1829 / 164 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

noch nicht durchs Loos betroffene Capitalien vom 1. Juli ab, der hiesigen Stadt ebenfalls zu 45 pCt. Zinsen belassen wollen; und solches bis zum 1. Juli erklaren werden. i

Wir hoffen noch im Laufe dieses Jahres eine 4. Verloosung der 5 procentigen Obligationen eintreten lassen zu können, bemer- Fen jedoch wiederholt, daß die Kasse sih mit Uebersendung der gekündigten Kapitalien nicht befassen kann, vielmehr .wie oben ge- dacht, diese durh einen Commissionair auf eigene Kosten zu erhe- ben f Lay Lem die diesfalligen quittirten Obligationen portofrei

uzusenden sind. / R E Sollte dennoch Jemand dies unbeachtet lassen, und die quit- tirten Obligationen uns oder der Kasse, und wohl gar unfrankirt zur Geldübersendung zusenden, so wird nicht blos-das verursachte Porto von dem Kapital in Abzug gebracht, sondern auch das Geld eben so wie bei den sih gar nicht Meldenden, auf dessen Gefahr U En zum gerichtlihen Depositorio offerirt und abgeliefert werden.

Sollten eini l loosung bis zum 15. Mai c., und aus-der 2. Verloosung zum 31. Mai c. verabsâumt haben, sich noch jest geneigt erklären wollen, ihre gekündigten Kapitalien zu 45 pCt. Zinsen belassen zu wollen, so soll dies unter gleichen Vergünstigungen, noch bis zum 1. Julic. verstattet seyn, wenn von den Inhabern zugleich auch ein kleiner Theil unverlooseter Kapitalien zu 4x pCt. belassen wird.

Eine erst nach dem 1. Juli etwa einkommende Erklärung, muß

ge die den Anmeldungstermin aus der ersten Ver-

aber um so mehr unberücksichtigt bleiben, als sonst die Stadt,

welche bereits am 1. Juli e. die gekündigten Kapitalien baar liegen hat, mindestens 4 monatliche Zinsen verlieren würde. Elbing, den 2. Juni 1829.

Oer Mail eute.

General-Direktion des Inländischen Kredit-Vereins im Königreich Polen.

Laut Art. 124 des Land- Rechtes Uber den Kredit -Verein im Königr. Polen macht kund und zu wissen daß drei Pfandbriefe bezeichnet mit No. 7645. 7646. 7647. sammt Cupons dem Hiazent Mandecki aus dem Dorfe Maliszowy Radomer Bezirks in der Woi- wodschaft Sandomier entwendet seyn, welcher um Ausstellung neuer Pfandbriefe bei der Dircktion eine Bitte eingereiht hat.

Die Direktion fordert dahero Alle auf , welchen ein Recht auf obige Pfandbriefe zukommen könnte, daß Sie mit Justifizirung des- sen sich binnen eínem Jahre d. i. vom 15 Mai 1829 als vom Tage der ersten Bekanntmachung gerechnet , einstellen, widrigenfalls die obèn genannten Pfandbriefe amortisirt werden.

Warschau den 21. Februar 1829.

In Vertretung des präsidirenden Rath der General- Direction. ; i M. Cissowski.

Stadt Elze im Königreich Haunover.

In Gefolge Verordnung vom 11. April 1818 und desfallsiger Anfrage wird hiermit der Soldat Johann Friedrich Kasten aus Elze, welcher mit dem sechsten Königl. Westphal. Infanterie - Regimente nach Rußland gegangen, und seit dem Jahre 1812 keine Nachricht ertheilt, aufgefordert, sich binnen Jahreèfrist hier zu melden, widri- genfalis er für todt erflärt, und über dessen Vermögen vorschrifts- maßig disponirt werden soll.

ugleich werden Alle, welche von dem Leben des Verscholle- ey E besißen, hiermit geziemend ersucht, solche anher mit- zutheilen.

Elze, den 30. Mai 1829.

Der Mat rat D. U Le

Bekanntmachung.

Lbbein die prasumtiven Erben nachgenannter Abwesenden, néemlicy: : i: ;

1) der ledigen Weibsperson Johannen Rosinen Kleberin, aus Oschaß gebürtig, zuleßt in Po chkowitz wohnhaft, welche seit dem Jahre 1793 nichts von sih hören lassen, und deren Auf- enthalt bisteßt nicht ausfindig zu machen gewesen, -

2) Johann Christian Gottlieb Pfüßens, Sohn des Auszuglers Iohann Andreas Pfüzens in Sornzig, welcher als Tischler- geselle in die Fremde gegangen, und seit dem Jahre 1806 nichts wieder von sih hören lassen,

3) Christian Gotthold Kre6schmar, aus Sornzig, welcher als Ge- meiner bei der leichten Infanterie dem sächsischen Armee- forps, im Jahr 1812 nah Rußland gefolgt, jedoch aus die- sem Feldzuge nicht zurückgekehrt, und von dessen Leben seit

dem 13. Januar 1813, wo er aus dem}Feldlazareth in 5M chau weiter transportirt worden, keine Nachricht iu ai

gen gewesen ist, : 4) Johann Göttfried Andtäs, aus Altmügeln, welcher a

meiner Husar vorgenanntem Feldzuge beigewohnt, jedoch (4

falls nicht zurückgefehrt ist, : um öffentliche Vorladung dieser Personen gebeten, hierauf auch Gemäßheit des gnädigsten Mandats vom 13. November 1779 i was die Militairpersonen betrift, mit Beziehung auf das allerhid Patent vom 9. September 1826, der Edictalprozeß eröfnet, genannte Abwesende, deren Leibes-, Testaments- oder sonstige E; so wie alle diejenigen , welche an deren Vermögen,

zig, bei Kreßschmarn in 50 Fl. und bei Andrän in 120 Thl, z 5 pf. besteht, mittels der an den Rathhäusern zu Dresden, Lein Großenhain , Altenburg und Danzig, sowie bei biesigen Amte y hangenden Edictalien, auf i De S Moe mber L629 zum Erscheinen allhier, zur Legitimation in Ansehung der Yy und Sache, sowie, zur Liquidirung und Bescheinigung ihrer Fy rungen und Ansprüche, auch zum rechtlichen Verfahren mit bestellten Contradictor, unter der Verwarnung, daß die gen Abwesenden werden für todt erklärt, die übrigen Interéssm aber für ausgeschlossen, und resp. ihres Erbrechts , sowie ihrer ( stigen Ansprüche, auch der Nechtswohlthat der Wiedereinswy in den vorigen Staud für verlustig geachtet werden, vorgeladen, : en 19 Decpmp er TU29 zur Inrotulation und Versendung der Acten nah rechtlihen 6 fenntniß, sowie Dn O R PTUAT S909 zur Publikation des eingeholten Urthels snb poena publicaiw laden worden; so wird solches, und daß auswärtige Inter zur Annahme künftig an sie ergehender Ausfertigungen in lou) dic. Ä E ¡u bestellen haben, hiermit öffentlich bu gemacht. / : | Justiz-Amt Mugeln mit Sornzig, den 31. Januar 1829,

Königl. Sächsis. Justiz-Amtmann alda. a6 P1 8.

A0. C E

Von dem Stadtrathe zu Meißen sind sämmtliche bela und unbekannte Gläubiger des dasigen vormaligen Apothekers Ht George Wilhelm Friedrichs , auf

«D 1V O tober 1829, zu Liquidirung und Bescheinigung ihrer Forderungen

Den O0 November: 1829, ¿zu Anhorung eines Präclusiv - Bescheides den 14 Dezember 1829, zur Pflegung der Güte dent 28 Dezember 1829, zur Bekanntmachung cines Designations - oder sonstigen Besch oder nach Befinden zur Inrotulation und Versendung der M4 nach rechtlichem Erkenntnisse, und leztern Falls de 44 Mar 1830,

zur Eröffnung des einzuholenden Locations-Urthels vorgeladen wo

Auction. ‘Den 3. Juli a. c. und die nächstfolgenden U sollen auf hiesigem Rittergute außer andern bei demselben s befindlich gewesenen Inventariensiücken an Schiff und Ges Haus - und Wirthschaftsgeräthen, auch 1066 Stück veredeltes Si vieh, nämlich: 26 Bbcke, 400 Schaafe, 420 Hammel und 2206 mer, imgleichen 32 Kühe, 3 Ochsen und 7 Kälber, insgesammt fl landischer Raçe, ferner 10 Pferde und 18 Schweine, von uns öf lich versteigert, und dem Meistbietenden, gegen sofortige baare d zahlung in Preuß. Courant überlassen werden; welches hiermit |

offentlichen Kenntniß gebracht wird.

Kleinzischocher bei Leipzig den 3. Juni 1829. Herrschaftl. Förstershe Gerichte allhier. \ D. Rüling, Gerichts-Dirt

Predigt-Verkauf zum Besten des Vereins zur Bei derung des Schulbesuchs armer Kinder

Das christliche Leben, über Joh. 1, 4. aus dem Franzosi{! des Predigers Paul Appia zu Frankfurt am Main, nebs (1 Nachricht über die Waldenser. Berlin 1828. 45 Seiten in 8, (3! _ UPeber das Gleichniß Jesu von den beiden Söhnen, Matth.4 28—32., von F. G. Lisco, Prediger an der St. Gertraudts-K Berlin 1828. 36 Seiten in 8. (2 sgr.)

Zu haben für die beigeseßten Preise in der Registratut Armen -Direktion und bei H. Martius Wittwe, Klosterstr. Nt!

- ———————— O E Dtr —_ ._

ie i I : welches bej Kleberin in 6 Thl. 9 gr. 3 pf., bei Pfußen in einem Hause in 6,

D "eri

E Ä Ä E RT D ET C 3 jet irgend ein Licht verbreiten können, antrage, #0 sehe i tis Je nächst gege die eigenthümlichen, mit diesem ‘lle verknüpften Umstände hier ausführlich zu entwickeln./ Redner machte alsdann guf den Meinungs -Wechsel in Por- al aufmerksam, indem ey darauf hinwies - daß der gegenwär- h Gesandte der Donna Maria in Brüssel gêgen die Constitu- d von 1820 protestirt habe und doch jeßt proscribirt sey ; dage- Ä sey der Gesandte Dom Miguels in Spanien, der bis jeßt Madrid noch nicht empfangen wurde, der Sprecher jenes Ver- ins gewesen, welcher im Fahre 1820 die Annahme der Spanischen nsitution bewirkte. Sir J. Matintosh gedachte nun des Fahre 1825 zwischen Portugal und Brasilien, unter Vermitte- 4j Englands und Desterreichs/ abgeschlossenen Freundschafts= wetates, dessen Ueberbringer nah Brasilien Sir Ch. Stuart ge- esen sey. Hiernächst erwähnte er der von Johann [1V. bestimm- 1 und nach seinem Tode eingetretenen Regentschaft, \o wîe der de, welche Dom Miguel damals géleistet, wodurch er von selbs jes Rechtes auf den Thron von Portugal sich begab. Der Kat- » Dom Pedro, der nach dem Tode seines Vaters dazu ritt, 1 Separations-Tractat in Vollzug zu bringen , befand sich in u Lage, wie sie sich auf ähnliche Weise in der Geschichte nicht ider nachweisen lasse. Er hatte nämlich einerseits durch jenen uctat aller Ansprüche auf den Thron von Portugal skch bege- 1; andererseits hatte er aber doch die Autorität, für beide Län- | sowohl für Portugal als für Brasilien den Tractat in llzug zu bringen. Alles, was nun Dom Pedro zu thun hatte, ar, zu zeigen, daß er diese seine Stellung ohne Nachtheil für ortugal benúße, und bona fide den Tractat tn Vollzug bringend, iht daran venke, unter irgend einem Vorwande das noch zu be- lten, worauf er renoncirt hatte. Er zeigte eine solche ehrenhafte jesinnung dadurh, daß er drei Maaßregeln einführte, die immtlich dahin gingen, sowohl die Separation in sichern Voll- g zu bringen, als zwischen beiden Ländern die freundschaftlichsten Ferhältnisse zu erhalten. Er abdizirte nämlich guf die Krone Gunsten seiner Tochter Donna Maria; ev ordnete ferner ne Verbindung zwischen dieser und Dom Miguel an, und führte idlich eine Constitution in Portugal ein, ohne welche die zweite aaßregel von keinem Nußen gewesen seyn würde. Darüber, ob e Portugiesen für eine Constitution reif seyen, oder nicht, möge an nun denken, wie man will: das sey gewiß, daß die Partheien rechtigt waren, Sicherheit, und zwar eine solche zu verlangen, ie sie eben nux ein Grund - Vertrag gewähren könne. Diesen rund - Vertrag habe man in Portugal entgegen genommen id zwar durch welchen Ueberbringer? Durch denselben Sir h, Stuart, welcher vorher von Portugal den Allianz - Dractat jh Brasilien gebracht. Es sey darüber gestritten worden, j Sir Charles verständig oder nicht gehandelt habe, als sich zum Ueberbringer der Constitution gemacht habe; man sergesse jedoch dabei, daß derselbe unter Umständen sich be- nd, die es ihm unmöglich "machten, einen solchen Auf- ag abzulchnen:- in jedem Falle aber sey Sir Charles als ein hrenmann dabei zu Werke gegangen. Nun gebe erx aber dem ause zu bedenken ,- ob nicht aus einem solchen Umstande jeder ortugiese schließen mußte, daß Großbritanien der Constitution instig gesinnt sey? Dem glaube exr nun aber noch folgende hatsachen hinzufügen zu können. Die damalige Regierung Por- gals zögerte mit der Einführung der Constitution -weil ste die derantwortlichkeit, dem Volke eine so große Wohlthat anvertraut j haben , nicht allcin übernehmen wollte; ste suchte sich daher dh ers Rath bei den Englischen Ministern einzuholen. Depe- het wurden - dieserhalb zwischen Lissabon und London ge- \chselt, und eher nicht, als bis die Einwilligung des Bri- ischen Cabinets erfolgte, wurde die Constitution in Por- ligal promulgirt. Viele vom Portugiesischen Adel seyen nun da- \urch, daß sie glaubten , England beshüße und begünstige die onstitution ganz besonders, ermuthigt worden, sich ofen als die reunde derselben zu erklären. Weit entfernt, das Verfahren Eng- 1ds bei dieser Gelegenheit zu tgdeln, erkläre er vielmehr, daß in nichts als ein guter Dienst zu finden sey, den ein Land im andern erwiesen keinesweges aber ein Eingriff in die sehte des leßtern. Doch bei der Behauptung bleibe er, daß die \ortugiesen durch England. ermuntert “worden, die Constitution hunehmen. Der Redner suchte nun das Princip der Neu- \ilität zu erklären, und darzuthun, daß dieses Großbritanien nicht hindert habe, in früherer Zeit {hon mehrmals Einspruch zu unt, gls der Zustand einer auswärtigen Macht durch îir- nd ein Einschreiten gefährdet ward und doch lasse Eng- nd nun seinen ältesten Alliirten ohne Beistand, da ein ausamer Usurpator fich seiner bemächtigt habe. Er ging auf die jüngste Geschichte Portugals durch, und zwar von der it an, da Dom Miguel, nachdem erst vom Papste die dazu nd- "ige Dispensation erfolgt war, sich mit seiner Nichte verlobte, dahin, da er durch Dom Pedro zum Regenten des Reichs er- Mint wurde, Er gedachte des Umstandes, daß -das Oesterreichische inet den Dom Miguel, der sich damals in Wien aufhielt, des- lb bewogen habe, seine Reise-Route über England zu nehmen, Mit die Absolutisten, welche in ihm eine neue Stüße erwarteten,

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r Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Nx. 159.

mindestens abgeschreckt werden, went sie schen, daß der Prinz aus Eng- land komme, wo man der Constitution so günstig n Es wurde darauf auch noch anderer, mit dieser Reise verbundener Umstände gedacht, na- mentlich der Versicherungen, die Oom Miguel in Wien gegeben und des Ausdrues : „La Constitution, ar moi Juré“, dessen sich Dom Miguel in seinen Briefen an Dom Pedro und an die damalige Infantin -Regentin bedient habe. Alle Mächte und besonders England , seyen dadurch induzirt worden, ihm jede Erleichterung zur Reise nah Portugal und mithin auch zu seinex {on vorher meditirten Usurpation zu gewähren. Wenn jedoch aus den seiner Reise vorangegangenen Bedingungen, welche die Europäischen Mächte ihm dictirten, zu ersehen sey, daß diese ein Recht hätten, eine Bürgschaft für seine guten Absichten zu fordern , #9 sehe er (Sir J. M) nicht ein, warum diese nun nicht au die Aus- führung solcher Pläxe sollen verhindern können, die auf Betrug, Falschheit und Meineid beruhen. (Hört!) Besonders wünschte er von den Ministern solche Aufschlüsse zu erhalten , die dieses Land auch vom geringsten Verdacht - als habe es jene -sträflichen Pläne auch nur im mindesten begünstigt, ganz und gar reinigen. (Forsebung folgt.)

London, 2. Juni. Aus Falmouth {reibt man un- term Z0sten Mai: Ueber die Rückkehr der jungen Kö- nigin von Portugal zu Jhrem Kaiserlichen Vater herrscht fein Zweifel mehr. Am leßten Sonntage sind hier Be- fehle eingelaufen, unverzüglih zum Empfange Jhrer Ma- jestät und Jhres Gefolges die Brasilianische Fregatte „„Fm- peratriz‘/ auszurústen (dieselbe, welche die Königin nah Eng- land brachte), um Jhre Majestät wieder nah Rio de Janeiro zurückzuführen. Wie man sagt, werden Jhre Majestät Lon- don am 10ten dieses Monats verlassen, und, weil Sie lang- sam reisen, erst am l4ten hier eintreffen, um sich sogleich einzuschiffen, und die Reise nah Ihrem Bestimmungsort anzutreten. Den eingegangenen Befehlen gemäß bemerkt man die größte Thätigkeit am Bord der „Jmperatriz/“/, um eine Menge besonderer Kajüten für das Gefolge Jhrer Majestät einzurichten, zu welchem Zweck man von diesem Schiff 16 Kanonen auf ein anderes Schiff, die Jsabella, gebracht hat, welche die Reise mitmachen wird. Ueber die Natur der in Ansehung von Portugal und Dom Miguel künftig zu neh- menden Maaßregeln verlautet nicht das Mindeste, und wahrscheinlih wohl aus dem guten Grunde, weil man selbst noch nicht weiß, was man thun wird. Die Abreise der Of- ficiete und der Besaßung der „„Jwperatriz‘/ sowohl als der ¡¡Jsabelle‘/ erregt das Bedauern aller Klassen der hiesigen Ein- wohner, indem sie sih durch ihr Betragen die allgemeine Achtung zu erwerben gewußt haben.

„Manchen Journalisten“/, liest man im Examiner, ¡geht es wie den Schädel-Lehrern, die nach Newgate kom- men, dort mit großer Ernsthaftigkeit die Gehirn-Organe der Gefangenen untersuchen, und dann voller Erstaunen, so wie mit unendlichéèm Triumph über die Größe ihrer Wissenschaft, ausrufen: „,,„„Guter Gott, diese Leute sind Diebe!‘// So sind auch mehrere unserer Zeitungs-Collegen, als sie die Ent- deckung machten, daß gesunder Menschen-Verstand und Ge- rechtigkeit eben nicht zu den charafteristischen Merkmalen unseres Unterhauses gehôren, in großes Erstaunen Über diese ihre Entdeckung gerathen. Herr O’Connell ist ihnen erst der Probierstein gewesen, der ihnen so merkwürdige und uner- wartete Wahrheiten offenbart hat. Unsererseits müssen wir jedoch befennen, daß wir diese Verwunderung eben nicht ge- theilt haben; denn uns scheint das ehrenwerthe Haus blos in seiner úblichen, ehrenwerthen Weise verfahren zu haben. Unsere Freundin, die Morning-Chronicle, war es besonders, die einige Furcht darüber blicken ließ, daß jene ehrenwerthe Gesammt - Weisheit mit der Nation etwas zerfallen dürfte. Unnöthige Furcht! Nichts hat das Unterhaus in der O’Con- nellschen Angelegenheit thun können, was es auf den Stufen der allgemeinen Achtung auh trur um einen Zoll niedriger bringen konnte. ,,,„Denn‘/‘/, sagt Hudibras, ,,,„wer ein- mal unten ist, der kann nicht tiefer fallen,/‘/// Hrn. O’Cot- nell ist vom Unterhause nur mit demselben Maaße der Ge- rechtigfeit gemessen worden, mit welchem es sons der ganzen Nation zuzumessen pflegt; doch es giebt eine Menge Leute, denen das Unrecht, das Vieleu geschieht, weniger ans Herz geht, als das an einem Einzelnen verübte.‘

In Folge der Beendigung des neuen Speise-Saals, der mit dem Christ-Hospital verbunden ist, und zu dem der ver- storbene Herzog von York den Grundstein gelegt hatte, fand vor einigen Tagen die Eröffnungs - Feierlichkeit im Beiseyn