser beiden Strecken ist auf den . März 1921 festgesebt. Voraussichtlich werden bis dahin die Bord- geräte, namentlih die Navigationsinstrumente, der Flugzeuge so ver- bollkfommnet sein, daß eine nochmalige Unterbrehung der Flüge auch in der ungünstigeren Jahreszeit nicht mehr notwendig werden wird, Die Flugpostverbindung Berlin—Bremen bleibt noch bestehen.

Theater und Musik,

Komödienhaus.

Der drezaktige Shwank „Die Sache mit Loka" von Rudolf Bernauer und Rudolf Schanzer, die im Komödienhaus seit Sonnabend aufgefühxt wird, it um Marx Pallenbergs willen geschrieben, der darin die älteren Werken dieser Gattung entlehnte, wohlbekannte Gestalt des die Hauptstadt defuhenden Provinzlers darstellt, den seine Abenteuerlust in tausend Verlegenheiten bringt. Cs is überflüssig, auf den Inhalt des Schwankes näber einzugehen, weil er dem beliebten, zum witigen Fmprovisieren besonders befähigten Künstler nur Gelegenheit ba toll, seiner Laune und Erfindüngsgabe die Zügel schießen zu lassen. «M vie geradezu genialer Weise er seine Einfälle vorbringt, weiß Er Kundige aus Erfahrung. Es genüge die Feststellung, daß er am Grstaufführungsabend der „Sache mit Lola“ auf das beste aufgelegt tar und durch die suggestive Kraft seiner Komik die Heiterkeit der Zuschauer immer wieder anfahte, Die beste Unterstüßung fand er in den Damen Sturm, Ander und Dora, in den Herren Picha, Haskel, Stieda und Kiper.

Das zweite Symphoniekonzert der Kapelle der Staatsoper unter der Leitung des Herrn Wilhelm Furt- wängler findet morgen, Mittwoch, 27. Oktober, Abends 74 Ühr, im Opernhause statt. Das hierzu üblihe Mittagskonzert beginnt an demselben Tage um 12 Uhr. Programm: Symphonie. in D-Dur (ohne Menuett) von Mozart. Symphonie Nr. 7 von Bruckner.

Im Schauspielhause gehen morgen „Die Journalisten“ mi Dagny Servaes als Adelheid Nuneck und Anton Edthofer als Bolz in Szene. Anfang 7 Uhr.

Ein ShakespearischesJugendwerk in Gerhart Hauptmanns Bearbeitung. Das Deutsche Theater be- absichtigt, das altenglishe Drama „Arden von Feversham“ aufzuführen, das von Tieck und anderen für ein Frühwerk Shake- speares gehalten und von Goethe als „Stück von reimtreuem Ernst“

erübhmt wurde. Gerhart Hauptmann hat die Bühneneinrichtung tes

eres übernommen und wird das Stü selbst in Szene seten.

f Konzerte, * “Eine reihe Auswahl musikalisher Genüsse bot der Chor der Sing-Akademie, diesmal ohne Orchester, in a cappella-Chóren ecnem kfunstverständigen Publikum mit Werken Christ. Bachs, Joh. Seb. Bachs und Heinrih Schüß? dar. Ganz besonders waren es wieder die Joh. Seb. Bachschen Kantaten, die durch ihre reiche Ornamentik, ibren Ideenreihtum, ihre meisterhafte Kontrapunktik und Herzinnig- keit entzückten. „Jesu, meine Freude“, das allerdings in den flippen- reichen. Terzettsäßen eine reihere Durcharbeitung hätte vertragen öónnen, und das jubelnde Motettenwerk für Doppelhor mit dem nâchfolgenden „Wachet auf ruft uns die Stimme“ erklangen erhebend \{ón. HPeinrih Shüb war mit seiner biblishen Szene „Der 12jährige esus“, in dem Frau Hardt zurNieden, van Eweyk und ein omorknabe, Grwin Lose, entsprehend beteiligt waren, würdig ver- treten, Leiter des ganzen war Professor Georg Schumann, der seine Meisterhand als Chordirigent aufs neue erwies. Ein Leuchten wie von neuem Leben lag über den Ausführungen des Blüthner-

Orchesters, das an einem „Beethoven-Abend“ Werke dieses | Meisters, desjen 150. Geburtstag sih bald jährt, unter der zielbewußten |

Führung von Theodor Müngersdorf, dem früheren Kapell- ier der Casseler Holgper spielte. Da wurde die Ouvertüre __ „Leonore Nr. 3“ in einer

und die Aufführung der Symphonie VII in A-Dur war von einer

Erhabenheit, wie sie nur selten zu hören ist. Eingestreut waren das D-Dur Konzert und die beiden Romanzen in G- und ¿F-Dur, die unter den Händen des rel aariger Alfred Wittenberg (besonders das „Larghetio“ in Opus 61) eine vollendete Ausdeutung erfuhren. Das Konzert war stark besucht und der rauschende Beifall wohlverdient. Holger Prehn stellte sich in voriger Woche in der Sing- akádemie als Dirigent mi Philharmonischen Or- chester vor. Seine Auffassung der Ouvertüre zum „Fliegenden Holländer“ von Wagner und Beethovens 1. Symphonie zeigte 1fn als einen gesund np finrenten Musiker und erfahrenen Stabführer. Jn einer symphonischen Dichtung „Hammershus“ zeigte er f zun als ein {tüchtiger Komponist. Das dur die Nuine Hammershus au Bornholm angeregte Werk atmet Stimmung und weist gute Gegen- säße auf. Daß der Anfang zum Schluß wiederholt wird, ist in formaler Hinsicht zwar zu verstehen, nicht aber in bezug auf die Ueberschriften des ersten und leßten-Saßes, denn man kann die Morea es doch unmögli mit derselben Musik schildern wie die stimmung. Die mitwirkende Sängerin Erna Olsen verleugneie ihre Her- kunft von der Oper niht. Jhre Stimme is in der Höhe schon etwas

2 é

| vorstellte. “Die an un? für sh nit [ an Rundung des Tones gewonnen. Auch der Ausdruck des Ge-

geklärtheit dargeboten, die aufhorchen ließ, |

J 1 verblüht. Außer dem D-dur-Konzert von Brahms hatte Professor Gustav Havemann in seinem im Beethovensaal zes S Konzert mit dem Philharmonischen Orchester die

ltener gespi ten Violinkonzerte in A-moll von Dvorak und in

C-dur von Karl Bleyle auf seine Vortragsfolge geseßt. War das Kon-

schon hierdurch interessanter als andere dieser Art mi nannten ndprogrammen, so nahm der ernste Künstler noh onders durch die vornehme Auffassung, den geistvollen Vertrag

und die p è, jeder Sein) it spottende Technik für si ein. Solche OnIeE bilden ein Labsal in der Uederfülle minderwertiger

Veranstaltungen des Musikwin p der Sem Lidus Klein, der im Klindworth-Scharwenka - Saal konzertierte, ist mit Auszeihñung zu nennen. Sein abgeklarter Vor- trag und. sein rhythmish kraftvolles Spiel geben seinen ingen den Stempel des Besonderen. Kammermusik vermittelte :m Bechsteinsaal das Trio Käte Kajes (Klavier). Albert Fs U line) und Friß Becker (Ge o). Jn Trios von Mozart und Beethoven hörte man ein wohlanständiges Zusammen- spiel, bei dem die Pianistin die beiden Streicher bei weitem über- ragte. Umgekehrt lag der Fall bei einem Kammermusikabend von Lotte Grahl (Klavier), Nikolas Lambinon (Violine) und dem - Staatl. Kammermusiker s ul Treff (Cello). Das interessante ramm, zwei Violinsuiten von Heinrih G. Noren und Goldmark und die Pathetishe Sonate von Karl Kämpf für Cello und Klavier aufwies, kam leider nit zu voller Wirkung, weil die als talentvoll bekannte Pianistin infolge zu großer Zurütk- haltung es in den Werken von Noren und Kämpf zu keiner temperamentvollen Entwidflung des Spiels kommen ließ, so daß au die beiden Streicher hierdurch in ihrem Streben nah Groß- ügigkeit bald erlahmten. Goldmarks Suite geriet besser und läht bolien daß Fräulein Grahl in ihrem nähsten Konzert sich wieder zu bedeutenderem Gestalten A wird. Jun einem Konzert mit Kompositionen von Ernst Schauß im Klindworth- Scharwenka-Saal sang Hertha Dehmlow Lieder dieses Tonseßers mit Klavier- und Harmoniumbegleitung. Obgleich stimmlih nicht mehr auf der Höhe, vermittelte sie mit gediegener Sangeskunst die aus romantif Empfinden renen Gesange, unter denen besonders „Fromm“ und „Hochzeitsmorgen“ mit Aus-

ihnung zu nennen sind. Eine von Felix Robert Mendels-

ohn (Cello) und Walther Karl Meißner (Klavier) ge- pielte G-moll-Suite ift als ein annehmbares Leere è es von Emil

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raten. Gine Mei]jterleistung war das Klavierspie Backhaus in der Philharmonie. Seine bedeutenden künstle- rischen Eigenschaften sind ja hier hinlänglih bekannt, aber man muß immer wieder darauf hinweisen, wie unter feinen Händen Werke, wie z. B. die “Ee i von Beethoven, lebendig werden. Der unvergänglichen önheit dieses vielgespielten und oft entstellien Meisterwerks wurde man in der großzügigen ussalsuna und in der plastishen Darstellung des Künstlors wieder einmal ganz froh. Auch Mar Jaffé zeigte sich im Blüthnersaal als ein glänzender Beherrscher des Klaviers. Sein virtuoses Spiel atmet Wucht und oßzügigkeit, zurzeit kommen die zarten Farben darin aber noch etwas zu kurz. Einen fkünstlerishen Genuß ährte das Geigenspiel von Andreas WeißgerberimBeethoven- Saal, der seine jeßt voll ausgereifte Künstler schaft bekundete. Mit Oh Virtuosentum und doch sicherem Stilempfinden spielte er u. a.

rfe von Tartini und Bah. Ein anderer Geiger Herman Silzer (Klindworth-Scharwenka-Saal) macht den Eindruck eines gut beanlagten Musikers. Sein Ton ist klein aber einshmeicelnd und weich. muß or sih in der Technik wie in der Auffassung noch vervollkommnen. Jm Dom veranstaltete der Domorgani Pio, Walter Ftscher einen „Mar Reger-Abend“. Zwei Orgelsonaten und die Choralphantasie „Wie {hön leucht' uns der Morgenstern? bildeten das umfangreiche und ungemein s{chwierige Programm. Professor Fischer ist ein berufener Neger-Jkterpret; was er aber diesmal als meisterlicher Beherrscher seines Jnstruments leistete, muß als eine künstlerische Tal bezeichnet werden, die ihm den Plah unter den allerersten Organisten Deutschlands anweist. Die Beethovenfeiern anläßliÓ "des bevorstehenden 150, Geburistaaes des- Meisters werfen ihre ttzn voraus. Am Donnerstag v. veranstaltete im kleinen Saal des Lehrervereins der Dirigent Dr. A M. Gat einen Beethoven gewidmeten Abend, an er über das Thema „Beethoven und die Musik“ sprah. Jn beredten Worten schilderte der Vortragende Bee ns Erdenwallen, seine PersönliHkeit, seine Eigenart als großer Künstler, indem er des Meisters eigene Aussprüche anführte und seine Werke mitsprecen ließ. Er wandte sich oinleitend gegen die wohl kaum -noch her- fömmlih zu nennende Auffassung, die in Beethoven nichts weiter als den Klassiker, den „Professor“, den Mann von gestern sicht, und ließ vor unjerem geistigen Auge das Bild des Titanen in seinem Kampfe mit diesem. Erdendasein entstehen. Er- zeigte den Wendepunkt in Beethovens Leben, als ihn das Schiksal zwanz, einer tiefen Herzensneigung zu entsagen, ein Ereignis, dem die „Mondscheinsonate“, die sodann die Pianistin Fela Roonfelt mit tiefer Empfindung und meisterhafter Tehmk am Klavier vor- trug, ihre Er verdankte; er schilderte die furhtbarste Tragödie in eethovens Leben, seine Taubheit, die nah des Meisters eigenen N en ihn fast zum Selbstmord etrieben hätte, wenn ihn nit die Kunst selb ermahnt hätte, Mama und seine hohe Mission zu erfüllen. Zum S{luß trug JuliusEdgar Schmock mit s{höner, volltónender Stimme den Liederkreis „An die ferne Geliebte“ vor und \spkah dann einige eindrucksvolle Beethoven-Gedichte aus den „Ewigen Pfingsten“ von Ernst Lissauer. Die gut besuchte und sehr beifällig aufgenommene Veranstaltung bildete .die Einleitung einer Folge von Beethoven- Abenden mit dem Blüthnerorchester, an denen jämtlihe Symphonien des Meisters unter der Leitung von Dr. E aufgeführt werden sollen, Sonst ist noch über eine Reihe von Gesangsabenden zu be- richten, von denen der von Tiny Debuser im Beethoven-

| saal E durch die Mitwirkung von MEIelor ans

Pf A er besonderes Interesse erweckte. Der Sängerin Stimme ist zwar nur sehr klein, aber gut ges{ult, ihr Vortrag bekundete au innerlihe Beseelung, so daß sie sowohl den Shumannschen wie den Pfibner- schen Gesängen zu einem guten Erfolge verhalf. Jolán Helffe- rich-Kalusay sang im Bechstein-Saal Lieder von Brahms, Leo Lewy, Friß Jürgens und Dvorak und führte ein schr \{óones Organ ins Freien, das aber noch weiterer Mp bedarf, um volle künstlerishe Wirkungen zu erzielen. Anerkennen8wertes leistet der strebsame Baritonist Leopold U der sih im Harmoniumsaal nah längerer Pause als Liedersänger wieder ehr umfangreihe Stimme hat

sungenen ist zu loben. Wenig wirkungsvoll war da-egen der Ge- sang von Debda Nelius im Meistersaal. Wenn au Gh Organ an und für sih nit reizlos ist, so wird der Eindruck dur eine gewisse Maniriertheit im Vortrag und Ungleichheit in der Stimmbildung gestört, Der Sesang von Margarete Wachs- muth im Beethoven-Saal erweckte mehr FJnteresse, einmal t Ln von ihr gewählten Lieder von Jürgens Rasch und Trunk und dann dur ihre gesanglihe Kultur, die von mal zu mal mehr in die Erscheinung tritt. Auch Emmy Heim (Bechstein- saal) fiel durch ‘ihre kunstgemäß gevflegte, \{ône Altstimme und en ep gea en, e ls Gel auf. Sie ang Lieder von Mahler und Schumann, und als böhmi

Bofeslieder, deren Eigenart die Zuhörer stark fesselte. E I

Mannigfaltiges,

Derfür das Mitglied de8NReihstags, HerrnNeicchs- postministerGiesberts, aw 17. Juni 1920 ausgefertigte Ausweis Nr. 136, gültig zur Fahrt auf allen deutschen Eisenbahnen, is dem Inhaber abhandeu gekommen. Vor einer Benußung des Ausweises wird gewarnt.

Morgen, Mittwoch, Nachmittags, findet eine vollständi Mon dfi nsternis statt, die um 2,29 Uhr beginnt und um 3,54 Uhr binsihtlich der Vollständigkeit endet. Die größte Verfinsterung um 3,11 Uhr erreiht 12/; Monddurhmesser. Wenn der Mond bei uns

er verläßt diesen erst um

seinem Aufgange. - Das Ha F. Qa * Ozean und das westliche No: un l: j

Der Verein der Wolgadeutschen E. V. (Berlin Moßstraße 22) hat, wie er durh „W. T. B.* mitteilt, in den letten Tagen ‘ein reihhaltiges und zuverlässiges Material über die \chl imme Lage der deutschen Siedlungen (} Millionen Seelen) im Wolgagebiet (Sowietrußland) erhalten. Zu dem wirts{aftliden Niederbruch. und den Seuen aller Art, be- sonders dem Flecktyphus, fommt der Hunger. In diesem Gebiet, das sonst viele Millionen Zentner feinsten Weizenmebls ausführte, ist in diesem Jahre eine so völlige Miß- ernte, daß vielfah nit einmal die Saat geerntet wurde. Trotzdem verlangt die Moskauer Zentralverwaltung, daß die Bauern ihre leßten Vorräte für das au bereits hungernde Zentralrußland hergeben. Was nicht gutwillig abgegeben wird, wird mit Gewalt genommen (requiriert). Die Bevölkerung geht zerlumpt, ohne Brenn- material, ohne Licht, ohne Leben8mittelvorräte dem langen, falten Winter entgegen. Schon jeßt rihten die einzelnen Siedlungen ge- meinsame Speiseküchen für die gesamte Bevölkerung ein. Aber auch dadur wird das Verbängnis nur auf zwei bis drei Monate hinaus- geschoben. Dann beginnt das große Sterben, wenn es dem Inter- nationalen Roten Kreuz nicht gelingt, auf irgendeinem Wege Hilfe

zu schaffen.

Beuthen, 25. Oktober (W. T. B.). Die VerbrechGen in Oberschlesien mehren sih wieder. Jn Bote Low t bei Birkenthal überfielen 25 Personen, mit Karabinern, Nevolvern und Handgranaten bemnaffnet, in der Naht zum Montag das Haus desGutsverwalters Fiebig und plünderten es voll- ständig aus. Sämtliche Kleider, Wäsche, Schuhe, Betten, Nabrungs- mittel und Schmucksachen wurden fortgeführt. Die Familie is von jeder Habe entblößt. Die Beute scheint über die Grenze geschafft worden zu sein.

Paris, 25. Oktober. (W. T. B.) Heute nachmittag wurde

der Justizminister des Kabinetts Clemenceau, Nail, im Zentrum der Stadt von einem Automobil überfahren und auf der Stelle getötet.

Marseille, 25. Oktober. (W. T. B.) Ein Dampfer konnte den Ha fen nit verlassen, weil er nah einem Hafen in der Krim Kriegsmaterial für General Wrangel geladen hatte. Die Besaßung verlangte, daß der Schießbedarf ausgeladen verde.

Kronstadt, 25. Oktober. (W. T. B.) Nach einer französi- {en Meldung soll die Besaßung des Kreuzers ,„Tro- fl g E gemeutert und die Kommissare und die Offiziere getötet aben.

Libau, 25. Oktober. (W. T. B.) Die Heimfendung derlettischen Flüchtlinge aus Rußland wird eifrig fortgeseßt. Durchschnittlih 1000 Gefangene werden täglih nah der Heimat befördert.

Aeronautishes Observatorium. Lindenberg, Kr. Beeskow. 25. Oktober 1920. Drachenaufstieg von 5? 8 bis 8} a,

t e ————— Relative Wind Sechöhe | Luftdru| Temperatur C Feudtig-

E sn int Meter 122 2,4 290 960 1420 2980 3360 3730 483 3960 470 4580 433

Klar. Sicht 25

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(Fortisezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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Zheater.

Opernhaus. (Unter den Enden.) Mittwo: Mittags 12 Uhr: Symphoniemittagskonzert. (Programm wie am Abend.) Abends Uhr: Ux. Shymphoniekonzert der Kapelle der Staats-Oper.

Donnerstag: Mignon. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus.(An: Gendarmenmarkt.) Mittwoch: 192. Dauer, bezugsvorstellung. Die Journalisten. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Sondervorstellung. Friedrih der Große. I. Teil: Der Kronprinz. Anfang 7 d di findet kein Kartenverkauf ftatt) e O

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Gabriele von Kalkstein mit Hrn. Rittmeister a. D. Albrecht von Stockhausen (Schultittenz, ZE Graventhien fei Pr. Eylau). Freiin Anneliese von Bibra mit Hrn. Nitter- gber, Leutnant a. D. Hans Georg Wahnschaffe (Mallnow . Pomm.).

Verehelicht: . Constantin-Werner von Zepelin-Appelbagen mit Frl. Rose-Marie von Lohow (Petkus, Dun tit

Gestorben: Hr. Oberst z. D. ugo Buttmann (Berlin-Halensee). Hr. Amtsgerichts- und Geheimer Justizrat, Major d. L. a. D. Ernst Defoy (Tübingen). Hr. Marincoberbaurat a. D. Direktor Otto Winter (Wilhelmshaven). Hr. Hauptschriftleiter Dr. G. ros (Berlin). Hr: Universitätsprofessor, Geheimer E e B E ( C (Ea E Be Universitätsprofessor,

r Hofra . Bai reiburg î. Br.). Frau Iusti

Anna Wolff, geb. von Simson (Berlin). ) s BAUs

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg.

Verantwortlich für den Anze1aenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle. I. V.: Reæœnunasrat Meger n Berlin,

Verlag der Gescbäftsîtelle (J. V.: Meve r) in Berlin.

Druck der Norddeutsben Bucbdruckerei und Verlagsanstalt. Berlin, Wilhelmstraße 32.

Sechs Beilagen (eins{"ießlid Börsenbeilace und Warenzeichenbeilage Nr. 868 A und B) und Erste, Zweite und Dritte Zentral-Handelsregister-Beilage,

Erste Beil age Sanzeiger und Preußischen StaatsSan3

Berlin, Dienstag, den 26. Atober

| - zum Deutschen Reich Amtliches.

(Fortseßung aus dem Hauptblatt.)

- bezw. Name und Stand A ves

eiger 1920

Anhbauort

Deutsches Reich.

2, Nachtrag und Berichtigungen : nis der Originalzühter und -Vermehrungsstellen von Wintersaatgetreide in Nr. 185 907 des Deutschen Reichsanzeigers vom 19. August und 14. September 1920.

17] Fink, Rittergutspäßter

zum Verzei 68| Kuschel, Oberamtmann

L.K. bedeutet UAndwirtschaftskamm

kung : i Anmerkung ? LG. bedeutet Deutsche Landwirt

Las Siausb Wohnort oder Vermehrungsstellen | Eisenbahnstation hestcdenen

Bürkner, Ed., Gutsbes. | Wiltschau,

von Kramstashe Guts- verwaltung

Ir. 7. ‘Provinz Sachsen.

Himmel, Richard Quedlinbur : 4] Himmel, Rich g cJennatiente für R. Himmel, Quedlinburg: Provinz Sachs Rittergut Gr. Lübars Slanstedt

Ballenstedt a. H. (Schloßdomäne A)

Irr. 15.

Vermehrungsstelle für E Zeiner, Neuhaus.

Baden: Gutsverwaltung Ernsthof

Dürr-Hartau ä Manze, Kreis | Wäldchen

Trebnitz i.Schlef. Steinau a. O.

von Nohr, Rittergutsbef.

Gr. Lübars Kellerhof i

Sen N 1 Thauer, Kreis

Toepsch, Damänenp. Trog, Rittergutsbesißer

15 | Strube, Fr., - Saat- zuchtwirtscha\t

90 Drn e Saatzucht- Ballenstedt

Kl. Räudchen,

Wiüirttemberg.

von Foerstersche Guts8- verwaltung /

Kirchner, Ernst, Ritter- gutspächter

Vogler, Rittergutsbes.

4] Zeiner, ODekonomierat

Reichholzheim

t auf Grund des § 6 der Veroxdnung über den Saatgutverkehr mit Getreide (Reichsgeseßblatt Seite 1444).

Berlin, den 22, Oktober 1920. : Direktorium der Reichsgetreidestelle. Tiemann.

Veröffentli

vom 10. Juli 1920 Vogler, Rittergutsbef.

Gebhardt, Rittergutsbes.

von Guradze, Bevoll- mächtigter .

2. Nachtrag und Berichtigungen zum Verzeihnis der anerkannten Absaaten in Nr. 193 und 207 des Deutschen Reichsanzeigers vom 28. August und 14. September 1920.

Wintersaatgetreide.

1e Gleiwiß

28 Tes Gräf. Dom.

L \ : Richtung| wind,

Name und Stand S O. Eisenbahnstation

Mr. 1. Provinz Ostpreußen.

C. Regierungsbezirk Königsberg. Sophienber

52 | Wendenburg,- Grich, Rittergutsbesiger 64 | Hörning, E., Domänenp.

4 Schmidt, Gutsbesißer

Ir. 2. Provinz Westpreußen.

Anmerkung: D.LG. bedeutet Deutsche Landwirtscaftsgesellschaft, Berlin SW. 11, Dessauer Straße 14.

19] v. Münhowsche Guts- e | 1 | 45,50 | D.LG.

| Domslaff verwaltung

Nr. 3. Provinz Brandenburg.

Anmerkung: L.K. bedeutet Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg, Berlin NW. 40, Kron- : prinzen-Ufer 4—b

A. Negierungsbezirk Potsdam. Teßler, A., Klosterguts- Angermünde

pächter Nulffes, Rudolf, Do- Wölle, Gutsbesißer 2

3 ) (t a ) mänenpächter

Biesenbrow S{hönermark,

\ Remme, O., Oek.-Rat A r E Ludolf, Hof-

Friedrichshagen

rviehhof Mager befe

SMhöneiche Friedrichsfelde

Wrede, - Amt8rat

Friedrihsfelde,

H Siu Ritterguts erß, Fra 2 besißer Luise

Landwirtschaftl. Schule

b. Prenzlau Neuruppin B. Regierungsbezirk Frankfu Undsberg a. W.

Neuruppin

Meyer, Friedr, Do-

Me mänenpächter

ter [sfi, Franz, Fabrik- ét :

Rttgt. Wandern b. Zielenzig

Ir. 4. Provinz Pommern.

K. bedeutet Landwirtshaftskammer für die Provinz G bedeutet Dee a liMaftsgesellshaft,

A. Regierungsbezirk Stettin. Ta Sn,

ommern, Stettin, Werderstraße. j | exlin SW. 11, Dessauer Straße 14. Ehlermann, Karl, Do- mänenpächter

Rathjens, Joh., Hofbes.

Anmerkung :

v. Cartlow-Heyden, Graf, Sr itommisbesiger Derselbe :

L 1 G ts L: iy hle, Gute Ritter-

tsbesizer v. Bi i, Rittergut3- besizer

zu streichen 20

b. Krukow

do Os D

en b eillig en D.3C€ orf

B. Negierungsbezirk Kösl Wend. Carstnitz

Bonin b.Manow

Casimirsburg , Bast

Johannisthal

4 b, Garzigar

zu streichen

zu streichen zu streichen

hann Dr., Ritter-

utsverwaltung 08 A ia,

T E

verwaltu Rabbas, Gutsbesiver

JSohannisthal

C. Regierungsbezirk Stralsund.

Vierow b. Loitz | Lo! Kessin b. Züssow |

Nr. 6. Provinz Schlefien,

er für die Provinz Schlesien, Breslau schaftsgesellschaft, Berlin SW. 11, Defss

A. Negierungsbezirk Breslau. Rothsürben

Rackschü Neumarkt, Buch- N wald-Ellgut, Obermois und

Wäldchen

Loi

Kreis Breslau

Nimptsch

Steinau

Krs: Guhrau

B. Regierungsbezirk Liegnis. Neudorf

9teukird, Kreis Schönau

Schönwaldau, Krs. Schönau (W), Mühl- walde (A)

Schönwaldau, Krs. Schönau

Vebstein, Kreis Görliß

C. Negierungsbezirk Oppeln. Tost, O. Schles. | W.Gerste| 1

Tost - Peiskret- \ s Kreis

Gut Sarnau Wiese, Gräfl. Krs, Neustadt

9tLr. 7. Provinz Sachsen. e Anmerkung: L.K. bedeutet Landwirtschaftskammer für die Provinz Sadssen, Halle a. S,., Kaiserstraße 7. B. Regierungsbezirk Magdeburg. Eggersdorf Hundisburg C. Regierungsbezirk Merseburg. Oberröblingen

Roßleben a. U. | Weizen

einri, Otto, Landwirt | Biere 32 | Heinrichs, Aug., Gutsbes.

Hundisburg

Seeburg Wendelstein

Ir. 8. Provinz Schleswig-Holstein.

71 | Gräfl. zu Rangausche Verwaltung

torf (nit C

Irr. 9. Provinz Hannover.

Anmerkung: L.K. bedeutet Landwirtschaftskammer für die Provinz Hannover, Hannover, Leopoldstr. 11/43 A. Regierungsbezirk Aurich.

Addinggaster- Grashaus b. Norden

Bredenbeck

Rotte

Domîäne Elbingen

Grünhagen, Gutsverwltg.| Grünhagen Hobohm, Oberamtmann

Scharnebeck

Dom. Luhne Dollern

Ir. 10. Provinz Westfalen. B. Negierungsbezirk Minden. Anmerkung: L.K. bedeutet Landwirtschaftskammer für die Provinz Westfalen,

9 | Dresing, Hugo, Landw. | Gut Hörentrup | Herford

b. Schötmar

29 | Schalk, Qustat, Dipl.- | Sundern

Eisenbahnstation | Fruchtart

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X, Matthiasplaß 6. auer Straße 14.

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Willenberg, chlef

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B. Negierungsbezirk Hannover. Holtensen u.

W Schwaförden

C. Regierungsbezirk Hildesheim. Gieboldehausen

D. Regierungsbezirk Lüneburg.

Bienenbüttel Scharnebeck

F. Regierungsbezirk Sta Rotenburg i. H.

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Münster, SHorklemerstr. 6.

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Bad Salzuflen a zu streihen