1898 / 295 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 14 Dec 1898 18:00:01 GMT) scan diff

É

Die 150 jährige Jubel feier des Königl

lehrer-Se rs zu Köpenick hat Festas eodienst S der St. N Rene U

ift mit hohen Tannen und Fahnen re Straßen ziehen sich Laubgewinde, auch Guirlanden- und Flaggenschmuck angelegt. zum Festgottesdiens| erschienen der Bôötckler als Vertreter der Regierung in Schulrath Herrmann vom Provinzial- ‘Stubenrauc, die früheren Direktoren des Köpeni

Noack - Neuzelle. Die Ehrengäste

burg und

vordere Gottesdienst begann mit dem Choral der Liturgie san

„Hallelujah“. Die an die

nunmehr nah

theilnehmer begaben ih

on dem hergestellten Jubiläums-Postkarten abgeschickt.

hatte.

Weber?s Jubel: Ouvertüre. Nachdem alsdann der

ymnus „Jauchzend erhebt sih die S{höpfung“.

Ballade für Männerchor

übernommen hatte), dem

Ouvertüre zu für zwvei Vi

von Schubert.

Die heutige Jubelfeier selbs wurde früh um 8 Uhr mit Choral- vorträgen eines auf der Galerie des Schlofses aufgestellten Bläser- Um 9 Uhr hielt die Uebungsshule einen Aktus ab, d Um 9 Uhr erfolgte eine pietätvolle Chrung der verstorbenen Seminarlehrer Hübner, Pilt, Jakisch eilnehmer an dieser Ehrung versammelten ih in der Friedhofshalle, wo Pastor Wolf nach einem Choralgesange , dem der Sesang einer vom Seminarlehrer

ohn komponierten Hymne

folgte. Alsdann wurden auf den Gräbern Kränze niedergelegt. In- der S(lesishen Eisenbahn i Es erschienen der Minister der geistlihen 2c. Angelegenheiten D. Dr. Bosse : Ober - Konsistortal- Wevers in Vertretung des Evangelischen Ober - Kirchen- raths, der General-Superintendent D. Faber in Vertretung des Kon- fistoriums, der Vize-Präsident Lucanus und der Provinzial-Schulrath errmann vom Provinzial-Schulkollegium, die Geheimen Regierungs- chumann von der Regierung in Potsdam,

ors eingeleitet. bei dem Lehrer Veham die Festrede hielt.

und Lange. Die Th

ein kurzes Gebet sprach Nöwer-Kyriß gedihteten, von dessen

zwishen waren mit gâste aus Berlin und Potsdam eingetroffen.

Ministerial - Direktor Dr. Kügler, der

Rath

äthe Böcker und

Wetterbericht vom 14. Dezember, 8 Uhr Morgens.

1p. |

red. in Milli Celsius

99. =4"R.

Stationen. Wind. Wetter.

Temperatur

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeres

in 9

bededckt welfig Negen 1) Dunst - wolkig

bededckt bedeck12) bededckt13) bededckt bededi#) wolkig) wolkenlos bedeckt 6)

bededckt bededckt bededt halb bed.7) bedeckt halb bed. heiter roolkig _ R bededt ®) r bx. - j 771 bedeck1® Es T 06 wolkenlos 1) See unruhig 2 See leiht bewegt. ?) See 6) Ce l n B o Ma gig unruhig. j en. ?) See ruhig.

Uebersicht der Witterung.

Das barometrishe Minim wel ern am Eingan ge des Finis } Busens 1: e it oft tho n rts n der Gegend von Moskau geschritten, “Ex

eer er j e Barometer zu Christiansund in den uaiseaneDeiban beiibes Sée i tas M a mi S E B Be nas Pur E westl: Deutschland Witterun veränderlich und kälter, indeffen liegt die i b temperatur —petrmey naa über dem Mittelwerthe;

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elb begonnen. Die

ganze Stadt hat aus Anlaß der Jubelfeier E angelegt. Der Babn o dekoriert, über die viele Häuser

Als Ehrengäste waren eheime Regierungs - Nath otsdam, der Provinzial- ulkollegium, der Landrath er Seminars, Re- terungs-Rath Dr. Plath aus Lüneburg und Dr. Gregorovius aus örlin, fowie die Seminar-Direktoren Paasche-Berlin, Urlaub-Oranien- versammelten {ich mit den zahlreich ershienenen früheren Schülern, Seminaristen, Präparanden und Uebungsschülern auf dem mit masten geschmüdten Schloßhofe und zogen von dort unter Vorantritt der Kapelle des Garde - Füsilier - Negiments bei hell leuhtender Magnesiafackeln nah dem Gotteshause, läge für die Festtheilnehmer reserviert waren.

„Lobe den Herren“; nach der Seminarhor unter Orchesterbegleitung das estpredigt des Oberpfarrers Dransfeld knüpfte orte aus Pfalm 87: „Die Lehrer werden mit viel Segen E an. Mit dem Choral „Nun danket Alle Gott“, sowie ebet und Segen {loß die kirhlihe Feier. A der Fest- ein gro um die dort veranstaltete Lehrmittelausstellung zu besihtigen. Seminar aus wurden au viele der eigens für die

Dann ging es nah dem festlid dekorierten Stadt-Theater zum Seminar-Jubiläums- Konzert, defsen Leitung der Seminar-Musikdirektor Kahl übernommen | des Die Kapelle der Garde-Füsiliere eröffnete das Konzert mit Seminar-Direktor, Schulrath Dr. Renish die Festgäste in herzlicher Ansprache begrüßt hatte, sang der Seminarhor mit Orchesterbegleitung den Mohr'schen 8 usiklehrer Kahl

ptelte hierauf, gleichfalls mit Orchesterbegleitung, den 2. und 3. Say aus Mendels\ohn's Klavierkonzert. Weiter folgten noch: „Bretagne“, und Solo (welches der nze König rama Blas“ von Mendels\ohn, „Träumerei* von Schumann für Cello und Klavier (die Tres Göße und Runge), ein Notturno von Schuberth olinen und Klavier (die Herren Villain, Göße und Runge),

„Eine Sängerfahrt ins Riesengebirge“, Cyclus von 13 Gesängen mit verbindender Deklamation von Tschirh, und Militärmarsch in D-dur

gemeinde “deren Gelstl ier, Ober er

eiden von Heer" b è helms-Gymnasium un das il

ihen Shul- end mit einem | der Bürgermeister Borgmann.

den Rektor

er und der Lehrer W. Jordan- haben \ 5290 ausgebildet hat, betrug 560.

feier verliehenen Auszeihnungen.

den Lehrern, Flaggen- hatte, gab der Staats-Minister. D.

dem Sein | Regierung in

4

behörden u. f. w. Dalldorf. Die Seminar - Direktor Dr.

öôpenider

Schlosse | der Kirche beshlossen hatte, begab Feier Das von Lehrern und Derkinal hat setnen S@lofigebäudes

Heer. errichtete aroßen funden. Die „Ih will Dich an ehren“. Die Weihrede hielt

an das Seminar , übernahm. Mit

der Akt der Weihe. geshaffene Denkmal dem sih ein mit

« Ruy dem Gesange

besteht einem

estalt eines Seminaristen underts, der in der

zweig hinreicht.

„Gestiftet von Lehrern und

ain Abend wird sih eine festliche

Nawfeier im Kai f, bei weld

die Ghrens- 4 rale E welGe enden. mit

stüßungsfkassen des Vereins

Donnerstag) umfassen.

Theater.

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern- haus. 259. Vorstellung. Die lustigen Weiber von Windsor. Komis(-phantastishe Oper in 3 Akten von Otto Nicolai. Text von Mosenthal, nach William Shakespeare's E Lustspiel. Tanz von Emil Graeb. rau Fluth: Fräulein Helene Hohenleitner, vom Herzoglichen Hof-Theater in Coburg-Gotha, als Gaft.) Anfang 7L Uhr.

Schauspielhaus. 281. Vorstellung. Auf der Sonnenseite. Lustspiel in 3 Aufzügen von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg. (Heinrich 7 ne Herr Emil Thomas, als Gast.) Anfang

"4

Freitag: Opernhaus. 260. Borstellung. Beethoven?s Geburtstag. Fidelio. Oper in 2 Akten von Ludwig van Beethoven. Text nah dem Crauzöfischen von A Treitshke. Anfang 74 Ühr.

auspielbhaus. 282, Vorftellung. Sonder- Abonnement B. 40. Vorstellung. Doctor Klaus. Lustspiel in 5 Aufzügen von Adolph LArronge. (Lubowsky: Herr Julius Deppe, vom Stadt-Theater in Straßburg, Leopold Griesinger: Herr Emil Thomas, als Gäste.) Anfang 7x Uhr.

Deutsches Theater. Donnerstag: Romeo und Julia. Anfang 74 Uhr.

I: Fuhrmaun Henschel. onnabend: Weh dem, der lügt!

Berliner Theater. Donnerstag: Das Erbe.

Anfang 74 Uhr.

E (18. Abonnements-Vorstellung): Zum en Male: Das tapfere Schueiderlein. Sonnabend, Nalhmittags 3 Uhr: Das tapfere

Schneiderlein. Abends 74 Uhr: Zaza.

Sthiller-Theater. (Waliner-Theater.) Don- nerstag, Abends 8 Uhr: Bartel Turaser. Drama in 3 Akten von Philipp Langmann.

ag, Abends 8 Uhr: Ehrliche Arbeit. ónnabend, Abends s Uhr: Ehrliche Arbeit.

Theater des Westens. (Dyombeus) Don- “a iu L m any Große e 4 Akten von S. v

«Kon

Seminars gewesen ist, ents

ründeten Loren

er Wi

durh den Direktor Noete Le

Die ndenburg an der

eordnet. Von Nachkommen Hecker's waren der Kommerzien - Rath

ck Westend erschienen.

anwesenden ehemaligen Schüler des Seminars, das deren insgesammt

die von Seiner Majestät dem Kaiser und König aus Anlaß der Jubel- Um 11 Uhr begaben ih die Fest- theilnehmer, welche sh im Seminar versammelt hatten, in geordn-tem uge unter Glockengeläut und Vorantritt der Stadtkapelle nah der t. Laurentiuskirhe, wo der große Festakt stattfand. Eingeleitet wurde derselbe durch Orgelpräludium und den Choral „Lobe den N Dann trat General-Superintendent D. Faber vor, um in Psalm 84, 6—7 ein Gebet zu sprechen. die vom Seminarmusiklehrer Kahl komponierte Festmotette vorgetragen

anerkennenden Worten leitete hierauf zur Festrede des Seminar-Direktors Dr. Renisch über. Es folgten alsdann zahlreihe Begrüßungen : durch den Vi e-Präsidenten des Provinzial. Schulkollegiums Lucanus, die Vertreter des raths, des Konsistoriums, der Regierung, ür die ehemaligen Schüler "aus Lehrer Pieper- Lehrer A Renish dankte herzliÞ allen Rednern. Nachdem der Choralgesang „Lob, Ehr’ und Preis“

zurück nah demsSchloßhof zur Enthüllung des Denkmals für den Be- gründer des Seminars, den Ober-Konsistorial. Rath Johann Julius

inmitten eicr ‘der Enthüllung begann mit all mein Leben

ehemaligen Schüler des Seminars, indem er das Denkmal bezeichnete als ein Zeichen ehrenden Gedächt- nisses, aufrihtiger Dankbarkeit und treuen Gelöbnifsses. Hülle gefallen war, übergab Lehrer Lukow-Berlin das s{chöne Denkmal in dessen Namen es S@hulrath Dr. Renisch

Das von dem Bildhauer Volke - Steglih aus l goldenen erhebt. An der Vorderseite prangt das Bronzerelief Hecker?'s, modelliert na der Büste, welhe der Minister Ladenberg der Königlichen Real- {hule in Berlin zum 100jährigen Bestehen geschenkt batte. dem Medaillon sieht man en relief in Stein gemejßelt die Ideal- Ras de Traht des vorigen Jahr- cten General-Landschulreglement hält, während die Linke einen Lorbcer- Auf der Nüdseite Freunden Na der Enthüllungsfeier folate ein Festmahl im Kaiser hof,

ein Fackelzug der Seminaristen anschließen. reise“ dur Seminaristen zur Darstellung kommt, wird die Jubelfeier

Der alljährlihe Vortrags-Cyclus zum Besten der Unter- „Berliner

Donnerstag, den 12. Januar 1899, im großen Saale des Architekten- hauses beginnen und voraussihtlich wieder ses Abende (stets am

irial-Balh Gudes der De:

17 den or ulz.

n Shulen, das riedri Vil [4 Healgymnanum urden Die Statt Köpenick vertrat

Köpenicker Lehrerschaft hatte pibe einer E s

Breslau. nisses in der K

tändig beendigt. Die Zahl der A pet

Der Minister überbrachte zugleich

nlehnurng an Nachdem der Seminarchor

Dr. Bosse den Glückwünschen der usdruckd. Choralgesang

( ber-Kirchen- der Kirchen- und Stadt- überreihten eine Adresse. die Feier in

sih die ganze Festversammlung | V0rfden.

jer Balken und Planken, um den faßea den Ve fehr Bt Gai M nwohnern der

R übergebenen tien neuen e e

einem Is und einer

erbaut und entspricht in jeder vollzuges aus zu stellenden Anforderungen. Die Jrrenabtheilun nahme derjenigen in den dem Ministerium des Innern unterstehenden Gee fängnissen und Zuchthäusezn der Provinz Schlesien befindliGen e, fangenen bestimmt, welche in Geisteskrankheit verfallen oder deren Geisteszustand zweifelhaft erscheint, um in derselben einem Heil- oder Beobachtungsverfahren unterzogen zu werden. Play können zu gleihem Zweck auch gefängnissen der Provinz Schlesien sowie Unterfuhungsgefangene auf- genommen werden,

Archangelsk, 13. Dezember. (W. T. B.) der leßten Zeit das Thermometer noch 2 Grad Wärme gezeigt haite trat gestern plöplih-eine Kälte von 30 Grad Réaumur ein. i

New York, 14. Dezember. (W. T. Nacht platte hier in der Avenue A ein ( behälter, welcher zur Prüfung auf seine Widerstandsfähigkeit geen Druck mit Wasser gefüllt warz; der Behälter enthielt 8 000 000 Gallonen Wasser, welhe beim Ausströmen großen Schaden anrit 15n, Viele Personen sind verlegt und, soweit bisher bekannt, zwei getödtet

"dad: afer b reg zen; nshaften der Feuerwehr ‘legen P

rs{chwemmten

Die Einrichtung des am 1. April d. J. der Straf

Strafgefäng-

nd aus einem Männergefängniß

D G Ne R na n Ent anes doll- em em der j

nid den vom Standpunkte des Wte a

istzurAuf-

faustraße, beste

en. Bei vorhandeuem Gefangene aus den Justiz,

Nachdem hier in

B.) Jn der vergangenen großer s ählerner G44,

Freunden des Volk: s{hulwesens Plaß vor dem Hauptportal von Gartenanlagen ges dem Gesang lang, o Gott, von nun der Vorsißende des Vereins der Lehrer Thiel - Charlottenburg,

Springe, der Kaiser ist

Nachdem die Miene

Kreta zirkulier „Nun danket Alle Gott“ {loß | e i in welcher s einem anditeintodel, auf | mohamedanische Stern gekrönter Obelisk h [h häticn.

Unter | aufweisen.

das von Hecker verfaßte

Havas“ und mit Numa

liest man die Widmung Rathgeber des

des Volks\{hulwesens".

von seiner

Illumination des S{hlosses und j i unrichtig seien.

Mit einer geselligen das Theaterstück „Auf der Feriens

Anfang an Person absehen

wird am

Presse*

Sonnabend, 3 Uhr: Kinder-Vorstellung. Schuee- wittcheu. 73 Uhr: Die weiße Dame.

Lessing-Theater. Direktion: Otto Neumann- Hofer. Donnerstag: 1. Gastspiel Jane Hading mit ibrer Gesellshaft: La Dame aux Camélias.

Freitag: Gastspiel Jane Hading: Le Maître de Forges.

Sonnabend: Gastspiel Jane Hading: Frou Frou.

Ueues Theater. Direktion: Nuscha Buye. Donnerêtag: Hofgunst. Lustspiel in 4 Akten von Thilo von Trotha. Anfang 74 Uhr.

Qa: Hofgunft.

onnabend, Nachmittags 3 Uhr: Sneewittchen.

ü

Belle-Alliance-Theater. Belle - Alliance- ftraße 7/8. Donnerstag: Zum ersten Male: Der Muth zur Wahrheit. Stauspiel in 3 Akten von Hans Hauptmann. Anfana 8 Uhr.

E: Der Muth zur Wahrheit.

onnabend: Napoleon. (Guftav Kober.) Nachmittags 4 Uhr: Der Struwwelpeter.

Residenz - Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Donnerstag : Mamsell Tourbillon. Schwank in 3 Akten von C. Kraah und H. Stobizer. Vorher: Der ate inne. (1807.) Lustspiel in 1 Akt von Adolphe Aderer. Deutsch von Franz Wagenhbofen. Anfang 7# Uhr.

Freitag, Sonnabend und Sonntag: Mawmsell Teuiros NaŸ ritia 1s B Uhr M enjunge if

onntag, mittag r: Zu halben Preisen: Die Wildeute.

Thalia - Theôter. Oresdenerftraße 72/73, Donnerstag: Gastspiel merding, Der Ebva- Apfel. Posse in 3 Aufzügen von Baus Jacobson.

n freier Umarbeitung Stüdes „La Culotte* von Sylvane und Artus.) Anfang 7# Uhr.

Freitag: Dieselbe # Lung.

(Zirkus Renz.) Karl-

Olympia-Theater. Aus

Befe i t Sul Mea Zer er m i j i Kolofal-Balleis in 3 Akten (10 Bilvern). Parquet

a frettag? Die Regimentôtochter, Ballet

2,10 Æ

eine Adresse an erklärt

Bern, 14. Depeschen- Agentur“ theilt mit, daß die

ein Uebereinkommen demnächsligen

Athen die Antwort auf die von Eröffnungen, formulierten Vorschläg-. darauf gedrungen, daß man vollständig von seiner

Nah Sch iuß der Redaktion eingegangene

Depeschen.

14. Dezember. (W. T. B.) Seine Majestät heute Nachmittag um 11/2 Uhr im Jagdschlosse

eingetroffen und hat Sich sofort in das Zagdrevier begeben.

Wien, 14. Dezember. Telegr.-Korresp.-Bureaus.)

(W. T. B.) (Meldung des Nach Meldungen aus t unter den Mohamedanern von Kandia die Königin von Großbritannien, wird, Großbritannien sei der größte Staat. Sie erbäten daher dessen Schuß, da

sie zum Prinzen Georg von Griechenland kein Vertrauen Die Adresse soll bereits zehntausend Unterschriften

Dezember. (W. T. B.) Die „Schweizerische - epeschen der „Agence des „Manchester Guardian“, nah denen Droz hinsichtlich seiner Stellung als Prinzen Georg von Griechenland bereits getroffen worden sei, und welche Ankunft in Kreta sprächen, Numa Droz erwarte seit einigen Tagen aus ihm, infolge dex ihm gemachten , Er habe übrigens von

möge.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersien und Zweiten

Beilage.)

Konzerte.

Sing-Akademie. Donnerstag, Anfang 7F Uhr: Konzert von Jules Conus (Violine) mit dem Philharmonischeu Orchester.

Saal Bechstein. Donnerstag, Anfang 8 Ußr: Klavier - Abend von Fräulein Marie von Unschuld,

Indusirie-Geßäude. Kommandantenstrafe 77

und Beuthstraße 20. Karl Meyder-Konzert. Entrée 50 4. Anfang 7{ Uhr, Sonntags 64 Uhr.

Familien-Nachrichten,

Verlobt: Frl. Adda von Rohr mit Hrn. Ritter- gisesiger Werner von Klißing (Gr. Wudicke— Demerthin). Frl. Else Wever i » Hauptmann Röttger (Barmen—Wesel). Frl. Else Holzmann mit Hrn. Prem. -Lieut. a. D. Friß Schönebeck (z. Zt. Friedrihshagen).

Verehelicht: Hr. Hasso von Wedel a. d. H. Silligsdorf mit verw. Fr. Helene von Niebelshüß, geb. von Görne (Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem.-Lieut. d. R. Wilhelm Frhrn. Knigge (Santen, Kurland). Hrn. Mauriß Frhrn. von Strahwiy (Brusche- wiß). Hrn. Oberst-Lieut. von der Lippe

(Rendsburg),

Gestorben: - - Pastor om. Emil Wulkow (Pankow). Hr P E und Ritt- meister a. D. Carl von Heyne (Krushwiß).

(Gi Sanitäts-Rath Dr. Theodor Bujakowtly

Charlottenbrunn i. Schl.), Verw. Fr. Pastor uguste Lüdicke geb, rozell (Friedland i, M.) Verw. Freifr. oeder von Diersburg, geb. von Böhm (Darmstadt).

Verantwortliher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Gxpedition (Scholz) in Berlin.

Drudck der Nordd Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin 2 Wilhelmstraße Nr. 82.

Sechs Beilagen (einschließli Börsen-Beilage).

längs der

zum Deutschen Reihs-An

M 295.

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 14

Deutsches Reich.

Nachwe der Einnahme an Wechselstempelsteuer im

Einnahme im Monat in November 1898

Mh | „A M

Ober - Postdirektions - Bezirke

Hierzu Einnahme

Vormonaten

isung

Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1898 bis zum Schluß des Monats November 1898.

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Einnahme in dem- | Im Etatsjahre

selben Zeitraum 1898

des Borjahres + mehr (Spalte 4) weniger

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den Zusammen

I, Im Neihs-Postgebiet. 1) Königsberg E 3) Gumbinnen 3) Danzig . j Berlin .

13 545 6118 11 561 125 268 4 823 7 539 11 029 2 390 5 254 5 972 17 885 9 164 12816 17 374 9 955 13 694 10 983 12595 | 4702170 8024 | 60 25 938 | 30 11 868 | 60 31 589 | 50 20 488 | 90 7 529 | 40 9 033 64 078 | 80 3 088 | 20 291901 37 000 | 90 19 391 30 5%4 | 40 8 322 | 60 16 022 | 50 3494 | 40 5717 | 50

5) Potsdam . . 6 franffurt a. O. 7) Stettin t 5) Köslin

9) Posen

10) Bromberg .

11) Breslau

12) Liegniß .

18 Oppeln .

14) Magdeburg

15) Halle a. S

16 Erfin i;

17) Kiel .

18) Hannover .

19) Münster

20) Minden

21) Dortmund. . G e 23) Frankfurt a. M. O R E A 2%) Aachen .

26) Koblenz

27) Düsseldorf .

2) T

29) Dresden

30) Leipiig -

31) Sack ù

32) Karlsruhe

33) Konstanz

34) DatmsatE , 35) Schwerin i. M. 36) Oldenburg L 37) Braunschweig 7 206 | 90 e E E E 19 980 | 40 e S 118 325 | 20 40) Straßburg i. E. E 21 829 |

95 294 | 60 42 866 84 571 | 60 909 562 36131 | 55 311 66 556 | 18 803 42 294 45 530 135 614 78 700 95 990 120 178 68 174 | 96 378 | 80 902 94 088 | 31 702 61 476 171 141 85 980 237 653 146 981 56 282 55 439 451 415 19 765 | 182 482 | 6 253 041 154 272 203 258 | : 60 491 105 058 23 549 40 362 48 568 147 080 744 383 40 139 872 23 924

A 3182 | 90 5 581 | 90 9 270 | 10

162 817 | 90 5 063 | 40 4488 | 10 4391 | 30 1 695 | 90 1457 | 30 3968 | 30 9 964 | 70 3035 | 70

14 216 | 60 5 100 | 80 6 300 | 20

10 176 | 9 350 | 20 8026 | 10 3708 | 30 7 053 | 30

29 829 | 90

18 208 |

16 520 | 40

12 636 | 50 95140 | 40

11112110

74 246 | 10 3318 |

40

90 60

| 10

9 | 10 [10

9 | 70 | 60

| 10

| 10

105 656 | 70 43 403 | 20 86 863 | 20

872 012 | 50 35 890 | 90 58 363 | 20 73 194 | 30 19 497 | 20 46 091 | 90 47 534 |

143 535 | 90 84 829 | 10 94 590 | 80

132 452 | 90 71 829 „| 10 99 896 | 90 82535 | 50 98 657 | 70 32 696 | 40 62 448 | 20

167 249 | 70 79 640 | 70

252 722 1. 40

154 834 | 58 671 | 80 53 360 | 90

441 248 | 19539 4-380

171750] 20

327 423 | 20

102 874 | 50

215 487 | 60 63 168 | 50

112 456 | 50 24 2738| 90 41 002 | 50 49 227 |

153 648 |

809 237 |

149 857 [7 22681'|

108 839 48 985 96 133

1 034 830 40 954 60 62 851

77 985

21 193

47 549

51 502

153 500

87 864 108 807 | 137 553

78 129

110072 |‘ 91 885 | 106 683 36 404 | 69 501 | f 197 079 | 97 8483 | 269 242 167 470 | 63 812 64 473 | 915 494 | 22 853 211617 | 290 042 173 664 | 233 842 | 68 813 | 6 121 080 | 6

27043 | 6

46 089 |

D TT5

167 061 | 862708 | 8 161/702 | 27183 |(

| 10

++++t+++T+F+++ 1 +++++++++++++++++++++++++++++

41) Meg 3 258 90 804 585 |

76 531 |

26 883

Summe [1 Il. Bayern é 111, Württemberg .

60 | 5611134 | 560 897 | 80 188 551

5 762 331 | + 653 386 | 40 555 261 | 2168 | 20 200 636 |

6415718 | ¿ 637 429 | 215 434

| Ueberhaupt 907 999 | 30

Berlin, im Dezember 1898.

| 6 360 583 |

7 268 582 | 6 518 229 |

Va EU S s Reichs-Schaßamts. ie

tEL:

Deutscher Reichstag. 4. Sißung vom 183. Dezember 1898, 1 Uhr.

Tagesordnung: Fortseßung der ersten Berathung des RNeichshaushalts-Etats und des Etats der Schuß- gebiete für 1899, sowie des Anleihe- und des Schulden- tilgungsgeseßes.

Abg. Bassermann (nl.): Die Ausführungen des Staats- sekretärs des Reichéamts des Fnnern haben gestern die innere Lage des Neichs als eine günstige dargelegt. Es war viel Wahres darin enthalten. Graf Posadowtky hat darauf hingewiesen, daß wir uns in einer Periode des Aufshwungs befiaden im Handel und in der Industcie. Ec hat ferner betont. daß in Deutschland ein so volles Maß der Arbeiterfürsorge stattfindet, wie in wenigen Ländern, und hat sich dagegen verwahrt, daß ein Stillstand in der Sozialpolitik eingetreten sei. Herr Richter hat von dem Ver- bindungsverbot für Vereine gesprohea. Wir haben nit das Ver- trauen, daß in Preußen eine darauf bezüglihe Vorlage zu stande kommt. Wir haben dahec unsern Antrag erneuert, das Ver- bindungsverbot vou Reichswegen aufzuheben. Daß ein Stiüstand in der Sozialpolitik eingetreten sei, nehmen „wir niht an, aber wir meinen, daß das Tempo in derselben ein zu langsames gewesen ist. Wir wünschen die Einrichtung eines Reichsarbeitsamts, welches die Sozialpolitik und die Arbeiterve1siherung weiter ausbilden joll. Dasselbe sollte programmatisch feststellen, wie mit der Entwicklung der Sozialpolitik vorwärtsgegangen werden soll. Die leßten Wahlen haben ejne. Vermehrung der Sozialdemokratie gebracht, wie nicht anders zu erwarten war. Es is irrthümlih, wenn man annimmt, daß die sozialdemokratische Bewegung ihren Höhepunkt erreicht hat ; es ist auch ein Irrthum, wenn man annimmt, daß man sie dur Polizeimaßregeln unterdrücken fann. Ob die Sozialdemokratie thren antimonarchischen Charakter ablegen wird, mag dahingestellt bleiben. Aber eine ganze Reihe von Leitsäßen is abgethan worden. Herr Auer hat sih lustig gemaht über die Katastrophentheorie und die ropbezeiungen im eigenen Lager von dem aroßen Z (fammenbruh und über die „guten Kerle, aber {lechten Propheten", welche ih mit solhen Prophezetungen beschäftigen. Am auffallendsten waren die Verhandlungen des foztaldemokratishen Parteitages über die Freihandels- oder Schußpolitik. Weni man den Schey dir nationalen Industriearbeit anerkennt, dann is es nur ein kleiner Schritt ium Schu der Landwirthschaft. Denn wir müssen es durchaus ablehnen, daß Deutschland lediglich ein Industtiestaat sei. Die B:elämpfun der Sozialdemokratie kann nur geshehen durch den usammenschluß aller Parteien, wofür wir bemerkenswerthe nfänge bei den legten Wahlen gesehen haben. Der Sozialdemokratie muß das Wasser abgegraben werden, indem man ihr flarmacht, daß ie Regieruna den Arbeitern ermöglicht, ein menshenwürdiges Vasein fi führen, Die Frage der Organisation der Arbeiter und Arbeitgeber

von meinem Fraktionsgenossen Herrn von Heyl bereits angeregt worden, Arbeiter und Arbeitgeber müssen in einer Organisation ver-

einigt werden, wie bei den gewerblihen Schiedsgerichten ; es muß nach der Einrichtung obligatorisher Einigungéämter für die Großindustrie gestcebt werden, nahdem für die Handwerker und ihre Gehilfen Organi- fationen geschaffen sind. Die Thronrede kündigt weitere Vorlagen zum Ausbau der fozialpolitishen Gesetzgebung an. Dazu gehört die Verbesserung der Invalideuversiherung. Wir müssen in dieser Baziehung zu einer organischen Verbesserung der gesammten Arbeiter- versiherung kommen; das Herausgreiren einzelner Punkte wird nur Stückwerk bleiben. Die Altersgrenze füc die Altersrente auf 65 Jahre herabzuseßen, is ron Herrn Bueck, dem Geschäftsführer des Zentralverbandes deutscher Jndufstrieller, vorgeschlagen worden ; der Gedanke einer Wittwen- und Waisenversorgung wird kaum noch lange zurüdgewiesea werden können; bei einzelnen Industriezweigen, namentlih bei den Seeleuten, is sie durhaus nothwendig. Die Kranken- und Invalidenfürsorge follte in engste Verbindung gebracht werden, fodaß die leßtere sich an die erstere fofort anschließt. Es sind auch Wünsche nah einem Reichs Wohnungsgeley laut ge- worden. Wir haben keine Veranlassung, uns dem Gedanken ablehnend gegenüberzustelea, Vorläufig wären die Wohnungs- verhältnisse dadurch zu verbessern, daß die JFnvalidenversicherungs- anftalten den Bau von gesunden Arbeiterwohnungen fördern. Bei dem Schuß der Handelsangestellten, welhe in der Thronrede an- gekündigt worden is, wäre auch die Frage d:8 Ladenschlusses und die Einrichtung kaufmännisher Schiedsgerichte zu erörtern. Daß die Mißstände in der Konfektionsindustrie beseitigt werden sollen, begrüßen wir wit Fcenden und zwar um so mehr, als die Frage von unserem Frafktionsgenossen von Heyl ebenfalls angeregt worden is, Ju Betreff des Schußes ber Arbeitswilligen erkennen wir die Noth- wendigkeit der Autrehterhaltung des Koalitionsrehts an; j-de An- tastung desfelben würde berectigte Erbitterung bei den Arbeitern hervorrufen. Eine berchtigte Erbitterung ist fogar in den Kreisen, welche sih der fozialdemokratischen Bewegung ferngehalten, vor» handen. Die Unternehmer machen von ih1em Koalitionsrechte in ausgiebigster Weise Gebrauch. Aber wir erkennen an, daß der Ginzelne gegen Terrorismus und Zwang geschüßt werden muß. Aber wir haben gefeßlihe Bestimmungen dafür im § 153 der Gewerbe- ordnung. Daß Ausschreitungen vorgekommen sind, wollen wir nicht bestreiten. Vielleicht hat die Rechtsprehung von den vorhandenen Strafbestimmungen nicht den hinreihenden Gebrau gemaht. Zur Einführung übe: flü fiyer und zur unnöthigen Verschärfung Ee Stra}bestimmungen werden wir die Hand nicht bieten. iht der Bolksvertcetung und der MWVegterung wird auf diesem Gebtet die voliste Gerechtigkeit sein, Wenn die in Aussicht gestellte Vorlage das Koalitionsrecht antastet, werden wir fie ab- lehnen. Das Gerücht, daß in Heidelberg die Nationalliberalen für die Vorlage sih begei\tert hätten, ist durchaus unwahr. Nedner spricht darauf über die Neuorganisation des Kanalamtes, liber die Ausgaben für die Weltausstellung in Paris, über die Ordnung der Fleischbe]chau und die Zurückdrängung der Seuchengefahr für den Viehbestand der deutschen Landwirthschaft und fährt dann fort : Ueber die Fleischnoth wird besser bei der in Ausficht stehenden Interpellation gesprochen, Im

zeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger

nationalen Interesse wäre es wünschenswerth, wenn die deutsche Landb- wirthschaft immer mehr das für den deutschen Konsum nothwendige leisch selbs produzieren würde. Die internationale Megetma der uckerprämien würde uns sehr sympathisch sein; es ift aber zu be- zweifeln, ob auf diesem Gebiete etwas erreiht werden wird. Die Ausführung des Handwerkergeseßes hat gezeigt, daß die Schwärmerei für die obligatorishen Innungen in den Handwerker- kreisen nicht sehr groß if, daß es gelungen ift, die Handwerker in anderer Weise für ihre Interessen mobil zu machen. Vie Gestaltung der Organifation vollzieht sih recht langsam und bureaufratisch. Die Besteuerung der Waarenhäufer wird nicht im Reiche, sondern ia den Einzelstaaten zu lösen sein. Der bayerische Landtag ist ja in dieser Frage vorangegangen und Preußen wird wohl nahfolgen. Auch der Schuy der Bauhandwerker if dringend nothwendig. Die lippische Frage untersteht zur Zeit der Beurtheilung des Bundesraths. Wir wünschens, daß die Entscheidung nah Recht und Gerechtigkeit gefällt wird. Wir halten es für bedauerlich, daß man mit dieser frage die öôffentlißhe Meinung so lange in Athem hält. er Antrag der freisinnigen Partei stellt sich“ auf den Standpunkt, daß der Bundesrath nit zuständig sei, und auf demselben Boten standen die gestrigen Auéführungen des Abg. Richter. Auf diesen Boden vermögen wir nit zu treten. Zuständig is der Bundesrath zweifellos, soweit er die Beurtheilung der Frage vorzunehmen hat, ob er zuständig ist. Hält er sich für zuständig, so muß er die Ent- scheidung der Sache selbs übernehmen; hält er sih nit für zu- ständig, fo hat er die Frage aufzuwerfen, wer dann zuftändi ift Dann tritt in der That die Fraze auf, ob nicht eine Reichsinftanz pothwendig ift für die Entscheidung derartiger Streitigkeiten zwishen den Fürstea, nicht zwishen en Bundesffaaten. Es wäre wünschenswerth, daß die anarhistishen Verbreten unterdrückt würden. Darüber follten alle Staaten sich vereinbaren. Wenn in der sozialdemofratischen Presse darauf hingewiesen wird, daß die anarchistishen Verbrehen den elenden wirtbschaftlichen Verhält- nissen entspringen, so ist das zum theil zutreffend. Es wirft aber dabei die planmäßige Aufheßung und maßlose Kritik gegen jede staatlihe Autorität mit. Wir gehen nicht so weit, wie die „Rheinish- Westfälische Arbeiter-Zeitung“, welche die Prügelstrafe empfahl. Man fönnte ja vielleihzt, wie in GEagland, auch bei uns einmal an die Prügelstrafe denken. Aber so weit find wir niht gekommen. Die Anarchistengefahr wir% durch eine energishe Polizei unterdrückt werden fönnen. Daß für die Gebaltserzöhungen 4 000 009 ausgeseßt find, entspriht dea Wünschen des Reichstages. Für die Postverwaltung sind mehrfahe Reformen angekündigt worden. Bezüglich des Poftcheck- verkehrs möchte ih abec davor warnen, denselben allzu bureaufratischzu ge- stalten. Bezüglih der Privatpostanstalten haben wir bereits unfere Meinung in der vorigen Sesfion dahin ausgefprohen, daß wir für die Austebhnung des Poftregals zu haken sind, wenn das Perfonal der Privatanstaltea angemessen entschädigt wird. Es wird von den ver- bündeten Regierungen eine allmählihe Vermehrung der Friedens- präsenzstärke vorbereitet. Es hat sich allerdings in der leßten Zeit nihts geändert. Aber die Forderung kommt nit un- erwartet, dean es hat wohl ntiemand geglaubt, daß nah Ablauf des Quinquennats alles beim Alten bleiben würde: Wie weit die einzelnen Anforderungen begründet sind, wird in der Kommission untersuht werden. Jn der Ovposittoné- prefse hat man sih augenscheinlich auf größere Forderungen gefaßt gemacht. Die Forderunaen halten fh durchaus innerbalb der Grenze der Leistungsfähigkeit. Gin Verständniß für ein starkes Heer if in weiten Volkskreifen vorhanden, und es gelingt jeßt weniger als früber. mit folchen Fragen das Bürgertbum zu erregen. Herr Richter meint, daß die Vorlage nur eine Etappe zu weiteren Forderungen fei. Aber der Reichétag hat ja später das Recht, sein Veto dagegen einzul-gen. Di? N-uorganifation der Feld-A-t:fler!e ift eine dringende Nethwendigkeiz. Es ist bemerkenswerth wean die Voclagen wegen der H-eresverstärkung einmal angenommen find, kaum noch ein Wort der Kritik seiten der Opposition laut wird; man acceptiert dann die Dinge, wie fie find. Die zweijährige Dienfizeit wird für Fußtruppen kaum wieder aufgehoben werden ?önnen. Für die Militärgerihisbarkeit ift die Einheit der Rechtsprehunz gefichert, das iit cin erfreulicher Fortschritt. Der Wunsch des Reichstages, daß für die Juavaliden und ihre Hinterbliebenen gesorgt werden môge, harrt noch seiner Ecfüllung. Der Spielerprozeß in Hannover hat wieder gezeigt, daß Mißstände vorhanden find, die nur den Kommandobehörden nit bekannt zu sein s{einen. Man follte doch dafür sorgen, taß fol&e Dinge nicht mehr vorkommen. Die Slagfertigkeit der Armee muß ja aufrecht erhalten werden, aber man sollte dech in Bezug auf die Penfionierung der Offiziere etwas weniger sharf vorgehen. Die Abrüftungskonferenz ift von der Opposition als ein Trick der russishen Diplomatie bezeichnet worden, um in parla- mentarish regierten Staaten die Zustimmung des Parlaments zu neuen Rüftungen zu erfhweren. Wir nehmen den Vorschlag des rufsishen Kaisers ganz ernsthaft, aber wir glauben, daß ih der praktischen Ausführung manthe Sthwierigkeiten entgegenstellen werden. Deshalb müssen wir unfere Rüstungen auf die Höbe bringen, welche dur die Gesammilage erfordert wird. Meduer empfiehlt die Forde» rungen für die Kolonien, fpeziel für den Eisenbahnbau ist Osfts Afrika, für Kiautshou und Hangkau. ‘Das neue Konsulat in Prag möchte Redner in ein General-Konsulat verwandelt sehen und für Oft-Afrika, Ost-Asien und Japan Handels«Attachés ernannt wiffen. Mit der auswärtigen Politik, fährt der Redner fort, ift die Frage der Ausweifung zufammengeworfen worden. Es kann darüber fein Zweifel fein, daß die Ausweisungen in erfter Reiße Landesfache find. aber die Politik des Deutschen Reichs kann dadur berübrt werden. Es muß dabe? mit Vorsicht vorgegangen werden, son mit Rücksicht auf die bestebenden Handelsbeziehungen. Nothwendig find die AuNweifungen, wo eine nationale Gefahr vorhanden ift und wo unberechtigte Agitationen sich geltend machen. Wir müssen uns gegen jede Einmischung des Auslandes wehren. Jch will weder loben noch tadeln; aber ih möchte bemerken, daß die Ausführun des Abg. Richter sich nicht mit den Ausführungen der deutschen Presse decken. Die Dänen haden die Mabnungen der preußischen Regierung nicht beahtet. Die preußische Regierung wird iur preußischen Landtag medi audreichende Auskunft geden. Die Thronrede betont die Aufrecht. erhaltung des Weltfriedens und die guten Beziebungen zu den aus wärtigen Mächten. Die Grundlage der Biümarck scheu Polit;k war der Dreibund; wir wünschen, daß derselbe aufreht erhalten wird. Die Vorgänge der legten Monate, der Sprachenftreit in Oesterreich bedrohen die Staatsetndeit Oesterreichs. Deutschfeindliche Elemente treten dort bedenklich in den Vordergrund. Der scharfe, heraus» fordernde Ton in der Rede des Me Minister-Präsidenten über die Audweifungen rechtfertigt fich uicht angesichts der daß wir uns jeder Einmischung in die iuneren Verhältuisse Oester» reihs enthalten haben, trop mancher Vorkommnisse, die deutshe nationale Juteresse betreffen. Dle Pr die Rede des Grafen Thun als deu Anfang zur Auflö) bundes. Wir wollen deu ODreibund erbalten wissen. uns nöthigenfalls au stark genug, auf eigenen Aesee zua ff o mehr, als darüber beute fein Zweifel mehr fein kaun, daß rieden wollen, daß wir nicht Streit hervorrufen wolles. W englischen Beziehungea si gebessezt baben, vertrag mit England noch nicht zu rungen des Staatssekretärs des Auswäs Übece Ÿ sehr hoffnungsfreudig gewirkt; sie haben gezeigt, de

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