1829 / 35 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

“Rad E E fo 4ER E 2 E e E F Sat "L .. N g L E R T L ta Fer Hp

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_ führen zu- kfônnen ; sie haben bis

wohner, es sey nun aus welchem

j an wieder aufgeholfen

oder mehrerer der mächtigen Cabinette, unterliegen muß. Um

ofigungew, der Zustand der Englisch-Amerikanischen Colonieen g

wenn nicht Frankreich aus allen Kräften die Nord-Amerifa-

“feine ganze Macht gegen die Pflanzer zu fehren. -

L ES S Aa Di o L S gti Mfa eira: ci (Me

ähren rung zerstreut, als das fruchtbare Erdreich ern j e: e entbehtéet einer eigenen Judustrie- deren Ent-

i j ‘ichti lh verstande- wickelung das Mutterland aus richtig oder fa erstand nem Jnceresse verhindert - hat; - sie treiben gerade so ‘viel

5 ihrer- ôthig ist,

Ackerbau , als zur Ernährung ihrer Bewohner [n / ich | Erzeugnisse ihres Bodens aus

aft O Aa Sih “deut keinen DIgFEREN Haupt! mit anderen Ländern getrieben ; sie besißen fein anderes Heer, als einige spärliche As \chlechte Milizen , die nie Pulver

; inen Schab bilden, weil die Bergwerke, rochen; sie können keinen Sch E a

ihr hauptsächlichster Reichthum, seit ung vo M ungebaut liegen, und weil die Ein- fyet@lane; Fas 39 ek Grunde es wolle, überhaupt

i cufe der Civilisation gelangt sind, welche ih- E E Sie S einem langen und hartnäckigen „Kampfe geben könnte. Dagegen besikt das Mutterland auf seinem ungleich fleineren Flächenraum eine fast eben 10 PARE Bevól- ferung, es hat Ackerbau, Gewerbfleiß und Handel, wenn diese auch nicht in so blúhendem Zustande sind, als sie. seyn könnten ; es besikt ein zahlreiches Heer, das noch vor Kurzeni sich mit den tapfersten Soldaten der Welt in den Wassen maaß, uud wenn es auch keinen: alleinigen und- entschiedenen Sieg úber sie da- von trug ,- doch gelernt hat, sie n ten ¿ es E

i er zwar verarmt ist, dem ave ut Ln N "werden fann, Und, seine ner, wenn sie- auch nicht die: gebildetsten des Univer- sums sind, stehen doch auf der dhe Europäischer Cultur. Wir fragen nun, wer wird der Sieger im. einem so unglei- chen Kampfe seyn? Die Colonieen, welche weder durch. Be- völferung, noch-durch Ackerbau, noch „durch Jndustrie, noch durch Handel, noch durch Heere, noch durch einen Schals, noch dur Aufklärung begünstigt sind, oder das Mutterland, welches dies Alles, wenn auch. nicht indem Grade - als es seyn fônnte, besibt ? Es. unterliegt feinem Zweifel, . daß jede übersecische Besißung, die. sih gegen einen- der- großen Euro- päischen Mutter-Staaten empört ohne- den Beistand cines

ewo

wie vieles war nicht, im Vergleich: zu den- Spanischen Be-

nstigèr, als. sie sih gegen das Mutterland empörten! Und dennoch wird fein; Unpartheiischer in Abrede stellen, daß auch diese Colonieen von. England wieder erobert worden wáren,

nische Jnsurrection unterstüßt und England AEN A Me, Und ge-

wiß würde Spanien seinen Zweck. erreichen, wenn man dem Madrider Cabinet volle Freiheit ließe, und es sich ohne Be- sorgniß vor einem Europäischen Kriege ausschlieslich- mit der Wiedereroberung Súd - Amerika’s beschäftigen könnte. Man wird sagen, Spanien sey heute nicht so mächtig , - als :Eng- land zur Zeit seines Krieges gegen Nord-Amerifa war. Das ist nicht in Abrede zu stellen; die Spauischen Colonieen sind auch bei weitem nicht das, was die Englischen waren, als sie den Ruf der Unabhängigkeit ertônen E S wicenio 1 - ¡Bei dieser Parallele Fa wir den Fall geseßt, daß alle Spanischen Amerikaner die Freiheit wünschten, daß sie einig unter sich wären, und die leßten Kräste vereinten, um die Unabhängigkeit zu erfkämpfen, Was will man uns er- wiedern, wenn man, wie wir bewiesen haben; zugeben muß, daß eilf Zwölftheile der Bevölkerung die Trennung vom Mutterlande gar nicht wünschen? Will man denn noch be- haupten, daß die Jnsurgenten bei dieser Stimmung der Ge- müther der Macht Spaniens widerstehen fônnten, wenn dieses frei über seine Kräfte schalten könnte, und. jene sich selbst überlassen wären ?‘/

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(Fortsebung des in Nr. 31 abgebrochenen Artikels.) Vorzüglich aber sind es die Russischen Verbindungen mit China, welche. außerordentlich viel zur vollfkommneren Kenntniß dieses Landes beitragen können, Der Weg dazu ist schon durch - die Mission, welche bereits seit einiger Zeit von Seiten Rußlands in Peking unterhalten wird, gebahnt ; die Mitglieder dieser Mission verleben einige Jahre in. der Hauptstadt China's, sie werden von ihrer Regierung auf die sreigebigste Weise unterstüßt, haben die. beste Zeit und alle ditte!l, sih gründlihe Kenntniß der Sprache zu erwerben, und da auch die Chinesische Regierung Alles, was sich nur mit ihrem System der Behandlung der Fremden überhaupt vereinigen - läße. für die Mission thut, so fehlt es ihr nicht an Gelegenheit, genauere Nachrichten über die innere Lage und den Zustand des Reichs einzusammeln, die Gesehe und das, was die Regierung rvirkt, ihre Art und Weise, zu verfahren,

liche Früchte in dieser Hinsicht man

China nach Rußland brachte. einen fleinen Begrisf

furz angeführt “werden. Bibliothek in

das. einzige „cines schr berühmten schreibers aus dem 12, Jahrhundert,

zum 10ren Jahrhundert.

dige Chinesische Technologie. 7) Reichs. §8) Belehrende Worte an

lung der Lehre des Fo bildend.

Philosophie und viele: andere.

fônnte.

heift, das in der Mitte liegende.

der Mitte lag. Theiles auf das Ganze übertragen,

Reichs. cinfacher.

und der Wüste. Diese natürlichen

einzige Reich hielten , dem sie lichen Lage seinen allgemeinen jenigen Länder, mit denen sie

werden.

und alles dergleichen kennen zu lernen, Und welche ersprieß-

welche den Thron China?s besaß, dem

warten fann, wird ohne Weiteres einleuchten, wenn mj cinen Blick auf die Menge der verschiedenartigsten wirft , welche die Mission, die, sich einen Zeitraum von \ Jahren von 1808 bis 1820 in Peking aufgehalten hatte, q “Von den wichtigsten “dersel|

sind theils schon genaue Uebersebungen durch die. Mission ‘angefertigt, anderntheils aber noch unter der Feder. Um j iff von den. großen. Schähen j

welche auf diese Weise_für die nähere Kenntniß Chinas. wonnen sind, sollen hier nur die vorzüglichsten. dieser Wi Für die Kaijerlihe öffentl! St. - Petersburg . kaufte ein großes Chinesisches- Geschichtswerk- in 10 Theil

Es umfaßt - eine Zeit von lange vor der Geburt Christi 2) Eine genaue Beschreibung Krieges, welcher von 1754 bis 1759 von dem Manshuri Chinesischen Kaiser Zänglung gegen die Mongolische Nat dér Dungaren und gegen das dôstliche Turkestan- oder die fli Bucharei geführt wurde ; 12 Theile. 3) Eine genaue und. ausfl liche Geschichte und Darstellung des Zustandes des Chinesisg Beamtenwesens (des Adels), des Militairs und-der Veri tung der städtischen Behörden, Ferner enthält dieses Y alle Verordnungen. in Bezug: auf-den öffentlichen Unterri eine vollständige Rangordnung aller Beamten, und alles hin gehdrige, dazu noch Lebensbeschreibungen und Kri thaten der Prinzen. vou Geblüt der Heerführer und derer Beamten, welche ihrem Vaterlande durch Auffklät und Tugend wichtige Dienste geleistet haben,, endlich 1 Lebensbeschreibungen. vieler Frauen und Mädchen, die durch Keuschheit und. häusliche -Tügenden ausgezeichtet ben. 4) Ein: Chinesisches Wörterbuch, nach dem, Willen Kaisers Kanssi-ausgearbeitet, es zeichnet „sich durch Voll digkeit und deutliche und genaue Erklärung eines jeden Wi aus. 5) Blüthenlesen aus. den Lehren des Con-fut-se Meu-dsû, der berühmtesten Philosophen des alten Chin “mit den ausführlichen Erklärungen gelehrter Männer des sten Grades, nach dem Willen desselben Kaisers. Kanssi zu seiner eigenen Beschäftigung ‘abgefaßt. 6) Eíne voll

sern der Dainimischen Dynastie (von 1368 1644)- 9) ( schichte der Regierung der Manshurischen Dynastie.

3 verschiedene Werke, eine genaue und ausführliche Dat 11) Eine Sammlung j losophischer Urtheile úber- Metaphysik, Physik -und Ma

Namen erhalten , darüber sind besonders zwei Hypoth Nach Einigen soll er aus jenen ältesten Zeiten herrühren China in viele kleinere Fürstenthümer (welche den: verd nen Prinzen als Appanagen gegeben waren) zerstückelt w unter deñèn das Gebiet des Aeltesten oder. Großfürst! Nachher, als sich eine feste und beskin Monarchie bildete, wurde der Name des hauptsächlid

ten sich Dhunho-shing, das Volk des in der Mitte liegel Éine andere Erklärung dieses Namens is jeden China liegt in der Mitte zwischen dem A

mit dazu beigetragen haben, das Land so isolirt zu erl sind zugleich nun auch die Ursachen gewesen, daß die V sen, ehe sie noch, wie jeßt, in mehrfachem Verkehr mi! “dern Völkern und Reichen traten, keinen P gleihung hatten , und ihre Monarchie deshalb für |

Berührung gestanden haben , als Tunkin, Japan und * dostan, sind in ihren Augen nur von Wilden bewohnt, fônnen daher nicht in die Kathegorie der „Reiche“ g

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Chinefischen Geschid Dshudsu mit Nan

Atlas des -Chinesiss das Volk von den

Ueber den Namen- dieses Landes, „seinen Ursprung F seine Bedeutung sind die verschiedeusten Ansichten herrs und die vielen Schwierigkeiten welche mit den “dahin g rigen Untersuchungen verbunden sind, lassen wenig Hoffnu daß es darüber zu einem entscheidenden Resultat kom! Das Eine steht fest, daß die Bewohner selbst ei eigentlichen. und bestimmten Namen für ihr Land nicht ben. Sie geben ihm deu ganz allgemeinen, Dshun-ho, 4

Woher es nun dil

und die Chinesen n

Gränzen, - welche seh!

unft der

seiner n0 gaben. lange in ein

nun von Namen

schon

Neben diesem allgemeinen Namen hat nun jede Dyna| Lande noch einen beson!

egeben. Unter der’ jeßigen Herrscher -Familie „heißt es das d nigreich von großer Reinheit (Yatsin-fhe), unter der vori- en hatte es den Namen Tayming-khe, das Königreich von oßem. Glanze. Es fragt sich nun noch, woher der. Name, velchen „die Europäer dem Lande geben, entstanden ist, und ese Frage ist, wegen „der Verschiedenheit der darüber, herr- henden Ansichten, sehr schwer zu beantworten. Einige wol- n das - Wort Chinenses, Chanenses, von dem Namen zweier úher in China herrschenden Dynastien ableiten, welcher auch ¡f das Volk übergegangen war. Es waren nämlich die Dy- astien Ming und Chätg, welche von 206 vor Christus s 22 nach Christus „auf dem Throne dés ,„himmlischen eiches‘/ saßen, und die nun ihr Volk nach sich Min-shing ¡d Chang-shing nannten, und hieraus sollnun der Name Chinen- s oder Chanenses bei den Europäern entstanden seyn. -Cinean- re Erklärung dieses Namens ist folgende: Der gewöhnliche ruß der Chinesen, aus ihrem Streben nach größtmöglichster ôflichfeit herrührend, ist, tsin, tsin ; das heißt: Alles was an will. Man darf sich“ daher, sagen die Vertheidiger die- r Erklärungs- Art, uicht wundern daß die Fremden dieses dolf Chinesen genannt haben, da sie. seine Sprache nicht rstanden, und es am bequemsten- fanden, es nach der Wie- L olatá seinex Begrüßungs:- Formel zu benennen. Die anshuren nannten die Chinesen, bei der Unterwerfnng der- (ven, Nifang, und dieser -Name ist in der Beamten-Sprache s officiell angenommen. (Fortseßung folgt.)

Inland.

Stettin, 29." Jan.- Bei der am Schlusse des ver- ossenen Jahres“ vorgenommenen prt der hiesigen Ein- ohner hat sih ergeben, daß die Zahl derselben, mit Aus- luß der im activen Dienste stehenden Militair-Personen,

ehr beträgt. e ; Im verflossenen Jahre wurden überhaupt 226 - Paar

traut.

Geboren wurden:

‘eheliche Kinder „männlichen: Geschlechts 456

) uneheliche, desgleichen | P 85

i A1 ) eheliche Kinder, weiblichen Geschlehts 415 ) uneheliche, desgleichen : ¿ h 50 465 z : Summa der Geboruen 1006 Gestorben sind: Y) Personen männlichen Geschlehts. . 453 ) Personen weiblichen Geschlechts... 424 | i Summa. der Gestorbenen 877 Es ‘sind also mehr geboren ‘als gestorben 129.

In dem hohen Alter von 90 99 Jahren sind 2 Per- ien männlichen Ge)chlehts gestorben. An den Windpocken arb 1 Person weiblichen Geschlechts. i ti

Durch Selbstmord endigten. ihr Leben 5 Personen männ- hen Geschlehts, und durch Unglücksfälle verschiedener Art rben 20 Personen männlichen und 6 weiblichen Geschlechts.

Das Englische Parlament.

Bei der bevorstehenden Eröffnung der diesjährigen Par- wentssibung wird es ‘den Lesern der Staats-Zeitung nicht interessant seyn, einige kurze historische und statistische No- en über die Zusammenseßung und das - reglementarische echt desselben zu erhalten.

Man fkánîi das“ Parlament, wenn man äußerlich ver- rt, und den Ursprung dasjenige nennt, was noch auf. ne Weise innerlih mit der späteren Beschaffenheit eines situts zusanimenhängt, von- dem Reichstage der Sachsen Witenagemot) ableiten. Von den Engländern, die sich if das Alterthum des Parlaments etwas zu Gute thun, geschieht

es gar häufig. Aber der Witenagemot steht mit der bestimmten stitution, die wir heut zu Tage Parlament nennen, nicht

dem entferntesten Zusammenhang. Die Einrichtung, daß rälaten und Aebte, größere Thanes und Aldermänner, sich n Rath versammeln, ist so sehr allen alten Germanischen erfassungen- eigenthümlich,- daß man eben sowohl das Eng- he Païëlament auch von anderen Reichs - Versammlungen s grade der Sächsischen abl-iten könnte. Ueberdies hat die

S 44 27,748 ithin gegen deren Zahl am Ende des Jahres 1827 von L 43 f ¿ : 27,560" jeßt 188

von ven Normannen eingeführte Lehnsverfassung so sehr die

Sächsischen CEinxichtangen verändert, daß eine Herleitung des eutígen von demselben nur den Werth cines äußerlich hi- anen Zusammenhanges haben faun, das

ie Leynsverfassung, welche schon Wilhelm der Eroberer auf die cousequenteste Weise durchführte, und die noch heut zu Tage in sofery lebt, als jedes unbewegliche Eigenthum in CiEo ein Lehn (lee) ist, - fann eigentlich als der Grund und Bo- den des parlameutarischenr Rechts betrachtet werden. Denn die Freibriefe, welche {ou von Wilhelm dem Ersten dati- ren, und welche die folgenden Herrscher ebenfalls auszustellén gendthigt waren, sind nur Modificationen und Erlasse gegen die _übergroße Streuge und Willfkühr des Lehnsverbandes. Einer dieser Freibriefe, der in seiner ursprünglichen Bedeu- tung. nicht viel wichtiger als die früheren und späteren war, die: Magna Charta des. Königs Johann, gilt nun häufig als der erste Grundstein der Englischen Bata In dieser Magna Charla wurden die von den. Vasallen zu leistenden Hülfsgelder fixirt : es. wurde bestimmt, daß feiner anders als von scinen Standesgenossen sollte gerihter werden fönnen ; die Freiheiten Londons und anderer Städte des Reichs wur- den . bestätigt, und dem Gerichtshofe der Common Pleas (Communia Placita) wurde ein fester Siß in Westminster angewiesen. Fünf und zwanzig Barone wurden ernannt, um über diese Freiheiten zu wachen,

__ Der Weitenagemot, der alten Angelsahsen bestand aus lehnfreien. Grundeigenthümern : dieser mußte natürlich unter deu Normännischen Herrschern ganz. eingeheu denn es gab fein lehnfreies Eigenthum mehr. Dagegen eutstand nun eine Lehnscurie, deren Mitglieder (Paxes) dem Köuige als obersten Lehnshexren (Lörd Paramount) einzig und allein untergeord-- net waren. Die Lehnsangelegenheiten waren die Angelegen- heiten des Landes ; die etiazurie somit der erste Gerichtshof und Reichsrath zugleich. - Für. diese: Curie wurde nun unter den Französisch redenden Normannen der Name Parliament üblich, der seit dieser Zeit im Gebrauch geblicben ist. Wenn man die Rechte dieser Curie- mit. dem- vergleicht , was heute Parlament genaunt wird, so fiuden sich zwar die Keime der heutigen Verfassung aber noch in. durchgängiger „Kindheit. Von eineu Antheil an der geseßzebenden: Gewalt kann uicht die Rede seyn, denn Geseke sind überhaupt -noch..in der be- sonderen Form der Uebereinkunft des Königs und der Va- sallen, wonach dex König eine bestimmte Regel zu befolgen verspricht : eben \o sind die Steuerbewilligungen nichts als Vergleiche mit den Vasallen úber die Ablösung der verschie- denen Hülfsleistungen in Geld. ‘Die parlamentarische Ver- tretung, insofern man schon jeßt von einer solchen sprechen fann, beruht also auf einem Verhältniß des Königs zu den Baronen,- das selten. friedlich zu stehn fommt, und manchmal in offenen Krieg ausbricht , worin bald der König, bald die Barone siegen. | Zu den Städten und Burgflecken steht aber der König in diesen Zeiten im Verhältniß des unmittelbaren Schußes : sie- sind nicht wie die Barone Mitglieder der Lehnscurie, son- dern sie werden vom Könige beshüßt, wofür sie ebenfalls nach einer Uebereinkunft Abgaben und Zölle entrichten. Sie erhalten Waarenhäuser, Maaß und Gewicht, müssen sich aber auch dafúr zu Abgaben verstehen, die weil sie gewöhnlich wer- den, Gewohnheiten (Cusloms) heißen.

Das Parlament besteht also um diese Zeit nur noch aus den Baronen, oder um mit dem heutigen Ausdruck zu spre- chen, es giebt nur ein Oberhaus, aber kein Unterhaus. Es versammelte sich gewLöhnlich- an den - drei hohen Festen, zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten, wurde aber auh zu - außerordentlichen Berathungen zusammenberufen. Durch die Kämpfe der Vasallen mit König Johann verloren sich. die ordentlichen Versammlungen ganz, und so erhielt der König das Recht, das Parlament zusammea zu berufen, und Ort und Zeit der Zusammenkunft zu bestimmen.

Wann aber nun zu diesem Oberhause das Haus der Gemeinen getreten sey, gehört einer \{chwierigeren Untersu- chung an. Schon im 15ten Regierungs-Jahre König Johanns wurden nach Oxford auf den Allerheiligen-Tag 4 Ritter-aus je- der Grafschaft nebst den Baronen eingeladen. Während des Streits Heinrichs des Zten und seiner Barone maaßten sich 1261 die Barone die Befugniß an, cin Parlament zu beru- fen, wozu sie aus jeder Grafschaft drei Ritter entbieten lie- ßen (secum tractaturos super communibus negotiis regni). Endlich ward im Jahr 1265, als der König Simons von Montfort Gefangener war, allen Sheriffs durch ein An- schreiben befohlen, zwei Ritter für jede Grafschaft, nebst zwei Bürgern oder Fleckéenbewohnern für jede Stadt und je- den Burgflecken auszuwählen. Diese Repräsentation der Ge- m:inden ist aber noch sehr unbedeutend, da die Ritter von