1898 / 289 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 07 Dec 1898 18:00:01 GMT) scan diff

_ Beamte dêr Milliär- Verwaltung Durch Verfüguna ves Sriega- Minisleriuiid. 12. No- vember. Schmidt, E Rath und: Vorstand dex Intend. der 16. Div., zu der Korps-Intend. des X. Armee-Ko:s8, Ahlemann, “la Assessor von der Korps-Intend. des {V. N Gra pas a ou 16. A j fait t. §4 . November. Simon, Zabßlmstr. ir., zum Zahlmstr.

beim XVI1I. Armee-Korps ernannt. N I O

Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Portepee - Fähnriche x. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. 2A 5 Ee R [ge e und MUIaE Chef im 2. Ghev.

eg axis, unter Stellung à la suite des genannten Regts,, au die Dauer eines Jahies beurlaubt. G é l

24. November. Die Offizier Aspiranten: Berghofer, Unter- offizier im 6. Chev. Regt. Prinz Albrecht von Preußen, Runkel, Orerjäger im 2. Jäger-Bat, Hosemann, Unteroff. im 18. Jaf. Negt. Prinz Ludw?g Fecdtnand, zu Port. Fähntichen befördert.

27. November. Rüdiger, Major und Komp. Chef im 4. Inf. Negt. König Wilhelm von Wücttemberg, Ritter v. Mann Edlex v. Tieh ler, Vtajoc und Komp. Chef im 11. Jaf. Negt. von der Tann, zu Bats, Kommandecuren; die Hauptleute (Ritt- meister): Würdinger im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, Steiner, à la suite des 10. Inf. Negts. Prinz Ludwig, Adjutant der 5. Inf. Brig., im 11. Inf. Regt. von der Tann, Paraquin, à la suito des 5. Chey. Regts. Erzherzog Albrecht von Oesterreich, kommandiert zur Luftschiffer- Abtheil., im 2. Chev. Regt. Taxis, zu Komv. (Escadr.) Chefs, Ritter Mert v. Quirnheim, A Lt. des 9, Inf. Regts. Wrede, unter Stellung à la suits dieses Regts., zum Adjutanten der 5. Jaf. Brig., ernaant.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. Los, Oberst. Lt. vom Stabe des 1. Pion. Bats., kommandiert als Führer des Pion. Detacherments in- Münch?n, an Stelle des Overst-Lts. a. D. Gortgetreu als stä1diges ‘Mitglied der Ober: Studien- und Exami- nationéfommission bestimmt. Stöber, Sec, Lt. des 1. Pion. Bats., s pes zur Intend. L. Armee-Korps bis auf weiteres ver-

ngert,

Im Beurlaubtenstande. 19. November. Löwensohn, Pr. Li. in der Landw. Inf. 2. Aufgebots (Hof), zum Hauptm, Wegener, Pr. Lt. in der Landw. 2. Aufgebots des Trains (Hof), zum Nittm, ODeffner, Heiler, See. Lts. in der Res. des 1. Train- Bats., Frhr. Rüpplin v. Keffikon, Obermayer (1 München), v. Stetten (Augsburg), Fechheimer (Nürnberg), Brenner (Kitzingen), Devin (Aschaffenburg), Hering (Hof), Ruby (Kaisers- lautern), Bauer (Ludwigshafen), Hahn (Landau), Sec. Lts. in der Landw. 1. Aufgebots des Trains, zu Pr. Lts,, befördert.

X1T10L. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps,

Offiziere, Portepee - Fähnriche x. Ernennungen, Beförderungen und O Im aktiven Heere. 25. November. v. Fischer, Gen. Major und Kommandeur der 54. Inf. Brig. (4. Königl. Ses unter Beförderung zum Gen. Lt., nach Preußen behufs V:rwendung als Kommandeur der 18. Div. kommandiert. v. Witendorff, Königl. preuß. Gen. Major, von dem Kommando der 1s. Feld-Art. Brig. (Königl. Württ.) behufs Verwendung als Kommandant _ von Breslau enthoben. v. Brietßke, Königlih preußischer Oberst à la suits des Braunschweigishen Infant. Regiments Nr. 92, bisher Kommandeur dieses Regts., kommandiert nah Württemberg, mit der Führung der 54. Inf. Brig. (4. Königl. Württemberg.), v. Epplen, Oberst und Kommandeur des 2. Feld-Art. Regts. Nr. 29 Prinz-Regent Luitpold von Bayern, unter Stellung à la suits dieses Regtis.,, mit der Führung der 13. Feld-Art. Brig. (Königl. Württemberg.) be- auftragt. v. Münzenmaier, Oberst und Abtheil. Chef im Kriegs-Ministerium, zum Kommandeur des 2. Feld-Art, Regts. Nr. 29 Prinz-Regent Luitpold von Bayern ernannt. Wigtell, Königl. preuß. Oberst, bisher Oberst-Lt., von der Stellung als etats- mäß. Stabsoffizier des Jnf. Negts. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120 behufs Verwendung als Kommandeur des Inf. Negts. von Manstein (Schleswig.) Nr. 84 enthoben. v. Normann, Königl. preuß. Oberst, bishec Oberst-Lt. à la suito des Gren. Regts. M Olga Nr. 119 und beauftragt mit der Führung dieses Negts , zum Kommandeur desselben ernannt Scchmttt, Oberst-Lt. und Bats. Kommandeur im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden, als etatsmäß. Stabsoffizier in das Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, Frhr. v. Mittn acht, Major à la suite des Gren. Regts. Königin Olga Nr 119, unter Ent- hebung von dem Kommando als Adsutant beim General- Kommando des Armee-Korps, als Bats. Kommandeur in das 8. Infanterie - Regiment Nr. 126 Großherzog Friedri von Baden, versetzt. Wundt, Hauptm. im Feld-Art. Regt. Köntg Karl Nr. 13, der Charakter als Major verliehen. Erpf, Hauptm. und Komp. Chef im Inf. Regt. König Wilhelm 1. Nr. 124, als Adjutant zum General-Kommando des Armce-Korps kommandiert. Rauth, Hauptm. und Komp. Chef im Inf. Regt. von Stülpnagel (5. Brandenburg.) Nr. 48, unter Enthebung von dem Kommando nah Preußen, als Komp. Chef in das Inf. Regt. König Wilhelm I. Nr. 124 eingetheilt. Frhr. v. Rettenstein, Prem. Aieutenant im Ulanen-Regiment König Karl Nr. 19, zum überzähligen Rittmeister befördert. Landauer, Hauptmann z, D. nnd Bezirks-Offizier im Landw. Bezirk Ludwigsburg, ein Patent seiner Charge verliehen. Drausnick, Pr. Lt. im Inf. Regt. König Wilhelm 1, Nr. 124, zum Hauptm. und Komp. Chef, vorläufig ohne Patent, ernannt.

aber, Pr. Lt. im Inf. Regt, Kaiser Wilhelm, König von Preuß-n r. 120, zur Dienstleistung beim Train-Depot des Armee-Korps kommandiert. Retinelt, Sec. Lt. im 4, Inf. Negt. Nr. 122 Kaiser franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn, zum Pr. Lt. efördert. Met, Königl. preuß. Port. Fähnr. a. D., zuleßt von der Res, des Landw. Bezirks Gicßen, früber im 4. Großherzogl. Heff. Inf. Regt. (Prinz Karl) Nr. 118, im Armee-Korps und zwar als Mitre Fähnr. mit einem Patent vom 20. Novemher 1897 beim Inf. egt. Raiser Friedrih, König von Preußen Nr. 125 angestellt. Die Unteroffiziere: Kru mbeck im 2. Feld-Art. Regt. Nr. 29 Prinz-Regent Luitpold von Bayern, Frhr, v. Wöllwarth-Lauterburg im Ulan. Regt. König Wilhelm 1. Nr. 20, Stadler im Train-Bat. Nr. 13, von Der erg im Inf. Regt. König Wilhelm I. Nr. 124, zu ort. Fähnrihen befördert. lewig, Köntgl. \ächs. charakteris. ort. Fähnr. a. Reg

rmee: Korps, als

D., früher im 8. Sächs. Inf. t. Prinz Johann eorg Nr. 107, als charakteris. Port. Fähnr. im Drag. Regt. Königin Olga Nr. 25 angestellt.

_Im Beurlaubtenstande. 2%. November. Die Sec, Lis. : Müller von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Gllwangen, Luz von der Ne}. des Drag. Regts. König Nr. 26, Frhr. Cotta v. Cottendorf von der Res. des“ Ulan. Regts. Köntg Wilhelm I. Nr. 20, zu Pr. Lts.; die Vize-Feldwebel bezw. Vize-Wachtmeister: Hauber vom Landw, Bezirk Ludwigsburg, zum Sec. Lt. der Res. des Inf. Regts, Alt-Württemberg Nr. Lal, fr r. y. Ruepprecht vom Landw. Bezirk Ravensburg, zum Sec. Lt. der 4 des Inf. Negts. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, Rofer vom Landw. Bezirk Rottweil, zum Sec. Lt. der Res. des Inf. Regts. Alt-Württemberg Nr. 121, Storz vom Landw. Bezirk Stuttgart, zum Sec. Lt. der Res, des 4. Inf. Regts. Nr. 122 Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn, Stoll von demselben Landw. Bezirk, zum Sec. Lt. der Res. des Feld-Art. Regts. König Karl Nr. 13,

ummel von demselben Landwehr - Bezirk, zum Second-

ieuterant der Reserve des Infanterie - Regiments Kaiser Wilhelm, König von Prenßen Nr. 120, befördert, Ke Vize-Feldwebel bezw. U ahtmeister: Sh w ab vom Landw. Bezirk Stuttgart, zum Sec. Lt. der Res. des Gren. Regts. Königin Olga Nr. 119, Hartmann von demselben Landw. Bezirk, Poensgen vom Landw. Bezirk MNeutlingen, zu Sec. Lts. der Res. des Inf.

Preußen Nr. 12%, v. Ron bóm Landw. Bezirk Stuttgart juüm Sec. Lt. der Res. des 2. Feld-Art. Regts. Nr. 29 Pr nz-Regent Luitpold von Bayern, Wartenberg von demselben Landw. Bezirk, zum Sec. Lt. der Nes. des Train-Bats. Nr. 13, Lang von dem- s Landw. Bez., zum Sec. Lt. der Res. des Inf. Negts. Alt-Württem- erg Nr. 121, Wittwer von demselben Landw. Bezirk, zum Sec. Lt. der Res. des Gren. Regts. Königin Olga Nr. 119, Banzhaf, Benger von demselben Landw. Bezirk, zu Sec. Lis. der Res, des 2. Feld-Art. Regts. Nr. 29 Prinz-Regent Luitpold von Bayern, Hof vom Landw. Bezirk Ludwigsburg, zum Sec. Lt. der Res. des Drag. Regts. Köntzin Olga Nr. 25, betördert.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 29, No- vember. Rümelin, Sec. Lt. im Jnf. Negt. Kaiser Friedrich, König von Preußen Nr, 125, die E:tlassung aus dem aktiven Dienst, unter Uebertritt zu den Res. O fizteren des Regts., gewährt. Fehr. y. Krauß, Hauptm. und Komp. Chef im Inf. Regt, König Wil- helm I. Nr. 124, mit Pension und der Erlaubnif! zum Tragen der bisherigen Uniform der Abschted bewilligt.

Militär-Justizbeamte.

25. November. Naumann, Justiz-Rath und Auditeur der Earuifon Straßburg, in die Garnison Stuttgart, Sandelk, Auditeur der Garnison Ulm, in die Garnifon Straßburg, mit Wirkung auf den 1. Februar k. J. verseßt.

Beamte der Militär-Verwaltung.

18. November. Bäumler, Proviantamts:- Assist, der Charakter

als Proviantamts-Kontroleur verliehen.

Üichtamllicßes. Deutsches Reich,

Preußen Berlin, 7. Dezember.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten im Stadtschlosse zu Potsdam heute Morgen den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus. Um 11 Uhr empfingen Seine Majestät eine Deputation des Kreises Wirsiß und hierauf den Rektor Magnificus der Berliner Universität, Geheimen Vedizinal-Rath, Professor Dr. Waldeyer.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Handel und Verk-hr, für Justizwesen und für Rechnungs- wesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuer- wesen und für Handel und Verkehr hielten heute Sißungen.

Die Leitung der Kaiserlihen Minister-NResidentur in Bangkok hat bis auf weiter:s der fommissarish dorthin ent- sandte Kaiserliche Konsul in Singapore Eschke als Geschäfts- träger übernommen.

Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Herzoglich sächsischer Staats-Minister Dr. von Heim und Fürstlih lippischer Staats-Minister Dr. Miesitsheck von Wischkau haben Berlin verlassen.

Jn der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „R.- u. St. - Anz,“ wird eine Zusammensiellung der Berichte von deutshen Fruhtmärkten für den Monat November 1898 veröffentlicht.

Nah telegraphischer Mittheilung an das Ober-Kommando 14 Seis haben nachstehende - Schiffsbewegungen stattge- unden :

S. M. S. „Kaiserin Augusta“, Kommandant: Kapitän zur See Gülich, ist mit dem Chef des Kreuzer- Geschwaders, Vize-Admiral von Diederichs am 5. Dezember in Kiautshou angekommen.

S. M. S. „Sophie“, Kommandant: Fregatten-Kapitän Kretshmann, ist am 5. Dezember in Montevideo einge- troffen und beabsichtigt, am 10.-d. M. die Reise nah Buenos Aires forzuseßen.

_ Der Reiche-Postdampfer „Bayern“ is mit den abge- lösten Besazungen der Schiffe des Kreuzer- Geschwaders, Transportführer : Kapitän zur See Koellner, am 5. Dezember in Hongkong angekommen und wollte heute nah Singapore in See gehen.

Württemberg.

_JIn Stuttgart hat gestern, wie der „Schwäb. Merkur“ berichtet, die feierlihe Beiseß ung weiland Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin bertltee von Sachsen-Weimar staitgefunden. Vor der Ueberführung der sterblichen Ueberreste nah dem Fra os fand im Palais des Prinzen Hermann von Sachsen-Weimar eine Trauerfeier stati, welcher, neben den nächsten Familienangehörigen und den Vertretern Jhrer Majestäten des L A und der Königin, Allerhöhhstwelche infolge des Todes Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin

riedrich nicht persönlih erschienen waren, Jhre Königliche

oheit die Großherzogin von Baden, Jhre Kaiser- ichen Hoheiten die Großfürstin Alexandra und die in Elsaß- | sowie die Herzogliche __von Urach beiwohnten. Außerdem waren die Staats-Minister, das diplomatische Korps, die Hof- staaten und die Generalität anwesend. Nach der Einsegnung der Leiche dur den Hofprediger Kceser Ee sich der Trauerzug nah dem Pragfriedhofe in Bewegung. Dort wurde der Sarg durch Mitglieder des württembergischen Kriegerbundes vom Trauerwagen an die Gruft getragen. Aer dem Sarg [Osten der Prinz Hermann von Sachsen-Weimar mit seinen

öhnen und den drei Enkeln, Je der Herzog Robert von Württemberg als Vertreter Seiner Majestät des Königs und der Ober - Hofmeister Freiherr von Read

r Jhre Majestät die Königin. Diesen [Nes sich an der Herzog

lrich von Württemberg, der Prinz Ernjt von Sachjen-Meiningen, der Fürst gu Hohenlohe-Langenburg, der Herzog und der Fürst von Urah und der Prinz von Ardeck. Als Vertreter waren ferner eei für die Großherzogin von Baden Baron von Oedelheim, für die Ms ürstin Alexandra General-Lieutenant von Kirejeff , für die Herzogin Wera

der Kaiserlihe Statthalter

Rogan Wera, Ce Sa zu Hohenlohe - Langenburg, amilie

Regts. Alt-Württemberg Nr. 121, Fauser vom Landw. Bezirk Hall, zum Sec. Lt. dex Res, des Inf, Regts. Kaiser Friedrich, Abri vou

ofmarschall von Baldinger und Kammerherr von Valois, ür die A von Urach Kammerjunker- von Salviati. as diplomatishe Korps, die Minister, owie eine große Zahl

von Offizieren aller Grade aus den Garnisonen des

[hle B dem uge an. Nachdem der Sarg versenkt v ie Leidtragenden \ch um das Grab aufgestellt hatten, hielt der Stadtdekan, Ober- Konsistorial - Rath Dr. von Braun die Trauerrede.

Vaden,

Die Zweite Kammer ist nah fast halbjähriger Ver- taguig am Montag wieder ¿usammengztreten.

Oesterreich-Ungarn.

Dem österreihishen Abgeordnetenhau se sind gestern das Budget für 1899 und das Budgetprovisorium für die M om 1. Januar bis zum 31. März 1899 von dem Finanz- Minister Dr. Kaizl vorgelegt worden. Jn dem Budget sind die gesammten Staatsausgaben auf 760 286 793 Gulden, die gesammten Einnahmen auf 760754 834 Gulden ver- anshlagt Der Ueberschuß beträgt mithin 468 041 Gulden, d. h. 119113 Gulden mehr als im Vorjahre. Das Ge- sammterforderniß ist um 37 413 962 Gulden höher veranschlagt a!s dasjenige für 1898. Dcm Voranschlage für 1899 ist die Aufrechterhaltung der Gemecinsamkeit der Zolleinkünfte fowie die vorläufig bestehende Quoteriauftheilurg zu Grunde gelegt. Das Gesammterforderniß der Beitragéquote für 1899 zu Lasten der cisleithanishen Reichshälfte beträgt 126 162 876 Gulden, wovon, nah Abzug der durlaufenden Post von 50 210 430 Gulden für Uebershüsse des Zollgefälles, als eigentliche Beitragsquote 75 952446 Gulden verbleiben (um 1160707 Gulden mehr als im Vorjahre). Die Steigerung der Einn ahmen im Jahre 1899 bet: ägt 40 212 432 Gulden, woran das Finanz-Ministerium mit 30 964 946 Gulden betheiligt ist, nämlich an direkten Steuern mit 4 173 800 Gulden, an in- direkten Steuern mit 12 305 010 Gulden. Von dem voraussicht- lihen Ertrage an direkten Personalsteuern von 61 706 900 Gulden bchält die Staatskasse 51 863 300 Gulden, während die erste Stufe der Nachlässe an Grund- und Gebäudesteuer 6 840 200 Gulden betägt und den Landesfonds 3 000 000 Gulden überwiesen werden. Zur Deckung der Beamtengehälter sind die Gebahrungsübershüsse vom Jahre 1897 mit 10 200 000 Gulden heranzuziehen. * Jn dem schr reich dotierten Jnvestitions- budget betragen die Ausgaben 31093094 Gulden, die Einnahmen 1433910 Gulden, es verbleibt somit ein Erforderniß von 29 659 184 Gulden, zu dessen Deckung eine dreiprozentige Javestitionsrente begeben werden kann; der Finanz-Minister wird jedoch ermächtigt, anstatt der Jnvestitionsrente Obliga- A der 1892 geschaffenen vierprozentigen Kronenrente aus- zugeben.

Ja seinem Exposé führte der Finanz-Minister Dr. Kaizl, dem „W. T. B.“ zufolge, aus:

Dex Ueberschuß betrage rund & Milltonen Gulden, also 119 000 Gulden mehr als der präliminarmäßige Uebershuß des IJ1hres 1898. Der Minister verwies auf das Mehrerforderniß des Budgets für das Jahr 1899, das gegenüber dem Budget des Jahres 1898 364 Millionen Galden bekcage. Wenn jedoch die für 1899 eingest: lte außerordentlißhe Budgeipost von 13 Millionen Gulden à conto der Erhöhung der Beamtengehält-r in Abzug gebracht werde, bekomme man !ür 1899 eine Erhöhung des Staatsaufwande3 um 23 Millionen Gulden. Diese Ziffer entsprehe annähernd der Erhöhung der Bedeckung um 23 Millionen Gulden. Ein namhafter Theil der E-:höbßung fei zur Aufbesserung der Lage der niedrigsten Stellen der Staatsbediensteten vecwandt worden, auch fei die Lage der in ärarisdhen Unternehmungen beschäftigten Arbeiter gebefsert worden. Zur Bedeckung der Beamtengehalts-Regulierung sei aus den Ueber- \{üfsen des Jahres 1897 ein Betrag von 102/10 Millionen verwandt und hierdurch einem Wunsche des Abgeordnetenhaufes Rechnung ge- tragen worden. 20 Millionen dieser Uebershüsse seten zur Einlösung von Salinen-S{heinen verwandt worden. Im Jahre 1900 werde unter normalen Verhältnissen ein Defizit nur vermieden werden, wenn die wiederholt ausgesprohene Erhöhung der indirekten Steuern votiert werde. Das Gleichgewicht sei niht aufrecht zu erhalten, wenn nicht mindestens die Zuckersteuer votiert werde. Bei dieser Gelegenheit erklärte der Minister, daß ec im Falle dec Votterung die Absicht habe, miß- liebige und vexatorishe Abgaben abzuschaffen, so Wegmauthen, Zeitungs- stempel und besonders die Abgaben vom Kleinverschleiß geistiger Getränke. Außerdem beabsihtige er die Reform des Gebührengeseßes zum Nach- theil des Siaatsschaßes durchzuführen, indem Erleichterungen bei Uebertragung baulicher Liegenschaften gewährt werden follten. Um die Solidität des Budgets zu zeigen, bemerkte der Minister, daß auch für die Schuldentilgung vorgearbeitet werde. Durch die Zawendung von 20 Millionen a1s den UÜeberschüfsen des Jahres 1897 zu diesem Zwecke sei das Resulkat ter Tilgung der Salinenscheine jeßt ein der- artiges, daß sich diese Schuld binnen fünf Jahren von 100 auf 90 Millionen herabgemindert habe. Außerdem seien 117 Millionen zur Tilgung der ge- meinsamen Staats\{uld im Budget für 1899 zur Verwendung ge- langt. Es mae si also das Bestreben geltend, keine neuen Schulden zu fontrabieren, fondern die bestehenden herabzumindern. Der De- zennien hindur währende Druck auf die Preise der landwirthschaftlichen Produkte scheine gebrochen zu sein, und ein Rückfall werde nit sobald wieder eintreten. Auch die Zuckerpreise wiesen eine steigende Tendenz auf. Die landwirth\{haftlichen Brennereien fsecien in Vermehrung be- riffen. Zu begrlißen sei es au, daß die agrarishen Kreise zur Selbst- hilfe schritten. Die Regierung werde diese Bestrebungen auch materiell fördern. Auch auf dem Gebiet der Industrie sei der Fortschritt aus der größeren Zabl der Aktienunternehmungen zu ersehen. Die Regierung werde diefen Auffchwung dur eine Reform des Aktiengesehßes zu fördern bemüht sein, Der Minister konstatierte die fortdauernde Gesundung der wirthschaftlihen Verhältnisse sowie die auh im Jahre 1898 eingetretene Besserung der auswärtigen Bilanz und beleu{tete den Mißstand, daß jeßt jowohl das Budget für 1898 als das für 1899 unerledigt sei, was eine Gefahr für den Parlamentariêmus bedeute. „Es könnte sich vielleihi“, sagte der Minister, „eine Regierung, welhe reaktionäre Tendenzen verfolgt, über diesen Niedergang des Parlaments freuen, wir aber freuen uns nicht, wir beklagen diese Verhältnisse, weil wir in ihnen ein bcdenklihes Uebel erblicken, ein Uebel troß des § 14, weil das Parlament wohl eine Schranke, aber auch eine mächtige Stütze jeder Regierung darstellt, uad weil auf die Dauer ein Regime ohne parlamentarishe Kontrole undenkbar erscheint. Darum follten Alle, denen daran gelegen ist, daß unser öffentlihes Leben in Bahnen einer gesunden, rechtlihen Entwicklung gelangt, danach trachten, daß diese Verhältnisse endlich einmal aufhören* / :

Der Abg. Groß beantragte hierauf, die Debatte über die Antwort des Minister - Präsidenten Grafen Thun auf die A des Abgeordneten von Jaworski, betreffend die

usweisung österrei eher Staatsangehöriger aus Preußen, en, da diese Antwort Aufsehen erregt habe und man über sie nicht E Lem hinweggehen dürfe. Jn der Be- gründung führte der q Grop aus, daß seine Partei weit entfernt sei, die sweisung österreichisher Staats- age des aus Preußen gut zu heißen, wenn auh durch diese Ausweisungen nur Angehörige slavischer Nationalität be- troffen worden seien. Der u aß, welchen dex Minister- Präsident zu der Antwort auf die Jnterpellation gemacht habe, könne in gewissem Sinne als Drohun aufgefaßt werden. Er glaube nicht, daß der Minister-Präsident sich über

zu eröffn

ragweite seiner Worte im Klaren gewesen sei. e M hier nur mit „einer politischen Taktlosigkeit u thun. Er sei fest überzeugt, daß die gemein- ame Regierung ihre Zustimmung zu den Worten des

inister-Präsidenten nicht gegeben habe, denn bei verbündeten Staaisregierungen könne man von Repressalien nicht sprechen, doch glaube er nit, daß die Worte des Minister-Präsidenten das deutsch-österreihische Bündniß gefährden könnten; denn die Tripelallianz bewähre sich als Bedürfniß für den Welt- frieden. Auch der größte Theil der S des Hauses halte fiher an iesem Bündniß fest. Der Antrag wurde mit 166 gegen 124 Stimmen abgelehnt. Jn der gleihen Angelegenheit ergriff der Abg. Jro das Wort. Demselben wurde nah heftigen Angriffen auf den Minister-

räsidenten und nach wiederholten Rufen zur Sache das Mort entzogen. Der Abg. Schönerer griff den Präsidenten wegen dieser Entziehung des Wortes, welche er als geschäfts- ordnungswidrig bezeichnete, scharf an. Nach einigen heftigen Auftritten zwischen den Anhängern des Aba. Schönerer und der Majorität erklärte der Obmann des Mißbilligungsaus- schusses, daß die Angelegenheit Pferche-Herold fciedlih bei- gelegt worden si.

Der Eisenbahnaus\chuß des Abgeordnetenhauses hat das Lokalbahngeseß und die Regierungsvorlage, be- treffend die Veräußerung der Staatsbahnlinie h- misch-Leipa—Nimes an die Aussig-Teplißer Eisen- bahngesellsch aft, angenommen. j

In der gestrigen e Vi des ungarischen Unter- hauses berührte der Abg. olonyi im Laufe der Berathung den bevorstehenden Rücktritt des Präsidenten von Szilagyi. Dieser entgegnete, man möge seine Angelegenheiten in seinen eigenen Händen belassen und niht davon reden. Die Opposition verlangte hierauf gelGolene Sißung. n dieser ergriff der Abg. Graf pponyi das Agori, Derselbe motivierte die Nothwendigkeit der geschlossenen Sißuna, in welcher man freier, als dies unter Anwendung der für die öffentlihen Sißungen geltenden Regeln der Hausordnung möglih sei, die Motive der De- mission des Ministers für Kroatien von Josipovich erörtern könne, welcher erklärt habe, daß er, falls das Kabinet Banffy ohne Jndemnität nah Neujahr weiterregieren sollte, nit geneigt sei, Mitgli-d des Kabinets zu bleiben. Die Mittheilung, daß das Ministerium nach Neujahr Hera g o regieren werde, müße auch in offener Sißzung zum Gegenstand der Diskussion gemacht werden, damit vor der Ocffentlichkeit festgestellt werde, wen die Verantwortlichkeit für diese Wendung treffe. Der Minister-Präsident Baron Banffy erklärte, die Angelegenheit könne nur in offener Sißung verhandelt werden ; es bestehe übrigens zwischen dem Kabinet und einem Mitgliede desselben thatsählich eine Meinungsverschiedenheit darüber, was geschehen solle, falls die Jndemnitätsvorlage niht vor Neujahr Gesezeskraft erlange. Jm Laufe der Debatte ergriff der Minister - Präsident Baron Banffy wiederholt das Wort und widerlegte den Vorwurf, daß er das Uebereinkommen mit der Nationalpartei niht gehalten habe. Auf die Auf- forderung des oppositionellen Abg. Szentiványi, der Minister-Präsident möge seinen Plaß räumen, worauf sofort Nuhe eintreten werde, erwiderte Baron Banffy, er könne diesen Wunsch der Minorität nicht berücksichtigen. Ec werde mit größter Bereitwilligkeit zurücktreten; solange jedoch die Majorität ihn mit ihrem Veitrauen beehre, sei es seine Pflicht, auszu- harren. Der Abg. Kossuth erklärte im Namen der Unab- hängigkeitspartei, diese werde jede Ungeseßzlichkeit, die etwa nah Neujahr cintrete, mit allen Mitteln bekämpfen. _Der kroatishe Abg. Gyurkovics erklärte, dié Kroaten würden nah allem, was die Opposition im Hause wiederholt über Kroatien geäußert habe, niht aus der Regierungspartei aus- treten. Die Sißung wurde fodann geschlossen. :

In einer gestern abgehaltenen Konferenz der liberalen Partei reihte der Abg. Koloman Tisza einen ales entwurf ein, welcher im Hinblick auf die fortdauernde Ob- struition der Opposition, die eine Votierung der Jndemnitäts- vorlage verhindere, die Regierung ermächtigt , für den gal, daß die genannte Vorlage niht Geseßeskraft er- angen könne, die finanziellen Geschäfte im Rahmen des Budgets auch nah Neujahr fortzuführen, sowie Steuern zu erheben und Ausgaben zu leisten. Ferner solle die Regierung ermächtigt werden für den Fall, daß der Ausgleich niht zu stande kommen sollte, den status quo der wirthshaftlihen Beziehungen zu Oesterreih aufrecht zu erhalten. Der Minister - Präsident Baron Banffy er- klärte, er würde diese Geseßesvorlage gegebenenfalls annehmen, doch wolle cer noch immer nicht die Hoffnung aufgeben, daß die Obstruktion davor zurück- schrecken werde, einen konstitutionellen Nothstand herbeizuführen. Es sei ein Jrrthum, wenn man annehme, daß mit seinem Nücktritt Ordnung eintreten werde; allerdings werde die Indemnität dann sofort votiert werden, aber die Minorität würde im Bewußtsein des Erfolges ihres obstruktionistishen Vorgehens alle Vierteljahre ein Kabinet stürzen und das Länd von ciner Krise in die andere jagen. Mehrere Redner hoben hervor, daß die in der Vorlage enthaltene Ermächtigung der Negierung allerdings eine formelle Verleßung des Verfassungs- rets in sih schließe, jedoh sei das Wesen und der Geist der Verfassung intakt. Es sei dieses Vorgehen immerhin der Unterwerfung unter die Minorität vorzuziehen, die dadurch eine Verleßung der Verfassung versucht habe, daß sie das Majoritätsprinzip umgestürzt habe und der Majorität ein Ministerium aufoktroyieren wolle, das niht ihr Ver- trauen besiße. Die Geseßesvorlage wurde einstimmig an- genommen, und es wurde beantragt, daß sämmtliche srit be

der Partei diese Vorlage mit ihrer Namensunterschrist be- kräftigen sollten, was auch von seiten der überaus zahlreich anwesenden Abgeordneten der liberalen Partei sofort geschah. Die Versammlung wurde mit großen Ovationen für den Baron Banffy und die Mitglieder der Regierung geschlossen.

Frankreich.

Die Deputirtenkammer nahm gestern, nachdem die Dringlichkeit der Berat ung beschlossen worden war, den Geseß- entwurf an, dur welchen die am 16. Juni d. J. in Paris von Brei Deutschland, geen, Belgien, Dänemark,

talien, Luxemburg, den Niederlanden, Rußland und der Schweiz unterzeichnete Zu uta nent ton über den Eisenbahn-

Transport von Waaren genehmigt wird. :

Í Bei der Feier des Æjährigen Bestehens der britishen R e Saa in Paris hielt gestern der britishe Bot- chafter Sir Edmond Monson eine Rede, in welcher er, wie „W. T. B.“ berichtet, ausführte: Die vielen in England in leßter Zeit gehaltenen Reden hätten die Franzosen miß-

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estimmt, aber zu Unrecht. Die Mitglieder des Parlaments

ätten während der Ferien ihren Wählern über die Aus- bung ihres Mandats Rechenschaft gegeben. Dabei hätten M die durch die Ereignisse im Sudan geschaffene Lage be- prechen müssen. Das sei vielleiht nicht opportun gewesen, aber Europa und Amerika hätten dadurch den Beweis er- halten, daß die Regierung in dieser Frage nicht eine Partei, Ee das ganze Volk vertreten habe. Er sage es frei heraus, niemand jeßt mehr daran glaube, daß Großbritannien noch bereit sei, entgegenkommende, aber unpolitische M zu machen. Der Botschafter sprach dann seine Freude über die handelspolitishen Vereinbarungen mit Frank: reih aus, dessen shußzöllnerische Politik er indessen bedauere. Das neue französisch-italicnische Handelsabkommen, welches nur der Sache des Friedens, der Ausdehnung des Handels über- haupt und dem Gedcihen jeder der Nationen förderlich sein könne, begrüße er beifällig. Ebenso werde die Pariser Ausstellung im Zahre 1900 ein mächtiger Faktor des Friedens sein. Der Vorschlag des Kaisers von Rußland, bemerkte der Botschafter ferner, sei in Großbritannien gut aufgenommcn worden, da es, obglei es gegen einen Landkrieg ges{hügßt sei, keinen auf Angriff gerichteten Wunsch nähre. „Wir freuen uns“, sagte der Redner alsdann, „im Juteresse des allgemeinen Handels der kfolonialen Aus- dehnung Frankreichs. Wir wollen, daß die Franzosen glauben, daß wir keine Animosität gegen sie empfinden, wie wir glauben, daß sie keine gegen uns hegen. Unser Verlangen ist, daß die Franzosen über die s{hwebenden Streitfragen mit uns ohne den Hintergedanken ver- handeln , einen diplomatishen Sieg zu erringen. Jch hoffe, daß die Regierungen diese Anschauungen theilen, und wünsche, daß sie die für eine stolze Nation unerträgliche Politik der Nadelstiche einstellen. Ein Manöver dieser Art sehe ih in dem neuerdings gemachten Dora Unterrichtsanstalten zum Wettbewerb mit den unsrigen im Sudan zu gründen. Der- artige Be naes fönnten uns zu Maßnahmen be- wegen, die, wenn sie auch von einem sehr großen Theil Groß- britanniens günstig aufgenommen würden, niht eben den Empfindungen Frankreichs entsprächen.“

Türkei.

Die „Russische Telegraphen-Agentur“ meldet aus Ret hy- mon, die Mohamedaner des Bezirks hätten durch die russischen Behörden Unterstüßung an Gerste, Mehl und Bauholz er- halten, worauf sie ins Jnnere der Jnsel zurügekehrt scien. Die Bevölkerung habe 7000 Gewehre abgeliefert. Die Be- höcden hätten 35 Schulen eröffnet. Die Vorbereitungen für den feierlihen Empfang des Ober-Kommissars Prinzen Georg würden von den Mohamedanern und Christen gleichmäßig eifrig betrieben.

Afien.

Nach einer Meldung des „Reuter'shen Bureaus““ aus L vom gestrigen Tage hat der dortige französische esandte dem Tsung-li-Yamen cin Ultimatum über- reiht, in welchem gedroht wird, daß, wenn der französische Missionar, der sih jeßt als Gefangener in den Händen der Rebellen von Sz'tshwan befinde, niht innerhalb zehn Tagen

freigelassen werde, französische Truppen den Befehl erhalten.

würden, die Grenze zu überschreiten.

Afrika.

Wie dem „W. T. B.“ aus Pretoria gemeldet wird, hat der Volksraad die Berathung der Dynamitfrage bis zum Februar kommenden Jahres ausgeseßt, zu welcher Zeit eine besondere Session stattfinden wird.

Jn Liverpool is, wie das „Reuter'she Bureau“ meldet, die brieflihe Mittheilung von einer Niederlage eingegangen, welche eine kleine Abtheilung der britis@en Truppen am Niger in der Nähe von Yelwa halbwegs zwischen Jebba und Jlo erlitten habe. Der kommandierende Lieutenant, ein Korporal und 14 Mann der eingeborenen Truppen seien gefallen. Die Abtheilung habe gerade den Versuch gemacht, einen einge- borenen Häuptling dazu zu bewegen, Canoes zum Transport von Lebensmitteln auszurüsten, als sie von den Eingeborenen überfallen worden sei. Zur Züchtigung für den Ueberfall sei später eine Truppenabtheilung 5 dem Thatort abgegangen. Die Leiche des Lieutenants sei gefunden worden. Wie das Fenn Bureau durch das Kolonialamt erfährt, hat die

egierung Meldungen erhalten, welche diese Nachrichten bestätigen.

Parlamentarische Nachrichten.

Jn der heutigen (2.) Sißung des Reichstages stand die Wahl der Präsidenten und der Schriftführer auf der Tagesordnung.

Eingegangen find der Gesehentwurf, betreffend die Kontrole des Neichs8haushalts, des Landeshaus- halts von Elsaß-Lothringen und des Haushalts der Schupgebiete, sowie die Uebersicht über den Stand der Bauausführungen und die Beschaffung von Betriebsmitteln der Neichseisenbahnen.

Der Alters-Präsident Abg. Dr. Lingens licß zunächst dur einen Schriftführer die Bestimmungen der §8 9 und 11 der Geschäftsordnung bezüglih der Wahl der Präsidenten ver- lesen, wonah die Wahl durch Stimmzettel zu erfolgen hat und der Präsident und die beiden Vize-Präsidenten zu Anfang ciner Legislaturperiode das erste Mal auf vier Wochen, dann aber für die übrige Dauer der Session gewählt werden.

Bei Schluß des Blattes wurde verkündet, daß der Abg. Graf von Ballestrem oon mit 279 von 340 abge- gebenen Stimmen zum Präsidenten gewählt worden fei.

Bei der gestern im 2. Aachener Wahlbezirk (Aachen- Eupen) vorgenommenen Ersaÿwahl zum Hause der Ab- eordneten wurde, wie „W. T. B.“ meldet, nah der amt- chen Feststellung der Lehrer Sittard-Aachen entr.) mit 626 von 684 abgegebenen Stimmen gewählt. er Gegen- kandidat, Bürgermeister Fleuster - Stolberg (Zentr.), erhielt 58 Stimmen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die im vierten » Viertel lahronelt zur Statistik des Deutschen Reichs“ verdfentlihte Salzstatiftik ergiebt, daß im deuts Zollgebiet während des Rehnungsjahres 1898 679 438 t Steinsalz (im Vorjahre 658 523 t), an Siedesalz; 545587 t gegenüber 535 942 t im Vorjahre gewonnen worden sind. Jm Laufe der leßten- zehn Jahre hat si. die Erzeugung von Steinsalz beinahe verdoppelt, während die Erzeugung von Siedesalz iu diesem Zeitraum sich nur um etwa 7 9% gehoben hat.

Der Salzverkehr des Zollgebiets mit dem Auslande betrug in der Einfuhr 22 365 t, etwas weniger als im Vorjahre (22 586 t), wogegen die Ausfuhr mit 217 854 t gegenüber 199 709 t im Vorjahre eine teine Zunabme zeigt.

Die Einfuhr besteht hauvtsählich aus englisch.m Siedefalz (18 939 t) und portugiesishem Seesalz (1473 t). Vou dem în das Auéland ausgeführtea Salz entfallen nahezu 80% auf Steinsalz 173 431 t), das hauptsählich nach British-Indien (52 307 t), den Niederlanden (36 104 t), Oesterreich-Ungarn (27 152 t) und Belgien (25 954 t) ausgeführt worden ist. Von dem ausgeführten Siedefalz (44 423 t) is ein erbebliver Theil (10835 t) nah S{weden gegangen. Innerhalb des Zollgebiets wurden an Speisefalz verbraucht (gegen Steuerentrihtung abgelegt) 419 999 & oder 7,8 kg auf den Kopf der Bevölkerung, Der Verbrauch an unversteuertem Salz zu gewerblihen und landwirthschaftlichen Zwecken hat 607 374 & oder 11,2 kg auf den Kopf der Bevölkerung betragen. Hiervon find 319 676 t an Soda- und ‘Glaubersalzfabrilen abgegeben worden, an chemische und Farbefabriken 83 622 t, für die Lederindustrie 28 831 t, für die Metallwaaren-Indußrie 32767 t. Zur Viehfüttzrung sind 114 236 t und zu Düngungszwecken 3652 t verabfolgt worden.

Aus der Statistik der Zucker-Gewinnung und -Besteuerung, die in demselben „Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs“ veröffentlicht ift, ergiebt fi, daß im Betriebsjahre 1897/98 innerhalb des deutschen Zollgebiets 402 Rübenzucker-Fabriken (Fabriken mit Nübenverarbeitung), ferner 50 Zuckerrasfinerien und 6 selbständige Melasse. Entzuckerungs-Anstalten im Betriebe waren.

Fn diesen Fabriken wurden im Ganzen gewonnen (sämmtliche Fabrikate auf Rohzucker umgerechnet) 1844 400 & Rohzucker gegen 1 821 223 t im Betriebsjahre 1896/97.

Die 402 Rübenzucker-Fabriken haben 13 697 892 t (1896/97: 13 721 601 t) Rüben in 63 442 zwölfstündigen Arbeitsschihten, mithin durchschnittlih in einer Schicht 216 & verarbeitet.

Die verarbeiteten Rüben wurden auf 437 174 ha geerntet, und zwar sind von den Fabriken selbst auf 44433 ha 155 972 t (11,39 9/0), von Aktionären oder Gesellshaftern auf vertragsmäßig angebauten 142 604 ha 437 731 t (31,95 9/0) geerntet worden, während 56,66 °/o der verarbeiteten Rüben haupt\ächlich in Kaufcüben, zum kleineren Theile auch in \ogenonnten Ueberrüben (von den Gefellshaftern über ihre Verpflichtung gelieferten) bestanden haben. Der Preis der Kauf- rüben s{chwankt zwischen 1,58 und 2,02 4 für 1 dz und berehnet si im Durchschnitt auf 1,73

Das Ergebniß der Rübenernte stellte sich mit durhshnittlich 31,3 t auf 1 ha geringer als im Vorjahre (32,3 t), doch wurde die geerntete Mindermenge durch höheren Zuckergehalt der Rüben aus- geglihen. Dies geht daraus hervor, daß in den Rübenzuterfabriken im Durchschnitt zur Darstellung von 1 kg Rohzucker nur 7,80 kg Rüben gegenüber 7,90 kg im Vorjahre gebraucht wurden, und daß im Ganzen troß der etwas kleineren Menge der verarbeiteten Rüben etwas mehr Zucker gewonnen wucde als. im vorigen Betriebsjahre. Der Betrieb der Zuckerraffinerien hat sich gegenüber dem Vor- jahre niht unerheblich gesteigert, da in diesen Fabriken 204 675 & Robzucker mehr verarbeitet wurden als 1896/97. Jn den Melasse- entzuckerungsanstalten gelangte nur ein geringes Mehr von 15 549 t Melasse zur Verarbeitung. Die Ausfuhr von Zucker der Klasse a war mit 478 941 t bedeutend geringer als im Vorjahre (760 657 t), was in der Hauptsache dem zurückgegangenen R E nah den Ver- einigten Staaten von Amerika zuzuschreiben i. Von Zucker der Klasse b wurden 478 812 t gegenüber 405 114 t im Vorjahre, von Klasse c 25 116 & gegenüber 21 191 t im Vorjahre ausgeführt. Bei diefen beiden Klassen (den besseren Raffinaden) hat sich der Absatz nach Großbritannien und anderen überseeishen Ländern, besonders Fapan und British-Indien, erheblih gesteigert.

Im Inland sind gegen Entrichtung der Abgaben 636 399 & in den freien Verkehr geseßt worden, d. h. 11,75 kg auf den Kopf der Bevölkerung. Im Vergleih mit dem Durchschnitt der beiden Vor- jahre, die wegen der Veränderungen in der Steuergeseßgebung nur vereint in Betracht gezogen werden können, hat sich der Verbrau auf den Kopf um 0,66 kg erhöht.

Zur Arbeiterbewegung. Aus Strakonihß (Böhmen) meldet „W. T. B.“ vom ggeltrigen Tage: Der Ausstand der Fezfabrikarbeiter (vgl. Nr. 2883 d. Bl.) ift beendet, nahdem eine Einigung erzielt worden ift.

Laud- und Forstwirthschaft. Getreidehandel und Saatenstand in Rußland.

Kowno, den 2. Dezember 1898. Die diesjährige Ernte in den Grenzgouvernements war als eine Mittel- bis gute Mittelernte zu bezeichnen, dürfte aber für den Export nur wenig in Betracht kommen.

Bis jeßt sind nur mäßige Quantitäten Leinsaat und Erbsen zu lohnenden Preisen ausgeführt worden.

Weizen wurde zwar auch in geringen Mengen nach dem Aus- lande verladen, die erzielten Preise brachten den Verkäufern jedoch P Verlust und bewirkten die Sistierung weiterer Ab- adungen,

Weizen, Roggen und Gerste wird hier ¿. Zt. für den lokalen Konsum gern und zu höheren Preisen gehandelt, als die austländishen Börsen jeßt notiecen. Es ist sogar in einigen Grenzbezirken {hon mehrfah preußisher Roggen nah Rußland gehandelt worden, und zwar nach folhen russishen Land- strichen, die tiefgelegene Aecker haben und in Les fehr nassen Jahre besonders viel Stroh- und ens Körnerertrag hatten. Mit den Zu- fuhren des Getreides von hier is man jeßt aber ziemli zurückhaltend, weil infolge von Mißernten in Südrußland die font alljährlih nah hier statifindenden Versendungen so gut wie ausgeschlossen find und man hier deshalb für den späteren Winter noch auf wesentliche Preis- steigerung hofft. h

Die Wintersaaten haben sih durch günstige, wärmere Witterung der leßten Wochen zwar etwas erholt und gekcäftigt, do ist mancher Landwirth denno im Zweifel, ob die Saaten im Frühjahre ge- nügende Keimkraft zeigen und die Aecker so bestanden gin werden, E m en CRPERIE und Neubestellen niht doch noch lohnender erscheinen wird.

Jm allgemeinen findet man den Stand der Weizenfelder besser

als den der Roggenfelder.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche isff dem

Kaiserlihen Gesundheitsamt gemeldet worden: vom Ueber-

tänd des Shlachtviehhofes zu Köln am 5. Dezember, D Dol Le estalt des Schlachtviehhofes zu Mainz am

6. Dezember.

Verdingungen im Auslande.

Spanien. 20.7 Dezember, 10 Uhr.

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