1829 / 167 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

schrieben die Producenten vorzüglich der vorjährigèn nassen Herbstwitterung und der immer mehr zunehmenden Verfei- nerung der Heerden zu. |

Aus Danzig wird von den erstén 2 d, M.

emeldet: „Die Trockenlegung der inundirten Gebiete ist, eider bis jebt nur sehr langsam von statten gegangen, wozu theils die in dieser Gegend noch vorherrschende kalte Witterung, theils die überwiegenden Nordwinde. durch den damit verbundenen Rückstau des Wassers beitragen; der leb- tere Uebelstand hemmt insbesondere in den Tiesgegenden der drei betheiligten Kreise den Abfluß, wo, mit Ausnahme we- niger hochliegenden Gegenden, der Wasserstand mehrentheils noch 2 bis 3 Fuß beträgt. Die Junundation kann im Gan- zen noch einen Flächenraum von etwa 3 bis 4 [J] Meilen einnehmen. Der Durchbruch der Nogat bei Schad- walde ist gefangen, desgleichen sind die Nothdämme bei den Durchbrüchen der Weichseldämme gegen den - Danzi- ger: Werder bereits zugemacht. Das vorzüglichste Augen- merk der Verwaltungs-Behörde ist gegenwärtig auf die Her- stellung der destruirten Dämme gerichtet, woran mit aller Krafte gearbeitet wird. Die Schifffahrt hat an Lebhaftig- feit gewonnen, und es sind im Monat Mai im hiesigen Ha- fen 225 Seeschiffe ein- und 122 Schisse von da ausgelaufen, unter ersteren befanden sich 180 Schisse mit Ballast. Von den abgegangenen Schiffen waren 53 mit Weizen, 11 mit Rog- gen, 15 mit verschiedenartigem Getreide und 26 mit. Holz beladen. Die Getreide-Ausfuhr scewärts betrug überhaupt 160,740 Scheffel Weizen, 32,910 Scheffel Roggen, 4250 Scheffel Gerste, 1780 Scheffel Erbsen. Die Einfuhr land - und stromwärts lieferte 62,360 Scheffel Wei- zen; 330 Scheffel Hafer, 14,640 Scheffel Roggen, In Elbing sind 408 Last Weizen, 104 Last Roggen, 12 Last Gerste, 9 ‘Last Erbsen, 15 Last Buchweizen, 3141 Cu- biffuß fihtene Balken, 650 Fuß laufende 3zöllige Planken, 65,883 lauf. Fuß 13zdllige Dielen, 21,046 1zdllige Dielen, ausgeführt wurden.‘

Der in Berlin hinlänglih bekannte Bartolomäus Bosco hat in Breslau eine Vorstellung zum Besten der Ver- unglücften in den Weichsel - Niederungen gegeben. Der Er- trag davon hat sh, nach Abzug der Kosten, auf 106 Rthlr. 16 Sgr. 6 Pf. belaufen. ;

Aus Aachen wird unterm 6. Juni geneldet: „Seit dem Anfange dieser Woche bemerken wir schon den Zufluß Fremder, welcher namentlich in don leßten Tagen, des mor- gen Sie Musiffestes wegen, sehr bedeutend zugenom- men hat. in der Nähe und Ferne erregt, bewährt sich dadurch auf recht erfreuliche Weise; es konnte dies auch nicht anders er- wartet werden, da ein neues Oratorium, vom hochgefeierten Meister selbst bei diesem Feste vorgetragen werden sollte, welches, nah den bisher gehaltenen Proben zu urtheilen, einen außerordentlichen Eindruck bei den Zuhörern hervor- bringen muß. “/

Die Königsberger Zeitung enthält folgenden Aufsaß aus Elbing, welcher uns einer allgemeinern Ver- breitung nicht unwerth zu seyn scheint: „Wenn- Anhänglichkeit der Dienstboten an ihre Brodherrschaft heut zu Tage eine sehr seltene Erscheinung ist, da der stete Wechsel derselben ein solches Gefühl gar nicht aufkommen läßt, so verdient gewiß die hier am 28. Mai d. J. verstorbene Dienstbotiín Maria Esther Dresp einer rühmlichen Erwähnung. Am 20. Mai 1741 zu Wernersdorf bei Marienburg geboren, trat sie früh in Dienst und fam so im Jahre 1757 in das Haus des Justizraths Krokisius zu Marienburg, wo sie ununterbrochen, theils bei ihm selbst, theils bei dessen Kindern in Marienwerder und hernach in Elbing bis zum 5. Mai 1822, mithin 65 Jahre, diente. An diesem Tage bekam sic aus der Pott- und Cowleschen Stiftung für aite Dienstmädchen, welche zu Elbing mindestens 10 Jahre einer Herrschaft treu und tadellos gedient haben, cine Gabe als Beneficiatin, und bezog darauf auch den 14. Oct. 1822 ‘die in dem Stiftshause eingerihtete Wohnung, wo sie als die Aelteste und Würdigste allgemeiner Achtung ge- noß. Ein seltener treuer Lebenswandel und die reinste Got- tesfurcht zeichnete sie von jeher vor Leuten ihres Gleichen aus, und erfüllte sie mit Dank gegen den Schôdpfer, der ihr in dem unbekannten Herrn Cowle einen Wohlthäter erweckt und in ihrem Alter eine so ruhige und sorgenlose Freistatt verliehen hatte. Mehrere Jahre vor ihrem Tode war sie

Die allgemeine Theilnahme, welche diese Tonfeier |

schon {wah am Körper, ‘aber ihr Herz blieb voll inni,

Theilnahme für die ganze Familie ihrer die sie, wie für die Jhrigen, den Segen des Himmels

rodherrschaft, (M

flehte, bis es im Tode brah. 88 Jahre alt und scheid f

von diesem Leben, fühlte sie den Trost des Bewukßtseyns, j h,

nübliches Glied der menschlichen Gesellschaft gewesen zu sey

Königliche SchauUsspiel-e.

Freitag, 12. Juni. Im Opernhause: Agnes v henstaufen , lyrishes Drama in 3 Ran von E, Raupt Musik von Spontini. | / Wegen Krankheit der Mad. Seidler, hat Fräulein y Schäbel die Parthie der Agnes schnell Übernommen. Die eingehenden Meldungen um Billets zur O Agnes von Hohenstaufen sind, mit möglihster Berüsg tigung aller derjenigen Personen, welche für die erste Yj führung zu Anforderungen berechtigt sind, verzeichnet word Die Billets werden den resp. Personen in ihre Wohn geschickt, und alle Meldungen , welche bei der ersten Vors lung unberücksichtigt bleiben mußten, zur zweiten und drit

Übertragen.

Im Billet-Verkaufs-Büreau findet zu dieser Vorstel fein Verkauf statt. y j

Königsstädtsches Theater.

__ Freitag, 12, Juni. Der Dichter im Versamnl Zimmer, oder: Das phantastische Lustspiel. Hieraus, Îi verbannte Amor, oder: Die argwöhnischen Eheleute. '

Sonnabend, 13. Juni. Auf Begehren: Der Shy (Dlle. Vio, vom K. K. priv. Theater a. d. Wien : Bit und Herr Forti, K. K. Hof-Opernsänger aus Wien: Fi von Neuburg, als Gastrollen.) i

Preise der Pläße: Ein Plab in den Logen und ij Balcon des ersten Ranges 1 Rthlr. zc. |

Sonntag, 14 Juni. Graf Ory.

Berliner Börse. Den 11. Juni 1829.

Ami]. Fonds - und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cu

| 2j Brie}. Geld | Zf [Brief 957 | 95f JKur-u. Neum. do.| 4 1105 | - 1025 | [Schlesische do. 1067 1035 | Pomm. Dom: do. 10 95i | 944 Märk. do. do | 947 JOstpr. do. do. |—. sRückst.C.d. Kmk 1015 [1007 f do. do. d. Nmk. 95 Tins-Sch.d. Kmk. 101 dito d. Nmk. 37 j

96 95F Holl. vollw. Duc. 997

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Kurm. Ob.m.I.C. Neum. Int.Sch.d. Berl. Stadt -Ob. dito diio Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do.in ThZ. Westpr. Psdb. A. dito dito B. Grosshz. Pos. do.

Il] soaoaarns

t , 993 FFriedrichsd’or . Ostpr. Pfandbrf. 96f Disconto .... Pomm. Pfandbr. 1055 [1042

Wechsel- und Geld-Cours (Berlin, den 11. Juni)

Amsterdam Kurz L 200: Ml 42 Hamburg c. Kurz dito n T2 O, 3 Mt.

: ¿e D E, Wien in 20 Xr. i 71, 2 Mt. Augsburg 2 Breslau 2. 0LE: Leipzig ; 11, [Uso. Frankfurt «. M. WZ 2 2M Petersburg BN „13 Woch. Riga 13 Woch.

P R

Auswärtige Börsen.

London, 5. Juni. Consols 88x . £. Brasil. 57 Käufer. Chili 183. Span. 97 :

Columb, 1h

D D S P E E E E B AER E Le R M M R S E N R E E R R ÄT T D RDDRR I:

Neueste Borsfen+- Nach ri ch ten. Paris, 5 Juni. 3pCtige Rente 80 Fr. 55 Cent., 5pCtige 109 Fr. 5 Cent.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Redacteur John Mitredacteur Cottel

Wm Geheimen expedirenden Secretair Brese, im Ministe-

fünsten Änfanterie-Brigade, von Urtenhoven, nach Frank-

Î Kaiser haben geruhet die

preußische St

Hie 64 Std En bar. 2

ran Ai ie Bt B E Lr A 6 Ot E L A M D gr N ANE T E E T L G.

Berlin, Donnerstag den 18ten Juni

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

¡ne Majestät der Kdnig haben dem General - Major nd n e der Cadetten- Anstalten, von- Brause, L Rothen Adler - Orden. zweiter Klasse mit Eichenlaub zu

i ruhet. , e L I ajéstât der König haben Allergnädigst geruhet,

Innern, den Charafter als Hofrath zu verleihen

« E das darúber sprechende Patent AllerhöchstSelbst zu voll-

ziehen.

“Berlin, 17._Juni. i Se. Durchlaucht der Herzog von Anhalt-Dessau und Jhre Königliche Hoheit die Herzogin sind gestern Ahend hier angekommen und in die für Höchstdieselben auf dem Königl. Schlosse in Bereitschaft geseßten -Zimmer ab- getreten. : ;

Abgereist: Der General-Major und Commandeur der

E S Sedan der Großherzoglich Hessische Wirkliche

Geheime Rath und Präsident des Finanz-Ministeriums; von

f i Darmstadt. Do Ltag, nad Ee Feldjäger, von Nedelsfi, als Courier nah Warschau.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

: RUußlàn d. C sbur den 10. Juni. Se. Majestät der Be E M Gemahlin des Dot r ofmarschalls von Bronic, und die Gemahlin des Präsiden- s N via Rathes des Königreichs Polen Sobo- lewsfi, zu Ehrendamen Jhrer Majestät der Kaiserin zu

tmennen. Der bisherige Commandant von Astrachan, General-

Major Wischeslavzoff, ist zum Commandanten von Anapa ernannt worden.

Der in London als deter General- Consul ange--

elte Collegien- Assessor Benfkhausen hat den St. Annen-

Ae: Laeken Klasse mit der Kaiserlichen Krone erhalten. Ein Wachtmeister untér den bei Achtir stehenden Russi-

hen Truppen, dem es gelungen war, währeud einer doktt

attachabten Ueberschwemmung 2 Frauen und 4 Kindern das h bees n retten, empfing für diese That auf Befehl Seiner

J ‘M, mi Q, Májeftät des Kaisers eine silberne Medaille mit der ZJn- hrife, „Für die Rettung Verunglückter// und ein Geldge-

schenk von 100 Rubeln.

Am Himmelfahrtstage d. S. beging die hiesige Schwe--

dische Gémeinde ihr sechszigjähriges Kirchweihfest zur allge- RE N e L Rührung der versammelten Menge. Der Tempel war mit Blumen geschmückt, und nach o Pidigt verlas dét gere M der Gemeinde eine Ue-

i irhlichen Geschichte. - E erf Der Befehlshaber des Paschalik von Achalzich , Fürst Bebutow, bérihtet Seiner Erlaucht dem Oberbefehlshaber Folgendes :

“Allgemeine

aats-Zeitunsg.

E R H E. O RE B D fr“

1829.

r t rer mck Ad Wi ÓR A S E MMER A n E T “O O S a p R 2E EIELA A R D Ae 4

mengerafft hatten, drangen in dem Sandshak von Pozchov ein und befestigten sch bei dem Dorfe Zurz - Kabi. Gleich nach Eingang dieser Naehrieht rückte der Obrist Burzow, der sih mit seinem Detaschement bei Azkchour befand, gegen den Feind und {lug ihn total am 1. Mai, so daß jener

sich zur eiligen Flucht nah Schawschet ‘und Adshara genöd- thigt sah, wobei die Türken, die cine hartnáckige Gegenwehr leisteten, beträchtlichen Verlust erlitten. Außer den Getödte- ten betrug, bei Abgang- des Berichtes, die Zahl der Gefan- genen an 50 Mann, und stündlich wurden ihrer noch durch die Truppen, welche den Türken auf den Fersen waren, ein-

gebracht. | rant: e.

Pairs-Kammer. Die Sißung vom 9. Juni er- dffnete der Großsiegelbewahrer mit der Vorlegung zweier

neuen Geseß - Entwürfe, in Betreff der- Auslegung des Ge-

seßes vom 20. April 1825 über die in Gotteshäusern verüb- ten Verbrechen und Vergehen , und in Betreff der Absehaf- fung der Todesstrafe als Strafe der Recidive , mit Vorhbe- halt jedoch des Falles, wo ein zu lebenslängliher Zwangs- Arbeit verurtheilter Verbreeher einen Mord begeht. Der Finanz-Minister brachte demnächst zwei von der Depu- tirten- Kammer bereits angenommene Geseß- Entwürfe ein, wovon der eine von drtlichem Juteresse ist, der andere aber die definitive Festftellung des Budgets von 1827 betrifft. Demnächst wurde über den Geses-Entwurf wegen Otganisa- tion dex Militair-Gerichte abgestimmt, und derselbe mir 113 gegen 11 Stimmen angenommen. Am Schlusse der Sibung erdffnete die Kammer noch die Discussion úber das Gejeb wegen der Umschmelzung der alten Münzen; am folgenden Tage sollte dieselbe fortgeseßt werden. Deputirten-Kammer. Jn- der Sißung vom 9. Juni wurden die Berathungen über das Ausgabe - Budget, namentlich" úber das des Ministeriums der auswärtigen An- gelegenheiten, fortgesest. Herr Pas de Beaulieu meinte, man habe wohl schon zuweilen Minister ohne Portefeuilles und Portefeuilles ohue Minister gesehen, aber ein Porte- feuille ohne Budget sey ihm noch nicht vorgekommen; das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten habe so man- hes Jnterregnum erlebt; demungeachtet habe aber dessen Budget mit jedem Jahre zugenommen ; -wenn dasselbe aber auch noch beträchtlicher wäre, so würde. man es gern bewilli- gen, in. sofern nur Frankreichs Ansehen im Auslande in glei- hem Maaße gestiegen wäre; dies sey aber keinesweges der Fall und namentlich habe das vorige Ministerium 6-Jahre lang Alles gethan, ‘was in seinen Kräften gestanden, um das Land în den Augen des Auslaudes herabzuwürdigen. Der Redner belobte hierauf die jebigen Minister, die, wie er sich äußerte, die Fehler ihret Vorgänger zum Theil wieder gut zu machen suchten ; doch tadelte er das Verhalten des Fran- zösischen Cabinets in Bezug auf Dom Miguel; das Fran- zösische Geschwader, méinte er, sey nur an Portugals Küsten erschienen, um die Opfer eines argwöhnischen und blúütdür? stigen Despotismus aufzunehmen. Herr Laisné de Villevêque untersuchte den Etat des auswärtigen Departe- ments in finanzieller, politischer und commercieller Beziehung. Bei den Kosten der Central-Véerwaltung hielt er eine Her- absebung von 35,000 Fr. für zulässig; eben so glaubte er, - daß sich‘ bei den diplomatischen Agenten im Auslande Er- sparnisse. machen, lassen würden , wenn man die Zahl der Botschafter auf 7 beschränkte. In dem FJuteresse des Ackerbaues und- der Fabriken äußerte er den Wunsch, daß man die Súd - Amerikanischen Staaten anerkennen möchte. Nach einigen Bemerkungen über „„das unglückliche Portugal, das unter dem {mählichsten Joche \chmachte, und wo das Princip der Legitimität mit Füßen getreten

a_ von Adshara und Kutschuck Pascha, Bd ben Aeeausn von fünftausend Mann zusam-

werde‘/ fam der Redner auf die Russisch-Türkische Angele-

M P E E E E ”-