1829 / 51 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 20 Feb 1829 18:00:01 GMT) scan diff

über das Unglück Derer, die dir nicht ergeben sind, ffatt sie |

zu bemitleiden. ‘/ j

„Als in einem der s{dnsten Länder Europa's der Búrger- krieg gegen die ihrem Gotte i j thete/ als in allen Gegenden jeues Reiches en Vertilgungskampf gegen sie geführt wurde wer hörte wohl damals nur ei- neu Seufzer des Mitleids von den Liberalen wer. cin Wort des Bedauerns von einem jener Schriftsteller, als ein edler Herzog in ‘der Stille der Nacht gus jeînem finstern Kerker gerissen und erschossen ward gt :

„Als die rechtmäßigen Herrscher Portugals, von ciner unwürdigen Faction verdrängt, es mit ansehen mußten, wie die Tempel Gottes entweiht, seine Verehrer verbannt, die Diener der Religion herabgewürdigt, eine tugendhäfte und erhabene Königin gefangen gehalten, und die treue Diener des Throns mit der größten Grausamkeit verfolgt wurden, wer hörte wohl nur einen Laut des Mitleids von den Libe- ralen? Das Alles haben “wir erlebt, wir waren Zeugen die- ser Begebenheiten, die für ewige Zeiten die Geschichte Por- tugals beflecken werden, und was that die Philantropie ? sie lief sanft und ruhig bei dem Wehegeschrei der mißhandelten Nation!“

„Jeßt aber, wo wir glücklicherweise die alten und legi- timen Geseke Portugals wieder aufleben sehen, wo wir die Genugthung haben, einen Souverain den unseren neunen zu fônnen, der uns in so vieler Rücksicht theuer ist, jeßt, wo die revolutionaire Hydra in wohlverdienten Ketten schmach- tet, erheben sih die liberalen Journalisten; nichts ist zu chwer und scheint ihnen unmöglich, dieselbe wieder aus ihren Banden zu befreien, damit sie von Neuem ihr stolzes Haupt erhebe, um uns von Neuem zu unterjochen. Dies war und ist der einzige Zweck, den sie bei ihren giftigen Angrissen ver- folgen, aber alles ist vergebens und wird es auch fünftig seyn; die Ehre und Treue Portugals ist wach und wird sih nicht so leicht hintergehen lassen, mögen auch die Versuche seyn, welche sie

wollen. ‘‘ Täârkei und Griechenlan-d.

Die Allgemeine Zeitung- liefert folgende Schreiben :

„„Nauplion, 30. Dec: Der Oberst Fabvier ist in Griechenland angekommen. Dieser - brave Kriegsmann hat Beweise von einer seltenen Hingebung an die Griechische Sache geliefert, und fann noch große Dienste leisten ; er fann aber auch großen Schaden stiften, wenn er diejenigen nicht ein wenig schont, welche. dieser Sache so ergeben sind, wie er selbst. . Fabvier hat große Eigenschaften; aber er ist ein Mann, mit welchem sich {wer leben läßt. Er sagt Schlim- mes. von der ganzen Welt. Fast fein Jndividuum wird ge- funden, fein Grieche, Franzose, Deutscher, Schweizer, Eng- länder, úber den er sih nicht beklagt. Er ist, was man mit

cinem militairischen Ausdructe. ein mauvais coucheur (ein

schlimmer Bettkamerad) nennt. Fabvier hat unstreitig viel Talent, aber auch viel Eigenliebe, und hat man seinen Mei- nungen widerstanden, #o giebt er kein Quartier mchr. Jm Uebrigen würden die Griechen undanfkbar seyn, wenn sie nicht einmüthig anerfennten, daß Fabvier. mit seiner Beharr- lichfeit , seiner Thätigkeit , seiner- Uneigennübßigkeit und der Art, wie er gleich dem leßten Soldaten alle Anstrengungen und Entbehrungen erträgt, alle wesentlichen Eigenschasten in sich vereinigt, um die Griechen zu organisiren, und für die Kriegszucht zu bilden. Nur wünschte man, daß er mit diesen wesentlichen Eigenschaften etwas mehr Freundlichkeit und Nachsicht gegen Andere verbinden möchte. ‘/ *)

+*) Was hier über Fabvier gesagt wird, (cheint schr gegrün- det, und wird durch alle über ihn uns zukommenden Berichte bestätigt. Er hat sich Über die Maaßen streng gegen alle Welt in den Berichten gezeigt, die er in Frankreich gemacht hat. Es ist nôthig , daß man das Gute wie das Schlimme in seinem Charakter kenne, auch darum, damit bei den Begeben- heiten, die er herbeiführen kann, ein Jeder weiß, woran er sich zu halten hat. Anmerk. des Eins.

und Könige Getreuen wüthete, | : die Generale Malinofsfy und Gorman, mit den 5

„Bucharest, 26. Jan. So- eben erscheint hi,

des officielle Bülletin: *). Der Graf Langeron, g

fehlshaber ‘der Russischen Truppen in der Wallach dem rechten Ufer der Donau, hat am 12. (24.) Jan

tern Schlüsselburg, Ladoga- und dem 10ten Jäger-3, die wichtige Festung Kali, den Brückenkopf von } (wo sich vor einigen Tagen Tschapän - Oglu befundez angreifen und nehmen lassen. Diese seit Kurzen Festung war sehr stark, mit Thürmen und einem s ten Graben umgeben, und hätte im Sommer eine ßige Belagerung nöthig gemacht. . Sie wurde in ny einer Stunde erstiegen und weggenommen; 30 Kay Fahnen und viele Munition fielen in die Hände dey ein Pascha, 60 Officiere und 350 Soldaten wurde, fangenen gemacht, 250 Türken auf den Wällen getöhy nämlichen Augenblicke ließ General Malinofsfky die y von Turnow (Turnul), das in der Entfernung ein Kanonênschusses von Kali liegt, angreifen. Si gleichfalls erobert; die ganze Bevölkerung wurde j macht, oder flúchtete sich in die Citadelle, welche til Lebensmittel úber Kali ‘aus Nifopolis erhielt. Y daß auch diese Festung sich in wenigen Tagen wird. Russischer Seits zählte man in diesen beit ten an Todten 2 Officiere und 80 Soldaten, an ten 4 Officiere und 250 Soldaten.‘ J

L n 10.0 R,

Elberfeld, 13. Febr. Die Actien-Sammlun (wie leßthin erwähnt) erst vor Kurzem in Düsseldorf) getretenen Kunst- Verein hat auch in hiesiger Std nen. Am ersten Tage sind von einigen . Häuser mehr als hundert Actien gezeichnet, und die Theili währt sich täglih mehr. Ein neuer Belag, wit man hier Alles zu fördern bedacht ist, was gut ist.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 19. Febr. Im Opernhause: Kl : Fr. von & Im Schauspielhause: 1) L’Artislè, vaudesMe

Liebe, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von

La demoiseclle à marier, vi

3) Le pelit enl

acte, par ’Secribe._ 2) nouveau en 1 acle, par Seribe. digue, pièce comique en 1 acte. |

Zu dieser Schauspielhaus-Vorstellung bleiben di für Mittwoch angekündigt gewesenen Französischen lung berest ; gelösten und mit Mittwoch bezeichnet spielhaus-Billets gültig, und werden die hiezu nod

faufenden Billets, ebenfalls mit Mittwoch bezeich sche General-Lieutenant, und Botschafter am Kaiserl.

Königsstädtshes Theater. Donnerstag, 19. Febr. Graf Ory.

Auswärtige Börsen.

London, 10. Febr. Consols 873 „2. Russ, 975.98... Brasil. 625.63 .512.. Mezxican, 202 . 29, Griech, 142. L&.. Spal

502

16. Febr. Bank-Actien 1

Hamburg,

Oesterr. SpCent Metalliques 972. Engl. Anl. 925. VVién, 13. Febr.

5pCt. Metall. 9775. Bank-Actien 11145.

m ———

*) Jhrem wesentlichen Fnhalte nah haben wir t richt bereits tn unserm Blatte, vom 16ten d. M., ge!

T

Rede anf die dortigen Bewohner hervorgebracht habe.

Der Herzog von Mortemart hat am 11ten Morgens seine Reise nah St. Petersburg angetreten ; in s C und Gesandtschafts-Secretairen.

___ Vorgestern (11ten) am Ende der Börse {loß Z3pCtige Rente zu 77 Fr. ; 5pCtige zu 110 Fr. 10 Cent; 2 Anleihe bei Guebhard zu 79: Fr. ; Neapolitanische bei Falconet zu 82 Fr. 30 Cent. Oesterr. 52 Metalliq. 97.

folge befanden sih drei Wagen mit den Adjutanten

e G SFranffurt a. -M., 15. Febr. tial-Obligationen 1252. : ;

Gedruckt bei A. W. Hayn.

E T aclbi@niA

Paris, 13. Febr. “Der Messager des Chambres meldet, daß er aus mehreren Departements, als? Morbihan, des Gard, der Obern-Vienne, der Ardêche u. a. Nachricht von dem günstigen Eindrucke ekhalte, den di!

Bank-Actien 1331.

Loose zu 100 Fl. 162

Redacteux F oh n, Mitredacteur C

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reußische Staats-Zeitung.

51.

mtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

j B eerlin, den 18. Februar.

y Großherzoglich Sachsen - Weimarsche wirkliche Ge- ath und General-Major Freiherr von Eglofsstein hat

ajestät die Nachricht überbracht, daß die feierliche

ng Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Wil-

Sohnes Sr. Majestät, mit der Prinzessin Auguste, in von Sachsen-Weimar Hoheit, am 16ten y Veimar statt gefunden hat.

; Königs Majestät haben den bisherigen Ober - Re- ;Rath bei der Regierung zu Köln, Westphal, zum nden Geheimen Regierungs - Rathe im Ministerium ern zu ernenuen geruhet.

ine Mäjestät der König haben dem Wehrmann fowsfi, vom 3ten Bataillon ( Thornschen) 4ten hr: Regiments, das Allgemeine Ehrenzeichen zweiter u verleihen gertuhet.

t Justiz - Commissarius Wichmann zu Paderborn Notarius im Departement des Ober-Landes-Gerichts ernannt worden. i

t? Stadtgerichts-Assessor Hartmann zu Königsberg Neumark ist zum Justiz- Commissarius jm Greisfen- Freise, mit der Anweisung des. Wohnortes in Trep-

der Rega, bestellt worden. Durchlaucht der General der Jnfancterie und Gou-

von Luxemburg, Prinz Ludwig von Hessen-

r g, ist von Luxemburg hier eingetroffen, fommen: Der Pair von Frankreich, Königlich

Hofe, Herzog von Mortemart, von Paris.

Zeitungs-Nachrichten Ausland.

imar, 17. Febr. Nachdem Se. Königliche Hoheit ßherzog, Jhre Kaiserlihe Hoheit die Frau Groß-

und Jhre Königliche Hoheit die verwittwete Frau j0gin nah einander, am 13ten d, M. in feierlicher Audienz, durch den besonders beglaubigten Königlich hen Wirklichen Geheimen Rath, außerordentlichen en und bevollmächtigten Minister, Herrn von Jordan, j, die förmliche Anwerbung Sr. Majestät des Königs ußen um die Hand der Prinzessin Auguste, Herzogin hsen, Hoheit, für des Prinzen Wilhelm von Preußen, he Hoheit (zweiten Sohnes Sr. Majestät des Königs ußen), mit freudiger Zustimmung empfangen hatten, am gestrigen Tage die feierliche Verlobung des Durc- en Brautpaares in den Zimmern Jhrer Königlichen

der verwittweten Frau Großherzogin. Se. Königliche

der Kronprinz von Preußen und Se. Durchlaucht der von Sachsen - Koburg -Gotha waren bei dieser Feier- anwesend, welcher als Zeugen mehrere Königlich he und Großherzoglich Sächsische Staats- und Mi-

ner vom ersten Nange und die diplomatischen Abgeord-

s Kaiserlich Russischen und des Königlich Sächsischen zuwohnen die Ehre hatten.

P Pv itag dén 2E D EVEUART

1829.

Mund,

St. Petersburg, 11. Februar. Am S8ten d. M. wurde in der Hof-Kapelle des Winter-Pallastes , in Gegen- wart Sr. Maj. des Kaisers und Jhrer Maj. der Kaiserin, zur Feier der Einnahme der: Türkischen Festung Kale, die von unsern Truppen am 27. Jan. erstürmt worden ist, ein Te Deum gesungen und ein Dankgebet dargebracht. Die Mitglieder des Reichs-Raths, die Minister, die Senatoren, die Generalität, der Hof und das diplomatische Corps wohn- ten der Ceremonie -bei.

Die von Nicopoli durch die Donau getrennte Festung Kale liegt fast unter dem Feuer von Turno; ihre Befestigun- gen wurden im besten Stande gefunden. Die innere Böschung ist mit Stein und die, äußere mit Holz bekleidet, der Graben ist tief. i f Der General-Lieutenant Baron Löôwenstern I, Comman- deur der Artillerie der zweiten Armee, hat, zur Belohnung der ausgezeichneten Thätigkeit in dem Feldzuge gegen die Tür- fen, den St. Alexander-Newsky-Orden, der E el und Civil-Gouverneur von Esthland aber, Baron von Budberg, wegen seines Diensteifers und seiner Bemühungen bei dem Comité zur Einführung der Bauern-Ordnung im genannten Gouvernement, den St. Wladimir-Orden 2ter Klasse erhalten.

Am 8ten d. M. nach der Messe hatte der Fürst von Hohenlohe - Kirchberg, der seinen Posten als außerordent- licher Gesandter und bevollmächtigter Minister Sr. Maj. des Königs von Würtemberg wieder antritt, Audienz bei Jhren Majestäten dem Kaiser und der Kaijerin.

Vorgestern wurde das Geburtsfest Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten Michael Pawlowitsh in sämmtlichen Kir- chen dieser Hauptstadt mit Gottesdienst feierlich begangen. Diesen und den vorhergehenden Abend war die Residenz er- leuchtet.

Der Kaiserlich Oesterreichische General - Major , Graf Fiquelmont, ist hieselbst angekommen. Jn seiner Begleitung befinden sih seine beiden Adjutanten, der Lieutenant Graf Wallis und der Fürst von Lichtenstein.

Am 5ten d. M. ist der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister ain Königlih Sardinischen Hofe, Geheime Rath: Graf Woronzow-Daschkow, in hiesiger Rest- denz angelangt.

Am selbigen Tage is der Capitain von der Englischen Marine, A’Court, von hier nah London abgereist.

Am 24sten v. M. hat die Universität Moskau ihren vier und siebenzigsten Stiftungs-Tag feierlich begangen.

Ern

Paris, 13. Febr. - Vorgestern hielt der König einen Minister - Rath , welcher 55 Stunden dauerte; der Dauphin war dabei zugegen. f

Heute wird in der Pairs - Kammer eine dffentliche Siz- zung statt finden; man vermuthet, daß in derjelben der Groß- siegelbewvahrer zwei neue Gesez-Entivürse, einen über den Buch- handel, den andern úber den Zweikampf „- vorlegen werde. Der lektere ist dadurch nôthig geworden , daß mehrere rich- terliche Erfenntuisse, wonach Duellaiten wegen Todtschlags in Anklagestand verseßt werden sollten, von dem Tribunale aus dem Grunde cassirt worden sind, weil in dem peinlichen Geseßbuche keine Strafe für Denjenigen bestimmt E: Der seinen Gegner im Zweikampfe erlegt. Eine Ergänzung der Geseßgebung wird daher unumgänglich nöthig, und fie soll durch den obigen Entwurf herbeigeführt werden.

Das Journal des Débats versichert,“ daß die neue Proposition der Herren Labbey de Pompières , und v. Sal verte in Betreff déx Anklage der vortgen Minister nicht im geheimen Ausschusse, wie man Anfangs behauptet, jondern öffentlich, und zwar unmittelbar, nachdem dicselbe den