1829 / 49 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 18 Feb 1829 18:00:01 GMT) scan diff

„Art. 5. Gegenwärtiger Vertrag soll. ratificirt, und die Ratificationen sollen binnen sehs Wochen ,„| oder, wenn es möglich ist, früher ausgewechselt werden.‘ s

,„„Zu Urkund dessen haben die beiderseitigen Be- vollmächtigten, kraft ihrer Vollmachten, gegenwärtigen Ver- trag unterzeichnet und mit ihren Siegeln versehen. “/

„„Doppelt ausgefertigt in Madrid, den 30. Dec. 1828.‘/ „(gez.) Emanuel Gonzalez Salmon.“ „„¡(óez.) Der Vicomte von Saint-Prie st.“

„Das Supplement zur heutigen Madrider Zeitung fügt |

obigem Actenstücke folgende Betrachtungen hinzu: Wie durch einen Zauber wurde cin Heer organisirt und gekleidet, um eine fruher núbliche und einige Zeit lang sogar nothwendige Occupation durch fremde Truppen zu beendigen. Während dessen ist eine starke Flotten-Abtheilung ausgerüstet worden, welche, bei der reihsten Jnsel unter den Antillen stationirt, den Mexikanischen Meerbusen von Feinden säubert und die Rebellen Neu - Spaniens in Schrecken seßt. Während Spa- nien diese Wunder leistete, denn bei seiner jeßigen Lage muß man sie als solche betrachten, {uf es zugleich ein S lvevit 7 System, welches durch Budgets für die einzelnen Ministe- rien vervollständigt wurde. Dadurch wurden die zur Be- streitung der Staatsbedürfnisse nöthigen Hülfsquellen ver- mehrt, und diese Bedürfnisse selbst so beschränkt, daß sie durch die Einnahmen gedeckt sind. Dieser Ordnung verdanken wir es, daß wir uns jeßt der Sicherheit erfreuen, und daß die Dienstgehalte jeßt mit einer Pünktlichkeit bezahlt werden, wie sie seit 1808 ohne Beispiel ist. Um das System der Reorga- nisirung zu vollenden, und den neuen gegen Frankreich und England eingegangenen Verbindlichkeiten zu genügen, bedarf es zwar noch neuer Anstrengungen und vielleicht auch eini- ger fleinen Opfer; durch Erfüllung seiner Verpflichtungen verbreitet man aber Zutrauen, dieses erzeugt den Credit, wel. cher den Gang der Regierung erleichtert, und dadurch eie Wohlfahrt hervorbringt, welche die früheren Opfer mit Zin- sen zurückerstattet./ Portugal.

Das Journal des Débats meldet aus Lissabon vom 25. Jan. : „„Die Königin Mutter is seit einigen Ta- gen in Folge eines Schlagflusses bettlägerig. Jn Porto fanden zwischen dem 12ten und 15ten d. M. einige Unruhen statt, die aber bald unterdrückt wurden und fein anderes Re- sultat hatten, als daß man einige ‘vierzig Personen , meist Geistliche und Mönche, deportirte. “Am 16ten hat man in Porto vier ansäßige Franzosen verhaftet , und bisher waren alle Bemühungen des Französischen General-Consuls für ihre Befreiung fruchtlos; der Minister der auswärtigen Angele- genheiten hat ihm nicht einmal auf seine Beschwoerde geant- wortet. Diese Behandlung trifft aber nicht: bloß die Fran- zosen, auch der Englische Conjul, Matthiews, findet mit seinen Reclamationen kein Gehör, Die im Tajo liegen- den: Französischen Kriegsschiffe sind durch den „,Mesange ‘““ von 10 Kanonen verstärkt worden. Dieses Schiff war von Brest aus nah Cadix gegangen, wo es aber nur zwei Stun- den verweilte; am 23sten lief es in den hiesigen Hafen ein, und brachte der Regierung höchst wichtige Depeschen, worauf noch an demselben Abende in s ein langer Minister- Rath gehalten wurde. Der General-Polizei-Jntendant hat dér Regierung berichtet, der constitutionnelle Joseph Borges und seine Mitschuldigen hätten am Bord der im Tajo vor An- fer liegenden Fregatte ihren Plan zu dem Aufstande entworfen. Dte Portugiesishe Regierung hat sich daher bei dem Fran- zösischen Agenten in Lissabon darüber beschwert, daß ihre Feinde auf den Französischen Schiffen eine Zuflucht fänden. Die Minister haben von dem commandirenden General der Provínz entre Duero e Minho wichtige Nachrichten erhalten. Vor Kurzem versuchte zwischen den Städten Viauna und Caminha (leßtere liegt an der Mündung des Portugal und Spanien scheidenden Minho) ein fremdes Schiff mit Engli- scher Flagge, sich heimlih der Küste zu nähern. Dasselbe Schiff hat schon einen ähnlichen Versuch an der Galicischen e¿úste gemacht, war aber mit Kanonen zurückgewiesen wor-

Bd D

Paris, 11. Februar. Jn der oben erwähnten Finanz-Minister den Geseß-Entwurf über die

die Kammer gebracht worden, aus Mangel an Zeit aber

Der Constitutionnel bemerkt in seinem gestrigen

nal-Geseß-Entwurfes, daß die Majorität der Kammer Gestern {loß Z3pCtige Rente 77 Fr. 15 Cent. Frankfurt. a. M., 13, Fehr,

tial-Obligationen 1252.

(9

vorgestrigen Sißung der Deputirten-Kammer legte auch !

Ausstattung der bereits im vergangenen M

nicht zur

Oesterr. 55 Metalliq. 9775.

den. Die Mannschaft landete am Ufer des Minho, h

jedoch in ih nach England geflohene Constitutionn( fannte, so wurden einige Detaschements gegen sie abges

ein Theil von ihnen schiffte sich darauf. wieder ein, , retteten sich- nach Galizien, wo sie aber gefangen un) den Gefängnissen von Porto abgeführt wurden.‘

Inland. | Achen, 11. Febr. Se. K. H. der Herzog v. (

land ist gestern hier angekommen und hat heute sein nach London fortgeseßt. :

Königliche Schauspiele. Dienstag, 17. Febr. Im Schauspielhause, zum

male: Mathilde, oder: Der leßte Wille einer Engl

Schauspiel in 3 Abtheilungen, nach dem Französisch, P. A. Wolfs. Hierauf, zum Erstenmale wiederholt Plabregen als Eheprocurator, dramatisirte Anefdot Abtheilungen. :

Im Opernhause: Redoute. Einlaß-Billets zu Y fúr jede Person, sind bis Dienstag Nachmittag 5 | dem Kastellan Herrn Sattler im Opernhause, bei den lan Herrn Adler im Schauspielhause, und Abends 1 dffnung des Hauses an den beiden Kassen zu habn

Königsstädtsches Theater.

Dienstag, 17. Febr. Zum Erstenmale wj Graf Ory, fomische Oper in 2 Aften, nach dem

schen; Musik von Rossini. : tittwoch, 18. Febr. Zum Erstenmale: Die Ri

tet, Melodrama in 3 Abtheilungen, von -W. Alexis

i É Ét ai i die «Ée ee L Êne emem care aje rae arn Linie wee mm tr R am Dg n Ä Seen

Berliner B66 r:se. Den 16. Febr. 1829.

Amil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. E | Zf. Bri 4 [1055

1057| 1078

(06?

58) 98 59 I

|frte Geld. 937 [ 93. 103% 103’ ari L025 922 | 102 1007

Kur- u. Neu. do. Schles'sche do.

St.- Schuld - Sch. 7 Pomm. Dom: do. s 5

Pr. Engl. Anl. 18 Pr.-Engl. Anl. 22 Kurm. Ob. m. 1. C. Neunáa.Int.Sch do.!.

 5 I Á Märk. do. do. 4

Berlin. Stadt-Ob. 2 4 (a 4 4 4 4 4

Ostpr. do. do. Rückst: C. d,Kmk

do. -do: d.Nmk Zins-Sch. d. Kmk d. Nmk

dito dito Kömgsbg. do. Elbinger do. Danz. de. inTh.Z. VVestpr. Pfdb. À.

dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbrf. Pomm. Pfandbr.

g | dito 36 98 957 992 96 1047

Diécantó. ¿s %

Auswärtige Bürs el.

Amsterdam, 11. Febr. Oesterr. 5pCt. Metalliqg. 944. Bank-Actien 1355. | 100 F1I. 198, Part. Oblig. 377. Russ. Engl. Anl. 873. 2 Hamb. Cert. 86.

London, 7. Febr, : ; Red. 825, Consols baar 874. Consols auf Zeit S7

Actien 2125.

VVien, 11. Febr.

5pCt. Metall. 9747. Bank-Actien 11117.

t Cd,

Pairs-Kammer vor, der Berathung gekommen war. Blatte,

Bank-Actien 1331. Loose zu 100 Fl. 1621

Eee Redacteuy F oh Mitredacteur CMgnac das Wort, wonach unsere gestrige Meldung zu bé-

Gedruckt hei A. W. Hayn.

Holl. vollw. Duc. 160

Fiedrioted er: 1 So utirten-Kammer.

bei Gelegenheit der Mittheilung des neuen M mit dem Inhalte desselben größtentheils zufrieden sey. 5pCtige Rente 110 Fr. 15 Cent.

Allgemeine

reußische

t

41 S2

49.

Ar R af Ta

kmtlihe Nachrichten. | Kronik des Tages.

e. Königl. Majestät haben dem Regierungsrath von ff, zu Stralsund, den Charafter als Geheimer Re- srath zu verleihen, und das für denselben in dieser haft ausgefertigte Patent Allerhôöchsteigenhändig zu jen geruhet.

ei der am 1áten und 16ten d. M. geschehenen Ziehung eiten Klasse 59ster Königl. Klassen - Lotterie fiel der ¿Gewinn - von 6000 Rehlr. auf Nr. 32,340; 2 Ge- zu 2000 Rthlr. fielen auf Nr. 37,586 und 74,088; hinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 45,006. 73,748 und ; 4 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 20,460. 42,752. } und 78,916; 5 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 31,519. 43,502. 78,607 und 85,128; 10 Gewinne ) Rthlr. ‘auf Nr. 36,199. 40,513. 41,944. 48,657. : 69,331. 73,007. 80,599. 87,344 und 88,272.

ver Anfang der Ziehung dritter Klasse dieser Lotterie den 17ten März d. J. festgeseßt.

derlin, den 17. Februar 1829.

gl. Preußische General-Lotterie-Direktion.

bgereist: Der Königlich Großbritanische Cabinets- «Le Blanc, nah Frankfurt am Main.

Qeitungs-Nachrichten Aus: {a n-d.

Frankrei.

An der Sißung vom 9. (deren wir bereits gestern erwähnt haben) waren iche Minister, mit Ausnahme des Grafen von Caux, 1. Nach der Vorlefung und Annahme des Protocolls rigen Sißung theilte der Präsident der Versammlung hreiben mehrerer Deputirten mit, die sich entschuldi- us verschiedenen Gründen vor der Hand an den Be- gen der Kammer noch nicht Theil nehmen zu können. Minister des Jntern zeigte hierauf den Tod des Bg- on Cauna an. Herr Aimé ? Martin reichte setne Ab- g als einer der redigirenden Secretaire der Kammer Herr Pavée de Vandoeuvre berichtete über die Wahl errn Dumans (Mayenne), und trug auf dessen “Zu- d an, Hierauf bestieg der Finanz-Minister die bühne *), und legte der Versammlung“ neuerdings den Entwurf úber die Dotation der Pairs - Kamtner vor, teits' im vergangenen Jahre in die Kamrher gebracht 1, aus Mantigel an Zeit aber nicht zur Berathung gekom- ar. Er unterstüßte denselben durch die nämlichen Gründe, damals zn dessen Gunsten angeführt hatte; daß, wenn lich einerseits nah der Verfassung nothwendig eine erbliche Kammer geben músse, andererseits der Reichthum nicht den Ruhm und das Talent begleite, und daß mañ der unbemittelten Lage dieses oder jenes Poirs zu fommen müsse, um ih

hohe Wúrde anständig zu bekleiden. Der Minister er-

e demnächst an den im vergangenen Jahre vorgelegten | | von det inneren Angelegenheiten gesprochen.

Entwurf über diesen Gegenstand (S. Nr. 176 der

Ers na ch dem Finanz-Minister ergriff dex Vicomte von

jen isi.

"m die Mittel zu verschassen, | | unter andern, „sind ällé dém Gange der Thron-Rede gefolgt ;

ra

Berlin, Mittwoch den 18ten Februar

vorjährigen Staats - Zeitung). Die betrefsende Commission hatte nach dem Berichte, den sie darüber in der Síkung vom 19. Juli abstatten ließ, nur den ersten und lekten At- tikel beibehalten, die übrigen aber theils verändert, theils durch ganz neue Artikel erseßt, namentlich aber das Maxi- mum der zu bewilligenden Dotationen von 12,000 auf 10,000 Q u L I j / Y I sr. herabgeseßt. Der Graf Roy erklärte jeßt, daß das Mi- nisterium mehrere der damals vorgeschlagenen Aenderungen angenommen, daß es jedoch die Hérabsebung auf 10,000 Fr. niht gut geheißen, und sonach in dem neuen Entwurfe den ursprüngli- chen Betrag von 12,000 Fr. beibehalten habe. Der Minister verlas hierauf den Geseß-Entwurf selbs, welcher statt aus 9, jeßt aus 13 Artikeln besteht *). Nachdem die Versammlung den Empfang desselben bescheinigt und ihn den Bukeaur zur Prüfung überwiesen hatte, bestieg der Minister des Jh- nern die Rednerbühne, um der Kammer das neue Commüu- nal- und Departetnental-Geseß vorzulegen. Auch dieser Ent- wurf wurde an die Bureaux verwiesen und die Sißung uti 6 Uhr aufgehoben. Für den folgenden Tag kündigte der Präsident der Versammlung noch andere Mittheilutigen der egierung, (wahrscheinlich einen Gesel - Entwurf über das Tabacks-Monopol und einen zweiten über den Buchhandel), an. París, 11. Febr. Am 8ten d. M. hatte der Herzog von Mortemart seine Abschieds-Audienz beim Könige.

Der kürzlich zu einem der Präsidenten des Rechnungs- hofes ernannte Vicomte Harmand d’Abancourt ist atn die Stelle seines Vorgängers, des Barons v. Surg® auch zum Mitgliede der Commission zur Aufsicht über die Tilgungs- Kasse ernannt worden. A

¿Die Kammer,‘ äußert das Journal des Débats, „hat den neuen Cómmunal-Gese6-Entwurf mit gere{chtém Beifalle aufgenommen. Möge eine ruhige und unpaäktheë ische Berathung uns solche freíe und monarchische Fnstitu- tionen vorbereiten, woran die Hoffnungen des Partheigeistes sür immer scheitern.“ Das Journal du Commerce sagt über denselben Gegenstand: „Wir werden spätethîù zahl- reiche Bemerkungen über die Befugnisse der Municipal-Räthe zu machen haben. Der Tadel, zu dem uns eine obekfläch- liche Prüfung einiger Béstimmüiingen der beiden neue G& sez-Cntwürfe veranlaßt hat, hindert uns indesseii nicht, das Befriedigende des Gesammt-Jnhalts derselben anzuerkennen.“ Auch der Constitutionnel ist mit den ‘beiden Geseß- Entwürfen sehr zufrieden, und fann nicht lebhaft genug den günstigen Eindruck schildern, den die Mittheilung derselben und der beredte Vörtrág des Ministers des Fnnetn auf die große Mehrzahl der Mitglieder der Deputikten-Käanitner ge: mät hat. j

Bei der zweiten Kammer if eine mit mehr als 200 Unterschriften versehene Petition eingegangen, wokin die Zurückweisung des Hexrn vön Bully als Deputirten, da derselbe niemals wahlfähig gewesen sty, verlangt wird.

‘Hér! F. Lefebvre, einer deèr Pariser Deputirten , hat auf ‘das Bureau eine Proposition niedergelegt, wöôrin er darauf anträgt, daß die Ablesutig ges{chriebener Reden hinführo nur im Laufe einer allgeineinen Berathung ger stattet, den Deputirtén aber überdies erlaubt werde, bei ge- wöhnlichen Diseussionen, wie in England, vön ihren Pläz- zen aus reden zu dürfen. f |

Das Journal dés Débats stellt Betrachtungen

| über die in der Deputirten-Kammer gepflogenèn Berathun-

„Die Redner‘“, sagt dasselbe

sie haben zuerst von: unserer auswärtigen Politik und dann i ) Nach außen hin war die Griechische Frage die wichtigste. Morea und «) Bei den Berathungen darübet werden wir den Jnhalt des GBeseß-Enfkrourfes mittheilen.