1892 / 24 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 28 Jan 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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Grunde

worden sind. Seine nächste Sißung wird der Landtag am Donnerstag, den 28. d. M., Mittags 12 Uhr, halten.

Vayern.

München, 27. Januar. Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent hat ' für Jhre Königliche Hoheit die Her- zogin Maximilian in Bayern eine vierwöchige Hoftrauer angeordnet.

Sachsen. ies

Dresden, 27. Januar. Jhre Majestät die Königin, En sih von ihrer leßten Erkrankung nahezu vóllig erholt hatte, ist, wie das „Dr. J.“ meldet, neuerdings wieder von einer leichten Erkältung befallen und wird voraus- sichtlih in den nächsten Tagen das Bett nicht verlassen. Der für den 28./29. d. M. in Aussicht genommene Besuch Jhrer Majestäten des Königs und der Königin von Württem- berg am hiesigen Hofe unterbleibt.

Oesterreich-Ungarn.

Seine Majestät der Kaiser und König und Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Erzherzog Salvator empfingen gestern Vormittag die Glückwünsche der Erzherzoge u Erzherzoginnen anläßlich der glücklichen Entbindung der Srzherzogin Marie Valerie. 1 E

/ Jür den verstorbenen Großfürsten Constantin E lajewitsch ist eine sechstägige Hoftrauer. angeordne worden. 2 A Das Herrenhaus erledigte in seiner vorgestrigen Sizung, wie die ° Dien Abo mittheilt, die Vorlage über die Ent- schädigung für ungerechtfertigt erlittene Strafen im S Commissionsanträge. Das Abgeordnetenhaus seßte die Verathung der juridischen Studienordnung fort. Der O für Cultus und Unterricht Dr. Freiherr von n t S egte dabei in einer ausführlichen Rede den Standpunkt der Unter-

walt dar. L

L Ver LANGDO: Ztg.“ aus Budapest von gestern ge- meldet wird, hat das ungarische amtliche Eisenbahnblatt ¡egt die geheimen Refactienverträge 11 Form eines Be- richtes veröffentlicht. Danach sind die bisher geheimen Fracht- veëgünstigungen in vier N e Lis Frachtvergünsti ährt - im Verkehr

Frachtvergünstigungen gewaäÿ E

Serbien für Güter t C n einer Jahres-Frachtenaufnahme von 450 000 Dr., wovon 70000 Fr. auf den Verkehr mit Triest und Fiume entfallen. Der Verfrachter ist verpflichtet,

die gesammte Sendung ausscließlih auf der Bahn zu be- fördern, widrigenfalls ihm die Frachtvergünstigung, welche 25 Proc. der amtlichen Frachtgebühr beträgt, entzogen wird. Zweitens werden Engen im Verkehr nah Ru- mänien bei einer Frachtenaufnahme von 300 000 Fr. im Jahre ohne Betheiligung von Triest und Fiume gewährt. Drittens wird erog veröffentlicht, der bei Lieferung von 25 t, wovon 1500 t über Triest - Fiume gehen müssen, Vergünstigungen gewährt. Viertens werden die bisherigen geheimen Begünstigungen der Eisenwerke bekannt gegeben. Schließlich werden die -Localtarife der UnAZi Bea Staatsbahnen veröffentlicht, die hinsichtlich der Begünsti- gungen ungarischer Erzeugnisse dem Sinne der berner Con- vention entsprechen.

Großbritannien und Frland.

Die „St. James-Gazette“ veröffentlicht in einer besonderen Anlage einen Erla ß der Königin an den Minister des

Jnnern. Die Königin sagt darin, sie fühle sich E von '

neuem ihre tiefgefühlte Dankbarkeit gegenüber den Beweisen treuer Anhänglichkeit“ und herzliher Theilnahme auszusprechen, welche ihr seitens ihrer Unterthanen aus allen Theilen des Reichs anläßlich eines Schicfsalsschlages geworden, wie ein solcher, einen einzigen Fall ausgenommen, sie, die Jhrigen und die Nation niemals erschütternder und verhängnißvoller betroffen habe. Der Tod ihres von ihr so innig geliebten und liebens- werthen Enkels in der Blüthe der Jahre lasse es den tiefbe- trübten Eltern desselben, seiner theueren jungen Verlobten, seiner von ihm zärtlih geliebten Großmutter sehr shwer fallen, sih den inerforsclichen Nathschlüssen der Vorsehung zu unter- werfen. Die herzlich theilnehmenden Kundgebungen so vieler Millionen seien in einem solchen Augenbli wahrhaft wohlthuend. Die Königin wolle deshalb in ihrem und im Namen ‘ihrer Kinder hiermit Allen aus dem ihres “Herzens ihren tiefempfundenen Dank aussprehen. Die Königin schließt: „Jh bin wahrlih in den lehten dreißig Jahren meiner Regierung recht hart vom Schitfsal betroffen worden. Die von meiner Stellung unzertrennlichen Arbeiten, Sorgen und Verantwortungen waren sehr große. Nichtsdestoweniger biite ih Gott, daß er fort- fahren möge, mir Gesundheit und Kraft zu verleihen, daß ih für das Wohl und Glück meines theuren Vaterlandes wirken kann, so lange mein Leben währen wird.“

‘Die Albert-Kapelle in Windsor is einstweilen ge- {lossen und wird dem Publikum erst dann wieder geöffnet werden, wenn einSarkophag, ähnlich demjenigen des Herzogs von Albany am Eingange der Kirche, die irdischen Ueberreste des Her- zogs an Clarence und Avondale aufgenommen haben wird. Der Sargruht noch inmitten der Kapelle auf der Bahre, auf welche er nach dem Trauergottesdienst niedergelassen wurde, und wird daselbst wahrscheinlich bis zur Rückkehr der Königin bleiben, welche im nächsten Monat von Osborne nach S{loß Windsor zu übersiedeln gedenkt. A

Die i Pio das Organ der L E S, verlangt unter dem Eindruck des liberalen Wah sieges in Nossendale die baldige Auflösung des Parla men A ;

__ Die Feindschaft zwischen den beiden irischen O fühlt si allmählich ab. Es heißt jeßt in englischen Blättern, die beid ; ürden fernerhin in solchen irischen ; en Fractionen w ; fönnte infolge ihres Wahlkreisen wo die Gefahr vorliege, es könnte infolg HWiespalts ‘cin S Candidat E werden, von p Aufstellung gesonderter Candidaten N P E

( ; e TLEE 1 Kabelmeldunen 24 Ae A laha folgendermaßen zusammen et: A C. Abbott G. E: oft S Minister, 3, A Chapleau, Minister der

S er, Finanz-Minister, J. A. Chat Sir Ch. Tupper H / adenzie Bowell, Minister der Miliz, Str By. 21 Me

arine-Minister, J. Costingan, Minister für die indirecten Steuern, Six ‘A g. “P, Caron, General - Postmeister,

Zremier - Minister,

J. C. Patterson, Staatssecretär, E. Quimet, Minister der offentlichen ' Arbeiten, E. Dewdney, Minister dés Jnnern,

J. G. Haggart, Minister der Eisenbahnen. Frankreich.

Wie dem „W. T. B.“ zufolge aus Regierungskreisen ver- lautet, wäre zu einer handelspolitishen Verständigung zwischen Frankreich und Portugal keine Aussicht vor- handen. Leßteres würde daher gegenüber Frankreih vom 1. Februar ab seinen Generaltarif anwenden. : i

Nach einer Meldung des „Journal des Débats“ sind die Zollverhandlungen zwishen Frankrekch und Spanien abgebrochen worden, da das Madrider Cabinet zu weit- gehende Forderungen erhoben habe. s

Der General-Director der Zölle hat nah der „Köln. Ztg.“ an die Zollämter ein Rundschreiben über die An- wendung des neuen Zolltarifs erlassen. Darin werden die verschiedenen Aenderungen angezeigt, und es- wird mit- getheilt, daß das Geseß von 1889, das italienische Eingänge einem besonderen Tarif unterstellte, außer Kraft tritt, und daß auf italienische Eingänge vom 1. Februar ab der Maximaltarif anzuwenden sei. / .

Der Finanz-Minister Rouvier wird den Voranschlag des Budgets für 1893 sofort nah dem Wiederzusammentritt der Kammern vorlegen. : L s

Zum Vertreter der Regierung bei der Säcularfeier der Shlaht von Valmy ist nah dem „Journal des Débats“ der Minister des öffentlichen Unterrihts Bourgeois bestimmt worden.

Ruf;land und Polen.

Der Kronprinz von Schweden und Norwegen stattete, wie „W. T. B.“ aus St. E berichtet, gestern aus Anlaß des Geburtstages des Deutschen Kaisers dem- deutschen Botschafter General von Schweinig einen Besuch ab. Das Diner nahm der Kronprinz gestern bei dem Großfürsten Wladimir ein.

Ftalien.

Der italienishe Senat begann gestern die Berathung der Handelsverträge. Nach dem Bericht des „W. T. B.° über den Verlauf der Verhandlung, erklärte der Senator Rossi (Schußtzöllner), daß er sih der Abstimmung enthalten werde. Cencelli spra die Hoffnung aus, die Regierung werde bezüg- li der Tarifposten „Getrockneter Extract“ und „Concentrirtes Malz“ Verbesserungen zu erlangen suchen. Der Berichterstatter Finali vertheidigte die Verträge, {loß sih den von Cencelli ausgesprohenen Wünschen an, bezüglich deren er das Zustande- kommen eines Einverständnisses erhoffe, und verlangte darüber, sowie in Bezug auf die Einseßung eines Schiedsgerichtes für eventuell aus den Handelsverträgen entstehende Streitfragen eine Erklärung seitens der Regierung. Nachdem sih auch Majorana für die Verträge ausgesprochen und den Vertrags: abshluß mit der Schweiz als sehr wünschenswerth bezeichnet hatte, nahm der Minister-Präsident Marchese di Nudini das Wort. Er gab zunächst die Erklärung ab, daß sich die Vertrags- Regierungen hinsichtlich der A leicht einigen würden, und antwortetesodann eingehend auf N. Der Minister-Präsident hob hervor, daß er volles Vertrauen in die unveränderte und unabänderliche Loyalität der verbündeten Regierungen seße, wie sie von. ihnen in diesen Fragen stets bekundet worden sei. Er sei Freihändler, bemerke aber Majorana gegenüber in ug auf den Verirag mit der Schweiz, daß immerhin fiscalishe Bedürfnisse berücksichtigt und wichtige Jnteressen gewahrt werden müßten. Jtalien habe “bei den Verhandlungen mit der Schweiz das rößte Entgegenkommen bekundet, selbst auf die Gefahr hin, der italienishen Jundustrie einige Opfer auferlegen zu müssen. Diese entgegenkommende Tendenz werde bis zur äußersten Grenze aufreht erhalten werden, ohne daß aber die nationalen Jnteressen Jtaliens verleßt werden dürften. Man dürfe niht jeden Augenblick die Frage der nationalen Würde aufwerfen, die damit nichts zu thun habe; andererseits dürften die nationalen Interessen aber auch nicht Gefahren ausgeseßt werden. Die Nede des Minister-Präsidenten wurde vom Haufe n leon Beifall und Aeußerungen der Zustimmung be- gleitet. : L

In der Deputirtenkammer erklärte der Minister für den Been Unterricht Villari auf an ihn gerihtete An- fragen die Meldungen von der auf mehreren Hochschulen vorgekommenen Studentenunruhen für richtig. Die Ur- sachen der Unordnungen seien mannigfacher Natur. Falls Excesse vorkämen, werde das Ministerium keine Zugeständnisse machen, vor ‘allem aber müßten die akademischen Senate die i die Universitäten bestehenden Vorschriften in Anwendung

ringen,

Die Meldungen über die bereits ege Demission des italienishen Botschafters in Paris, Generals Menabrea, werden dem „W. T. B.“ bestätigt.

Die internationale Sanitäts - Konferenz in Venedig trat gestern als Comité zusammen und beschäftigte sich mit dem leßten Gegenstande des Programms, der Be- schaffung der finanziellen Hilfsmittel. Auch hierüber wurde ein Einverständniß erzielt.

i Spanien.

In der gestrigen Senatssißung gab laut Meldun des „W. T. B.“ aus Madrid der vet der Bank 0A Spanien die Erklärung ab, daß die gegenwärtige Lage der- selben eine zufriedenstellende sei.

Schweiz.

- Der Ständerath hat gestern den geforderten aukßer- ordentlichen Credit von 7 600000 Fr. n Aiede has

Kriegsbereitshaft einstimmig bewilligt.

__ Der Nationalrath hat dem Bundesrath mit Ein- stimmigkeit die Ermächtigung ertheilt, für den Fall daß vor der nächsten Session der Bundesversammlung der dandels- A mit Jtalien unterzeichnet werde, den Vertrag unter L e der Gegenseitigkeit sofort in Kraft zu segen. Der - Bundesrath jolle jedoch die Bundesversamm- lung Pi, Ratification des Vertrags einberufen. Die Commission des Nationalraths, welche die Regelung der zandelsbeziehungen zu Frankreich vorzuberathen hat, hat sich cinhellig für die Zustunnpig zu den Anträgen des Bundesraths entschieden, nah denen F gegen Einräumung des Minimaltarifs die meistbegünstigte Nation zugestanden wird. Die Commission verlangt jedo ebenfalls, daß die Bundesversammlung sofort einberufen werde, jobald ein Abkommen mit rankreich ge- tro 6 oder wenn die Hoffnung auf eine Reduction des französischen Minimaltarifs aufgegeben werden müsse.

rankrei vorläufi Behandlung als

‘der Kriegs - Minister Levalle genannt;

Bulgarien.

Der Assistent des Professors Billroth, Eiselsberg, ist wie „W. T. B.“ meldet in Sofia eingetroffen und hat einem Consilium der Aerzte bei Stämbulow beigewohnt. Das Befinden des leßteren ist andauernd befriedigend. Die Kugel ist noch nicht aufgefunden, die Wunde zeigt keinerlei gefähr- lihen Charakter, der Patient ist fieberfrei.

Amerika. j

Nach in Paris eingegangenen Meldungen aus Buenos Aires wird die aus der Nationalpartei und der Union civica bestehende gemischte Convention am 5. März gur Aufstellung der Candidaten für die Präsidentschaft von Argentinien zusammentreten. Als Candidat für die Präsidentschaft wird

j A ( als wahrscheinliche Candidaten für dic Vice-Präsidentschaft werden General Mitre und Julio Roca bezeichnet.

Asien.

Aus Singapore vom 25. Januar meldet ein Reuter-

E En, i f

er Führer der Au fständischen von Pahang Orang Kyal) wird allmählich umzingelt. Die Herrscher ét en Des e U Selangor leisten den Engländern Beistand.

In Persien üben laut Meldung des „R. B.“ aus Teheran vom 26. Januar die Mollahs ihr Verbot des Tabackrauchens, welches sie als praktischen Protest gegen das Tabackmonopol empfohlen hatten, nunmehr aufgehoben.

Afrika.

Ueber die bereits gemeldete Eidesleistung der egypti- shen Offiziere für den Khedive Abbas wird dem L Bureau“ aus Kairo vom 2. Januar be- richtet:

Ein imposantes militärisches Schauspiel fand am Dienstag Morgen auf dem Abdin-Plage statt, wo die Offiziere der egyptischen Armee in Gegenwart der ganzen Garnison dem Khedive den- Eid der Treue ablegten. Die Truppen, welhe {on in aller Frühe auf dem laß Aufstellung genommen hatten, präsentirten bei dem Herannahen des Khedive das Gewehr und die Offiziere schritten vor die Front, wo ihnen sodann ein Imam den Schwur abnahm. Die Stabsoffiziere bildeten einen besonderen Kreis mit dem Kriegs - Minister sJussuf Choudi Pascha, dem Sirdar der Armee Sir Francis Grenfell und dem“ Scheikh-ul-Islam in ihrer Mitte. Zuerst leisteten alle activen Offi- ziere den Eid, thnen folgten die beurlaubten oder zur Disposition stehenden. Nachdem die Ceremonie beendet war, ritt der Khedive mit einer glänzenden Suite, darunter Sir Francis Grenfell und der Kriegs-Minister, die Front der präfentirenden Soldaten ab. Seine Hoheit sprach feine Zufriedenheit über das sramme Aussehen und die wohlgelungenen Erercitien der Truppen aus und beauftragte Sir Francis Grenfell, einen dahin lautenden Armeebefehl zu erlassen. __Da die Salzsteuer in Egypten um die Hälfte er- niedrigt und die Accise abgeschafft werden soll, hat die egyptische Regierung dem „R. B.“ zufolge von den Mächten die Erlaubniß erhalten, den Ausfall mittels einer entsprechen- den Vergrößerung des Budgets gutzumachen, ohne jedo

die durch die Umwandlung der privilegirten Schuld Pa,

Ersparnisse anzugreifen. Auf Antrag _des französischen diplomatischen Agenten Marquis de Reverseaux is die den Ausländern bisher auferlegte Steuer abgeschafft worden.

Aus Tanger in Marokko wird über Paris gemeldet, daß das französishe Panzerschiff „Bayard“ von dort abge- gangen ist; der and e Kriegsdampfer „Cosmao“, das spanische Kriegsschiff „Alfonso X11.“ und das italienische Kriegsschiff „Dandolo“ seien noch vor Tanger liegen geblieben. Der englische Kriegsdampfer „Thunderer“ habe den Hafen ver- lassen und sei durch das daselbst eingetroffene Kriegs\{if} „Curlew“ erseßt worden. Unter den einheimishen Stämm herrsche jezt Ruhe. /

Parlamentarische Nachrichten.

Jn der heutigen (159.) Sißung des N CAE: welcher ‘die Staatssecretäre Freiherr von Malgahn und Freiherr von Marschall beiwohnten, wurde in dritter Lesung der Gesezentwurf, betreffend die Anwendung der ver-

tragsmäßigen Zollsäße auf das am 1. Februar 1892 in Deutschland vorhandene unverzollte aus: [ländishe Getreide, auf Grund der Bekchlüsse weiter

Lesung berathen. Dazu lag ein umfangreiches Amendement der Abgg. Broemel (dfr.) und Büsing (nl.) . vor, das wesentlich von redactioneller Bedeutung ist.

Der Abg. Frigzen (Centr.) bat den Schaßsecretär, die Zollämter der Einzelstaaten sofort mit den nöthigen Weisungen zu versehen, damit die rheinishe Mühlenindustrie über ihre in Holland lagernden Getreidevorräthe im Sinne des Gesehes verfügen könne. J

[lsdann hatte bei Schluß des Blattes der Abg. Freiherr von Stumm(Np.) das Wort.

In der heutigen (7.) Sißung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Präsident des Staats-Ministeriums, Reichskanzler Graf von Caprivi und der Minister der geist- lichen 2c. Angelegenheiten Graf von Zedliß beiwohnten, wurden zunächst auf e des Abg. A zu Limburg-

tirum an Stelle der ‘90. Köhne und Zelle die Abgg. Lückhoff und Gold\chmidt zu Mitgliedern der Staats- * shuldencommission durch Zuruf gewählt. Die Gewählten nahmen die Wahl dankend an mit der Erklärung, daß sie sich auf Grund ihres auf die Verfassung geleisteten Eides auch für dieses Amt. verpflichtet hielten. i ,_ Darauf wurde die erste Berathung des Entwurfs eines Le Ee

…_ Abg. Graf zu Limburg-Stirum (cons.) erflärte, daß für die Conservativen „nah den bisherigen Reden der Frei- conservativen und Nationalliberalen eine Verständigung mit den Ersteren wohl mögli sei, aber nicht mit den Leßteren, die nah dem Appell des Abg. Dr. von Bennigsen an das liberale Bürgerthum im Reichstag und nach der entschiedenen Rede des Abg. Hobrecht gegen die Vorlage pee als Gegenstand des politischen Kampfes betrachteten. Das Vol s\hulgeseß dürfe nicht nur von diesem Standpunkt aus angesehen werden. Allerdings sei es bedenklih, ein Geseh zu machen, welches jo große Unzufriedenheit errege und einen neuen Cultur- kampf heraufbeshwören könne. Die confessionelle Schule werde aber keine Unzufriedenheit im Volk erregen. Redner wies sodann die Bedenken der Nationalliberalen gegen die Mitwirkung des kirhlihen Commissars bei der Are, und gegen p Ertheilung des Religionsunterrichts dur Geist: liche zurück und wünschte Cautelen, daß die Privatschulen, die