1829 / 29 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 20 Jan 1829 18:00:01 GMT) scan diff

wicfelung von solchem Gase. Ferner giebt ersteres nur 81 pCt. der Licht -Juúitensitäct, wen1 das lebtere 100 gewährte, abgesehen davon, daß der größ:re Gehalt an fohlensaurem Gase die Helligkeit auch noch um etwas vermindern mag. Das in ersterem enthaltene Pho 3phorwasser toff.Gas dagegen bedingt wohl, daß die Flamme, obschon matter, doch weißer erscheint, als die des gewöhnlichen Beleuchtungs -Gases aus Steinkohlen. Verbrennt das a'1s Excrementen bereitete Gas

vollständig, so fann eben so wenig ein úblér Geruch verspürt

werden, als bei_ dem andern; bleibt jedoch etwas darin un- verbrannt, so stinft es gleich jenem.

Wenn aber die Rede davon ist, Gas- Apparate, in denen dergleihen Gas bereitet wird, in. Privathäusern anzulegen, so verdienen folgende Umstände Erwägung. Erstens ist es eine ekelhafte Sache, in Privathäusern die fraglichen Abgänge zu sammeln, zu trocknen und zur Destilla- tion vorzubereiten, ganz abgesehen von der. Frage: ob auch die täglichen Produkte sämmtlicher Einwohner eines Hauses an solcher Materie hinreichend seyn dürften, um die gehdrige Beleuchtung zu bedingen. Und schwerlich würden sich überall in Privat ; Häusern Leute ‘finden, welche fich zu einem so s{ mubigen Geschäfte hergeben möchten. Zwar beabsichtigt der hiestze Urheber dieser Gas-Bereitungs-Methode, Latrinen cinzuführen, um die Excremente von Urin gesondert zu er- halten, aber dessen ungeachtet. müssen dieselben immer noch {arf getrocknet werden. Daß durch einen kräftigen Luftzug die übeliriehenden Dämpfe beim Abdampfen fortgetricben werden können, beweiset die, zur Gewinnung des Gases aus Excrementen, hier bestehende Einrichtung. Dennnoch aber _ riecht- man. immer. während der Operation ein we- nig. _Unvêrmeidlih aber ist der üble Geruch im Juy- nern bei .dem Füllen der Abdampfungs - Geräthe in den Ge- bäuden, der. im. günstigsten Falle durch das Zugrohr (den Schörnstein) in dieStraßen der Stadt geführt, und bei trü- bem. Wetter niedergeschlagen wird. Es ist “sogar versichert worden, dus der úble Geruch der Erleuchtungs-Einrihtung in deren Nähe auf der Straße mehrfach bemerkt wokden sey.

Zweitens erscheint es durchaus nicht rathsam, in einem Pri-.

vat - Hause einen oder wohl mehrere Apparate für einzelne Bewohner: mit Gasometern anlegen zu lassen, wenn nicht

eine unterrichtete, ausmerksame Person das Ganze leitet. |

Beispiele, daß Gasometer Explosionen erzeugt haben, sind bereits im Großen und Kleinen vorgekommen, und“ zwar, wenn sich das Gas mit atmosphärischer Luft mengte, und' ein breanbarer Körper genähert wurde. Deshalb würde auch selbst dann, wenn man von den polizeilihen Bedenken ab- strahiren wollte, die der projectirten Gas. Bereitung aus Ex- crementen entgegenstehen, und wenn man sonach die Errich- tung eines solchen Gas - Apparats von Polizei wegen gestat- ten möchte, eine vdllige Jsolirung des Gasometers, na- mentlih vom Feuerheerde, durchaus nothwendig erscheinen.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 28. Jan. Im Schauspielhause, zum Etsten- male: Der Stern von Sevilla, Schauspiel in N orf gen, nach dem gleichnamigen Schauspiele des Lopez de Vega,

carbeitet von J. C. Baron von Zedlik.

Donnerstag, 29. Jan. Jm Schauspielhause: Ludwig XI. in Peronne, historish-romantisches Schauspiel in 5 Ab- che gen nach Walter Scott's Roman vom Freiherrn v, Aussenberg.

Freitag, 30. Jan. Jm Opernhaust: 1) Jntroduction und Variationen über ein Deut\ches Thema von Haydn, für

Amitl. Fonds-

die Harfe componirt und ausgeführt von Dlle. B erste Harfenspielerin Sr.* Majestät des Königs von reih. D Väeiättonen über: Ne eor Þin non compoónirt und vorgetragen von Derselben: schöne Müllerin, komische Oper- in'2 Aftèn,/ von Im Schauspielhause: Les acleurs francais neur de donneér, pour le premier début de

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‘teur ‘comique dúù théâtrè francais de Londres: j |

de naissance, comédie 1 aéte et en prose; par y 2) La première représentation de: L’Artiste, vande 1 acte, par Mr. Mr. Scribe et Perlet, (Mr, Alix V le rôle de PArtiste.) 3) le comédien d’Etlampes J ville comique en 1 acte. (Mr. Alix remplira ley Comédien.) = z

Königsstädtsches Theater. Mittwoch, 28. Jan. Torwaldo und Dorlisf4 Donnerstag, 29. Jan. Doctor Johannes Fi wunderthätige Magus des Nordens, 4

Berllnat Ba rae. Den 27, Jan. 1829.

. Königsbge. u: Elbinger

und Geld-Cours-Zettel, (Preufl TZ/ I Brief Ge “—TZATR

22 j 921 f{Pomm. Pfandbr. L 1034 (1024 {Kur-u. Neum. do.| 4 {10 1027-1023 ISchlesische - do. i 992 TPomin. Dom. do: E 917 Mark. do. do. 915 | 915 fOsipr. do. do. 1017 1017 JRückst. C. dKmk 1005 f 997 f do. do. d.Nmk. j Á prag d. Kmk.

St.- Schuld - Sch.! Pr. Eugl- Anl. 418 Pyr: Engl, Ant. 22 Bo.Ob.incl Liu. B Kurm. Ob. ro.1. C. Neum.Int.Sch.do. Berlin. Stadt-Ohb.!

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Wechsel- und Geld-Cours. (Berlin, den 27. Jan.)

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Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 22, Jan. Oesterr. 58 Meialliq. 9?5.. Bank -Acuch- 1335. Par Loose zu 100 Fl. 197. Buss. Engl. Anl. 863.

Neueste Börsen-Nachrichten.

i Frankfurt a. M., 24. tig. Obligationen 123.

Paris, 20. Jan.

Jan. 32 Rente 74 Fr. 65 Cent.

Oesterr. 53 Metallig.. 965. 52 Rente 108 Fr. 45 Cent.

Bank-Actien 1334. Loose zu 100 Fl. 162.

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Gedrucft bei A. W. Hayn,

Redacteur J 0b #, Mitredacteur C0

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mtlihe Nachrichten. Front ves TF4 Ôs.

es Königs Majestät haben dem General-Staabs-Arzt ttner das Prâdicat als Geheimer HOber-Medicinal- llergnädigst beizulegen, und das desfallsige Patent für n Allerhöchsteigenhändig zu vollziehen geruhet.

e, Majestät der König haben dem Stabs-Arzt Pr. ¿im vom medicinisch-chirurgischen Friedrich-Wilhelms- t das Allgemeine Ehrenzeichen erster Klasse zu verlei- het. Í :

ie Königliche Majestät haben den Ober - Präsidial- ir Borstel zu Potsdam zum Hofrath zu ernennen, 3 darúber ausgefertigte Patent AllerhöchstSelbst zu en geruhet. ; j i : eine Majestät der König haben dem Messerschmidt ih Sessous das Prâdikat eines Hof - Messer- s beizulegen geruhet.

bgereist: Se. Excellenz der Erb-Hofrichter und Erb- ofmeister von Schlesien , Kammerherr, Graf. von gotsch, nach Breslau. :

rchgereis:- Der Kaiserlich Russische General-Con- London, Benckhausen, als Co wier von London d, nach St.- Petersburg. /

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Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

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aris, 21. Jan. Gestern legte der Herzog von Rohan, hof von Besançon, den Úblichen Eid in die Hände des ab. Se. Majestät arbeiteten deinnächst hinter einan- den Ministern der Justiz, des Krieges und der geist- Angelegénheiten. : er König hat in Bezug auf den heutigen Sterbetag s XVI. das nachstehende Schreiben an sämmtliche dfe und Bischöfe erlassen: „Mein Herr Bischof, bei nähßerung' des traurigen Tages, an welchem Wir hin-

das vereinigte Andenken “des Königs Ludwig XV[. - dex Maria-Antoinette in Unsere Betrübniß wie in Un- bete einschließen, findet Unser: Schmerz vorzüglich da-

inderung, daß Wir Unsere Völker sih am Fuße der mit Uns vereinigen sehen, um den Allmächtigen durch je Büßungen zu besänftigen, und Seine Barmherzig-

die Königlichen Opfer, den Gegenstand der Trauer iz Frankreich, zu erflehen. Wir richten daher das ge- tige Schreiben an Sie, um Sie wissen zu lassen, daß m Behufe am 21. Januar ein feierlicher Gottesdienst en. Kirchen Jhres Sprengels begangen werden soll. verden dazu, dem Gebrauche gemäß, die Civil- Nilitair -Behörden einladen. “Es soll feine Leichenrede Predigt gehalten, nur das. Testament, worin der beste glücklich ste der Fürsten ‘uns den rührenden Ausdruck chten Willens hinterlassen hat, soll von der Kanzel berlesen werden. Da das gegenwärtige Schreiben fkei- idern Zweck ‘hat, so bitte Jch nur noch Gott, daß er mein Herr Bischof, in seine heilige Obhut nehme.

Men zu Paris, den 15. Januar 1829.

(gez.) Kar l. (contrasign.) F. J. H. Bischof von Beauvais.// ls vorgestern der König im Walde von St. Germain sprang dem Herzoge von Luxemburg das Gewehr, dessen

Berlin, Donnerstag den Wer Fanuar

1829.

er sich bediente. - Er wurde dadur so bedeuten. d an der liun- fen Hand-beschädigt, daß der Baron Dupuytren ihm noch an demselben Abend den Daumen abüehmen mußte, Dex Herzog von Mouchy har sofort den Herzog von Luremburg_ in dem Dienste als Hauptmann der Leibgarde abgelöst.

Die Gerüchte, die sich über die gestern erfolgte Ankunft des Fürsten von Polignac verbreitet habén, veranlassen detx Messager des Chambres zu folgenden Bemerkungen : „Es is schwer zu begreifen, wie vernünftige Leute den abge- shmackten Erzählungen Glauben beimesseu- können, die seit zwei Tagen ausgestreut -und von dek öffetitlichen Blättern wiederhcit werden. Niemals ist die Rede davon gewejen, die Eröffnung der Kammern bis zum 10. Febr. zu verschie- ben (wie der-Courrier- francais solches behauptet. hatte) ; wir glauben uns dafür verbürgen zu können, daß der Gedanke, die Geschäfte der Kammern nach der Königlichen Sißung auszusebei, Niemandem, der an der Staats-Verwaltung ei- nigen Antheil hat, in den Sinn gekommen is, Die Reise des Fürsten von Polignac hat cinen - besondern Zwe, -wel-

cher mit demjenigen, den man “damit verknüpft, nichts ge-

mein hat. Bei dieser Gelegenheit, wie bei jeder andern, be: steht cin volllommenes Einverständniß unter den Mitgliedern des Conseils, und wird immer bestehen. Dies glauben wir als Antwort auf die widersprechenden Gerüchte, welche mät

‘diesen Morgen in den Journalen lesen konnte, versichern zu

fönnen.‘/—Das Fourngldes Débats äußert über denselben Gegenstand: „So lange der Fürst von Polignac den Posten eines Botschafters des Königs in London bekleidet, ist er noch inie durch dfentliche oder Privat - Angelegenheiten nach Paris berufen worden, ohne daß sich Gerüchte über eine Auflösung des Cabinets und über den Eintritt des edlen Pairs in das Conseil verbreitet hätten, Jedesmal aber isé auch Herr von Polignac nah London zurückgekehrt, sobald das ÎJuteresse, das ihn nach Paris gerufen hatte, seine Ge- genivart dajelbst nicht mehr nöthig machte. Es sind faum vierzehn Tage -verflossen, daß Herr von Polignac Paris verlaffen hat und schon kehrt er nach dieser Hauptstadt zurück. Wenn nun seine Neisen schon unter gewöhnlichen Umständ:t« eine so lebhafte Neugierde erregten, um wie - viel größer mußte diese nicht bei- einer so unerwarteten. Rückkehr „- kurz vor der Eröffnung der Kammern Und fast in dem nämlichen Augenblicke seyn, wo man versichert hatte, daß das Ministe- rium die unumgängliche Nothwendigkeit erkannt - habe, fich noch- vor der Sikung zu ergänzen. Wir sind daher weder über die Besorgnisse noch Über die Hoffnungen verwundert, womit das erste Gerücht von der Rückkehr des Herrn von Polignac begleitet gewesen ist; aber nach einer ernsten Prü- fung der gegenwärtigen Umstände wiederholen wir auch, daß wenn auch diesmal ein politisches Interesse unsern Botschaf- ter nach Paris zurückgeführt hat, solches fein anderes seyn kann, als das besondere Interesse einer auswärtigen Unter- handlung. Sobald dieje beendigt ist, wird Herr von Po- lignac auf einen Posten zurückkehren, wo er den König von Frankreich stets würdig repräsentirt hat.“

Nachdem der Erzbischof von Toulouse, ungeachtet seines cliamsi omnes, jeßt den Verordnungen vom 16. Juni eben- falls nachgefommen ist, bleibt nur noch der einzige Bischöf von Chartres im Rückstande; sein Beitritt wird indessen täglich erwartet.

Der Stadt - Rath von Châteauroux (Dept. des Judre) hat fúr das dortige Gymnasium eine Summe von 9000 Fr. unter der Bedingung ausgeworfen, daß alle Kinder aus der Stadt, die sich bei demselben melden, an dem Unterricht un- entgeltlich Theil nehmen.

Da von Heren Auger bisher noch nicht die geringste Spur aufgefunden worden ist, so wird die Französische Ata- demie in ihrer nächsten Sibung an dessen Stelle einen ai-

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