1829 / 104 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Tage erschienen- Nach Junhalt derselben sind zu dem am 31. December 1827 vorhanden gewesenen Vermögens:Bestand des Instituts, von 14,177 Rthlr. 21 Sgr. 9 Pf., im Laufe des Jahres 1828 eingekommen 9847 Rthlr. 26 Sgr.,, wor- unter 2500 Rthlr. gnädigst verwilligte Unterstüßung von Sr. Maj. dem Könige, 2111 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. jähr- liche Beiträge von den Beförderern des Instituts, 607 Rthlr. Zinsen von belegten Kapitalien, und 4100 Rthlr. an Ver- máchtnissen. Die Ausgaben betrugen 5435 Rthlr. 27 Sgr., und es blieb also am 31. December 1828 ein Vermögens- Bestand von 18,589 Rthlr. 20 Sgr. 9 Pf.

Ueber die Fortschritte der Kinder, sowohl in den Schul- fenntnissen, als in den Handarbeiten, haben die im Laufe des abgewichenen Jahres vorgenommenen öffentlichen Prü- fungen die erfreulihsten Beweise geliefert, und hat der Ge- winn, welchen die Kinder, nämlih 115 Knaben und 524 Mádchen, überhaupt also 639 an der Zahl, für die in den verschiedenen Schulen für sih angefertigte und für bestellte A erworben, nach einer sehr mäßigen Taxe 1472 Rthlr. etragen.

Die äußere und innere Einrichtung der Schulen ist in dem abgewichenen Jahre wesentlih niht verändert. Die Direktion hat aber schon lange den Wunsch gehegt, daß diese Schulen nicht mehx Kinder des einen und des andern Ge- schlehts , sondern nur Mädchen aufnehmen möchten, und zwar, theils wegen der Unvollklommenheit, welche mit einem fúr Knaben und Mädchen zu entwerfenden Lehrplan unzer- trentrlich verbunden ist, - theils und insonderheit wegen der Wahrnehmung, daß sich in der Regel- bei den Knaben wenig oder gar feine Neigung, auch selten Geschick zu detjenigen Hahñdarbeiten vorfindet, welche in den Erwerbschulen gefer- tigt werden fönnen. Auch ist ferner {hon seit Gründung der Erwerbschulen die Erfahrung gernacht worden, daß der Zutritt zu diesen Schulen, weit mehr für Mädchen, als fär Knaben, nachgesucht wird, so, daß immer noch nicht der fünfte Theil der sämmtlichen Zöglinge des Jnstituts aus Knaben besteht. Ein unzweideutiges Anerkenntniß des Pu- blifums, diese Anstalt als vorzúglih für Mädchen geeignet zu halten. Durch die besonders jebt eintretenden glücklichen äußeren Umstände, daß nach und nach mehrere Armenschulen von der hiesigen Commune errichtet werden, wird der Wunsch um so lebhafter, daß der eigenthümliche Charakter der Er- werbschulen noch mehr als bisher hervortrete, und sich da- durch desto mehr von den meisten anderen Lehranstalten der Stadt unterscheide und stets auch unterscheiden könne. Jhre Eigenthümlichkeit liegt aber darin, daß sie neben der religis- sen Bildung der Kinder und deren Unterweisung in den ih- nen unentbehrlichsten Kenntnissen, auch die Gewerbthätigfkeit derselben wecken, und ihnen, wie jeßt schon, einen kleinen Lohn ihres Fleißes, so insonderheit ihnen die Mittel darbie- ten sollen, sich für die Zukunft ihren anständigen Unterhalt, entweder allein durch Handarbeiten, oder wenigstens in sofern

zu verschaffen, daß sie, im Besiß der nöthigen Fertigkeit, dann um jo eher bei Herrschaften ihr Unterkommen finden. So lañge nun noch Knaben neben den Mädchen in den Erwerbschulen sich befinden , läßt sich die beregte Eigenthüm- lihfeit nimmer in dem erwünschten Maaße erreichen. Es scheint daher eine Sonderung der Knaben von den Mädchen wesentlich nothwendig. Von den vorhandenen Mitteln zum Zweck zu gelangen, ist nah sorgfältiger Berathung das Ein- fachste gewählt worden; daß vämlih die Sonderung nur nach und nach in der Art geschehen foll, daß man die jebt als Expectanten- verzeichneten Knaben noch, wie die Vacan- zen eintreten, aufnehme, in der Folge aber feine Knaben mehr als Expectanten notire, und die jeßt in den Schulen befindlichen Knaben so lange behalte, bis sie den nöthigen Grad der Ausbildung erhalten haben werden, und endlich nur Mdchen den Zutritt in den Erwerbschulen zu verstat- ten. Am Schlusse der Nachricht wird auch dankbar er- wähnt, daß auf die Einladung der Direktion die Zahl der Beförderer des Jnstituts sich für das folgende Jähr bedeu- tend vermehrt, und die Existenz des Jnstituts immer mehr Sicherheit erhalten hat. Marienwerder, 8. April. Schon seit etlichen Ta- gen drohte der hiesigen Gegend die Gefahr, daß bei dem Steigen des Wassers in der Weichsel die Dämme derselben

durchbrochen werden würden, zumal da die Eisdecke noch f und ruhig auf dem Strome liegt und derselbe daher fein freien Abfluß hat. Tro6 aller von Seiten der hiesigen gj nigl. Regierung angewandten Vorkehrungen ist gestern Abey um 10 Uhr das Unglück eingetroffen, indem die Weich, Dámme an drei verschiedenen Orten durchbrochen wurd, und somit in einem Augenbli. die ganze Niederung in j größte Gefahr gerieth. - Die Strömung des Wassers ist n jekt so reißend, daß alle Versuche, den Unglücklichen, de Klage-Geschrei bis zur Stadt dringt, mit Kähnen zu Hül zu eilen, bisher fruchtlos gewesen sind. Seit 3 Tag ist nun bereits die Passage zwischen hier und Danzig gespey und die Warschau-Thorn-Danziger Reit - Post liegt seit dy 5ten Abends, so wie die Pr. Stargard-Konißer Fahr - P seit vorgestern noch hier, indem alle Versuche zur Uebers fung derselben bei Mewe oder bei Neuenburg vergeblich y wesen sind. Die Correspondenz nah Koniß, D. Kron j wird mit der heute von hier über Bromberg nach Berlin gehenden Reit -Post befördert werden, auch die Reit -Yj nach Neuenburg wird heute über Bromberg und Schweß gehen; nah Danzig aber wird, bei dem noch immer im} nehmen begriffenen hohen Wasserstande, der sich bis anj sige Stadt erstreckt, dié Correspondenz in den® nächsten h 14 Tagen noch sehr schwierig seyn.

Breslau, 8. April. Die Oder begann am 1st} abermals zu wachsen, und ist seitdéèm bis auf 19. Fuß 43 gestiegen.

Seit der diesjährigen Eröffnung der Schifffahrt sind a Ober-Schlesien auf der Oder hier angekommen: 142 Sj mit Bergwerks - Produkten; 34 Schiffe mit Brennh 3 Schiffe mit Stabholz und 137 Doppelgänge Bauholz,

Achen, 7. April. - Heute Früh ist die gefeierte Säny rin Henriette Sontag aus Paris hier angekommen, und j Hôtel du Dragon d’or abgetreten. Sie wird, wie n hoffen, mehr als einmal im hiesigen Theater sich hôn lassen. :

Königlihe Schauspiele.

Montág, 15. April. Jm Opernhause: Großes Vol und Instrumental - Concert.

Der Anfang dieser Vorstellung ist um 7 Uhr. D Haus wird um 6 Uhr geöffnet.

Sämmtliche Billets zu dieser Vorstellung sind bereits verkauft, und findet am Abend eine Kasse nicht statt.

Die freien Entreen und Abonnements sind ohne V nahme nicht gültig.

Im Schauspielhause: Trau, schau, wem! Lustspiel | 1 Aufzug, von Schall. (Herr v. Schmidkow, vom Stad Theater zu Breslau: den Grafen, als Gastrolle.) Hieraus

“Der leichtsinnige Lüguer, Lustspiel in Z Abtheilungen , vol

Schmidt.

Königsstädtsches Theater.

Montag, 13. April. Das Miniaturgemälde. Hiera zum Erstenmale: Die Wittwe und der Wittwer, oder : Tr bis in den Tod! Lustspiel in 1 Aft, frei nah Gellert, ul Holbein. Zum Beschluß, zum Erstenmale: Die Rückfs

_ins Dörfchen, Liederfpiel in 1 Aufzug (mit Meoelodieen 1!

Karl Maria von Weber, aus dessen Lieder - Sammlung wf wählt und instrumentirt), von Karl Blum.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 7. April. Oesterr. 5pCt. Metallig. 942. Bank-Actien 1342. - Loos 100 Fl. 1955. Part. Oblig. 378. Russ. Engl. Anl. 885. H Anl. Hamb. Cert. 865.

Hamburg, 10. April. Oesterr. 5pCt. Metallig. 988. Bank=- Actien pr. ult. 1! Part.-Oblig. desgl. 1254. Russ. Engl. Anl. pr. ult. 934. Russ. Ÿ Hamb. Certif. Cassa, 873.

Wien, 7. April.

5pCt. Metall. 98}. Bank-Actien 11067.

Neueste Borsen-Nach richten.

- Paris, 6. April. ZpCtige. Rente 79 Fr. 90 Cent.

Gedruckt hei A. W. Hayn.

5pCtige. 109 Fr. 5 Cent.

Redacteur F oh 8, Mitredacteur Cottel

inem Commando anvertraute Kaiserl. Russische Escadre -

d besekt hat. Der mir durch den General von -der Jn-

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Allgemeine

aats-Zeitunsg.

g 104. E

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

- Seine Majestät der König haben dem Königlich Schwe-

t ‘adns Lad Kammerherrn, Gráäfen von Lôwen-“ t, den St. Johanniter-Orden zu verleihen geruhet.

Seine Königliche Majestät haben dem, bei der hiesigen air und Ministerial au- Commission angestelltéèn expe- den Secretair und Calculator, Hoffmann, den Cha- 7 als Hofrath beizulegen, und das darüber ausgefertigte ent Allerhdchstselbs zu vollziehen geruhet. vat |

Des Königs Majestät haben dem Pröóviantmeister von ile in Köln den Charakter als’ Kriegsratÿ verliehen, und diesfällige Patent für denselben Allerhdcchstselbst zu voll-

en geruhet. i: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime-Rath L A Freiherr A lerande von Humboldt,

h R e reit: Der Päpstliche Cabinets-Courier Paolo

ilanesi, von Wien nach St. Petersburg.

Zeitungs-Nachrichken. | Ausland.

Nachrichten vom Kriegs:Schauplaße.

| Aus der St. Petersburger Zeitung.) be ist der ausführliche, an den Ober-Befehlshaber Flotte und Häfen des Schwarzen Meeres gerichtete, port des Contre-Admirals Kumany, über die Eroberung

P f Sisopolis : * i Ses e die Cbre, Ew. Excellenz zu melden, daß die

16. (28.) Febr. den sesten Plaß von Sisopolis erobert

terie Roth an yepte Allerhöchste Befehl ist auf folgende if eführt worden :‘/. i / :

lle Zueae Landungs-Truppen eingeschisst und die nô- gen Vorräthe. an Bord. genommen waren, verließ ih am , (23.) Februar um 9 Uhr Morgens bei. sehr schwachem winde - die Rhede von Varna, und richtete meinen î nah der Bucht von Pharos. Widrige Winde,

d dann gänzliche Windstille verzögerten meine Fahrt. 1

H n_(2sten) um 5 Uhr Abends erreichte die Es- dre Tei ye Sisopolis ; ein dier Nebel und totale indstille nôthigten mich, in einer Entfernung. von 27 Mei- von der Jnsel Kirios beizulegen ; indeß founte ih am en, bei Anbruch des Tages, die Anker lichten lassen, und ‘Fahrt bis in den Hafen fortseßen. Als „ir uns den sungswerfen näherten erdössneten - die Türken von den attericen ein hestiges Feuer, welches „die Escadre . erwie- te, während sie. die nach der getrossenen Disposition be- mten Plábe einnahm. Sobald dies geschehen war, hôrte s Feuer von der. Escadre auf, und ih, Fchicfte um 9.Uhr rmittags- einen Parlamentair. an die Türken ab, mit der dem s: daß. sie uns die Stadt: berliefern und ; si bsstt-.als Kriegsgefangene - ergeben ; möchten. „Wáhrend.-der anonade. waren die: Schi

leimon’‘. von zwei. Kugeln, getroffen, „Und bei der Gelegen-

it: ejn Mann duxch ¿einén absprxingenden; Holzsplitter ver- |

indet worden. -Um-40-Uhr.. kehrte der Parlamentair mit der

Berlin, Dienstag den 14ten April

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er zur Uebergabe- der

Schiffe „Kaiserin Maria“ und „„Pan--

1829.

Antwort zurúck, daß der Pascha und die Besabung entschlos- sen seyen, sich bis auf den lesten Mann zu vertheidigen, worauf ih cine allgemeine Kanonade, sowohl auf die stei- nerne Stadtmauer , als auch auf die befestigten Hôö- hen zu ‘eröffnen befahl. Das während zwei Stun- den fortgesebte wohlgerichtete Feuer der Schiffe brachte die feindlichen Batterien zum Schweigen ; unterdessen hatten dréi Kanonierböte den Befehl erhalten, sich des Plakbes auf Kartätschenweite zu nähern und sowohl die Batterien als die steinerne Mauer und die unter dem Berge am Brun- nen errichtete Redoute in der Flanke zu beschießen; zu glei- cher Zeit fuhr ih mit dem Contre-Admiral Roshewski auf einer Schaluppe aus, um die Wirkung unsers Feuers zu be- obachten und einen Landungsplaß zu wählen, und schicfte

‘den Oberst - Lieutenant vom Generalstabe Keck auf cinem

Ruberboote mit dem Auftrage ab, die West- und Südseite

“der Stadt und die Landenge in Augenschein zu hehmen.

: rend dieser Anordnungen langte ein Türkischer Parla- A an, Vaud welchen der in Sisopolis commandirende Halil Pascha von zwei Roßshweifen, sagen ließ, daß, in

Betracht unsrer Uebermacht und. des Schadens, den unser

chú6 in so geringer Zeit der Festung „zugefügt habe, L E tadt L der Bedingung val reit séy, daß die Garnison mit ihren Wassen abziehen ch Pg meinem ersten Verlangen. beharrend., be- stimmte ich ihm eine Frist bis 6 Uhr Abends, we ic „eine entscheidende Antwort erwartete - mit der _ Audrohung, daß, wenn diese nicht befriedigend lautete, ich. die _Kano- nade aufs Neue beginnen würde. Die Antwort des Pascha war, daß er mit Tagesanbruch die Festung überliefern und daß die Garnison si fkriegsgefangen ergeben wolle ; als Gei- gel schickte er einen seiner Beamten .Ta ir/Effeudi. . Hiermit nicht zufrieden, verlangte ih, g in- der, Nacht noch. der Pascha selbst aufs Schiff kommen solle, zu gleicher Zeit gab ih den Befehl zur Landung, um, wenn..der Pascha. mit, der Uebergabe zögerte, die Höhen und die Stadt mit. Gewalt wegzuünehmen. Während der ganzen „Nacht „béschossen.… die Kanouier-Böôte in sehr geringer Entfernung die Redoute an dem Brunnen und die - Befestigungen auf der; Höhe. Den 16ten (28.) um 4 Uhr, Morgens, da der Pascha ausblicb, und während ein. starker Nebel Alles, was auf. dem Lande. vor- ging, unsern Augen entzog,- schickte ich die sämmtlichen. Trup- pen nach dem von mir gewählten Landungsorte ab, und. ließ, um dieses Unternehmen zu deckéen,. den vom Ufer eine halbe Kar- tätschenschußweite entfernten Fregatten:gegeriüber,, 500: Mann von den Garde- und Flotte-Equipagen, unter dem Befehl des Oberstlieutertants Lißeßki, ans Land seßen. Zu gleicher Zeit sandte. ih: den Lieutenant. Giotti von der. 29sten Equipage mit dem Translateur -Titularrath. Batjänow-zum, Pascha mit - der Erflárung,- daßdie Landung. bewerkstelligt ; sey, und. daß, wenn er uicht selbst zu mir käme, die, Uniterhandlungen. hier- mit abgebrochen wären. Sogleich erschien auf der; Stadt- mauer „die weiße Flagge; „der Pascha, besticg mkt eini- gen Beamten meine Schaluppe, tudem- er ; erblärte daß in - der. Nacht „der größte Theil seiuer: Truppen ‘aus der Stadt entflohen sey. „Nachdem, der ¿Lieutenant Giotti Griechi- sche Ruderer aus der:-Stadt aufdie „Schalyppe gesest: hatte, die den Pascha mir zuführen sollten, beseßte er selbs . mit seinen. 14 Matrosen „die Batterien, „richtete ;.die „Fänonen auf die Landenge, und. „sthte-.so „indem r ins, Hern e Mannschaft durch. einige ; Griechen. aus oder, Stadt „pers E hatte, den. Plaß für. dem etsten Augenblick in. eiuen WPerthei-

digungsstaud, -der die Türken, an ‘einer. ctwanigen „Rückkehr Vidern S RACAN Die. Landungstruppez cten oda Led dicken Nebels. gegen die, Anhöhen ; „als.„aber der Pascha

die Schlüssel. der Stadt „überbrachte, ward ihuen ¡ der, Befehl eken. Auf dem Wege

®) Siehe Nr. 91 und Nr. 100 der Staats-Zeitung.

len, die befestigten Höhen aber zu

l nahgeschickt, alle. Feindseligkeiten..g0 en „die Stadt ginzustel-

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