1829 / 52 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 21 Feb 1829 18:00:01 GMT) scan diff

B E Et K adi E

wurde, daß sie geleistet und gegeben werden müßten, ohne jedoch weder einen Termin zu stellen, noch eine Behörde zu bestimmen, welche die Eide und Erklärung abzunehmen habe, oder im Unterlassungs - Falle irgend eine Strafe festzuseßen. Auf diesen Umstand nun macht Herr O'Connell die Mit- glieder des Hauses besonders aufmerksam; er erflärt diejes, ganze Gesel als zu den Penal- Statuten gehörig und sagt : daß das Unterhaus demselben fein Wort hinzusügen , und feine grôßere Ausdehnung geben dürfe; daß, wenn wirklich ein Zweifel statt fände, wie es aber, seiner Meinung nach, nicht der Fall sey, selbiger nur zu jetnen Gunsten ausgelegt werden müsse, und daß man endlich nicht das Recht habe, ihn für strafbar oder für unfähig zu erflären, da das Gescß nichts davon erwähne. ¿, J Uebrigen vergleiche man“ (fährt er fort) „die Artikel der Schottischen und Jrländischen Union. Jn ersteren beruft man sich auf die alten Geseße von Karl I]. und von William und Maria man schreibt die Eidé und die Zeit, binnen welcher sie abgelegt werden müssen, vor, so wie die Strafen im Unterlassungs - Falle ; von allem dem aber steht nichts in den Irländischen Arti- feln. Was aber das spätere Geses Georg's Ul. betrisst, jo bezieht sich selbiges nur auf Personen, die wegen gewisser Aemter, die sie vor der Parlaments - Wahl bekleideten, nicht ewählt werden dürfen, und ihren Siß im Parlament ver- ieren, wenn sie dessenungeachtet gewählt worden siud; es hat mithin Nichts mit den Eiden zu thun.// Im weitern Ver- folg des Schreibens )priht Hr. O’Connéèll von den guten Absichten, welche. bereits Hr. Pitt und auch Lord Castlereagh gegen die Katholiken gehegt, und sucht darzustellen, daß in der Acte der Jrländischen Union jede Erwähnung von Stra- fen und Unfähigkeiten nicht bloß zufällig unterblieben, jon- dern vielmehr in der Absicht unterlassen worden sey, um eine fúnftige Annäherung zur Gleichstellung Jrlands in An- sehung der bürgerlichen Rechte zu erleichtern. Er führt dem- nächst als summarische Gründe für sein Recht, im Parla- ment zu sißen uud zu stimmen, an: daß im Gemeinrecht Nichts enthalten sey, das seinen Ansprüchen entgegen stände, daß die Statuten Elisabechs und Jacobs, nach welchen die Eide in der Behörde des Lords Stewart geleistet werden mußten, durch ein Geseß von William und Maria aufgeho- ben seyen, daß die Bestimmungen der Strafen und Un- fähigfkeiten, laut den Statuten Karl’s des 2ten und Williams

und Marien's sich nur auf das Englische Parlament be- zôgen, später zwar auch, nach den Festsegungen der Union mit Schottland, auf das Britische Parlament anwendbar gewesen, aber keineswegs in die Union mit Frland auf- genommen worden, worin auch von der Zeit und der Art und Weise der Eidesleistungen durhaus feine Rede sey, und daß endlich das Statut Georgs des 3ten gleichfalls nicht auf die Eide angewendet werden könne. Hr. O'Connell geht so- dann zu allgemeinen Bemerkungen über, und macht die Mit- glieder des Unterhauses unter Anderm darauf aufmerksam, daß er sich, wenn er seinen Siß im Parlament unter irrigen Vor- aussezungen einnähme, der Gefahr ausseße, 500 Psd. täglich Strafe zu zahlen, außèr dem Geses erklärt zu werden, fein Amt bekleiden, keine Vollmacht und kein Legat. anneh- men, fein Testaments-Executor, fein Vermögens-Adminiskrä- tor, ja sogar nicht der Vormund seiner eigenen Kinder seyn zu dürfen. Mit den unzähligen Feinden, fügte er hinzu, die ich mir durch. meine Rechtlichkeit, durch meine Furchtlosigfkeit und meine Uneigennüßigkeit in meiner unermüdeten Verthei- digung der heiligen Sache der Gewissens-Freiheit gemacht habe mit diejer Masse von Feinden ‘muß ich, was das Ge- se betrisst, entweder vollflommen von meinem Recht überzeugt, oder unsinnig, und mehr als unsinnig seyn, es zu wagen, meinen Siß einzunehmen. Und wofür streite ih? Um Protestanten und Karholifen von läjtigen abscheulichen Ciden

zu befreien, Man soll schwdren und. schwört, daß der Papfkt | feine kirchliche Autorität in unserem Königreiche habe. Wer |

darf darauf schwören? Daß er keine kirchliche Autorität im Königreiche haben sollte, mag mit protestantischen Ansichten übereinstimmen, daß er aber wirklich welche hat, ist Thatsache, und ein Schwur im entgegengesesten Sinne mithin ein Meineid. Giebt doch die Regierung selbst jährlich Summen zur Erziehung katholischer Geistlichen, um diese nämliche Au- toritàt aufrecht zu erhalten und zu unterstúüben, Wenn, {ließt Herr O'Connel, mir irgend etwas im Wege steht, so ist es meine Weigerung, Meineid zu begehen. Möge mich denn die Verjammlung, die so ‘häufig als die aufgeflärteste in der Nele bezeichnet wird, dafür mit Strafe belegen, daß ich fei- nen Meineid begehen woill.

Die vorbemerkten Ansichten und Behauptungen des Herrn O'’Connell finden sich jedoch in ciner, gleichfalls von der Times

große und wichtige Veränderung steht uns bevor. fen sollen (mit Ausnahme von zwei oder drei Aemter

fassungsform verspriht man sich Gutes.

tracht zum Opfer zu bringen.

wagen és nicht, der Charte unserer Verfassung de Gößen unserer Anbetung als Súhnopfer darzubringe Unterhause erhob sich nicht ein Mitglied zur Verth

gen verblendet, und alle Hände sind bereit, sich für| Regierungs - Form in Bewegung zu seßen. Was Erfolg dieses Wagestúckes sezÿn möge, unsere Gesel nen auf das Verdienst der Originalität Anspru Wenn der Gegenstand nicht zu- ernsthaft und feierli so würden uns die Gründe, die man für diese plöbli wandlung anführt, belustigen. Ein Mitglied z.- V.

Widerstreben gegen die katholischen Ansprüche beharren wenn irgend eine Aussicht von glücklichem Erfolg vorhand Aenderung, und schreibt sie irgend einem besondern meisten Mitglieder, die über diese Angelegenheiten |

Katholiken zu beruhigen sollte aber nicht noch

Protestanten zufrieden gestellt werden?

außerhalb London bekannt seyn konnte. Werden si niger zahlreich eingehen oder sih nicht vielmeh! vermehren? Wenn wir die Gesinnungen unserer | niht gänzlich verkennen, so wird das Leßtere der Î Wenn Jrland auch 7 Millionen Einwohner hat, doch nur ein Theil des ganzen Reichs, dessen Mech Protestanten besteht, von denen wieder die Mehrz1

Meinung, und wir müßten uns sehr täuschen, wenn

Unsere Blätter enthalten die, zwischen Capt. : Jän. vorgefallene Correspondenz, deren wesentliche! bekannt ist, wobei nur zu bemerken, daß der Capt.

Portugiesen auf Terceira oder irgend einer der 4

jedoch von Interesse seyn :

Sr. Großbritanischen Majestät Schiff „„Ranger/ den 24. Jan. 1829, Mein Herr. Jch werde m

len, ob Jhre Absicht ist, nach England zu schie! Depeschen von dem Consul in Terceira und mir die Britische Regierung zu befördern habe.i J Ee 0

vollständig mitgetheilten Schrift eines Herrn Sugden, über

die im Parlamente zu leistenden Eide, zum Theil wide indem hierin dargethan wird, daß in dem darauf bezüs Gese von William und Marie, die Zeit und die Art Weise der- abzulegenden Eide ausdrücklich bestimmt ist, Der Courier fährt fort, sich als eifriger Wider der Katholiken zu erweisen. Jm Blatte vom 7ten d, j . sich derselbe, mit Hinsicht auf die Parlaments-Verhand(y ‘in den beiden vorherigen Tagen und die dabei hervoy tene Sinhnesänderung mancher sonstigen Gegner dex 6 cipation, folgendermaaßen: „Ein einziger Gegenstay schäftigt alle Gemüther. Aarons Stab beherrscht Alles,

uns gleiche Ansprüche auf die Verwaltung unserer Ÿ genheiten haben und von dieser p mati in der

lle (1A und alle Jndividuen, die früher entschiedene Gras solchen Veränderung waren , beeifern sich jeßt, alte @ wie sie sie nennen, Vorurtheile und illiberale h - Grundsäße auf den neuen Altar der fatholischeh Doch wir, wir f diesem unheilverkündenden Opfer nicht beiwohnen =

der Verfassung, wie sie ist. Das neue Licht. hat A

daß es noch seine frühere Meinung hege, und daß es auf

Sogar Herr Huskisson, der doch die katholische Sach stúßt, wundert sich Über die plößlich eingetretene 6

der Atmosphäre oder anderen physischen Ursachen zu. haben nur einen Gesichtspunkt vor Augen näm

derer Gesichtspunft vorhanden und eine andere Part) Rathe zu ziehen seyn? Jst es wahrscheinli, A

i haupten, daß das nicht der Fall, und daß die Majorit Engländer, troß der Versicherung einer der ersten Au ten des Königreichs, gegen die katholische Emancipati Von wo hat jene Autorität ihre Nachrichten her? d nicht von den Versammlungen in Kent und Dev Und dann übersehe man nicht die Bittschriften ge Katholiken, mit denen die Tische des Hauses belad e Es wurden davon bereits 14 vorgelegt, ehe die Thr

die fatholischen Ansprüche ist. Das ist unsere ent in sehr kurzer Zeit gerechtfertigt erscheinen solltt pole und General Saldanha vom 16. bis einschlig aber bereits aus dem ausführlihen Proteste des | derholte: seine Vorschriften lauteten dahin, jede Lal verhindern, und daß er feine Rúcksicht darauf nah Terceira nicht, wie die úbrigen Azoren, Dom Migut! schaft anerfannt hatte, Folgende drei spätere Briest

Von Capitain Walpole an General Saldanhs:

sehr verbunden fühlen, wenn Sie mich benachrichtig

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Antwort : „„Am Bord der ¡¡Suzan,‘/ auf. See den 24. 1829. Mein Herr. Jch bin über Jhre Frage er- | Wie, mein Herr? Sie kamen nach Terceira, uns zu «enen zu machen, Sie haben uns diese aht Tage her irt Sie haben mich verhindert, meinen Befehlen nach- men, Sie haben das Leben so vieler treuen Untertha- er éltesten Verbündeten Jhres Souverains in Gefahr t, Sie haben uns genöthigt , unsre kärglichen Vorrä- ‘verzehren, Sie haben mich bestimmt verpflichtet, Schiffe nicht von einander zu trennen, Sie haben die itát cines Éroberers úber mich ausgeübt und nach diesem fragen Sie mich, wohin ih fahre? Jch weiß hte, mein Herr, wohin; das Einzige weiß ih, daß ih wohin Sie uns uhren wollen, gemäß meinen. be- ten Anzeigen in jedem meiner amtlichen Briefe an Jch habe die Ehre u. s. w.“ i (ntwort des Capitain Walpole: „Auf Sr. Majestät „Ranger“‘/ au See den 24. Januar 1829. Mein ch bin sowohl in Verwunderung, als in Verlegen- eseßt (both sur rised and confounded) durch den Jn- hres eben empsangenen Briefes, nachdem ih Jhnen holt in den meinigen erklärt hatte, daß Sie die Frei- litten, Jhren eigenen Lauf und Fhre Bestimmung ju n, Jch habe Sie jeßt zu benachrichtigen , daß Jhr [men mich bestimmt hat, Sie nicht weiter zu escorti- Fch habe die Ehre u. L. fe : Nn den früheren Briefen des Grafen Saldanha finden jehrere Unterbrehungen , wobei derselbe bemerkt, daß anonen - Kugeln- des Englischen Kriegsschiffes ihn im menhange des Schreibens störten. lischen Blätter enthalten sehr umständlichs Be-

Die En über ben Brand der Kathedrale von York; denselben e sind die Mauern und úberhaupt die Außen - Seite Vebâudes ziemlich unversehrt geblieben. Der ganze Be- essen, was durch den Brand verloren, . kann noch nicht (hen werden, und vieles ist leider unerseblih. Leute )rofession wollen indessen wissen, daß zur vôlligen Wie- stellung der Kirche in ihren früheren Zustand wenig- 150,000 Pfd. nöthig seyn würden; die Orgel allein 8 bis 10,000 Pfd. fosten. Die Kathedrale ward einmal stark vom Feuer beschädigt, und 4 nach- e gänzlich abgebrannt war, wieder aufgebauet. Als dit der ersten Erbauung fann man das Jahr 626 an- n. Jonathan Martin, der das Feuer anlegte, ward Min Hexham in Northumberland geboren, lernte das pandwerk, ging im 22sten Jahre nach London, wo m Matrosen gepreßt wurde. Er wohnte demnächst un- dern dem Bombardement von Copenhagen bei, so wie er Blokade der Russischen Schiffe im Tajo, und se- zâter nah Aegypten. Nach häufigen Abentheuern zu und zu Lande und 4 überstandenen Schisfbrüchen, er zu seiner Familie zurü, ward angestellt und ver- ete sich. Nach dem Tode seiner Mutter sey dieselbe, er, ihm erschienen, und habe ihm verkündet, daß er ge- werden würde; später habe er im Traume eine unge- Feuer - Masse auf sich zukommen schen, die ihn bald umringt hätte. Von der Zeit an besuchte er fleißig n und Kapellen, um- Frieden zu suchen, den er in- nicht fand; später ward er Methodist, ging nach ov und benahm sich so, daß man ihn für wahnsinnig mußte. Damals faßte. er den Vorsaß, den Bischof Lincoln zu erschießen, weshalb er ins JFrrenhaus ht wurde, aus dem er aber bald entsprang. Zum zwei- le in ein Jrrenhaus gebracht, gelang es ihm wieder, zu ingen, Seitdem führte er ein umherstreifendes Leben, uste seine Selbstbiographie, und legte allenthalben ptome von fanatischem Eifer und" von Verstandes-Ver- ing an den Tag. Der lebte in seiner Lebensgeschichte er- te Umstand is sein Besuch der Kathedrale von Lincoln Deptember 1827; zu welchem Zweck er dort gewesen, ist angegeben. Seiner oft geäußerten Meinung nach ver- n alle Geistlichen, erschossen zu werden; solche Ansichten ¡zahllose unsinnige Handlungen beweisea deutlich genug Geistes-Verwirrung, die ihn endlich zum Urheber eines îicés machte, das man nicht genug bedauern kann,

n Aylesbury hielt díe Congregation der unabhängigen denten vor Kurzem eine Versammlung, um das Parla- N zu ersuchen, eine geseßliche Verzeichnung ihrer Kinder

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e Allgemeinen Preußfifchen Staats-Zeitung. Nr. 52.

anzuordnen, um selbige in den Stand zu seßen, bei allen Gelegenheiten ihre directe Abstammung beweisen zu können; es ward beschlossen, úber diesen Gegenstand an Lord Nugent zu schreiben, und um seinen Rath wegen der zu treffenden ferneren Maaßregeln zu bitten.

Die Kosten der Unterhaltung von Theatern sind in England höher, als in irgend einem andern Lande; die jähr- lichen Ausgaben des Coventgarden - Theaters berechnet man von 47 bis 59,000 Pfd., was täglih ungefähr 3 bis 400 Pfd. ausmacht; unter diesen Ausgaben gehören 26,000 für die Gehalte der Schauspieler. Die Einuahmen wechseln von 50 bis 80,000 Pfd. jährlich.

Aus Manchester schreibt man: „Die erwartete Besse- rung im Handel hat sich noch immer nicht eingefunden. Jn weißen baumwollenen Waaren ist in èen leßten Tagen zwar ‘etwas umgeseßt worden, was aber durchaus feinen Einfluß auf ein Steigen der Preise gehabt hat. Auch die Twist- Preise sind nicht besser geworden, und wenn man die gegen- wärtige. - Jahreszeit beri cksichtigt, wo sih die gewöhnliche Lebhaftigkeit des Frühjahr-Handels schon anfündigen müßte, so bieten sich unserem Plaße eben nicht die erfreulichsten Aussichten für den diesjährigen Handel dar.“

Berichten aus Sierra-Leone zufolge bis zum 10. Dec., befand sih diese Colonie im besten Gesundheits - Zustande ; der Holz-Handel versprach in Folge eines, mit unserer Re- gierung eingegangenen Contractes, lebhaft zu werden. Es werden manche neue Gebäude aufgeführt; auch“ beschäftigte man sich mit Bildung einer Ackerbau-Gesellschaft.

Niederlande.

Brüssel, 15. Febr. Se. Majestät der König haben auf eine von 200 Bürgern der Stadt Soignies unterzeich- nete Bittschrift wegen Freiheit des Unterrichts und der Presse durch Jhren Cabinets -Secretair erwiedern lassen, daß Sie von den in dieser Bittschrift mit Besonnenheit ausgespro- chenen Wünschen theilnehmende Kenntniß genommen, und daß dieselben bereits der Gegenstand einer gründlichen Unter- suchung von Seiten der Regierung seyen.

Die Gazette des Tribunaux enthält folgendes Verzeichniß der Prozesse, welche von 1815 bis 1825 bei den Ober-Gerichtshöfen in Lüttich, im Haag und in Bräs- sel entschieden worden sind. Jn Civilsachen wurden bei dem Brüsseler Ober-Gerichtshofe 5263, bei dem Lütticher 2735, bei dem ager 1633, im Ganzen 9631 Urtheile gefällt ; in Handels- Angelegenheiten wurden bei dem Brüsseler Gerichte 1089, bei dem Lütticher 247, bei dem Gerichtshofe im Haag 307 Sachen, aljo im Ganzen 1643 entschieden. Das Brü}j- seler Gericht hat in den 10 Jahren allein aus der Provinz Súd-Brabant 1608 Sachen entschieden, also eben so viel als der Gerichtshof im Haag in demselben Zeitraume für alle nördlichen Provinzen zusammen zu entscheiden hatte. Die Provinz Antwerpen , deren Appellations - Sachen bei dem Brüsseler-Gerichte der Zahl nach die geringsten sind, hat in

10 Jahren deren 791 geliefert , während auf die nördliche -

Provinz, welche am meisten Sachen bei dem Haager Gerichte eingereicht hat, nur 276 fommen. Hennegau und Ost-Flan- dern haben mehr Streitsachen geliefert als Nord-Bräbant, Geldern, Süd- Holland, Zeland , Utrecht , Friesland, Ober- Yssel, Gröningen und Drenthe zusammen genommen.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 10. Febr. Se. Maj. der König haben den Reichsständen den Wunsch zu erkennen gegeben, daß fein Pathen-Geschenk für den Herzog von Ostgothland von ihnen beschlossen werden möge. Der deshalb in dem Ritter- hause (wie lekthin erwähnt) geschehene Antrag ist sonach be- seitigt worden.

Am Zten d. wurde im Adelstande zum zweiten Male úber die Oeffentlichkeit der Sibungen desselben debattirt ; nur Frhr. Sixten Sparre und Hr. v. Malmborg widersebten sih dem Antrage, allein alle Uebrigen, obschon über den Grundsaß einig, konnten sich nah fünfstündiger Berathung nicht über die Ausführungsweise einigen, weil Graf v. Brahe, der in Abwesenheit des Grafen de Geer (wegen Unpäßlichs- feit) als Landmarschall präsidirte, feinen Vorschlag darüber anders als unter der Bedingung zur Abstimmung bréngen wollte, daß der zu fassende Beschluß der Ritterhaus-Ordnung einverleibt werde. Dawider war man ganz einstimmig, und