1829 / 174 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Provinz betrifft (der Redner ist vom Departement des Puy de Dôme ), so begnügt man sich damit, uns zuweilen aus besonderer Gnade einige Büsten berühmter Männer zu schien, welche mit betrübter Miene cinen Plaß in unseren ärmlichen. Bibliotheken einnehmen. Von der Errichtung großer Mo- numente ist in unsern Städten vollends keine Rede, und wenn die Frömmigkeir unserer Väter uns nicht jene tresfli- hen Kirchen vererbt hätte, deren kühner Bau sich dem Rei- senden {hon von weitem ankündigt, so würde man sich um- sonst nah Denkmälern der Kunst umsehen. Man beschwert sich über das Centralisiren ; hieran -ist aber nicht blos dieses oder jenes Verwaltungs-System Schuld. So lange Paris der alleinige Mittelpunkt der Künste und Wissenschaften ist, so lange man sih nur hier mit Erfolg in die Mysterien der- selben einweihen fann, so lange wird auch rions - System der That nach bestehen. Jn Deutíchland und Jtalien haben eine Masse von Städten ihre be- rühmten Schulen, ihre Gelehrten und Künstler; und es umgiebt sie ein gewisser Glanz, der ihnen einen besonderen Charakter leiht. - Nicht so in Frankreih. Wie himmelweit verschieden sind in dieser Beziehung nicht un - sere Ansichten von denen der Völker, die einen Theil ihres Ruhmes den Känsten zu verdanken hatten; sie häuften ihre Denkmäler nicht auf einen einzigen Punkr ihres Reiches zu- sammen ; niht Rom ailein hatte einen Circus, Theater, Obe- lisfen; jede Stadt Griechenlands prangte mie Monumenten, und Ueberre\ten des Alterthums. Ohne diese Völker als Muster für uns aufstellen zu wollen, verlange ih, daß man die zu

dentlichen Denkmälern bestimmten Fonds in einem richti- ;

geren Verhältnisse als bisher zwischen der Hauptstadt und ven Departements vertheile.‘/ Der Graf von Laborde vertheidigte" es, daß man vorzugsweise in der Hauptstadt die Künste und Wissenschaften aufmuntere. Er bediente sich dabei eines unpassenden Bildeès, das in einem Theile des Saales lautes Murren erregte. „„Paris,‘/ sagte er, „ist dem Lande das, was das Herz dem "menschlichen Körper ijt. Das Herz empfängt das Blut, und läßt es in aïlen übrigen Thei- len des Körpers circuliren.‘/ „Ja wohl,‘ riefen einige Stim- men, „Paris empfángt das Blut der Provinzen.‘/ ¡Was die Statuen auf der Brücke Ludwigs XVI. becrisst „‘/ fügte Herr von Laborde hinzu, „„so- sagte der Präfekt uns im vo- rigen Jahre, daß man sie von den Fenstern .dieses Saales aus würde jehen können. Jch antwortete nichts, dachte aber mit heimlicher Freude daran, daß dieser Saal feine Fenster hat. (Gelächter.) Der Mönister des Jnnern bemerkte, es sey gegenwärtig feine Rede davon, neue Bauten zu un- ternehmen , sondern die widerseßte sich daher ciner von der Commisfion in Antrag gebrachten Ersparniß von 87,000 Fr. Diese- wurde gleich- wohl angenommen. Gegen die in einem andern Kapitel verlangten 500,000 Fr. zu dem Neubaue eines Sißungs- Saales der Deputirten-Kammer erhob sich Hr. Fleury, da

das jeßige Lokal nichts weniger als baufällig sey. Jm Laufe | ' gewiesenen hohen Standpunkt zu erreichen.

seiner Rede sagte er unter Anderm: „Jn unseren Provinzen herrscht schon jeßt ziemlich allgemein die Meinung, daß ein großer Theil von uns hier nur, den Steuerpflichtigen zur Last, Siß und Stimme hat.‘/ Diese Aeußerung erregte in mehreren Theilen des Saales den lebhaftesten Unwillen, und man v:rlangte, daß der Redner zur Ordnung gerufen werde. Dieser suchte sih zwar dadurch zu rechtfertigen, daß er nicht seine persdnliche Meinung, sondern die der Departements ge- äußert habe. Allein der Präsident bemerkte: dergleihen Ge- ráchte fônnten nicht als die allgemeine Meinung in den Provinzen daktgestellt werden, ohne die Kammer zu beleidi- gen; er rief sonach Hrn. Fleury zur Ordnung; der erste Fall in der diesjährigen Sißung. Eine zweire Summe von

500,000 Fr. für die Völlendung des in den Elysäischen Feldern *‘

errichteten Triumphbogens wollte Herr Fleury gleichfalls nicht bewilligen; „und wenn auch Alle Ja dazu fagen,‘/ àu- gerte er, „so sage. ich: Nein; etiam si omnes, ego non.” (Gelächter). Beide Summen wurden indessen von der Kam- mer zugestanden. Hr. B. Constant kam abermals auf die, Ludwig XIII, XIV., XV. und XVI. zu errichtenden Sta- tuen zu sprechen, wobei er die Bemerkung machte, daß Lud- wig XI[III. und Ludwig XV. eine solche Ehre nicht verdien- tenz er verlgngte daher, daß die zu den Fußgestellen jener Statuen begehrten 77,500 Fr. um 50,000 Fr. vermindert würden. Der Minister des Jnnern bemerkte, es sey hier blos von den Fuüußgestellen, keinesweges aber von den Statuen“ selbst die Rede; Leßtere hätten bereits vor der Revolution existirt, und das erste, ras Ludwig XVIII. bei seiner Rückkehr gethan, sey, daß er: die durch die Revolution umgestürzten Standbilder seiner Ahnen

das Centralisa-

Acgyptens Boden ist noch jebt bedeckt mit herrlichen |

bereits begonnenen zu vollenden; er |

: Welt so viele Wunderwetrke verdanët.

wieder aufgerichtet habe; die Kammer werd fühl zu würdigen wissen, e dieses

eine Summe von 750,000 Fr. für die Hafthäuser, nag 6

gen Bemerkungen. des Marquis v. Cordoue, unve ) - willigt. Jn der 5ten Section werden für die scbdnin Q

und Wissenschaften 2,491,000 Fr. verlangt. Ein Vors

des Herrn Dumeylet, auf die Kosten der polytecnis

Schule (218,000 Fr.) 8000 Fr. zu ersparen, fand feine terstüßung.

im Widerspruche mit dem Minister- des Jnnern, daf Standbild Ludwigs XV. noch nicht einmal an efangen | was einige Verwunderung in der Versammlung erw Herr B. Constant brachte auf die obgedachte Set

namentlich auf den Unterstüßungs - Fonds für Gelehrte M Künstler, eine Ersparniß von 60,000 Fr. in Mie j

Karl Dupin widerseßte sich diesem Vorschlage, welcher j nach einigen Bemerkungen des Ministers des Jnnern verwgj wurde. Am Schlusse der Sißung kam noch das Kapitel bal Gestüte, für welche 1,840,000 Fr. verlangt werden, zyr y rathung. Der Graf von Harcourt hielt - darüber (u ausführlichen Vortrag, und glaubte, daß sich hier eine sparuiß von mehr als einer Million machen lassen wh Um 55 Uhr wurde die dffentliche Sibung aufgehoben, die Versammlung trat in einen geheimen Aus\ch{uß sm men, um sih von Hri. Sappey über das besonder Fg der prag A O B lassen.

Paris, 18. Juni. Der Dauphin hat sich gest St. Cloud nah Rambouillet cie. gat Meh gena

Das Journal des Débats giebt die vollsiniy Rede, welche der Vicomte von Châteaubriand in der Siy der Pairs-Kammer vom 15. Juni über den dem Ministtiy der auswärtigen Angelegenheiten zu bewilligenden Zuschujy 1928 gehalten hat. Der Vicomte rechtfertigte das Departe gegen den Vorwurf, daß dessen Budget zu hoch sey, 0 Ludwig XlV,. seyen die Kosten desselben stets höher geh als seit der Wiederherstellung der Monarchie. Aufl sey es, daß das gedachte Budget auch unter Buonaparte's I rnng hdôher gewesen sey, als jeßt, da doch die von dems

zur Unterjohung der Königreiche ausgesandten 5 bis Go außerordentlichen Botschafter manche Ersparnisse bei i} dentlichen Botschaftern möglich gemacht haben wúrden. Vi

dem dèr Redner auf die Ausgaben des betreffenden Dy meuts näher eingegangen war, und die Ansicht gei hatte, daß späterhin die außerordentlichen Botschàfter ( ivürden eingehen fönnen, insofern die Mächte fich gen schaftlich darüber einigten, {loß er seinen beredten Vetrgl folgender Art: „Jch kann diese Rednerbühne nicht verlas, h über die gegenwärtige Lage Frankreichs einige Worte zu \\tu und dasselbe gegen Verläumdung und Verkleinerungssu Schuß zu nehmen. Alle Elemente des Glücks sind in Fru reih vorhanden, wir brauchen uns nur unserer Krast wußt zu seyn, und sie geschickt zu leiten, um den uns| l Wenn F! reich ruht, so hat es bei Navarin gezeigt, daß es sil erheben weiß. Unsere Waffen beshüßen jeßt die Trün Sparta’s, und die vermittelnden Mächte werden gewiß Freuden jene andere Hellenische Stadt befreit sehen, de Was wäre Gri land ohne Athen, ohne die Ebene von Marathon, ohn Thermopylen? Jch antworte: Dasselbe, was Frank ohne Paris, ohne jeine unsterblichen Denkmäler, ohn! Gräber seiner großen Männer, ohne die Felder sl Unabhängigkeit, feiner Siege und scines Ruhmes 1 Vor mehr als 23 Jahren sagte ih: „Der Peloponni verwüstet; man erblickt nichts als von. Schwerdt und zerstôrte Dörfer; ih bin oft 15 Stunden weit gereist, 9 ein cinziges Haus anzutreffen. Schreiende Willkühr und druckang vollenden die Vernichtung des Ackerbaues und d bens. Attifa ist zwar weniger elend, aber in gleichem Gradeu jocht. Athen steht unter dem unmittelbaren Schuke des Anfühs der schwarzen Eunuchen des Serails. Ein Disdar odet® fehlshaber vertritt das Ungeheuer von Protektor be! I Volke Solons; dieser Disdar bewohnt die Citadelle, wel mit den Meisterwerken des Phidias und Zftinos ang?! ist, ohne zu fragen, welches Volk diese Truúmmer hinterlal ohne das Haus zu verlassen, das er sich unter den

der Perikleishen Denkmäler erbaut hat: ‘/ Dieses El das ich vor einem Vierteljahrhundert schilderte, hat si / dem noch um Vieles vergrößert; urtheilen Sie, m. H, es nicht Zeit ist, so vielen Leiden ein Ende zu machen. weiß, es giebt Leute, die im Dienste der Tyrannei (iebet

nen Ehreupelz verdienen, als die ärmliche Griechische M

(Y

Der Reductions-V i Herrn B. Constant wurde hierauf verworfen, Ebense s

Herr Pelet fam nochmals auf | di J) für die leßten Könige von Frankreich zurü; # behac d

jen seyn.

hel des Krieges die

chöôpfung

dr Nationalehre verträgliche Opfer bringen,

; wir unsere großen Hülfsquellen fennen,

) fehre nun ms zurück, terlandes zu mir sprechen.

Macht bei

(

Reihen der Vertheidiger der unterdrükten Freiheit.

iciplinirte Barbarei, welche man sächlich für Civili

Verfechter, die Fahne Mahomets ihre

, findet ihre

islihen Vorkämpfer, der Despotismus seine Eunuchen, die

Renegaten. Griechenland hat die Hülse der

ligion hre ropáischen d: 7 ; 2 - alten Civilisation wird sih nicht umsonst an die Dank- feit der modernen Bildung gewendet haben. Was verdanken nicht dieser Lehrerin des Menschengeschlechtes ? Recreaverunt

m, legesque rogarunt. Was waren wir, -als- Griechische

anzer nah einem Winkel Galliens die Wissenschaften und

nste brachten? Und heute ist fein Volk in der Welt freier / aufgekflärter als wir, keines wird mächtiger seyn als wenn ein großes National-Jnteresse uns Alle vereinigt. (h auf mein Vaterland, habe ich auswärts mit Freuden hin, welche Achtung es gebietet, welche Liebe es einflôßt. ma eben #0 unwahrscheinliche als unvorhergesehene Ereig- ; uns nôthigen sollten, unsere Stellung zu verändern, \o y Karl X. von einer tapfern und treuen Nation um- Doch, Gott sey Dauk, die Angelegenhei- die hohe Weisheit unsers Monarchen, den Cabinetten ,* die Mäßigung der die noch frische Erinnerung an die Ermattung der Völker und die ge- Richtung der Sitten“ tragen mehr noch, als die der Schäße und die Last der Staatsschulden Erhaltung des Friedens bei. Aber es ist gut, daß man hre, daß wir, indem wir diesem Frieden jedes mit un- festen und ru-

n Blickes jedem möglichen Ereignisse entgegensehen fônnen, daß wir das fúhl unserer Macht haben, und daß unsere Politik eben unsrige ist, und niemals sich einer fremden Politik shimpf- unterordnen wird. Edle Pairs, entschuldigen Sie, daß Ihre Aufmerfsamkeit jo lange in Anspruch genommen 6. Sie haben es geschen, mein Interesse für Griechen- d ist den gegenwärtigen Umständen vorausgeeilt. So ih vor 23 Jahren, so bin ih noch heute; meine Ueber- zung wird unter jeglihem Verhältnisse dieselbe seyn. Jch de tausend Mal lieber auf alle Ehren der Welt verzich- als daß ih nur einen Augenblick die Verthcidigung der igion, des Unglücks und der Freiheit aufgeben, mein Miit- ihl bei fremden Leiden unterdrücken und die mir ange- ¡e Liebe fúr die Ehre des Throns und die Unabhängig- Frankreichs im Jnnern meines Herzens verschließen sollte. von den Trümmern Griechenlands zu denen und auch diese werden von der Größe meines Fch stimme für den verlang-

stehen anders : Eintracht zwischen ropäischen Fúrsten ,

wärtige

Zuschuß.“ i Der General Tiburtius Sebastiani will in der nächsten

kung der zweiten Kammer die Auslieferung der beiden

ayolitanischen Flüchtlinge Russi und Ga'otti zur Sprache 1gen,

Briefen aus Baden

zufolge ist man um die Gesundheit Marschalls Macdonald schr beforgt. ;

Der Bischof von Saint-Flour, Hr. von Salamon, ist ¡lich daselbst im 70sten Jahre seines Alters mit Tode ab-

angen.

Aus Navarin wird vom 19. Mai gemeldet: „„Mar- ¡ll Maison wird unverzüglich nah Frankreich absegeln und dalta anlegen, um seine Quarantaine abzuhal- , Er ist so eben von einer Reise ins Jnnere Morea’s ickgekehrt. Anfänglih war seine Absicht, bis nah Aegina ghen , allein ein eigenthümliches Ereigniß nöthigte ihn, ber umzukehren. Als er nämlich auf seiner Reise in em aus einigen schlechten Holzhütten bestehenden Dorfe

ischen Korinch und Megara übernachten wollte, benach-

tigten ihn die Einwohner, daß die Gegend schr von jlfen heimgesucht sey, und daß er nicht verabsäumen môge, nôthigen Vorsichts - Maaßregeln zu treffen. Der Mar- all ließ daher seine Pferde in einem engen Raum versam-

die Nacht hindur mehrere Feuer anlegen und Wachen stellen.

Gegen Mitternacht wurden die Pferde von er Masse von Wölfen angefallen, im Lager entstand m, die Schildwachen feuerten ihre Gewebre ab und erde und Wölfe ergriffen zugleih die Flucht. Nachdem

in einige Tage lang gesucht hatte, fanden sich alle Rosse

a)

t Ausnahme von vieren wieder, die wahrscheinlich von den dlfen zerrissen worden sind. 1 Marschall, wieder umzukehren.‘“

Dieser Vorfall veranlaßte

Der Constitutionnel meldet Folgendes: ¿Der Kai- von Brasilien hat- für seine Tochter bis zu deren oßjährigkeit einen Regentschafts-Rath niedergesekt. Dieser eht aus dem Marquis von Palmella, dem Marquis von

Mächte angefleht ; die mit Blut bedeckte Waise |

Valença ynd Heern Guerkeiro , ehemaligen Justiz -2 tinister unter den Cortes. Die Königin von Portugal, Donna Maria da Gloria soll sich in Begleitung ihres Raths un- verzüglih nach der Jusel Terceira begeben, und dort verwei- len, bis die Umstände ihr die Rückkehr in ihr Königreich gestatten werden. ‘/ :

Die Stadt Toulouse hat zu dem Bau einer Cavallerie- Kaserne eine Summe von 400,000 Fr.- derjenigen gleich, ppe die Regierung zu diesem Behuse bestimmt hat, aus- geseßt. i Die Spauische Rente ist fortwährend im Sinken, sie fiel vorgestern von 49 auf 45ck pCt.

Großbritanien und Jrland.

London, 19. Juni. Se. Majestät wohnen jeßt täg- lih, wie man aus Windsor meldet, dem Wettrennen bei.

Gestern kamen im Colonial-Amte Depeschen aus Malta vom 23. April, Gibraltar vom 23sten und Cadix vom 25. Mai an. |

Wie man vernimmt, wird der junge Lord Castlereagh in das Amc eines Lords der Admiralitát, das Lord Brecknock aufgiebt, eintreten. Der Courier freut sich daruber, daß jener Name nun wieder unter der Zahl der Staats - Diener eine Rolle spielen wird. E ; f

Lord Eldon hat, zum Dank für seine standhafte Oppo- sition gegen die fatholishe Emancipations-Bill, aus mehre- ren Theilen des Königreiches Briese und Geschenke erhalten. Einige derselben sind sehr selrsamer Art; so hat er unter An- derem von einigen ármen Land - Predigern in der Grafschaft Cheshire einen vortreffliche: Chester - Käse, der beinahe 100 Pfd. wog, erhalten. Ein Schlächter in Wales hat ihm ei- nen fetten, Wallisischen Hammel geschickét und dabei bedauert, daß er nichts Besseres besie, um es Sr. Herrlichkeit sen- den zu fönnen.

Die Parlaments-Wahl der Universität Cambridge hat sh nun entschieden: Hr. Cavendish ist mit einer Majorität von 147 Stimmen (er selbst hatte 609, sein Mitbewerber, Hr. Bankes, 462 Stimmen) gewählt worden. Der Cou- rier drúckt über dieses Resultat, das. er auf Liese Weise nicht erwartet hatte, sein großes Erstaunen aus.

Mic der Lissabonner Post vom 24sten v. M. bestätigt sich die Französische Nachricht, daß die ungläcflichen Gefan- genen auf das falsche Gerücht, daß eine Englische Expedition wider Dom Miguel im Werke sey, sich einer voreiligen Freude überlassen hatten, was neue Grausamkeiten zur Folge hatte. Es sind seitdem aus Lissabon Nachrichten bis zum 6ten dieses und aus Oporto bis zum 31. Mai eingetröffen. Jn Oporto sowohl als in Lissabon sieht man neuen Hin- richtungen entgegen. - :

Herr Sarmento hat die Nachricht mitgebracht, daß Dom Pedro aller seiner Macht bedärfe, um den republikanischen Geist in Brasilien niederzuhalten. Er bestätigt es, daß Marq. von Palmella, Marq. von Valença und Géneral Guerrès vom Kaiser zu einer Regentschäft in Terceira ernánnt seyen. Aus Falmouth wird gemeldet, daß die Rückreise der Köni- gin Donna Maria nah Brasilien auf unbestimmte Zeit ver- schoben sey; würde sie noch stattfinden, so erhalte der Brasi- lianische Admiral daselbst zehn Tage. vorher Nachricht.

Depeschen vom Königl. Gesandten in Rio vom 12. April nielden, daß die Brasilianische Regierung, seinen Vor- stellungen nachgebend, eingewilligt habe, Entschädigung für die Verluste zu leisten, die Britische Unterthanen durch un- gerechte Anhaltungen ihrer Schiffe. während der Plata-Blo- fade- erlitten.

Jn der Literary-Gazette liest man Folgendes: „Spa- nien scheint endlich vou dem tiefen Shlummer zu erwachen, in welchen es seit 200 Jahren versunken ist. Der Verlust seiner Süd-Amerikanischen Colonicen und dex edlen Metalle, die es sonst aus dieser Quelle bezog, scheint es ganz befon- ders zu seyn, was eine so günstige Veränderuug im Charaf- ter jenes Landes hervorgebracht hat. Ein Werk, das färzlich in Madrid erschienen ist, empfiehlt die Bildung von Com- pagnieen zur Anlegung von Kohlen-Gruben und Stückgiéße- reien, zur Fabrikation von Dampf-Maschinen, zum Bau von Eisenbahnen und Brücken, zur Vollendung der Kanäle von Castilien und Arragonien, zur Erhaltung der Forsten und Beförderung des Ackerbaus kurz zu Maaßregeln die jedem Zweige der Judustrie und des Handels einen neuen und mächtigen Schwung geben sollen, Alle diese Plâne haben namentlich beim Spanischen Adel, der sih sonst allen -nüß- lien, thätigen Beschäftigungen widerselste, cine sehr freund- liche Unterstüßung gefunden.“

Folgende Beurtheilung enthält der Courier über die gestern zum Beuefiz der Díle. Soutag statt gesundene Dar-