1829 / 71 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 12 Mar 1829 18:00:01 GMT) scan diff

seiner Gedanken -und die Verderbtheit seiner Meinungen inführt. / | E Aus Toulon meldet man unterm sten v. M. : „„Gesktérn gegen 9 Uhr Abends is in dem Bagno des hiesigen Hafens unter 300 zu lebenslänglicher Galeerenstrafe verurtheilten Verbrechern, welche a Bord der Corvette „die Caravane‘/ nach Brest geschafft werden sollten, ein Aufstand ausgebro- chen. Schon seit ciniger Zeit hatte die Behörde bemerft, daß unter diesen Leuten ein subordinationswidriger Geist, #0 wie eine gewisse Bewegung und der Wunsch, Unruhen an- zustiften, herrsche; sie hatte danach ihre Maaßregeln getiof- fen, so daß -die Empdörúng in demjelben Augenblicke, wo sie ausbrach, von der bewassneren Macht , die den Dienjt im Arsenale zu versehen hatte und auf die Unruhestifter Feuer gab, unterdrút wurde. Die näheren Details find noch unbekannt ; doch heißt es, daß von den Verbrechern einige getödtet, mehrere aber verwundet worden sind.“ A Die Herren Bissette und Fabien sind bis jeßt mit ihrer Klage gegen den Grafen -von Peyronnet von allen Behör- den, an die sie sich gewendet hattèén, namentlich von beiden Kammern, von dem Tribunale erster Jiustanz, von dem Staats- Rathe und endlich auch von dem Königl. Gerichts- hofe, immer unter Anführung der Jncompetenz, abgewiesen worden. Man versichert, sie würden jeßt noch von dem Er- fenntnisse dieses lelzten Tribunals an den Cassationshof ap- pelliren. * „Es wäre für das allgemeine Beste zu wünschen“, meint das Journal du Commerce, ¡daß sie diesen Ent- {luß faßten, damit wir endlich ‘doch erführen, ob es denn bei der gegenwärtigen Lage unserer Geseßgebung (so lange nämlich noch kein Gesel úber die Verantwortlichkeit der Minister

besteht) feine einzige Behörde giebt, welche die Vergehen der -

Minister zu ahnden, und den Bürgern einen billigen Ersaß für den ihnen zugefügten Schaden zu gewähren befugt ist. Wird der Grundsaß des Königlichen Gerichtshofes auch noch von dem Cassationshofe bestätigt, so ist es dann erwiesen, daß die Minister in der Ausübung ihrer Amtsverrichtungen un- gestraft über Freiheit und Leben der Bürger verfügen fönnen.“/

Die Wittwe Bertrand L’'Hosdinière hat ein Schreiben

in die dffentlihhen Blätter einrücken lassen, worin sie die ihr |

gemachte Beschuldigung zurückweist, daß ste dur die ihrem Gatten geseßte Grabschrift dem Königsmorde eine Lobrede habe halten wollen ; dagegen führt sie alle die Vorzüge auf, die sie veranlaßt, von dem Verstorbenen zu sagen, daß er ein guter Bürger und eifriger Vertheidiger der Freiheit gewesen sey ; im Uebrigen, bemerkt sie, habe sich ihre Bittschrift nur um einen Rechtspunkt gedreht, nämlich um die Frage, ob es einem Procurator gestattet sey, ungestraft ein Grabmal. zu entwei- hen; nicht sie, sondern der Großsiegelbewahrer selbst habe ss- nach ein Aergerniß dadurch gegeben, daß er das Benehmen des Procurators zu Domfront ungeahndet gelassen habe. Briefen aus Port-au-Prince vom 18. Januar zufolge, war das Geschwader des Admiräls Laborde- bis zu diesem Tage noch nicht an den Küsten von Haiïti erschienen, so daß man anfing zu glauben, die Nachricht von einer beabsichtig- ten Landung der Spanier sey entweder ganz ungegründet gewesen, oder der Admiral habe den Plan dazu späterhin aufge- geben. Nichtsdestoweniger wurden die Vorsichts-Maaßregeln

fortgeseßt.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Jm Oberhause wurde am 27. Febr. zuvörderst eine Bittschrift der Wundärzte, und anderer Mediciner in der Grafschaft Cambridge, über- reicht, worin dieselben um Maaßregeln bitten, sie Behufs ihrer anatomischen Studien mit Leichnamen zu versehen. Die übrigen Verhandlungen betrafen fast lediglih Bitt- schriften gegen fertiere den Katholiken zu machende Bewilli- gungen. Jn Bezug auf eine solche, von dem Grafen Gui l- ford überreichte, von 1566 Personen unterzeichnete Bittschoift der Stadt Dover, erklärte der Graf v. Darnley, daß, wie ihm bekannt sey, diese Bittschrift keinesweges die allgemeine Gesinnung in jener Stadt ausdrücfe, und daß binnen Kur- zem eine entgegengeseßte Bittschrift von daher zu erwarten stehe. —- Lord King äußerte in einer mehrfaches Gelächter erregenden Rede, daß die von den Gegnern der Emancipa- tion erwähnten großen Besorgnisse im Lande, hinsichtlich der Folgen dieser Maaßregel, lediglih von einem kleinem Buche herrührten, welches er (Lord King) in der-Hand halte. Dies sey der „leßte protestantishe Almanach,‘/ der im Jahre 1680, etwa 2 Jahre früher erschienen sey, als Titus

OVates den ersten Braunschweig-Club im Lande gestiftet habe. Er bat um Erlaubniß, ein Paar von den darin enthaltenen Geschichtchen vorlesen zu dürfen, um zu zeigen , daß alle jene

Besorgnisse daraus entsprungen seyen. Hierauf las er f gendes: „Papst Sylvester 11. ergab sich dem Teufel, um \ Wünsche zu erlangen. Durch dieses Paft wurde ex j

aupt der Kirche. Johann XII, nahm die Reg Stephana, seines Vaters “Concubine zu sich, so | auch ihre Schwester Johanna Anna; er machte sj Pallast zu einem Bordell , raubte Frauen, Witty und Mädchen, die nach Rom als .Pilgerinnen fg beim Würfelspiel rief er den Teufel zu Hülfe, er trank die Gesundheit des Teufels u. #\. w.‘/ Diese und andere | gleichen Mährchen, meinte Lord King, wäre die Veranlass zu den lächerlichen Sagen,- mit denen man sich in Eng hinsichtlich der Katholiken trüge. Er wolle sich nicht von dem Buche trennen, das ganz mit dergleichen Mäht( gefüllt sey, sonst würde er es gern einem Braunschy Club zuschicken, um eine: neue Auflage davon machen lassen, und es an die Mitglieder zu vertheilen. Guilford bemerkte hierauf, daß die belustigenden {( schichtchen, welche der edle Lord vorgelesen, eben so nig den Stand der Sache verändern, als die Bis nisse des Volks vermindern könnten. Der Mary von Downshire bat demnächst, die Aufmerksamkeit Hauses ‘auf die vor etlichen Tagen von ihm üÜberrej Bittschrift des Alderman Watson von Limeric ‘richten dürfen, welche von einem edlen Grafen in jener Sißung eine Windbeutelei erklärt worden sey. Er habe deshal) den Alderman geschrieben, und nunmehr eine. Antwort halten, worin derselbe erkläre, daß die Bittschrift nicht ihm herrühre. —— Behufs der weiteren Untersuchung Bestrafung des Thäters wurde auf den Antrag des ! Kanzlers ein- besonderer Ausschuß ernannt. Der ( von Longford ergriff} die Gelegenheit, bei Ueberreich dreier antifkatholischen Petitionen aus Jrland, um sich ge

herangezogen würden, sondern man lasse. dieselben auch r als einmal unterschreiben; so sey beispielsweise ein be unter einer solchen Bittschrift mit -8 verschiedenen en unterzeichnet. General Gascoyne äußerte die Mei- 1, daß nicht allein von der cinen Seite man sich verschiedene tel erlaube, um Unterschriften zu gewinnen ; in dem Bezirke s ehrenwerthen Alderman (Waithman) sey eine Petition zu ¡sten der Katholiken zur Unterzeichnung ausgelegt, und denen, sie unterschrieben, ein Krug Bier angeboten worden. Der erman Hr. Waithman erklärte, daß ihm von einem sol- Vorgange durchaus nichts bekannt, derselbe auch nicht blih sey. Hr St. P. John Mildmay äußerte, daßin der ihm repräjentirten Stadt die schlechtesten Mittel ange- det worden - wären, um antikatholische Bittschriften zu rzeichnen; man habe aufregende Anschlagezettel gemacht, 1 einer folgenden Jnhalts gewesen: „Der König, unser protestantischer König, hat vor 48 Stunden erklärt, daß ch dieselbe Meinung in Betreff -der katholischen Fragen

wie im Jahre 1827, und wenn sein treues Volk sich den Thron sammelt, so wird der Constitution nicht der deste Abbruch gethan werden.‘ ner wüßten sehr gut, daß dies alles Betrug sey, aber nwisseude große Menge könne es für wahr halten, und veranlaße sie solchergestalt, zu glauben, daß derjenige, welchen sie, als auf die höchste Person im Reich, als ihren Monarchen sehen müßten, schlecht genug sey, die große regel, zu deren Berathung er das Parlament veran- habe, zu unterminiren und umzustärzen. Schlechr sey unstreitig, auf “solche Wéise den Namen des Herrschers pebrauchen. Er habe stets ‘für die katholische Eman- ion gestimmt, und dadurch bei seinen Constituenten stoßen; jeßt aber vernehme er, daß fie geneigt seyen, Ministern des Königs volles Vertrauen zu schenken.

die Angriffe zu vertheidigen, welche in der vorherigen h einigen minder erheblichen weiteren Verhandlungen trug

zung von Lord Plunkett (wie er sagte) unedler und un

roarteter Weise gegen ihn gemacht worden seyen. Der Lord habe gesagt, -daß er (Graf Longford) die Dinge i von der einen Seite ansehe; das wolle er zugeben; denn eine Seite gehe dahin, die Constitution umzustürzen , | die andere, sie aufreht zu halten. (Hört! Nein! Nei Die Sarcasmen des edlen Lords kônne er nicht beantrwe auch wolle er sich nicht erlauben , eine eigene Meinung die Ansichten desselben aufzustellen, sondern sich- begn die Meinungen anderer Leute darzulegen. Die berü Bill vom Jahre 1825 zur Unterdrückung der katholi Association, welche zu der Zeit entworfen worden, wd edle Lord noch im Amte gewesen, habe weder bei Kathol noch bei Protestanten Beifall gefunden; die Lekßtern | ten sle das Befähigungs-Statut genannt, um anzudeu! sie sey so entworfen, daß die Katholiken nichts dagegen | zuwenden hätten; die Katholiken hingegen hätten gesagt, rúhre von dem Jgnoramus Plunkett her. Lord P lunkl erflärte in einer furzen Erwiederung, daß die Aeußeru des edlen Lord ihn nicht im mindesten in seiner guten Li stóren föônnen, Wenn nach dessen Behauptung er (L Plunkett) durch sein Verfahren den Haß beider Parthei der Protestanten sowohl, als der Katholiken, auf si 9 gen habe, so könne ihm das nur lieb seyn, denn t! stets der Meinung gewesen, daß, nächst dem Löbe Tugendhaften, der Tadel und der Haß von welche beide den Frieden und der Wohlfahrt ihres La gleih feindlih „wären, als etwas höchst wünschenswe anzusehen sey. Wenn übrigens die Frage sey, welche beiden Partheien, die Association oder die Braunscht Clubbisten, bei ihrer Heftigkeit am meisten zu entschull seyen, so nehme er nicht Anstand, zu erklären, daß: diejeni welche unter lang fortgeselztem schweren Unrecht schmacht! mehr Anspruch auf Nachsicht hätten, als die anderen, 1 im Besiß eines verhaßten Monopols ihre Mitbürger bt schen. Nachdem hierauf Graf Winchel sea noch mit ger Wärme erklärt hatte, wie sehr er von der Ansid! vorigen Redners in Betreff der katholischen Associati! roeiche, und daß er der, von diesem mit so vieler Zu heit betrachteten Emancipations- Maaßregel aufs l} widerstreben werde, würden die vom Grafen Longford® gebenen Petitionen auf die Tafel. gelegt, und das Haut! tagte sih um halb 7 Uhr bis zum nächsten Montage.

Im Unterhause wurden verschiedene Petitionen, t

für, theils wider die Emancipation überreicht; in

auf einige der leßteren wurde wiederum rügend bemerkt, ! cher Mittel man sich bediene, um unter manche Bittscht! Nicht allein, |

recht véele Unterschriften zu bekommen- Kinder unter 10 Ja

Parthi

George Clerc darauf an, daß das Haus fich, der Tages- nung gemäß, in einen Subsidien - Aus[huß für die ine-Etats verwandle. Hr. Robinson wünschte zu wis-

ob die Admiralität „„das verwerfliche System des.

rosenpressens‘“/ abzuschaffen gedenke. Sir G. Clerc inte solches, mit dem Bemerken, daß dasselbe in Frie- eiten nicht zur Ausübung komme, und daß seiner Mei- nach, selbst wenn jeßt ein Krieg. ausbräche, man nicht jg haben würde, seine Zuflucht dazu zu nehmen. - Bei Vihtigfeit der Britischen Marine müsse er jedoch bezwei- ob das Parlament es rathsam finden könne, der Admi- it die Befugniß zu nehmen, nöthigenfalls jeden Matro- m Dienst aufzufordern. Nachdem hierauf sich.das Haus en Ausschuß verwandelt hatte, erfklärteSirG.C ler c, es ge- ihm zum großen Vergnügen, das Haus zu benachrichtigen, die diesjährigen Etats in Vergleich gegen die vorigen ermäßigt seyen. Die Admiralität habe ihre Aufmerk- eit auf alle Marine - Etablissements im Reiche gerichtet, u erforschen, in wie fern Ersparungen eintreten könn- Es seyen deren bereits sehr beträchtliche erfolgt und größere würden vorbereitet. Was zuvörderst die An- dee zur Marine erforderlichen Mannschaft betreffe, so \e der vorjährigen gleih. Es walteten noch dieselben inde im Osten ob, welche eine Vermehrung des Ge- ders im Mittelländischen Meere nöthig gemacht hätten, dort wie auf anderen Stationen werde man finden, daß. dritische Seemacht nicht stärker sey, als. die anderer Na- i, oder als es die auswärtigen Verhältnisse erheischen. ng darauf in das Detail- des Etats ein, und brachte lich als erste Resolution in Vorschlag, daß 30,000 n, mit Jnbegrif} von 9000, die zu den Königl. See- nten gehören, zu dem Dienst bei der Marine im lau- Jahre gebraucht werden sollen. Nach verschiedenen endungen von Seiten Hrn, Hume.'s und anderer Mit- wurdbe diese Resolution, so wie auch demnächst die ien Ausgabe-Resolutionen genehmigt, worauf das Haus irte, der Vorsißende des Ausschusses Bericht erstattete, am nächsten Montag weiter darüber zu verhandeln sen ward. Auf den Antrag des Kanzlers der bfammer bewilligte das Haus im Ausschusse einen luß, wonach der Schaß autorisirt wird, der Stadt Lon- i “Darlehn zu machen, um die Kosten für diè Zugänge euen Londoner Brücke zu bestreiten. Das Haus ver- s\ch um 115 Uhr.

Him Oberhause am 2. März überreichte der Herzog von

berland mehrere Bittschriften aus Jrland, die zunächst die Katholiken gerihtet waren, alsdann aber auch auf 'essere Regulirung der Wahlen in JZrland, so wie auf

ren, namentlich aus Armen - Ansta/ffPntersuchung der Klöster dieses Landes antrugen. Eine

Die achtbaren Eir-

- hen.

Bittschrift von Truro, wider die Katholiken, die demnächst vom Grafen von Falmouth überreicht wurde, gab zu meh- reren Erörterungen zwischen diesem und dem Lord de Dun- stsanville die Veranlassung. Der Herzog von Newcastle erhob sich hierauf und sagte: „Mylords, es ist meine Ab- sicht, einen Aufruf an das Oberhaus für den Tag zu erlassen, an welchem die Bill eingebracht werden soll, die ich als eine solche Bill bezeichnen muß, welche die Rechte des Königs verle6t, und das Papstthum, o wie die arbitraire Gewalt hereinbringt. Jch erlasse diesen Aufruf, daniíc je- der Pair sih von der Erniedrigung selbst überzeugen mö- ge, welcher man ihn ausseßen will, und“ damit er in den Stand geseßt werde, auf seine eigene Verantwortlichkeit zu beurtheilen, ob es wohl weise und geziemend sey, sich gut- wiilig und blindlings von dem unüberlegten und ehrgeizigeis Willen irgend eines Lords, der mit unsérer Religion eimn Spiel treiben, unsere Freiheiten mit Füßen treten und un- sere protestantische Constitution umstürzen will, leiten zw lassen. ‘/ Der Herzog v. Sussex sagte hierauf, daß er, wíe- wohl er dem edlen Herzog eine redliche Gefinnung in dexr Art, wie er diese Frage behandele, vollkommen zutraue, docl glaube, daß derselbe auf eine unregelmäßige und unconstitu- tionnelle Weise verfahre, wenn er über das Princip oder die Motive irgend eines edlen Pairs eine úble Meinung zw verbreiten suche. Won dem edlen Herzoge seyen sowohk in als außer diesem Hause sehr harte Ausdrücke gehört und auffallende Handlungen erzählt worden; wenn der- selbe jet aber jogar behaupte, daß ein Mitglied des Oberhaujes eine Kränkung der Rechte Seiner Majestät und eine Umsturzung der Constitution beabsichtige, so könne er (Herzog von Sussex) nicht glauben, daß die edlen Lords- dies ruhig anhdren werden. (Hört, hört!) „Jch bin úber- zeugt‘‘, sagte der Redner, „daß das Haus dem’ edlen Her- zoge nicht gestatten werde, ‘in einer solchen Auklage zu behar- ren, und ihn vieltnehr auffordern werde, zu beweijen, daß ein solches Motiv wirklich existire. JIch-bin auch úberzeugt, däß

die Bischôfe, welches immer ihre Gesinnungen über diese

Frage seyn mögen, nicht zugeben werden, daß Sr. Maj. auf diese Weise im Oberhause Erwähnung geschehe. (Hört, hört!) Seine Königliche Hoheit gedachte hierauf der fürz- lich bei der Universität statt gefundenen Parlaments- Wahl, und sagte, -daß diejenigen 600 Wähler, welche, ungeachtet aller Anstrengungen, die gemacht wurden, um eine freie Discussion zu unterdrücken, sich doch nicht hätten zu- rúcéhalten. lassen, für den, bei der Wahl durchgefallenen Can- didaten zu stimmen, ihre und der Universität Ehre in den Augen des Landes gerettet haben. Der andern Universität (Cambridge), deren Mitglied er selber sey, gedachte der Red- ner dabei mit großem Lobe und erwähnte besonders des Um- standes, daß daselbst eine Petition gegen die Katholiken verworfetz worden sey. „Es sollte dem Parlamente überlassen bleiben“, so [{chloß der Herzog, „zu untersuchen, und endlich zu entschei- den, was das Beste sey; wenn aber versucht wird, über den edlen Herzog (v. Wellington) eine üble Meinung zu verbreiten, und ihm schlechte Motive unterzuschieben, so muß ih dies eben so ordnungswidrig als unklug nennen.“ Der Herzog. von Newcastle erwiederte, daß wiewohl es ihm - leid thue, etwas zu jagen, was Sr. Königl. Hoheit mißfalle, so dürfe er doch von dem Hause verlangen, daß ihn die Freiheit ge- stattet werde, seine Gesinnungen frei und ohne Rückhalt fund zu thun. Er fordere jeden edlen Lord auf, zu beweisen, daß er in oder außer dem Hause etwas gethan habe, was unrecht sey; seine Absicht ginge nur dahin, die Consti- tution zu erhalten, welche er bedroht sehe. Nie habe er etwas vor das Haus gebracht, was ihm zur Unehre gereiche,- und auch in der Folge würde dies nicht- gesche- ( Keine noch so starken Worte, deren man sih be- dienen dürfte, um ihn abzuschrecken oder ihn von Ausübung seiner- Pflicht zurückzuhalten, dürften einen günstigen Erfolæ; haben; denn er werde fernerhin auf das Heil des Landes, so wie darauf bedacht seyn, daß die Constitution nicht ange- tastet werde. Der Herzog von Sussex sagte, er habe kei- nesweges die Absicht gehabt, dem edlen Herzoge (von Newcastle) wehren zu wollen, seine Gesinnungen frei aus- zusprechen; Alles was er gesagt, habe bloß beweisen sollen, daß es wider die Ordnung des Hauses sey, irgend ei- nem edlen Lord schlechte Motive unterschieben zu wollen. ¡3h kann mich ,‘/ sagte Se. Königl. Hoheit, „freilih etwas hart über meine, mit der des edlen Herzogs nicht überein- stimmende Gesinnung ausgedrückt haben und ih fürchte sehr, daß diese Ausdrücke etwas zu hart gewesen sind doch bitte ih den edlen Herzog, versichert zu seyn, daß es durchaus nicht meine Absicht gewesen, die Gränzen der Höflich-

feit überschreiten, oder wohl gar der Freiheit der Debatte, wie se