1829 / 57 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 26 Feb 1829 18:00:01 GMT) scan diff

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die úbrigen Theile des Pallastes sind von den Königen Man- duteï, Hortis und Amenophis- Memnon gebaut, auch finden sich cinige Ausbesserungen und Zusäße von dem Aethicpier Saba- fon und den Ptolomäern ncbjè einem granitenen Heiligthume - Alexanders, des Sohnes des Eroberers, dabei. Dann besuchte ich den Pallast von Karnac, den man richtiger eine Stadt von Denfmälern nennen kann. Hier offenbarte sich mir die ganze Pracht der Pharaonen, das Gröpte von Architectur, was die Menschen gedacht und ausgeführt haben. „Was ich in Theben und auf dem linfen Ufer mit Bewunderung ange- staunt hatte, erschien mir im Vergleich mit diesen riesenhaf- F ten Werken kleinlih. Jch werde mich hüten, eine Beschrei- bung davon zu versuchen, denn entweder würden meine Worte nur den tausendsten Theil von dem wiedergeben, was ih vor mir habe, oder wenn es mir gelänge, ein schwaches Bild davon zu entwerfen, würde man mich für ‘einen thdô- rigten Enthusiasten halten. Weder ein altes noch ein mo- dernes Volk hat die Architectur auf eine so hohe und groß- artige Art betrieben, wie die Aegyptier; sie dachten und bau- ten wie Menschen von hundert Fuß Höhe, und die Phan- tasie, die sih leiht über unsere Europäijche Säulengänge er-

Karnac nieder. Jn diesem Zauber-Pallaste sind die Bildnisse der alten Pharaonen, die sich durch große Thaten ausgezeichnet haben; jedes dieser Bildnisse behält seine eigenthümlichen Gesichtszüge, obgleich sie hundertfach auf den Basreliefs dar- gestellt sind. Hier sieht man auf colossalen Basreliefs. mit einer wahrhaft großen und heroischen Bildhauerkunst den Kd- nig Manduei, wie er die feindlichen Völker bekämpft, und als Sieger in scin Vaterland heimkehrt; weiterhin die Feld- züge .des Rhamses-Sejostris, ferner den Sensonchis, wie er ' die Oberhäupter dreißig besiegter Völker, unter denen ich Judahamalef, das Königreich Juda, ganz ausgeschrieben fand, zu den Füßen der Thebanischen Dreieinigkeit (Ammon, Muth und Chons) führt. Dies ist eine Erläuterung zum 14. Kapi- tel des Buchs der Könige, wo die Ankunft des Sesonchis in Jerusalem und seine Siege erzählt werden. Die Jdenti- tät des Aegyptischen Scheschonk, des Sesonchis bei Manetho und des Sesak ¡oder Scheschok der Bibel wird dadurch ‘er- wiesen. Um den Pallast von Karnac herum liegen eine Menge von Gebäuden aus allen Epochen, und wenn ich auf der Rückkehr von der zweiten Katarakte, nach welcher ich morgen absegele, 5 oder 6 Monate in Theben verweilen werde, hoffe ich einen reichen Schaß historischer Thaxrsachen | zu ‘sammeln.‘‘ j ¡Jh füge eine Uebersezung des chronologischen Theils p) einer Stelle bei, die ih in Alexandrien gefunden habe; sie ist für die Chronologie der leßten Seiten aus der 26sten Dynastie wichtig. Auch besiße ih Copieceen von hiero- glyphischen Jnschriften, die ih in den Felsen auf dem Wege nach Kosseïr eingegraben fand, und auf denen die Dauer der Regierung der Könige aus der Persishen Dynastie genau angegeben ist, Jch befinde mtch schr wohl und das Klima sagt mir zu; die Eingebornen úberhäufen uns mit Höflich- feiten. Ju diesem Augenblicke habe ih in meinem kleinen A Zimmer einen Türkischen Aga, den Ober - Befehlshaber von Kurna, und die Sheiks von-Medinet-Habu und Karnac. Jch lasse ihnen von Zeit zu Zeit Pfeifen und Kaffee reichen, und mein Dollmetscher muß sie unterhalten, während ih schreibe. Ju re- gelmäßigen Zwischenräumen antworte ich nur: Thaibin (es geht gut) auf die Frage: Ente-Thaïeb (geht es gut ?), welche diese braven Männer alle zehn Minuten an mich richten. Man überladet uns mit Geschenken, und wir besißen eine |

Heerde von Hammeln nebst funfzig Hühnern, die unter den

Säulen - Hallen von Kurna ihrem Futter nachgehen. Zum

L Gegen-Geschenk geben wir Pulver und andere Kleinigkeiten. A Ich wünschte, den Doctor Pariset bei mir zu haben, um von ihm etwas aus Europa zu hêren. Ehe ich die zweite

Katarakte überschreite, werde ih noch aus Syene schreiben,

wenn ih Gelegenheit finde, den Brief zu befördern ; diesen

hier sende ih nah Osiuth, wo ein Koptischer Agent unsere

Correspondenz besorgt. Für Herrn von Ferussac habe ich

: : Fossilien in Benihassan und Theben gesammeit. Zu meinem

/ vollständigen Glücke fehlen nur noch Briefe aus Frankreich.‘

Gedruckt bei A. W. Hayn.

heben fann, sinft gelähmt am Fuße der 140 Säulen im Saale von

Königliche Schauspiele.

“Mitrwoch, 25, Febr. Jm Schauspiclhause, zum 6, male wiederholt: Mathilde, oder: Engländerin, Schauspiel in 3 Abtheilungen, nach den

zösischen, von P. A. Wolff. ierauf, zum Ersten i L +1

junge Ehemann, Lustspiel in A nad Le l ( U l )

zösischen, des Mazères. i |

gejeßt vom Balletmeister Titus. Freitag, 27. Febr.

Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik

Spontini.

Preise der Pläbe: “Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. zweiten Ranges 20 Sgr.

1 Rthlr. Ein Plab in den Logen des dritten Ranges 13 Ein gesperrter Sik 1 Rthlr. Ein ‘Amphitheater 10 Sgr.

Königsstädtsches Theater.

Mittwoch, 25. Febr. Rache wartet! Melodrama in 3 Handlungen ‘von V, 4 . Donnerstag, 26. Febr. Tenorist des Ständischen Theaters in P

zweite Gastrolle.)

-

Der lebte Wille

Und: Ein Tyroler Divertissy

Jm Opernhause: Alcidor, N voi Ein Plaß in den Logen des,

Ein Plaß in den L Ein Plakz in den Parqua

; 57.

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amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Seine Majestät der König haben den Steuer -Einnceh- Deroy, zu Dürweiß im Jülicher Kreise, und Bren- ur, zu Burtscheid bei Achen, -das Allgemeine Ehren- n erster Klasse zu verleihen geruhet.

Plab6 im Parterre Y/

Zum Erstenmale wiederhol,1

Sargines. (Herr Bindtw

rag: Say Sine Majestät der König haben den Kaufmann Hn. s Wiborg zu Landskrona zum Vice - Consul daselbst zu er- Freitag, 27. Febr. Zum Erstenmale: Das (m n geruhet. i

Weinfaß, Posse mit Gesang in 3 Aufzúgen, von Wi

Stegmazer.

Berliner Börse.

M ngefommen: Der Kaiserl. Oesterreichische Cabinets- ier Hôgele, von Wien. Sig j

Abgereist: Der Pair von Frankreih, Königl. Fran- he General-Lieutenant und Botschafter am Kaiserl. Rus- Höfe, Herzog von Mortemart, nah St. Pe-

ur ch gerei: Der Kaiserl. Russische Feldjäger- Lieu- t Achalin, als Courier von Weimar kommend, nach

Den 24 Febr. 1829.

Amil. Fonds- und Geld-Cours-Zeitel. Freufs. (

| Zf.|Grief.Geld.]

dètersburg.

St.- Schuld - Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 2 Kaurm. Ob. m. 1. C Neuni.Int.Sch do. Berlin. Stadt-Ob dito dito Königsbg. do. Elbinger do. Danz. de.inTh.Z. VVestpr, Psdb. A. dito dito B. Grofsshz. Pos. do Ostpr. Pfandbrf. Pomm. Pfandbr.

APRIS h C G OE I A ZAOEC R S REAR E O aid e A ri G anin “eth La

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957 (93 {[Kur-u. Neum. do.| 4 |104? 1034 | [Schles sche do.| 4 | 1023 [1025 Pomm. Dom do.| 5 |1971 Q2E 21 Märk. do. do.| 5 11071 e : ° ( 921 92! Osipr. ‘do. ‘do. 5 1061 3 eitungs - N a ch ri ch te N. 10417 | TRückst. C. d.hknik 583 - 1002 y do do d.Nnuk al A U S [ A: U D. 927 | JZins-Sch. d: Kmk 99 i Z 102 [1014 dito d. Nnk 5y2 Fr: 40-4. O. ¿V I ; 15 99s S Paris, 19. Ee Jun den dee Dri der A me ens x ¿A . # l E ac 18: er ist man noch immer mit der Prüfung der verschie cat Tkr E 13: M Geseß-Entwürfe und der Wahl der Commissionen be- 95f | “TDizsconto : | Wäge. Einzelne Mitglieder dieser Lebtern sind hon be- 1044 | (Wir werden diese Commissionen namhaft machen;

4 fie vollzählig sind.) Herr J. Laffitte ist zum Präsi-

Ege B, R B LO a s n SIO E Pra der Bittschriften-Commission ernannt worden.

(Belm ¿den fr 0a) Brid n einer am lten d. M. statt gefundenen Versamm-

Amsterdam. ....., A E 25Ó Fl - ¡Kurz 14 Mon 150 Mitgliedern der linken Seite und des linken R E L A 250 Fl. |2 Mit. 141 Mlins der Deputirten - Kammer hat man sich“ mit der Hamburg... .......... 300 Mk. |Kurz 15 {Mosition des Herrn Salverte, die Anklage der vorigen S Al a D de lub % 300 Mk. |2 Mt. 14% Mster betreffend , beschäftigt, und namentlich untersucht, London... nee 1 Ls. 3 Mi [6 1er Vorschlag in. regelmäßiger Form abgefaßt und den L * P A R E 300. Fr. 2 Me i värtigen Umständèn angemessen sey. Es scheint , daß M A I D si S6 telle q Wed 10 l. (2, Met 102 oi derer, die fúr die Ausse6 der ositiot S t un Aan 156 L. [2,0 [1 N Me T D Io USIEREO “Ner SANIOMEN B R Se ELS 100 Thl |2 Mt 2 ten, die Oberhand behalten habe; - diese Meinung D r E A 100 Thl. |Uss. 102) e dadurch begründet : daß der Antrag des Herrn Fravkfautt a. M. WZ 150 Fl. |2 M 102; My de Pompières, die vorigen Minister in Anfklage- Peteroburg B i N 100 Rbl. |3 VVch. | 30; zu verseßen, dadurch, daß derselbe in der vorjährigen M e S He 464 100 Rbl. |3 VWech. | ing nicht erledigt worden , beseitigt sey; daß in dieser

hung Frankreich niht England gleiche, wo das Parla-

Auswärtige Börsen.

100 Fl 1968.

bloß prorogirt werde; daß, da in Frankreich die Königl. rdnung beim Schlusse der Sißungen den Pairs und tirten vorschreibe, auseinander zu gehen, von beiden Kam-

Amsterdam, 19... Febr. 7 alsdaniì nur noch einzelne Mitglieder beständen; daß Oesterr. 9pCGt. Metalliq. 94. a olen 1344, ¿M Sibung nicht die Fortseßung der vorigen sey, und L Art Ug D ‘De, B Age 04 L sonach die in einer Sißung nicht beendigten Ge-

Hamb. Cert. 852,

O cene

e nicht nothwendig in der darauf folgenden wieder enommen zu werden brauchten; daß die vorjährige Ent- Ung der Kammer, der Vorschlag des Herrn Labbey vompières sey in Erwägung zu ziehen in Ermange- tines Gesekes Über die Verantwortlichkeit der Minister i eine hinlänglich moralische Wirkung ‘hervorgebracht ; daß ‘die. Unmöglichkeit, worin die Kammer sich aus gel an Zwangs - Maaßregeln befinde, eine Untersuchung Vleiten, die Jnstruirung eines Prozesses illusorisch machen de; endlich daß man Gefahr laufe, eine kostbare Zeit,

Redacteur F oh n, Mitredacteur Co!

sich zu den, dex Kammex vorgelegten [wichtigen Geselz-

Allgemeine

e Staats-Zeitung.

Berlin, Donnerstag den 2Wsen Februar

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1829.

Entwürfen besser verwenden lasse, völlig unnüß zu ver-

shwenden.

„Die hiesigen öffentlichen Blätter melden den Tod Leo's AI Der Moniteur. begleitet diese Nachricht mit folgenden Betrachtungen : „Der Verlust eines so aufgeklärten, frommen und gemäßigten Papstes ist ein wahres Trúbsal. Frankreich muß, mehr noch wie jeder andere fatholische Staat, den frú- hen Tod Leo’s. XI[. beklagen, da dieser für dasselbe eine bes sondere Zuneigung hatte, und in die Tugenden und die Re- ligion Carls X. das gerechteste und unbedingteste Vertrauen seßte; seine hohe Weisheit wußte über alle Angelegenheiten den Geist des Friedens und der Versöhnung zu verbreiten, Zeit und Umstände richtig zu würdigen, und- durch eine un- ermüdliche Sorgfalt in der Handhabung des Regiments der Kirche so wie in der eifrigen und kräftigen TEohrneiaung ih-. ces Bedürfnisse, die Einigkeit in beiden Welttheilen zu er- aiten. j : ä T Der Courrier français meldet : Briefen aus Nizza, daß der Gesundheits-Zustand des Grafen von la Fer- ronuays nicht, von der Art jey, daß. ex eine baldige Wieder- herstellung hoffen lasse, und daß der- Minister sich wahr schein- lih nach Neapel begeben werde, dessen milderes Klima ihnx noch zuträglicher scheine, als das in Nizza.

Folgendes ist die Antwort des Hrn. B. Constant auf das von den farbigen Einwohnern- von Guadeloupe an ihn gerichtete Schreiben (siehe das vorgestr. Bl. d. St, ZZ- ¿Paris , den 16. Februar. Meine Herren, ih schäbe mich sehr glücklich, daß ih eine so gerechte Sache, wie die Jhrige- habe vertheidigen fônnen. Meine Bemühungen werden nicht eher nachlassen, als bis Sie alle die Rechte erlangt haben, die Jhnen zustehen. Die gesellschaftliche Ordnung eines Lanz des ist so lange fehlerhaft, als eine: Klasse in: derselben un- terdrückt wird. Die Charte, die unsere Richtschnur und un- ser Compaß ist, hat Ihnen billige Gesebe zugesagt; die Ver- theidiger derselben werden nie aufhören die Erfüllung dieser heiligen Versprechungen zu begehren. Senezwian Sie, mit der Versicherung meines Eifers den Ausdru meiner Erkennt- L für die. Beweise des Wohlwollens, die Sie mir ge- en:

Auch au den General von Lafayette und die Herren Salverte, Dupin den Aelteren und Laisné de Villevôque hat- ten die Farbigen von Guadeloupe Danksagungs - Schreiben erlassen, und sind darauf von diesen Deputirten mit Ant- worten beehrt worden, welche der Courrier francais und das Journal du Commerce mittheilen:

Jn Toulouse hat sich eine Gesellschaft zur Verbreitung des wechselseitigen Unterrichts gebildet.

Der Körper des bisherigen beständigen Secretairs der Französischen Akademie, Herrn Auger, ist vor einigen Tagert bei Meulan in der Seine gefunden worden.

Paris, 17. Febr. Die Pairs- Kammer hat das ihr vorgelegte Militair-Scraf-Gesesbuch und den Gejeß-Entwurf über den Zweikampf ihren Commissionen zur Prüfung überz wiesen. Bei den vielen Duellen, die in- Frankreich vorfallens und bei dem gänzlichen Stillschweigen der bisherigen Geseßz- gebung über diesen Gegenstand, war es allerdings wünschens- werth, daß endlich eine Bestimmung eintrete, wodurch die Straffälligfeit begrundet wird. Bis jeßt konnten die Ge- richte von Zweikämpfen * durchaus feine Notiz nehmen, und

“selbs wenn eine Tödtung stattgefunden hatte, blieb den Bez

hörden ‘nichts Úúbrig, als durch ein Protocoll die Art und Weise zu constatiren, wie das betreffende Jndividuum zu Tode gekommen war. Erklärten nun die Zeugen auf Pflicht und Gewissen , daß das “Duell, der getroffenen Verabredung gemäß und mit allen üblichen Förmlichkeiten, stattgefunden hatte, so konnte der Tôdter nicht zur Verantwortung gezogen wer- den, Beiden mannigfachen Ansichten, welche über den Zweikampf ebalten, verdient bemerkt zu werden,- welche geringe Stra[e