1829 / 163 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 14 Jun 1829 18:00:01 GMT) scan diff

Wellington erwiederte, daß, nach- durch die Aussage eines Mitschuldi- gen überführt und hingerichtet - worden, es nun un- möglich sey, diesen Mitschuldigen auf dem Wege des Geseßes selber zu verfolgen. Mehr, als geschehen sey, fonnte niht gethan werden, und ebe er dem Hause die Versicherung, daß die Gerichts- eamten in Schott- land alles Mögliche gethan haben, um die Untersuchung #o weit, als es nur anging, zu führen. Nächstdem trug nun der Herzog von Wellington auf die zweite Lesung der Londoner Polizei-Bill an. Er entwickelte seinen Antrag, in- dem er zuvörderst auf die gegenwärtige Mangelhasftigkeit des Polizeiwesens aufmerksam machte eine Mangelhaftigfeit, die, wie er sagte, den edlen Lords schon auffallen müßte, wein sie nur die Straßen London's beträten. Wie fürchter- lih die Zahl der Verbrechen sich vermehrt habe, gehe aus einer Vergleihung des Jahres 1826 mit dem Jahre 1822 hervor. Es wurden nämlich in dem leßtgenannten Jahre 9539 und in dem ersten 3509 Verbrechen in der Haupt- stadt begangen. Dabei habe nicht etwa eine besondere Art von Verbrechen mehr zugenommen , als die andere, sondern alle hätten sih auf gleiche Weise vermehrt. Um so wichtiger sey es aber, die Verminderung der Verbrechen durch eine gute Polizei zu bewirken, als man mit dem Wunsch umgehe, die Capital-Strafen, so: wie überhaupt die Strenge der Strafen in allen ihren Gradationen, #0 viel als möglich verringern zu fônnen. (Hört, hört) Unter den Rednern , die sich über den Antrag vernehmen ließen, befanden sich auch die Lords Holland und Eldon. Es wurde jedoch hauptsächlich nur der Einwand vorgebracht,

daß man die Bill dem Hause erst so spát, da die Session {hon fast beendigt sey, vorgelegt habe. Lord Durham sprach sogar den Wunsch aus, daß in Zu- funft Arrangements mit dem Unterhause getrofsen werden sollen, wodurch festgeseßt wird, daß viele. Bills, die jeßt in der Regel bei den Gemeinen. zuerst vorkommen, in Zu- funft den Lords früher vorgelegt werden sollen. Es würde dadur der Uebelstand vermieden werden, daß gegen Ende der Session so vielerlei Bills im Oberhause zusammentreffen und \\ch hier anhäufen. Nachdem darauf die zweite Le- sung der Polizei: Bill erfolgt war, ging selbige auch Fogleich durch den Ausschuß, ohne Widerstand zu finden. Die dritte Lesung wurde auf den 10. Juni festgejeßzt.

London, 6. Juni. Der Herzog von Cumberland speiste gestern Mittag bei Sr. Maj. dem Könige.

Es sind eine große Anzahl Einladungs-Karten zu cinem Mittagsmahle erlassen wörden - das Se. Maj. der König - am 10ten d. M. geben werden.

Gestern, als an seinem Geburtstage, empfing der Herzog von Cumberland die Glückwünsche des Herzogs von Welling- ton und vieler Personen des hohen und niedern Adels.

Herr von Sarmento, der im lebten October als einer der Commissaire nach Brasilien gereist war, die den Auftrag hatten, mit Dom Pedro wegen Portugal zu unterhandeln, ist vorgestern wieder hier eingetroffen. Die von ihm mit- gebrachten Depeschen sollen von einiger Wichtigkeit seyn ; auch sagt man, daß in Folge derselben der Aufenthalt der jungen Königin in England verlängert werden dürfte.

Dem Vice-Reftor der Universität von Coimbra, A. M. de Andrade, einem Manne von ausgezeichneten Kenntnissen, der in Portugal eine große Achtung genießt, ist es gelungen, sich den Verfolgungen der Regierung zu entziehen , und vor einigen Tagen in England zu landen.

Wie es heißt, wird Sir Robert Wilson in Kurzem sei- nen Rang in der Armee wieder erhalten.

Die Stadt Gravesand und ihre Umgebungen wurden vor einiger Zeit in große Unruhen dadurch versebt, daß plôb- lih und zwar an demselben Tage und auch fast zu derselben Stunde, die Frauen sehr vieler respectabeln Männer ver- schwunden waren. Sie ließen zum Theil sehr ansehnliche Familien zurü, und fein Mensch woußte anzugeben, aus wel- chem Grunde und wohin sie eigentlich sich entfernt hátten. Erst mehrere Tage nachher, da einer der verlassecuen Ehe- männer seine Schwiegermutter in Herfortshire aufsuchte, um von dieser, wo möglich, über den Aufenthalt seiner Liebsten Etwas zu erfahren, hörte er, zu seinem nicht geringen Er- staunen, von ihr, daß ihre Tochter so wie die übrigen Da- men, deren plöbliches Berschwinden die fröhlichen Bewoh- ner von Gravesand in so tiefe Betrübniß verseßt hatte, auf - einer Wallfahrt nach Ashton sich befánden, um dort die Ankunft des jungen ,„„Schiloh‘/ (Messias ) zu erwarten, den die Anhänger der befannten Prophetin und Stifterin ciner Religions - Secte y e ur einen bevorstehenden Tag verkündet die armen

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habe. Der Herzog v. dem einer der Mörder,

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Nachdem nun

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hálften Aufschluß erhalten und etwas Weiteres nachge hatten, fanden sie zu ihrem Schrecken, daß es nicht ble Verlust ihrer Gattinnen sey, den fïe zu denn die frommen Frauen hatten sich, üm den jungen 6 loh durch wohlgefällige Geschenke zu empfangen, das Sj und das Beste von Hause mitgenommen ; eine Dame

- weniger als 500 Pfd. Sterling in baarem Gelde. Es

nun dahin, ob die verlassenen Ehemänner darin eine & loshaltung finden werden, daß sie jeßt. die Wirthschaft die fleinen Angehörigen, die ihre Frauen zurückgelassen ber versehen und versorgen müssen.

Da der Durchschnitts-Preis des Weizens in dieser Y sich wieder um einein Shilling gehoben hat, so erwartet j daß der Zoll in nächster Woche auf 10 Sh. 8 P. he

gehen werde.

London, 5. Juni. Die Ultra - Toryz sin schlofsen, in ihren Ansichten über die Nothwendigkeit, Yarlaments-Reform nicht bei allgemeinen Kusdrücen | zu bleiben; denn der Marquis von Blanudford, Et großen Namens Marlborough, hat wirklich) am verg Dienstag einen Feldzug gegen die Rotten - Boroughs| eine Reihe von Erklärungen eróffnet, die, wenn Vi allein die Richtschnur [0e E iváre, ohne Ÿ res vom Unterhause hätten anerkannt werden mússen« suchte hauptsächlich darzuthun, daß es cine Menge fl Sie gebe, und daß es die Pflicht des Hauses se die Wegräumung derselben für die Reinheit der Vol t ¡ zu forgen. Der Marquis und seine Parthei eigentlich nichts gegen die Sibße, rvelche geschickte abi Männer von edlen Lords annehmen mússen, und dsl pflichtet sind, nah dém Willen ihrer Patrone zu redu zu stimmen; nur die Flecken, welche dem Gelde des Hu standes zu Sebot stehen, sind ihnen ein Dorn in Der Marquis meint, - daß ohne diese feine von deu st lichen liberalen Maaßregeln hätten durchgehen können, seit cinigen Jahren die Regierung sch hat zu & fommen lassen; besonders aber nicht die verhaßte En tion® Vor Allem indessen i| ihm und seiner Parth«i bange, daß die Katholiken fich dieses Mittels - bedient gen, um ihre Anzahl im Unterhause zu verstärken, wäre also Reform durch Reform zu hintertreiben! tragende fand niht mehr als 39 Mitglieder , die mi zu stimmen bereit waren, und diese Minderheit befan denen, welche man in Frankreich die äußerste Reit ui ßerste Linke nennen würde nämli den Ultras von | Seiten. Freilich stimmten die liberalen Ultras nur di mit, weil es eine bloße Declaration und nit ein regel betraf; denn, wie Herr Hobhouse bemerfte, ( die jesige Wahl - Methode fortdauert möchten sie \u Mittel nicht benommen sehen, sich ins Parlament j gen, die nicht den physischen Muth haden, sich dem ciner“Volfswahl auszuseßen. Herr Peel, welcher nid am Ende der Session eine stürmische Debatte habe! becomplimentirte den edlen Lord wegen des bewiestil lentes, und verwies ihn auf die nächste Session, w| erwartende Vorschlag des Lord John Russell, Hinsicht Vertretung der dermalen unvertretenen großen Fabri die Sache der Parlaments-Verfassung genugjam ¡ui briaçen würde. ' Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, dat) jebt der Wahlspruch des Parlaments zu seyn ; und auch ein Vorschlag zu einem unmittelbaren Befehl ( Flecken East-Retford, ohne Weiteres und vor wie nd Vertreter zu wählen, durch eine bedeutends Mehl schoben ein Vorschlag des Herrn Cave, um alt! funft geborne Sflaven - Kinder in den Britischen ® frei zu machen, fand nur Einen

Unterstäker, und n falls verschoben. Den Beschlússen des Hertn f welcher durchaus das

Parlament zur Uebetzeugun 4 will, daß nichts als die Ausführung aller ü era wohner nach den Colonieen die Ue el der Armut), das Land bedrûen, zu heilen vermögen, ging es n besser, denn ex wurde ohne Abstimmung zurücckgewiest Kampf deswegen entspann sch vorzüglich zwischen Horton und dem durch den Herzog von Newcastle in lament gebrachten Seidenhändler von Leeds, Herrn / indem dieser úberzeugt ist, daß fich für zehnmal |0 b wohner ‘einträglihe Arbeit im Lande sinden ließe, 7 Herr Horton eben so flar einsicht, daß es bereilt Tausende giebt, die nur durchs Gnadenbrod " werden können. Eben so getheilt zeigten sich M nungen über die Ursachen der obwaltenden Handels-S welche bei dieser, so wie bei Gelegenheit einer Dil

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Allgemeiner Anzeiger

P Le V l O cs S Lt B

1829.

den 13. Juni.

I. JFnland.

Liquidations -Proces8%

Tame u. Stand des Erblassers, u. resp. Bezeichnung der Masse

Nachlaß des verstorben. Buch- druckers u. nachherigen Stadt- Forstraths Christian Ludwig Friedrich Apitz zu Frkf. a. d. D,

Nachlaß der verstorb. Tischler %. E. Papeschen Eheleute zuf Belgard. -

Nachlaß des zu Barnstedt ver- storb. Pfarrers Hauschild.

Ld.-

A

Benennung des Dokuments.

|

Staats -Schuld-Scheine: j Litir E. Nr 12189. Littr. E. Nr. 60174. Littr. G. Nr. 69765. Littr. F. Nr. 81250. Litte. F. Nr: 100015. Central-Steuer-Obligation v- 22. Septemb. 1814, Littr. E. Nr. 580, nebst Talon und 3 Coupons. Duplikat eines Kauf-Contracts «wischen den Kähneschen Ehe- leuten und ibrem Sohne Ioh. Christian Kähne, v. 14. Dez- 1806. i

chüß,

Arendt

verschollener und ausgetretener Personen , ¿o wie auch Vorladungen unbekannter Prätendenten...

Provinz.

S(lesien.

—_.

Obligat. d. AÉermann Schwarz- lose zu Bergzow, v. 14. Feb. 1781, eingetr. auf dem Mul- lerschen Ackergute. :

Gerichtl. Obligat. des Schbn- färber « Friedrich Matthias und dessen Ehefrau, geborne Borödorff.

Erbvertrag der Kratgeschen Ehe-

leute, v 17. Nov. 1818, nebfi

Hypotheken-Schein vom 20.

Novemb. 1818-

Weidle

verehel. König.

ict

Name des Citaten.

Schneider, Johann Gottlieb, Bâcker.

Kuczke, Johann, aus Soppau. Ullmann, Iohann Anton.

Schindler, Gottlieb, aus Radichen.

Die unbekannten Gläubiger an die Schiffer Koschelsche Nachlaß-Masse.

O Anton Sebastian, Weber- Geicle.

Die unbekannten Gläubiger an den Nachlaß des verstortenen Scheuk- wirths I. F: À- Donath.

U

zj Name

Eigenthümers.

Doctor Wittwe Con- radi, geb. Buchholz. Communen Kadischen. verehelich. Oeco1om

verwittw. Schuhma- cher Henckel, geb,

Name des Gerichts.

Ld.- u: Stadtger. Frankf. a. d. O.

u. Stdtger. Belgard.

Ober-Landger. zu Naumburg.

Î Q

5 E

des

100 Thl. 100 Thl. 100 Thl. 100 Thl. 400 Thl. Burt-| 200 Thl. Teschwiß y-

( 300 Thfk. zu Briest.

Gold.

Kratge, geb.

Gt

Behufs deren

desselben.

Sachsen. 1788 heimlich entfernt

löhner gegangen. 1797 aus Cosel dejsertirt

L orener Staats-Papiere und anderer Schuld -Verschreibungen ,

Betrag des Dokuments.

150 Thl. incl. 70 Thl. 100 Thl. Münze.

400 Thl. Gold.

Legter bekannter Aufenthalt |

| L C E T A C E E

1825 nach Kötteritz, im Königr.

1816 nach Wien als zoge]

Liquidationstermin. Blatt, wo das Weitere zu finden.

UERCE A ZRAUDEE P DRE E A M R E A I E A E A

21. August 1829.

E E R I A I rur

Berliner Int.-Bl. p. 3960.

27. August 1829. Stettin. Jnt.-Bl. p- 787.

26. August 1829. Naumburger Int. -Bl. p.600.

O L E

Behufs deren Ámortisation.

T E EIRIDIRE C S

Blatt, worin das Weitere zu erschen.

Name der : Behörde.

Prâclusiv- Termin.

Königl Controlle der

Merseburg. Amts-Bl. Staats-Papiere. : p- 211.

Ob.-Ldger. zu Naum-{23.Aug.29. burg.

—- B-213.

Magdeburg. Int.-Bl.

y Justiz - Amt Alten- p: 662. U. 663.

Plathow z¿. Genthin.

25.Aug.29.

Land- u. Stadtgericht Gardelegen.

Ebendaselbst.

Ä C10 Eu

Todeserklärung oder Vermögens- Confiscation,

E E Ä E E Blatt, wo das Weitere zu ersehen.

1 De v E S E Ge “f 1 S R

Breél. Int.-Bl. p. 1814: p. 1815.

|Perempt.

Name des Gerichts. | Sistir.- Termin.

10.Au1g.29.

25.De1.29

Stdtger. Breslau.

Gericht der Güter d. deutschen Ordens zu Leobfchüs. Tschiersfy - Radicher Gerichts - Amt zu Haynau. j Stdtger. ¿. Breslau.

6.Aug.29. 99.

16.Juni29

Ob.-Ldger. { Ratibor. |30.Juli 29.

Yatrim. - Ger. - Antt 19.Juni29 Aahmen bei Nothen-

burg.