1829 / 113 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

lu}ses Tuntscha, sind nur bloß ihrer Lage wegen bemerkens- iris 4 Zwischen Jambol und den Defileen von Demir- Karpi liegt ein mit einer Mauer umringter Flecken Selimno (Fslemje). Karabunar, auf dem Vereinigungspunkt der ôstli- chen Defileen des Balkans, 54 Meilen von Konstantinopel. Burgas, Seestadt und Hafen, ist für den Besißer wichtig, um Operationen zu Lande mit der Flotte unterstüßen zu kôn- nen. Die von Philipopolis, Esfi-Saara und Jambol füh- renden Straßen: vereinigen sich bei Adrianopel, das in Hin- sicht auf den Umfang die zweite .und hinsichtlich seines Han- dels die dritte Stadt der Europäischen Türkei ist; sie enthält 20,000 Häuser und 90,000, nah Andern 130,000 Einwohner, worunter 30,000 Griechen. - Sie liegt auf einer reizenden von Hügeln durchschnittenen Ebene am linken Ufer der Ma- riba, welche hier die Flüsse Tuntscha und. Arda aufnimmt, und war {hon zu Römischen Zeiten mit Mauern und Thür- men befestigt. Ueberdem befindet sich hier am- Tuntscha-Fluß eine Citadelle mit einem Arsenal. Die Marißa wird nur von fleinen Ruderfahrzeugen befahren, vermittelst welcher Adrianopel mit der Seestadt Enos in Verbindung steht, die an der Múndung der Marißa liegt, und-gewissermaaßen den Sechafen Adrianopels bildet. Trinkwasser erhält die Stadt ; : durch die Solimansche Wasserleitung, die ein großes Thal durch- j schneidet und nicht nur die Bäder, sondern 52 Spring? / und 16 große gewöhnlihe Brunnen mit Wasser versieht. Í Die Straße nach Adrianopel zieht sich, von Philipopo- J lis an längs dem rechten Ufer der Marißa bis Dsche- 4 saïra, wo sie úber eine Brücke aufs linke Ufer hinübergeht. j Von Adrianopel bis Konstantinopel sind es nur 45 Meilen. | Kirklissa ist die Hauptstadt des Sandshaks, von einer | Mauer umschlossen, und hat ein festes Schloß. Die Straße

von hier aus nach Konstantinopel vereinigt sich mit der von Adrianopel bei Liuli -Burgas (28 Meilen von Konustautino- : pel), geht dann-nach Siliwri, einer Stadt mit 6000 Ein- / wohnern , und stößt dort mit der von Salonichi kommenden J Straße zusammen. Es existirt úbrigens nördlich noch eine Straße von Adrianopel über Kirklissa nah Visa, und von da úber die Strandschei-Berge nach Konstantinopel, die zwar fürzer, aber \{chwerer zu passiren: ist, als jene. Visa, Re-

Adrianopel, Kirklissa und die Seestadt Midia, und hat eine

| Mauer nebst einer Citadelle. Konstantinopel ist zu be- / fannt, als daß es hier nôthig wäre, seiner umständlicher zu j erwähnen.

Vor einiger Zeit hat man bei Zamora in Spanien, auf 4 der Straße nach Gijon, bei Gelegenheit einer auf dem freien / Felde anzulegenden Vertiefung, sieben Särge von Stein mit steinernen Decéeln, 10 Zoll dick, entdeckt ; in jedem derselben j fand sich ein Skelett von blendender Weiße ‘und ganz voll- ; fommen erhalten. Die Behörden haden die weiteren Nach- grabungen untersagt. Ueber das Zeitalter, welchem jene Särge angehören dürften, sind die Meinungen sehr getheilt, und behaupten Einige, daß jene Sfelette diè der alten Ver- theidiger von Zamora sind, indem jene Gegend vor Alters Campo de la Verdad (das Feld der Wahrheit) genannt worden sey; Andere sind der Meinung, daß es Spanische Juden gewesen sind, weil jener Fle in der Nähe der Vor- | stadt des heiligen Geistes liegt, welcher zu alten Zeiten von Juden bewohnt wurde. :

Die Spanische Akademie der Geschichte hat in ihrer lebten Sißung angezeigt, daß das Werk, betitelt: „La Cro- nica del Rey Don Fernando IV.”, welches seit 20 Jahren : unvollendet geblieben war, nun beendigt und zum Druck fer- j tig sey. Die allgemeine Geschickte von Jiidien (llistoria encral de Indias) von Gonzalo Fernandez de Oviedo ist j gleichfalls bis zum 20sten Buche fertig geworden und soll

: nächstens gedrucêt werden. Die Materialien zum 7ten Bande der Memoiren der Akademie sind ebenfalls bereits gesammelt und sollen nächstens zur Presse gegeben werden, so wie auch das Fuero Real des Kônigs Alphons des Weisen. Mit leb- terem wird zugleich als Anhang el Especulo. oder Spiegel

Plaß im Orchester 1 Rthlr. 10 Sgr.

sidenz eines Pascha, iegt beinahe auf derselben Höhe wie.

“auf: Die Rückkehr ins Dôörféhen.

der Geseße, wovon nur noch ein einziges Exemplar erscheinen. :

Dücriccim A Apr S AC Op Genet: “En l c U ß l \ ch c H S f

fal- und Jnstrumental-Concert, worin Herr Sigisny Praun mehrere Concertstüe vortragen wird. I. Theil. 1) Ouverture von Cherubini. 2) A,

A1 ae mei Le

aats-Zeitunsgs.

der Oper : „Faust//, von L. Spohr, gesungen von nigl. Sängerin Fräulein von Schäßel, und von Sänger Herrn Devrient d. J. Z) Concert für Vi Mayseder , vorgetragen ‘von dem Herrn Sigish Praun. Il, Theil. 4) Symphonie von Mozart, Sab.) 5) Variationen für Flöte, von Fürstenau, von Herrn Krahmer. 6) Variationen für Vio Lafont, vorgetragen von dem Herrn Sigismund wh 7) Arie, gesungen von der Königl. Sängerin M mann. 8) Polonaise fúr Violine, von Benesch, y gen von dem Herrn Sigismund von Praun. Der Anfang dieser Vorstellung ist um 7 lh, Kasse wird um 6 Uhr geöffnet. Die freien Entreen und Abonnements sind hy nahme nicht gültig. | Preise der Plábe: Ein Plaß in den Logen Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Pak lu eine Loge 1 Rthlr. Ein Plat in einer Loge des zwä ges 1 Rthlr. Ein Plak in einer Loge des dritt 20 Sgr. Ein Plaß im Parquet 1 Rthlr.. 10 6j Éin Plak terte 20 Sgr. Ein Plah auf dem Amphitheater l 5m Schauspielhause: Pour la clôture defi représentatious de Mr, Dufour: 1) La première ry tion de: Les deux Figaro, ou: La suite du mariage (d comédie en 5- actes ct en prose, par Mr. Marte) Dufour remplira le rôle de Figaro.) 2) A la générale, la dernière représentlation de: L’Amb vaudeville en 1 acte, par Scribe. - (Mr. Dafour| le rôle de Saint-Jean.) Der Anfang dieser Französischen Vorstellung ist Freitag , 24. April. Jm Schauspielhause, z! male: List gegen List, Lustspiel in 4 Abtheilungen, gers Revers bearbeitet. Hierauf: Die Mißvers Lustspiel in 1 Aufzug, von Steigentesch. Sonntag, 26. April. Jm Opernhause: Alcidt ber-Oper in 3 Abtheil, mit Ballets; Mv von Zu dieser Vorstellung sind Opernhaus-Billets, n#8 tag bezeichnet, gültig. A Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen |} Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Plak in den zweiten Ranges 20 Sgr. Ein Plaß in den Pari 1 Rthlr. Ein Plak in den Logen des'dritten Range Ein gesperrter Sik 1 Rthlr. Ein Plab im Partei Amphitheater 10 Sgr. l

Königsstädtsches Theater. G : ¿4 j Donnerstag, 23. April. Der Schwabe in Bs Zeitungs Nachrichten. L Ausla 1:0,

Rußland.

dessa, 4. April. Vom Asten d. bis heute sind in Hafen 5 Schiffe von Varna, 1 von Sisopolés, 2 aus sia und 2 aus Kowarna eingelaufen; fast alle mit nur eins derselben hatte von Varna aus für Rech- der Regierung Munition geladen, und ein anderes, Bein und Zwieback von Theodosia nah Varna bestimmt, didriger Winde wegen eingelaufen. (us Cherson schreibt man unterm 24. März: „Die rage nach Transport - Fahrzeugen, um unserer in den schen Besißungen befindlichen Armee die nöthigen Vor- zuzuführen, belebt unseren Schiffbau; lange schon sa- ir feine solche Thätigkeit auf den Werften als in die- elugenblick.// Die Eröffnung der (lebkthin erwähnten) Schule fär

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Mimtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben den bisherigen außerordent- Professor. an der hiesigen Universität, Dr. Gottfried jhardy, zum ordentliche Professor in der philosophi- Fakultät der Universität zu Halle zu ernennen, und jr ihn ausgefertigte Bestallung Allerhöchstselbst zu voll- eruhet. Des Königs Majestät haben den bisherigen außerordent- Professor in der philosophischen Facultät der Univer- u Königsberg, Dr. Jacobi, zum ordeutlichen ‘Pro- ‘in der gedachten Facultät zu ernennen , uud die für usgefertigte Bestallung Alleïthdchstselbst zu vollziehen

1M

: hre Kdnigl. Hoheiten der Prinz und die Prinze s- ilhelm sind von hier nach Mainz abgegangen.

Im Bezirke der Königl. Regierung

u Köln ist der Geistliche Christoph Schnibler zum in Bornheim, Kreises Bonn, ernannt, und an die : des emeritirten Pfarrers Christ. Beckmann der bis- Pfarrverwalter Joseph Overath zu Lennep, zum er in Merheim, Kreises Mülheim, befördert und dem- das Placitum regium ertheilt worden ;

u Minden, ist zur Wiederbeseßung der durch den des Kaplans Kemper erledigten Kaplanei- Stelle zu mersell, Kreises Brackel, mit dem- dazu präjentirten inar-Priester Anton Fischer zu Paderborn das lan- rliche Placet ertheilt worden.

(bgereist: Der Königl: Großbritanische außerordent- Gesandte und bevollmächtigte Minijter am hiesigen Sir Brook Taylor, nach London.

Freitag, 24. April. Der Freund in der Nt auf: Roderich und Kunigunde.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 17. April. j

Oesterr. 5pCt. Metalliq. 95. Bank-Actien 1345 100 Fl. 196. Part. Oblig. 378. Russ. Engl. An! Anl. Hamb. Cert. 874.

London, 16. April. Coûsols 8755. Ruüss. Aul. 964 Brail. 522. M

Mexie, 2085.

VVien, 16. April, 5pCt. Metall. 98. Bank-Actien 1109.

» 9 G a2 M, „18. “April.

Gedruckt vei A. W. Hay t. :

Neueste Borsen Navri hte:

P a,r is, 16. April. Z3pCtige Rente 79 Fr. 50 Cent. ; 5pCtige Rente 108 Fr. 55 Cent. 4 F ur Oesterr. 52 Metalliq. 934. Bank-Actien 1332. Partial-ODblig, 1297-

talische Sprachen wird in Kurzem statt finden.

F LAUL L D:

Pairs - Kammer. Jn der Sißung vom 15. l entwickelte der Baron Mounier eine früher von gemachte Proposition, wonach hinführo nur über dieje- bei der Kammer eingegangenen Bittschriften , welche inem Pair überreicht werden, Bericht abgestattet wer-

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Redacteur Joh n, Mitredacteur C

E R L

Berlin, Freitag den 24e April

1829.

den soll. Die Versammlung beschloß, den Vorschlag in Er- wägung zu ziehen. Hierauf begannen die Berathungen über das Militair-Straf-Gesebbuh. Der 1ste und 2te Ar- tifel desselben wurden aufs Neue an die Commission verwie- sen, der 3te und áte aber mit einigen von dem Berichterstat- ter in Vorschlag gebrachten Amendements angenommen. Die Discussion sollte am 17ten fortgesckt- werden. G

Der Baron Mounier begründete, wie man äußerlich

‘vernimmt, seinen obigen Antrag durch die Besorgniß, daß,

wenn die Kammer fortfahren wollte, ohne Unterschied alle ihr zugehenden Bittschriften, selb| von solchen Personen, die ihrer Vernunft beraubt sind, anzunehmen, eine so über- triebene Gefälligkeit zuleßt dem Pectitions - Rechte selbst scha- den würde. Nach dexr neuen Ordnung würde man nach wie vor die eingehenden Petitionen bei dem Secretariate aufhe- ben, wo die Mitglieder der Kammer sie einsehen und sich derjenigen besonders annehmen könnten, die ihnen am ge- gründetsten schienen. Ueber die Debatten, wozu das Militair-Straf-Gesebbuch Anlaß gab, vernimmt man Folgen- des: Der Kriegs-Minister soll vorweg erklärt haben, daß die Regierung den zahlreichen Amendements der Commission, namentlih demjenigen, wonach die Eisenstrafe mit der Ku- gel nur bei Verbrechen, nicht bei einfachen Vergehen ange- wendet werden soll, beitrete. Man versichert, daß der 1e Artikel, welcher von den Strafen im Allgemeinen handelt, der Gegenstand einer interessanten Discussion gewesen sey, wozu der Vorschlag des Herzogs von Dalmatien, die Eisen strafe mit der Kugel ganz abzuschaffen, Anlaß gegeben habe. Der Minister des dffentlichen Unterrichts soll sich derselben mit der Bemerkung angenommen haben, daß man, nach Maaßgabe der verschiedenen Verbrechen und

Vergehen, auch eine Stufenleiter von Strafen haben müsse.

Der Staatsrath von Salvandy (Königl. Commissair) trat, heißt es, dieser Ansicht bei, wogegen die Grafen von Pontécoulant ind von Peyronnet sich dem Antrage des Marschalls So ulr anschlossen. Der Herzog Decazes sprach sih im allgemeinen gegen die infamirenden Strafen aus, und verlangte, daß der 1ste Artikel aufs Neue an die Commission verwiesen werde. Der Marquis von Coislin und der Herzog von Broglie pflichteten ihm bei, worauf der Berichterstatter, General Graf von Ambrugea c, selbst auf diese Ueberweisung antrug, um die wichtige Frage noch- m mit seinen Collegen gehörig in Erwägung ziehen zu önnen. : Deputirten-Kammer. Si6ßung vom 15. April. An der Tages-Ordnung war der Bericht über den Gesebß- Entwurf wegen Dotation der Pairs-Kammer. Der Graf von St. Georges stattete denselben ab. Die Haupt-Be- stimmungen dieses Geseh - Entwurfes“, worin die gesammten Pensionen der Pairs auf 1,784,000 Fr. berehnet werden, während sie im Jahre 1823 nur 1,730,000 Fr. betrugen (ein Umstand, den der Berichterstatter mißbilligend bemerkte), waren ursprünglich folgende: Die von dem Könige bewillig- ten erblichen Dotationen oder Pensionen (welchen leßteren Ausdruck die Commission angemessener fand) sollen in 5pro- centige Renten verwandelt und bis zur Höhe von 12,000 Fr., eine jede, in das große Buch der öffentlichen Schuld einge- tragen werden. Diese Renten sollen unveräußerlih, und auf die Erben der Pairs-Würde übertragbar seyn, in sofern das eigene- Vermögen derselben feinen reinen Ertrag von 30,000 Fr. gewährt. Der Erbe einer Pairs-Wäürde, welcher die Uebertragung einer Dotation verlangt, soll sich “deshalb in- nerhalb 6 Monaten fach dem Tode des Erblassers-an die Pairs- Kammer wenden. Die Eingabe wird einer Commission von 11, durch das Loos zu wählenden Pairs zugestellt, und gleichzeitig dem Finanz-Minister mitgetheilt, damit dieser scine Bemerkungen dazu machen fann. Nach Eingang dieser leßtern entscheidet die Commission, ob die Uebertragung zulässig sey oder, nicht.

Tr E L R E P 1 N b I R L R, s Tae Fe C L t 0 P R Ut e L i L ERA

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