1898 / 296 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 15 Dec 1898 18:00:01 GMT) scan diff

n Oriola,

ge roffen ‘und will am 16. Dezember nach Kapstadt in See

Bayern.

: Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Baden empfing teen, wie die „ala, Ztg.“ aus München meldet, den Staats-Minister des Königlichen Hauses und des Aeußern Dr. Freiherrn von Crailsheim sowie zahlreihe andere ersonen in Audienz. Um 12 Uhr begab sih Seine Königliche oheit nah dem Rathhause und von dort nah dem Wittels-

her Palais, wo bei Seiner Königlihen Hoheit dem Prinzen Ludwig ein Familiendejeuner staitfand, an . welhem auch Jhre Königlihen Hohciten der Prinz- # Regent, die Herzogin von Modena, der Prinz und die Prinzessin eopold sowie die anderen in München an- wesenden Königlihen Prinzen und Prinzessinnen theilnahmen. Nachmittags 3 Uhr fand in der Königlichen Residenz Hoftafel und Abends ein Poheres Fest bei dem badishen Gesandten D von Bodman statt. Um 12 Uhr Nachts erfolgte die Abreise des Großherzogs nah Stuttgart. Von einer offiziellen Verabschiedung __war der vorgerückten Stunde wegen Abstand genommen worden. Es waren daher nur der badische Gesandte Frei- herr von Bodman, der bayerishe Gesandte am badischen ofe Freiherr von der Pforten sowie die zum Ehren- dienst befohlenen De eneral-Lieutenant von Bomhard und Hauptmann Graf Montgelas, und die Mitglieder der Deputation des 8. Jufanterie-Regiments auf dem Zentral- Bahnhofe anwesend:

Württemberg.

Seine Majestät der BehA hat, wie der „St.-A. f. W.“ meldet, nachstehenden Allerhöchsten Erlaß an den Präsidenten n Dr. Freiherrn von Mittnacht gerichtet :

Mein lieber Präsident des Staats-Ministeriums, Staats-Minister Dr. Freiherr von Mittnacht !

__ Durch den Verlust Meiner vielgeliebten Mutter und dur den Hingang Meiner Tante bin Ih mit Meinem ganzen Hause in die tiefste Trauer versegt worden wenige Wochen erst, nachdem die Vermählung Meiner theuren Tochter und Meiner Nichte den Anlaß zu frohen Festen an Meinem Hofe gegeben hatte. Aus Tagen hoher Freude hat Gottes unerforshlicher Wille Mich jäh in eine Zeit \{merzli{hster Trauer hineingeführt. Hiebei sind Mir von allen Seiten Kund-

ebungen aufrichtiger Antheilnahme zugekommên, und manche treuen

efühle und Gesinnungen Jh weiß es sind unausgesprocen

geblieben. Es ist Mir daher Bedürfniß, Allen, die Meiner theil- nehmend gedaht haben, den wärmsten Dank auszusprechen.

Besonders wohlthuend waren Mir die Kundgebungen aus Unserem engeren Vaterlande, denn e find Mir ein Beweis dafür, daß wie Ich die Fürsorge für Mein geliebtes' Volk Mir zur ersten und beiligsten Aufgabe gemaht habe und sein Wohl und Wehe als das Meinige erachte, so auch dieses aufrihtigen und herzlihen Antheil nimmt an Freud und Leid in seinem Königshause. So is es von Alters her gewesen in Württembergischen Landen, und so möge es, will's Gott, au ferner bleiben. Dieses Bewußtsein is Mir eine Quelle reihen Trostes und wird Mir in dieser surmbewegten Zeit ftets neue Kraft verleihen, in dem von Gott Mir anvertrauten Berufe zu wirken zu Nuß und Frommen Meines getreuen Volkes.

Indem Ih Sie ersuche, dies zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, verbleibe JIch, Mein lieber Präsident des Staats - Ministeriums, Staats-Minister Dr. Freiherr von Mittnacht, unter der Versicherung Meiner wohlgeneigten Gesinnungen Ihr gnädiger Blo é

i elm.

Oldenburg. Seine Königliche Hoheit der Großherzog empfing gestern den preußischen Gesandten von Bülow, welcher sein Ab- berufungsshreiben überreichte.

Schwarzburg-Rudolstadt.

Jn der Sißung des Landtags vom 12. d. M. kam die Regierungsvorlage, betreffend die Einführung von Dienstalters- jagen für alle Beamten-Kategorien einshließlih der Gymnasials- ehrer, zur Verhandlung und fand mit einigen Abänderungen die Zustimmung des Landtags. Jn der Sißung vom 13. d. M. erfolgte sodann die Genehmigung des infolge der eingetretenen Géehaltsregulierung für das Jahr 1899 aufgestellten Nachtrags um Staatshaushalts:-Etat der Finanzperiode 1897/99, worauf er Landtag im Auftrage Seiner Durchlaucht des Fürsten von dem Staats-Minister von Star geschlossen wurde.

Oesterreich-Ungarn.

Das österreihishe Abgeordnetenhaus hielt gestern nur eine Abendsizung. Der dg. Türk-richtete die Anfrage an den Präsidenten, wie es mit der Beantwortung der Jnter-

ellation Hochenburger, betreffend 26 Postulate der Czechen, ur den Minister-Präsidenten stehe, und meinte, es scheine, der Minister-Prasident wolle diese Jnterpellation ganz ignorierèn. Der Präsident erwiderte, ihm sei von unp 26 Postulaten nichts békannt; er werde übrigens diese Anfrage dem Minister- Pergelt zur Kenntniß bringen. Die Abgg. Funke und

ergelt interpellierten wegen der Verfügung der Prager

olizei-Direktion, durch welche den farbentragenden Studenten verboten wird, in größerer Anzahl als zu dreien auf öffent- liher Straße zu erscheinen. Das » ias seßte sodann die Spezialdebatte über das Lokalbahngesey fort. Die Vorlage wurde unverändert angenommen und der Kaiserlihen Ver- ordnung, betreffend den Bau der Eisenbahn Gabela—Bocche di Cattaro, die verfassungsmäßige Genehmigung ertheilt.

Großbritannien und Frland.

Die Me des von der britishen Behörde in Wei- Hai-Wei zu bildenden chinesischen Regiment s sind, wie das „Reuter she Bureau“ meldet, gestern von London nah Wei-Hai-Wei abgereist. Das Regiment in Stärke von 1000 Mann wird in der Provinz Schantung angeworben und soll den Namen „Erstes chinesishes Regiment“ tragen.

Frankreich.

Die amerikanischen und ps die spanischen Mit- glieder der Friedenskommission statteten, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Vormittag dem Präsidenten Faure und darauf dem Minister des Aeußern Delcassé Besuche ab, um den- selben ihren Dank für die ihnen zu theil gewordene Aufnahme und für die Förderung Matten; welche sie in der Erfüllung ihrer dgs pet gefunden hätten.

: Der Mertons of vernahm auch gestern noch den General Boisdeffre und hatte ferner den Genekal. Gonse und

Kommandant: Korvetten-Kapitän

m 14. Dezembér in Loanda ein- j n Der Ministerrath nahm, nah einer Meldung des „W.

den Hauptmann Coignet vorgeladen.

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T. B.“ aus Madrid, gestern von dem Wortlaut des Friedens- vertrages Kenntniß. Er wird Montero Nios über die Form befragen, welche man gewählt habe, um den Vertrag gleich- zeitig in Spanien und den Vereinigten Staaten zu veröffent- lichen. Der Minister für die Kolonien theilte mit, daß zahlreiche Bewohner der Philippinen aus Furcht infolge der Verzögerung der Freilassung der spanischen Gefangenen in die Heimath zurückzukehren wünschten.

K Schweiz.

“Die Bundesversammlung hat den bisherigen Vize- Präsidenten Müller- Bern (radikal) zum A me denten für 1899 und Hauser- Zürich (radikal) zum Vize- Präsidenten gewählt.

Türkei.

Wie das Wiener „Telegr.- Korresp. - Bureau“ aus Kon- stantinopel meldet, hat der Minister der öffentlichen Arbeiten Mahmud Pascha die Direktion der orientalischen Eisenbahnen davon in Kenntniß gesegt, daß der Großvezir im Einvernehmen mit dem türkishen Kommissar in Sofia die Ablassung eines Sonderzuges nach San Stefano nicht für zrveckmäßig erachtet habe. Die Eisenbahngesellschaft sei deshalb aufgefordert worden, den Veranstaltern der Einweihungsfeier der Gedenkkirche keinen Zug zu bewilligen.

In Konstantinopel eingegangenen Nachrichten aus Kreta zufolge hat der Admiralitätsrath beschlossen, dem Prinzen Georg vorzuschlagen, 13 vom internationalen Kriegsgericht zum Tode Verurth-ilte zu Freiheitsstrafen zu be- gnadigen. Die Admirale werden Krcta am 21. d. M. verlassen.

Numänien.

Der Senat hat, wie „W. T. B.“ meldet, getern mit 75 gegen 6 Stimmen den als Antwort auf die Thronrede festgeseßten Adreßentwurf angenommen.

Bulgarien.

Jn der gestrigen g der Sobranje verlangte, dem „W. L. B.“ zufolge, der Kriegs-Minister die Ermächtigung zur gerichtlichen Verfolgung des radoslawistishen Deputirten Kraeß wegen Jnsultierung der Ehre der Armee und wegen des Vorgehens gegen die militärishe Disziplin an öffent- lichen Orten. Der Finanz-Minister unterbreitete den Entwurf einer Vorlage, betreffend die Zession des Be- triebes der - beiden zwishen Philippopel und Belowa und zwishen Jamboli und Nova - Zagora gelegenen Eisenbahnstrecken, welhe bisher durch die Eisenbahn- betricbsgesellshaft der orientalischen Eisenbahn betrieben worden waren, an den bulgarishen Staat. Die Sobranje wählte sodann neun Deputirte als Delegirte zu der am 18. Dezember statifindenden feierlihen Einweihung der zu Ehren der im russisch-türkischen Kriege im Jahre 1877 gefallenen russischen Offiziere und Soldaten errichteten Gedenkkirhe in San Stefano.

Schweden und Norwegen.

Nachdem die Mitglieder des norwegischen Staats- rathes am Sonnabend dem: König ees davon ab- geräthen hatten, die Sanktionierung der Beschlüsse des Storthings in der Flaggenfrage zu verweigern, weil dadurch eine Mißstimmung erzeugt werden würde, die zu vermeiden höchst wünschenswerth dei, erklärte, wie „Rißau’'s Bureau“ aus Christiania meldet, der König: Er könne diescs ihm zum ‘dritten Male vorgelegte Geseh nicht sanktionieren. Er finde, daß er offen darlegen müsse, auf welhen Gründen sein Beschluß beruhe. Das jeßige Unions- zeichen in der s{hwedishen und der norwegishen Flagge sei im ersten Regierungsjahre seines Vaters eingeführt und vom norwegishen Volke mit Jubel aufgenommen worden. Seitdem sei die mit dem Unionszeichen versehene norwegische Flagge mit Ehren über alle Ozeane getragen worden. Er könne also feinen Grund zu einer Veränderung finden. die, wie er wisse, bei eixer großen Anzahl patriotischer norwegisher Bürger Trauer verursachen werde. Wenn Schweden fünftig das Zeichen der Union in der Flagge führe, während es in der norwegischen Beberoliggge abgeschafft werde, so werde das gemeinsame Zeichen der Ebenbürtigkeit vermißt werden, und hieraus könne eine unrichtige und für Norwegen chädlihe Auffassung von der gegenscitigen Stellung beider Reiche entstehen. Darin liege bereits Grund genug für ihn, als König des Landes, dem Geseße seine Zustimmung niht zu ertheilen, obwohl ihm der Artikel 79 in dem Grundgeseß nicht das Recht ebe, die Bekanntmachung des Gesetzes zu hindern. Er fasse jeine Ausführungen dahin zusammen, daß er den Storthing- eshluß vom 17. v. M. nicht sanktionieren werde, wenn der- selbe auch nach Artikel 79 als Geseg bekannt gegeben werde.

Amerika.

Aus Washington wird dem „W. T. B.“ berichtet, daß es das Nepräsentantenhaus gestern mit 104 gegen 101 Stimmen abgelehnt habe, die Einwanderungsbill in Er- wägung zu ziehen, welche von dem Senator Lodge im Senat ein- gebraht und von diesem in der vergangenen Session an- genommen worden war.

Der Voranschlag für das Budget von 1899/1900, welcher der mexikanishen Deputirtenkammer gestern vor- gelegt wurde, seht, dem „W. T. B.“ zufolge, die Einnahmen auf 54 913 000, die Ausgaben auf 54 886 000 an, sieht also einen Ueberschuß von 27000 Pesos vor, obgleich das Budget das vorjährige um 228214 000 Pesos Über- schreitet. Das Gleichgewicht i} ohne neue Auflagen hergestellt. Veranschlagt sind die gesammten Actie auf 24192000 Pesos, darunter die Einfuhrzölle auf 21 800000, die Ausfuhrzölle auf 1221000 Pesos. Die inneren Einnahmen in der Regie des Bundes- staats betragen 23883000, davon als Ergebniß der Stempelabgaben 22411 000 gegen 20 Millionen im Vorjahre. Die inneren Abgaben in der R des Föderaldistrikis sind auf 2931 000 veranshlagk® Die offentlihen Dienste, sowie Einnahmen aus verschiedenen kleinen Einnahmequellen betragen 3907 000. Der Dienst für die äußere Schuld erfordert, zum Wechselkurse von 23 d berehnet, 14 965 000. Das Leere Budget für 1897/98 ergiebt einen Uebershuß von 933 esos. Die Ausgaben betrugen 51 815 000, die Einnahmen 52 698 000 Pesos.

Asien. | Die. Aufständischen auf den Philippinen anishen

sich, wie das „Reuter'she Bureau“ erfährt, - die spanischen

Jn--einqa udillgei Weldiramm hat ber Eoend „n elnem amtlichen Telegramm hat der Gean Südafrikanischen Republik Leyds der egierung N mitgetheilt, daß die E ihm wegen neuerlichen Auftretens seines Halsleidens untersagt häiten, seine Absicht, demnächst ur Ueberreichung seines Beglaubigungsschreibens nah St etersburg zu fahren, auszuführen. - Die gestern bereits mitgetheilte Nachricht von der Nieder- meßelung von vier Belgiern am oberen Congo findet, wie „W. T. B.“ meldet, dur den gestern früh in Brüssel ein- getroffenen Bericht des Vize-Gouverneurs FUchSs ihre Bestäti- qung. Die Agenten Badard und Gyssels wurden im Anfang des Oktober in Dundu Sana von dem Stamme derx Budja überrasht. Die beiden Weißen und 30 Soldaten welche sie begleiteten, wurden getödtet. Eine Abtheilung von 40 Schwarzen, welche nach dem Thatorte entsandt und von den Weißen Ceulemans und Kessels befehligt war wurde ebenfalls überrasht und niedergemacht. h

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sizung des Neichs- tages befindet sih in der Ersten Beilage x 9

Jn der heutigen (6.) Sigung des Reichstages welher der Staa!ssekretär des Mia Staats - Ministe Dr. Graf von Posadowsky, der Kriegs-Minister, General- Lieutenant von Goßler, ver Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats-Minister von Bülow, der Staatssekretär des Reichs-Marineamts, Staats-Minister, Kontre-Admiral Tirpig und der Staatssekretär des Reichs - Schaßamts, Wirkliche Geheime Rath Dr. Freiherr von Thielmann beiwohnten, wurden zunächst shleunige Anträge der Abgg. Agster (od) und Genossen wegen Einstellung der gegen die bgg. Stadthagen, Thiele, Schmidt N Bueb, Schmidt (Aschersleben) und Molkenbuhr \{webenden Strafverfahren für die Dauer der Session ohne Debatte an- “Die Denkschrift über die A führung der \

le Venlschrist über die Ausführung der seit dem Jahre 1875 erlassenen Anleihegeseße wird in climoliant Be- rathung ohne Debatte erledigt.

Jn erster Berathung werden ferner ohne Debatte der Rechnungskommission überwiesen: die Uebersichten der Rei h s- ausgaben und -Einnahmen für 1896/97 und 1897/98, die allgemeine Rehnung über denRNeihshaushalts- Etats für 1894/95, ferner die Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben der Schußgebiete für 1895/96, 1896/97 und 1897/98, sowie die Rehnung der Kasse der Ober-Rechnun gs- kammer für 1896/97. -

Bei der Berathung des Berichts der Reihs-Sculden- fommission vom 29. April 1898 macht der

__ Abg. Gamp (Rp )) darauf aufmerksam, daß sowohl bei der Firma Bleichröder wie bei der Dresdner Bank erhebliche Beträge angelegt feien, ohne Angabe zu welhem Zinsfuß. Er könne daher aus dem Bericht nicht entnehmen, ob die Reichs-Schuldenkommission bei der Anlegung dieser Gelder entsprehend den augenblicklichen Zins- verhältnifsen die Interessen des Reichs genügend wahrgenommen habe. Er hoffe, daß die Rehnungskommission si damit befafen und dem Reichstag Bericht darüber erstatten werde.

Unter - Staatssekretär im Reichs -Schaßamt Aschenborn er- widert, daß die Reichs - Finanzverwaliung keinen Einfluß auf die Anlegung der Gelder habe. Durch Gesetz sei vorgeschrieben, daß der Bundestath dicjenigen Bankstellen bezeichne, bei denen Gelder vorübergehend angelegt werden follen, Die Reichs - Schuldenkommission habe jedenfalls nach dieser Vorschrift die Gelder angelegt. Es werde zunächst immer bei den Bankhäusern angefragt, ob und unter welchen Umständen sie bereit feien, solche übe: flüssigen Bestände nugbar zu machen. Es handele si aber nicht um dauernde Anlagen, fondern nur um vorübergehend disponible Bestände.

Der Bericht wird ebenfalls der Rechnungskommission überwiesen.

Darauf wird die erste Berathung des Reihshaushalts- Etats für 1899, des Etats der Schußgebiete und des Anleihe- und Schuldentilgungsgeseßes fortgeseßt.

Das Wort nimmt zuerst der. Abg. Bebel (Soz.), dessen Rede bei Schluß des Blattes noch fortdauerte.

Nr. 50 der „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Ge- fundheits8amts*" vom 14, Dezember hat folgenden Inhalt : Gesund- heitsftand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitweilige ea aTegern gegen Pest. Geseßgebung u. #. w. (Deutsches Reich.) etall- pfeifen. (Preußen.) Canbgelane der Mineralsäuren. (Regie- rungsbezirk Liegniß.) Schweineseuchen. (Neg.-Bez. Magdeburg.) Viehmärkte. ( raunshweig.) Hebammen- Instruktion. ek Kanton Genf.) Schulhygiene. (Zürich.) Metgereien. (Vereinigte Staaten von Amerika.) Nahrungémittel. Gang der Thierseucen. Rot im Deutschen Reiche, 1897. Thierseuhen in den Nieder- landen, 3. Vierteljahr. Desgl. in Schweden, 1896, Zeitweilige Mau eege gegen Thierseuhen. (Sachsen, Baden, Oesterreich, Dänemark)

erhandlungen von C Körperschaften, Vereinen, Kon- gressen u. . w. (Bayern.) Maul- und Klauenfeuche 2c. Schweiz.)

cheimmittelunwesen. Vermischtes. (Deutshes Reich.) Abführung von Schmußstoffen. (Preußen, Düsseldorf.) Nahrungsmittel- Unterfuhungsanftalt, 1897/98. (Frankreih. Seine-Departement.) Gejundheitsrath, 1897. (Ohio.) Nahrungsmittel. Wechentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Ein- wohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Er- krankungen in Krankenhäusern deutsher Großstädte. Desgl. in deutshen Stadt- und Landbezirken. Witterung.

Nr. 42 des „Gisenbahn-Verordnungsblatt3“, heraus- gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 8. Dezember, at [olgenden Inhalt: Staatsvertrag zwishen Preußen und Braun- chweig wegen Herstellung einer Eisenbahn von Wernigerode über

lankenburg nach Quedlinburg mit einer Abzweigung von Blanken: burg nah Thale, vom 15./16. Juni 1898, Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 30. November 1898, betr. körperliche Ls der höheren technishen Beamten; vom 30. November 1898, . betr. Bezeihnung der vierahsigen Plattformwagén mit 13 m langer Plattform; vom 1. Dezember 1898, betr. Verrechnung der durch die Vollstrekung von Haftstrafen entstehenden Koften; vom 2. Dezember 1898, betr. Genehmigung: von Kleinbahnen; vom 3. De- ¿ember 1898, betr. tehnische Fahshulen. Na(hrichten.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung. Mit den Arbeitérn der Seidenstofffabrik von Englaender in Krefeld if, wie „W. T. B.“ meldet, gestern dur Zugeständniß einer Lohnerhöhung eine Einigung erzielt worden, sodaß heute die

Gefangenen auszuliefern, und: verlangen für dieselben ein Löse- von: 209 Millionen Dollars. chs | N |

Arbeit in allen Fabriken wieder aufgenommen werden sollte.

in Berlin wurde am Dienstag Abend in einer großen“ BersBrlung der Bätcker esellen (val, Nr. 267 d. BL), ¡ra Voss Zta.“ zufolge, beschlossen, die den Meistern und Unternehmern {hon gestellte Forderung eines Mindestlohns von 18 4 auf 21 „(« u erhöhen. n den anderen Forderungen: Abschaffung von Rost und Wohnung / beim Meister und s des Arbeits- nachweises dur eine gemishte Kommission, soll trop ‘der ablchnenden Haltung der Jnnungen festgehalten werden. An ‘demselben Tage fanden, wie die „D. W.* und andere hiesize Blätter berichten, zwei öffentlihe Versarnmlungen der Droshken- kutsher statt, in welchen die Weiterführung des Ausstandes (val. Nr. 287 d. Bl.) beschlossen wurde. Vielfah sollen die uhrherren bereits die erstrebte Grundtaxe von 1,50 4 bewilligt aben, während auf anderen Höfen, wo diese Forderung urlickgewiesen worden fei, das Fuhrgeschäft angeblih ganz oder theil- Lise ruhe. P e E eia va, E Le e legen von einem Fuhrherrn anlä er Lohnforderung ( - r würden, die übrigen Kutscher desselben Geschäfts fich solidarisch zu erklären und die Arbeit einzustellen hätten.

Bautwwvesen.

n dem Wettbewerb um ‘den Entwurf eines Bebauungs- t für den westlihen Theil von Schöneberg, den der Berliner Architektenverein unter seinen Mitgliedern veranstaltet hatte, fonnte, dem „Centralbl. d. Bauverw.“ zufolge, ein erster Preis nicht ertheilt werden. Zwei zweite Fieie von je 300 4 erhielten die Ent- würfe des Intendantur- und Bauraths a. D. Doebber und des Re- gierungs-Baumeisters Preller; 200 #4 werden an die Stadt Schöne-

irückgezahlt. O Preisbewerbung für ein den deutschen Einheits- bestrebungen in der Zeit von 1815 bis 1864 gewidmetes Denkmal in Frankfurt a. M. find die ausgeseßten vier gleihen Preise er- theilt worden an die Herren Architekt Friß Hessemer und Bildhauer Hugo Kaufmann aus Frankfurt a. M., z. Z. in München, Architekt Paul Pfann in Vünchen und Bildhauer Professor Aug. Varnesi in Frankfurt a. M., Architekt Prof-s\or Manchot und Bildhauer Pro- fessor Aug. Varnesi in Frankfurt a. M., Bildhauer F. Hausmann und Architekt Klaus Mehs in Frankfurt a. M. Der Entwurf der erstgenannten beiden Künstler wurde zur Ausführung empfohlen.

Literatur.

Das kleine Buch von der Marine. Ein Handbuch alles Wissenswerthen über die deutshe Flotte, nebst vergleihender Darstellung der Seestreitkräfte des Auslandes. Von Georg Neudeck, Kai’erlihem Marine-Schiffsbaumeister, und Dr, Heinrih Schröder, Lehrer an der Kaiferlihen Dekoffiziershule zu Kiel. Mit einer Karte und 644 Abbildungen. Kiel und Leipzig, Verlag“ von Lipsius u. Tischer, 1899, Preis, elegant gebunden, 2 4 Es fehlte bisher an einem Handbuch, das über alle Verhältnisse der Marine Ge- s{ichte, Organisation, Personal und Laufbahnen, Uniformen, Dienst, Schiffe 2c. kurz und leihtfaßlich unterrichtet. Diese Lücke soll das vorliegende kleine Buh ausfüllen. Wie es im Vorwort heißt, will das Buch: 1) allen Deutschen, die ein Interesse für die deutshe Marine besizen, in knapper aber gemeinfaßlicher Form Auskunft geben über alles, was ein Late zu wissen wünscht, und der oft erstaunlihen Unkenntniß in Marine-Angelegenheiten

entgegenarbeiten; vor allem au 2) alle jungen Deutschen, die Lust haben, dem Vaterland in der Marine ihre Dienste zu weihen, aufklären über das, was man bei ihrem Eintritt und nah diesem von ihnen verlangt und wozu sie es bei treuer Pflichterfüllung bringen können ; N Allen, die Angehörige in der deutshen Kriegsmarine haben, er- zählen, wie es bei derselben aussieht und wie es dort hergeht ; 4) Allen, die in der Marine gedient haben, ein Andenken an ihre Dienstzeit sein ; 5) allen Mannschaften, die noch jeßt in der Marine stehen, als eine Ergänzung ihres Instruktionsbuches dienen ; 6) allen Offizieren und Beamten der Marine ein bequemes Nahschlagebuch sein für manches, was sie sonst aus vielen, niht immer leiht zugänglihen Büchern und Zeitschriften sih zusammensuchen müßten. Dieses Programm zu ver- wirklichen, haben, wie eine Prüfung des kleinen Marinebuchs ergiebt, die Verfasser sih nah jeder Richtung redlih bemüht; ihre Darstellun ift klar und allgemein verständlih und überall, wo erforderli, dur

zahlreiche, gute instruktive Abbildungen erläutert, sodaß au der Laie sh leiht und schnell daraus über alles, was zur Marine gehört, unterrihten kann. Der Preis für das nah Art eines Taschenbuchs A gebundene, gefällig ausgestattete Werkchen ift ein sehr mäßiger.

„Veber den hohen Bergen“, Bauerngeshihten von Bijörnstjerne Björnson. Zwei Bände. Verlag von Fr. Wilh. Grunow, Leipzig. Schön gebunden, Preis 10 A Des norwegischen Dichters Meisternovellen werden hier in einer neuen Ausgabe dem deutschen Leserkreise dargeboten. Die in einém Vorwort ausgesprochene Absicht des Verlegers er habe eine Vebersezung \chaffen wollen, welhe fich dem Original mög- lihst treu anpasse und doch fließend und ungezwungen in der Sprache sei is durch dieses Buh sehr glücklich erfüllt worden. Frau Mathilde Mann hat die nappheit und Gedrungenbeit des Urtextes mit großem Geschick nachgebildet, ohne dem Ausdruck ursprünglihec Empfindung Bas anzuthun. Die Verdeutshung der Verse, mit denen die Bauerngeshichten reich ge- {chmüdt find, hat Herr Georg Wusimann übernommen und dabei

orm und Ausdruck des Vorbildes mit feinem Gefühl au in der

eberseßung gewahrt. So is auch dem deutschen Leser die Freude gewonnen, ih an den frischen Gestalten nordisher Mädchen und Burschen Björnfson?s zu erquicken, deren Wortkargheit und Schwer- fälliakeit der Rede doch ein inniges Gefühl, eine reine Empfindung deutlich erkennen lassen, wie ein leichter Nebelflor die strahlende Sonne. Dabet ist auc in der deutshen Uebertragung die herzhafte Stimmung und die markige Gesinnung glücklih getroffen, welhe aus dem werk- thätigen Leben dièfes stillen, ernsten, stammverwandten Bauernvolks, das fest in seinem ureigenen Boden wurzelt, dem Beobachter entgegen- weht. Die beiden Bände enthalten sechs größere und eine Anzahl kleinerer Erzählungen, jede in ihrer Eigenart vortrefflich dargestellt, zumeist au) knapp und gedrungen im Aufbau, zuweilen durh reiches Episodenwerk, wie im „Fischermädchen“, vielseitig ausgebaut, sodaß alle geistigen Strömungen des Volkslebens in ihnen Gestalt gewinnen. So werden sicherlih der träumerishe „Arne“ und die sanfte „Synnöve Solbakken“, der „Fröhlihe Bursh“ und das „Fishermädchen“ in dieser Neugestaltung neue Freunde gewinnen, welhe mit Spannung ba E ren lauschen werden, die zu ihnen herüberwehen von den

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Der Hofprediger Ihrer Durchlaucht. Erzählung aus der Reformationszeit Mecklenburgs von E. von Malyahn. Verlag von Fr. Bahn în Schwerin i. M. Die Verfasserin hat mit diesem Buche eine neue, auf geschichtlihen Grundlagen beruhende fregidlung geschaffen, welhe fast in dem gleihea Maße wie ihre früher besprohene Erzählung „Ilfabe" von poetishem Geiste durhweht is. Manche romantishen Episoden sind sehr ge- (hi t erfunden und fesseln die Aufmerksamkeit des Lesers, ohne sein Bueisse für den Hauptgang der Laudlung ermatten zu lassen, Die Erzählung beginnt im Anfan es sechzehnten

ahrhunderts und tellt das Werden und Wachsen des lutherischen laubens in den medlenburgischen Landen dar. Herzog Albrecht der chône hatte die junge Markgräfin Anna von Brandenburg um das ahr 1524 beimgeführt, und ibe eistliher Beistand, der junge Propst einrich Möllens, der beim Hofprediger Ihrer ¡ährlauht ¿ anau Lnge f i derb Hauptheld der Er- 7 aber neben m e ge / teristisch gezeichnet, das Edelfräulein Roswith von Bülow, die Tochter des Herzoglichen Raths, deren Schicksal mit dem des Hofpredigers, der sie a attin heimführt, aufs engste- verknüpft wird. Die e i E ung j es al lebens i und Z Lebend a Hofe L evendig ge “die'Erzählung im Ganzen s

aleih als ein interessantes Kulturbild darstellt.

olke nur der

l \{charf und charak-

und Lübecks Vergangenheit von M. Rüdiger. Verlag von Bahn in Schwerin i. M. Pr. geb. 2,50 A In dem Bändchen, welches die \chriftstellerisch bewährte Verfasserin hier der reiferen Jugend darbietet, finden sich vier Erzählungen: Der Kinder- bishof, Von Einem, den fein Schwur gereute, Werner von Calven, Johann Kleye. Es ist {wer zu sagen, welhe von den vier Erzählungen die beste ist, denn fie sind alle ge hr moralischer Gehalt hat wohl etwas Herbes, aber überall i der erziehliche Sinn der Fabel leiht erkennbar. Ueberall zeiat sich auch die Kraft freier Charakteriftik, ob es sich nun um die Zeihnung von Kinder- und Jünglingsgestalten oder um die von frommen Frauen und ernsten Männern handelt. Das Büchlein kann als Weihnachtsgabe für denk- reife Junafrauen und Jünglinge wobl empfohlen werden.

Die beliebte, von S. SHÿottländer in Breslau verlegte Novellenbibliothek „Unterwegs und Daheim* ist um drei weitere interessante Bändchen bereichert worden. Unter dem Titel „Allegro ma non troppo“ hat Lothar Shmidt eine- Anzahl gewandt geschriebenec Skizzen vereinigt, zumeist satirisch beleuhtete Bilder aus dem modernen Leben, manhe in einer seinen Pointe gipfelnd, manche lediglih eine scharfe Momentaufnahme cines Stücks aus dem Leben bietend, ohne an ein Problem zu rühren. Neben den satirishen und humoristishen Skizzen finden st|{ch auch ein paar, in denen ein voller, zu Herzen gehender Stimmungsaccord an- geshlagen wird. Dietrich Theden erzählt zwei Ge- \hihten von „Frauenliebe“. In der einen, „Jm Kampf mit dem Grabe“, steht die Gestalt einer Todten, in der anderen, „Die rothen Schuhe“, die, wie der Titel andeutet, an ein Andersen’ {hes Märchen anknüpft, eine alte Schuld dem Glück der Liebenden im Wege; die erstere ist eine sorgfältig ausgeführte Novelle, der ein wirk- liher Vorgang zu Grunde liegen foll, mit glücklihem Ausgange, die andere, ein troß s\fizzenhafter Darstellung niht minder eindrucksvolles Nachtstück mit tragishem Ende. Um Frauenliebe handelt es si auh in der ansprehenden Erzählung „Maienfrost“ von H. Dehmke, die, in der Verherrlihung und Belohnung treuer Liebe gipfelnd, durch ihren Vorwurf und die sittliße Tendenz gefühlvolle, ideal angelegte Gemüther wohl befriedigen wird. Auf diese gefällig ausgestattete Kollektion, die sich auch wegen ihres bequemen, shmalen, infolge der kurzen Zeilen beim Lesen das Auge niht ermüdenden Pormas und des großen, weiten Drucks empfiehlt, sei noch einmal

esonders aufmerksam gemachl, da sich die eleganten blauen Leinwand- Bändchen (Pr. je 1 X) au zu Festgeshenken eignen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Das Erlöschen der Maul- und Klauenseuche is dem Kaiserlihen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Viehhofe zu Metz am 13. Dezember, der Ausbruch der Maul- und Klauen- seuhe vom Viehmarkte zu Krefeld an demselben Tage.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den Beröffentlihungen des Kaiserlihen Gesundheitsamts“ Nr. 50 vom 14. Dezember 1898.)

Pet.

British-Ostindien. Einer Mittheilung vom 15. November 1898 zufolge sind aus der Stadt Madras 5 eingeschleppte Pesifälle gemeldet worden.

gypten. Der aus Bombay kommende englishe Dampfer eCaledonia“ hatte im Augenblick der Abreise von dort einen kranken eingeborenen Matrosen ausgeschift, welcher zwei Tage später als von der Peft ergriffen erkannt wurde. Das Schiff traf am 27. No- vember in Suez ein. Bei der ärztlichen Untersuhung daselbst wurde festgestellt, daß ein Mann der eingeborenen ritten: g alle Kraukheitszeihen der Pest aufwies und ein anderer der Seuche verdächtig erschien; beide wurden an den Mosesquellen isoltert. Außerdem wurden von der Schiffsmannschaft zwei Mann bei den Mosesquellen ausgeshifft, weil sie mit den Kranken in Berührung gekommen waren. Acht für Egypten bestimmte Passagiere wurden in M Le A AR oon bis Ablauf der vorgeschriebenen 10 Tage zurück- ehalten. s Madagaskar. Laut Mittheilung vom 30. November ift in Tamatave die P eft festgestellt.

Gelbfieber.

In Washington (Columbia) kam am 18. November ein Todesfall an Gelbfieber vor. Jn Navanna gelangten in der Zeit vom 11. bis 17. November 6, in Vera Cruz vom 28. Oktober bis 10. November 19 Todesfälle zur Meldung. In_Rio de Janeiro wurden in der Zeit vom 24. September bis 7, Oktober 15 Todesfälle an access0. pernicioso und 9 an Gelbfieber festgestellt.

Seit Ende Oktober ift in der mexikanischen, nahe der Grenze von Texas gelegenen Stadt Monterey Gelbfieber aufgetreten. Vom 24. Oktober bis 10, November sind 53 Personen der Krankheit er-

legen. Verschiedene Krankheiten.

Pocken: Antwerpen 3, Madrid 5, Moskau 6, Warschau 3 Todesfälle; Antwerpen (Krankenhäuser) 10, Paris 2, St. Peters- burg 21, Warschau (Krankenhäuser) 7 Erkrankungen; Geo ne: Edinburg 2 Todesfälle; Edinburg 7, St. Petersburg 2, Warschau (Krankenhäuser) 5 Erkrankungen; Keuchhusten: Reg.-Bez. Schleswig 83, Nürnberg 57, Hamburg 54 Erkrankungen ; Influenza: Braunschweig 2, London 14, Moskau 6, St. Petersburg 7 Todesfälle; Lungenentzündung: Reg.-Bez. Schleswig 52 Erkrankungen ; Milzbrand: Moskau 1 Todesfall; Neg.-Bez. Minden 1 Erkrankung; Trihinose: Reg.-Bez. Posen 2 Grkrankungen; Varizellen: Wien 85 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutshen Berichtsorte 1886/95: 1,15 0/0): in Hagen Er- krankungen kamen vor in Berlin 43, in den Reg.-Bez. Aachen 117, Arnsberg 159, L 10, Düsseldorf 150, Posen 294, Sigmaringen 207, Stade 111, Triec 294, in Lübeck 118, Amsterdam 173, Buktapest 758, Christiania 25, Edinburg 171, Kopenbagen 129, St. Peteréburg 69, Pcag 36, Wien 222 desgl. an Scharlach (1886/95: 0,91 9%): in Altendorf, Halle, Schöneberg Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 40, Breslau 37, in den Reg.-Bez. Arn3berg 98, Düsseldorf 92, in Hams- burg 27, Budapest 51, Edinburg 56, Kopenhagen 79, London (Kranken- häuser) 264, Paris 66, St. Petersburg 46, Wien 34 desgl. an Diphtherie und Croup (1886/95: 4,27 9/9): in Beuthen, M.-Gladbach, Königshütte Erkrankungen kamen zur Anzeige in Berlin 122, in den Beg.-Bez. Arnsberg 94, Düsseldorf 92, in München 37, Nürnberg 21, Hamburg %, Butapest 30, Kopenhagen 35, London (Krankenhäuser) 168, Paris 43, St. Petersburg 112, Stockholm 81, Wien 59 desgl. an Unterleibstyphus: in N 29, London (Krankenhäuser) 47, Paris 33, St. Peters- urg 10%.

Zur Perm der Maul- und Klauenseuche, sowie der Tuberkulose unter den Hausthtieren.

Der bayerische Landwirth\chaftsrath hat am 5. November

d. J. hinsihtlich der Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche, sowie

der Tuberkulose unter den L auf Antrag des Referenten

König folgende Beschlüsse gefaßt : i q Til un b ube und Klauenseuche der Hausthiere: 1) Die Königliche Staatsre ierung zu Ane im Bundesrathe „dahin p wirken, daß im nächsten Meichs, at die Position für wi entli Erforschung der Maul- und Klauen})euhe auf 100 000 4 erhöht wird. 2) Der Werth der Impfung geaen die Maul- und Klauenseuche ist ct CLABOR Ec Dire bee vinide Bea, Die Send L fo wo nt diese der einzige 0, die en eresdias die Könlaliie Stanis

t be hen zu lernen. Es wird daher an s

f M Aus freien Reichsfstädten rat aus Gamturgs { e Les. Stncis auf Srsad für

laffen,“ ihren Viehbeftand amtlich impfen

fung zu Verluft gegangen sind. - Die "ften e re i a Ohrmusceln amtlich unverlö]chlich zu bezeihnen. 3) Durchseuhte Thiere find eine gewisse Zeit immun, doch ift nicht erforsht, auf wie lange. Dies kann nur rasch und zuglei dur die drosie raxis festgestellt werden. Die Feststellung der Dauer des mums der Jmmunität is aber die einzig sichere Grundlage für spätere geseßlißhe Maßnahmen. Es follen daher sämmtliche geimpften e ebenso g S M C P E De eihnung na ahr onat un m der Impfung un On det Genesung ín den Ohren amtlich unverls\{chlich bezeichnek werden. 4) Der Handel mit in den Ohren amtlich als genesen bes zeichneten Thieren is drei Wochen nah der leßten Erkrankung derx Thiere eines Gehöfts und nahdem die Stallungen 14 Tage naÿ der A 6 Erkrankung desinfiziert wurden, allgemein fret * zu geben. Händler haben Buch zu führen über Herkunft der bezeichneten Thiere und dürfen, so lange die Seuche in einer Gegend, nur mit gesundeten- und amtlich gezeihneten Thieren Handel treiben. 5) Es wird an. die hohe Staatsregierung die Bitte gestellt, daß probeweise mit amtlich als genesen bezeihneten Thieren die lande3üblidhen Märkte abgehalten werden dürfen. 6) Daß die \taatlihe Entschädi- ung des gemeinen Werthes von an Maul- und Klauenseuche ge- ip Thieren eingeführt werde. 7) An die Königliche Staats- regierung die Bitte zu rihten, die an der thierärztlißen Hochschule bestehende Seuchenversuhs\tation mit reichlichen Mitteln auszustatten. 8) Daß in allen Kreisen des Königreichs, baldmöglichst aber in einigen Kreisen mit entwickeltem Handel mindestens zwei bis drei Impfärzte angestellt werden, welche die geimpften und die an der Seuche ge- nesenen Thiere amtlih bezeihnen und den Handel mit denselben über- wachen. A Tilgung der Maul- und Klauenseuhe und der Tuberkulose der Hausthiere. Es set an das Königliche Staats-Ministerium des Innern das Ersuchen zu stellen: „Es möchte alsbald und jährlich eine Anzahl zu amtlicher Thätigkeit dnrch die L qualifi;ierter Thierärzte an das Kaiserliche Gesundheitsamt zu Berlin und an die Veteriolt: und Landwirthschaftshohschule zu Kopenhagen entsendet, beziehungsweise zum Besuch dieser Institute mit Stipendien bedacht werden, damit bayerischen Thierärzten die S geboten ift, sowohl über das entworfene Impfverfahren gegen Maul- und Klauen- seuhe, wie über die in Dänemark an der Hand der Tuberkulinprobe unternommenen Tuberkulosetilgung fih eingehend zu informieren“.

Verdingungen im Auslande.

Norwegen.

4. Januar, 7 Uhr Nachmittags. Staatsbahn - Verwaltung in Christiania: Lieferung von folgenden Telegraphen- und Telephon- Material: 7000 kg Telegravhendraht Nr. 8, 7000 kg Telegraphen- draht ‘Nr. 11, 3500 Stück Isolatorenhalter Nr. 1, 2500 Stüeck Jsolatorenhalter Nr. 2, 3500 Stück Jfolatoren Nr. S 500 Stück Eingangsisolatoren Nr. 2, 500 Stück Stangen- dedel, 800 Stück Gläser für Leclanhé-Elemente, gewöhn- lihe, 200 Stück Gläser für Leclanché - Elemente, kleine, 1200 Stück Thonzellen, 1000 Stück Kohlenplatten, 10 000 Zinkstäbe, 2200 Kohlenklammern, 500 kg Salmiak, 2000 m ifolierter Kupfer- draht für Eingangsleitungen, 2000 m ifsolierter Kupferdraht für innere Leitungen, 1000 Zinkzylinder. Angebote in geshlofsenem Brief- ums{hlag mit der Aufschrift: „Telegraf- og Telefonmateriel“ werden im Epxpeditionsbureau der Verwaltung der Staatsbahnen in Christiania, Jernbanetorvet 8/9, R, Bedingungen im Bureau des Telegraphen-Inspektors, Oftbahnstation in Christiania.

Verkehrs-Anstalten.

Laut Telegramm aus Köln (Rhein) hat die zweite englische Post über Ostende vom 14. d. M. in Köln den Anschluß an Zug 31 nah Berlin über Hildesheim nicht er- reiht. Grund: Zugverspätung in England.

Paris, 15. Dezember. (W. T. B.) Das „Journal officiel“ veröffeniliht ein Dekret E eines provisorischen Ab- kommens zwishen Deutschland und Frankreih über die Speisung des Rhein - Marne - Kanals.

St. Petersburg, 14 Dezember. (W. T. B.) Auf der

Newa ift bet 7 Grad e Eisgang.

Bremen, 14. Dezember. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Wittekind“, n. d. La Plata best., 13. Dez. Las Palmas pass. „Preußen“ 13. Dez. Reise v. Genua n. Ost-Asien fortges. „Karlsruhe“ 13. Dez. v. New York in Bremerhaven angek. „Ems“, v. New York kommend, 13. Dez. in Ponta Delaada angek. „Willehad“, v. Baltimore kommend, 13. Dez. Dover pass. „Pfalz“ 13. Dez. v. La Plata in Vigo angek. und hat am felben Tage Reise n. Bremen fortges. „Saale“ 13. Dez. v. New York n. Bremen abgeg. „Lahn“ 14. Dez. Reise von Southampton n. Bremen ortgeseßzt,

! gele Dezember. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Wartburg“, v. Brasilien kommend, 13. Dez. Vliffingen pass. „Preußen“, n. Ost-Asien best., 14. Dez. in Neapel angek. „Willehad“, v. Baltimore kommend, 14. Dez. a. d. Wefer angek. „Lahn“, v. New York kommend, 14. Dez. Dover pa. „Kaiser Wil- helm der Große* 14. Dez. Reise v. Southampton n. Cherbourg fortges. „Trier“, n. Brasilien bestimmt, 14. Dez. in Antwerpen an- ekommen.

/ London, 14. Dezember. (W. T. B.) Union-Linie. Dampfer Mexican* gestern auf Heimreise in Madeira angek. „Arab“ beute aaf Ausreise v. Madeira abaegangen.

Rotterdam, 14. Dezember. (W. T. B.) Holland-Amerika- Linie. Dampfer „Amsterdam“ v. Amsterdam gestern Vorm. in New York, „Maasdam®“ v. New York heute Nachm. in Rotterdam an-

gekommen.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause wird am morgigen Geburtstage Beethoven's „Fidelio* in folgender Besetzung Mas: Leonore:

äulei iedler ; lorestan: Herr ylva; on : Per d E Ha Herr Mödlinger; Marzelline: ulein mann.

ietrih ; Jacquino : Herr Philipp; Don Fernando: Herr Ba Zu Anfang wird die „Leonoren"-Vuve Kapell+

Ms e d) rture Nr. 3 gespielt. meister Dr. dirigiert. Im Könt Iden Sau pt eT baute gelangt morgen das Lustspiel „Dr. Klaus“ von Adolf LArronge in nachstehender Be» egung zur D IEyeung: Griesinger: Herr Emil Thomas; Joktt räulein von Mayburg; Dr. Klaus: Herr Keßler; Marie: Fräulein bid; Emma: räulein Sperr; Max von Boden: Herr Prritlian, Seel Herr Leder) Marine: Cos D uguste : Fräulein nger; Fra : z Anna: rau Conrad; Behrmann: Heine. "Als bowsky gastiert Herr F ius Deppe vom Stadttheater in F NT do m Mittwoch, den 21. d. M., findet der fün mpdonie-

Abend der Königlihen Kapelle under Davüllmeiten ein» artner?'s E . Zu Gehör gelingen nur Werke von

ethoven. Als Solift tritt B aus London auf, ane pes Ho R spielen d. 9 Ubr öffentliche B robe

an elben Tage, Mitta . Billets Preise von 2 und 1 K sind bei Bote u. Bock k : E S

regierung die Bitte gestellt, Besiger bedrohter Stallungen zu ver-

t F ubermärden in fünf Bil - u E um gen Scene adt an Sonntag Nahmittag (23 Uhr) | r