1829 / 126 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Der Messager des Chambres versichert, daß noch vor Ende der ténftigén Woche der Deputirten-Kammer von dem Handels-Minister ein neuer Zollgesez -Entrourf werde vorgelegt werden. :

° Eben dieses Blatt erhebt sich auch gegen die (gestern erwähnten) Vorschläge des Herrn Levaillant ; durch alle der- gleichen Neuerungen, meint der Messager, würde die Sache der Constitution in feiner- Art gefördert, und es sey daher das Beste, daß man sich an den Text der Charte halte.

Die Gazette de France tadelt das Journal des Dé- :

bats und den Courrier français, daß sie die Aufhebung der Deputirten-Kammer verlangen ; sie giebt diesen Blättern zwar zu, daß das Ministerium weniger lebe als vegetire, behauptet aber, daß dieser Zustand nicht sowohl eine Folge des Mangels an Stätigfkeit der Kammer, als daß vielmehr diese eine Folge

der Unfähigkeit des Ministeriums sey.

Die von der Deputirten-Kammer mit der Prüfung des Geseß-Entwurfes übér die Getränk-Steuer beauftragte Com- mission hatte vorgestern eine lange Conferenz mit den Ab- geordneten der Weinbergs-Besiber ; sie soll sich în Folge der- selben von der dringenden Nothwendigkeit überzeugt haben, den Weinbauern möglichst schnell zu Hülfe zu kommen.

Die Quotidienne behauptet, daß Herr Labbey de Pompières am nächsten Sonnabend mit seinem abermaligen Antrage: das vorige Ministeriîum in Anklagestand zu ver- seßen, hekvortreten werde. /

„Es scheint nunmehr entschieden zu seyn, // sagt das Journal du Commerce, „daß nur vier Regimenter in Morea stehen bleiben werden; nämlich zwei in Patras und dem Fort von Morea, eins in Navarin und cins in Koron und. Modon.‘

Der Courrier français widerspriht dem Gerüchte, daß der Graf von Peyronnet vor einigen Tagen Paris ver- lassen habe; derselbe wohnte noch der leßten Sißung der Pairs-Kammer bei. Eben so wurde der Vice - Admiral von Rigny erst gestern hier erwartet. S

Der Maler Gérard hat, wie. man vernimmt, sein gro- ßes Gemälde von der Salbung des Kênizs in Rheims be- endigt; es wird von Kennern schr gerühmt und in wenigen Tagen in dem großen Saale des Museums aufgestellt werden.

Auch der Messager des Chambres meldet jeßt, daß die Ausführung der beiden Königlichen Verordnungen vom 24. September und 2. October v. J., wegen der Einführung eines neuen gerichtlichen Verfahrens auf Guadeloupe und Martinique, in diesen beiden Inseln einigen Widerstand gefunden hat. Sämmtliche Mitglieder des dortigen Königl, Gerichtshofes haben ihre Abdankung eingereiht, und sind mittelst eines Beschlusses vom Zten v. M. provisorisch durch andere Beamte ersebt worden. Der Messager s{chmcichelt sh, daß die Opposition, die sich bei dieser Gelegenheit ofsen-

hart hat, nicht' von Dauer seyn werde.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Am 28. April wour- den nah den Oster - Ferién die Sißungen wieder eröffnet. Unmittelbar nachdem der Lord - Kanzler seinen Plaß einge- nommen hatte, leisteten drei katholische Pairs, der Herzog von Norfolk, Lord Dormer und Lord Clifford den Eid und nahmen ihre Siße ein. Auf den Antrag des Grafen von Malmesbury ward eine Botschaft an das Unter- haus gesandt, mit der Aufforderung, den Lords eine Ab- schrift von dem Bericht zu senden, welchen im vergangenen Jahre ein besonderer Ausschuß des Unterhauses über das Polizei - Wesen der Hauptstadt abgestattet hat. Es dürften daraus, meinte der Graf, fúr das Oberhaus manche wichtige Aufschlüsse, die man sehr bald würde benúken können, her- vorgehen. Lord Teynham überreichte drei Bittschriften für die Emancipation der Juden. Jn einer derselben, welche aus der Stadt Dublin kam, suchten die Bittsteller darum nach, daß man die Geseße, welche den Juden bürgerliche Unfähigkeiten auflegen, namentlich aber das Jrländische Schifffahrts-Geses, wodurch den ausländischen Jsraeliten die Naturalisation in Jrland untersagt werde, einer Revision unterwerfe. „Der große Gegenstand,“ sagte der Lord, „„wel- chen die Bittsteller dabei im Auge haben, - ist das Gedeihen und die. Wohlfahrt Jrlands; sie hoffen daher, daß Ew. Herr- lichkeiten ihren Bitten willfahren werden, denn im Allge- meinen gehören diejenigen Leute, auf welche die Bittschrift sich bezieht, zu den fleißigsten Unterthanen Sr. Majestät. Das erste christliche Reih in der Welt das Kaiserthum Oesterreih hat ein“ Mitglied jenes Volkes zum Reichs- Freiherrn ernannt und doch hat Herr Rothschild ,- der einer solchen Ehre theilhaft wurde, wiewohl er au der erste: Ka- pitalist der großen Handelsstadt London is, nicht so viele

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_verhandelt worden war.

“vernehmen lassen, sagte er, das Haus werde ihm hosen

zobhouse gegen die Kirchspiels-Versammlungen vorgebrachten Beschwerden durchaus nicht seine Beistimmung geben. „„Das hrenwerthe Mistglied//, sagte er, „hat uns zwar Beispiele on der nachlässigen Verwendung det Kirchspiel Fonds vor- eführt, doch isk es unbillig, von einigen auf alle schließen, nd diejenigen in die Anklage hineinziehen zu wollen, die hre Angelegenheiten tadellos verwaltet haben.// Die Bill 1 Bezug auf den Seidenhandel wurde hierauf (da Herr Fibgerald mittlerweile erschienen war) zum zweitenmale ver- sen; mit der Bestimmung, am nächsten Freitag (1. Mai) uirch den Aus\{chuß zu gehen. Als hierauf über die Annui- áten- Bill der Bericht abgestattet worden, und die Bill in Bezug auf den City-Kanal die zweite Lesung erhalten hatte, eigte Herr Whitmove an, daß er seinen bereits angekün- igten Antrag, in Dezug auf den Oftindischen Handel, bis im 11. Mai verschiebe. Das Haus vertagte sich um 73 Uhr.

London, 29. Apyril. Vorgestern Abend sind Se. Maje- ¿t der König von Windsor hier eingetroffen.

Vorigen Sonnabend feierte die Herzogin von Gloucester hren 53sten Geburtstag.

Vorgestern fand in Whitehall eine Geheime-Rathssißung att, welcher der Vice-Kanzler, der Richter der Admiralität ad der Kriegszaghlmeister beiwohnten.

Eine Depucation von Seidenhändlern hatte dieser Tage ne Conferenz mit dem Herzog ‘von Wellington, mit dem )rásidenten“ und mit dem Kanzler der Schaßkammer; auch derr Hume war zugegen.

Lord Cochrane hat, wie es heißt, scinem hier sich auf- [kenden Bruder die Anzeige gemacht, daß er in den ersten agen des Monats Mai Paris verlassen werde, um sich, f einen Ruf des Kaisers Nikolaus, nach Odessa zu bege- n, wo er das Commando der auf dem Schwarzen Meere

Rechte, als ein gemeiner Haußirer. Jch glaube daher au daß der Gegenstand es verdient, von Ew. Herrlichkeiten erwoge zu ‘werden.// Der Marq. v. Lansdowne Überreichte ej Bittschrift gegen den Ostindischen Handel, worin besonde, über die Eben Preise des Thees, die durch die Maaßreges der Ostindischen Compagnie auf ihrem hohen Stand. erhalt, werden, Klage geführt wird. Nächstdem zeigte der Marquj an, daß sein edler Freund, der Marquis. von Anglesea, du cine starke Unpäßlichkeit daran verhindert werde, heute d angekündigten Antrag auf Vorlegung der auf seine Jrl dische Verwaltung Bezug habenden Papiere zu machen ; d solle dies am nächsten Montag (4. Mai) geschehen. D Haus vertagte sich, nachdem noch über mehrere Privat-Bi

Im Unterhause wurden zuvörderst mehrere Bitt schr ten in Bezug au! das Monopol der Ostindischen Compagnj den Seidenhandel u. st. w. überreicht. Nächstdem kündi Hr. Hume an, daß er am 19. Mai seinen Antrag auf Ÿ änderung der Korn-Geseze machen werde. Bei Gelegenh einer Bittschrift, die. der Alderman Waithman überreicht sprach derjelbe den Wunsch aus, daß die Minister mit (s neuen Bill zur Regulirung des Seidenhandels vor der Ha) noch nicht weiter vorschreiten möchten, weil das Land n nicht Zeit genug gehabt habe, seine Meinung darüber fu zu thun. Er bitte, mindestens einige Tage damit zu warten, Hr. Fyler unterstüßte diesen Antrag.“ Hr. Peel zeigte s jedoch richt willfährig, besonders da sein sehr ehrenwerth Freund (Hr. -Fißgerald), von dem die Bill ausgehe, eb nicht auwesend sey, úbrigens auch: bereits 14 Tage seit du ersten Einbringen der Magßregel vergangen seyen, mithin genug, um über das Princip der Billgehörig nachzudenken. H Hobhouse brachte dgrauf einen, wie er sagte, für das Land se wichtigen Gegenstand zur Sprache die Kirchspiels - Oi) nung nämlich und die sogenannten auserlesenen Kirchspiel; Versammlungen. Er trug auf cinen Ausschuß an, der d Geseße und Gebräuche jener Kirchspiels - Versammlungen j nau untersuchen soll. Der Verwaltung derselben sag! er seyen unter Anderm auch die Armen-Taxen utiterwy fen; diese habên in England und Wales während des voi gen Jahres 7,784,356 Pfd. betragen, hievon seyen abi nicht weniger als 1,362,090 Pfd. also 17 pCt. des gat zen Betrages zu anderen Zwecken als zu Unterstüßull der Armen vérwandt worden. (Hört, hört!) Zu jen Kirchspiel -Steuern, welche nahe an 8 Millionen Pfund b ragen, fommen nun noch 4 Millionen für Pflasterun, Erleuchtungs- und Kirchen - Abgaben, welche die Gemei von England und Wales zu zahlen haben. Beides zus men betrage fast den vierten Theil det Staats - Einkáns Englands, und úberstcige die sämmtlichen Revenüen viel anderen Staaten. So haben die von Nord -Amerifa z. Ÿ im vorigen Jahre nur 5,539,000 Pfd. betragen; die E fünfte aber von Sa:dinien, beider Sicilien, Spanien u Portugal zusammen genommen, überstiegen noch nicht b

erstárft werden soll, zu übernehmen bestimmt sey.

Der Marquis von Palmella hat sich mit seiner Gemah- n und 7 Kindern vorgestern nach Frankreich eingeschifst. Ta- s zuvor ‘war die junge Königin von- Portugal hierher ge- immen; um von ihnen Abschied zu nehmen.

Der Morning-Chronicle zufolge hat der Marquis n Barbacena bestimmten Befehl erhalten, mit der jungen dônigin von Portugal nach Brasilien zurückzukehren. * „Jn r That// (fúgt jenes Blatt hinzu) „konnte dieselbe, nach w Entschluß unserer Regierung: sich nicht auf feindliche Veise in die Angelegenheiten zwischen Brasilien und Por- gal zu mischen, nicht füglich länger hier bleiben. Heute ird, wie wir alauben, die junge Königin Laleham verlassen d hierher kommen, um von den hier befindlichen Portu- ‘sen einen silbernen Scepter und eine Abschrift der con- tutionnellen Charte in Empfang zu nehmen. Graf Pal- ella ist nach Frankreich abgereiset, wo er als Privatmann pen roill.//

Lord Strangford if, dem Vernchmen nach, guf feiner ücttehr hierher begriffen.

Summe jener Gemeinde - Abgaben nämlich 12 Million iat V 6 5 9 | | % 7 y 3 b, 4. , S »y Pfd. Sterling. Die gegenwärtigen Armen - Taxen alli Gestern dra zur großen Bestürzung der Bewohner von .

desiminster in der crwürdigen Abtei Feuer aus, das indes- 1 glücklicherweise durch die Beamten ‘derselben noch vor funft der Sprüßken wieder gelöscht wurde. Im J. 1802 annte es auf derselben Stelle, durch Nachlässigkeit der viel, als die Gesammt-Einkänfste- vou sieben der klei vchdeder, die mit Ausbesserungen beschäftigt waren, Die- Deutsch Fürsteathümer Der Röbhiot ebegihnes quch mal aber ist das Feuer augenscheinlich angelegt gewesen ; der Steuern anderer einzelner Kirchspiele ind fragte d E Entdeckung von Fußtapfen und einer offfenen Thür, durch ob es wohl recht scy die Controlle solcher enormen Einfúnl (he der Brandstifeer wahrscheinli entflohen ist, bestätigen Werthes Er N E R Ae, L, “Oie Voraussezung, Es sind bercits nähere Untersuchungen enigen Personen im Kirchspiele, die eben nicht ausgezeß ile *ibetiea Vie aber bis: tele 4 h Bel e i D neter seyen, als ißre Nachbarn, die noch dazu -von ih R ( E QUEE OIR IODE O A TETIEIN S Mitbürgern nit erwählt werden, sondern sich immer sel esultate führten. A | Außer dein Brande in Westminster brach in diesen Ta-

ergänzen, anzuvertrauen? Nachdem der Redner sich- alsdann i : n noch ausführlich über die Mißbräuche jener Einrichtung hatt noch auf zwei andern Stellen Feuer aus, durch welches Privathaus in der Doverstraße, und in einer entfernte-

1 Gegend der Stadt eine große Zuckersiederei in Asche ge- jt wurden ; der Verlust bei leßterer, der auf 15,000 Pfd. châßt wird, fällt größtentheils den Assuradeurs zur Lask. Während der ganzen vorigen Woche sprach man in der tadt allgemein von ciner großen, vom Herzoge von Wel- gion vorgeschlagenen Maaßregel. Einigen Angaben zufolge ll er die Zinsen der National-Schuld herabseßen ; Andere Ruben , daß es sich um das Eigenthum der Kirche handle. bgleih//, bemerft die Morning-Chronicle hiebei, „diese rute durch Personen von Rang in Umlauf gebracht wor- 1 sind, so glauben wir denmroch nit, daß sie aus irgend êr Kenntniß von den Absichten der Regierung herrühren.“ In dem genannten Blatte heißt es ferner: „Die Jrlän- hen Zeitungen scheinen zu glauben, daß die Minister die licht hegen, für Frland Armen-Geseße, als eine nothwen-

betrügen so viel, als sämmtliche Staats-Einkünfte Englan vor 50 Jahren betragen haben. Fn dem Londoner Kirchspit Mary-la-bonne betrügen bei einer Seelenzahl von 120,000 die Kirchspiels-Einnahmen 173,000“Pf , mithin noch tinmal|

lich die Gerechtigkeit widerfahren lassen, ihm zuzugeben daß er sich um den Gegenstand genau bekümmert habt Am meisten hoffe er, daß ihm die Repräsentanten von Lou don in seinem Vorhaben unterstüßen würden. - Bei dergl chen lofalen Reformen scyen, das gebe er zu, sehr vid Schwierigkeiten zu überwindèn; deun im. Allgemeinen || man gegen jede Veränderung gestimmt. Jnzwischen wis er auch, daß selbst Geistliche dafúr seyen, in den Kirchspiel Versammlungen eine Reform eintreten zu lassen, durch wi che jede Gemeinde eine Controlle” über ihre Angelegenheit! erhalte. Da jedoch so vielerlei Juteressen dabei zu berúd sichtigen ‘wären, so bringe er niht sogleich eine Bill eiß sondern mache erst den Antrag zur Eknennung eines Aut schusses. Hr. Hume unterstüßte diesen Antrag, dem sich H! Peel zwar nicht widerseßte, doch wollte er den von Her!

findlichen Russischen Flotte, die durch 15. Linien -Schiffe

dige Begleitung der Emancipation, vorzuschlagen; uns ist von dergleichen Absichten nichts bekannt. // f.

Nach Berichten aus Dublin hatte dort am 25sten d, M. an dèr Korn -Börse eine Versammlung statt gefunden, um über die nôthigen Maaßregeln zur Gründung cines Fonds zu beráthschlagen, der als Tribut der Nation für Hrn. O’Cou- nell bestimmt ist. Nachdem mehrere Briefe, in deneu die Verfasser ihre Zustimmung zu dem beabsichtigten Plane ga- ben, vorgelesen, verschiedene Lobreden auf Herrn O’Connell gchalten, und für den Fonds 421 Pfd. unterzeichnet worden waren, ging die Versammlung auseinander. :

Aus Leeds \{reibt man, daß der, zur Rômisch -fatholi- schen Religion sich bekenneude Herr Ed. Petre, nach Unter- zeihnung des, in der leßten Emancipations-Bill vorgeschrie- benen Eides, in offener Gerichts -Sißung als Mitglied der dortigen Obrigkeit aufgenommen worden ist.

London, 1. Mai. Vorgestern hielten Se. Maj. im Pafklas| von Str. James Lever. -Vor dem Beginn des Le- ver ertheilten Se. Maj. dem Minister Peel Audienz. Nächst- dem empfingen Höchstdieselben zuvörderst Jhre Königl. Ho- heiten die Herzöge von Cumberland und Bloucesier, desglei- chen den (vorgestern hier eingetrosenen) Prinzen Leopold von Sachsen-Coburg, hierauf aber die auswärtigen Gesandten und Minister ; demnächst begaben Höchstdieselben sich nah demTHron- Saale, ließen sich daselbst auf einen Armsessel nieder, und nahmen sodann der Reihe nach die Aufwartung der úbrigen, inzwischen in cinem daranstoßenden Saale versammelten Personen, an. Unter der großen Menge von Anwesenden zog besonders Herr O’Connell die Aufmerksamkeit auf sich. Da derfelbe bereits TFräher in Dublin Sr. Maj. vorgestellt worden ivar, so ward er bei dem dermaligen Anlaß nicht besonders eingeführt, son-

dern machte bloß seine Verbeugung gegen den König, welche

von Sr. Maj. höchst gnädig aufgenommen ward.

Gestern hielten Se. Maj. großen Cercle, und empfingen dabei die Glückwünsche zu Jhrem Geburtstag, indem Sie die, sonst auf den St. Georgs Tag festgesezte Geburtstags- Feier diesmal, roeil dieser Tag (23, April) in die Oster- woche fiel, auf gestern zu verlegen geruht hatten. Die Ver- sammlung war eben fo zahlreich als glänzend, das Anfahren der Equipagen begann um 1 Uhr und dauerte in ununterbro- chener Reihe bis nach 3 Uhr.

Der Herzog von Clarence wurde mit Bedauern bei dem vorgestrigen Lever vermißt; sehr beunrußigende, aber zum Theil unbegrúndete Nachrichten hatten sich über den Gesundheits- Zustand Sr. Königl. Hoheit verbreitet. Der Courier fügt hinzu, daß sich der Herzog in Busby befinde, und daß die Nachrichten, die man über seinen Gesundheits-Zustand ein- gezogen, sehr beruhigend lauten. i

Der Franzöfische Gesandte, Fúrst von Polignac, ist ernst- lich frank, und war daher ebenfalls verhindert, sowohl beim Lever als beim Cercle zu erscheinen. „Es freut uns‘/, heißt es im Courier, „Hinzufügen zu können, daß es mit der Gesundheit des Fürsten schon ctwas besser geht, doch if eine gänzliche Widerherstellung nicht bald zu erwarten.“

Die Capitaine Franflin und Pärry und die Herren Win. Seymour, Wm. Campbell und Wm. Secarlett wurden vor- gestern zu Rittern geschlagen.

Die katholischen Pairs (S. den Artikel Parlaments- Verhandlungen) wurden nicht, so wie andere neue Pairs, in das Oberhaus eingeführt; sie wurden vielmehr wie alte Pairs behandelt und traten in das Haus ein, auf die Vor- zeigung ihrer Diplore. Der Herzog von Norfolk pflegte sih auch in jeder früheren Session sein Diplom, das ihm auch jedesmal ausgefertigt wurde, abholen zu lassen. Lord Dormer und Lord Clifford hatten in dieser Session zum erstenmale ihre Diplome erhalten. :

Vorgestern und gestern wurde das Unterhaus nicht voll- zählig; wohl hauptsächlih in. Folge des Königl. Lever und Cercle an diesen Tagen. ;

An der Börse sind die Fonds seit einigen Tagen bedeu- tend gewichen. Es- ging dort das Gerücht, daß von Engli- scher uüd Französischer Seite dem Russischen Cabinette sehr ernstliche Vorstellungen Über den Krieg in der Türkei gemacht worden sind. Der Courier is jedoch der Meinung, daß niht-sowohl dies, als die Stockung, worin sich augenblicklich der Handel und die Fabriken befänden, die Course gedrückt habe. Andrrerseits wird die Fundirung neuer Schaßfammer- Scheine als Ursache des Weichens angegeben.

Die Lissaboner Nachrichten gehen bis zum 24sten v. M. Der K. Englische Consul hat die frühere Meldung von der Abfahrt der Expedition nah S. Miguel am 18ten bestätigt.

Die Lissaboner Hofzeitung vom 19. April meldet, daß ein Theil der früher wegen stürmischen Wetters zurückgekchr- ten Expedition wieder ausgelaufen sey.

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