— Nachrichten aus Rügenwalde vom 2. Mai zufolge wurde die Scbifffahrt in dem Hafen von ‘Rügenrvaldermünde ain Nen v. M. durch Ankunft eines Schiffes. von ‘Swine- münde eröffnet, nachdem das Eis am 6ten von der Küste abgetrieben war. Wenige Skunden nach dem Einsegeln je- nes Sthiffes hatte sich eine neue Eisdecke vor dern Häfen ge- bildet, dié indeß bald wieder verschwand, und seitdem ist fein Eis át der Küste bemerkt worden. Am 16. April erschien auf der Hôhe von ‘Rügenwalde ‘ein in Pillau zu Hause ge- hôrigés OMD wélches erst vor 14 Tagen London verlassen hatte. Der Schiffer vérsicherte, fein Eis gesehen zu haben, und berichtete, däß er mit einer Flotte von ungefähr. 200 Schiffen, größtentheils Englischen, in der Ostsee angekommen sey. — Ferner wird aus Rügenwalde gemeldet : „Die Schif- fer von zweien hier eingegangenen „ von Nexoe kommenden, Dänischen Fahrzeugen haben an der nord-östlihen Seite von Borüholm viel Eis treiben sehen, ‘und es sollen die Eisfel- der wohl eine Meile iù der Breite gehabt haben. Wahr- S ist es dasjenige Eis, welches mit den anhaltenden
stlichen Winden aus dem Finnischen Meerbusen nach We- sten treibt. — Auch von Bornholm ab hat man deñ ganzen inter über fein offenes Wasser gesehen, und da das Auge auch von den hôchsten Bergen unserer Küste nur Eis gesehen, so ist die Ostsee beinahe ganz belegt gewesen. Sowohl von Bornholm als von hier fonnte man einen Raum von 5 Meilen, also zusammen 10 Meilen, überschen, die ganze Ent- fernung ist aber nur etwa 13 Meilen. Auch aus dem Um- stande, daß bei anhaltenden nördlichen und südlichen Win- den die Eisfelder sich nur auf eine furze Distanz von beiden Küsten entfernten, kann man mit Recht schließen, wie wenig Raum ihnen zur Bewegung offen war. — Noch in der Nacht vom 25. zum 26. Apxil ist alles auf das Deck der Schisfe gespribte Wasser gefroren. Nur mittelst der Eis- bôte ist die Post von Bornholm nach Schweden befördert worden, mit Dänemark aber konnten die Bewohner jener Jn- sel den ganzen Winter hindurch nicht directe Verbindung haben.
bräuche der as Vertwva genheit das
Thatsachen vereinigt , cinem neuen Glanze dargestellt, daß
selben hervorbrächten.
Wirkungen hervor.
selben auffordert.
Wisfssenschaftliche Nachrichten.
Der Mensagero Federal, ein ín Salapa *) erscheinen- des Journal, enthält in Nr. 212 und 213 nachstehenden Aufsaß über den .„Essai politigue sur la Mexique’” des Freiherrn Alexänder von Humboldt : L „Indem wir eine neue Ausgabe cines der wichtigsten
starke, gründliche und durch ihre Universalit
geübt habe. (Fortsebung folgt.)
und hat seine Erkenntlichfeit dafür mit Wärme au chen. Mit höchster Maus äußert ‘er sh über die 9 tung, und hebt bei jeder G,
obenswerthe derselben hervor. Jn jener 4 wollte auch die Regierung das Gute, ‘und der berühmte ÿ sende, der das ganze Land genau kannte, deutete ihr an, y zu thun sey. oh bald erschracf sie vor Verbesserungen y hielt es fúr das Jateresse ihrer Politik, den ihr untern nen Völkern eiue rückgängige Bewegung zu geben. Ju selben Zeit wurden diese Völker mit den Werken des Hy von Humboldt bekannt und fanden în denselben #o viele y so “viele und große Wahrheiten ihre Gesinnung d nicht unberührt bleibén konnte. Sie erkannten, daß sie y einer entehrenden verderblichen Vormundschäft standen dieselben Gefühle und Wünsche sie vereinigten - wiewohl: weit von einander entfernte Regionèn bewohnten, und| sle Kraft genug besäßen, um eine Emancipation zu vollh gen, welche dur ihre intellectuelle moralische , industrielle politische Entwickelung nothwendig geworden war. Es ges seltenér als man glaubt, daß Bücher große politische Un zungen vorbereiten und herbeiführen ; die Schriften sind figer nur ein Zeichen der Volks-Gesinnungen, als daß sit] Die Bücher, ‘in denen leere. Défl tion, mit der Hefcigkeit und Bitterkeit des Partheige vereinigt, die Stimmen führen, zeigen die in cinem Y gährenden Leidenschaften an, bringen aber feine dauc Nur zuweilen geschieht es, ‘daß ein| legenes Talent den Geist eines ganzen Volkes ummwat! dies geschieht aber niht durh Beredsamkeit, denn diese nur die Leidenschaften auf, ohne die Gemüther zu än cine solche Wirkung wird nur durch die geistige Erzid hervorgebracht, die cin Genie allen denfenden Menschen d indem es ihnen eine Masse von Kenntnissen und Thatsy vorführt und die Gelehrten unter ihnen zum Studium Auf diese Weise-haben die Schriften Herrn von Humboldt auf die Amerikaner gewirkt; si fämpften und besiegten die alten mar amke pin selzten t unwidersteh!
Gesinnung an déren Stelle, und so läßt sich von dem fasser derselben behaupten ,- daß er auf eine der merfwi sten Krisen der Mensfhheit cinen entschiedenen. Einfluß (
6gtes
Werke des Herrn. von Humboldt anzeigen 5 so fann datin | ” nicht die Anmaßung liegen , als tvollten wir das öffentliche Urtheil über die großartigen Arbeiten dieses berühmten Mannes bestimmen. Fünf und zwanzig Jahre sind seit der Epoche seiner Reisen verflossen / und achtzehn bis zwanzig Jahre, seitdem er mit der Herausgabe der zahlreichenWerke be- gann, die gewissermaßen eine Encyclopádie Amerifa’s bilden. Unter welchem Gesichtspunfte man auch die neue Welt be- trachten und studiren will, immer müssen die Arbeiten des Herrn von Humboldt dabei zur Grundlage dienen. Et ist es gewesen, der die Structur dieses weiten Festlandes, von dem sich eia großer Theil zu einer ungeheuren Höhe über die Meeresfläche erhebt, so wie seine Naturgeschichte, Mineralo- gie und Pflanzenwelt aufgeschlossen hat. Zugleich hat er uns die vellständigsten Tabellen über die politischet Abthei- lungen des Landes unter der alten Regierung, über seine Bevölkerung nach den verschiedenen Ständen und Racen, so wie über seinen Reichthum in Bezug auf Ackerbau, Ma- nufacturen, Handel und Bergbau gegeben, und alle dieje neuen Thatsachen mit dem in Bezichung gebracht, was von den alten und neuen Staaten der Welt Aehnliches bekannt ist.‘ „Diese Amerikanische Encyclopädie hat das Spanische Amerika erst über sich selbst, über seine Kräfte und Hülfs- quellen zum Bewußtseyn gebracht und ihm den Muth verliehen, seine Rechte in Anspruch zu nehmen. Herr von Humboldt Consols 7X, war der Spanischen Regierung Verbindlichkeiten huldig, | prasil, 534.2. Portug. 453.2. *) Falapa, cine Stadt von 13/300 Einwohnern, liegt im | Griech. 141. 157. Span. 97. 10. ehemaligen Vice - Königreiche Neu - Spanteit, 11 der Fntendanz Vera-Cruz, 4264 Fuß über der Meeresfläache, am Fuße der Cordillera von Macultepec.
Königliche Schauspiele. frei bearbeitet.
Montag, 11. Mali. rung. nius Horst zum Erstenmale wieder auftreten.)
“E E E E B AEU D A DÉ A
Auswärtige Börsen.
: Ámsterdam, 9. Ma Oecsterr. 5pCt. Metallig. 941, Bank-Actien 1325. 378. Russ. Engl. Anl. 874.
Hamburg, 8. Mai.
Part.-Oblig. desgl. 1243. Hamb. Ceruf. 873.
Londons... Mal
Méxic. 20x. 2L.
VVien, 5. Mal 5pCt. Metall. 974. Bank-Actien 1097.
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París, 4. Mai / Abends.
erwartet. — Heute {loß 3pCtige Rerite. 78 Fr. 10 Cent. ; 5pCtige Rente 107 Fr. 90. Cent. : ; S ulbtare 6 M, 7_ Mai. “Oesterr. 55 Metallig. 977. Bank-Actien 1316. Partial - Oblig.
zu 100 Fl. 1615. run E A E Ier
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Montag, 11. Mai. Jm Schauspielhause: Der S Schauspiel în 5 Abtheilungen, nach Ancelot und Mas
Königsstädtsches Theater. Der Wechsler. Hierauf : Ei (Herr Meyer wird, nach seiner Genesung, als 0
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Pari Russ. Anl. Hamb. Cert. 86.
Oesterr.' S5pCt. Metallig- pr. ult. 975. Bank-Actien desgl.
Russ.- Engl. Anl. Cassa, 924. Bus
Schatzkammer-Scheine 68. 69. Russ. 94 Columb
Herr Calemard von Lafayette ist gestern Nachmittag an den Folgen der ihm) cinen Mörder beigebrahten Wunde gestorben. — Es heißt, der Vice - Admiral von Rigny habe bereits neue Sd erhalten und werde unverzüglich wieder va dem Mittelmeere abgehen. — Der Marschall Maisou wird in 14 299
Nedacteur J 6h #, Mitredacteur Co
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Berlin,
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Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages. :
Des Königs Majestät haben den beiden Rendanten der upt-Seehaudlungs- Kasse, Cappel und Gensferich, den tel als Hof - Rath zu ertheilen und die diesfälligen Pa- e Allerhôchst zu vollziehen geruhet.
Der bisherige Ober - Landes - Gerichts - Referendarius umann ist zum Justiz-Commissarius bei den Unter- richten des Haynau - Goldbetgschen Kreises in Goldberg tellt worden. i
Angekommen: Der Kaiserlich Russische Lieutenant rimm, als Courier von Paris.
Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant, Ge- al - Jnspekteur der Festungen , - Chef der Jungenicure und onire, von Rauch, und
der General-Major und Flügel-Adjutant Sr. Majestät ; Kaisers von Rußland, v. Mansur of, nah Warschau.
Se. Excellenz der General-Lieutenant Braun, Juspek- r der ersten Artillerie-Jnspektion, nach Magdeburg.
Der Wirkliche Geheime-Ober-Finanz-Rath, Präsident der upt - Verwaltung der Staatsschulden und Chef des See- dlungs-Instituts, Rother, nah Landsberg a. d. W. Durchgereist: Die Kaiserlich Russischen Feldjäger,
tersburg fommend, nach London.
wv, Guntaschwiil, als Couriere von Sk. Petersburg mend, nach Paris.
Cs É V Ä D E ETÄL E D P T-B T Ram e e ber wen
Zeitungs-Nachrichten. Uan
Nachrichten vom Kriegs-Schaupla ke.
Die neuesten St. Petersburgischen Blätter geben Nach- en vom Kriegs-Schauplalß vom 19. April, welche, nächst von uns bereits (in Nr. 125 der Staats-Zeitung) aus Journal d’Odessa mitgetheilten Bericht über den zu- geschlagenen Angriff der Türken auf Sisipolis, Fol- des enthalten: „Uebrigens hat sich ganzen Linie, die wir in der Bulgarei besekt haben, dwie auch an der Donau nichts von Bedeutung tragen, mit Ausnahme einiger Sharmüßel zwischen den posten. Die Garnison von. Giurgewo hat. zwei mißlun- e Ausfälle gegen das Observations-Corps jener Festung acht ; in dem zweiten, der am 28. März versucht wurde, and der Feind aus 3000 Mann Fußvolk und Reiterei, einigen Kanonen, und, begann ein Kleingewehr - Feuer den Kosaken, wurde aber durch das Feuer der ihm ent- engeshickten Artillerie, und den stürmischen Angriff zweier dimenter Husaren, mit bedeutendem Verlust . in die Fe- zzurückgejagt, und- verlor einige Gefangene.“
„Im Verlaufe des vergangenen Winters hat sich der tbeschl der Armee mit der Vorbereitung der Hülfsmittel Uebergange über die Donau bei Silistria beschäftigt und diesem Ende in dem Dorfe Fundeni am Flusse Arjis utons bauen lassen, um bei Frühlings-Anbeginn sie von t nah der Donau zu fldßen, dann auf den Fluß Bota bis zum Dorfe Karalasch, gegenüber Silistria , zu brin- Dieser Transport war mit Schwierigkeiten und nicht
1247. Wi ; i \ G nger Gefahr verbunden, indem der Feind, der dic Ueber-
Diéenstág den 12t
hurihs Alexejew, Podgornoi, als Couriere von St.
Die Kaiserlich Russischen Feldjäger, Fähurichs Winku-
bis jeßt längs !
m cit
jrcußishe Staats Zeitung.
1829.
| reste seiner Flottille bei Silistria coticentrirt hat, die Donau
bei dieser Festung und oberwärts beherrsht. Demungeachtet gelang dieses Unternehmen vollkommen in Folge der kühnen aber wohlüberlegten Anordnung des Ingenieur-Generalmajors Schilder, nah welcher die Pontons am 27. März (8. April) auf den Fluß Arjis herabgelassen wurden, am 30sten (11. April) - in der Morgeadämmerung die Donau erreichten und am folgenden Nachmittage um 2 Uhr sich schon auf der Bota außer aller Gefahr befanden. Wir erlitten hierbei niht nur durchaus feinen Verlust, sondern die auf den Pontons sta- tionirten By der Regimenter Archangelsf und Wo- logda, nahmen noch eine Türkische Kauffahrtei-Corvette mit 7 Mann Besaßung. ‘/
„Der Generalmajor Schilder ließ sogleih zwei Schan- zen an der Mündung des Botaslusses anlegen, und die Fähre, die daselbst die Stelle eines Wachtschiffs vertrat, durch die erbeutete- Corvette erseßen, die mit 4 Kanonen ausgerüstet wurde.“
¡Die Brigg „„Ganymedes‘/, welche unter Befehl des Capitain - Lieutenant Uschakorw, vor dem Kap von Juadà freuzte, hat am 31, März - (12. April) ein Türkisches Fahr- zeug aufgebracht; das mit Kriegsmunition befrachtet und us Serwaje nach Konstantinopel bestimmt war.‘“
¡Nach deti tinstimmigen- Aussagen der Gefangenen und der Deserteurs aus den Türkischen Donau-Festungen herrscht in leßteren der größte Mangel an Lebensmitteln, und maeht sich besonders in Schumla fühlbar, woselbst der Groß-Vezier unlängst mit einen Detaschement von 12,000 Mann regulai- rer Truppen eingetroffen ist, Diese Nachrichten werden noch durch: andere glaubwärdige bestätigt, denen zufolgè auch in Fonstantinopel felbst der Brodmangel von Tage zu Tage zunimmt und die zahlreiche Bevöltexung - daselbst mit unzu- berechnenden Uebeln bedroht.“
„Der bekannte Türkische Heerführer Tschapan -Oglu, der den Befehl. iù- Nikopolis hatte, ist in diesen Tagen durch
einen vom Sultan abgesandten Kapidshi- Baschi verhaftet
und in die Verbannung geschickt worden. Man meint aber,
daß er auf dem Wege- nach seinem vorgeblichen Bestimmungs- orte um seinen Kopf kommen werde.“ s
¿Da der Beginn der {bnen Jahreszeit die Wiederer- ôf\fnúng der Operationen begünstigt, {o hat der Ober -Be- fehlshaber der Armee für nöthig erachtet, sein Hauptquartier in die Nähe der Donau zu verseßen, und deshalb mit selbi- gem, am 2. (14.)- April, Jassy verlassen.‘
MUELLAC nd. St. Petersburg, 2. Mai. Ja der Osternacht wurde
die Auferstehungs - Messe, in der Hof- Kapelle des Winter- Pallastes, in Gegeawart J. J. M.M. des Kaisers und der Kaiserin und J.I.- K.K. H.H. des Thronfolgers und des Großfürsten Michail Pawlowitsch gefeiert. J.J. K. K. M.M. empfingen die gebräuchlichen Glückwünsche von Seiten des Réeichs-Rathes, der Minister, der Senatoren, der Generale und Officiere der Garden und der in St. Petersburg sati0- nirten Truppen, so roie des Hofes und anderer angesehenen Personen. An eben dem Tage empfing J. M. die Kaise- rin, nach der Vesper in der Kapelle, die Glückwünsche der Damen. ] x
Am folgenden Morgen, den 27. April, wurde das Hoch- amt im Winter, Pallaste vollzogen ; J.J. K.K. M.M. em- pfingen in der Kapelle die Glückwünsche der höheren Geist- lichkeit. Nach der Messe hatten die Glieder des diplomati- schen Corps die Chre, J.J. M.M. ihre Glückwünsche dar- zubringen. j
An eben dem Tage hatte der Hr. Graf von St. Priest,
Pair von Frankreich, die: Ehre, bei J.J. K.K. M.M. zur
Abschieds-Audienz zu gelangen. Der General - Adjutant und Vice - Admiral Färst Men-