für unnüß und mit der Würde des Throns unverträg- lih gehalten hat, sie der Oeffentlichkeit zu übergeben.‘ — Ein anderes Blatt (der Courrier français) macht zu dem vorstehenden Artikel folgende Bemerkung: ¡Diese Widerlegung kömmt etwas spät und ist nicht so vollständig, wie der Gegenstand es verlangte. Jst eine solche von den Mitgliedern des- Büreaus unterzeichnete Erklärung vorhanden, so freuen. wir uns, der Kammer wegen, darüber ; sie muß aber bekannt gemacht werden, und keine Rücksicht fann die Vorenthaltung derselben rechtfertigen. Die Mit- glieder des Büreaus sind als Zeugen ' einer Thatsache na- mentlih angeführt worden; ist diese Thatsache falsch, so mögen sie dieselbe öffentlih widerlegen. Dies is der von einem richtigen Gefühle vorgezeihnete Weg. Die Würde des Throns steht gänzlich außerhalb dieser Erörterungen und fann bei deren Oeffentlichkeit nichts verlieren. Wir hoffen daher, daß man mit der Bekanntmachung jener Erklärung des. Büreaus nicht länger zögern werde; denn dies ist das einzige Mittel, betrübenden Gerüchten ein Ende zu machen.‘ — Der Constitutionnel bemerkt: wenn er recht unter- richtet sey, so bestehe die Erklärung der Mitglieder des Bú- reaus nur darin, daß sie sagten, die von einem Journale angeführten Worte wären nicht genau dieselben, die bei dem betreffenden Anlasse geäußert worden sind; im Uebrigen heiße es, daß mehrere Deputirte die Absicht hätten, öffentlich zu erklären, daß sie feine Subvention irgend einer Art weder von_ der Regierung noch aus-- der Civil - Liste erhielten. — Das Journal du Commerce, welches sich im Uebri- gen wie der Courrier français äußert, behauptet gleichfalls, es gehe die Rede, daß die Deputirten eine Liste anlegen wollten, worin ein Jeder derselben auf sein Ehrenwort erflärte, -daß er in seiner Eigenschaft als Deputirter keine Geld - Unterstüßung erhielte, noch jemals erhalten hätte. „Es leuchtet ein‘/, fügt das gedachte Blatt N ¡-|daß wenn eine solhe Erklärung von sämmtlichen Mit- gliedern der Kammer abgegeben wird, - dies das unver- werflichste Zeugniß ist, das sie den Vermuthungen, die sich gegen sie erhoben haben, entgegenstellen können.‘ — Die Gazette de France sagt dagegen: „„Aus den von uns eingezogenen Erkundigungen geht hervor, daß das, was über die Unzulänglichkeit eines monatlichen Einkommens von 1000 Fr., um in Paris zu leben, gesagt worden ist, sich nicht auf ‘die Deputirten, sondern im Allgemeinen auf diejenigen Perfonen bezieht, welche aus der Civil-Liste eine Besoldung erhalten, und wovon Einige sih beshwert hatten, daß sie damit in der Hauptstadt nicht ausreichen könnten. “/
Ein Schreiben aus Port au Prince vom 11. April meldet, daß die Handels -Convention zwischen Frankreich und Hoïti so eben unterzeihnet worden war. Das Schrei ben geht auf den näheren Jnhalt des Vertrags gar nicht cin, doch scheint derselbe auf dem Grundsaß einer völligen Gegenseitigkeit der Rechte zu beruhen. Diese Nachricht wird auch noch durch andere Briefe bestätigt, welche hinzufügen, daß der Vertrag von Herrn Mollien, vom General Jngin- hac, dem Ober- Richter, und dem Staats -Secretair unter- zeichnet worden sey.
Der Bischof von Dijon, Herr- von Boisville, ist am 27. d. M. în seiner Diôcese mit Tode abgegangen; er war am 12, Januar 1755 zu Rouen geboren.
Paris, 1. Juni Abends, Gestern hatte der Vicomte von Châteaubriand die Ehre, Sr. Maj. dem Könige und de E Familie in Saint - Cloud seine Aufwartung zu machen.
Der König hat dem General Clary den Grafen - Titel verliehen, mit der Befugniß, denselben auf sene Erben zu übertragen.
Die Herzogin von Berry beehrte am Z0sten v. M. die Deutsche Oper mit Jhrer Gegenwart. Man gab den Fidelio von Beethoven, welcher mit großem Beifall aufge- nommen wurde. j In der vorgestrigen Sißung der Deputirten - Kammer stattete Herr von Berbis über das Einnahme- Budget für 1830 Bericht ab, und stimmte fúr die Annahme desselbén. Die Gesammt-Einnahme wird danach auf 979,892,224 Fr. angeschlagen; wenn die bei den Ausgaben ín Antrag gebrachten Ersparnisse angenommen werden, jo stellt sich das Ausgabe-Budget auf 973,752,641 Fr.
und es bliebe sonach cin Ueberschuß von 6,139,583 Fr.
Îu diejer nämlichen Sißung begannen auch die Berag- thungen über das Ausgabe - Budget, in deren Laufe sich 4 Redner (die Herren von Corcelles, von Sesmaisons, von Puyraveau und Kératry) voernehmen ließen. Vor Eröffnung derselben trug sich ei, spaßhafter Fall zu. Als nämlich der
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Präsident ein Schreiben des Deputirten Hrn. Achard de Bonvouloir vortrug, worin dieser, seiner vielen Geschäft, wegéêén , seine Abdankung einreihte, erhob sich ein woh lge; nährter Mann von der dritten Bank der äußersten rechte Seite mit den Worten: „Wie käme denn ih dazu?“ _ „Wis, Herr von Bonvouloir ,‘/ antwortete der Präsiden: „Sie hâtten diesen Brief nicht geschrieben ?‘/ — „J ha nicht daran E — Es erwies sich sonach, daß da Brief, wahrscheinlich aus einem Scherze, untergeschoben wou den war. Der Minister des Jnnern erklärte von seinen Plabe, daß er alle möglichen Vorkehrungen treffen werde um dem Schreiber desselben auf die Spur zu kommen.
Der Messager des Chambres, welcher yor einigey Tagen einige den Russischen Waffen ungünstige Gerücht mitgetheilt hatte, meldet jeßt nach einem amtlichen Schrei ben aus Wien vom 23sten d. M., daß diese Gerüchte sid in keiner Weise bestätigten.
Dem heutigen Messager zufolge, ist der Marschall un Pair, Fürst von Hohenlohe, gestern frúh, und der Genetl Lieutenant und Pair, Graf Curial , Tode abgegangen.
Der diesseitige Geschäftsträger bei der Griechischen R, gierung, Herr von Rouen, ist am 26sten d. M. in Toulq von wo er sich unverzüglich nah Aegina einschis
vorgestern hieselbst mi
angelangt, fen wollte. i
Die Nachricht von der Unterzeichnung cines Finanz und Handels-Tractats mit der Republik Haiti bestätigt sid, Die Obligationen von der Haïtischen Anleihe sind sofort by deutend gestiegen.
Großbritanien und Jrland.
London, 30, Mai. Die Portugiesischen Behörden vou Terceira haben, wie es heißt, in Devonport den Kutta „Herzogin von Liverpool‘/ faufen lassen, um dadurch ein beständige Postverbindung zwischen England und jener Insel herstellen zu lassen. :
Das Rundschreiben des Herrn- O'Connell an die Wäl ler der Grafschaft Clare enthält unter Anderem folgende Stellen: „Das Haus der Gemeinen hat mich des mir von deia Volke von Clare übertragenen Rechtes beraubt. Es hat, meiner Ansicht nah, mich dieses Rechtes auf eine un geseßliche und ungerechte Weise beraubt, doch von seine Entscheidung giebt es feine Appellation, die an das Volf alleiú ausgenommen — wohlan, so appellire ich denn an Euch! Wähler der Grafschaft Clare, Euch gebührt der Ruhm, Peel bekehrt und Welliagton befiegt zu haben. Denn au Eurer lebten Wahl ist die fatholische Concessions- Bill u mittelbar hervorgegangen. Ihr habt die religióse Freihi Irlands zu Stande-gebracht. Noch ein solcher Sieg in Clan und wir gewinnen auch die politische Freiheit unseres gelich ten Vaterlandes! Von den Fesseln der Unterdrückung ist di katholische Religion befreit; von dem Flecken der Verfolgung die protestantische. Was hier Orangethum und dort Braun shweigthum erzeugte, das ist niht mehr. Die Katholifen sind emancipirt und das Gewissen ist frei! Den Wählern von Clare sind diese glücklihen Resultate zu verdanfen.| Doch noch Vieles bleibt zu thun, manchem Uebel ist nochf abzuhelfen. Dem Wohlseyn unserer Landsleute stellen sh noch immer unzählige Hindernisse entgegen. Wähler def Grafschaft Clare, gebt mir das Recht und die Macht , diest| Hindernisse wegzuräumen, diesen Leiden abzuhelfen! Dai Erste, was wir wieder gut zu machen haben, ist die Berau bung des 40-Shillings-Wah!rechts ; denn ih glaube nicht, def in den Jahrbüchern der Gesesgebung noch ein Gese zu fis A den ist, das auf so ungerehte und unbegründete V3eis
| durhging, wie jenes, welches den kleineren Freisassen iht}
Wahlrecht nahm, nahm, in der gezeigt hatten.‘ In der vorigen Woche hat ein Eilwagen den Veg vot hier nah Shrewsbury (an 36 Deutsche Meilen), det Aufenthalt beim Frühstück, Mittagessen, Pferdewechfeln u. s. iv. mit eingerechnet, in 137 Stunden zurückgelegt.
Der Courier sowohl. als die Zeitungen von Manchester heben den Umstand hervor, daß die Messen in Frankfurt a. Main und Leipzig sehr gut ausgefallen seyen, und daß daher die Fabrikanten bald bessere Zeit erwarten dürfen.
Durch deu Brand des Bazars în der“ Oxford. - Straße haben an 200 Handelsleute, die dort ihre Verkaufs - Stellen hatten, ihr Eigenthum verloren. Das Gebäude sclbst, das nur theilweise versichert war, gehörte einem reihen Gold: | schmied, und fostete über 25,000 Pfd, Sterling.
und zwar den Katholiken zu einer Zeit} sie gerade ein so heldenmüthiges Benehmetiff
Mt S:
Múnchen, 31. Mai. Se. Majestät der König sind 1 Zhrer vorgestern Morgens nah Negensburg unternom- nen Reise gestern Abends wieder in hiesiger Residenz ein-
en. E : a Vormittags haben in der Residenz-Hof- Kapelle , Königl. Hoheit der Kronprinz und Jhre Königl. Hoheit
Prinzessin Mathilde durch den Herrn Bischof von Bir-
das Sacrament der Firmung empfangen, wobei J. J. K.K.
der Prinz Karl und die Frau Herzogin von Leuchten- g Pathenstellen vertraten.
Eine Königl. Allerhöchste Verfügung bestimmt das Co-
e der Kron-Beamten dahin, daß es in einem Kleide h Französischem Schnitte (habit habillé) von fornblauem mmet nach der ganzen Länge und auf allen Nähten reich
Silber brillantirt. gestickt , mit Unterfutter von weißem idenzeuge und Knöpfen von demselben Sammet mit Sil- gestickt, ferner einer Weste von drap d’argent, gleichfalls v mit Silber gestickt, bestehen soll; endlich in einem ntel von demselben fornblauen Sammet und gleicher ierei von Silber; der Umschlag nah der ganzen Länge
Mantels und das..Kragen-Futter von drap d’argent mit (her- Stickerei; das übrige Unterfutter von weißem Sei- zeuge. Ueberdies befindet sich hiebei noch eine lange
Sháipe von weißem Seidenzeuge, an beiden Enden mit
hen silbernen Quasten. R
Madam Paravicini, Mitglied der philharmönischen Ge- haft zu Paris und Parma, gab gestern Abend im großen eon-Saale ein großes Vokal- und Jnstrumental - Concert. e trug am Anfange der ersten Abtheilung ein Concert
Rode und ar Schlusse der zweiten eine Scene von euzer auf der Violine vor, und ârndtrete jedesmal für die he Fertigkeit und Eleganz ihres kunstreihen Spieles rau- enden Beifall.
Karlsruhe, 22. Mai. - Unsere Stadt, indem sie sich eitert und verschöônert, zieht immer mehr Fremde an, welche gere oder kürzere Zeit bei uns verweilen, Jm benachbar- Baaden beginnt es bereits lebendig zu werden, und man t dort {hon mehrere Familien, die den Sommer in dem dnen Thale zubringen wollen. Die Einrichtung zu einer olfenfur an diesem vielbesuchten Bade-Ort ist ein glück- er Gedanke. Anstalten dieser Art eignen sich vorzüglich
Gegenden, deren üppige Bergweiden den Heerden eine en so gesunde als fräftige Nahrung darbieten, besonders nn sie dabei noch im Freien úbersommern. Unser bisheriger tedizinal-Rath, Hofrath Pitschaft, ist als Physikus nach Baa- nabgegangen. Da dieser Mann mit vielseitiger Bildung und iindlichen Kenntnissen auch die erforderlihen Eigenschaften
S ausúbenden Arztes im hohen Grade verbindet, so ist seine
stellung in jener Stadt ein Gewinn für. dieselbe, so wie eine ue Empfehlung ihrer Heilquellen. Zu wünschen wäre, daß se nun auch aus dem gegenwärtigen Standpunkte der aturwissenschaften erforscht und in Rücksicht ihrer Anwen- ng gewürdigt werden möchten. Mit der chemifchen Ana- e is nur der erste Schritt géthan, und noch weniger kôn- n in unsern Tagen summarische Krankheits-Geschichten den friedigen , der die große Kluft- kennt, welche zwischen der absehbaren Reihe isolirter Erscheinungen und ihren ge- inschaftlichen Geseßzen liegt. ‘
O e eri Q:
Gráß, 24. Mai. Nachdem es ungefähr 8 Tage hin- rch fast ohne Unterbrechung geregnet hatte, erfolgte vorge- rn Vormittags ungefähr um { auf 11 Uhr ein ziemli tiger Erdstoß, und gleih darauf starker Regen, welcher doch nicht úber eine halbe Stunde anhielt. Bald darauf )eiterte sich der Himmel, und es folgte s{ôdônes, warmes etter. Das Erdbeben berührte die Vorstädte Graben, Gey- rf, St. Leonhard, Morellenfeld, Münzgraben, - Jakomini d mehrere Theile der inneren Stadt; am fühlbarsten die ei Säcke, die Neuthor- und die Rauber? Gasse, während a ERANIE des rechten Mur-Ufers davon nichts verspürt dben, : :
Hieraus sieht man, daß die Richtung dieses Erdbebens n Nordost nach Südost ging. Der Stoß war perpendi- lâr und füllte ungefähr eine Sekunde aus, wobei bemer- nswerth ist, daß an einigen Orten der Stoß von unten rauf, an anderen, wie z. B. in Geyÿydorf, aber in der Art rspúré wurde, als wenn von oben herab, auf das Dach, n heftiger Druck geschähe. :
Von Beschädigungen an Häusern oder Gebäuden in olge dieses Erdbebens is bisher noch nichts in Erfahrung
bracht worden.
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Der Nürnberger Correspondent giebt folgendes, mehrere theils bekannte, theils noch unverbúürgte Nachrichten enthaltende, Schreiben aus. Konstantiopel, vom 11. Mai: - „Ein Theil der Flotte des Kapudan Pascha ist nach dem Schwarzen Meere abgesegelt *); allein da sih ihr die Russi- sche Flotte sogleich entgegenstellte, so. fehrte diese Abtheilung pucds und nur einige Schiffe gewannen Burgas. Seitdem iegt ein Russisches Geschwader vor dem Eingang des Bos- porus, während die Russische Hauptflotte unter Admiral Riccord die Dardanellen aufs Strengste blokirt. Diese Um- stände scheinen den Kapudan Pascha bewogen zu haben, von Bujufdere bis Karaburnu zu anfern, obgleih der Be- fehl nicht zurüfgenommen ist, bei dem ersten günstigen Süd- winde auszulaufen. Unterdessen haben die Russen von der Seeseite aus die bei Karaburno angelegten Befestigungswerke zerstört, und dies hat den Sultan veranlaßt, sih in ‘Person nach Karaburnu zu begeben, wo er sih heute noch befindet. èorgen bricht das ganze Lager von Ramis Tschiftlik mit der h. Fahne des Propheten auf und begiebt sich nach Ka- lender, nicht weit von Bujukdere. Man fann sih denken, welche Bewegung dieser Aufbruch in der Hauptstadt veran- laßt. Jn Mitte dieser Ereignisse sind die Nachrichten aus Persien für die Moslims ein Gegenstand der Freude und allgemeinsten Theilnahme. Gestern traf ein Abgesfandter von Persien mit den ausgedehntesten Vollmachten in größter Eile eín, um mit der Pforte eine Off- und Defensiv - Allianz zu schließen. Dèr Reis-Efendi arbeitete sogleih mit demselben, und man betrachtet daher hier einen Ausbruch des Kriegs Persiens mit Rußland als entschieden. Weniger erfreulich ist der Zustand der Hauptstadt, da die Lebensmittel immer theurer. werden, und der Brodmangel fühlbarer wird. Die Auswanderungen nach allen Seiten, vorzüglich nah Asien, nehmen daher seit zehn Tagen wieder überhand. Vom Groß- Wesir und seiner Armee ist nichts publicirt, und man weiß nichts ganz Verläßliches. Das Gerücht erhält sich aber noch immer, daß er mit einem iín seinem Hauptquartier einge- troffenen Russishen Parlamentair unterhandle, obgleich es
in Pera keinen Glauben findet.
GrteGentan d:
Der Courrier de Smyrne meldet aus Syra vom 16. April. „„Die Verwaltung des neuen außerordentlichen Commissarius, Herrn Kalergi, berechtigt zu den schönsten Hoffnungen für die Zukunft unseres Handels. Er hat noch viel zu thun, um alle von seinem Vorgänger begangenen Feh- ler gut zu machen, aber seine Thätigkeit und Einsicht sind diesem Unternehmen gewachsen. Seit mehreren Monaten war Syxa von Dieben belästigt, welche bei Tag und beé Nacht ungestraft ihr Gewerbe trieben; jeßt dagegen herrscht vollkommene Sicherheit. Herr Kalergi wird durch den neuen Politarchen, Dukas, kráftig unterstúßt ; dieser hat bereits zwei militairish- organisirte Banden aufgreifen lassen, auch der Schlupfwinkel, in welchem sie ihre Beute niederlegten, ist ausfindig gemacht. Die Polizei ift jeßt einer Gesellschaft von Falschmünzern auf der Spur, an deren Spike einer der ersten Beamten ‘der vorigen Verwaltung stehen soll, Mit jedem Tage entdeckt man neue Mißbräuche, welche in der Verwaltung des abgerufenen Grafen Metaxa statt gefunden haben. Das monatliche Gehalt eines außerordentlichen Com- missarius ist auf 1000 Piaster festgestellt. Herr Metaxa ließ sich aber außerdem noch von den Demogeronten 500 Piaster bezahlen, welche se ohne Erlaubniß aus der Commu- nal-Kasseentnahmen. GrafMetayxa hat also in den zehnMonaten, welche er in Syra war, 5000 Piaster unrehtmäßig bezogen, zu deren Herausgabe ihn die Regierung nöthigen wird. — Hk. Kalergi hat damit begonnen, eine Menge willkührlicher Auf- lagen, welche sein Vorgänger eingeführt hatte, abzuschaffen. Alle Beamten des Grafen Metaxa haben sih durch solche unrechtmäßige Bedrückungen ein Vermögen erworben; die monatliche Einnahme des Politarchen allein soll sih auf 5000 Piaster belaufen haben. Die Demogeronten waren die blinden Werkzeuge des Statthalters. Es wäre jest, w0 Griechenland in Begriff, steht ein geseßlih organisirter Staat zu werden,“ wünschenswerth, daß die Regierung eine Com- míssion fúr die Untersuchung des Verfahrens der vorigen Verwaltung niederschte. Wenn diese Commission streng vers führe und die Mitglieder der vorigen Verwaltung zur Zu- rúckerstattung- der unrechtmäßig erpreßten Gelder nôthigte, so würden die Bürger Syra's die, im Verhältniß zur Be- völkerung und zu den Hülfsmitteln ungeheuere - Summe
*) Hierüber ist das Nähere in der St.-Z. vom ten d. M.
bercits gemeldet worden. j