1829 / 108 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Es ist sehr seltsam, daß die Portugíefische Post heute noch nicht angekommen ist. / :

Portugal.

Pariser Blätter schreiben aus Lissabon vom 23. Máärz : ¿Die Portugiesische Fregatte „„Diana‘/ soll von einer Brasilianischen Bran auf der Hdhe von Terceira genommen worden seyn. Das Expeditions-Geschroader ist noch immer hier. Der Brasilianische Consul, Hr. Silva, geht, wie man sagt, am Bord der Französischen Brigg ¡„Faucon/“ nâh Angra. Ein in Figueira eingelaufenes Schiff aus Angra hat die Nachricht mitgebracht,“ daß zwei fremde Transportschisfse mit 3000 Gewehren und 40 Stück Geschüß für die constitution- nellen Portugiesen dort angekommen waren. “‘/

Tr f ei, y

Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Schrei- ben von der Moldauischen Gränze, 26. März: „Das Gerücht verbreitet sih, daß es in der vergangenen Woche bei

die Türken großen Verlust erlitten, und die Russen den Besiß wichtiger Positionen erlangt hätten. Man will sogar wis- sen, ‘daß Giurgewo schon in die Hände der Sieger gefallen sey, oder doch unverzüglich fallen dürfte. Auch heißt es, ein Theil der Russischen Armee wäre unweit Giurgewo über die Donau gegangen. Alle diese Nachrichten bedürfen jedoch noch der Bestätigung. “‘

Sud -Amex ika. i Die Regierungs-Zeitung von Bogota enthält in cinem, am 16. Jan. erschienenen außerordentlichen Blatte

Geschwaders aus dem Hafen von Guayaquil. Es scheint danach, daß am 22. Dec. das Peruanische Geschivader, im Vertrauen auf eine starke, in Guayaquil vorausgeseßte Par- thei zu Gunsten des Peruanischen Interesses, in den Hafen eingelaufen sey, nachdem es die Batterieen von Cruces zum Schweigen gebracht, und ein vernichtendes Feuer auf die Stadt gerichtet hatte. Dem General Jllingrot 4s es indessen, in der Eile einige Batterieen am Ufer aufzuführen, und, unterstüßt von allen im Hafen liegenden Kriegs-Schiffen, ein Feuer auf die Peruaner zu eröffnen, durch welches die ganze Flotte vôl- lig vernichtet wurde.

An lan d.

__ Berlin, 16. April. Gestern Nachmittag in der 5ten i Stunde zog ein starkes Gewitter über die hiesige Stadt, wo- j bei der Bliß zweimal einshlug. Ein Strahl traf ein A j : (Nr. 64) in- der Lindenstraße, und der andere ein Haus y _ COue, ta in der Stallschreibergasse. Beide haben jedoch nicht gezündet, und es ist Niemand dadurch beschädigt worden. Auf Veranstaltung des. Herrn Organisten Hansmann, und unter Mitwirkung seines Singe-Jnstituts ward gestern (wie es bereits mehrere Male in folheren Jahren in der -Charwoche geschehen) das Oratorium „„der Tod Jesu‘/, von Ramler und Graun , zum Bestén des Bürger-Rettungs-Jn- stituts, und der Orchester-Wittwen- und Waisen-Kasse, in der Garnison-Kirche aufgeführt. Die Soloparthieen waren von den Königlichen Sängerinnen," Fräulein von Schäßel und Dlle. Hoffmann, und den Königl, Sängern Herren Stümer und Devrient d. j. übernommen worden, und die Königliche Kapelle, unter Leitung des Herrn Musik - Direktors Möser, unterstüßte auch ihrerseits die Aufführung. Die zahlreiche Vérsammlung bewies die rege Theilnahme des Publikums an dem, in jeder Hinsicht verdienstlihen Unternehmen.

Aus Thorn erhalten wir unterm 9ten d. M. fol- gende Mittheilung: „„Der“ Eisgang im Weichsel-Strom fing den 21sten v. M. bei Krakau an, und hat in den Ta- gen vom ten bis 6ten d. M. sh hier am ersten Gränz- Orte mit Polen auf eine furchtbare Weise eröffnet. Die unermeßliche Menge des 2 bis 3 Füß starken Eises, welches

: sich in ungeheuren Massen aufthúrmte, und zuerst mit einem i Wassserstande von 16 bis 185 Fuß andrang, formirte den 5ten d. M. 4 Meilen unterhalb Thorn zwischen den Bergen | bei Ostromeßfo- und Czarnowo eine feste Stopfung. ie

Giurgewo zu einem heftigen Gefechte gekommen sey, worin-

einiges Nähere über die Zurücfschlagung des Peruanischen_

Wasserfluth stieg demnach bis zu einer Höhe von 26 uß, stürzte sammt den ungeheuren Eismassen mehre, ber die zunächst der Stopfung liegenden 3 Meilen (F

D

Dämme der Thorner fruchtbaren und wohlbebauttn rung, brach auch die Dämme selbst an mehreren @ dur, und Überschwemmte innerhalb der Stunden von F 8 Uhr Abends-diesen schönen Landstrich ‘von 31 [J] den 362 Familien in 246 Feuerstellen bewohnen, bis Unt

Le M Ee

jreußishe Staats-Zeitung.

und wieder auch über die Dächer der Häuser, so daj Menschen in die dringendste Lebensgefahr versekt j Durch die von hier herbeigeeilten Kähne und Mattrosy alle ersinnlichen Anstalten wurden jedoch alle Menschei| lih gerettet, und nur mehreres Vieh ist umgekommen | Elend der in den nächsten Dörfern und Waldhütten gebrachten Menschen ist groß, der Schaden noch gy zu übersehen und zu berechnen. Sehr viele Häuser iu weggerissen, und andere total verwüstet. Das Wass, noch hoch über der ganze Fläche, und im Strome y Fuß. Es geschiehet alles Mögliche zur Unterstühuy Erhaltung der Verunglückten ; menschenfreundliche Hisy der Ferne thut jedoch Noth. Seit den Jahren 15}, und 1719 ist eine solhe Fluth in hiesiger Gegend jg wesen. Die Pfahlwerke der hiesigen 2200 Fuß-lanwy sind gänzlich zertrümmert. Die Balken und den Yh man zuvor gerettet, und die Passage wird jeßt. durá fähren unterhalten. ““ Va

W 108.

pte wr

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben den ordentlichen Professor der evangelisch - theologischen Facultät der Universität zu eslau, Dr. Middeldorpf, zum Consistorial -Rath und itglied des Consistoriums und Provinzial-Schul-Collegiums (lbst zu ernennen, und die für ihn ausgefertigte Bestallung hdchstselbst zu vollziehen geruhet. :

Der Prosektor bei der anatomischen Anstalt der hiesigen hiversität, Dr. Friedrich Schlemm, ist zum außerordent- hen Professor in. der hiesigen medicinischen Fakultät ernannt. Der Licentiat der Theologie, L. Pelt in Greifswald, zum außerordentlichen Professor in der theologischen Fa- ltár der dortigen Königlichen Univexrsität ernannt worden.

ret R

Königliche Schauspiele. Freitag, 17. April. Kein Schauspiel.

Königsstädtsches Theater.

Freitag, L April. Kein Schauspiel. Y e f nntma ch utt g Zwischen Berlin und Stettin wird vom 1. Mai c. an

e tägliche dreispännige Schnellpost, vorläufig für den jommer, eingerichtet. Diese Post geht ab j

von Berlin jeden Abend um 8 Uhr d fommt an in Stettin täglich gegen 12 Uhr Mittags.

Berliner Börse. Den 16 April. 1829. ÁAmil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. (

- : ' Von Stettin geht sie ab jeden Nachmittag um Z Uhk, TIETTEIT) Zau Q! n geht sie ab j | chmittag un St.- Schuld - Sch.| 4 | 945 | 947 {[Kur-u. Néum. do.| 4 [1047 in Berlin jeden Morgen úm 9 Uhr. Pr. Engl. Anl 18} 5.1035 | r ASohleciecho: doi d | mei / : ) ar Pr. ERSL Anl 22 5 [11038 | D r B 7 Die zu dieser Post neu erbauten Wagen haben im Fn- Kura Db L C1 Fon L gu Co) 71 stn Raum für 6 Personen, und auf dem hintern Maga- Neéara Tas Sch A0 {4 932 G31 Obe rz rh 5 (106% \fne sind noch 2 bequeme Außgen-Pläke angebracht. Das Berlin. Stadt-Ob.| 5 11007 { JRüeckstC.d.Kmk.]—\ ersonen;Geld für einen Plaß im Jnnern des Wagens be- dito dito |/4 [1002 | 992 | do. do.d.Nmk.| —/ gt pro Meile*9 Sgr. incl. Postillon-Trinkgeld. An Ge- Königsbg. do. | 4 | | 932 [Zins-Sch. d. Kmk | —| W werden 30 Pfund für jede Person frei befördert. Außer- Elbinger do. | 5 [1003 [1007 | dito d.Nmk.}—| i fehet jedem Reisenden noch die Mitnahme eines Ueber- Danz. do. inTh Z.|— | 353 | Gt: badi vichts bis zu 20 Pfund, gegen Entrichtung des tarifmäßi- WWestpr. Pfdb. A 4 |. | 964 1 Porto, frei. Ein Plat auf dem offenen Sibe kostet dito dito B.| 4 99f 944 Holl. vollw. Duc.| Sgr. pro Meile incl. Postillon-Trinkgeld, wobei aber nur R E Z ¿a az Ca AR E freie Mitnahme von 10 Pfund Reise-Gepäck gestattet P Pa L H U Es 18 d. Niemand ist genöthigt, einen Plaß außerhalb des

E uptwagens zu wählen, wenn .die Pläße im Junnern des- Wechset- und Geld-Cours.

- 1 Prben beseßt sind, sondern es werden “in diesem Falle Sta-

(Berlin, den 16. April.) Brid M a I R mir as Sea

: i smal nicht mehr als ersonen dur ergleichen Bei-

E aua fc E S 22 LE gn _Misen befördert iverden. Das Personen - Geld beträgt auf

B C 7 a Q O ATL: dcis 142: Beichaisen eben so viel als für die innern Pläke des E des Me e C G N j L / , i: i;

A d L N 300 Mk. 12 Mt. 149/twvagens. Die Reise - Effecten müssen in Felleisen oder S G TiT A t B n ca G80. 43 -Mu 6 lsäcken verpackt seyn. Häölzerne Kisten, Koffers und Ps U e Cd Chi M6 300 Fe. [2 Mt. 80e hölzerne Verschläge werden mit der Schnellpost nicht V O B Leere d amin M L L R Á Drdert, sondern müssen durch die Packetpost gegen das Augsburg .. ie L A 150 Fl. [2 Mt. 102 mäßige Porto versandt werden. Reisende der Schnell- Lens t eee ao E S Res Ge für das ihnen p) derselden Ea Bren

E I L R e O E M G : | vicht an Effecten, wenn sie diese mit der Fahrpost absen- Pa N S A e s pop of , das Porto in Abzug bringen. A : Kleine Hand - Packete, Gelder in Briefen und kleinen

Mes B t 0% 6E 4s . - 100 Rbl. 13 Weh. | - Br n 2E L Wcteten, werden zur Versendung mit dieser Post, unter

L Einschränkung und Porto-Erhöhung, ebenfalls ordert. i Berlin, den 15ten April 1829. Der General - Postmeister Nagler.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, ‘11. April, i Oesterr. 52 Metallig. 95. Russ. Anl. Hamb. Cert. Sj

VVien, 11. April. 5pCt. Metall, 98s. Bank-Actien 1113. ion E t ialidre: Bekanntmachun

100 Fl. 1625.

(um 50 Cent. gewichen).

- et t:

Gedruckt hei A. W. Hayn.

Neueste Börsen-Nachrichten. Frauffurt a. M., 13. April, Oesterr. 53 Metallig. 983. Bank-Actien ‘13263. Partial-Oblig. 1252.

Paris, 10. April. Z3pCtige Rente 78 Fr. -75 Cent. (um 85 Cent. gewichen); 5pCtige Rente 103 Fr. 2

g. N Zur Beförderung des Absaßes der inländischen Wolle d die Seehandlungs - Societät, nach den ihr von mehre-

ls

Wttirungs-Geschäft auch in diesem Jahre in Breslau und lin fortseszen lassen. i

Reda:teuxr F 0h #, Mitcedac‘éur Co}

S 8

Berlin, Sonnabend den 18e April

L Seiten geäußerten Wünschen, ihr Woll-Beleihungs- und |

1829.

Die Bedingungen, unter welchen dies geschieht, werden von den Woll-Comtoiren in Breslau Und Berlin ausgegeben.

Diejenigen, welche sih die Theilnahme sichern wollen, fônnen sih von jeßt an, unter ungefährer Angabe der zu de- ponirenden Quantitäten, bei erwähnten Comtoiren schriftlich melden, und wird bei sodann erfolgender Einlieferung der Wolle, sowohl was die Beleihung als die Sortirung betrifft, die Reihefolge der geschehenen Anmeldungen beobachtet werden.

Wer die Sortirung verlangt, hat, wie im vergangenen Jahre, bei der Anmeldung zugleich 10 Sgr. für jeden Cent- ner baar einzuzahlen. Dieser Betrag wird den Eigenthü- mern bei der wirklichen Ablieferung gutgeschrieben; dagegen fällt derselbe den Soxtirungs-Anstalten zur Deckung der ver- geblich gemachten Auslagen anheim, wenn die zur Sortirung angemeldete Wolle nicht in den bestimmten Terminen einge- liefert werden sollte.

Die Niederlegung der Wolle kann zur Erhaltung der Ordnung nicht an den Markttagen, sondern nur vorher vom 15. Mai e. ab, und nachher in den drei nächsten Tagen nach den Märkten geschehen, doch soll denen, welche ihre Wolle schon früher angemeldet haben, auf besonderes \hrift- liches Ansuchen, ausnahmsweise noch eine längere Einliefe- rungsfrist bis zum 30. Juni e. gestattet seyn.

Berlin, den 2. April 1829.

Der Chef des Seechaudlungs- Instituts (gez.) Rother.

r p M L P Sn E R R S O Ä O R Ä; d EER A E L Tame nar e

Zeitungs-Nachrichten. A us k.a 1d.

«M: LA U OL. L Mi Pairs-Kammer. Jn der Sißung vom 9. April hielt zuvörderst der Graf von Chastellux cine Gedächtniß- Rede auf den verstorbenen Herzog von Damas. Demnächst legte der Kriegs-Minister einen Geseß-Entwourf über die Auslegung. dér bestehenden Straf-Geseße bei Diebstählen un- ter Militairs vor. Neun Geseß - Entwürfe von örtlichem

Interesse wourden nach einer unerheblichen Discussion ein- stimmig angenommen. Der Graf von Sussy stattete hier-

auf den Commissions-Bericht über den Geses-Entwurf wegen Verlängerung des Tabacks - Monopols ab, und stimmte, wie man vernimmt, für die Annahnie desselben. Am Schlusse der Sißung wurden noch die Büreaux erneuert und die große Deputation gewählt, - die den König bei Gelegenheit des Jahrestages des 12ten April, wo Se. Majestät im Jahre 1814 als Graf von Artois Jhren Einzug in die Hauptstadt hielten, beglüéwünschen soll. Die Berathungen über das Tabacks-Monopol werden am láten ihren Anfang nehmen. Deputirten-Kammer. DieSißungvom 9, April begann mit der Wahl der 20 Deputirten, dieam 12ten d. M. mit dem Büreau dem Monarchen den Glückwunsch der Kammer darbringen sollen. Herr Sappey stattete hier- auf über den Geseß-Entwurf, wonach hinführo die Briefe und Zeitungen für die Land-Gemeinden tägli, oder: doch einen Tag um den andern, gegen eine Porto -Erhöhung von 2 Soùûs vertheilt werden sollen, Bericht ab; er lobte die Post- Verwaltung für ‘das mancherlei Gute, das sie seit eini- gen Jahren gestiftet habe, und stimmte für die An- nahme des Geseß - Entwurfes, wobei er jedoch zugleich den Antrag machte, daß es in Jedermanns Belieben gestellt werde, sich die Briefschaften gegen die obige Porto- Erhdhung überbringen, oder sie nah wie vor selbst abholen zu lassen. Nachdem die Versammlung entschieden hatte, daß die Berathungen über diesen Gegenstand am 13ten exröffnec

7 O L C TIESE D H A E ‘4

T E P d

T-Z E R PRBETE i: F orie

E: S CASI E N B MEM E. P P E M: T 2 O IE ‘S A