1829 / 3 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

“Hingegen immer mehr zu.

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'neuen Kriegsvorfällen bei Varna. Die Türken sollen die dortigen Russischen Positionen angegriffen haben, dabei aber der neue Groß- Vezier gettes worden seyn u. \. w. Alles dieses bedarf indessen sehr der Bestätigung.“ :

Aus Bucharest vom 9. Dec. wird (ebenfalls in der Allgem. Zeit.) gemeldet: „Die aus Bulgarien über die Donau zurückgekehrten Truppen- haben nun insgesammt Win- ‘terquartiere bezogen. Die Seuche hat seit mehreren Tagen weniger Opfer gekostet; die Theurung der Lebensmittel nimmt

Nachrichten aus Griechenland,

Die Bie Biene enthält folgende Nachrichten aus Aegina vom 21. Oct. : „Gestern war der Jahrestag der für Griechenland auf immer unvergeßlichen Schlacht von Navarin. Man könnte sagen, das Schicksal Griechenlands sey noch an die jährlihe Wiederkehr dieses Tages geknüpft denn die lebten Privat - Correspondenzen aus Messenien melden, daß- die Französischen Truppen sich gestern ein- schiffen sollten, um nah Attifa zu gehen. Da ‘die Fort- schritte der Civilisation Griechenlands unzertrennlich sind von seiner politischen Existenz und seiner Freiheit, so möchte es nicht unpassend seyn, zu bemerken, daß gestern auch in Aegina der Grundstein einer Kirche, die den Namen des Erldsers Führen wird, gelegt ist. Diese Kirche wird im Junern der

koßen Anstalt für Unterhalt und Erziehung der Waisen des Vaterlands erbaut werden. Der erste Stein wurde von dem -Bischof von Aegina, Hydra und Poros, Gerasimus, gelegt, der ihn mit mehreren anderen Prälaten “einsegnete. Der außerordentliche Regierungs - Commissair des Departe- ments, der General Kolokotroni, ‘der provisorische Gouver- neur von - Aegina, die Demogeronten von Aegina und JIpsara , viele andere Beamte und eine große Menge Volks wohnten der Feierlichkeit bei. Jedermann war von Erfkeunt- ‘lichkeit gegen die Wohlthäter durchdrungen, welche durch ihre Spenden zur Errichtung dieser Anstalten beigetragen haben,

«deren Bestimmung es ijt, der Unwissenheit und dem wmora- |

lischen Verderben die Kinder Derer zu entreißen, welche Märtyrer für die Wiedergeburt Griechenlands geworden sind.‘

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

Pbiladélphia, 1. Decbr. Der Partheienfampf um die bevorstehende Präsidentenwahl ist jeßt: vorüber, und General Jackson hat den Sieg davon getragen. Er war ursprünglich Advocat in Tennessee, dann zu ver- chiedenen Zeiten Senator im Congreß,“ und bekleidete wäh- rend dem, wie solches hier in der Regel geschiehet , mehrere Officiergradeé in der Miliz; wo er Gelegenheit hatte, sich in den fleinen Gefechten mit den Jndianern auszuzeichnen. Er war eine Zeitlang selbst Richter, und verließ einst am .Ge- richtstage seinen Richterstuhl, um einen ganz verzweifelten Verbrecher mit eigner Hand zu arretiren, an den sich niemand anders wagen wollte. Im Jahre 1813 ernannte ihn Präsident Madisson plôblich zumGeneral in der Armee und übertrug ihm das Commando imSüden mit der Vertheidigung von New-Orleans. Hier erfocht er den entscheidenden Sieg am 8. Januar 1815. Im Jahre 1820 zeichnete er sich in den kleinen Gefechten mit den Siminolen Jndianern in Alabama aus, und nahm den Spaniern Pensecola und Mobild. Er wurde zwar die- serhalb vor den Congreß unter Anklage gestellt, vom damali- gen Staats-Secretair Herrn Adams aber erfolgreich verthei- digt. Herr Jacfson wurde damals von Neuem Senator,

zog sich aber im Jahre 1824, wo er für die Präsidentur die"|

Mehrheit im Volke bereits hatte, und nur im Congresse sei- nem Nebenbuhler unterlag, auch aus dem Senate zurück, und lebte seitdem in der größten Zurückgezogenheit auf seiner Plantage bei Nashville in Kentucki.

M e-x t-f-o.

Nord - Amerikanische Zeitungen bestätigen die (ge- stern aus Londoner Blättern mitgetheilten) Nachrichten von der Uebergabe des Forts Perote an die Regierungs-Truppen. Bereits zwei Tage vor diesem Ereignisse (am 27. Oct.) hatte eine Abtheilung der Leßtern auch Tehuacau beseßt; Santa Ana war auf der Flucht nach -Oojaca begriffen. Die neuesten Nachrichten aus Veracruz (heißt es in obge-

gedahten Blättern), ergeben, daß die Empörung & Ana’s unterdrückt ist; die allgemeine Stirnmung hat sehr lebhaft gegen dieselbe ausgesprochen, und kein J dunm von Rang hat daran Theil genommen, außer Statthalter von Mexico, Zavala, welcher sich verborgen als die Befehle zu seiner Verhaftung gegebén wurden, den Kämpfen zwischen den Rebellen und den-siè verf den Negierungs-Truppen ist nur wenig Blut geflossen. . Der Londoner Herald giebt als Auszug aus einem Y

ap ffdeta

Allgemeine

Prcußishe Staats-Zeitung.

aus Mex ifo Folgendes; „Obgleich die folgenreichen Sti gen, welche in den leßten zwei Jahren in diesem Lande getreten sind, oder sein gegenwärtiger politischer Zustan! Fortschritte der Bergwerks-Speculationen aufhalten, ‘so spricht diejes doch gerade den Absichten der Eigenthümer ma Minen, Diese Leute (da ihre Minen jeßt vom Unterz gerettet sind und einträglich zu werden beginnen) be sich auf jede Weise, dem Fortgänge der Arbeiten Hinde in den Weg zu legen, indem sie glguben, daß die neu fommenen in Folge dieses oder jenes Uinstandes sich gez gen sehen werden, ihr Unternehmen aufzugeben und Land zu “verlassen, Die eingebornen Bergwerks -Beay welche die erfolgreichen Bemühmigen der Bergleute Agenten aus England mit Eifersucht betrachten, und neuen Einrichtungen und Ersparnisse, welche in Folge Erschdpfung des Kapitals der Gesellschaft nothwendig ge den sind, mißbilligen, nähren die alten Vorurtheile der beitsleute gegen Fremde und reizen sie an, auf Engl Rechnung nur für sehr hohen Lohn zu arbeiten. “Die Y leute verachten natürlich diesen guten Rath nicht, beso da die Engländer in diesen Districten für sehr reich und schwenderisch gehalten werden.“/

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Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

; Bekanntmachung

en der von Sr, Majestät dem Könige Allergnädigst an- eordneten Anstellung von General -Superintendenten. Jn Erwartung-segensreichen Erfolgs haben Seine Ma- ât der König aus huldvoller Fürsorge für das Wohl der ¡ngelishen Kirche und um ihren innigeren und festeren (ammenhang zu befördern, unter dem 7. Februar 1828, Anstellung von Generxal-Superintendenten,- wie sie bereits einigen Provinzen bestehen, für alle Gebiets - Theile der pnarchie anzubefehlen und mittelst Allerhöchster Bestim- g vom 29. August 1828 die für die amtlihe Stellung

heháltlih ihrer Abänderung nah Zeit und Erfahrung, ergnädigst zu genehmigen geruhet. Die einzelnen Ernen- igen werden demnächst in dèn dffentlihen Blättern be- nt gemacht werden. _ u Berlin, den 28. December 1828. : - Ninisterium der Geistlicheu-,- Unterrichts- und Medicinal- A Aar 04 __ Angelegenheiten. :

(géz,) von Altenstein.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 2. Jan, - Jm Schauspielhause: Das Kätl von Heilbronn, großes Ritter-Schauspiel in 5 Abtheilut nebst einem Vorspiele in 41 Aufzug, genannt; Das hein Gericht, von H. v. Kleist, für die Bühne bearbeitet Holbein, i

Ju Potsdam: Die Brüder Philibert,- Lustspiel Abtheilungen, nach dem Französischen, von C. Blum. H auf: Das Zauberwäldchen, mythologi|ch-komishes Divei! ment in 1 Aufzug, vom Königl. Balletmeister Titus,

Sonnabend, 3, Jan. Im Schauspielhause: Alh Dürer in Venedig, metrishes Schauspiel in 1 Aft, vo!1 v. Schenk. Hierauf: Allegro aus einem Concerte Flôte, componirt von Berbiguier, vorgetragen von H Herrmann Schmidt, Schüler des Königl. Kammermy Herrn Gabrielsfy. Dann: Variationen für die Flöte, ponirt von Drouet, vorgetragen von Hr. H. Schmidt. | Christinen’s Liebe und Entsagung, Drama in 2 Abth g As dem Französischen: La Reine de seize ans, Ih. Hell.

Angekommen: Der General-Major Beier, Juspec- ¿r der- Remonte, von Havelberg. *

2 e itu ngs- Nachrichten. Mud

_NacHrichten vom Kriegs-Schauplaße. Die St. Petersburgische Zeitung enthält folgende chrichten von den- activèn Truppen des abgesonderten Kau- sischen Corps:

DE S Paßkewitsch-Erivanski hat nachstehenden Be- ht erhalten : G |

Die Angriffe der. Türken auf unser Detaschement im \chalif von Bajazed dauern noch fort. j p. Einin Pascha von Musch, Anführers der Truppen, die en mißlungenen Anfall auf das Detaschement des General- dajors , Fürsten Tschawtschawadse, gemacht hatten , langte M bedeutender Heereshaufen mit einigen Kanonen aus Er- um an. Der Fürst, der hievon zeitig Kunde bekam und für unvorsichtig hielt, in feiner dermaligen Stellung einen uen ‘Angriff des an Kräften \o überlegenen Feindes abzu- krten, verließ am 28. Oct. (9. Nov.) das Dorf Patnos, 1 sich zwischen Topxach-Kale und Diadin zu lagern. Beim smarsche aus Patnos nahm der Fürst Tschawtschawadse () Armenische Familien der dortigen Einwohner mit, weil dringend um die Erlaubniß baten, sich unfern Kriegern schließen zu dürfen. Sobald der Feind diese Bewegung sers Detaschements vernommen hatte, beseßte und ver- innte er das Dorf Patnos, und mit Tages-Anbruch atta- è die Reiterei der Kurden, über 1000 Mann stark, unsern

Königsstädtsches Theater. Freitag, 2. Jan. Zum Erstenmale wiederholt : Auge der Liebe. Lustspiel. in 5 Akten und einem WVorss von Karl Jmmermann. Neu von dem Verfässer zur 2 stellung eingerichtet. "Die zur Handlung gehörige My von ‘C. Blum.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 27, Dee. i Oesterr. 58 Metalliq. 923, Loose zu 109 Fl. 192. Pi Oblig. 376. Russ: Engl. Anl. 863.

Paris, 24. Dee. L / ?procentige Rente 73 Fx. 909 Cent. Sprocentige 106 Fr. 79

VV ien, 27... Dee.

5pCt. Metall. 953. Bank-Actien 10993.

htrab, jedoch erfolglos, und wurde vielmehr in die Flucht

Neueste Börsen-Nachrichten.

Oesterr 55 Metallig. 9577.

| _Franffurt a. M., 29. Dec. tial- Obligat. 1242. - Alles Geld.

—_—— ——.

Gedruckt hci A. W. Hayn.

rieben, Bald darauf kamen derselbén noch 2000 Deli- aschen ‘zu Hülfe und die Angriffe erneuerten si{ch, wurden et von dem Nachtrab, der aus 2 Compagnieen des 41sten Jä- r-Regimentes und zwei Compagnieen des Jnfanterie-Regi- entes Koslow mit 4 Kanonen der 20sten Artillerie-Brigade d l A A b Lt ARELOS mußte das u a ; | ement fast bei jeder Werst Halt machen, um an der Ar-

Redacteur John, Mitredacteur C o! lerie und der Bagage auszubessern, wo bei dem abscheuli- en Wege, die der röômende Regen noch mehr verdorben

Bank-Actien 1318. Loose zu 100 Fl. 15732.

Wirksamkeit derselben in Antrag gebrachten Grundsäße, '

Berlin, Sonnabend den zte Januar

L

Zür Verstärkung

{ Türken im

1829.

hatte, beständig etwas entzwei brach. Bei dem Dorfe leiman-Kumbes , 19 Werst von Patnos, - machte der Feind, der bis auf 4000 Mann herangewachsen war, einen heftigen Anfall; doch auch dieser Versuch wurde durch die Arriere- Garde und zwei Compagnieen des Jnufanterie - Regimentes Sewastopol, die sie unterstüßten, glüeElih zurückgeschlagen. Hiernach sezte unser Detaschement, ohne weiter vom Feinde beunruhigt zu werden, seinen Weg fort und langte am 31. Oct.

(12. irie in dem “Dorfe Karaklis an, das an der Heer-

straße zwischen Diadin und Toprach- Kale liegt. Jn dem Gefechte am 29sten verlor der Feind 200 Mann, und wir p 19 theils getödtete, theils verwundete Soldaten. Die zuleßt gemeldete Bewegung des General-Majors Bergmann trug auch hier zum Gelingen der Operationën* unseres Ba- jazedschen Ditasilienicues viel bei, da der Feind dadurch ge- zwungen war, den größten Theil seiner Truppen dem Karsi- schen Detaschement éentgegenzustellen, und also nicht seine ge-

"sammte Kraft gegen den Fürsten Tscharotschäwadse anwen-

den konnte.

Auf diese Weise werden durch einen vorsihtigen Vér- theidigungs - Krieg während der Winterzeit die Anfälle der aschalif von Bajazed abgewehrt, ganz in der Nähe “von Erzerum, dem Mittelpunkte aller Hauptkräfte der Asiatischen Türkei. Die übrigen Pläße hier, die sih den Russischen Waffen unterworfen haben, werden, in ungeskdr- ter Ruhe, von den ihnen vorgeseßten Obern verwältet , die durch pünktliche Befolgung? der ihnen ertheilten Vorschrif- ten dahin gelangt sind, daß das Volk, das ein unbegränz- tes Vertrauen für die Russische Regierung zetgt, bis zu die- sem. Augenblick in vollkommènem Gehorfam beharrt. Um

1 allen Versuchen des Feindes zuvorzukommen, seßt. man ihm

úberall eine rastlose Wachsamkeit und alle nur möglichen Vorsichts - Maaßregeln ‘entgegen. Uebrigèns - nimmt die Strenge des Winters ftufenweise zu, bésonders auf den Höhen -der Paschaliks- von Kars und Achalzih, und wird, allem Anscheine nah, uns gegen wichtige Unternehmungen von Seiten der Türken für lange Zeit sicher stellen.

| s Rußland.

St. Petersburg, 23. Dec. Am 18ten d. M. nach dem Gottesdienste hatten folgende diplömatische P sat: die Ehre, ZJhren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin -vor- geftellt zu werden : .der Niederländische außerordentliche Ge- sandte und bevollmächtigte Minister, Baron von Heckeeren, welcher von seiner Reise - nach den Niederlanden hierher zu- rückgefchrt ist; Herr O’Sullivan de Graß, Secretair bei dieser Legation; der Königl. Préußische Geschäftsträger, Herx von Küster, welcher diesen Hof verläßt; der Königl. Preußische „Kammerherr und Lieutenant, Graf von Galen, welcher bis zur Ankunft des Gesandten die Functionen eines Geschäftsträgers am hiesigen Hofe bekleiden wird ; der Spa- nische Legations-Secretair, Herr von Jabat, und Herr’ von Campuzano, welcher bei derselben Legation attachirt ist; der zweite Königl. Französische Legations - Secretair , Herr von Lagréné; Herr Watts , Legations-Secretair der Nord-Ame- rifanischen Freistaaten; und der Baron von Massenbach, Königl. Würtembergischer Garde: Officier. Der Graf von Fiß-James, Officier in Französischen Diensten und bei der Gesandtschaft attachirt, hatte die Ehre, Jhrer Maj. der Kai- serin vorgestellt zu -werden.

Se. Maj. der Kaiser haben mittelst Tagesbefehls vom 18tén d. M. 9 General-Majors zu General-Lieutenants und 17 Obersten zu General-Majors zu befördern geruhet.

Folgendes ist das Rescript, mittelst dessen Se. Maj. der Kaiser dem Wirklichen Geheimenrath Fürsten Galibin (wie bereits gemeldet worden) den St. Andreas-Orden zu ver- leihen gernza haben :

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Fürst Alexander Nikolajewitsch! Seit den ersten Tagen

Meiner Regierung habe Jch Sie fast unausgeseßt in schwies