1829 / 70 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

A Be L E E f E I SESDSMC E D P A n 0 S MEAE N i nes a R

den Waffen, um sich der Regierung zu bemächtigen. Der dffentlichen Meinung séßt man Gewalt entgegen - und hebt das in den Straßen Mexiko’s sich umhekttreibende Gesindel auf die achtbaren Bürger los, um sie. auszuplundern und zu morden. Wenn das die Regierungsform der Mexikanischen Republik seyn soll; wenn die Stimme des Volks bei den stattfindenden Wahlen nicht ‘geachtet wird; wenn der Can- didat, dessen Freunde zufälli Armee- Befehlshaber sind, mit Gewalt etwas zu erzwingen sucht, was die öffentliche Meinung ihm versagt; so würde es besser für das Land gewesen seyn, wenn es unter Spanischer Herrschast geblieben wäre. Was das Ge- rücht betrisst, als hätte unjer Gesandte Hr. Poinsett Theil an der leßten Revolution genommen, so würden wir, wenn wir ein solhes Gerücht für gegründet halten fönnten, unserer Regie- rung vorstellen, daß sie es ihrer Würde und- der Achtung, die sie für die Grundsäße unserer freien Verfassung haben muß, schuldig sey, ihn unverzüglich zurück zu berufen. Wir wissen, daß die sih hier a altenen verwiesenen Spanier sich bitterlich Über Herrn Poinjett beklagen, indem sie behaup- ten, er hätte sih in die politischen Angelegenheiten Mexiko's gemischt, und wäre die Veranlassung zu allen Ungerechtigkei- ten gewesen, die sie haben erleiden müssen. Demohngeachtet aber fönnen wir noch immer nicht daran glauben, daß ein Bürger der Vereinigten Staaten, der in. der Hauptstadt einer fremden Nation einen #o hohen Posten bekleidet, zu einer Maaßregel gerathen haben sollte, deren unmittelbare Folgen Raub und Blutvergießen seyn mußten, und die viel- leicht später die völlige Vernichtun Mepxikanischer Freiheit nach sich ziehen fann. Auf jeden Fall bedarf dieser Gegen- stand einer genauen und ernsten Erörterung. Die Klagen gegen Herrn Poinsett sind keinesweges neu; \chon vor 2 A ließen sie sich hôren. Die aus Mexiko verwiejenen

panier haben gegen die Bewohner der Vereinigten Staa- . ten eine Art von Abscheu ; sie fliehen unsere Küsten oder wenn sie gezwungen sind, zu uns zu fommen, bleiben sie nur so furze- Zeit als möglich, und schon sind viele große Capitalien reicher Emigranten nah Europa gesandt worden, die unter andern Umständen die Masse unsers Natiónal - Reichthums wütkden vermehrt haben. Es ist sogar eine eruste politische Frage, ob die Regierung einen Gesandten in Mexiko lassen darf, dessen Benehmen, so tadelsrei es auch in der That seyn mag, dennoch Gelegenheit zu Vorurtheilen und: zu einem Verdacht giebt, die auf das nachtheiligste. auf unseren Na- tional-Charafter und auf unsere National-Jnteressen -einwir- fen müússen.‘‘

Méx Tfi0.

Die Elberfelder Allgemeine Zeitung enthält im neue- sten Blatte Folgendes : „Wir vernehmen eben durch gefällige Mittheilung , daß der Rebellen-General Santa-Ana sich den 98. December dem Befehlshaber der Regierungs - Truppen von Mexiko, dém General Calderon, übergeben habe, welcher bereits auf dem Marsche nach der Hauptstadt ver sey, um die Rebellen daraus zu vertreiben. General Cortazar von Guanajuta traf seine Anstalten, um sich ebenfalls' nach Mexiko mit einem bedeutenden Heere, das er aufgebracht hatte, seine Richtung zu nehmen. Unter den in Mexiko ge-

gestrômten Zuschauer. Die Anordner werden in den wg

den \{chönsten Lohn ihrer Bemühungen finden. Das 9te Stü des Amtsblatts ‘der hiesigen Könj Regierung vom 3. Mälz enthält das aus 23 Artikeln bis hende Statut des Kunst - Vereins für die Rheinlande y

Westphalen. Königliche Schauspiele.

Julia, Trauerspiel in 5 heilungen, von Shafkespeate,

Im Schauspielhause: Pour la seconde représenlat de Mr. Dufour, premier acteur comique du théâtre Iny rial français de St. Peterseboursg: 1) La ‘première rep de la représentation de: Le mariage de rais0n, van ville en 2 actes, par Seribe. 2) La ‘première Tepréy tation de: L’Ambassa deur, vaudeville nouveau en 1 uh ar Séribe. Dans la première- pièce, Mr. Dufour rem le rôle de Bertrand, et das la seconde, celui de Si Jean.

Mittwoch, 11. März. ‘Im Schauspielhause: Der jy Ehemann, Lustspiel in 3 Abtheilungen, nach dem Fran} schen des Mazères. Hierauf, zum Erstenmale: Die Bi führer, Posse in 3 Abtheilungen. j

Königsstädtsches Theater.

Dienstag, 10. März. Lenore. Mittwoch, 11. März. Die Schwestern“ von P Hierauf: Das Fest der Handwerker.

Berliner Börse. Den 9. März. 1829.

Ami]. Fonds - und Géld-Cours-Zeéttel. (Preufs. Ca

E O SAITIGRRE T7 Brief (( Ti Schuld - Sch.} 4 | 9825| 925 [Kur-u: Neum. do.| 4 11043 Pr. Engl. Anl. 18| 5 1034 [103 JSclilésiséhe do.| 4 | Pr. Engl. Anl. 22þ/5- |— [1025 Pomm: Dom: do.| 5 11075 Kurm. Ob.m.1.C.| 4 | 923} 92 Märk. do. do./ 5: 11075 |1 Neum.Int.Sch do.| 4 | 922 | 92 JOstpr. do. .do.| 511065 Berlin. Stadt-Ob.| 5 [101 fRückst. C. d.Kmk| | 585

dito dito | 4 [1003 7 1 do. - do. d.Nmk.| | 585 Königsbg. do. |4|93 | 925 Zins-Sch. d.Kmk.| | 597 Elbinger dó. | 5 [101 dito d.Nmk |— | 597 Dánz. de. inTh.Z.|— | 35 VVestpr. Pfdb. A.| 4 |-96i |

dito dito B.|4 | 9327 | Holl. vollw. Duc.|— | 181 Grosshz. Pos. do.| 4 | 99è | 995 JFriedrichsd’or . |— 137 || Ostpr. Pfandbrf. | 4 | 95 Disconto ain] l 7 Pomm. Pfandbr.| 4 |104 | /

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 4. März. Oesterr. 5pCt. Metalliq. 938. Bank-Actien 1330. Part.\ 377. Russ. Engl. Anl. 87. Russ. Anl. Hamb. Cert. 855.

plúnderten Häusern nennt man 400 Mexikanische, 40 Spa- nische und mehrere Englische, Französische und Amerifani- sche. Die Rebellen haben ihren General Guerrero zum Kriegs-Minister gemacht.‘

N U T,

Köln, 4. März. Die diesjährige hiesige Faschingsfeier war wieder recht heiter, und bewährte den Ruf der vorheri- gen. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen haben dieselbe mit Jhrem Besuche zu beehren geruhet. Das Thema, welches dén Darstellungen des großen Maskenzuges zum Grunde lag, war ein Narrentag/ der die Angelegenhei- ten des Frohsinns zu berathen hätte. Das Re ultat der Berathungen fiel dahin aus, daß der Horazische Spruch: „„Die Welt is voller Narren//, auch forthin bestehen solle. Recht bunt und glänzend war die Reihe der Mummenschaar, unzählbar die Menge der aus der Nähe und Ferne herbei-

Hamburg, 7. März. Oesterr. 5pCent. Metalliques 978. Bank-Actien 11C0.

Engl. Anl. 91Ï.

St. Petersburg, 27. Febr. Hamburg 3 Mon. 92#. Silber-Rubel 369.

VVien, 4. März. 5pCt. Metall. 973. Bank-Actien 1092#.

Bertchttgung | Im gestrigen Blatte, Artikel Großbritanien, in d handîungen des Oberhauses vom 26. Febr. (S. 4,0 A P O U.) L „Suppressions-Bill“/ st. „„Suc Bill ‘/ und in den Verhandlungen des Unterhauses bigen Tage (S. 2, Sp./3, 53. (14. v; U ver M l. „einer Petition nicht das beste Kriterium. ‘/ |

Neueste Bdrsen-Nachrichten. Franffurt a. M., 6. März. Oesterr. 55 Metalliq. 975. Bank-Actien 1317. Partial-Obligationen 124% Paris, 3. März. 3pCtige Rente 77 Fr. 75 Cent.; 5

Gedruckt bei A. W. Hayn.

pCtige Rente 110 Fr. 85 Cent.

Redacteur Joh n, Mitredacteur E

thätigen Zwecken, die das Fest des Frohsinns fördern his

Dienstag, 10. M, Im Opernhause: Romeo j t

‘A Allgem e i E

Preußische Staats-Zeitung.

70.

\S

werm

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Der Justiz - Commisfarius Karl Anton Drüúhe zu áren ist zum Notarius im Bezirk des Ober-Landesgerichts Paderborn bestellt worden.

Der bisherige Ober - Landesgerichts - Referendarius Bo r- ert, ist zum Justiz-Commissaríus bei dem Land- und Stadt- richt zu Cammin und den Untergerichten des Camminschen veises, mit der Anweisung seines Wohnsißes in Cammin, stellt worden. /

Qa aqa at: E Vi d H E N Ebmeier zum Justiz -Commissarius bei dem Landgerichte h der Saale bestellt worden. SETACISE LU: A

Dem Gastwirth Kalberlah hieselbst ist ein, vom 29. anuar d. J. an, ehn nah einander folgende Jahre und ir den ganzen Umfang der Monarchie gúltiges Patent auf achstehende7 ihm von dem Mechanikus Steinkamp aus Bre- en mitgetheilte Verbesserungen an Dampfmaschinen, nämlich 1) auf die- mittelst Zeichnung und Beschreibung angegebene

Verbesserung der mit Quecksilber geliederten Dampf - L es La fed n pg ibens Gi

auf eine doppelt wir ende Luftpumpe in ihrer ganzen

Zusammenseßung, die zugleich als Reid falte e j ag Ote Mens i )) auf die Einrichtung, Röhrenkessel auf eine eigenthüm- liche Art zu lagern, durch Röhren mit E Lonue H f ppe Feuer R zuzuführen, und i auf die Sicherheitsvorrichtung an diesen Kessel Ucberspannung der- Dämpfe, l eit E

) weit sämmtliche vier Angaben von der sachverständigen

Ns für neu und eigenthümlich erachtet worden, ertheilt orden,

Abgereist: Der Ober-Jäger-Meister A u Carolath-Beuthen,- nach D Cos Heinrich

Durchgereis: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Alexan- row., als Courier von Paris nah St. Petersburg.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

R land.

St. Petersburg, 28. Febr. Die Nordische Bi hält ein aus. Kischineff vom 9ten d. M. v. r Bee n des Fürsten D., worin der Zustand der Russischen am chten Donau - Ufer befindlihen Truppen während des 'ge- nwärtigen Winters geschildert wird. Es heißt darin : “tavody ist befanntlih ein, in militairischer Hinsicht wich- ger Punft, und demzufolge von Seiten der Regterung in 8 vorzüglichen Vertheidigungsstand geseßt worden. Der a ist von ziemlichem Umfange, und besteht aus 5 bis 600 usern und “einigen Moscheen. Alle diese Gebäude sind n den garnisonirenden Truppen eingenommen. Die dort ‘genden 4 Regimenter haben bequeme und ‘warme Quar- tre; die Baracken in den Redouten slud vortrefflih. Die L Ls beisammen liegenden Häusern eingerichteten Laza- i e beider Brigaden sind durch bedeéte Gänge mit einan- En für frische Luft, gesunde Speisen und Ge- Bd e, und allgemeine Reinlichkeit, so. wie auch für Russische k er, ist hinlänglich gesorgt. Ju Folge dieser Maaßre- sind die dem hiesigen Klima eigenthümlichen Krankhrei-

Berlin, Mittwoch den 11ten März

1829.

ten gänzlich unterdrückt worden, und es befindeu in j

dem Regiment feine 60 Kranke, eine Zahl, D B Ruß- land als sehr mäßig angesehen wird. Die Moscheen sind zu Vorraths- Magazinen benußt, die Kirchen auf das s{chduste eingerichtet und mit Heiligen -Bildern geschmückt worden

die man in Pravody ausgegraben hat; wo sie wahrscheinlich von. früheren -christlihen Einwohnern vergraben worden waren. Die Soldaten erhalten täglih eine Portion Fleisch und Brandtwein; Lebensmittel sind für mehrere Monate vorhanden, und fast täglich fommt neue Zufuhr an; es ist bei allen diesen Anstalten mithin kein Wunder, wenn der Sol- dat heiter, zufrieden und dankbar ist. Die Straße von Pravody nach Devno, obgleich sie von den Straßen von - Schumla, Arnautlar und Kosludschi durchkreuzt wird, ist frei von -Fein- den, die sich zwischen den Dörfern in Aidos: und Schumla ¡zerstreut haben und, von Schneemassen umringt, an-Lebens- mitteln für Menschen und. Pferde Noth leiden. Von Kranfk- heiten aller Art heimgesucht, sind sie froh, daß man; sie in Rühe läßt. Jn Devno befindet sich ein Kosafen-Regiment in einem Lager, das von 2-Redouten beschükt wirdz xiue dritte Rédoute wird errichtet, Jun einer derselben befindeu sich 6 Compagnieen, und in der andern zwei; die Befestigungs- werke sind mit vorzüglicher Sorgfalt ausgeführt. “Die Trup- pen sind in Baracken vertheilt ;- jede Compagnie hat ihre, inwendig mit Brettery verschlagene Baracke, und jeder Sol- dat seine ‘Pritsche ; geheizt wird jede dur einen Kamin und zwei: Oefen; alle sind mit Ziegeln gedeckt. Um die Pfei- ler, welche die Decke tragen, sind die Gewehre und ein Theil der Munítion aufgestellt. Mit einem Wort, man glaubt sich in einer schönen Kaserne zu befinden. Die Gemüse-Gär- ten von Devno liefern hinlänglich Knoblauch und-Merrettig, die sehr vortheilhaft auf die Gesundheit des gemeinen: Man- nes einwirfen. Die Wälder sind voll Wild und Schweine, die sich nah dem Abzuge der hier sonst angesiedelten Bulga- rischen Familien dahin verlaufen hatten, und- beinahe: völlig wild geworden sind. Faft täglich machen- die Jäger reiche Beute, sodaß die Truppen, im eigentlichen Sinne“ des Worts, im Ueberfluß leben. Es giebt nur sehr wenige: Kranke, und das sehr gut gebaute Lazareth steht fast ganzleer. Am Ufer- des Devno-Flusses istein großes Russisches Bad erbaut, in demsichdie Soldaten täglich Cornpagnieenweise baden. Ju: Gebedschi befinden sih gute Erdhütten, und die Truppen haben es dort eben so gut als in-Devno ; im Regiments-Lazareth lagen nur 22 Kranke, und seit dem -Gwdchentlichen-Aufenthalt des dort stehenden Regimentes war die Zahl der Kranken: nie größer gewesen, und gestorben waren nur 2. Die Zufuhren fommen aus Varna zu Wasser, und werden 2 Wetste-von diesem Posten aufgelagert. Varna ist gegenwärtig eine vollstän- dige und stark beseßte Festung, und wenn man das Treiben im Innern und die Menge von beschäftigten Griechen und Armeniern sicht, so glaubt man sich in einer Stadt des Rus-

sischen Asiens zu befinden. Odessa versorgt diesen Plab nicht

nur mit den nothwendigen Lebens-:Beédürfnissen, fondern au

mit Allem, was Luxus und Bequemlichkeit erheischen. D Batltschick und Kovarna bietet mit seinen Häfen - den dort liegenden Truppen so viele Vortheile dar, daß ste sich_ des wünschenswerthesten Zustandes erfreuen. Lazarethe und Woh- nungen find vortrefflich. Se. Majestät der Kaiser, der: für Alles sorgt, was denSoldaten Ruhe und Erleichterung ver- schaffen fann, hatte bei Seiner Anwesenheit den Befehl ge- geten, Glasscheiben fommen zu lassen, Fenster-Rahmen zu machen, und diese sowohl als die Thüren mit Woilocken (eine Art Filz) zu beschlagen. Bäsardséthick kann jeßt für eine Festung angesehen werde; die- darin liegende Division hat den Angri} von 30,000 Feinden nicht zu- fürchten; es ist faum glaublich, daß dieser Pla in so furzer Zeit das gewor- den, was er ist. Abgesehen von den Festungswerkfen, die Gren

Erbauern die größte Ehre mächen, sieht man hübsche Häuser,