1898 / 273 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 18 Nov 1898 18:00:01 GMT) scan diff

D tun hte tk fann i der Pfarrgemeinde vom Kir envotstand die Grrichtung iner Pfarrkafse beschlossen werden, welche sämmtliche Pfarreinkünfte zu vereinnahmen und die Besoldung des Pfarrrers auszuzahlen hat. _7) Ein Gesetzentwurf, betr. die Erweiterung des landesfirchliden Besteuerungêrechts von 14 auf 5 % der direkten Staatssteuern. Das Mehr soll haupt\ählich zur Verbesserung der Einkowment- und ensionsverhältnisse der Geistlichen verwendet werden. &) Der taatéhaushalts-Ctat für die Jahre 1899, 1900 und 1901. 9) Der _Gtat der Zmmobiliar-Feuerversiherunçs-Anstalt pro 1899/1901. 10) Die Staatskafsen-Rehnung vom Jahre 1896. 11) Die Uceber- fichten über das Dömanial-Stammvermö,en. i Im unmittelbaren Anschluß an“ die Eröffnungssizung fand die erste Plenarsißung ftatt, in welcher sich der Landta konstituierte. um Präsidenten wurde der Gerichts - Rath Dr. Waldeck- Corbach, zum Vizc-Präsidenten der Gerichts- Rath Dr. Mommsen -Pyrmont gewählt: auch beaufiragte der Landtag eine Deputation, bestehend aus dem Prä- sidium und dem Alters - räsidenten, Seiner Dur{h- lauht dem Fürsten zu Waldeck und Pyrmont zu der am 13. September d. J. erfolgten Geburt eines Prinzen die Glückwünsche des Landtages darzubringen. Nachdem in der Zwischenzeit untcr Theilnahme sämmtlicher Abgeordneten zahlreiche Ausschußsizungen stattgefunden hatten, wurde am 4. November die zweite Plenarsizung abgehalten. Jn derselben wurde die Staatskassenrehnu g geprüft, die oben unter 2, 4 und 5 bezeihneten Geseßentwür e angenommen, „von den Uebersichten über das Domanial-Stammvcrmögen Kenniniß genommen, mehrere Wahlen vollzogen ur:d über einige Petitionen “Beschluß gefaßt; au wurde der Etat der Jmmobiliar-Feuerversiherungs- Anstalt agcnehmigt. Jn seiner dritten und legten Plenarsizung am 8. November nahm der Landtag die oben unter 1, 3, 6 und 7 aufgeführten Bare ane die Jagdscheingebühr wurdé jedoch nur auf 10 M erhöht -und das landesfirchlihe Besteuerungsrecht La auf 5 Proz. nur auf 31/, Proz. der direkten Staats- teuern erweitert, nahdem zu der zur Aufbcsserung der Ge- hälter der Geistlichen (1800 bis 4200 4) erforderlihen Summe Seine Durchlaucht der Fürst etwa 1/z bewilligt hatte und ebensoviel in den Staatshaushalts-Etat eingestellt worden war. Dem Staatshaushalts Etat für 1899/1901 wurde mit cinigen unwesentlichen Aenderungen die Zustimmung ertheilt. Nach demselben werden die waldcckishen Staatsbeamten in ihren Gehältern - mit den preußishen Beamten derselben Kategorie greihgestellt. Auch ist eine wesentlihe Verbesserung des Ein- omm-:ns der Volksschullehrer vorgeschen; letztere sollen ein Grundgehalt und zwar in den größeren Städten von mindcstens 1100 M, in den größeren lär.dliheu Orten von mindestens 1050.4, inden übrigen Orten von mindestens 1000 / und nahje 3 Jahren, nach 7 Dienstjahren beginnend, 9 Alterszulagen von mindestens Je 140 bezw. 130 und 120 M erhalten. Als Zuschuß Preußens zu ‘den Verwaltungsäusgaben der Fürstenthümer ind in der Vorausseßung der nachträglichen Zustimmung des preußischen Landtages jährlih 530 000 #4, also 130 000 M mehr als früher vorgéfehen. Die Ueberweisungen aus dem ‘Reich (Zölle 2c.) sind mit 487 660 M, die Matrikularbeiträge mit 503 406 6 eingestellt. Der Etat balanciert in Einnahme und Ausgabe für 1899 mit 1546 586 M, für 1900 mit 1 545 779 M, : fir 901 mit 1545783 4 Die bei der Etatsberathung ge- tellten Anträge : den Richtern dicjenigen Gehaltssäße zu ge- währen, welche ihnen nah ihrem Dienstalter in Preußen zu- stehen würden, den Kreisamtmännern gewisse Nebeneinnahmen auf ihr Gehalt anzurechnen, die Gehälter der Kreis- P welhe nach dem Etat bis 3600 # steigen ollen, mit denen der Gerichtsschreiber, deren Maximal- chalt 3800 A6 beträgt, auf gleihe Höhe zu stellen, as Gehalt der Kreisphysiker von 600 auf 900 /, wie in reußen, zu erhöhen wurden angenommen. Der vom Abg. Klapp wiederholt eingebrachte Antrag auf Einführun ‘des preußischen Geseßes vom 283. April 1883, den Erlaß polizeilicher Strafv.rfügungen wegen Uebertretungen betreffend, wurde abgelehnt, weil das Gcseß dem § 81 der waldeckischen Verfassung widersprehen würde, wona der Polizei keine Strasyeri@isharkei usteht. Des weiteren erklärte sich der Landtag mit der Verwendung von Aktivkapitalien des Staats bis zu 100000 M gegen billige Zinsen ur Errichtun von Getreidelagerhäusern oder urh landwirthschaftliche oie Mer haften einverstanden. Nachdem noch über verschiederte Petitionen Beschluß gefaßt war, erklärte der Landes-Direktor von Saldern mit einigen an die Abgeordneten gerihteten Worten des Dankes und der Anerkennung im Namen Seiner Majestät des Königs von reußen den Landtag der Fürstenthümer für ‘geschlossen. Der räsident Dr. Waldeck brachte hierauf auf Seine Majestät den König von Preußen und Seine Durchlaucht den Fürsten zu Waldeck und Pyrmont ein dreifaches Hoch aus, in welches die Versammlung einstimmte.

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Oesterreich-Unugarn.

Die auf Einladung des Präsidenten des österreichischen Abgeordnetenhauses Dr. von Fuchs versammelten Klub- obmänner des Abgeordnetenhauses haben, wie ein

estern ausgegebenes Communiqué besagt, den Antrag des Práä- denten angenommen, anläßlih des Sg Dans des Kaisers am 25. d. M. eine besondere Sißung abzu- halten, in welcher der Präsident eine Ansprache an das Haus halten und einen ile g veranlassen wird, telmisorge das Präsidium ermächtigt wird, dem Kaiser die ehrfurh18vollen Glückwünsche des Hauses zu unterbreiten. des Herrenhauses stattfinden.

Ueber die gestri e Sipung des Abgeordnetenhauses

liegt foigener eriht des „W. T. B.“ vor: Der Minister-Präsident Graf Thun beantwortete zunächst die Jutétpellation des Aba. Spindler vbarüber, daß in Thurn bei lig eine gedruckte Proscriptionsliste verbreitet worden sei zum

wecke der Boycottierun - rihtung einer czechischen Schüle in Thurn nachgesuht hätten. Der Minifter - Präsident wies auf das bedauerlihe Uebergreifen des i ationalitätenstreits auf das wirthschaftlihe Gebiet hin und sagte: -die Regierung, welche di urtheile, widme ihr rolle Aufme:k)amkeit. “seien die’ strengsten “_We „an die Behörden erlassen und die“ nete: Drockschrift i worden. . Die Behörden würd E aufbieten,

# ‘eventuell _ d den. 8 d die Anträge des Budgetaus schusses an in we en die Regierung

§

auf weitere 5

Gleichzeitig wird eine Sißung/

derjenigen Czechen, welde um Er-

ese Dedung au das \{hätffte ver.

“um die jed initäre Empfinden verleyenten, aufs tiefste zu be-- i Magerden j Genen rationaler Undulbsamfet ‘ula bintan-

ert wird, fofort einen D E zu dabin gebe, daß die im Gesey vom Jahre 1893 vors gesehenen - Begünstigungen für die ôfterreihishe Handel8martne ahre ausgedehnt würden. Ferner sollen Vorschläge eingebraht werden- für Gewährung von rwa zur Hebung der kleinen Küstenschiffahrt; zuglei wurde der ntrag des Abg. Freiherrn von Schwegel angenommen, daß Schiffahrtsprämien un» Reise- guiValie auf alle Fahrien österreichisher Schiffe Anwendung finden önnten, ohne Rückficht darauf, ob diese Schiffe bereits einem geseb- subventionierten Unternehmen geoaeien oder nicht. So- dann feßte das Haus die Debatte über die Anträge, betreffend die Anklage gegen den Grafen Badeni, fort. Dex Abg. Pacak (Jungciehe) erklärte, er babe das Wort ergriffen, um eine Ehbrenxfliht gegen den Grafen Badeni zuw erfüllen. Graf Badeni sei ein Ehrenmann im besten Sinne des Wortes und ein Staatämann, welcher Oesterreich seine ganze Kraft gewidmet und nur den Frieden zwishen den Böhmen und den Deut» \hen angestrebt habe. Das, was. die Obstruktion im November des vorigen Jahres getrieben habe, falle mehr urter das Strafgeseßbuch als das, was die Majorität als Nothwehr gegen die Gewaltakte angewendet habe. Der Abg. Heeg er (Sozialdemokrat) bemetkte, die Majorität möge stimmen, wie sie wolle, die Abstimmung trage vor dem Volke den Stempel des Schachers. Der Abg. Kathr ein (kath. Volksp.) führte aus, daß in der vorigen Session der Anklageantrag der Linken gegen den Grafen Badeni einem Ausscusse len worden sei, welchen Er- folg die Linke der katholishen Vollzpartei verdanke. Mit diesem Erfolge der Linken sollte es aber sein Bewendén haken. «Wozu heute ncch die Ministeranklage ?“ fragte der Redner. „Lassen wir die Vergangenbeit ruhen und beginnen wir eine tha!kräftige Arkeit und verziwten wir auf die unfruchtbare Obstuuktion." Das fei die Ueber« zeugung der fatholischen Volfopartei, und mit dieser Ueberzeugung würdén die Mitglieder diefer Partei stehen oder Eilen: deshalb werde die Partei des Nedners gegen den Arklageantrag stimmen. Der Abg. Zallinger (kath. Volksp.) ecklärte: da durch die fortgeseßten Ministeranklagen das Haus an einer produktiven Thätigkeit gehindert werde, werde er unter voller Aufrechterhaltung seiner be- fannten Anschauung in der Sache seibsl gegen diese Ministeranklage stimmen, \ welche ein praktisces Resultat nicht haken werde. Der Abg. Prade sagte, die Schuld jür die traurigen öffentlichen und parlamentarischen “Verbältnisse treffe die Regierung und die Majorität. Die Deutschen in Vöhmen feien übczall auf die Gnade des Feudaladels und der Cjehen angewiesen. Die Groß- machistellung Desterreihs könne nur- unter marfanter Führung der Deutschen in Oesterreih aufrechterhalten werden. Es folgte nun eine Reihe von thatsählihen Ber:htigungen, darunter eine folche des Abg. Wolf gegen den Abg. Das,yn#ky. Wolf führte aus, daß die in Deutsh-Böhmen eingeleiteten Sammlungen ni{t für seine persönlihen Zwecke, sondern füc das Biatt „Ostdeutsche Rund- fchau“ dienten, und erklärte auf sein Ghrénwort, die Samm- lungen ‘seien ganz ohne sein Wissen und seinen Willen geschehen. Gegenüber dem Aba. Woif betonte der Ubg. Daszyns6ky, es sei thatsächlih füc die Person Wo!f's gesammelt worden. Redner zeigte eine Sammelbüchse vor unb verlas einen Aufruf, in welckem es heißt, es solle Wolf für den ihm durch Ausübung seines Mandats erwachsenden Verlust Ersaß geboten werden. Das Haus lehnte so- dann den Anklageantrag der Deutsch - Nationalen und der An- hänger Schöneter's gegen den . Grafen Baveni mit 193 gegen 174 Stimmen ab.

Jm volkswirthshaftlihen Aus\huß des Ab- geordnetenhauses führte der Handels-Minister Freiherr von Dipauli nach der Ueberweisungdes Handelsvertrages mit Japan an den Ausschuß aus, die baldige Ratifikation des Vertrages sei dringend nothwendig, um diesen Theil des ostasiatischen Absaßgebietes dem österreichischen Export zu sichern. Die von allen Seiten mit Recht angestrebte Förderung der Ausfuhr, welcher er niht nur seine vollste Sympathie, sondern au seine thatkcäftigste Unterstüßung voll widmen möchte, erheische / die shleunigste Ratifikation des Vertrages. Der Minister appellierte shließlich auf das wärmste im Namen der öôsterreichishen Jadustrie und des österreichishen Handels an den Ausschuß, den Vertrag schleunigst zu erledigen.

Der König empfing gestern in Budape s eine Deputation der Hauptstadt, welhe aus Anlaß der 25. Wiederkehr des Tages der Vereinigung der Städte Pest und Ofen eine Huldigungs- Adresse überreihte. Der König dankte herzlihst und sagte, er ersche aus der bisherigen Entviceluna der Stadt, daß dieselbe eine sihere Gewähr für das weitere Aufblühen Budapests sei. Die Vereinigung habe heilsame Früchte getragen, derselben seien lebensfräftige Triebe ent- sprossen, welche gepflegt und vermehrt werden müßten. Durch eine einträchtige friedlihe Wirksamkeit würdcn auch in Zukunft trefflihe Resultate erzielt werden.

Jm ungarischen Unterhause kam gestern die Auf-

E des Henßi-Denkmals vor der Kadetten-Anstalt in

udapest zur Sprache. Uebcr den Verlauf der Debatte meldet „W. T. B.“:

Vor dem Gintritt in die Tagesordnung wurde die Hentzi-An- (terdeit zur Sprache gebraht. Der Abg. Kossuth wies auf den iderspruh zwishen den Erklärungen - des Minifter-Präfidenten Barons Ban ffy und dem am Mittwoch veröffentlichten rmeebefebl hin und fragte, ob der Minister-Präsident von diesem Kenntniß gehabt habe und die Verantwortung für denselben übernehme, und wenn dies der Fall sei, wie er der Nation Rede stehen wolle. Baron Baùffy erklärte, ‘er wolle zur Zeit auf die meritorische Seite der Säche niht eingehen, vielleiht werde er dies später thun. Vor der Hand erkenne er die Berechti ung der Behauptung nicht an, daß ein Gegensag zwischen den“ Erklärungen der Regierung am legten Sonnabend und der jegigen Situation bestehe. Er habe damals nur konstatiert, daß die Ausführungen des „Armeeblattes“ keinen offiziellen Charakter hätten, und dies halte er au) heute noch aufrecht. Weiter habe er_ zur Zeit nihts zu erklären. (Zustimmung rechts. Lärm auf der äußersten Linken.) Mehrere Abgeordnete der äußersten Linken griffen den Minister-Präsidenten und den gemeinsamen Kriegs- Minister wegen des Erlasses in der Henti - Affaire heftig an. Der Minister für die Zone Bertheidtgung reiherr von Fejórvàry erklärte: in dieser Angelegenheit eine Verördnung zu. erla en, gehöre ansfhließlid ju dem pad A i des Kriegs-Ministers, und es liege daher in der Natur der Sache, daß die ungarische Regierung von der Verordiung keine vorherige Kenntuiß gehabt habe. Die Regierun sei vor die Alternative gestellt gewesen, für oder-- gegen den Erlaß Stellung zunehmen; sie habe das erstere gethan. Der Geist der Armeè sei der Geist des Königs, und niemand könne vorausseten, daß eine Absicht bestanden kabe, die Pietät, das Selbstgefühl' oder dén Stolz der Ungarn zu verlezen. * Der Erlaß hätte | vom Kriegs-Minister wohl lückliher abgefaßt werden können, doc lege - er (der Minister für andésvertheidigung) den Erlaß entschieden dahin aus, daß die Denk-: säule zur Aneiferung der militärishèn Tugenden dienen solle. Er be- streite, daß Henßi ein agde gewesen sei und daß er den Eid auf die ungarische Verfassung geleistet habe. Bei dem Grlasse hätten keinerlei olitishe Beweggründe obgewaltet. Er hoffe, das Haus und die ation würden diefe Grklärungen mit Befriedigung entgegennehmen. (Beifall rechts, Lärm links.)

f Jn einer gestern abgehaltenen Konferenz der liberalen Partei erklärte der Minister-Präfident Baron Ba nffy, da er das Vertrauen der Krone besize und auch wWeiterbia auf die Unterstüßung der Partei rechne. Bezüglich der abe di aire

drüdckte der Minister- räsident die Zuversicht aus, da nah den Erklärungen des Ministers für die Landesvert eidigung a!s erledigt zu betrachten sei. -

dieselbe” Gerücht verbreitet,

Grofibritanuien und Irland. M

Der Staatssekretär des Krieges Marquis of Lansdowne |

hielt gestern in lymouth eine Rede, in welcher er, wi ¿0E T. B.“ me det, den Vorschlag des Kaisers f Nußland.

etreffend die Abrüstung, mit Freuden begrüßte , jedo hinzu- seßte, kein Land könne seine Zustimmung dazu geben, si die Hände binden zu Ey am regen von allen aber Groß: britannien. Jmmerhin könne die onferenz zu einer bésseren Verständigung uno dem Aufhören der Politik der Er- bitterung. führen, welche zu Zeiten von einer Regierung gegen die. andere angewandt werde. Mittlerweile werde die Rie gierung getreulih über die britishen Jnteressen im Auslande wachen. Der reichste Theil des chinesischen Reichs sei als zur englishen Einfluß|phäre gehörig anerkannt worden. Der Minister wiederholte sodann die jüngsten Ausführungen ver- schiedener Pa ne in Bezug auf Egypten und er- flärte weiter: Die britische Floite müsse unmwiderstehlich sein und er halte sie für stark genug, um jeder Vereinigung, der man entgegensehen könne, Widerstand zu leisten. Die Zeit sei da die Herstellung von neuen Festungegeshüßen nachdrücklich zu fördern, doch habe dies allmählich zu crfolgen. .Die Regierung unterziehe die gesammten Vertheidigungspläne einer sorgfältigen Prüfung, ehe sie vom Lande Se Opfer, * die nöthig sein E E h

Das größte der bisher gebauten britishen Ramm-Krie 8- schiffe, der „Formidable“, wurde gestern in Gegentvart des Ersten Lords der Adniicalität Goschen und des Admirals Seymour in Portsmouth von Stapel gelassen. Eine sehr aroße Menschenmenge wohnte dem Schau- spiel bei. Die Taufe vollzog Lady Hicks Beach. Die Tribüne war mit britishen und amerikanischen Flaggen geshmüdckt, -welhe in einander géshlungen waren. Der „For- midable“ hat ein Deplacement von 15000 t und soll eine Geschwindigkeit von 18 Knoten haben.

Die „Times“ meldet, der Staatssekretär des Krieges habe Befehle erlassen, betreffend die Anwerbung eines 1000 Mann starken Bataillons Chinesen, welches in Wei-Hai-Wei unter britishen Offizieren Dienst thun solle.

Frankreich.

Dem Präsidenten der Republik Faure wurden gestern Nachmittag, wie „W. T. B.“ berichtet, in Ge aat de Minister, der Mitglieder der spanischen Botschaft und der Ln unter dem üblichen Zeremoniell die

nsignien des spanischen Ordens vom Goldenen Vließ=über- reiht. Monutero Rios legte ‘dem Prôfidenten das Collier des Ordens an, wobei er die hierfür vorgesehenen Worte sprah. Der Präsident Faure erwiderte mit Dankes- worten für die Königin-Regentin: Hierauf umarmkte der Präsident Montero Nios und den Großfürsten Wladimir von Nußland, welcher Parrain gewesen war.

; Rußland. Dem „Rußkij Juvalid“ zufolge gehen die Bauarbeiten am

Libauer Kriegshafen „Alexander Ill.“ ihrer Voll- endung entgegen. Die Ankerpläße für die Kriege{dite sind vollständig hergerihtet. Man beabsichtigt, nachdem eine Probe- ankerung stattgefunden hat, die größten neuen Panzerschiffe und die Kreuzer der baltischen Flotte dorthin überzuführen.

JÎtalieu.

Jn der gestrigen Sißung des Senats wurde, wie ,W. T. .“ meldet, der zum Senator ernannte italienische Botschafter in Berlin Graf Lanza vereidigt.

Die Deputirtenkammer wählte gestern mit 190 von 339 abgegebenen Stimmen Zanardelli zum Präsidenten. 128 Abgeordnete gaben weiße Zettel ab. Zu Vize-Prä- sidenten wurden-Palberti mit 236, Chinaglia mit 234 und de Riseis mit 180 Stimmen gewählt. Zwischen Colombo, -welher 107, und Mussi,' welcher 87 Stimmen erhielt, findet eine Stichwahl statt.

Spanien.

Der EeiniNer?Präsident\Sagalia ist, wie dem ,W. T. B.“ aus Madrid berichtet - wird, von seinem Unwohlsein wieder hergestellt ‘und hat gestern Abend einen Spaziergang unter- C Der aéflatia al haltenen Ministerrath, wel

n dem gejtern abgehaltenen Ministerrath, welhem der Minister-Präsident Sagasta indessen noch nichi beiwohnte, gab der Justiz-Minister Groizard einen Ueberblick überdie gegenwärtige innere und äußere Politik, erklärte die Furcht vor der carlistishen Agitation für unbegründet, #\ rach alsdann über die vorgestrige Sißung der Friedenskommission in Paris und legte den Eindruck dar, welchen die Verhändlungen der Kommission auf die europäischen Regierungen gemacht hätten,

Türkei.

Der- Minister des Auswärtigen Tewsik Pascha hat, dem Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau“/ gufolge, den Bot- schaftern der vier Mächte mitgetheilt, daß die Pforte mittels einer O e an ihre Vertretungen im Aus- lande Protest dagegen eingelegt habe, daß ‘der Prinz Georg von Griechenland zum Ober-Kommissar der vier Mate bestellt und mit der Verwaltung von Kreta betraut werde.

Nach einer Meldung aus Kreta sind dajelbst ein türkischer Artillerie - Offizier sowie ein Militärarzt als Dragoman zur Aufsicht über das Kriegsmaterial auf der Jnsel verblieben.

Griechenlaud. Der Prinz Georg ist heute früh in Athen eingetroffen.

Asien.

Wie das „Reuter’she Bureau“ aus Peking vom estrigen Tage meldet, wird" dié Hebung der Truppen Kangsu's aus der Nachbarschaft von Peking fortgesegt.

„Dasselbe Bureau berichtet aus S hang hai, ein Telegramm des „Echo de Chine“ melde, daß-Kwei-Tschaufu am oberen Jang-tse-kiang von den i Mien angegriffen, ‘geplündert und das dortige katholische Missionsgebäude niedergebrannt worden e Einzelheiten fehlten noch.

, Nach einem in Yokohama' eingetroffenen Telegramm aus Sóöul- hat die -„koreanishe Regierung nordnungen erlassen, um dem Handel seitens der Ausländer im Jnnern der Halb- insel ein Ende zu machen. -

i : e n Tan dem „Reutérx' zufolge, das i necbrtle, bob fh Bre Mau} i8 e Rolbines auf dem Marsche nah dem Schauplay des Aufstandes an

; vorgë

e befänden. Man glaube, ‘Frankreich gung seiner Grenze in jener Gegend

angen.

‘Statistik und Volkswirthschaft,

Zur Arbeiterbewegung.

n Remscheid nimmt, der „Rh.-Westf. Ztg.“ zufolge, die Be- A gegen die Errichtung von Betriebskrankenkassen (vgl. Nr. 270 und 272 d. Bl.) immer größere Ausdehnung an. In drei abriken, der Bandfabrik yon Paß und den Schlitt\chuh- abriken von F. W. Henz und Siever Söhne, haben die Arbeiter bercits die Arbeit niedergelegt. Ju vier weiteren Fabriken, dén Schlittshuhfabriken von Wirths Sohn, Eduard Engel und Peter Beder sowie in der Formerei und Schlosserci von Spennemann, haben die Arbeiter gekündigt und werden nah Ablauf der 14 tägigen Kündigungsfrift die Arbeit einstellen. Insgesammt beläuft sich die Zahl der Arbeiter, die bis jeyt sih an dem Ausstande betheiligen, auf ca. 270. Da sich 26 Firmen verpflihtet haben, Betriebskrankenkassen ein- zuri@ten, und die Arbeiter all dieser Fabriken beabsichtigen, in den Ausstand zu treten, wenn nit von der Errichtung derartiger Betriebs- krankenkassen Abstand genommen wird, stehen weitere Arbeitsein- stellungen bevor.

In Duisburg konnte, demselben Blatt' zufolge, eine große öfentlihe Gewertshaftsversammlung, die für Mittwoch Abend einberufen war, und in der \sih sämmtliche Arbeiter über die Geschäftsführung des Gewekrbegerihts-Vorsißenden beschweren wollten, wegen Mangels an Theilnahme nicht stattfinden. Es waren nur un- gefähr 40 Arbeiter erschienen.

Kunst und Wissenschaft.

Im Königlichen Kunstgewerbe-Museum sind z. Zt. die Gegenstände ausgestellt, welhe der im Sommer 1898 verstorbene Professor Dr. Friß Leo dem Museum leßtwillig vermacht hat. Der ver- storbene Kunstsammler hatte die ebenso wohlwollende wie zweckmäßige Bestimmung getroffen, daß: es dem Museum frei stehen solle, aus dem Naÿlaß zu entnehmen, was sür seine Zwecke geeignet sei. Der Rest der Sammlung if bestimmuüngsgemäß zu. Gunsten der Statt Berlin versteigert woreen. Das Werthvollste aus dieser Erbschaft find Theile einer Zimmertäfelung, die mit farbigen Hölzern eingelegt ist, ferner Schränke des 17. bis 18. Jahrhunderts, Delfter Fayencen und rheinishe Krüge: das meiste mehr dekorativen Charakters, als solches aber mit Ps Geshmack ge- wählt. Die Stücke sind zunächst im „Schlüterzimmer* (hinter dem Goldsaal) ausgestellt. Im oberen Lestibül seht man gegenwärtig eine Pracht stikerei von ganz ungewöhn- lihem Umfange und feltener Kostbarkeit des Materials, Diese Arbeit ist von Frau Julie Spengel in München zusammengestellt. Den Anhalt bot eine dekorative Malerei aus dem Ende des 16. Jahr- hunderts, welhe im Rathhaussaale zu Regensburg die Bekrönung einer Thür bildet. Ein Wappenschild mit dem mächtigen Reichsadler in reihster Einrahmung wird von zwet kolossalen allegorishen Figuren, das „Rech!“ und das „Gericht“ dar- stellend, begleitet. An die Stelle des zweiköpfigen alten Reichsadlers ift hier der Adler des neuen Reichs geseßt. Das Werk ist ganz in Aufnäharbeit ausgeführt, unter Verwendung der herrlihsten und kostbarsten alten Goldbrokate, Goldlißen und Halbedelsteine; die aufgenähten Stücke find dann weiter mit Gold und farbiger Seide bestickt. Die prächtige Stickerei {{müdckte bis vor einigen Wochen die alterthümlihe Halle der Münchener Kunstäusstellung. Die Ausführung lag in den Händen des Kunstateliers von Jörres in München, speziell der Zeichnerin und Stickerin B. Wolf.

In der morgigen öfentlihen Sißung des Vereins für die Geschichte Berlins wird Herr Professor Dr. FriedrihKrüner über „den brandenburgishen Schwanen-Orden*“ fprehen. Der Vor- trag findet im Bürgersaale des Rathhauses ftatt und beginnt pünktlich Abends 7F Uhr.

Die von dem Verein bildender Künstler München 8 „Secession" veranstaltete Ausstellung“ kCün stlerischer Photographien, Radierungen, Holzschnitte, Lithograpbhien und Plakate wird morgen, Sonnabend, Vormittag eröffnet werden. Wie aus München geschrieben wird, soll die photographische Abtheilung das interessanteste und gedtegenste Material zur Anschauung bringen, das zur Zeit vor- daes ist; auch die Plakat- Ausstellung soll das Beste vom Tage arbieten.

Bauwesen.

A. F. In der am Montaa abgehaltenen Versammlung des Ar chi- tekten-Vereins wurden die drei Aufgaben für den Wett- bewerb um die am 13. März 1900 zu vertheilenden L Me L aare endgültig, wie folgt, sestgestellt : 1) Hochbau: Entwurf für eine Technische Hochschule ; 2) Wass erbau: Verbindung einer hobelegenen Seenplatte miteinem benachbarten, \{chiffbaren Fluß dur eine zwanzig Meter Niveau- verschiedenheit überwindende Schleusenanlage; 3) Etsen bahnbau: Ent- wurf für eine ea wan auf den großen Schneeberg im Glaßer Ge- birge. Zur Umgestaltung der oberen Räume des Vereins- bauses waren 9 Entwürfe eingegangen, von denen jedoch, wie Bel: Daurath Geyer eingehend begründete, keiner den Beifall des

eurtheilungsausshusses gefunden hat. Es handelte sih um eine Verlegung der Kleiderablage und der Toiletten, ‘die nit wohl an den bisherigen Stellen bleiben kön nen, nahdem der durh Ueberwölbung des früheren Lichtshachtes gewonnene s{hône Raum zu den Gesellshaftsräumen des obersten Stockwerks hinzugenommen worden ist. Da uuter den eingegangenen neun Entwürfen drei die Verlegung der genannten Räumlichkeiten in ein Zwischen- geschoß ins Auge fassen und dieser Gedanke allse e als gut und rihtig anerkannt wird, wenn auch die ibm gegebene Gestalt noch ni{t befriedigt, fo wurde ein neuer, engerer Wettbewerb mit Beschränkung desselben auf diese Autführungöforw beschlossen. Die Monats- Konkurrenz {Entwurf zu einem oppelgrabstein“ hatte vier Bewerber gefunden, unter denen, nah Begründung des Urtheils durch den Land « Bauinspektor Schmalz, der Arbeit des Architekten

riß Schwager der in einem Vereinsandenken bestehende

reis zugesprochen wurde. Den Vortrag des Abends hielt Derr Land - Bauinspektor Hasak über das Thema: „Hat es im 13. Jahrhundert einen deutshen Uebergängsftil gegeben?" Der Vortragende glaubte die Fra e entschieden ver- neinen zu müssen, da an 2/0 aller deutshen Kirhenbauten, die als Zeugen für das Vorhatidensein eines solhen Uebergangs vom roma- nischen zum Se Baustil tutserusen werden, der Beweis zu führen sei, da Æ theils in frühçothisher Zeit ausgebaut, theils A erlittenen Bränden fo geshickt in gothishem Stil ergestelé seien, da die dadur herbeigeführte Mischung verschiedener Baustile als aus einem -Guß entstanden angesehen wurde und zur Aunahme eines eUebérgangöstils“ geführt habe. Der Vortragende bekannte si zu der ReIerrugung daß - der ‘Spiybogen nit, wie dur französi Ke eröffentliGungen darüber. behauptet werde, Þlöylih, wie Athene aus dem Haupte des Zeus, um 1150 im Dom bon St. Denis in die Erscheinung! getreten sei, sondern da denette

ch aus: nahweisbaren Anfängen in Südfrankreih entwickelt habe, wesentlich auf Grund feines praktishen Vorzugs „weniger zu steben“,

“d. î. weniger in borizonialert ea fu drüden, als der Rundbogen. alo,

Der: Spißbogen éignete ih: wie er weiter ausführte,

besonders zur Ein wölbung erheblicher Spanuweiten zwischen ni

et a U va ahrhund e chrittene auch in Deuts

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wurden beispiel8weise i. F, 1208 alle dur einen verberenden Brand zer-

örten Kirhen von Goslar gothisch erneuert. Ginen Beweis für eine Ansicht von der Gntstehungsgeschihte der Gothik findet der Vor- tragende in ihrer französischen Bezeichnung stylo ogival; denn ogivo bedeute „Verftärkungsrippe“, d. i. die jür das gothische Gewölbe arafteristishe Konstruktion. Die Ansichten - des Vortragenden blieben in der ih a e Erörterung niht unangefohten. Regierungs - Baumeister Stiehl wollte den Beweis - des Nichtvorhandenseins eines Uebergangsstils zwischen den romanishen Bauten des 11. bis 12. Jahrhunderts und den gothifchen des 13. als genügend geführt nicht anerkennen und behauptete, daß

zahlreiche Kirhenbauten im Elsaß (Schlettstadt, Gebweiler, die älteren

Theile - der Thomaskirhe in Straßburg) und am Rhein (St. Quirin in Neuß, ferner in Andernach, Bonn, Lim- burg) die Existenz eines einheitlichen deutschen UVebergangs- ftils unmittelbar erwiesen, Dem gegenüber glaubte der Vortragende auf das von ihm zugegebene 1/10 der Kirhenbauten gemischten Stils hinweisen zu sollen, bei denen der Beweis nochträgliher, um Jahr- hunderte auseinander liegender Stiländerungen nicht zu erbringen sei; im Großen und Ganzen abec hielt er an seiner Verneinung eines organisch

entwidelten Uebergangsf\tils fest.

Land- und Forstwirthschaft.

Getreidemarkt Genuas während des Monats Oktober.

Genua, 9. November 1898. Der Markt nahm unter dem Ein- fluß der amerikanischen Hausfsebewegung, welcher bald sämmtliche ton» angebenden Märkte des Kontinents folgten, auch in Italien eine feste Haltung an. Anfangs gingen zwar die Preise hier nur langsam in die Höhe, da der Konsum, welcher noch immer über {lehten Mehl- absoy klagt, nur mit Widerstreben die höheren Peruggen bewilligte. Auch die Spekulation verhielt s\ch ziemli passiv, weil man im Hinblick auf die hohen Preise Ret Furcht vor einem Rück- shlage hatte, Nacdem aber die Preise in den Exportländern täglich in die Höhe gingen, entwidelte sih au hier ein lebhaftes Geschäft.

Man bewilligte im höchsten Moment der Haufe 23 Fr. für Dur Taganrog P. 9,38 Verladung November d. J., 4 Fr. mehr als An- fangs Oktober, während Weichweizen durhs{hnittlih nur um 1,50 Fr. bis 2 Fr. theurer wurden.

In den leßten Tagen jedo machte fih eine starke Reaktion

eltend, als aus Amerika eine cedgangige Bewegung signalisiert wurde.

ie Käufer zogen sich zurück und wollten troß der Disposition seitens der Verkäufer, Konzessionen zu machen, absolut niht mehr kaufen. Die Folge davon war, daß auch an den Exporthäfen im Ajzowschen und Schwarzen Meere die Preise wieder erheblich, d. h. um 1 bis 1,50 Fr. zurückgingen.

Die italienischen Märkte wareu Gnde Oktober vollständig lust- und geschäftslos,

Ernteaussichten in Argentinien.

Buenos Aires, den 18. Oktober 1898. PrivatsGäßzungen zu- folge dürfte sh die in diesem Jahre in Argentinien mit Weizen be- baute Fläche auf ‘etwas über 2 Milltonen Hektar \tellen.

Ueber den voraussitlihen Ernteertrag lassen sich zur Zeit noh keine fiheren Angaben machen, da die Hauptgefahren für eine gute Ernte: Nachifrôöste, Trockenheit und Heushrecken bis Ende November ih geltend machen können. : j

Bis jet sind die Aussichten sehr günstige. Die Heuschrecken sind zwar über einen großen Theil von Santa Fs und Entre Rios ver- breitet und bis in den Norden der Provinz Buenos Aires vors gedrungen ; da jedo der Einfall verhältnißmäßig spät erfolgte, sind die Saaten widerftandsfähiger geworden und wachsen, wenn auch von den Heuschreken beschädigt, namertlih bei genügender Feuchtigkeit {nell wieder nah. Die Arbetten zur Bekämpfung der Heuschrecken- plage werden nah den bôsen Erfahrungen der leßten Jahre nunmehr energischer betrieben; in den wenigen Wowen seit dem ersten“ Einfall der Heuschrecken sind bereits 7 Millionen Kilogramm Heuschrecken ver- nihtet worden. : 1 as

Falls nicht noch besonders ungünftige Witterungsverhältnisse ein- treten, steht zu erwarten, daß die diesjährige Weizenernte die des ver- gangenen Jahres bedeutend übertreffen wird.

Getreidehandel in Buenos Aires.

Ausfuhr von Getreide aus dem Hafen von Buenos Aires für die Zeit vom 16. bis 30. September 1898.

Menge in Säcken Gesammt»

(bolsas) Menge

Verschiffungsziel g [Giffung in 1000 kg*)

Getreideart

196 306 150 681 98 983 90 673 47 389 28 578 8 704

4 522 218 528

| 769 364 86 071

3 068 1972 ‘1319

6 359 424

Gegenwerth der höchsten und niedrigsten Preise in Mark rid dem Durh- \schnittskurse von §m/n 1 = M 1,58

Mais es ngland

Deutschland

Belgien

talien olland üd-Afrika Brasilien (St. Vincent) Order

insgesammt Weizen Brafilien | Leinsaat eres

|

elgien Deutschland

inWgesammt

Preise im Großhandel für 1 dz

§ m/n bis § m/n a. gelber 280 , 3,20 b. weißer 280 93,20 Weizen, und zwar: a, gutér. und feinerer. 9,— , b. geringer und mittel« MERIE Gs O 5 C, Candea CD20 8,— « 12,— Leinsaat .... , 9— 9,50 ®) Die „bolsa“ zu 66,66 kg.

Gesundheitswesen, Thierkraukheiten und Absperrungs- Makßregelu. i

Dem Kaiser lihen Gesundheitsamt ift am 17. No- vember der Ausbruch der aul- und Klauenseuhe vom

442

11,85 14,22

18,96 15,—

"Schlachtviehhofe in München gemeldet worden.

Gesundheitsftand und Gang der Volkskraukheiten.

Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundbeitsamts“, \ E es 46 vom 16. R :

._Pe d Cholera. | i Britisch -O E O A ‘In der Woche vom [tober find-2 Personen an Cholera und 129 an Fiebern, in der vorhergehénden 95 an’ Fiebern gestorben. Pestfälle sind niht mehr gemeldet worden.

rect | ‘Wotee

China. Einer Mittheil ing ‘vom 29, ( nber

weitere Fälle der Krankheit Geo nit beobachte. L

L A e | 4 4 4 f E, Pee _Im Staate Loutstana sind außer den schon mitgetheilten noch folgende Orte befallen: Cinclare, Jberville, Ost- und We\t-Feliciana, Lutcher und St. Charles Parish. Aus Jimenez (Mexiko) ift unter dem 28. September das Auftreten yon Gelbfieber gemeldet, aus Laredo tin 40 Fälle angezeigt. In New Orleans ge- langten in der Zeit vom 1. bis 15. Oktober 17, r A e ac g vom 7. bis 20. Oktober 9, in Tampico vom 3. bis 16. Oktober 19 und in Véra Cruz vom 30. September bis 6. Oktober 6 Todesfälle zur Meldung. Außerdem wurden von den Quarantänestationen Shhiffen festgestellt: in Gulf Quarantine, -Ship Island 1 Fall, in Reedy Island Quarantine 2 Fälle. In New York wurde 1 Fall auf einem von Havanna angekommenen Schiffe Feobahtet.

Verschiedene Krankheiten. i Pocken: Antwerpen 2, Moskau 5, Warschau 4 Todesfälle; os 5, St. Petersburg 20, Warschau (Krankenhäuser) 6 Erkran- ungen; Flecktyphus: Edinburg 12, Warschau (Krankenhaus) 7 Er- krankungen; Genidckstarre: New York 5 R, 2 Erkrankungen; Keuchhusten: Reg.-Bez. Schleswig 59, Hamburg 51, Kopenhagen 57 Grkrankungen; Inf uenza: - Berlin 2, London 12, Moskau 2, Paris, St. Petersburg je 3 Todesfälle; Lungenentzün- dung: Reg.-Bez. Schleswig 62 Erkrankungen; Milzbrand: Moskau 2 Todesfälle; Tollwuth: New York 1 Lodesfall; . Trichinose: Chemniß (Krankenhaus) 1 Erkrankung. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Scharlach (Dur@&schnitt aller deutschen Berichtsorte 1886/95: 0,91 9/6) ; in Halle, Plauen Erkrankungen amen” vor in Berlin 47, Breslau 43, Hamburg 30, Antwerpen Ae 23, Budapest 75, Edinburg 57, Kopenhagen 60, ondon (Krankenhäuser) 318, New qu 84, Paris 53, St. Peters- burg 51, Prag 39, Wien 65 desgl. an Diphtherie und Croup (1886/95 : 4,27 9/0): in Beuthen, Bromberg, Solingen Erkrankungen wurden gemeldet inBerlin 108, München 30, Budapest 32, Kopenhagen 34, London (Krankenhäuser) 174, New York 130, Paris 36, St. Peters- burg 139, Stockholm 70, Wien 67 desgl. an Unterleibstyvhus 1886/95: 0,75 9/0): in Mülhausen i. E. Erkrankungen kamen zur nzeige in Budapest 23, London (Krankenhäuser) 89, New York 122, H 47, Skt. Petersburg 164 desgl. an Masern in den Reg.- ezirken Aachen 99, Arnsberg 144, Düsseldorf 236, Lüneburg 96, Boln 108, Stade 96, Trier 177, in Lübeck 35, Amsterdam 177, udapest 643, Edinburg 151, Kopenhagen 77, New York 57, St. Petersburg 72, Prag 25, Wien 142.

Verdingungen im Auslande.

Belgien.

23. November, 1 Uhr. Börse in Brüssel: Lieferung für die belgishen Staatsbahnen (Spezial-Lastenheft Nr. 351): Stählerne Dm, Sicerheits\{chlöfer, 25 gedeckte Tragbahren zum rankentransport, Handkarren und 20 dreirädrige Fahrräder zum Waarentransport, kupferne Gewichte, Schaufeln, Blecheimer, Blech- scheren, Meißel, Hacken, Sägen, Oelkannen und andere Blechbehälter, Signalflaggen, Signalhörner aús Kupfer, Laternen und Lampen, Maßstäbe, Zirkel und andere Meßinstrumente, Schläuche u. #. w.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 17. November. (W. T. B.) Norddeutschec Lloyd. Dampfer „Maria Rickmers*, v. Baltimore kommend, 16. Nov. in Bremerhaven angek. „Halle“, n. d. La Plat beît., 16. Nov. Las Palmas pass. „Wittekind “, v. La Plata kommend, 16. Nov. in Vigo angek. und Reise n. Bremen fortges. „Lahn“, v. New York kommend, 16. Nov. Dover pas. „Mark“ 16. Nov. v. Antwerpen n. d. La Plata abgeg. „Barbarossa“ 16. Nov. v. Bremen in New York angek. „Trave“ 16. Nov. v. Bremen in ‘New York angek. „Roland " 16. Nov. y. Baltimore n. Bremen abgeg. „Kaiser Friedrich“ 16. Nov. v. Cherbourg n. New York abgeg. „Sachsen“ 15. Nov. Reise v. Singapore n. Bremen fortges. „Kaiser Wilhelm der Große“ 15. Nov. y. New York n. Beeinen abgeg. „Prinz Heinrich“, n. Oft» Asien beft., 15. Nov. in Genua angek. „Aller * 15. Nov. v. Genua in Nèw Vork angek. „Karlsruhe“, n. New. York best., 15. Nov. Lizard

passiert.

18. November. (W. T. B.) Dampfer „Koblenz“, n. Brafilien best, 17. Nov. Dover passiert. „Wittenberg“, v. Ost-Asien kommend, 17. Nov. in Suez angek. „Babelsberg“ 16. Nov. heimkehrend v. Singapore abgeg. „Darmstadt ", v. Ost-Asien kommend, 17. Nov. Ouessant passiert. „Prinz- Regent Luitpold" 17. Nov. Reise v. Fremantle n. Colombo fortges. „Lahn“, v. New York kommend, 17. Nov. auf der Weser angekommen.

Hamburg, 17. November. (W. T. B.) Hamburg-Amerika- Linie. Dampfer „Valencia* ist am Mittwoch in St. Thomas angekommen.

London, 17. November. (W.T. B.) Union - Linie. Dampfer eNorman“ if gestern auf der Heimreise von Kapstadt, „Guelph“ heute auf der Ausreise von Madeira abgegangen.

Rotterdam, 17. November. (W.T.B.) Holland-Amerika- Linie. Dampfer „Maasdam" von Rotterdam heute Nachmittag

nach New York abgegangen.

Theater und Mufik,

Metropol- Theater.

An der Burgehatte der Ausftattungsposse ift gestern zum erften Mal „Die Blumen -Mary“, Operette in drei Akten von Landesberg und Stein, bearbeitet von Julius Freund, Musik von Karl Weinberger, in Scene gegangen. Die meisten modernen Operetten kranken an der Minderwerthigkeit ihrer Texte. Da wird ersonnen uyd geklügelt, um einen ganz neuartigen Gedanken zu finden, und Eg ommt ein Konglomerat von Unsinn und und Unwahrscheinlichkeit zu stande, welhes nihts weniger als an- regend auf den Komponisten wirken muß. Auch die Herren Landes- berg und Stein haben als Librettisten keine gie nd bewiesen. Sie verlegen den Sant lehtere andlung nah Amerika, als dem traditionellen Lande der Grcentrizität. Der Direktor eines New Yorker Etablifse- ments veranstaltet eine er polung, deren Gewinn eine Braut nebst Mitgift ist, und zwar soll der glücklihe Gewinner, wenn er nicht freiwillig zurücktritt oder {hon verheirathet ift, die Blumenverkäuferin Mary heirathen. Im Falle er verheirathet ift, oder unwürdig be- funden wird, soll der Jnhaber der näht höheren Loosnummer u. f. f. an seine Stelle treten. Es is unshwer von Anfang an zu erkennen, daß ein in Mary verliebter, sein Leben als Stiefelpuyer fristender | ehemaliger Graf, ‘der ebenfalls ein Loos gekauft hat, das Mädchen ‘und die Mitgift {ließlich beimführen wird, au wenn er zunächst nur die drittbefte Loosnummer zieht. Diese nicht allzu spannende ‘und man wird zugeben recht Fvoltiam lorstruierte 9 Operette. Weit

Kopenhagen

breites bat bee Ee de E di gefällige Musi M

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Operette „Ladende Se tuts 1 ad bee S A Le ï . di U , aid

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ein Ju Q wurde vön Fräulein L Su 4 iel außerordentlich anf. nd wiederge( e azRtro ntlich gu ved B i

‘ju guter Wirkung. In die üb Worm und Fisher, die Herren