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bald, daß er hiex nicht mehr sicher sey, und suchte Flucht. Das nächste Beispiel seiner Meineide gab Dom Miguel, indem er jenen hbcchs| anstdßigen Eid wenn man ihn nämlich _éinen Eid nennen kann in -der Gegen- wart des diplomatischen. Corps leistete, wobei er sein Gewissen dadurch zu Len suchte, daß ex etwas vor sich hin mur- melte. Eine solche List, die Menschen sowohl, als Den, der alle Herzen prüft, zu betrú en, wird nur noch zuweilen in Old-Bat- lay von Leuten ausgeubt, die bei jenem Gerichtshofe den Ep ter eines Zeugen in übeln Ruf gebracht haben. Noch hâttett ihn die Constitutionnellen damals überwältigen können, aber un- lüctlicher Weise waren die Fnstructionen, welche unsere Truppen n Lissabon haben, der Art, daß sie Dom Miguel gegen iede Fn- surrection {üen mußten.// Der Redner zog nun den Theil aus der Königlichen Thron-Rede an, worin es heißt, daß Seine Majestät mit dem Haupte des Hauses Braganza in Unterhandlungen getreten, um einem Stande der Dinge, der mit Portugals Ruhe und Wohlfahrt unverträglich sey, cin Ende zu machen. Hierbei bemerkte er, daß im Allgemeinen die Usurpation Dom Miguel’s în Portugal so. verabscheut worden sey, daß man es nur den Zögerungen oder den schlechten Dispositionen des com- matndirenden Generals zuschreiben E wenn die Constitution- nellen in dem leßten Kampfe nicht dén Sieg davon getragen. Zum Beweise, sagte er, wie schlecht es mit der Sache Dom Mi- guel's gestanden , mdge das dienen, daß die Königin Mutter sth schon zur Flucht nah Spanien vorbereitet und die Sache thres Sohnes aufgegeben habe. Eine unmittelbare Folge iener unglück=- lichen Verzögerungen und Fehler sey das gewesen, daß die con- stitutionnellen oder eigentlich royalistischen Truppen Portugal: ver- lassen mußten, bei welcher Gelegenheit ihnen eine zweifache Ehre zu Theil wurde: nämlich von Spanien auf eine niedrige und in- solente E behandelt zu werden, in Frankreich aber eine chren- volle Aufnahme zu finden. (Hôrt!) Einige von thnen seyen nach England gegangen und wären in Plymouth gelandet; dort be- trugen sie sich so musterhaft, daß die Einwohner în einer dffent- lichen Versammlung ihnen vollkommene Gerechtigkeit widerfahren ließen, und den König in einex Bittschrift ersuchten/ die getreuen Unter- thanen der Donna Maria nicht gus Plymouth zu vertreiben. .Es haben in Bezug auf diese Flüchtlinge zwischen der Regierung und den Brasilianischen Gesandten Unterhandlungen satt gefunden, deren er nux ungern gedenke: denn wiewohl drei Bevollmächtigte Dom Pedro'’s sich hier befinden ( Marquis Barbacena, außeror= dentlicher Botschafter,“ als Begleiter der jungen Königin, Marquis v. Palmella, Gesandter für den Hof von Portugal, und Visconde Ftabayana, Brasiliagnischer Botschafter in England, habe man doch sein Recht, als Haupt des Hauses Braganza, in jenen Fällen cinzuschreiten, oder als der natürliche Vormund der jungen Königin aufzutreten, bestritten, und #9 die Functionen jener Gesandten annullirt. Ohne Parallele sey ‘ein solcher Fall. „Eine junge a 4 sagte er, ie if noch _mi- norenn, doch wird sie als Königin anerkannt. Da aber den Rath- gebern, die ihr naturlicher Beschüber, ihr Vater und seine Minf- fter, ihr gegeben haben, jedes Recht der Dazwischenkunft verwet- gert wird, und sie auf diese Weise nicht cinmal amtliche Anerken- nung genießen muß man den Scepter nicht cine Spielevei nen- nen, den man ihr in dic Sand egeben hat ?//— Er stellte dar- auf die Frage, ob es nichk vielmehx die Pflicht Englands seyn würde, Portugal auf denselben Fuß herzustellen, auf welchem es sich befunden habe, che Dom Miguel Wien verließ; es sey seine Pflicht um o mehr, als es durch mancherlei Umstände die Portu- giesen früher verleitet habe, zu glauben, daß es die Engländer seyen, welche die Verleihung der Constitution bewirkt haben. Der Redner gedachte hierauf einer Correspondenz, die der Herzog von Wellington und der Marquis von Palmella, welchem Lehtern er schr viele Lobeserhebungen ertheilte, mit einander geführt haben, und zwar in Bezug darauf , daß die Portugiesischen Flüchtlinge von Plymouth nah den westlichen Thetlen des Landes verseßt werden sollten. Der Marquis pvrotestirte sowohl gegen die Ver- seßung als gegen die Trennung der Officiere von den Gemeinen. Endlich verlangte er, daß die Truppen nah Brasilien ge- sandt werden sollen, und darin ‘willigte die Regierung ett. Nach dem aber, was în Terccira vorgegangen war, wo die geseb- lichen Behörden sich fúr die Königin Donna Maria erlärten, und zwar übereinstimmend mit. den Bewohnern der Insel im Allgemei- nen, wie dies aus Documenten nachzuweisen sey beschloß der Marquis von Palmella, die Expedition nicht nach Brasilien, \son- dern nach jener Insel zu senden, und zeigte dies dem Herzog von Wellington an. „Wenn ich sagte // fuhr er fort, „daß Donng Maria auf der Jnsel im Allgemeinen anerkannt wurde; so will ich damit nicht läugnen, daß eine oder ein Paar Guerilla's, oder cinige Banditti auf Terceira sich finden: nichtsdestoweniger darf ih doch behaupten / daß sich dort keine Parthei vorfand, von der sich ein Búürgerkricég befürchten ließ. Was gber that die Regierung, nachdem ihr der Marquis von Palmella seine Absicht kund gethan ? Nicht will ih das Recht der Minister, eine strenge Neutralität zwischen kriegführenden Partheien zu beobachten wozu auch das gehört: daß in einem diesseitigen Hafen keine P dition gusrüsten darf, um cine feindliche Parthei in cinem neu- tralen Hafen anzugreifen etwa streitig machen. Doch das läugne ih, daß die waffenlosen Portugiesischen Flüchtlinge unter die Ka- tegorie ciner solchen Parthei zu bringen waren. Eben #0 gut Xönnten wir Dom Miguel verbieten , Truppen von Lissabon nach Madeira zu senden. Hatte sich Terceira nicht für Donna Maria exklärt? Durfte man es also thren Unterthanen wehren, dahin abzu-

Villa-Flor sehr sein Heil in der

„ommt hieher zu einer befreundeten Regierung ;

arthei cine Exye-

chen? Selbst wenn wir der Regierung das. R renge Neutralität zwischen dein uet

en, eine der rechtmäßtiget Königin von Portugal didur daß sie keine Truppen-Ausrüstung in is ditscitia icht hatte sie deshalb auch das. Recht, jénen

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Ptele qut

früherer Zeit gegen ein so monsirdses Princip, sondern eine utte

heuere Verleßung des Völkér-Rechts ist es auch

Wir konnten es zwar bestrafen, wenn die Neutralität de

zu nenten. (Hh

facto (0.

brochen wurde, aber ein Recht, die TDruppen-Macht unseres As

ten Über den Ocean zu verfolgen; und ihr zu befehlen, fich in @ nonenschußweite vom Ufer, wo sie landen wollte, ctvdee » ten, hatten wir nicht. Es kann nicht etwa dagegen eingewenh

werden, daß die Amnestie - Acte Dom Pedro’s uns eine

ere

gung verlieh; denn durch diese konnte der Kaiser nichts weiter thi

als seine Tochter mit dem grgen Ehemanne, den es

gieht, mit dem, dessen Han

in Eut noch vom Blute der treuesten d

loyalsten Unterthanen befleckt ist, verbinden. Alle Vortheile waw

auf dexr Seite des Mannes, der die leßten Hinrichtungen

int Opt

befohlen, der Parthei, welche sich als die Geißel Portugals eri sen; während ein unschuldiges Kind, eine Königin im iarieht Altex, der Gnade des Usurpators dadurch preis gegeben wurde

Der Rednex gab darauf die Furcht zu erkennen, da scinen urs Wi» in Portugal für tmmer verloren habe, Miguel: und di

Engl ett Di

e Absolutisten. hielten sich an Spanien und si

sich dort nach Beistand um; die Constitutionnellen aber blie

Frankreich, wo sie eine ehrenvolle, freundliche Aufnahme

gen

haben. Nachdem er alsdann noch derleßten Hinrichtungen inYt gedacht und dahci neuerdings ein schr frenget Urtheil über Dag

guel abgegeben, trug Str F. Mackintosh

arauf an, daß dem us

Copicen und Auszüge der auf die Verhandlungen mit der jut Königin von Portugal Bezug habenden Documente mitgckhtl

roerden sollen.

Es ist bereits (im vorgestrigen Blatte der Staats

tung) berichtet worden, daß und wie hierauf Hr. P eel h

Ereignisse bei Terceira erôrterte.

Im Verlaufe feiner Ri

sagte er unter Anderem: „Die zwischew England und Yy tugal bestehenden Allianz - Tractaten enthalten wedet al drücklich noch im Einverständnisse irgend einen Artikel, du den England berechtigt wird, sich in die gegenwärtigen inna

Streitigfeiten Portugals einzumischen ; Nichts ist darü

sich der Beweis A läßt, daß England durch sein hi

her beobachtetes hervorgehende moralishe Pflicht verleßt habe.

erfahren irgend eine aus den ‘Trat Drei Yy

pflichtungen sind es überhaupt, welche _Englatrd bei sei

Allianz

bernommen hat; -davon besteht die haupt\ächlid

darin, die Gebiets - Jntegrität und die Unabhängigkeit P

tugals aufrecht zu erhalten. Doch entsteht ‘weder

aus de

Geiste, noch aus dem wörtlichen Ausdruck dieser Tractael fur Großbritanien irgend eine Verpflichtung, die KrwSc

cession einer besondern Familie und Dynastie, oder

das

stehen einer besondern politischen Justitution in Portugal ret zu erhalten.“/ (Hört! hôrt !) Erst seit dem: Jahre 18)

fuhr Hr. Peel fort, habe man von einer Seite behaupte

daß dergleichen Verpflichtungen für England existirt

n wolle en, J

úbereinstimmende Antwort aller Britischen Minister ‘sey il

dessen immer gewesen: „Unsere Garantie erstreckt

si 1

dahin, daß feine, fremde Javasion stattfinden darf. Engl hat daher auch feinen Grund, seine militairische Mat) anderen Zwecken, als in sofern sie auf die bezeichnete V

Portugal angehen, zu verwenden, oder in die inner

en Auß

legenheiten eines auswärtigen Staates einzuschreiten.“ 4 diese Erfiárung des Lord Caftlereagh bein Congresse Laibach habe. sih späterhin auc) Hr. Canning berufen. W so habe dieser Minister auch, als die Trennung Brasil von Portugal zu Stande fam, erklärt, daß England, im Fall nes-Krieges zwischen diesen beiden Staaten, stets neutral fb

werde.

Der Minister zog weiterhin abermals eine (uy

rung des Herrn Cauning an (und zwar aus der berúhutW Parlaments-Rede im Bezug auf die Portugiesischén Angl genheiten), woraus hervorgeht, daß England keinesweges i einen Antheil an der von Dom Pedro ausgegangenen

tugiesischen Constitution habe. Zwar war es Sir Ch. der die Charte nach Portugal überbrachte, doch nicht

Stud im O

rafter eines Britischen Diplomaten, denn sein eigentliß Auftrag als solcher war bereits zu Ende, sondern als #

vollmächtigter des Königs von Portugal, der thm

die Fi

rung der Separations - Verhandlungen ebenfalls úbertra)

hatte. England und Oesterreich, sagte der Mini

ster

terhin, hätten dadurch, daß sie in Wien, ehe Dom Miguel? Regentschaft erhielt, gewisse von Dom Pedro gewünschte Pun fortselzten, Teinesweges auch die Verpflichtung übernommen,"

Rechte der Königin zu garantiren. Wahr scy es, Miguel die durch Vermittelung des Königs von Englan

daß Dl

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Mus : é auszuüh t | en Hafen 4 : ruppen üh en Ocean zu folgen, sie gefangen: zu: nehmen und zu besiyg wegen ihrer Treue gegen diejenige, die wir als ihre legitime herrscherin anerkennen? e Nicht nur sprechen Bei

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G A daisers von Oesterreih mit Dom Pedro eingegangenen Ver- indlichkeiten nicht erfüllt habe; doch wenn dieser Umstand uh einerseits dem individuellen Charafter Dom Miguels, hald von seinen Verbrechen und Lastern die Rede sey, zum achtheil gereichte, so habe doch andererseits nur die Portu- ¡sche Nation seine Verbrechen und Laster zu controlliren ; ner auswärtigen Macht aber fomme es nicht zu, und Eng- and dürfte, wenn es seine Politik durch Rücksichten auf den dividuellen Charakter einiger Personen bestimmen ließ, den Einfluß, den es besie, sehr bald verlieren. Der sehr ehren- werthe Herr (Sir J. M.) habe gesagt, daß England und esterreih den Dom Miguel hätten zwingen sollen, das Amt ines Regenten und nichts weiter zu verwalten. Durch welche Mittel sollte dies aber geschehen ?. Zwei Wege seyen nur ein- 1shlagen geblieben : entweder vollfommene Neutralität, oder hie Eroberung Portugals für die junge Königin. Dom Mi- vel einen Rath zu ertheilen, ohne die Absicht , diesen Rath néthigenfalls mit Gewalt durhzuseßben, würde ganz unnüß (wesen seyn; eine Drohung, ohne das Angedrohte auszufüh- n, würde sih mit der Wärde der Englischen Krone nicht jrtragen.- Lasse man sich in eíne As mit Brasilien ein, m dadurch die Succession der jungen Königin zu erlangen, » würde erstlih das Verhältniß mit Portugal darunter lei- den, alsdann aber England den Krieg fast ganz ‘alleiy füh- (nmüssen, da Brasilien, zu entfernt vom Schauplaßke, nur einen eringern Theil daran nehmen fönnte. Jn Bezug auf das, was Sir J. M; von dem Verhältniß der Regierung zu den drei Gesandten gesagt, erwiederte Hr. Peel, daß der Marquis j, Palmella früher erklärte, seine Functionen, als Gesandter von Portugal , seyen zu Ende. Der Marquis von Barba- cena sey, in Begleitung der jungen Königin, ganz unerwar- tet angelangt. Denn diese selbst sey von Brasilien ursprüng- ih nach Wien gesandt worden, um dort ihrem Erlauchten Verwandten, dem Kaiser von Oesterreich, anvertraut zu toer- den. Keine Anzeige, se nah England zu senden, sey dem Britischen Cabinette srüher gemáächt worden ; der Englische Gesandte in Brasilien habe noch, 3 Wochen, nachdem die junge Königin abgereist war, in seinen Depeschen einer sol- hen Absiché nichr erwähnt. Erst nah seiner Ankunft in Gibraltar ents{chloß sich der Marquis, sie hicher. zu begleiten. Nun fonnte ‘aber -auch die Britishe Regierung ihn mit Fecht. fragen: „Ju welchem Charakter erscheinen Sie bei ins 2// Der Minister mate im weitern Verlaufe seiner Rede bemerklich, daß Dom Miguel in Portugal nicht in Folge auswärtigen Einflusses, sondern durch Beschluß der Cortes regiere. Eine Jnsurrection gegen ihn sey zwar aus- gebrochen , jedoch mißlungen ob durch -diesen oder jenetì Fehler, das habe man nicht zu untersuchen genug, daß Dom Miguel de facto die Regierung von Portugal führe, und fônne er (Hr. Peel) nicht glauben, daß England flug handeln wúrde, wenn es Dom Miguel vertreiben und den Portugiesen vorschreiben wollte, wer ihr Beherrscher feyn soll, (Hört!) (Daß barauf der eigentliche Antrag des Sir \, Mackintosh, da Herr Peel dagegen nichts einwendete, mdem noch: mehrere Rédner sich hatten vernehmen lassen, durhging, haben wir bereits vorgeftern berichtet.)

Im Oberhause kam am 2. Juni nichts von Bedeu- tung vor. Auf die Frage des Marquis von Lansdowt, 0 es die Absicht der Minister -sey, die so nöthigen Papiere jur Beurtheilung des Ostindischen Handels noch in dieser Session dem Parlamente vorzulegen, antwortete Lord Ellen- borough, daß dies binnen wenigen Tagen geschehen werde, bis wohin er noch einige interessante Dokumente zu erhalten hoffe. Die zweite Lesung der Anatomie-Bill, die heute an der Tages-Ordnung war, wurde auf Antrag des Lord Cal- MgEpe bis Freitag (d. 5. Juni) verschoben. Mehrere Mit- glieder kündigten an, daß sie sich der Lesung widerseßen wür- den; namentlih Graf v. Harewood, welcher erklärte, daß das Parlament gar kein Recht habe, dergleichen Verfüguu- gen zu erlassen.

London, 3. Juni. Vorgestern Abend gab der Prinz Leopold von Sachsen - Koburg eine Gesellschaft, die eine der glänzendsten war, welche man in der leßten Fast alle Mitglieder der Königlichen Familie waren zugegen. Einem Concerte, in welchem Dlle. Sontag und mehrere der esten Talente sangen , folgte ein Souper, nach welchem die

esellschaft auseinander ging. G

Zeit gesehen hat.

lg ur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Nr. 160.

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_shire.

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Gestern stattete der Herzog von Orleans Sr. Majestät dem Könige einen Besuch ab. :

Im Hof - Journal heißt es: „Man behauptet, es sey nie der Plan gewesen, den Herzog von Chartres mít der jungen Königin von Portugal zu vermählen, wohl aber be- absichtige man eine Verbindung zwischen Lebterer und einem jüngern Sohne des Herzogs von Orleans. “‘ :

Man spriht von Veränderungen im Ministerium, die in Kurzem statt finden sollen. Unter Andern, heißt es, werde der Sprecher des Unterhauses, Sir Charles Manners, pensionirt und zum Pair ‘erhoben, und Sir John Beet, der gegenwärtig den Posten eines General-Auditeurs beklei- det, wahrscheinlich sein Nachfolger werden; Hr. Abercrombie soll dagegen zum General-Auditeur bestimmt seyn. Auch fügt man hinzu, daß Lord Dudley und Herr Huskisson wieder ins Ministerinm treten würden; Lord Grey aber soll sich

Im Unterhause kam heute neuerdings eine Discussion úber die Korn-Geseße vor, wobei sich die Meinung kund gad, daß bis zur nächsten Session unbezweifelt eine Aenderung darin statt finden dúrfte. Die Unruhen in Spitalfields famen ebenfalls zur Sprache. Herr Peel stellte dabei das shändliche Verfahren der dortigen Seidenweber an das Licht : Viele, die nicht weniger als 35 Shill. wöchentlichen Arbeits- lohn erhielten, hatten sich demunerachtet verleiten lassen, von der Arbeit zu gehen. Die Hoffnung wurde ausgesprochen, daß die Meister * in Uebereinstimmung mit der Regierung handeln und sih jeder Drohung fräftig widerseßen werden.

Wie man vernimmt, ward in einer, vorgestern im Trí- nity-College gehaltenen Versammlung beschlossen, Hrn. Ca- vendish auf die Lifte der bevorstehenden Parlamentswahl für die Universität Cambridge zu bringenz es hat sich hier be- reits ein Ausschuß gebildet, um seine Erwählung zu leiten. Herr Cavendish ist der Enkel des Lord Geo. Cavendish und muthmaaßlicher Erbe des Titels eines Herzogs von Devon- Herr Alderson, der sich auch zur Wahl gemeldet hatte, hat sich zurückgezogen.

Die lekten Privat - Nachrichten aus Paris , heißt es in der Morning- Chronicle, sprehen davon, daß die Rückkehr des Herrn von Chäâteaubriand dort Veranlassung . zu einer Merige von Gerüchten gegeben hätte, wovon einige zwar

“weigern, irgend eine Stelle anzunehmen.

nicht ohne Grund wären, der größte Theil aber durchaus

feine Berücksichtigung verdiene, worunter auch das Vorgeben zu zählen sey, als beabsichtige der Fürst Polignac, nach Frank- reich zurüzukehren. Soviel wir in Erfahrung haben brin- gen können, fährt gemeldetes Blatt fort, sind die bisherigen Differenzen zwischen dem Exminister Herrn von Villèle und Herrn von Châteaubriand ausgeglichen worden; da indeffen die Differenzen zwischen den beiden Partheien einen persôn- lichen Charakter bereits angenommen hatten, s frägt es sich, ob diese Annäherung auch wirklich aufrichtig ist, „was nur allein zu Einigkeit in politischen sowohl als persönlichen Verhältnissen: führen fann und was die gegenwärtige Verwaltung am meisten fürchtet.

Der Examiner widerspricht dem hier in den leßten. Tagen verbreitete Gerücht, als ob man beabsichtige die Flotte, des Admiral Malcolm zu verstärken, und versichert, daß nach seinen bei der Admiralität eingezogenen Erkundigungen, und nach Berichten aus den Seehäfen, nihts auf Anstalten die- ser Art und noch wenigér auf die- daran gefknüpfte Voraus- seßung hindeute, als sey es die Absicht der Minister, es zu einem Bruch mit Rußland kommen zu lassen. L

Am leßten Sonnabend traf der Brasilianische Gesgndte,

von Dover fommend, hier ein.

Man behauptet als ganz gewiß, daß Sir Edward Co- drington vor Kurzem ein ihm vom Herzoge von Wellington angebotenes Jahrgehalt von- 800 Pfd. abgelehnt habe.

Vorgestern begann der vierteljährliche Thee - Verkauf der

Ostindischen Compagnie mit einem Vorrath von 7ck Mill. Pfund, ‘mithin mit 20,000 Pfund weniger als im vorigen Jahre. i , Man \chäßt den, dur die neulichen Unruhen in Man- hester verursachten Schaden an Maschinerien, Waaren 2c. auf niht weniger als 160,000 Pfd. St. Jn Spitalfields brachen die Unruhen leider am leßten Sonntag Abend wie- der, und zwar mit vergrößerter De S baciol aus; es ist in- dessen zu hoffen, daß die verdoppelte Thätigkeit der Behörden diesem Unwesen endlich ein Ende machen werde.