1920 / 266 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 23 Nov 1920 18:00:01 GMT) scan diff

Für den

Name des Herstellers : Gelnhausen. P

Berlin, den 19. November 1920. Der Reichsminister für

Handelsüblihe Bezeißnung der Gemengteile : Suppenmeh],

Haferkleie, Phosphorsaurer Kalk. Biosonwerk

Bekanntmachung.

Monat November 1920

Branntws6in aus neuer Melasse findet ein Abzug *vom

Branntweingrundpreis nicht statt;

beträgt daher, 600 M für 100 Liter Weingeist. Berlin, den 16. November 1920.

Reichsmonovolamt für Branntwein. Steinkopff.

S,

Bekanntmachung Nr. Ff. 20

über die Aufhebung der Bekanntmachung Nr. Uf, 10, betreffend Absaß von Waren aus Kokosfasern und Kokosgarnen.

Mit Zustimmung der Neichsstelle für Tertilwirtschaft wird auf Grund der Verordnung über wirts{haftlihe Maßnahmen auf dem Textilgebiet vom 1. Februar 1919 (RGB!. 1919 S. 174) und der Bekanntmachung über die Befugnisse der Reichsstelle für Textilwirtschaft und der Reichswirtschaftsstellen vom gleichen Tage (RGB!l. 1919 geordnet:

S Die Bekanntmachung Hf. 10

8 2. Diese Bekanntmachung tritt sofort in Kraft. Berlin, den 15. November 1920. Neichs1wirtschaftsstelle für Hartfaser. Kirchert.

Krüer.

Bensheim G. m. b. H, in

Ernährung und Landwirtschaft. J. A.: Niklas.

der Uebernähmepreis

. 175) folgendes an-

vom 1. Oktober 1919 (RNeichs- anzeiger Nr. 240 vom 20. Oktober 1919) wird hiermit aufgehoben.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer des Reich s-Geseßblatts enthält unter

Nr. 7849 eine Verordnung, betreffend Aenderung der Eisenbahnverkehrsordnung vom 23. Dezember 1908 (RGBl. 1909 S. 93 ffff.), vom 10. November 1920 und unter

Nr. 7850 eine Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Anlage C zur Eisenbahnverkehrsordnung, vom 15.November 1929.

Berlin, den 22. November 1920,

Postzeitungsamt.

Die von heute ah zur Ausaabe gelangende Nummer 223 des Reichs-Geseßblatts enihält unter i Nr. 7851 eine Verordnung, betreffend Maßnahmen gegen- A Betriebsabbrlüichen und -stillegungen, vom 8. November

Berlin, den 23, November 1920.

Postzeitunggamt. Krüer.

abgefertigten

Fisch be ck.

der dortigen Regierun scheid nah Berlin-Li aufsichtsamts Lichtenberg; der

Gleiwiß Königshütte

e

Vrenßen.

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt- gemeinde Hanau im Regierungsbezirk Cassel wird auf Grund des § 90 der Städteordnung für Hessen-Nassau vom 4. August 1897 (Geseßsamml. S. 254) und des Geseßes zur vorläufigen Ordnung der wn “a März 1919 (Geseßsamml. S. 58) hierdurh auf- gelö st.

Berlin, den 12. November 1920.

Preußische Staatsregierung. Dr. am Zehnhoff.

Severing.

f. Deser. Lüdemann.

Ministerium für Handel und GewerßbLe.

Der Gewerbeassessor Brinkmann in Liegniß is zum 1, November d. J. nah Görliß verseßt und mit der Ver- waltung des Gewerbeaufsichtsamts Görliß L beauftragt worden.

Zum 1. Dezember d. werberat Schmitt in Berlin

Staatsgewalt in Preußen

Stegerwald.

, sind versetzt worden: der Ge- Lichtenberg nach Aachen unter Verleihung der Stelle des Regierungs- und Gewerberais bei der Gewerbeassessor Pillon in Lüden- nberg zur Verwaltung des Gewerbe- Gewerbeassessor Lüssenk op, in ; : zur Wahrnehmung d an eines Hilfsarbeiters bei dem Gemwerbeaufsichtsamt ' aselbst. i e Gewerbereferendare Didier in Bonn und Steinert in Barmen sind zu Gewerbeassessoren ernannt und mit der Verwaltung der Hilfsarbeiterstellen bei den Gewerbeaufsichts-

ämtern in Bonn und Barmen beauftragt worden.

nach und

in Münster i. W. Stargard i. Pom.

I

aaen e

Bei der Geologischen Landesan zirksgeologe Dr. Schulte zum Lan Ma Bige Geologe Dr. Barsch zum Bezirksgeologen ernannt worden.

Dem Bergwerksdirektor von dem Steinkohlenbergwerk König O. S., Oberbergrat Wiester ist die Stelle eines tech- nischen Mitglieds bei dem Oberbergamt in Dortmund über- tragen worden.

richtsrat nach Frankfurt a. Y rankfurt a. M., erdieckerhoff in Landgerichtsräten sind Messerschmidt in Frankfurt a. M., der Landrichter Herwig und der Amtsrichter Hermann Joachim in

iali Seba -- +

Justizministerium.

Der Landgerichtsrat Dr. Reuthe in Liegni ist zum Oberlandesgerichtsrat in Celle ernannt.

_ Zu Landgerichtsdirektoren sind ernannt die Landge räte: Dr. Hansen und von Rekowsky aus Flensburg Bühnemann aus Lüneburg in Halle a. S. d: der Landgerichtsrat G raeve i die Amtsgerichtsräte: Sauer in Usingen als hormeyer in Wetter ünstex i. W

der Landrichter

Göbel in Siegen nah itshen nah Wiehe. ernannt:

talt in Berlin ist der Be- esgeologen und der außer-

n Dortmund nach

d A

Zu Amtsgerichtsräten find ernannt: der Landgerichtsrat i. N. Dr. Hans Kirchner in Breslau, der Landrichter Willett in Dierdorf, der Landrichter Dr. Seefrid in Frank- furt a. M., der L Dr. Erwin Betßler in Sobern- heim, der Gerichtsassessor Forstreuter in Bialla, der Gerichts- assessor Schwark in- Kaukehmen, der Landrichter Arthur Schulz in Labiau und der Amisrichter Katherla-Cichos in Sensburg.

Dem Amtsrichter Georg Schloßmann ist die nach- gesuchte Entlassung aus dem Zustizdienst erteilt. Der Vizepräfident des Kammergerichts, Geheime Ober- justizrat Günther und der Amtsgerichtsrat, Geheime Pustigrat Halle vorr Amtsgericht Berlin-Schöneberg sind gestorben.

Der Staatsanwaltschaftsrat Schüße in Göttingen ist zum Oberstaatsanwalt daselbst und der Staatsanwalt Flies zum Staatsanwaltschaftsrat in Stettin ernannt.

Dem Staatsanwaltschaftsrat Ulrich in Halle a. S. ist die nachgesuchte Dienstentlassung erteilt. Dem Notar, Justizrat Gebhard in Berlin ist als Amts- siß der Bezirk des Amtsgerichts in Charlottenburg angewiesen,

Jn Berlin sind für die Dauer ihrer Zulassung zur Recht8- anmvaltschaft zu Notaxen ernannt : die Re isanwälte, Justizräte Dr. Theodor Abraham, Ernst Brückmann, Richard Caro, Ludwig Chodziesner, Alexander Cohn, Dr. Leo Cohn- Biedermann, Sally Cohn, May Danziger, Dr. Leo Davidsohn, Jsaak (Jsidor) Dzialoszynski, Alwin Els- bach, Otio Emanuel, Julius Fleischer, Dr. Erih Fried- laender, Leonhard Guttmann, Arthur Hadra, Franz Hahn, Julius Hayn, Dr. Hugo Heymann, Dr. Paul Hirs, Dr. Paul Hirschberg, Dr. Karl Holländer, Dr. Julius (Julian) YJacobsohn, Kurt YJacusiel, Hans Jmberg, Albert Knopf, Arthur Landsberger, Dr. Felix Lenzen, Max Levy, Adolf Lewinsky, Dr. Max Lewinsohn, Friz Lipmann-Wulf, Jacob Lißner, Julius Loewenberg, Julius Magnus, Eduard Marcus, Dr. Felix Meyerstein, Richard Moßler, Albert Noah, Sigismund Pinner, Wilhelm Rittler, Dr. Paul Rolfen, Dr. Arthur Rosenberger, Arthur Rosenfeld, Ewald Runge, Benno Sachs, Arthur Schindler, Dr. Ernst Schlesinger, Felix Seligsohn, Dr. Georg Siegmann, Dr. Hermann Silberstein, Hans Stein, Dr. Gustav Sud- heim, Lr. Felix Szkolny, Dr. Ludwig Ury, Kurt le Viseur, Nichard Wegner, Dr. Johannes Werthauer, Dr. Paul Wittkowsky, sowie die Rechtsanwälte Dr. Harry Abra- hamsohn, Dr. Wilhelm Abrahamsohn, Dr. Willy Abrahamsohn, Dr. A Apfel, Oskar Appell, Dr. Bruno Apt, Georg Arnheim, Dr. Julius Arenb. Emil Ale D May Baerwald, Dr. Friedrih Ballhorn, Felix Baswiß, Richard Becher, Dr. Paul Benee, Karl B ennecke, Dr. Hermann Berg, Dr. August Bergshmidt, Norbert Bertrom, Dr. Ernst Beuthner, Dagobert Beutler, Wilhelm Bittermann, Dr. Robert Blumen- thal, Dr. Silvio Bodlaender, Dr. Bernhard Brands, Dr. Rudolf von Broecker, Dr. Martin Bruck, Ernst Caro, Alfred Cassel, Dr. Frit Dalen, Dr. Arnold van Deuren, Albert Diederichs, Dr. Nudolf Dix, Alexander Dolezalek, Dr. Arthur Donig, Walter Dunst, Dr. Leo Eger, Leon- hard Eggers, Dr. Mar Epstein, Dr. Alfred Etscheit, Dr. Fris Fabian, Max Feilchenfeld, Dr. Herbert Fraenkel, Dr. Walter Fraenkel, Dr, Richard Frank- furter, Dr. Martin Freudenheim, Dr. Ludwig Freund lich, Dr. Hellmut Friedemann, Dr. Eugen Friedländer,

j Paul Friedländer, Dr. Karl Fürth, Leo Gans, S

dr. Wenzel Goldbaum, Wilhelm Goldberg, Dr. Siegfried Goldschmidt, Dr, Alfred Gomperß, Dr. Alfred Gottschalk, Sammy Gronemann, Dr. Bruno

Grünwald, Walter Gutzeit, Dr. Ernst Hagelberg,

Dr. Dodo Hans Halpert, Dr. Felix Hans, August Hasse, Wolfgang Heine, Siegfried Herrmann, Dr. Arthur Herzfeld, Dr. Josef. Herzfeld, Dr. Gottfried Hollander, Arthur Hornthal, Arthur Horwiz, Max Fablon ski, Dr. Siegfried Jacob, Dr. Ernst Jacoby, Dr. Ernst Jacobsohn, Dr. Hermann Jalowicz, Max Jllch, Leopold Jsraelski, Dr. Max Kantorowicz, ‘riedrich Kappe, Ernst Karfunkel, Dr. Anton Klo ster- mann, Franz Kremer, Dr. Heinrih Kroner, Wil- helm Küster, Jean Lachmann, Arnold Lacckner, Max Lagro, Franz Landsburg, Malter Lange, Dr. Georg Lehmann, Dr. Eduard Le3zynski, Dr. Arthur Levy, Dr. Ernst Levy, Dr. Joseph Lewinsohn, Dr. Siegfried Liebeck, Dr. Karl Liebling, Friß Loewe, Dr. Adolf Löwy, Arthur Lomniß, Otto Luke, Siegfried Margolinski, Hans Marquardt, Karl Mathias, Leopold Mattisfsohn, Dr. Martin Mehlich, William Meinhardt, Hans Meyer, Dr. Julius Meyer, Leopold Meyer, - Eduard Meyerstein, Dr. Felix Michelsohn, Dr. Martin Möller, Ludwig Molly, Eberhard Müller, Dr. Josef Müller, Dr. Felix Münzer, Dr. Leopold Nathan, Dr. Friedrih Naue, Dr. Heinrich Neumann, Dr. Richard Nünninghoff, Alfred Obor- niker, Oskar Perls, Dr. Bruno Pfeffermann, Georg Prinz, Dr. Karl Purper, Dr. Heinrich Nadt, o N Nichter, Karl Riebold, Heinrich Riegner, Hans Rohde, Dr. Georg Rosenberg, Dr. Kurt Rosenberg, Ludwig Rosenberg, Dr. Richard Rosendorff, Dr, Siegfried Nosenfeld,, Dr. Ernst Ruhm, Dr. Friß Sabersky, Bruno Saenger, Dr. Alwin Sanden, Dr. Georg Schatßky, Dr. Einst Schindler, Hermann Sch niulewiß, Oskar Schr eier, Paul Schüttel, Karl Siebert, Dr. Paul Simon, Herbert Singer, Willy Sitte, Erih Soelling, Dr. Bruno S pringer, Dr. Arthur Starke, Dr. Kurt Steinbrecher, Dr. Leo Sternberg, Dr. Max Sternberg, Dr. Anton Stöhr, Dr. Reinhold Straube, Hugo Unger, Dr. Hugo Waldeck, Dr. Hans Wangemann, Dr. Martin Wasser, Dr. Siegmund Wedell, Adolf Weinhagen, Dr. Ludwig Werner, Hans Freiherr von Werthern, Salomon West- mann, Victor Wittenberg, Alexander Wittner, L. Os Wolff, Dr. Harri Wolff, Bruno von Wrese, Dr. Georg Wunderlich, Dr. Isidor Wurzel, Benno Wygodzinski, Dr. Friz Ziemßen und Gustav Züllchauer mit Anweisung des Amtissißes in ian. Teile der früheren Stadtgemeinde Berlin, der zum Bezirke des Amtsgerichts Berlin-Mitte ge- hört, die Justizräte Severin Behrendt, Max Boehm, Ernst Busse, Dr. Gustav Friedemann, Berthold Klem- perer, Dr. Oskar Meyer, Dr. Richard Müller, Georg inn, Arthur Prager, Samuel Riesenfeld, Robert ellwien, sowie die Rechtsanwälte Dr. Karl Aschheim, Hans Bergmann, Walter Braun, Dr. Martin- Carbe, Friedrih Dittmann, Dr. Siegfried Engel, Dr. Otto Gebauer, Dr. Richard George, Joachim Heidenfeld, Willy Heller, Franz Heute, Max Hörlit, Vinzenz Gib E Dr. Max Jacoby, Dr. Ernst

Jhrke, Dr. Ludwig Jonas, Dr. Martin Jsaac, Dr. Her- mann Jay, Dr. Iu

lius Issing, Dr. Georg Kaas, Dr.

Arthur Kallmann, Dr. Hans Landsberg, Friedrih Lenz, Ernst Liedtke, Hugo Lindemann, Dr. Karl Mannheimer, Dr. Martin Marcu}) e, Oscar Mafur, Dr. Heinrich Maitischas, ermann Menard, Dr. Richard Meumann, Siegfried ‘eyer, Dr. Richard Philipp, Dr. Johannes Pürschel, Dr. Helmut Reinecke, Walter Rosenthal, Ferdinand SULYG Paul Schmidt, Dr. Georg Schmiel, Alfred Schönberg, Dr. Ernst Seelig, Dr. Leo Stern, Friß Story, o Streliß, Georg Tuch, Hugo Victor, Dr. Hermann Voß, Dr. Albrecht Weber, Dr. Bruno Weil, Dr. Franz Weyer, Dr. Emil Wolffenstein und Dr. Hans von Zwehl mit Anweisung des Amktssizes in demjenigen Teile der früheren Stadtgemeinde Berlin, der zum N des Amtsgerichts Berlin-Schöneberg gehört, die e G

tsanwälte Géor ischer, Ludwig Goldberg, Benno rün, Theodor Aa Ler Dr. Richard Landsberger, Alfred Maaß, Wilhelm Moses und Walter Wendt mit Anweisung des Amtssißes in demjenigen Teile der früheren Stadtgemeinde Berlin, der zum ezirle des Amisgerichts Berlin-Tempelhof gehört, die Rechtsanwälte Ernst Henschel, Dr. Ludwig Vincus und Dr. Max Steinißz mit Anweisung des Amtssizes in demjenigen Teile der früheren Stadtgemeinde Berlin, der zum Bezirke des Amtsgerichts Berlin-Wedding gehört, Justizrat Dr. Salo Glaß, sowie die Rechts- anwälte Paul Brasch, Dr. Rudolf Günther, Karl Mein- hardt, Fedor Meyer, Gerhard Potthoff, Theodor Vogt und Dr. Georg Windisch mit Anweisung des Amts- sißes in Berlin-Wilmersdorf, Justizrat Dr. S Schmidt und Rechiaament Kurt Prange mit Anweisung des Amtssizes in Berlin-Lichterfelde, Justizräte Professor Dr. Johann Crüger, g Max Kornelius, Leopold Levin, Hermann Leyserson, Richard Meyer, Arthur Rosenthal, Paul Schulz, sowie die Rechtsanwölte Dr. Wilhelm Bartelt, Dr. Hugo Behrend, Walter Bernhardt, Dr. Hugo Bro ck, Dr. Arthur Brückmann, Thomas Chromegta, Karl Emundts, Werner Fiebach, Dr. Alfred Friedmann, Fritz Grünspach, Karl Homburg, Karl Kikath, Arthur Krüger, Dr. Georg Künkel, Walter Lazar, Hans Met, Dr. Leo Nast, Oskar Nebelsieck, Dr. Kurt Philipsen, Dr. Hans Richter, Dr. Leopol Samolewiß und Dr. Franz Selig- sohn mit Auweisung des Amisfißes in Charfeltenburg, Qustizrat Dr. Otto Zimmer mit Anweisung des Amtssißes in Siemensstadt. A

Zu Notaren sind ferner ernannt: die Rechtsanwälte Franz Urbach in Lüben, Dr. Paul Borner in Tarnowiß, Hans Bl ock in Hanñover, Dr. Julius Ahlsen in Stralsund und Bruno Müller in Swinemünde. |

Der Notar Dr. Wilhelm Meyer aus Schwei (Amts- gerihtsbezirk Trier) ist gestorben. 5 ;

n der Liste der Rechtsanwälte ist gelöscht der Rechts- anwalt Dr. Eckstein bei den Landgerichten I, IT und III in Berlin.

In die Liste der Rehtsanwälte sind eingetragen die Nechts- anwälte: Geheimer Justizrat Adolf Salomon aus Posèa bei dem Landgericht T in Berlin, Kurt Olaf aus Halle a. d. S- bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Magdeburg, Frans Müller aus Waldenburg bei dem Amtsgericht n andeck, Geheimer Justizrat Woermann aus Bromberg vel dem Amtsgericht in Liebenburg (Harz), Zippel aus Hannouer bei dem Amtsgericht in Schönebeck, Gerichtsa}seor, Dr. R Bohne bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Köln, die früheren Gerichtsassessoren: PfuHl bei dem Landgericht I[T in Berlin, Dr. Walter Redlich bei dem Landgericht Ur Breslau, Vüren bei dem Landgericht iu Crefeld, Dr. Prellé bei dem Amtggericht und dem Landgericht in Naumburg a. S, Friß Jaspe?s bei dem Amtsgericht in Gronau, Dk. Otto Gerecke bei dem Amtsgericht in Oebisfelde-Kaltendorf und Merner Franke bei dem Amt3gericht in Quedlinburg.

Zu Gerichtsassessoren sind ernannt: die Neferendare Dr. Franz Spieß, Flemming, Wehde, Dr. von Bresfa, Dr. Vaul Hoffmann, Dr. jur. et rer. pol. Nehfisch, Dr. Herbig, Friy Wertheim, Dr. Makart, Dr. Heiden- reich, Georg Reinid®e, Dr. Vobach, Weingart, Hans Krüger, Walther Hobe: Helferih, Selowsky, Dr. Kintscher, Joachim Heinße im Bezir® des Kammer- gerichts, Friedrich Büttner im Bezirk des Oberlandesgerichts zu Breslau, Grassau, Dr. Hermann Koch, Dr. Heinrich Riedemann im Bezirk des Oberlandesgerichts zu. Celle, Versyohl, LiGligfeld im Bezirk des Oberlandesgerichts zk Düsseldorf, Dr. Boesébeck im Bezirk des Oberlandesgerichts zu Frankfurt a. M., Dr. Neidenbach, Karl Schaefer im Bezirk des Oberlandesgerichts zu Hamm, Siemann im Be- zirk des Oberlandesgerichts zu Kiel, Len nerß, Neyses, Wil helm Müller, Nobert Roth, Franz Conrads, Heidkamp, Althüser, Neuer im Bezirk des Oberlandesgerichts zu Köln, Lingk im Bezirke des en Ene zu Königsberg i. Pr., Dr. Friedrih Mundt, Joachim Friß ) von Falkenstein, Zaeper im Bezirke des Oberlandesgerihts zu Naumburg a. d. S., Tiethelm im Bezirke des früheren Oberlandesgerichts zu Posen und Blacstady im Bezirke des Oberlandesgerichts zu Stettin. ; | :

Áus dem Justizdienste sind geschieden die Gerichts- aare: Freiherr von Schleiniß und Alphons Schulze infolge ihrer Uebernahme in die Reichsfinanzverwaltung unter Ernennung zu Regierungsräten, Eisenhuth infolge seiner Uebernahme in die Reichsfinanzverwaltung unter Ernennung zum Negierungsa dit Rimrott infolge seiner Uebernahme in die Reichseisenbahnverwaltung und Nöbbelen infolge seiner Uebernahme in die kirhliche Verwaltung unter Er- nennung zum Konsistorialassessor.

Den Gerichtsassessoren Dr. Büchting, Dr. Nichard Friedlaender, Haller, Hepner, Dr. Johannes Müller, Dr. Otto Petersen, von Rauschenplat, Walter Schröder, Schwercke, Dr. Kurt Wilhelmi und Dr. Wongrowiß ist die nahgesuchte Entlassung aus dem Justizdienst erteilt.

Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung. j

Der bisherige außerordentliche Professor Dr. Terhalle in Jena ist zum ordentlichen Professor in der rehts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität in Münster ernannt wor

set

Bekanntmachung. # Mit Genehmigung der Preußischen Staatsregierung i! zwischen dem Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung und i 1. dem Staatsrat von Thüringen in Weimar, 2. dem Staatsrat für Anhalt in Dessau folgendes vereinbart worden: : Bei dem Uebergange eines Schülers (einer

chuülerin) n einer pr j an eine Le Schüler: ) vol fins preußischen a e höhe L,

che, Dr. Trüßschler

Lehranstalt der vorbezeichneten Länder - gekehrt verbleibt das innerhalb eines Quartals für vit fe treffende Vierteljahr gezahlte Schulgeld der Kasse der ersten Anstalt, sofern nicht der Anstaltzwechsel aus Anlaß von Schul- Line der weiten Anstalt wird füx dieses Vierten) pon eiten Anstalt wir ¡ertoli ; Schulgeld entrichtet. ieses Vierteljahr kein Berlin, den 16. November 1920.

Der Minister für Wissenschaft, Kunst i M Sab l und Volksbildung.

Bekanntmachung.

Meine Bekanntmachung vom 28. August 1920 über di 5 fagung der Ausübung des Han béTE ewerbe Mt Gegeyständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungs- und G ln Ee E R Naturerzeugnissen, des Kaufmanns

usta er in Herde eke i 99. d. M. ab, außer Kraft. €- Dauplsiraße, seye 1h vom Hagen, den 19. November 1920. /

Der Landrat. J. V.: Fenner von Fenneberg, Regierungsassessor.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlä Fon vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S b06) e ih der Lokalinhaberin' Frau Hedwig Berge- mann, geb. Dietrih, und dem Geschäftsführer Friedrich Are plin in Berlin, Kurfürstenstraße 145, dur Fauna pn T ER Ba R, mit Gegen- t en edarfs we verlässigkeit i bezug auf diesen Handelsbetrieb unter f ag E Berlin O. 27, den 11. November 1920.

Der Polizeipräsident. Abteilung W. Hey![.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 47

der Preußischen Geseßsammlung enthält unter F u 11 Ls e R T Ti Zwangsauflösung der amiliengüter und Hausvermögen (Zwangsauflösungsverord- nung), vom 19. November 1920. E E

Berlin, den 22. November 1920. Geseßsammlungsamt. Krüer.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

__ Die vereinigten Ausschüsse des Reichsrats für Durc- führung des Friedensvertirags, für auswärtige Angelegenheiten, für Volkswirtschaft, für innere Verwaltung, für Haushalt und Rechnungswesen, für Rechtspflege und für Seewesen hielten heute eine Sigung.

Im Auswärtigen Amt hat am 2. d. M. der Aus3- tausch der Natifikationsurkunden zu dem zwischen Deutschland und Frankreich abgeschlossenen Abkommen über elsaß-lothringishe Rechtsangelegenheiten vom 5. Mai 1920 und zu dem zwischen denselben Staaten abge- s{chlo}enen vorläufigen Abkommen zur Regelung der Verkehrs- und Rechtsverhältnisse sowie der Instandhaltung der Rhein- brüdcken an der badisch-französishen Grenze vom 1. Juli 1920 stattgefunden. i

Fn Beantwortung einer ganzen Reihe polnischer Be- \{chwerdenoten hat die deutshe Regierung nunmehr ihrerseits der polnischen Regierung eine eingehende Aufzeich- nung durch die Gesandtschaft in Warschau übergeben lassen, worin auf die Verfolgungen und Bedrückungen nach- drüklihst hingewiesen wird, denen bis in die leßte Zeit die ohnehin schon \chwer leidende deutschsprehende Bevölke- rung in den abgetretenen Gebieten ausgeseßt ist. Die Aufzeichnung führt laut Meldung des „Wolffschen Tele- graphenbüros“ im wesentlichen folgendes aus:

Willkürliche Verhaftungen, ohne ersidtliGen Grund, wobei eine gerihtlihe Vernehmung, wenn überhaupt, erst nah längerer Zeit stattfindet, \{chlechte Behandlung der F e st - genommenen, Beshimpfungen und Beleidigungen dur das niedere Gefängnisyersonal haben noch immer nit auf- ga Auf die berechtigten Empfindungen der deutschen Minder- eit wird häufig nit die erforderlide Nüdcfsiht genommen. Denkmäler, die der alteingesessenen Bevölkerung heilig und teuer waren, find entfernt, in Thorn und anderen Orten besudelt und beschädigt, worden. Polnishe Beamte dulden vielfa Vergewaltigungen, ohne einzuschreiten. Verschiedene Starosten haben Deutsche vorzeitig gezwungen, von dem ihnen nah dem Friedensvertrag zustehenden Optionsrecht Gebrauch zu machen, und in einer Neihe von Fällen ihre NAusweisungangeordne.t. Jn einer ganzen Reihe von Fällen sind Deutsche von Polen ermordet worden. Manche dieser Verbrechen find bisher unge- \ühnt geblieben. In anderen Fällen ist die erbetene Aufklärung bisher nidt erfolgt. Dieser mit dem Geist des Friedensbertrags un- vereinbare Zustand kann nur durch eine energische Intervention der polnischen Zentralbehörden beseitigt werden.

Nachdem deutscherseits die Bevölkerung in besonderen, au der polnisden Negierung bekannt gewordenen Erlassen amtlicher Stellen wiederholt ausgefordert worden ist, gegenüber den Mitbürgern polni- schen Stauimes Ruhe und Besonnenheit zu bewahren und Aus- \hreitungen zu vermeiden, glaubt die deutsche Regierung nunmebr erwarten zu dücfen, daß auch die polnische Negierung ihre Organe und die Bevölkerung , in klarer deutlicher Sprache zu einem Forrekten und loyffn Verhalten gegenüber der deutsch- stämmigen Bevölkerung in Polen auffordern und sie vor Aus- \{reitungen jegliher Art warnen wird. Auch müßte der systematische Feldzug, der immer noch in einzelnen Telegraphen- agenturen und Presseorganen gegen deutsche Behörden, wie zum

eispiel noch fürzlih gegen den Oberpräsidenten von Ostpreußen, geführt wird, ein Ende nehmen, wenn anders die beiderseitigen Bes ziehungen eine den politishen und wirtschaftlichen ínteressen ent- \prechende normale Gestaltung finden sollen. Die Anbahnung wirt- \Gaftlihen Verkehrs zwischen beiden Ländern kann kaum zu einem ersprießlichen Ende gelangen, wenn nicht der Wille zum Frieden den Geist beider. Länder beherrs{cht. | |

Die deutsche Regierung gibt sich der Hoffgung hin, daß es in Zukunft den unablässigen Bemühungen beider Regierungen gelingen wird, der Verhezung der beiden Nationalitäten gegeneinander einen Riegel vorzuschieben, und daß au die Mitteilung vorstehender Lat- sahen dazu beitragen wird, der Wiederholung nit zu billigender Vebergriffe tadgeordneter Stellen auf polnisher Seite vorzubeugen L die Möglichkeit geordneter nachbarlicher Beziehungen zu erweitern. i

Das Plenum des Reihswirtshafisrats wird auf _den 10, Dezember einberufen. Die einzelnen Gruppen und Abteilungen treten am Tage vorher zusammen, Die Tagung

wird etwa bis zum 18. Dezember dauern. Der wichtigste Gegenstand der Beratuna wird dem „Wolffschen Telegraphen- büro“ zufolge die Sozialisierung des Kohlenbergbaues sein, außerdem steht eine Anzahl bedeutsamer Geseßzentwürfe und Gegenstände auf der Tagesordnung, von denen nur der Gesezentwurf über die Betriebsbilanz, die endgültige Geschäftsordnung, der Bericht des “Ernährungs- aus} ae und die Frage der Kriegsgesellschaften erwähnt seien. Weiter wird fih die Tagung mit der Bildung einer Reihe von neuen Ausschüssen zu befassen haben, z. B. für Außenhandel, Ausfuhrkontrolle, Wasserwirtshaft und Wasser- ret, Verkehrswesen, Siedlungs- und Wohnungswesen, Forst- wirtschaft, Währung und Steuer. Da die Heranziehung des Neichswirtschaftsrates zur Vorbereitung. von Geseßentwürfen dur einige Ministerien immer noch zu wünschen übrig läßt, wird auch eine eingehende Behandlung dieser Frage durch das Plenum stattfinden. :

Vaden.

Auf Anregung des hessishen Landesernährungsamts fand am 20. d. M. in Karlsruhe im Ministerium des Jnnern eine Besprechung über die Ernährungsfragen statt, an der Vertreter Bayerns, Württembergs, Hessens sowie der badische Minister des Jnnern teilnahmen. Aus den Beratungen hebt „Wolffs Telegraphenbüro“ hervor, daß die Konferenz einmütig der Ansicht war, daß an der Zwangswir: -Hoft- der Milch fest gehalten werden müsse. Die Besprechung bezog sih im übrigen auf die Einfuhr von Lebensmitteln und die Bekämpfung des Wuchers.-

Oesterreich.

5 Die österreichische Regierung hat für die zukünftige Vertretung Oesterreichs im Völkerbund den früheren Botschafter in London Albert Mensdorff in Ausficht ge- nommen. Wie die „Politische Korrespohdenz“ erfährt, lassen es die von dem Generalsekretariat des/Völkerbundes in Genf eingehenden Nachrichten erwünscht erschejnen, daß der zukünftige Vertreter Oesterreichs im Völkerbund bereits anwesend sei, wenn die Frage der Zulassung Oesterreichs in dem vom Völker- bund hierfür eingesezten Komitee zur Erörterung gelangt. Aus diesem Grunde wurde die Abreise des Botschafters Mensdorff bereits auf gestern festgeseßt.

Gro?:britannien und JrlanDd.

Einer Meldung des „Daily Expreß“ zufolge ist Lord Wellington an Stelle von Lord Chelmsford zum Vize- könig von Jndien ernannt worden.

Vorgestern morgen fand in verschiedenen Teilen Dublins ein allgemeiner Angriff auf Offiziere und vormalige Offiziere in ihren Wohnungen statt. Wie „Reuter“ meldet, wurden 14 Personen getötei und 6 ver- wundet: drei der Mörder wurden gefangen genommen. Zwei Polizisten, die zur Verstärïung ausgesandt worden waren,“ wurden auf dem Wege erschossen. Unter den getöteten Offizieren befinden sich ein Major, 5 Hauptleute, ein Hauptmann a. D. und ein Leutnant; unter den Verwundeten zwei Obersten, ein Hkuptmann und ein Leutnant. Die Zahl der Personen, die die Morde ausgeführt haben, betrug 12 bis 24. Polizei und Militär veranstalteten am Nachmiitäg eine Razzia in der ganzen Stadi; die Bürger sind von einer Panik . ergriffen, da sie Wiedervergeltung befürchten. Jn amtlichen Kreisen ist man dem „Neutershen Büro“ zufolge der Ansicht, daß der Beweggrund zu dem Mord nicht der Wunsh war, Heeresoffiziere zu töten, sondern die Justiz- maschinerie in Jrland zu \{ädigen. Diés " gehe daraus hervor, daß fast alle getöteten Offiztere und Zivilisien mit dem Kriegsgericht bezw. der Rechtsprechung zu tun hatten, und aus der Tatsache, daß ihre Wohnungen von den Mördern nach Dokumenten durchsucht wurden. Eins der Hauptziele der Mörder war anscheinend, die Sinnfeinextremisten- vor der Ver- haftung zu shüßgen. Einige Sinnfeingx waren schon verhaftet worden, eine Anzahl weiterer Verhaftungen stand bevor. Die „Times“ meldet, daß das Militär kurz vor Mitternacht lebhafte Tätigkeit entwickelte, wobei Schüsse fielen und mehrere Personen getötet wurden.

Frankreich.

Das spanishe Königspaar ist gestern abend aus London in Paris eingetroffen.

Der rectssozialistishe Abgeordnete Aubriot hat in der Kammer eine Interpellation eingereiht, in der die Re- gierung befragt wird, welche Folgen die Ereignisse in Griechenland auf die französische auswärtige Politik haben Ffönnen, und ob es nicht möglich erscheine, im Einverständnis mit Frankreichs Verbündeten eine Abänderung des Friedensvertrags von Sèvres ins Auge zu fassen.

Nufzland.

Die russisch-polnishen Friedensverhandlungen in Riga sind abgebrochen worden. Laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ hat Joffe dem polnischen Vertreter Dombs ki cine Note zugestellt, in der er erklärt, daß das von beiden Präsidenten der Friedenskonferenz am 14. November unterzeichnete Protokoll kein Mißverständnis zulasse bezüglich der Zurüciziehung der polnischen Truppen zur polnischen Staatsgrenze. Der Chef der polnischen Abteilung der russis{-polnischen Militärkommissionin Minsk, Oberst Ribac, habe indessen nunmehr vorgeschlagen, einen neuen Plan für die Zurückziehung der polnischen Truppen und für die Errichtung einer 30 Meilen breiten Zone zwischen den polnishen und ukrainishen Truppen auszuarbeiten. Ferner habe er die Auf- lósung der Kommission verlangt. "Joffe erklärt, daß Ribac nur die Absicht verfolge, eine Vereinigung der Heere Petljuras und Balachowitschs zu ermöglichen. Ein solches Auftreten sei gleihbedeutend mit einer Weigerung, die im Protokoll vom 14. November übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen. Die weiteren Verhandlungen würden daher so lange unterbrochen werden, bis Polen seine Truppen zurückgezogen habe.

Ftalieu.

Der italienischen Regierung ist nach einer Meldung der „Agenzia Stefani“ mitgeteilt worden, daß der Prinzregent von Serbien den Vertrag von Rapallo rati- fiziert hat.

An der Beseßutg diplomatischer Posten ist, obiger Quelle zufolge, beschlossen worden, daß der Botschafter in Berlin de Martino zum Botschafter in London ernannt wird. An seine Stelle iritt der Senator Frassati. Der Senator Rolando Ricci wird Botschafter in Washington, Aliotti Botschafter in Tokio und Graf Manzoni Gesandter

| in Belgrad.

Der Jufant F g s f Kriegsschiff Der Fnfant Fernando hat sich auf einem Kriegsschi nah Chile begeben, um dort an der Bierbundertjahrfeier der Entdeckung der Magelhaensstraße teilzunehmen.

Schweiz.

Jun der Völkerbundsversammlung siand gestern ein Anirag von Lord Robert Cecil zur Beratung, dahin- gehend, daß sich der Völkerbundsrat unverzüglich mit der armenischen Frage befasse und der Völkerbundsversammlung Vorschläge unterbreite zur Rettung der Reste des armenischen Volkes. Nach einem anderen Antrage soll eine Spezial- kommission zur Prüfung der armenischen Frage ernannt werden.

Nachdem Brant ing (Schweden) betont hatte, daß der Völker- bund die Mittel zur Löfung der armenishen Frage finden müsse, ergriff der Präsident des Bölkerbundsrats, Balfour (England), zum ersten Male das Wort. Laut Bericht des „Wolffschen Tele- graphenbüros“ setzte er die Schwierigkeiten auseinander, die sich einer wirfsamen Aktion in Armenien entgegenstellten, zumal bisher ih niemand gefunden habe, der das Mandat im Völkerbund für Ar= menien übernehmen wollte. Am geeignetsten hierfür feien immer noch die Vereinigten Staaten, die aber auf militärishe und finanzielle Mitwirkung auch der anderen Staaten rechnen müßten. Viviani (Frankreih) wandte sich gegen den Zufsazantrag auf Einseßung einer Spezialkommission für die armenische Frage. Die Komnission dürfte kaum zu einem positiven Resultat kommen, nachdem der Völferbundsrat selbst bisher nihts erreidt habe. Ein jeder müsse sch klar darüber sein, daß die Völker- bundêversammlung keine Machimittel habe und au nicht über die notwendige Autorität verfüge, um die Durchführung ihrer Beschlüsse zu erzwingen. „Das sei nicht die Schuld Frankreichs, denn Frankreih habe seinerzeit in Versailles einen Völkerbund mit einer wirklihen internationalen Kraft schaffen wollen. Die Versammlung müsse vermeiden, daß sie fih der Lächerlich« feit vor der ganzen Welt ausseßze. Die Verantwortung für eine Aktion in Armenien müsse dem Völkerbundsrat überlassen werden» Biviani stellte den Antrag, der Mat folle sih mit den Negierungen verständigen zu dem Zweck, Verhandlungen einzuleiten, um den Feind- seligkeiten in Armenien ein Ende zu segen. Für den Antrag Lord Gecils sprahen Nanfen (Norwegen) und Doherty (Kanada), für den Antrag Viviani Jonescu (Rumänien). Lord Cecil er tlärte nod, die Hauptsace sei, daß die Völkerbundsversamms- lung etwas Positives tue, da sonst ihr Hauptziel, die Auf- rehterhaltung des Friedens, von Anfang an als undurch= führbar erkannt würde und der Völkerbund Schiffbruch leiden könnte. Viviant (Frankrei) exsuhte Lord Cecil und die Antrag- steller, fih dem französishen Vorschlag anzuschließen. Die Völker- bundsversammlung müsse den unverzüglichen Zusammentritt des Nölkerbundêrates verlangen und einen Beschluß fassen, der von den Regierungen der Großmächte sofort ausgeführt werden könne. Lord Nobert Cecil erklärte fich mit dem Vorschlag Vivianis ein- verstanden, gleichzeitig aber für eine Kommission, die BVorscßläge ausz zuarbeiten hätte für den Fall, daß die Verhandlungen mit Kemal Pascha zu keinem Resultat führten. Balfour (England) forderte gewisse Richtlinien für die Verhandlungen mit Kemal Pascha. Schließlih wurden Cecils und Vivianis Anträge an=- genommen.

Das Büro der Völkerbundsvexsammlung hielt gestern eine Sißung ab, in der es eine Kommisfion von sechs Mitgliedern ernannte, die beauftragt sind, die Maßnahmen zu prüfen, die die Feindseligkeiten zwischen Armenien und den Kemalisten zu beendigen geeignet find.

Die 3. Kommission, die sich mit dem Jnternationalen Gerichtshof zu befassen hat, naym einen Bericht des Prä fidenten Leon Bourgeois entgegen, der u. a. erklärte, daß die Kommission nicht auseinandergehen dürfe, ohne es durch ihre Arbeiten der Völferbundsversamnilung möglih gemacht zu haben, der Welt einen Jnternationalen ftändigen (Gerichtshof zu schenken. Eine Unterkommission von zehn Mitgliedern, von denen die Hälfte dem juristischen Komitee im Haag angehört, wurde mit der Prüfung der Einzelheiten der Frage betraut.

Bolenu. Die „Times“ meldet aus Tarschau, daß die von den französishen und polnischen Generalstäben vorbereitete ufkrai- nische Offensive gegen die Bolschewisten infolge Verrats mißglücit sei. Die Bolschewisten haben die Ukrainer ge: zwungen, sich nah Polen zurückzuziehen, wo sie entwaffnet und interniert worden sind.

Lettland.

Jn Niga sind zwei litauische Delegationen, eine militärische und eine parlamentarische, eingetroffen. Sie verhandeln, der „Frankfurter Zeitung“ zufolge, mit der letitishen Regierung wegen einer Verständigung und eines engeren Zusammen- \chlusses, da man nux so Zeligowski besiegen zu können glaubt. Die lettishen Blätter polemisieren fortgeseßt gegen Zeligowski; man fürchtet er werde nicht an Lettlands Grenzen haltmachen, da er für die Interessen der polnischen Gutsbesißer kämpfe.

Griechenland.

Die Volksabstimmung über die Rückkehr König Konstantins wird, dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge, verschoben.

Unter der griehischen Garnison in Smyrna herrsht nah der „Agence Havas“ lebhafte Aufregung, sie ver- langt ihre Entlassung. Zahlreiche blutige Zusammenstöße zwischen Anhängern König Konstantins und Venizelos' haben tattgefunden. Die Soldaten verlassen eigenmächtig die Truppe, ohne daß die Vorgeseßten sich widerseßen. Die Front selbst hat unter dieser shlechten Geistesverfassung bisher noch nicht zu leiden gehabi. Der General Vapulas übernimmt den Posten des Generals Paraskovopulos an der anatolischen Front.

Amerika.

Der Beschluß des Präsidenten Wilson bezüglih der Frage der Grenzen Armeniens und der Türkei, die seiner \chiedsgerichtlihen Entscheidung laut Bestimmung des Friedesvertrags mit der Türkei unterbreitet worden war, ist an den Obersten Rat in Paris abgesandt wörden. Wie der „Daily Chronicle“ mitteili, spricht Wilson Batum Armenien als Zugang zum Meere zu. i

Das hhilenische Ministerium hat feine Ent- lassung eingereiht.

Statistik uud Volkswirtschaft.

Arbeitsstreitigkeiten.

Aus Paris wird dem „W. I. B.° gamen daß der Parteitag der Staats- und Kommunal-Arbeiter und Beamten eine Eutsch{ließung gefaßt hat, in der er entgegen dem Ver- langen der Regierung erklärt, daß die Beamten und Arbeitergewerk- {aften in dem Allgemeinen Arbeitsverband (C. G. T.)

verbleiben wollen,