1874 / 11 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 14 Jan 1874 18:00:01 GMT) scan diff

die Eniwickclung dcs Ve.kchrs die früheren Erwartungen übertroffen hat. Während noG im Jahre 1857 ihre Einnahmen pro Meile Be- triebslänge nur 27,900 Thblr., im Jahre 1862 41,500 Thlr. betrugen, beliefen sich dieselben im Jahre 1872 auf 77,000 Tkr. ; und cs wurde hierdurch nach Abzug der Betriebsausgaben cine Berzinsung des An- lage-Kapitals von 7,48 % gegen 5,62 % im Jahre 1862 und 3,14 % im Fahre 1857 erziclt. Im Hinblick auf diese Vorgänge erscheint aller- dings die Hoffnung nicht unbkerechtigf, daß auch die Bahn Insterburg- Prostken, wenn sie einfach und deéhalt mit nicht zu hohem Kosten- aufwande hergestellt wird, genügeude Einnahmen liefern wird, um das darauf verwendete Anlagekapital zu verzinsen.

Außerdem wird diese Bahn dazu dienen, ein Gebiet im Süd- osten der Provinz Preußen aufzuschließcn, welches zum Theil in Folge seiner ungünstigen Lage zwischen dem russischen Reich irzä Osten uud den masuriscen Seen im Westen, zum Theil in Folge sciner mangel- haften Verbindungen im Innern und mit den übrigen Theilen der Monarchie, in der Entwickelung anderen Landestheilen gegenüber auffällig zurückgebliebén ift. Der ganze weit auêgedchnte-Landstrich wird zur B nur von ciner cinzigen Bahn, der ostpreußischen Südbahn, in einem südlichen Theile durhzogen, so daß cs für ihn bisher um so weniger möglih war, seine reihen landwirthschaftlichen uud Forst- produkte außerhalb seiner eigenen Grenzen mit wesentli{emnm Nußen abzuseßen, als die Wege des Landes in Folge der klimatischen und Bodenvcrhältnisse- sich nit selten in mangelhaftem Zustande befinden. Unter diesen Umständen dürfte eine Bahn, welhe als Glied der durh- gehenden Verbindung zwischen dem Hafen von Memel und dem rusfi- schen Hinterlande diese Gegenden durhzicht und die Hauptorte der- selben berührt, zugleich die wirthschaftlihe Entwickelung des ganzen Landestheils erheblich fördern.

Bei der crsten Projeftirung der Bahn wurde als südlicher End- punkt derselben die Station Lyk der ostpreußishen Südbahn ange- nommen, Nachdem jedoch die Kaiserlih- russi]sche Regierung den An- [Mus dicser Bahn an das russishe Bahnneß bei Grajewo zugelassen at, empfiehlt es sich, auch die neue Bahn bis zur russischen Grenze pre direkten Anschluß an die russishen Bahnen durchzuführen. Ver- jandlungen über diesen Anschluß sind bisher noch nicht gepflogen, die Regierung glaubt jedoch als unzweifelhaft annehmen zu scllen, daß derselbe von der Kaiserlich russishen Regierung nicht beanstandet wer- den wird. Eventuell würde der Anschluß durch Vermittelung der ostpreußishen Südbahn stattzufinden haben.

Bon der russischen Grenze führt die Babn in gerader Richtung nach Olcbko und von hier über Goldap und in nordwestlicher Rich- tung weiter über Darkehmen nach Insterburg, wo sie sich an die Ost- bahn und die Tilfit-Insterburger Bahn anschließt. Die Länge der ganzen Bahn beträgt 17,8 Meilen, die Kosten belaufen sich auf im Ganzen 7,650,000 Thlr., d. i. auf 429,7(0 Thlr. pro Meile, ein Be- trag, der mit Rücksicht darauf, daß dem Kostenanschlage die hohen Lohnsäße und Materialienpreije der leßten Zeit zum Grunde gelegt find, als ein mäßiger erscheint. Werden, wie es den Anschein hat, Lohnsäße und Materialienprcise wiederum sinken, so wird dadurch cine V Reduktion des Anlagekapitals herbeigeführt werden.

A Jablonowo-Graudenz-Laskowiß.

__Wirft man einen Blick auf die Eisenbahnkarte der östlichen Pro- vinzen, so findet man, daß fast alle Bahnen die Richtung von Westen resp. Südwesten nah Osten resp. Nordosten verfolgen, und somit mehr odex weniger parallel der Küste der Ostsce ihren Weg nehmen. Zwekt dieser Parallelbahnen gehen von Berlin aus und erstrecken sh bis zum äußersten Osten der Monarchie; die eine geht über Stettin, Stargard, Stolp, Danzig und Königs- berg nach Eydtkuhnen, die andere über Kreuz, Bromberg, Thorn und Korschen nah Insterburg; die Dritte führt von Berlin Frankfurt a. O. und Posen nach Thorn und mündet an diesem Punkte in die zweitgedachte Linie cin. Querverbindungen zwi- {chen diesen parallel laufenden Bahnen find bisher nur wenige vor-

handen, und doch liegt für dieselben ein Bedürfr.iß vor, um einerseits

die weitansgedchnten zwischenliegenden Landstriche dem Verkehr aufzu- \chließen, zum anderen, um die Secchäfen, welhe erfahrungsmäßig von den der See parallel laufenden Vabhnen nur geringen Vortheil haben, über mit ihren Hinterlanden in bessere Verbindung zu bringeu.

Nach der gegenwärtigen Vorlage sollen zwei solde Querverbin- dungev, welche von den betheiligten Provinzen {on feit langer Zeit erstrebt werden, und für welche in der That ein dringendes Bedürfniß vorliegt, gebaut wcrden, nämlich '

1) cine Bahn von Jablonowo über Graudenz nah Laskowiß und

2) E von Posen nah den Häfen der Hinterpommerschen

üste.

Die Bahn ad 1, welche die Ostbahnstreck Bromberg-Danzig und die fast parallel laufende Thorn-Insterburger Bahn ver- bindet, hat außerdem den Zweck, das rechte Weichselufer für den Verkehr aunuslielen, resp. für den, auf diesem Ufer gelegenen fruchtbaren Landstrich sowohl die . Ostbahn, als die Thorn - Insterburger Bahn zugänglich und nußbar zuF machen und den hier wegen mangelhafter Verbindung bestehenden Beschwerden Abhülfe zu verschaffen. Jnébesendere werden dic Kreise Graudenz- Strasburg und Culm in der Lage sein ihre reichen landwirthscaft- lihèn Erzeugnisse scwohl nach Danzig als nach Bexlin mit Vorthcil zu verwerthen.

. Ueber die Frage der Rentabilität der Bahn ist mit Sicherheit ein Urtheil nicht abzugeben. Soviel dürfte jedech feststehen, daß sich nit rur ein reger Lotalverkehr, sondern auch demnächst cin entspre- ender Durchgangsverkehr auf der Bahn entwickeln wird.

Die Richtung der Bahn hält in dén beiden Abschnitten Laékowiß-Graudenz und Graudenz-Jablonowo fast genau die Luftlinie ein. Als Ganzes genommen weicht sie zum Zweck der Berührung von Graudenz von der Luftlinie ein wenig nah Norden ab. Die Länge beträgt 6,95 Meilen, das zum Bau und zur Ausrüstung erforderliche Kapital bei zweigceleisigem Unter- und cingeleisigem Oberbau und infl. der. Kosten einer festen Brücke über die Weichsel bei Graudenz im Betrage von 2,000,0C0 Thlr. im Ganzen 5,600,000 Thlr. oder pro Meile die Kosten der Brücke sind hierbei außer Betracht geblieben 520,000 Thlr. Die Mehrkosten pro Meile, der Prostken-Inster- burger Bahn gegenüber erklären sich durch den theuereren Grunderwerb, die Nothwendigkeit der Anlage eines größeren Bahnhofs bei Graudenz, fowie dur die zur Ueberschreitung des Juundationsgebiets der Weichsel er- Forde sehr béträchtlihen Erdarbeiten.

3) Rokietnice-Schneidemühl-Belgard mit Abzweigung über Rummelsburg nah Rügenwaldermünde und Stolpmünde.

Der Zweck dieser Bahn ift ein doppelter.

Er lesteht darin:

„- 1) eine direkte Verbindung der Hinterpommerschen Pn Colberg, Rügenwaldermünde und Stolpmünde mit den südli gelegenen Theilen der Provinzen Pommern, Westpreußen, Posen und Schlesien herzu- tellen, dadur den Verkehr diejer Häfen zu heben und :

2) ausgedehnten, des Aufschlusses dringend bedürfenden Distrikten i r Vgg und Posens bessere Abjaßwege für die Landetprodukte zu

eshaffen.

Wie im Allgemeinen Küstenbahnen den Hüfcn- weniger nüßen, so hat auch die Hinterpommershe Bahn Siargard-Stolp-Danzig den Häfen der Hinterpommerschen Küste verhältnißmäßig nur gerin- gere Vortheile gebraht. Hierzu wirkte allerdings auch der Um- stand * mit, daß die Häfen, mit Ausnahme Colberas, nicht unmittelbar von der Bahn berührt werden, und somit eine direkte Verladung vom Schiff auf die Eisenbahn und umge- gekehrt nicht stattfinden kann. Der Weg zwischen Bahn und Hafen M bei Rügenwaldermünde 1, Meilen, “bei Stolpmünde 2,5

eilen. i

Unter diesen Umständen waren diese Häfen bisher um so weniger im Stande mit den mächtigen Nachbaren Stettin im Westen und Danzig im Osten, zu konkurriren, als diese leßteren Pläße, abgesehen von anderen Umständen, im Befiße ven Eiseubahnverbindungen sind, übe von den Wasscrstraßen direkt in das Hinterland derselben ühren. - Zür die Häfen Hin‘erpommerns bilden das natürliche Hinterland die in südlicher Richtung von denselben gelegenen Theile der Pro-

vinzen Pommern, Westpreußen, Posen und Schlesien, so daß alle Transporte, fo weit fie niht aus nördlicheren Gebietstheilen origini- ren rejp. für diese bestimmt sind, die Station Kreuz der Ostbahn passiren müssen Nun beträgt aber die Entfernung von Kreuz nah Stettin nur 16,4 Meilen, nach Danzig 36 Meilen, die Entfernung nach Colberg, Rügenwaldermünde und Stolpmünde dagegen über Stargard 3# bis 41 Meilen, über Danzig 56 bis 70 Meilen.

In Folge des vorgeschlagencn Bahnbaucs werden die Verhält- nisse fich wesentlih günstiger gestalten. - Nach Fertigstellung der Bahn wird die Entfernung. von Posen, welchcs an Stelle von Kreuz für den Verkehr mit dem Süden den maßgeben- den . Eisenbahn - Knotenpunkt bilden wird, nach Colberg 35 Meilen, nach Rügenwaldermünde 39 und na Stolpmünde 39# Meilen betragen, während die Entfernung von Posen nach Stettin 27,6 Mcilen und nach Danzig über Koniß 47,2 Meilen, über Bromberg 41,3 Meilen beträgt. Hinfichtlih aller Transporte von und nah Posen und den weiter südlich gelegene Punkten wird also einc Konkurrenz dieser Häfen, inébesondere mit Danzig, sehr wohl stattfinden können.

Fast noch wichtiger als für die Hinterpommerscheu Häfen ist die neue Bahn für das flache Land des Regierungs- bezirks Coecslin, den westlichen Theil Westpyreußens und den nördlichen Theil des Regierungsbezirks Posen. Die wirthschaftlichen Verhältnisse dieser Distrikte sind niht ausreichend entwickelt, und es scheint dringend geboten, mit der Anktahnung besserer Zustände nicht länger zu zögern. f : En

Auch bei dieser Bahn ist die Rentabilität eine nicht sichere. Je- denfalls werden aber zeitweise Zuschüsse des Staates durch die indirek- ten Vortheile aufgewogen werden, welche ihm aus der durch den Bahn- bau herbeigeführten Hebung ker Leistungsfähigkeit der betreffenden Landestheile erwachsin. e

Was die Führung der Bahn betrifft, so läßt sich nicht verkennen, daß es am Zweckmäßigsten sein würde, sie in Poscn ihren Ausgär gs- punkt nehmen zu laffen. Die selbständige Einrührung der Bahn in dieje Festung, Fie Bi Anlage eines cigenen Bahnhafs daselbt würde jedoch -eine Mehrausgabe von mindestens 2 Millionen Thalern ver- ursachen. Mit Rücksicht hierauf glaubt die Regierung, von der Wahl dieses Ausgangspunktes úm so mehr abschen zu sollen, als die-durch den Anihluß in Rokietnice bedingte Abweichung von der geräden Linie vur fehr unbedeutend, andererseits anzunehmen ift, daß für geraume Zeit die Strecke Rokietnice-Pojen im Stande sein wird, neben dem Verkehr der Posen-Stargarder Bahn auch den Verkehr der neuen Route zu bewältigen. Dazu kommt, daß dic Stargatd-Posener Bahn unter Staatsverwaltung steht, vertragsmäßig späterhin sogar in den Befiß des

taates übergeht und somit die Befürchtung ciner Vernachläsfigung de2 Verkehrs der neuen Bahn auf der gemeinschaftlichen Strecke aus- geschlossen ift. R

Von Nokietnice führt die Bahn über Schneidemühl voraussicht- lich nah Ncu-Stettin, sofern bei den speziellen Vorarbeitén kein an- derer Punkt für die Durhschneidung der Pommerschen Centralbahn sih günstiger ergiebt, und von hier einerseits nah Belgard, anderer- scits üker Rummelsburg nach Ulrichsthal, wo eine zweite Gabelung stattfindet, deren einer Zweig über Schlawe nach Rügenwalde und Rügenwaldermünde führt, während der andere nah Berührung von Stolp in Stolpmünde ausläuft. i / 7

Die Länge der ganzen Bahn beträgt 50 Meilen; die Ausführung soll der Art erfolgen, daß zwar der Grund und Boden von vorne- herein für zwei Geleise erworben, în Uebr‘gen aber die Bahn im Wesentlichen vorläufig nur eingeleifig hergestellt wird. Ferner soll mit Rüfsicht darauf, daß vorausfihtlich der Verkehr in den ersten Jahren ein verhälfknißmäßig geringer sein wird, sowobl die Ausführung der Hochbauten als die ganze Ausrüstung thunlichst cinfah erfolgen, wo- durch cs möglich wird, den Kosten-Anschlag mit ira Ganzen 15,500,000 Thlr. d.. i. pro Meile mit 370,000 Thlr. abzuschließen.

4) Dittersbach-Neurode-Glaß.

Durch Geseß vom 24. September 1862 (Ges.-Samml. pro 1862, S. 317) sind die Mittel für den Bau der inzwischen fertiggestellten Bahn von Kchlfurt und® Götliß über Lauban, Greiffenberg und Hirschberg nah Waldenburg bewilligt. In den Motiven des Gesetzes L eue Bahn bereits als dex Anfang eines größeren Unternehmens vezeichnet. ; A

Der Zweck der Schlesischen Gebirgsbahn ist bekanntlih ein doppelter; einmal sollen durch dieselbe die Verbindungen nach Oesterreih, insbesondere zwischen Berlin und Wien und zwishen Breslau und Prag verbessert, zum anderen die Kohlenreviere bei Waldenburg und Neurode aufgeschlossen wer- den. Der Aufshlu}z des Waldenburger Reviers hat dur die Bahn Kohlfurt-Waldenburg stattgefunden; zur Erreichung der anderen Zwecke bedarf es der Fortseßung der Bahn kis Glaß. 4 i

Während bei den drei, in der Vorlage zuerst aufgeführten Bahnen die Rentabilität als eine zweifelhafte bezeichnet werden mußte, glaubt die Regierung sih der Ucberzeugung hingcben zu dürfen, daß diese Bahn, troß der sehr hohen Anlagekosten, eine angemessene Rente abwerfen wird. Allerdings wird der Durchgangsverkchr nicht so bedeutend werden, als im Jahre 1862 angenommen werden konnte, da inzwischen für den Verkehr mit Oesterreih Konkurrenzrouten entstanden find, an welche damals nicht gedacht wurde. Immerhin wird aber auch der Durchgangsverkehr erheblich sein, insbesondere in der Rich- tung von Berlin nach Wien, welche von der Niederschlesisch-Märki- shen Eisenbahn beherrscht wird. Jn umgekehrter Richtung werden allerdings die Tranêporte, soweit sie im Gebict der K. K. priv. Oesfter- reichischen Staats-Eisenbahn-Gesellshaft originiren, von dieser Gesell- haft mögli{st über die ihr neuerdings konzessionirte Strecke Chodzen- Neusorge geführt und erst hier an die prenßishen Bahnverwaltungen abgegeben werden.

Bon größerer Bedeutung , als der Durchgangs- verkehr wird jedenfalls der im Bahngebiet selbst originirende Verkehr scin. Zieht man nur die gegenwärtigen Ver- hältnisse in Betracht, so ist allerdings das Bild, welches das Neuro- der Kohlenrevier gewährt, kein besonders glänzendes. Die Jahres- Production desselben betrug nämlich: L

1869 auf 11 Gruben mit 893 Arbeitern 2,328,850 Ctr. im Werthe von 210,765 Thlrn. ;

1870 auf 9 Gruben mit 871 Arbeitern 2,546,457 Ctr. im Wertle von 225,460 Thlrn.

1871 auf 9 Gruben mit 998 Arbeitern 3,086,231 Ctr. im Werthe

von 283,621 Thlrn. j : 1872 auf 9 Gruben mit 1116 Arbeitern 2,949,107 Ctr! im Werthe von 331,934 Thlrn. ; :

An dem bedeutenden Aufshwunge des Steinkohlenbergbaues in den leßten Jahren hat das Revier Neurode hiernach nur in sehr mäßigem Umfange Theil genommen; bie allgemeine Steigerung der Kohlen- preise konnte sih nur in geringem Grade dorthin übertragen, da mit der Steigerung aller Freie auch die Landfrachten sticgen und den höheren Erlös am Verbrauchspunkte absorbirten. i

Zur Würdigung der Leistungsfähigkeit der Gruben ist ees anzuführen, daß bereits im vorigen Jahre von den Nenroder Gruben deren fünf in Erwartung des baldigen Baues einer enan zu Tiefbauanlagen übergegangen und scchck8 mit Dampfgöpeln versehen waren. Die fünf bedeutendsten Gruben: Wenzeslaus, Rudolf, Johann, Baptista, Ruben und Frishauf werden nah der Herstellun der Eisenbahnverbindung allein im Stande sein, 9 Millionen Ctr. iährlih

Herstellung auderer Tiefbauanlagen würde

zu fördern. Die è E eRR eine weitere, bedèutende Entwickelung der Production ver- préen.

Die Anzahl und Gesammt der bis jeßt bekannten Flöße

ist allerdings viel geringer, als im Waldenburger Revier, aber immer- hin beträhtlich genug und für den Abbau um fo lohnender, als die Lagerunzs- und Nebengesteins-Verhältnisse günstig sind. In Folge dessen ist die Gewinnung leiht und es sind die Förderkosten zur -Zeit geringer, als im Waldenburger Revier. Dabei steht die Kohle in Be- ug auf ihre Verwendung zur Verkokung und Gasbereitung nach sorg- Kiltigen Untersuchungen der Waldenburger Kohle nicht ia j Es ift hiernah nicht zu bezweifeln, daß nah Herstellung einer Eisenbahnverbindung die Kohle bei ihrem beliebigen ga nicht allein in der Richtung nah Böhmen, sondern auch auf dem Wege

“Helsa

| über Waldenburg nach Niederschlesien und weiter cinon ausgedehnten

und offenen Markt finden wird, und daß demgemäß auch einer be- deutenden Steigerung der Produktion der Aksaß nicht fehlen kann.

Was die Führung der Bahnlinie betrifft, so erstreckt dieselbe sich von dem in unmittelbarer Nähe von Waldenburg belegenen Bahn- hofe Ditterébach dur den sogenannten Värengrund- in das Weistrißz- thal über Wüstegierödorf und Wurzeldorf, tritt nah Ueberschreitung der Wasserscheide bei Königswalde in das Waldißthal, gelangt in diesem abwärts über Neurode ins Steinethal und aus diesem nach kurzem Verlaufe in das Neissethal, in welchem der Anschluß an ‘die Linie Frankenstein-Glaß-Mittelwalklde stattfindet.

Die so bezeichnete Linie folgt von Dittersbach ab bis über Neu- rode hinans ununterbrohen dem Koblenflép-Zuge, auf welchem eine roße Zahl vcn Grubenfeldern verlichen ist. Akf den meisten der- Vtben findet jedoch wenig oder gar fein Betrieb statt; nur in der Nähe von Neurode ift zur Zeit die Kohlenförderung von Bedeutung, namentli auf den oben genannten 5Gruben, von deneu die Grube Ruben dicht beim Ort Neurode, und die übrigen in F bis } Meilen Entfernung von der Bahnlinie und in mäßiger Erhebung über derselben liegen. s - Außer an Kohlen ift die von der Bahn durchzogene Gegend rei an guten Kalk- und Sandsteinen. Besonders gesucht find die weißen und rothen Sandsteine aus den Neuroder Brüchen; dieseltèn eignen sih vorzugsweise zu feineren Ornamentarbeiten und werden troß der Es Landfracht {hon jeßt *vielfah zu Bauten bei Breslau ver- wendet.

An Verkehr wird es hicrnah der Bahn nicht fehlen und ihre Einnahmen werden gr erheblihe sein. Hierauf wird aber auch gerechnet werden müssen, wenn anders die außere gewöhnlich hohen Baukosten \ich verzinsen sollen. Die leßteren betragen nämlih bei zweigeleisigem Unter- und eingeleifigem Ober- bau . 8,0500000 Thlr., d. i. bei einer Länge der Bahn von 7,38 Meilen pro Meile 1,090,0€0 Thlr. Bedingt sind diese hohen Kosten dur das überaus schwierige N welches die Vahn durh- \chneidet. Auf der ganzen Linie verfolgt sie den- Lauf kleiner, in engen und stark gewundenen Thälern fließender Gewässer, dabei über- schreitet sie drei Wasserscheiden, welche durch mächtige Berg- rücken von einander geschieden sind. Außer drei Tunneln zur Gesammt- länge ven 533 Ruthcn läßt fich in Folge deffen, abgesehen von sehr erheblichen Erd- resp. Felsarbeiten, die Anlage einer großen Zahl von Brücken, Viadukten 2c. niht vermeiden, zumal es mit Rückficht auf den zu erwartenden bedeutenden Verkehr nothwendig erscheint, keine stärkeren Steigungen, als auf den übrigen Strecken der Gebirgsbahn in Anwendung zu bringen.

/ . Cassel-Helsa-Waldcappel.

In dem unterm 4. Februar 1863 zwischen Preußen und dem vormaligen Kurfürstenthum Hessen in Betceff des Baues ciner Eiscn- bahn von Halle über Stordhausen nah Cassel abgeshlosfenen Staats- vertrage ist nur der Grenzübergangspunkt zwischen beiden Ländern und zwar zwischen Hohengandern und Eichenberg auf der Wasserscheide der Werra und Leine festgeseßt, im Uebrigen beiden Staaten das Recht vorbehalten, innerhalb ihrer Territorien über die Führung der Bahn nah eigenem Ermessen zu befinden. Auf Grund dieses Rechts beab- sihtigte die vormals Kurfürstlich hessische Regierung, die Bahn von dem Grenzübergangspunkte aus über Groß-Almerode direkt ah Cafsel führen zu lassen. Bevyor jedoch die Projekte festgeseßt werden konnten, traten die Ereig - nisse des Jahres 1866 ein, und es beantragte nunmehr die zum Bau der Halle - Casseler Bahn konzessionirte Magdeburg - Leipziger Gisenbaln- Gesellschaft, ihr zu gestatten, die Bahn statt über Groß - Almerode, im Thal der Werra nach Münden und von hier auf dem Bahnkörper der Har noverschen Südbahn nah Cassel führen zu dürfen. Har die leßtere Linie machte sie geltend, daß sie nibt nur um etwa 23 Millio- nen Thaler billiger, sondern 'auch um 7 Meile kürzer sei und gün- stigere Steigungsverhältnisse (1 : 100 gegen - 1 : 70 auf der Almeroder Linie) aufweise. Troßdem die Richtigkeit dieser Angaben anerkannt werden mußte, entschloß sich die Staatsregierung dennoch nicht eher, dem Antrage zu entsprechen, a!s bis die Landesvertretung sich entschie- den zu Gunsten desselben ausgesprohen und die Bewilligung der Mittel für die Vollendung dec Bahn von Göttingen nach Ahrens- hausen (cfr. das Geseß vom 17. Februar 1868, betreffend die Anf- nahme eincr Anleihe von 40 Millionen Thalern für Eisenbahnzwecke) an die Bedingung gekaüpyft hatte, daß die Halle-Cafseler Bahn über Münden geführt werde. _ -

Es ist erflärlih, daß die Bevölkerung des ehemals hessischen Ländestheils, welcher von der Linie über Groß-Almerode berührt wor- den wäre, diese Wendung der Dinge beklagte und nur ungern sich die Vortheile einer Eisenbahnverbvindung entgehen sah. Um den Grund dieser Klagen möglihst zu « beseitigen, bemühte sich - die Regierung, ihr einen rsaß_ für den Verlust der Almeroder Linie zu schaffen und zu dem Ende die in Hessen leb- haft erwünshte Eisenbahnverbindung zwischen Cassel und Helsa, durch welche wenigstens ein Theil des bei der Almeroder Linie interessirten Gebiets aufgeschlossen würde, zu Stande zu bringen. Die Bemü- hungen der Regierung waren injofern von Erfolg begleitet, als nah längeren Verhandlungen die Magdeburg - Leipziger Eijenbahn - Gesell- schaft fich zum Bau der Bahn Casfsel-Helia erklärte. Es geschah dies indeß nur unter der Bedingung, daß das zunz Bau und zur Aus- rüstung der Bahn erforderliche Kapital durch Alt gabe von Prioritäts- Obligationen der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft beschafft, und der dur den Betriebs-Ueberschuß der Helsac: Bahn etwa nicht gedeckte Geldbedarf für dic Verzinsung der OÖbligaiionen zunächst auf den Gewinnantheil des Staats aus dem Halle-Casseler Unternehmen (cfr. §8. 10 und 11 des Vertrages mit der Magdeburg-Leipziger Eisen- bahn-Gesellshaft vom 25. Juni 1862 Ges. pro 1863 S. 113), sodann auf den Gewinnantheil des alten Unternehmens und den 5 % über- steigenden Gewinnantheil der Stamm-Aktien der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft Litt. B. zu gleichen Theilen, und endli auf den verbleibenden Reinertrag vor den Dividenden der vom Staate garantirten Magdeburg-Leipziger Stamm-Aktien Litt. B., jedoh un- beschadet der Rechte, welche den Inhabern dieser Aktien aus der vom Staate durch das Gesecß vom 12. Januar 1863 übernommenen Ga- S für einen jährlihen Reingewinn von 4% zustehen, verrechnet werde.

Unter den vorbezeichneten, für den Staat lästigen Bedingungen

ist die Mageburg-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft auch heute noch be-

reit, den Bau der Bahn' Cassel-Helsa zu übernchmen. Inzwischen sind jedo in den Verhältnissen Aenderungen eingetreten, welche es als einen Fehler erscheineu lassen würden, der Magdeburg-Leipziger Eisen-

Lahn-Gejellshaft überhaupt die Konzession für Cassel-Helja zu er-

theilea, es erscheint vielméhr geboten, daß der Staat für cigene Rech- nung die Bahn baut und zum Anschluß an die Berlin-Weßlarer

Route bei Waldcappel fortseßt. E E j Ein Blick auf die Karte zeigt, daß die Luftlinie zwischen Berlin und Weßlar einige Meilen südlich von Cassel vorbei- führt. Es ist deshalb-niht thunlich, mit der Berlin-Weßlarer Bahn, in welcher als einer großen Durchgangéroute Umwege möglichst ver- mieden werden müssen, Cassel direkt zu berühren, und auf solche Weise den Staat in den Stand zu seßen, den Verkehr zwischen Berlin und Cassel, dem nächst Hännover wichtigsten Eijenbahn-Knotenpunkte Mitteldèutshlands zu beherrshen. Dieses Ziel wird nun aber erreicht durch die Bahn S S Nach ihrer Fertigstellung- wird der Weg von Berlin über Calbe, Nordhausen, Wätdcappel und nah Case 50,2 Meilen betragen, während gegen-

wärtig der Fkürzeste Weg über Wittenberg, Halle, hausen und Münden 50,6 Meilen beträgt und nach Fertig- stellung der Berlin - Weßlarer Linie (Berlin - Calbe - Nordhausen- Münden-Cassel) 48,7 Meilen betragen wird. Gegen " diesen leßteren Weg wird also die Linie Berlin, Calbe, Nordhausen, Waldcappel, Helia, Cassel um so eher konkurriren können, als der Staat bei beiden outen mit der Strecke Berlin-Nordhausen betheiligt E

Schon allein der Umstand, daß eine selbständige Staatseisenbahn- Verbindung zwishen Berlin und Cassel gere wird, läßt die Ausführung der Linie Waldcappel-Helsa-Cassel für Staats- rechnung gerechtfertigt erscheinen; noch mehr aber rechtfertigt h der Bau, wenn man in Erwägung zieht, daß auch wichtige lokale Interessen durch denselben befriedigt werden,

indem nicht nur der nicht unbedeutenden Industrie des Almeroder Be- zirks die Möglichkeit kräftiger Entwickelung gegeben, sondern auch im NVebrigen ein Distrikt für den Verkehr ershlessen wird, der neben großer Bodenfruchtbarkeit ausgedchnte Fotsten mit alten Holzbeständen und reiche Basalt- und Saudsteinlager besißt. Der Export und Jm- port des Almercder Bezirks an Thon, Schamottsteinen 2c., sowie der Absaß des Meißner betragen schon jeßt über 1,006,000 Ctr. jährlich, welches Quantum nah dem Urtheil Sachverständiger nah Herstellung einer Bahnverbindung fich erheblih steigern wird.

Es läßt \sich hiernach annchmen, daß sih auf der Bahn neben einem bedeutenden Durchgangsverkehr ein reger Lokalverkehr entwickeln und in Folge dessen das zur Verwendung kommende Anlagekapital an- gemessen verzinst werden wird.

Leider ist es nicht thunlih, Groß-Almcrode direkt zu berühren, es erscheint vielmehr nothwendig, die Linie von Helsa im Thal der Losse aufwärts nah Lichtenau und von da nach Ueberschreitung der Wasserscheide über Walburg im Thal der Wohre abwärts nah Wald- cappel zu führen. Die unmittelbare Berührung von Groß-Almerode würde einen Umweg von éiner halben Meile und Steigungcn von 1: 60 bedingen, während dic Linie über Lichtenau keine Steigungen über 1:99 enthält.

Die Länge der ganzen Bahn Cassel -Helsa - Lichtenau- Waldcappel beträgt 5,2 Meilen, die Kosten beziffern si excl. des für die sehr schwierige Ueberschreitung des Fuldathals zwischen Betten- hausen und Cassel (0,4 Meilen) und die Verbindung mit den Casseler Bahnhöfen - ausgeworfenen Betrages von 1,160,000 Thlr. auf im 3,340,000 Thlr., d. i. pro Meile auf 696,000 Thlr. Dabei ift der Unterbau zweigelcisig und der Oberbau eingeleisig angenommen. Die Höhe der Kosten findet ihre Erklärung darin, daß die Bahn durchweg shwieriges Gebirgsterrain durchschneidet und hierdurch bedeutende Erd- arbeiten. bedingt werden.

. Dortmund-Oberhausen-Sterkerade.

Der Verkchr der westfälishen Staatseijcnbahn bewegt sich in zwei in einem rechten Winkel aufeinanderstoßenden Nichtungen ; cinmal von Norden nah Süden (Rich¿ung Emden-Soest); sedann von Osten nach Westen (Richtung Soest-Holzminden). Jn dem ersteren Berkthr nimmt die Westfälische Bahn eine selbständige Stellung ein, in dem zweiten dagegen uicht; in diesem Verkehre war sie bisher auf den Transitverkehr ven und nach' der Bergish-Märkischen und. der Cöln- Mindener Bahn angewiesen. Jnösbcsondere fielen die Tranêporte der Bergisch-Märkischen Eisenbahn von und nach dem Osten und Süd- osten auéschließlich der Westfälishen Bahn zu, so lange in diesen E nur der Weg über Soest-Holzminden, resp. Soeft-Warkburg offen stand.

N Das eng verbundene Verhältniß, welches in Folge dessen zwischen beiden Bahnverwaltungen bestand, mußte sih sofort lösen, sobald und soweit eine dex beiden Bahnen dur die Erweiterung ihres: Neß:s in die Lage kam, für einzelne Verkehrsrichtungen der Unterstüßung der anderen nicht mehr zu bedürfen. Diese Situation ist für die Bergisch- Märkische Eisenbahn eingetreten durch den Bau der oberen Ruhrthal- bahn (Hagen-Arnséberg-Warburg). - In Folge dieses Baues. resp. des son früber erfolgten Ankaufs der Hessischen Nordbahn hat die West- fälishe Bahn den Transitverkehr der Bergish-Märkischen "Stationen nah dem Südosten, nach Thüringen, Sachsen, Oesterreich 2c. eingebüßt. Wie crheblih die hierdurch herbeigeführten Verluste sind, geht am Besten daraus hervor, daß sich dice Einnalmeausfälle der Westfälischen Eisenbahn bis zum 1. Dezember v. J. dem gleichen Zeitraum des Jahres 1872 gegenüber die Ruhrthalbahn ist am 6. Januar v.-J. eröffnet bercits auf 460,500 Thlr. beziffern.

Noch s{werer werden die Verluste der Westfälischen Eisenbahn sih gestalten, wenn erst die Bergish-Märkishz Eijenbahn die Ruhr-. thalbahn mit dem Braunschweig:schen Eisenbahnueß, welches sie in Gemeinschaft mit der Potsdam - Magdeburger Eiscubahn beherrscht, durch den Bau der Bahn ‘von Scherfcde, einer Station, west- lich von Warburg gelegen, nah Holzminden in directe Verbindung gebracht ‘haben wird. Nach Fertigstellung diescr Verbindung wird die Westfälische Bahn auch deu Transitverkehr der*Bergish-Mär- fischen Eisenbahn mit dem Osten, also nah und voz Magdeburg, Berlin und den weiter gelegenen Stationen cinbüßen.

Bei dieser Gefährdung ihrer Interessen ist es für die Westfälische Eisenbahn die höchste Zeit, daß fie einerseits Fuß faßt in dem mäch- tigen Productionsgebiet- der Nuhr, andererzeits fich im Osten mit Bah-

. nen in Verbindung seßt, deren Interessen mit denen der ihrigen nicht

collidiren. Nur hierdurch kann sie einen Theil des ibr entzogenen Ver- kehrs wiedergewinnen, resp. verhüten, daß ihr noch weitere Transporte entzogen werden. Dieser Gedanke liegt der Auzführung der Bahnen von Welwer nah Dortmund und von Ottbergen nah Northeim, für welche durch das Gesct vom 6. Juni d. Js. die Mittel bewilligt find, zum Grunde. i

Bereits in den Motiven zu dem vorgedachten Gesetze ist der Bau -

der Bahn von Welwer nah Dortmund nur als cin A Schritt, die Westfälische Bahn in das Raohrrevier einzuführen bezeihnct, und hierdurch schon darauf hingewiesen, daß es nicht wohl angängig sein werde, die Bahn in westlicher Richtung in Dortmund ihren Abschluß finden zu lassen. Wenn die Staatéregiecung {on jeßt, bevor die Verbindung zwischen Welwer und Dortmund fertiggestellt ift, die Mittel zur Weiterführung der Bahn über Dortmund hinaus beantragt, fo wird diescs “Vorgehen dadurch gerechtfertigt, daß die drei großen Privat-Eijenbahn-Gesellschaften, die Cöln-Mindener, die Rheinische und die Bergisch-Märkische Eisenbahn, welche zur 9s das West- fälishe Kohlenbecken beherrschen, mit großer Energie ihre resp. Bahn- linien in dem mit immensen Kohlenreihthum gesegneten Emscherthal auszudehnen suchen, und daß es in Folge dessen für die Westfälische Eisenbahn w't jedem Jx1hr sch{chwieriger und erheblich fostspie- liger werden wird, gleihfalls in dieses Thal einzudringen und gün- stige Anschlüsse an die in großer Zahl in der Enfksteßaug begriffenen Zechen zu erhalten.

Die selbständige Verbindung des Staats-Elsenbahnnetzcs mit Oberhausen is überdies um so wichtiger, als der Staat auf Grvnd des §. 14 des mit der Céln-Mindentr Eisenbahngesellschaft unterm 30. Dezemker 1852 abgeschlossenen Vertrages jederzeit in den Besiß der Oberhausen-Arnheimer Eisenbahn einzutreten befugt, und hierdurch die Westfälishe Bahn in direkte Verlindung mit dem Holländishen Bahnneß zu seßen im Stande ist.

Nach den von der Dircktion der Westfälischen Eisenbahn angefer- tigten Vorarbeiten verfolgt die neue Bahn von dem für Dortmund projektirten Bahnhofe aus zunächst eine westliche Richtung, wendet sich beim Dorfe Dorstfeld nah Nordwesten, überschreitet die Emscherthal- linie, sodann die Stammbah der Cöln-Mindener Eisenbahngesellschaft und verbleibt demnächst nördlich dieser Stammbahn bis zum : An- g an das in und bei Oberhausen zusammentreffende Bahnneß. Die Lage des Anschluß-Bahnhofs ift noch nicht genau feftgeseßt; so- weit sich bis jeßt übersehen läßt, wird es sich empfehien, denselben zwischen Oberhausen und Sterkerade herzustellen. Die Linie „ist so gelegt, daß sie, abgeschen von * der nordwestlichen Schwenkung, welche sie westlich von Dortmund máächk, eine thunlichst gerade Richtung einßält und dabei den Anschluß an eine möglichst große Zahl der im Ensch:rthal theils bereits vorhandenen, theils in

der - Entstehung begriffenen Zechen und sonstigen industriellen Etablissements zuläßt. Zur Herstcllung dieser Anschlüsse, welche zum Theil auf gemeinschaftliche Kosten der (Ftablissements und der Bahnverwaltung, zum Theil auf aus\{ließliche Kosten der leßteren wird erfolgen müssen, find im Kosten-Anschlage 1,200,000 Thlr. vor- gesehen, so daß \ih die Kosten der 6,6 Meilen langen Hauptbahn bei zweigeleisigem Unter- und eingeleisigem Oberbau auf 5,100,000 Thlr., d. i. 773,000 Thlr. pro Meile kelaufen. Die Höhe der Kosten ift, abgeschen von den gegenwärtigen hohen Lohnsäßen und Materialien- preifen, wesentlich durch dic enormen Bodenpreise der Gegend bedingt, welche es nothwendig erscheinen ließen, an Grund-Erwerbékosten pro Meilc nicht weniger als 245,000 Thlr. in Anfaßz zu bringen.

Es fann auffällig ersheinen, daß, währ:nd die anschließende Strecke Welwer-Dortmund ofort zweigeleisig ausgeführt werden soll, für die Strecke Dortmund-Oberhausen diz Mittel für nur ein Ge- leise vorgesehen find. Es findet dies seine Eckiärüng darin, daß die

leßtere Strecke, so lange sie nicht bis zum Rhcin fortgeseßt, oder aber mit der Oberhausen-Arnheimer Bahn vershmolzen ift, im Großen und Ganzen den Charakter ciner Kohlen-Zufuhrbahn hat, während die Stre Welwer-Dortmund für den gesammten Güter- und den Personenverkehr von Bedeutung i wud in Dortmund niht nur die Transporte der prejektirten Fertsetung, jondern auch einen Theil des Verkchrs der îin Dort- mund mündenden Privatbahnen, insbesondere die na dem Osten be- stimmten Transporte der Rheinishen Bahn aufnehmen muß.

Nach dem Vorstehenden belaufen si die Kosten: 1) für die Bahn von Prostken nach Justerburg auf 7,650,000 Thlr., 2) für die Bahn von Jablonowo über Graudenz nah Laskewitz auf 5,600,000 Thlr, 3) für die Bahn von Nekictnice über Schneidemühl nach Belgard, Nügenwaldermünde und Stolpmünde auf 18,500,000 Thlr., 4) für die Bahn von Dittersbach über Neurode nah Glatz auf 8,050,000 ThHlr., 9) für die Bahn von Cassel über Helsa nach Waldkappel auf

500,000 Thlr., 6) für die Bahn von Dortmund nah Oberhausen resp. Steck-rade nebst Zechenanschlüssen auf 6,300,000 Tÿ[r., im Ganzen auf ‘50,600,000 Thlr.

Die Gejsammilänge der Bahnen cxcl. der sub 6 erwähnten Zechenbahnen beträgt 94 Meilen, und cs berechnet sich somit der Durchschnitis-Kostenbetrag pro Meile auf 500,000 Thlr., während der Durchscknittslbetrag der in dem Geseß vom 11. Juni v. F. vor- gesehenen Bahnen \sich auf 820,000 Thlr. beziffert.

Was die Baufristen betrifft, so lassen si dieselben niht genau bestimmen, da in neuerer Zeit Mangel an geeigneten personellen Kräften sich fühlbar macht, und neben den Bauten diesér Vorlage die Bahnen, für welche durch das vorgedachte Geseß die Mittel bewilligt sind im Ganzen 125 M.ilen auzgeführt werden müssen.

Abgeseben von dem vorstehend erörterten Inhalt des §. 1, bcdür- fen die übrigen Bestimmungen des Geseß-Entwurfs ciner näheren Be- gründung nicht; sie sind genau denen der leßten Anleihe-Geseße, insbe- johdere des Gescbes vom 11. Juni c. nachgebildct.

Die Summne, welche nah Bewilligung der in dieser Gesetzes-Vor- lage begehrten Mittel der Regierung für Staats-EifenbalznzweXe zu Gebote stchen wird, beziffert sich incl. der aus früheren Geseßen noch offen stehenden Credite auf im Ganzen 185,600,000 Thlr. Die Re- gierung geht davon aus, daß diese Summe ausreichen wird, die Be- dürfnisse der Staats-Eisenbahnverwaltung, soweit sie sich auf Eisen- bahn-Neubauten beziehen, für einen längeren Zeitraum zun befriedigen.

Berlin, im Dezember 1873.

Inseraten-Erpedition des Deutshen Reis-Anzeigers und Königlich Preußishen Staats-Anzeigers: Berlin, £ilhelm-Straße Nr. 32.

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen, 3314

l Oeffentliche Bekanutmachung. Die Militär- pflichtigen 1) Schuhmacher Gustav Wilhelm Her- mann Juhre, geboren den 4, März 1853 zu Baer- felde, 2) Schiffsknecht Karl August Peterédorf7 ge- boren den 3. April 1850 zu Gottiohimmerbruch, 3) Kutscher Hugo Georg Edmund Carl, geboren den 16. Februar 1/50 zu Cüstrin, 4) Kürschnergeselle Hermann Friedrich Mueller, geboren den s. Januar 1850 zu Fürstenfelde, 5) Karl Friedrich Wilhelm Koepke, geboren den 8. Januar 1853 zu Gru:nrade, 6) Halkkossäthensohn Karl Rudolph Leon, geboren den 25. März 1853 in Güstebiese, 7) Matrose Richard Martin Andreas Weiß, gebvren den d. Sep- tember 1851 zu Landsberg a. W., 8) Knecht Fcied- rich Wilhelm Behrend (auch Schoepke genanut), ge- boren den 23. Januar 1849 zu Zechin, 9) Schäfer Friedrich Wilhelm Bölling, geboren den 23. Mai

teró abzugeben.

Rechte

__Deffentlicher

1. Steckbriefe und Untersuhungs-Sachen. e: +74: 2. Handels-Register.

3. Konkurse, Subhastationen, M ladungen u. dergl.

4. Verkäufe, Verpactungen, Submissionen 2.

Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden auf- | [73] gefordert, in dem auf i

den 26. Ianuar 1874, Bormittags 10x Uhr, in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 3, vor dem Kommissar, Herrn Kkeisrihhter Dietz, an- beraumten Termine ihre \chläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Bestellung eincs anderen einstweiligen Verwal-

Allen, welhe von dem Gemeinschuldner etwa2 ay Geld, Papieren oder anderen Sachen in Befiy oder Gewahrsam haben, oder verschulden, wird aufgegeben, nichts an denselben zu verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besitz der Gegenstände

bis zum 10. Februar 1874 einsckzließlih dem Gericht oder dem* Verwalter der Masse Anzeige zu machen, und Älles mit Vorbehalt ihrer etwaigen ebendahin zur Konkursmasse

von öffentlteben Pavteren.

Aufgebete, - Ver- | 7. Verschiedene Bekanntmachungen. 8, Literarische Anzeigen. | , Familien-Nacbrichten.

Erklärungen und Vor- | ter ihnen

[3847] welche ihm etwas

loren gegangen. abzuliefern.

Anzeiger.

Verloosung,- Amertisation, Zinszahlung n. f. w.

‘6. Industrielie(Ctablissementé, Fabriken u. Grefbandel.

Bekanutmachuug. ¿ Der Eigenthümer Dähn zu Eickftedt und des- sen Ehefrau Albertine Henriette, geb. Zahl, ha- ben nach Verlegung ihres Wohnsißes von Hohen- Reinkendorff bei Garß a. O. nah Eickstedt die un- entstandene Gütergemeinschaft nach der Berhandlung vom 29. November cer. ausgeschlossen. Prenzlau, den 17. Dezember 1873. Königliches Kreisgericht. Ix. Abtheilung.

Befauntmachung,

Ein Wechsel d. à, Marienwerder, den 27. Iuui 1872 über 35 Thlr., zahlbar am 10. August 1872, gezogen von Robert Gracff an .cigene Ordre auf Herrmann Gräff in Marienwerder, von leßterem acceptirt und durch Giro des Ausstellers weiter begeben, ist der Handlung R. Zweig hiersclbst ver-

Die unbekannten Jnhaber dieses Wechsels werden

Inferate nimmt an die autorisirte Annoncen-Erpedition von Rudolf Mosse in Serlin, Leipzig, Hamburg, Frank- furi a. M., Breslan; Jalle, Prag, Wien, München,

Uürnberg, Straßburg, Zürich und Stuítgart.

2 28

vom 8. Februar 1839 über 20 Thlr. väterliche Erbe- gelder für Heinrih Gottlob Hamner, eingetragen auf dent dem Bäckermceister Auguft Ulrich gehörigen Kabelhaus Dommißsch Nr. 199 in rubr, II1, sub

S 24. Juni 1834 . Juni 183:

5) das Dokument vom 12 April 1839 nebst annektirtem Hypothekenshein vom 11 Mai 1839 über je ein Gebctt Betten für die Schwestern Jo- hanne Concordie und Johanne Christiane Wilhelmine Doering aus Falkenberg, eingetragen auf dem dem Karl Andreas Frebeljahr gehörigen Einhufcngut Falkenberg Nr. 29a. in rubr II snub-5,

6) a. der Kaufkontrafkt vem 11. Januar 18332 nebst Hypothekenschein vom 20. Juni 1832 und 29. Juni 184), aus welhem auf dem dem Gutsbesißer Johaun August Noejssig gehörigen Hufengute ‘Seydewitz Nr. 6 in Abktheiiung 11k. Nr. 1 und 2 300 Th!r. und resp. 103 Thir. Kauf-

tord-

1850 zu Zcllin, 10) Friedrich WilheUn Jesche, ge: boren den 10. Januar 18507 zu Tuchebandt, werden angeklagt, dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder Flotte sich dadurch entzogen zu haben, daß sie ohne Erlaubniß- das Bundesgebiet verlassen haben resp. nah erreichtem militäfpflihtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufhalten. Ver- gehen gegen §. 140 des Strafgeseßbuches für das Deutsche Reich und ift deshalb gegen dieselben durch Be- schluß des unterzeichneten - Gerichts yom heutigen Tage die Untersuchung eröffnet worden. Zur münd- lichen Verhandlung hierüber is ein Termin auf den 11. Febrnar 1874, Vormittags 12 Uhr, im Sitzungssaale Nr. 1 des unterzeichneten Gerichts anberaumt, in welchem die obengenannten Angeklag- ten zur festgeseßten Stunde persönlich zu erschcinen und’ die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweis- mittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen haken, daß fie noch dazu herbeigeschafft werden fönnen. Jm Falle des Ausbleibens der Angeklagten wird mit der Untecsuchung und Entscheidung in contumatiam gegen dieselben verfahren werden. Cüstrin, ien 29. Oktober 1573. Königliches Kreisgericht. k. Abtheilung.

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

[170] i: Bekanntmachu“ g. „_Das erbschaftlihe Liquidationsverfahren über den Nachlaß des zu Peiß verstorbenen Acker- bürgers Augnst Schneider ist beendigt. Cottbus, den 10. Dezember 1873. Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

051) Koukürs-Eröffnung. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Hermann“ Wildegans zu Kyriß ist am 12. Ianuar 1874, Vormittags 11 Uhr, der kanfmännische Konkurs eröffnet und der Tag der Zahlungseinftellung auf den 10. Januar 1874 festgeseßt. E Zum. einstweiligen Verwalter der Masse ift der

| feiner

Kaufmann Nathan Blumenthal, zu Wittstock wohu- haft, bestellt.

Pfandinhaber und andere mit denselben gleihbe rechtigte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besiß befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen. E

Zugleich werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als Konkursqläubiger Ae wellen, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, dieselben mö- gen bereits rechtshängig scin oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrechte

bis Jun 10. Fèbruár 1874 cius{ließlich

bei uns schriftlih oder zu Protokoll anzumelden, tund demnächst zur Prüfung der sämmtlichen, innerhalb der gedachtéèn Frist angemeldeten Forderungen, fowie nach Befinden zur Vestellung des definitiven Verwal- tungsperfonals

am 21. Februar 1874, Bormittags 10} Uhr, in unjerem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 3, vor dem genannten Kommissar zu erscheinen.

Nach Abhaltung dieses Termins wird geeigneten- falls mit der Verhandlung über den Akkord ‘verfah- ren werden, j; i j

Zugleich ist noch eine zweite Krist zur Änmncit:!ng bis zum 18, April 1874 U Le ih festgeseßt, und zur Prüfung aller innerhalb derjelben nach Ablauf der ersten Frist angemeldeten Forderungen ein Termin

uf j

den 2. Mai 1874, Bormittags 103 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 3, vor dem genannten Kommissar anberaumt. Zum Er- \chcinen in diesem Tcrmine werden die sämmtli- chen Gläubiger aùfgefordert, welche ihre Forderungen innerhalb einer der Fristen anmeldea werden.

Wer seine Anmeldung s\criftlich einreicht, hat

eine Abschrift derfelben und ihrer Anlagen beizufügen.

Feder Gläubiger, welcher nicht iún - unserm Gerichtsbezirk wohnt, muß bei der Anmeldung Forderung einen am hiesigen Orte wohn- haften oder zur Praxis bei uns berechtigten auswär- tigen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hicr an Bekannt- schaft feblt, werden die Rechtsanwalte Rasche, Ro- scnthal, Wegner hier und Hellheff zu Prißwalk zu Sachwaltern vorgeschlagen.

Wittftock, den 12, Januar 1674.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung I,

aufgefordert, denselben spätestens den 14. März 1874 dem unterzeichneten Gerichte vorzulegen, widrigenfalls der Wechsel für frafilos erklärt werdeu wird. Marienwerder, den 23. Dezember 1873. Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

[158] Nachstehend bezeichnucte Hypotheken-Dokumente:

1) Die gerichtliche Schuld- und Pfandverschrei- bung vom 8, August 1864. cum annex, de eod. übér 50 Thlr. Darlehn, cingetragen auf dem dem Markthelfer Benjamin Albrecht hier gehörigen Wohn- hause Torgau Nr. 206 in rubr, [I], z2b Nr. 9 für die unverchelichte Therese Theilemann, jeßt ver- chelichte Baggermcister Zab.l in Merseburg,

2) die Hypothckenvershreibung des Patrimonial- gerihts über Loeßnig und Paußniß vom 12. April 1839 cum annex. vem 5. Mai 1839 über 48 Thlr. Darlehn nebst Zinsen, eingetragen auf der Häusler- nahrung des Maurergesellen Friedri August Berge Nr. 61 Paukßniß rubr, 111. Nr. 2 für den Hüfner Johann Goitfricd Weber von Paußniß, :

3) a. der Kaufvertrag vom 7. März 1848 mit annektirlem Hypothekenschein vom 8. März 1848, aus weichem für den Handarbeiter Johann Karl Caniß z. Z. in Eilenburg rubr, 111. Nr. 2 noch 25 Thlc. auf dem der verehelihten Wilhelmine Lorenz, geborenen Silchmüller aus Graefendorf, ge- AEEgeA Gartengute Andenhain Nr. 16 eingetragen tehen. j | b, die Erbvergleichsausfertigung vom 31, August 1848 nebst anneftirtem Hypothekenschein vom 16. No- vember 1848 über noch 2 Thlr. 20 Sgr. väterliche Erbegelder für ‘denselben Gläubzger eingetragen auf deinsclben Garténgute rubr. IIL. Nr. 3,

c. das Dokument bestehend ‘aus der Ausfertigung des Kaufvertrages: vom 30. Mäi 1850 uud der Erb- vergleihs-Verhandlurg vom 10. Oftober 1850 mit anneftirtem Hypothekenschein vom 28. November 1850, aus welchem auf derselben Realität rubr, I. Nr. 4 noch 18 Thlr. Kaufgelder verzinslih zu 4% für denjelben Gläubiger cingetragen stehen,

4) die Ausfertigung des Erbrezesses vom 10/16. Oktober 1838 nebst anncktirtem Hypothekenscheine

gelder für die verehelihte Schulze, Juliane Nofine, verwittwete Noessig, geborene Tolle zu Scydewitz, cingetragen stehen,

b. der Kaufkontrakt vom 11. Januar 1532 nebft

| Hyvotbekenscheinen vom 20. Juni 1532 und 25.

Juni 1841, aus welchem auf ¿ben demselben Gute in Altheilung 11, Nr. 3 noch 400 Thlr. für die vier Ge]chwister Noessig, Johanna Sophie, Christiane Friederike, Johanne Elecnore uúid Karl Gottlieb eiu- getragen steben, |

7) der Kaufvertra@ vom 6. Januar 1859 cum annex, de eod, und 31. Sanuar 1860 ursprünglich . über 2000 Thlr. rückständige Kaufgelder jeßt noch über 1000 Thlr. Restkapital lautend, eingetragen auf der dem Oekonomen Johanz Traugott Laube gebörigen Scbenknahrung - Nr. 120 zu Süptitz in Abtheilung 11k. Nr. 2 für den Erbrichtergutsbesitzer August Bernhardi daselbst ex decreto vom 31. Mai 1859 8) die Schuld- und Hypothekenverschreibungen vom 4. Juni 1842 nebst annektirtem Hypotheken- hein über 75 Thlr. Darlehn, eingetragen auf dem dem Hüfner Gottlob Born gehörigen - Wohnhause Nr. 47 zu Daußschen rubr. TI1. Nr. 4 für die ledige Wilhelmine Theurig zu Daußschen ex decreto vom 4. Juni 1842,

9) das Hypothekendokument vom —7- April

1850 mit annektirtem Hypothekenscheine vom 7. April 1850 über zusammen 300 Thlr. für die vier Geschwister Lieder, eingetragen auf dem dem Gärt- ner Friedrich August Lieder gehörigen Gartengute Nr. 14 zu Daubßschen in rubr. IIL. Nr. 8 zufolge Verfügung vem 7. April 1850

find angeblich verloren gegangen. Es werden daher «lle Diejenigen, welche an diese Dokumente und die daraus originirenden Forderungen als eo Cessionare, -Pfand- odec sonstige Briefsinhaber, An- sprüche zu haben glauben, aufgefordert, diese An- sprüche spätestens in dem auf

den 22. April dieses Iahres, ; Bormittags 9 Uhr, :

an hiesiger Gerichtsstelle vor dem Herrn Kreiêge- richté-Rath Kühnas anberaumten Termine geltend

12, Januar