1829 / 116 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Mädchen, Elisabeth Coombs, überfallen hatten, und von de-

nen auch in den Verhandlungen des Unterhauses (\. Nr. 101 der Staats - Zeitung) die Rede war, sind von dem Ge- richte Old-Bailey des Straßenraubes schuldig erklärt worden.

Die Tímes äußert sich über: den Herzog von Welling- ton in folgender Art: „Dem Rufe des Scharfsinnes, des Muthes und der Beharrlichkeit, welchen dem Herzoge von Wellington für Dienste, die längst vor den Augen der- Welt liegen, zu versagen findisch seyn würde, hat er nun den soli- deren und mehr adelnden Ruhm einer wohlwollenden Sorge für das Glück seiner Mitunterthanen hinzugefügt. Er, der

nichts für sich selbst fürchtet, hat sich nicht geschämt, für sein -

Vaterland zu zittern. Von einem langen Laufe glänzender Triumphe hat er. die köôstlichste Gabe, die je ein Sieger auf den Altar gelegt, nach Hause gebracht : Abscheu vor Bürger- frieg. Aber wir stehen dem Fußgestelle des Denfkmales die- ses Staatsmannes zu nahe, um es in seiner vollen Höhe und seinen Verhältnissen messen zu können; die Nachwelt wird es richtiger beurtheilen. Keine- Wittwen oder Waisen, keine Sflaven oder Gefangenen werden der Bürgerkrone um seine Schläfe fluchen , oder mit ihren Thränen den Bericht von seinem. friedlich errungenen Siege beflecken. Dieses Lob gebührt dem Freunde der bürgerlichen Freiheit und schöôn- wird es ihn zieren, denn es wurde theuer erworben. Ob der Herzog von Wellington von ganzem Herzen, ja, was mehr sagen will, mit Erfolg, durch die unabhängige Druf- ferpresse Englands in” diesem großen Kampfe unterstüßt worden, wollen wir zu behaupten uns nicht anmaßen, auch wissen wir nicht, ob er dieses Beistandes sonderlich gewahr wird. Aber wenigstens soll er finden, daß es eine unabhän- gige Presse giebt, die es eben so sehr ist, als er unabhängig von seinen Feinden. Der Herzog v. Wellington hat seinem Vaterlande sehr große Verpflihtungen auferlegt; möge er aber bedenken, daß er deren in demselben Maaße auch über- nommen har. Er fann von dieser Stunde an nicht aus- weichen, noch etwas anders als ein großer“ Minister seyn. Seine eigènen unstetblichen Thaten würden ihn wie Furien verfolgen und ihn vernichten, wenn er auch nur eines Zoll- breits .von der Bahn der Ehre wiche. Wer so Großes vollendet hat, fann fortan in der Kleinheit keine sichere Stätte für sih finden. Es sind noch große öffentliche Angelegenheiten zu wahren, mächtige Grundsäße zu be- haupten , drückende Beschwerden zu stillen , mächtigen Uebertretern große Vergütungen abzuzwingen ; Rechte des Handels, der Rechtspflege, der Repräsentation, der Mensch- lichkeit alles zu shleuniger und ‘unausgeseßter“ Bera- thung zu bringen. Das möge der Herzog v. Welling- ton wohl bedenken. Will er Mangel an Einsichtsvermögen vorshüßen? Die katholische Bill! Mangel an Einfluß? Die fatholishe Bill! An Entschlossenheit? Wieder und immer wieder wird'man die katholische Bill ihm vorhalten, durch- geführt wider unvergleichbar schreckendere Hindernisse und durch bedrängendere Schwierigkeiten, als irgend eine oder alle jene Verbesserungen in unserer inneren Politik zusamtnenge- nommen, darbieten, welche die Feinde des Handels - Mono- pols, oder zu Grunde richtender Prozeßführung, oder der Flecken-Bestechung, oder der verderbten Armen - Gefeke, oder barbarischer Korn-Geseße, von jedem, der an die Spike der Verwaltung gestellt wird, fordern, und worauf sie, wenn Gott will, bestehen werden. Hätte“/ (heißt es am Schlusse) Herr Canning noch gelebt, so dürfte der Herzog von Wellington auf einen Hülfsgenossen für jeden hohen und umfassenden Plan von National - Vergrößerung zu zählen gehabt habén , wie er ihn, fürhten wir, vergeblich auch un- rer den Wohlgesinntesten von denen, die ihn noch umgeben, suchen möchte.‘ 9A

Ueber den Charakter des Grafen von Eldon spricht sih- der Atlas folgendermaaßen aus: „Mögen Staatsmän- ner und Juristen so viel über ihn wißeln, als sie wollen, Lord Eldon ist und bleibt ein außerordentliher Mann. Das Alter hat seinen Feuereifer. nicht geschwächt und seine geisti- gen“ Kräfte nicht niedergedrückt; er denkt noch immer so lo- gis, verbreitet sich noch so gern über Alles und ist so ener-

gisch, wie in. seinen besten Tagen, und sehen wir billiger- weise darüber weg, daß seine Stimme Etwas von ihrer frü-

hern Macht verloren hat, fo erscheint er uns noch eben so thatenfähig, als jener John Scott, *) der in den Fußsta- pfen Williati Pitt’s die hôchsten Stufen zu- erklimmen suchte. Lord Eldon hatte niemals sehr ausgébreitete Ansichten ; die Furcht, unrecht zu handeln, hielt ihn oft davon ab, recht zu handeln, dies aber gab seinem Charakter eine gewisse Unentschiedenheit , welche oft von oberflächlichen

*) Bekanntlich dev frühere Name des Grafen von Eldon.

‘gebliebene Verbindungsglied des großen, täglich zunehy

„nen; die Mittags-Tafeln bestehen gewöhnlich aus Ö

Beobachtern cinem Mangel an Verstand zugeschri Wäte er in einem fkühnern und aier ebo v worden, so würde er einen größern Raum in den Bi der Weltgeschichte einnehmen; so aber hat die Fra N tieller Ausschließung, die . aus der Landesverfassung Q sie vorfand, entsprungen if, auch seinem Geiste eine f Entfaltung nicht gestattet, und wozu ihn Anfangs die s wendigkeit machte, das wurde er am Ende aus Gewohnhy ein Zweifler nämlich und ein Sophist. Die Elemente J Genius wurden dur Zufälle, welche die Zeit mit si j in ungleichartige Verbindungen gebracht, und in den y hungen, sih in die Spibfindigfkeiten, die er Anfangs i begreifen konnte, hinein zu finden, machte das, was j Pflicht erschien, ein natürliches Gefühl unkräftig, uy ganzes Daseyn erscheint uns nun als das lebendige Yj nes Gedankens, der sich im Kampfe mit den Verstrich der Amts-Pflicht befindet. “/ A T Ein in der gestrigen Times- befindlicher liefert eine auffallende Schilderung des Benehmey Ostindischen Compagnie in Beziehung auf die Engl Niederlassungen in der- Straße von Malakka , nämli nang, Malaffa und Sincapore, „Niederlassungen, den Mittelpunkt und das einzige, in- Brittischen U

Verkehrs zwischen dem -östlichen Archipel und der Kj China einer-, so wie zwischen Brittisch -Indien , und Amerifa andrerseits bilden.“ Es wird darin aw daß, nah den besten Quellen, der Ein- und ‘Ausfü lauf in jenen drei Niederlassungen im Jahre 1822 a dreizehn, 1824 funfzehn, 1825 zwanzig Mislionen À gewejen, und die Bevölkerung in denselben sich in jener Zj 40 auf 100,000 Seelen vermehrt habe. Allein gerade diess nungsreiche Wachsen einer, sich zur Unabhängigkeit von dal pagnie erhebenden Prosperität, sagte ihr gar nit zu,| überdem ihre Verwaltungs-Ausgaben mehrte; sie besi her, die Zahl ihrer Beamten dasclbst nicht zu vern wie es die Sache erfordert hâtte, sondern von 20 auf || vermindern, und diese aus Leuten, . die sie am - wohl haben fonnte, zu erlesen; ja sie hat sich vorgesebt, sl Last dieser Verwaltung ganz zu entschlagen und sie h Ober-Statthalter von Jndien aufzuwälzen. Dies heiß wie jener Aufsaß bemerkt, nichts anderes, als daß dis pagnie diese Niederlassungen künftig deren eigner 1 übergeben will, wenn man bedenkt, was ein Ober-Sl ter von Indien überdem Alles zu besorgen hat! „Wt in Kurzem zux Discussion úber den Freibrief der Comp fommt, wird der Herzog von Wellington (o cin kurzes ihr selbst an die Hand gegebenes Argument wider sie f den: ¿,/,,Wie wollt ihr Jndien regieren können , da ih als unfähig bekennt, nur die kleinen Niederlassungen Penang, Malakka und Sincapore zu- verwalten ?‘/‘ Die Feste, welche der Herzog von Northumberla Schlosse von Dublin giebt, seßen die Jrländer in

verts. Hinter jedem Stuhl steht ein Diener und 40 befinden sih außerdem im Speisesaal, um hülfreich Wt zu leisten. Der Herzog und seine Gemahlin habe s ihre Güte und Herablassung alle Herzen gewonuen, B

Die Pergamentmacher haben sich, wie man sag Mä. die beispiellose Zahl der Bittschriften, die über dit! sche Angelegenheit im Parlament eingereicht wol einer schr reichen Aerndte zu erfreuen gehabt.

In den lebten 3 oder 4 Tagen sind nicht w} 347,000 Unzen Gold und Silber beim Zoll - Amt [f fuhr angegeben worden, wovon 24,000 Unzen n burg, 300,000 nah ‘Rotterdam, 22,000 nach Gibraß was auffallend genug. ist, 1000 Unzen in fremden Ek zen nah China bestimmt sind. Vor. 14 Tagen h Rothschild eine bedeutende Menge Silbér nah Calais

Vor einigen Tagen . segelte die Brigantine Canning// von Greenock mit mehreren Familien ab," unter der Leitung und auf den Ländereien eines Hern nes in Exeter, am Huronen-See in Ober-Canada, nied wollen. Eine Menge anderer Familien wollen, d nehmen nach, nur die Berichte der Abgereisten abiwartth wenn sie gunstig ausfallen , ihnen nachzufolgen. Leith gingen vor Kurzem 3 Schiffe nach- Quebet Schiff nah Montreal mit Colonisten ab, die si glei in Canada’ ansiedeln wollen. : ;

Das, von dem Spanischen Kaper „Alexander M in 45° 30/ N. Br. und 13° 30// W. L. genommen? Union‘, war von hier nach Rio - Janeiro bestimm.

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