1874 / 29 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Feb 1874 18:00:01 GMT) scan diff

Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

29, Berliü, Dienstag, den 3. Februar 1874,

) rüdenbauwe: ken, größeren und kleineren, sind 103 Stück E im Bau. Im legten Quartal wurden 45 Brücken vollendet. Von Oberbaumaterialien find 228,910 Ctr. Schienen, 15,237 Ctr. Kleineisenzeug, 145,061 Stück Schwellen angeliefert und auf der Strecke vertheilt und liegt der definitive Oberbau bereits auf 16,300 M. Bahnlänge; außerdem sind zahlreiche Arbeitsgeleise gelegt worden. Die Fertigst llung der BahnhofsvLauten hat bei dem günstigen

auwetter rüstige Fortschritte gemacht. z 8 Auf Bao Oranienburg sind das Empfangsgebäude, der

nach Biöcks und Gripsholm gemacht; am 14. das Eisenalter; am s die vorgeschictliche Anthropologie behandelt und_ am 16. der Die Ritterhausdirektion hat ihrén Sazl zur Dis- Wabhrscheinlich werden an den Tagen, da feine Ausfahrten gemaht werden, zwei Sißungen (um 10 und 4 Uhr) stattfinden. Der König hat dem jeßt ver- sammelten Reichstage den Vorschlag gemacht, zu dem Kongresse 15,000 Kronen anzuweifen; da aber wenigstens 18,000 Kronen erfor-

sich Harburgs Schiffsverkchr in den lchten_ fünf Jahren gestaltet hat, läßt folgende Uebersicht der eingelaufenen Schiffe ersehen : Seeschiffe Tee: Flußschiffe

636 50,010 8419

499 34,396 T7651

689 60,516 7369

TBL 9919

Kongreß aufgelöst.

Tonnen- ng position geftellt.

gehalt 275,386 239,896 242,990

F

L

1869 1870 1871

ene S S E R P R Ä T T Ä E E

q 59,211 319,552 1873 656 55,461 7850 2 235,545 München, 1. Februar. Von gestern bis heute Abend find an Cholera 2 Erkrankungen und 8 Todesfälle vorgekommen. Nach der „Austria* zählte die österreihisch-ungarische Handelsflotte Ende 1873 (und Ende 1872) in den österreichischen Küstenländer 6648 (6623) Fahrzeuge von 273,221 (276,930) Tounen Gehalt, mit 24,869 (25,034) Mann Besaßung, incl. 99 (95) Dampfern von 18,113 (17,099) Pferdekraft; im ungarish-kroatischen Küstenland 559 (581) Fahrzeuge von 68,246 (76 089) Tonnen Ge- halt, mit 2695 (2864) Mann Besaßung, incl. 4 (2) Dampfern von 100 (86) Pferdekraft Von den Schiffen waren im österreichischen Küstenlande 389 (172,474 Tonnen), im ungarisch-kroatishen Küsten- lande 150 (63,454) Tonnen weiter Fahrt. ; Dem „Tir. Bote“ berichtet man aus Meran: „Die 7. Kurliste der Wintersaison zählt bis zum 13. Januar 594 Parteien mit 1139 Per- sonen. Angekommen find vom 27. Dezember, wo die vorleßte Kurliste ersien, bis zu diesem Tage 25 Parteien mit 30 Personen. Nach den Kurlisten der sieben vorhergehenden Jahre find hier in der Winter- saison, d. i. vom 1. November, Kurgäste angekommen : 1873 bis 17. Sanuar 1443, 1872 bis 16. Januar 1725, 1871 bis 24. Januar 1469 (ín diesen beiden Jahren refidirte der Kaijerlich österreichische Hof hier und ist der zahlreice Hofstaat mitinbegriffen), 1870 bis 16. Januar 969, 1869 big 23. Januxr 767, 1868 bis 23. Januar 7665 und 13867 bis 20. Februar 547. Es hat demnach der Kurort Meran {eit seinem Bestehen nur drei glänzend.re Wintersaisons äls in diejem Jahre auf-

zuweisen.“ Kunft, Wissensc:aft un" Literatur.

Unter dem Titel: „Die Selbstverwaltung“, volksthüm- liche Wochenschrift für alle bei der Komnmunal- und Polizeiverwaltung der Kreise, Amtsbezirke und Gemeiuden Betheiligten, erscheint in Magdeburg unter Betheiligung von Fachmännern, Juristen, Verwal- tungs- und Kommunalbeamten redigirt von A. Faber, eine Wochen- schrift, die sich zur Aufgabe gestellt hat, die praktische Ausführung der neuen Kreisordnvng vom 13. Dezember 1872 zu fördern. _Der Ver- leger geht von der Vorauêsseßung aus, es fet mit den großen wisfen- \caftlihen Werken und den kleinen Handbüchern, die über die Kreis- ordnung erschienen sind, jedenfalls für das Bedürfniß der Kreistags-, Kreiskommissions- und Kreisausshußmitglieder sowie für das der Kreisdeputirten, Vertreter des Landraths 2c. noch nich: genügend ge- sorgt und man habe das dringende Verlangen nah ausführlichen Sammlungen gesetzlicher. Bestimmungen, nach Ueberseßung der alten Geseße in die Sprache der Selbstverwaltung, nach deutlichen und un- verfänglichen Beispielen, Formularen und anderen energishen Hülfs- mitteln. Das Bedürfniß nah einem solchen Nothhelfer werde felbst von den Verfassern der oben angedeuteten Werke anerkannt werden müssen, und die Herstellung desselben fei _auch wohl nur wegen dec Besorgniß unterblieben, daß man das zunächst betheiligte Publikum dur eine allzusehr belehrende Anweisung leicht verletzen une. ene: diese Befürchtung aber unbegründet und werde vor der besseren Einsicht \chwinden müssen, daß eine ganz populär R E durch praktische Beispiele (aus dem Leben)erläuterte Darstelluug ein wir liches Bedürfniß sei. Jn diesem Siune will die Wochenschrift sich an die geltende Geseß- gebung anschließen, die einschlagenden D nzch ihrem vollständigen Texte nebst den nöthigen Erläuterungen geben und durch einzelne Bei- spiele und Formulare klar machen, in welcher Art die geseßlichen Be- stimmungen auszuführen sind, Neue Geseße des Deutschen Reiches und des engeren Vaterlandes, Entscheidungen der Ministerien und des obersten Gerichtshofes sollen, soweit sie sich auf diefes Gebiet beziehen, pünktlich mitgetheilt werden. SE

¡ Die Në. 10 der Wissenschaftlihen Beilage der Leipziger Zeitung vom 1, Februar enthält einen Aufsaß : Zur kos- mologischen Geistesbewegung der Gegenwart. Literarische Cultur-

\studien. 3. Si den A ¿ :

Rom, 27. Januar. Die Regierung läßt Ausgrabungen im Innern des Kolosseums ausführen. Man stieß 2,80 Meter tief Juf den antiken Fußboden des Amphitheaters, wo die gewölbten Ein- lässe für die zum Kampf bestimmten Thiere zu Tage kam-n.

St. Petersburg, 1. Februar. Ueber eine neue Expedition zur Ci ang des Amu-Darja bringt die „Yacht“, ein neues, vom St. Petersburger Yachtklub herausgegebenes Wochenblatt, einige nähere Angaben. Die Expedition foll in zwei Abtheilungen zerfallen, von denen die eine das Delta, die andere den Fluß seibst untersuchen soll. Die. Expedition foll circa 400 Personen umfassen, einen Kostenaufwand von gegen 104,000 Rubel erfordern und etwa vier Monate in Anspruch nehmen. Zum Befahren des Flusses wer- den ihr zwei Dampfer, vier Barken und ein Dampfkutter zur Ver- fügung gestellt. : L

Stockholm, 28. Januar. Ueber den archäologischen Kon- greß, welcher hier im nächsten Sommer stattfinden wird, enthält die leßte Nummer des Monatsblattes der Akademie der schönen Literatur, der Geschichte und der Alterthümer nähere vorläufige Notizen. Am 7. August wird dana der Kongreß offiziell eröffnet werden, am 8. werden die Fragen über die ältesten, niht in Schweden repräsentirten Steinalterformen behandelt; der 9. wird zu Studien in den Museen verwendet; am 10. wird das Alter des geshliffenen Feuersteines ab-

derlih find, so find 3000 A ist es eseßt; wer die } j tär ded Komites, einsendet, erhält von dem Justiz-Rath Olivecrona, dem Schaßmeister des Komfites, eine Quittung und die Mitglieds- karte. Diese berechtigt zur Theilnabßme ha: 1

für die schwedischen Mitglieder nicht zu der abgabenfreien Theilnahme

durch Mitglieder-Beiträge zu beschaffen; jedes Mitglied auf 8 Kronen oder 3 Thlr. preuß. feît- nt Beitrag an den Dr. Hans Hildebrand, den Sefkre-

an den Verhandlungen, doch

an den Ausfahrten, uud zu einem Exemplar des gedruckten Berichts über die Verhandlungen des Kongresses, welcher die sämmtlichen Vor- träge in extenso enthalten und iffuf:rirt werden foll; auch berechtigt die Vorzeigung der Karte zu ciner Ermäßigung der Abgabe auf den \chwedishen Staatseisenbahnen von 50%. Das Kongreßpcogramm wird nächstens an die Mitglieder des Organisations-Komites aus- getheilt werden.

Landwirthschaft. d m Regierungsbezirk Potsdam ist der Erdrush der Kör- nerfediie E biusee den gehegten Erwartungen zurückgeblieben. Namentlich ist die Qualität des Weizens, der durch Rost und Brand gelitten hat, mangelhaft. Auh das St1oh hat einen geringeren Ertrag ergeben, als angenommen wurde. Dagegen hat die Kartoffelkranfheit feine größere Ausdehnung gewonnen; in einigen Gegenden ist die Kar- toffelernte ungewöhnlih ergiebig gewesen. Die Tabaksernte in der Gegend von Schwedt ist befriedigend ausgefallen. Die Winterfaaten

tehen kräftig. E i 5 | “an Negieruugöberiek Coblenz tit die Ernte in den Eifel- distrikten gering gewesen, dagegen auf dem Hundsrüen fehr befriedi- gend ausgefallen. Obst it überall mißrathen und der Wein ist noch weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Saaten haben fih sich während der milden Wiutermonate kräftig entwickelt und weder

von Mäusen noch von Schnecken zu leiden. A Im Regierungsbezirk Hohenzollern ist das Erdruschresul- tat nur mittelmäßig. Die Kartoffeln waren zwar gut gerathen, wer- den aber in den Kellern krank. Die Wintersaaten stehen im Ganzen gut, entbehrten jedoch während der Kälte im Dezember, die auf 8

bis 10 Grad stieg, der {üßenden Sneedecke.

Gewerbe und Handel.

München, !. Februar. Von dem von der bayerishen Hy- votheken- und Wechselbank auêgegebenen Banknoten sind zwei Kategorien zur Einlösung bestimmt und werden die Einlösungs- Termine im Laufe des Jahres 1874 und zwar 1) für die gelb und {chwarz gedruckten Hundertguiden-Noten erster Emission mit dem Da- tum 1. Juni 1839 auf 1. Juni d. J. und 2) für die violet (Jris- druck) und hellblau gedruckten Zehngulden-Noten vierter Emission auf 1. August festgeseßt, d. h. von diesen Terminen an verlieren die be- zeichneten Banknoten ihre Gültigkeit. î

3. Februar. (W. T. B.) Von der “gestern stattgehabten Generalversammlung des Münchener Handelsvereins wurde der tiefsten Entrüstung Ausdruck gegeben über die von der „Hoffmannschen Korrespondenz“ verbreiteten, dem „Vaterland“ ent- stammenden ; völlig unwahren Nachrichten über das bevorstehende Falliment von 10 größeren hiefigen Bankhäusern.

Rom, 27. Januar. Im nächsten Frühjahr sollen, wie die „Borsa" meldet, in der römischen Campagna auf Kosten der Regierung Versuche zur Acclimatisation des Encalyptas im Großen gemacht wer- den. Die Anpflanzung_ dieses in Neubolland einheimischen Baumes wird als eines der besten Mittel zur Kultivirung verödeter Landstriche gepriesen, und sein Saft gilt als cin gutes Heilmittel gegen das Fieber.

St. Petersburg, 1. Februar. Wie die „Börse“ meldet, ist am 29. Dezember v. J. der Allerhöchste Befehl ergangen, den Ort

angs, dem vorläafigen Endpunkt der finnländischèn Bahn und [usgangspunft der proj-ktirten direkten Dampfschifffahrtverbindung mit England, zu einer Handelsstadt und einem Stapelplaß zu

erheben. Verkehrs -:Anstalten. Nach einer dem Hause der Abgeordneten vorgelegteu Ueber- ficht der für die preußishen Eisenbahnen im Jahre 1873 abgelieferten resp. für das Jahr 1874 und weiter bestell- ien Betriebsmittel sind in der Zeit vom 1. Januar bis 1. Ok- tober abgeliefert worden: 563 - Lokomotiven, 801 Personenwagen, 12,411 Güterwagen, zusammen im Geldwerth von 24,938,879 Thlr. In der Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1873 sollten noch ab- geliefert werden 452 Lokomotiven, 684 Personenwagen; 7416 Güter- wagen, zusammen im Geldwerth von 18,828,683 Thlr. Pro 1874 und weiter waren noch bestellt 953 Lokomotiven, 320 Personenwagen, 8881 Güterwagen, zusammen 32,188,418 Thlr. werth. Die Vermch- rung der Betriebsmittel vom 1. Januar 1873 an beträgt mithin im Ganzen 1968 Lokomotiven, 2305 Personen-, 28,708 Güterwagen, zu- sammen im Werthe von 75,955,980 Thlr. Auf die Staatsbahnen fallen hiervon 467 Lokomotiven, 722 Personen- und 5157 Güterwagen, zusammen im Werth von 17,479,314 Thlr. Auf der Berliner Nordcisenbahn find nah dem lebten Quartalbericht die Arbeiten eifrig weiter geführt worden. Es find bis 1, Januar 1874 bewegt 2,865,900 Kbm. Erde, wovon 669,574 Kbm. in den 3 leßten Monaten des Jahrs 1873. Im Planum find vollständig fertig 87,23€ M., der Rest der Strecke is größtentheils in Angriff genommen. Die Nebenärbeiten, als Böschungen , Einfrie-

delt; am 11, wird eine Ausfahrt nah Alt- und Neu-Upsala ge- pt d am 12. das Bronze-Alter behandelt; am 13. eine Ausfahrt

ranzösishes Theater im Saale des Königlichen s B Schauspielhauses.

Die letzte Novität der französischen Schauspielergesellschaft war eines der neueren Werke des überaus fruhtbaren Théodore Barrière: „Cendrillon“, comédie en 5 actes, welches im No- vember vorigen Jahres mit Mlle. Petit, einer sehr «geshäßten jungen Künstlerin, in der Titelrolle am Odéon in Paris wieder zur Aufführung kam. Barrière begründete seinen Ruf mit den „Filles de marbre“, die er mit Lambert Thiboust {rieb und im Jahre 1853 im Vaudeville in Scene gehen ließ. Der Erfolg war ein so bedeutender, daß fie sich selbst neben Dumas' „dame aux camélias“ in der Gunst des Publikums andauernd zu erhalten vermochten. Seitdem hat der Dichter theils felbst, theils zu- sammen mit faft allen dramatishen Tages-Schriftstellern eine

roße Anzahl von Dramen, zumeist heiteren, leichten Genres, ge- fhrieben. Die Gesellschaft des Hrn. Luguet hat von Barrière's kleineren Werken „Diana“ und „Un monsieur qui suit les femmes“, bei welchem Leßteren er von Adrien Decourcelle unter- ftüht wurde, in den leßten Wochen hier vorgeführt. „Cendrillon“ verräth {hon durch ihren Titel das der comédie zu Grunde liegende Motiv: Ein arbeitsames einfaches Mädchen, das von ihrer eiteln Mutter der jüngeren Schwester in jeder Beziehung nachgesezt wird, \{ließlich aber die Genugthuung hat, thr *den Bräutigam großmüthig wieder in die Arme führen zu dürfen, nachdem fie dieses Ungetreuen Bewerbungen zurückgewiesen und ihrem Lehrer die Hand gèreiht hat. Ihr Vetter, ein reicher Bauer, wird dadurch bewogen, aüf Aschenbrödel zu verzichten und ihrer verwittweten Mutter seine Hand anzutragen, wodur diese aus drückenden Geldverlegenheiten befreit wird. Die Sühne für die Mißhandlungen der „Cendrillon“ ist demna eine sehr geringe ; vielmehr geht die hartherzige Mutter beinahe ohne Strafe aus, wofern man nicht die Verbindung mit dem tölpelhaften Freier

digungen, Ueberwege 2c. halten mit den Erdarbeiten gleichen Schritt.

als solhe ansehen soll. Für eine Ausdehnung auf 5 Akte ist bei dem Mangel an spannender Verwickelung der Stoff indessen zu einfa, wenn au die Detailzeihnungen der Charaktere sehr sorgfältig ausgeführt und niht ohne Interesse find. Im Vorder- grunde steht in lehgterer Beziehung die Marie, æwelche Mlle. Dany in ihrem \ch{chweigenden Dulden, ihrer findlichen Liebe und edlen Entsagung vortrefflich wiedergab. Neben ‘dieser Künstlerin fefselle am meisten Mr. Gauthier als Claude Parisot, instituteur der beiden Schwestern. Die ko- mische Figur des Lustspiels, den reichen Bauer Antoine Fon- tenay, gab Mr. Lacombe mit frishem Humor. Die verzogene jüngere Schwester Blanche wurde von Mlle. Roblot mit natür- licher Anmuth dargestellt, während die stolze Madame Fontenay durch Mme. de Sévery in Gestalt und Spiel eine geeignete Vertreterin fand. ;

Erweiterung der Deutschen Eisenbahnen im JIahre*1873.

Das Gebiet der Deutschen Eisenbahnen hat sih im Laufe des SFahres 1873 um 168,7 Meilen erweitert und treffen hiervon auf die einzelnen Eisenbahn-Verwaltungen nachstehend aufgeführte neue Strecken und Meilen: 1) Badishe Staatsbahnen. Heidelberg-Schw-ßingen- Mitte Rheinbrücke 3 M., Schwatckenreuthe-Pfullendorf 2,1 M. , Meß- ficch-Mengen 2,5 M., Krauchenwies - Siegmaringen 1,3 M. und

ausach-Villingen 7,1 M., zusammea 16 Meilen. 2) Ba erische stbahnen: Regensburg - Seubersdorf 5,57 M., Sünching - Strau- bing 1,54 M., Seubersderf - Neumarkt 2,72 M. und Nèufahrn- Oberstraubling 4,20 M., zusammen 1413 M. 2) Sade Staatsbahnen: Pasing - Kaufering 6,50 M.; Vizinalbahn Steinath-

1 Iphigenia in Tauris.

Gütershuppen und Lokomotivshuppen, in den Fundamenten fertig; von leßterem wird der nebst Brunnen is im k ! Sra Empfangsgebäude bis zum Dachgeschoß im Rohbau fertig; Güterschuppen, gebäude

Fachwerksbaun gerihtet. Die Wasserstation

auerwerk vollendet. Jn Gransee ist das ebenso der

bereits eing:deckt is. Das Stations- mit Gütershuppen zu Damnenwalde - ist 1m Roh- bau in der ersten Etage hergestellt; desgleichen zu Fürstenberg. Das Empfangsgebäude zu Alt-Streliß ist im Rohbau vollendet und unter Dach. Zu Neu-Streliß ift das Empfangsg-bäude in Angriff genom- men und das K-llermauerwerk zur größecen Hälfte vollendet. Das Wirthschaftszebäude dajelbit üt fertig. Hier wie auf den meisten anderen Stationen ist das nöthige Material beschafft. Sämmtliche Stationspumpen und Wasserkrahne, sowie ein Theil der Cysternen und Röhren find bereits angelicfert. Die Telegraphenleitung ist von Hermêdorf bis Treptow a. T, also auf ca. 19 Meilen Länge in Be- tricb; das gesammte Malen für die Sens Ei Lein pn Läutehäuschen 2c. ist bereits angeliefert und abgenommen, ute E cecbnben sind aufgestellt. Von Betricbsmittelu find 262 Güterwagen angelieferk, jowe etne Anzahl “Drai- sinen, Bahnmeisterwagen 2c. Zum Verfahren von Erde, Kies 2c. sind auf der Strecke 10 Stück Lokomotiven in Betrieb g-seßt. Es steht demnach zu hoffen, daß, nachdem au die Einführung der Bahn in das Weichbild von Beilin, sowie die Bahnhofsaulagen daselbst, in den Detailprojekten definitiv genehmigt worden find, die Eröffrung der Bahn bis Neubrardenburg im Sommer dieses Jahres, bis Stral- und Ende -des Jahres stattfinden kann. Z

Triest, 2. Februar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Sa- turno“ ift Leute Abind um 5 Uhr mit der ostindisch-chinesischen Ueberlandyost aus Alexandrien hier eingetroffen. 2

New-York, 2 Februar. (W. T. B.) Der Dampfer- des Norddeu: schen Lloyd „Hermann“ ift gestern Abend 7 Uhr hier ein- getroffen.

Aus dem Wolff’'\chen Telegraphen-Bureau. London, Dienstag, 3. Februar, Vormittags. Die „Times“ macht über das ägyptische Budget, dessen zehnjährige Periode am 10. September v. I. zu Ende gegangen, folgende Angabe: Die JIahres-Einnahmen vermehrten fich von 44,813,970 auf 10,571,048. Hierzu kam der Betrag -der in dieser Zeit aufge- nommenen Anleihen mit 26,949,000. Die Gesammiheit aller Einnahmen betrug sonach 98,102,720. Die Ausgaben beziffer- ten sich auf 112,561,784. Das hiernach fi ergebende Defizit von 14,459,064 wird durh die \{chwebende Schuld repräsentirt. Letztere soll durh die neueste Anleihe gedeckt wer- dèn. Der Betrag der gesammten konsolidirten Staa‘s\chuld er- hebt fich dadurch auf 49 Millionen Pfund Sterling, die konso- lidirte Staats\huld ist mit 7 Prozent verzinslih und erfordert deshalb jährlih den Betrag von 3,430,000 Pfund. Sterling.

Königliche Schauspiele. Mittwoch, 4. Februar. Opernhaus. (34. Vorstellung.) Martha, oder: Der Markt zu Richmond. Romantisch - fomische Oper in 4 Akten. Musik von F. v. Flotow. Harriet : Frl. Grossi. Nancy: Frl. Lammert. Lyonel: Hr. Theodor Wachtel, als Gast. Plumket: Hr. Krolop. Tristan: Hr. Barth. Anfang

7 Uhr. Mittel-Preise, ; : Schauspielhaus. (34. Vorstellung.) Was ihr wollt! Lust- Anfang 7 Uhr. Mittel-

spiel in 4 Aften von Shakespeare. Preise. Donnerstag, 5. Februar. Opernhaus. (35. Vorstellung.) Große Oper in 4 Akten. Musik von Gluck. Tanz von Taglioni. Iphigenia: Fr. Mallinger. Diana: Frl. Lchmann. Orest: Hr. Bey. Pylades: Hr. Diener. Thoas: Hr. Schmidt. Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.

Schauspielhaus. (35. Vorstellung). In Charlottenburg. Historishes Schauspiel in 4 Akten von Max Ring. Anfang-halb 7 Uhr. Mittel-Preise. E Donnerstag, 5. Februar. Im Saal-Theater des Königlichen Schauspielhauses. Einundzwanzigste Vorstellung der franzöfischen Schauspieler-Gesellshaft. Quatrième représentation de: Cendrillon. Comédie en cing actes, en prose, par Mr. Théodore Barriére,

Anfang halb 7 Ühr. Ende gegen halb 10 Uhr.

Der Billet - Verkauf findet ftatt am Tage der Vorstellung Vormittags im Abend-Kassenlokal der Königlihen Schauspiele (Eingang von der Jägerstraße), und zwar:

Für auf Meldung reservirteBillets mit5 Sgr. Aufgeld an Sonn- und Fesltagen von 11—12 Uhr, an den Wochentagen von 10—11 Uhr, für nicht reservirte Billets an Sonn- und Festtagen von 12—1 Uhr, an den Wochentagen von 11—1 Uhr und Abends an der Abendkasse im Vestibul des Concert-Saales (Eingang von

der Taubenstraße). :

trecke Bestwig-Nuttlar-Warburg 8,77 M., Oldenkirhen-Jülich-Düren D M. in Jülich-Stollberg 2,94 M, zusammen 17,67 M. 5) Ber- lin-Hamburger Eisenbahu: Wittenberge-Hißacker 7,4 M. 6) Ber- lin-Steitiner Eisenbahn: Angermünde - Schwedter - Eisenbahn 3,2 M. 7) Brauns{weigishe Eisenbahn: Goslar - Vienenburg 1,74 M. 8) Elsay - Lothringishe Eisenbahnen: Meß - Amanyillers 2 M., Courcelles - Bolhen 3 M. und Batilly-* Amanvillers 7 M., zusammen 5,7 M. 9) Frankfurt-Bebraer Eiscnbahn: ean E bah Hanau mit 2,54 M. 10) Hessishe Ludwigsbahn: Monsheim- Grünstadt 0,33 M. und Alzey-Kirchheimbolanden_1,20 M., zusammen 153 M. 11) Cöln-Mindener Eisenbahn: Osnabrück-Hemelingen (Bremen) 15,2 M., Emsherthalbahnstreke Wanne - Sterkrade 3,24 M., Harburg - Hamburg 1,5 M. und 354 M. Güter- zweigbahnen, zu‘ammen 24,66 M. 12) Leipzig - Dresdner Eisen- bahn: Nossen-Freiberg 3,19 M. 13) - Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn: Salzwedel-Uelzen 6,7 M. und Uelzen - Langenwedel 12,99 M., zusammen 19,9 M. 14) Oberschlesishe Eisen- bahn: Jnowraclaw-Thorn 4,6 und Münsterberg - Wartha 3,3 M., zu- sammen 7,9 M. 15) Oldenburgische Staatseisenbahn: Hude-Brake 3,40 M. 16) Preußishe Ostbahn: Stargard-Hoch-Stüblau 2,1 M,, Konißtz-Hoch-Stüktlau 7,6 M. und Osterode-Allenstein 5,3 M-, zusammen 15 M. 17) Pfälzische Eisenbahnen: Grünstadt-Monshzim 1,02 M,, Langmeil-Marnheim 1,89 M., Dürkheim-Grünstadt 2 M,, Speyer“ Mitte Rheinbrücke 0,5 M. und Alzey-Kirhheim-Bolanden 0,82 M,, usammen 5,78 M. 18) Sächsishe Staatsbahnen: Löbau-Eversbach 5 M. 19) Thüringische Eisenbahn : Leipzig-Zeißer Zweigbahn 5,77 M. 20) Württembergishe Statsbahn: Scheer-Siegmaringen 0,9 M., Urab-Meßtzingen (Privatbahn) 1,6 M.

F 2

Redaktion und Rendantur: Schwieg er.

welcher

Berlin: - Veclag der Expedition (Kessel). Zwei Beilagen

Rothenburg 1,5 M,, Vizinalbahn Jmmenstadt-Sonthofen 1,5 M., zu- arrbioiah das M. 4) Bergish-Märkishe Eisenbahn: Ruhetbalbahn-

einshließlich Börsen-Beiläge.

Druck: W Elsner.

Königreich Prenßen.

Privilegium wegen cventueller Ausfertigung auf den Jnhaber lau- tender Kreis-Obligationen des Heydckruger Kreises im Betrage von 84,000 Mark.

Vom 31. Dezember 1873.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c.

„Nachdem von den Kreisständen des Heydekrugzr Kreises auf dem Kreistage vom 3. November 1873 bes{lossen worden, zur Bestreitung der durch die unentgeltliche Hergabe des Terrains zur Tilsit-Memeler Eisenbahn verursahtea Kosten cin Darlehn von 28,000 Thalern oder 84,000 Reichsmark aus der Reichs-Jnvalidenfonds zu entnehmen, wollen Wir auf den Antrag der gedrihten Kreisstände: zu diesem Zwecke auf Verlangen der Verwaltung des Reichs-Invalidenfonds resp. dessen Rechtsnachfolgers auf jeden Inhaber lautende, mit Zinscoupons versehene, sowohl Seitens der Gläubiger als auch Seitens des Kreises unkündbare Obligationen zu einem Gesammt-:Neminalbetrage, welcher dem noh nicht getilgten Betrage der Schuld gleichfkomnit, alfo von höchstens 84,000 Mark ausstellen zu dürfen, da fich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger noch der Schuldner etwas zu er- innern gefunden hat, in Gcmäßheit des §. 2 des Geseßes vom 17, Juni 1833 zur Ausstellung von Obligationen zum Betrage von §4,000 / Mark, in Buchstaben: „Vier und achtzig Tausend Mark*, welhe in Abschnitten von 3000, 1500, 600 und 300 Mark RNeichs- wöhrung oder auch von 5000, 2000, 1000, 500 und 200 Mark Reichswährung nah der Bestimmung des Darleihers resp. dessen Rechtônachfolgers über die Zabl der Schuldscheine jeder dieser Gat- tungen, nah dem anliegenden Schema aus8zufertigen, mit Hülfe einer Krelssteuer mit vier und einhalb“ Prozent jährlich zu verzinsen und nah der durch das Loos zu bestimmenden Folgeordnung mit wenig- stens jährlich Einem und höchstens jährlich fünf Prozent des ur- sprönglichen nominellen Schuldkapitals unter Zuwachs der Zinsen von den amortisirten Schuldraten zu tilgen sind, dur gegenwärtiges iw Unsere landesherrlihe Genck migung mit der rechtlichen

irkung ertheilen, daß ein jeder Inhaber bieser Obligationen die daraus hervorgehenden Rechte, ohne die Uebertragung des Eigenthums nachweisen zu dürfen, geltend zu machen befugt ist.

Dur vorstehendes Privilegium, welches Wir verbehaltlih der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber. der Obligationen eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht über- nommen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und bei- gedrucktem Köriglichen Ger D Ms Pen Gegeben Berlin, den 31. Dezember 1873.

L¿-9,) E Wilhelm, Graf zu Eulenburg.

Camphaufen. Dr. A chenbach.

Provinz Preußen. Regierungsbezirk Gumbinuen. Obligationen des Heydekruger Kreises. s Ta Mt p

Ur 4+ ¿Mark Preußish Sotrant Auf Grund des unterm s G genehmigten Kreistags- 1 _wegen Aufnahme einer Schuld von 84,000 Mark bekennt fich_ die ständishe Komniission d:s Heyde- kruger Kreises Namens dcs Kreises durch diese, für jeden Inhaber gültige, sowohl Seitens des Gläubigers als auch Seitens des Schuld- ners unkündbare Verschreibung zu einer Darleh:s\{uld von ae . Mark, welche an den Kreis ! aar gezahlt worden

und mit vier und cinhalb Prozent jährlih zu verzinsen ijt.

Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 84,000 Mark geschieht vom Jahre 1874 ab allmählich aus einem zu diesem Behufe ge- bildeten Tilgungsfends von wenigstens einem Prozent des ursprüng- lichen nominellen Schuldkapitals jährli, unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Schuldverschreibungen. Der Kreis behält fih jedoch das Recht vor, den Tilgungsfonds bis auf höchstens fünf Prozent des urprünglichen nominellen Schuldkapitals für jedes Jahr zu ver- stärken. Die dur die verstörkte Amortisation ersparten Zinsen wachsen ebenfalls dem Tilgungsfonds zu. Die jährlichen Sa langten werden auf 500, beziehungsweise 200 Mark ab- gerundet.

Die Folgeordnung der Einlösung der Schuldverschreibungen wird durch das Loos b-:stimmt. Die Ausloosung erfolgt vom Fahre

. ab in dem Monate Juni jeden Jahres.

_ Die ausgeloosten Schuldverschreibungen werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemacht. Diese Be- fanntmahung erfolgt spätestens drei Monate vor dem Fälligkeité- termine in dem Deutshen Reichs- und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger oder dem an deffen Stelle tretende Organe, in dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Gumbinnen oder dem an dessen Stelle tretenden Organe und in je ein:m in Königsberg i. Pr, und in Heydekrug erscheinenden öffentlichen Blatte.

Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital und zwar zum Nominalwerthe zu entrichten ist, wird es in halbjährlihen Terminen, am 2. Januar und am 1. Juli, von heute an gerechnet, mit vier und- einhalb Prozent jährl ih ix Reichsmünze verzinsct.

Der Zinsenlauf der ausgeloosten Schuldverschreibungen endigt an“ dem für die s bestimmien Tage.

Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der auêgegebenen Zinêcoupons, beziehungsweise dieser Schuld- verschreibung bei der Kreis Kommunalkasse in Heydekrug, und den in den vorgedachten Blättern bekannt zu machenden Einlösestellen in Berlin und Königsberg in Preußen und zwar auch in der nach dem

} Eintritt des Fälligkeitstermins folgenden Zeit.

Mit der zur Empfangnahme des Kapitals präsentirten Sculd- verschreibung sind auch die dazu gehörigen Zinscoupons der späteren Fälligkeitstermine zurückzuliefern. Für die feblenden Zinscoupons wird der Betrag vom Kapitale äbgezogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem Rückzahlungstermine nit

Y erhoben werden, sowie die innerhalb vier Jahren, vom Ablaufe des

Kalenderjahres der Fälligkeit an gerechnet, nicht erhobenen Zinscn ver- jähren zu Gunsten des Kreises. Í 9 _Das Aufgebot und die Amortisation verlorener oder vernichteter Schuldverschreibungen erfolgt nach Vorschrift der Allgemeinen Gerichts- Ordnung Theil I. Titel 51, §. 120 sequ. bei dem Königlichen Kreis- gerichte zu Heydekrug. L Zinscoupons können wcder aufgeboten noch amortisirt werden. Doch soll Demjenigen, welcher den Verlust von Zinscoupons vor Ab- lauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei der Kreisverwaltung an- meldet und den stattgehabten Befiß der Zinscoupons durch Vorzeigun der Schuldverschreibung oder fonst in glaubhafter Weise darthut, na Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldetcn und bis “o nicht vorgekommenen Zinêcoupons gegen Quittung ausgezahlt erden. _ Mit dieser Schuldverschreibung sind . halbjährliche Zinscoupons bis zum Schlusse tes Jahres . . . ausgegeben. Für die weitere eit werden Zinscoupons auf fünfjährige Perioden ausgegeben. Die Ausgabe einer neuen Binscoupons-Serie erfolgt bei der reis-Kommunalkasse zu Heydekrug gegen Ablieferung des der älteren Zinscoupons-Serie beigedruckten Talons. Beim Verluste des Talous erfolgt die Aushändigung der neuen Zinscoupons-Serie an den ÎIn- E E „Shuldverschreibung, sofern deren Vorzeigung rechtzeîtig ehen i Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet

der Kreis mit seinem Vermögen.

Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausferti it | Unters Siri h se Ausfertigung unter unserer Heydekrug, den . . ten E (L. 8.) Die ständische Kommission im Heydekruger Kreise.

Anmerkung: Die Unterschriften sind eigenhändig zu unterzeichnen.

«s

/ Regierungsbezirk Gumbinnen. ) Zinscoupon (1.) Serie zu der Kreis-Obligation des Dedetragex Kreises, Mir. .. . Über . . , , Thaler zu vier und einhalb Prozent S Mark . , . Pfennige.

Der Inhaber dieses Coupons empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom . . ten : DiE , resp. vom ¿ . - bis... ... . und späterhin die Zinjen der vorbenannten Kreis-Obligation für das Halbjahr vom . . ten bis i mit (in Buchstaben) Mark . . Pfennig:n bei der Kreis-Kommunalkasse zu Heydekrug und den in dem Deutschen Reichs- und Königlich Lreuil@en Staats-Anzeiger oder an desscn Stelle tretenden Organe, in dem Amtsblaite der Königlichen Regierung zu Gumbinnen ode: an dessen Stelle tretenden Organe und in je einem in Königsberg i. Pc. und in Hrydekrug erscheinenden ôffent- lihen Blatte bekannt zu machenden Einlöjungsstellen in Berlin und Königsberg i. Pr.

Peydekrug, den

Die ständische AReE m Hevdekruger Kreike.

Provinz Preußen. Erster (bis

Littr

Dieser Zinscoupon ist ungültig, wenn dessen Geld-

betrag nicht innerhalb 4 Jahren nach der Fälliakeit, vom

Schlusse des betreffenden Kalenderjahres an gerechnet, er-

hoben wird.

Anmerkung: Die Namensunterschriften der Kommissions-Mitglieder können mit Lettern oder Facsimile-Stem peln gedruckt werden; doch muß jeder Zinscoupon mit der eigenhändigen Namens-Unter- schrift eincs Kontrolbeamten versehen werden.

Provinz Preußen. Regierungsbezirk Gumbinnen. E 7 SALO U j zur Kreis-Obligation des Heydekruger Kreises.

Der _ Jnhaber dieses Talons empfängt gegen dessen Rückgabe zu der Obligation des H:cydekruger Kreises Littr Nr Mark à vier und cinhalb Prozent Zinsen, die; . te Serie Zinscoupons: für die 5 Jahre 18... 8 18. bei der Kreis-Kommunalkasse zu Heydekcug,, sofern dagegen Seitens des als folchea legitimirten Inhabers der Obligation kein Widerspruch ergangen ist. l

Heydekrug, decn . . ten E

Die ständishe Kommission im Heydekruger Kreise. Stempel.)

Anmerkung:

1) Die Namensunterschriften der Milglieder der Kommission können mit Lettern oder Facfimilestempeln gedruckt werdcn; doch muß jeder Talon mit der eigeuhändigen Namensunterschrift eines Kontrol- beainten verschen sein.

2) Der Talon ift zum Unterschiete auf der ganzen Blattbreite un- ter den beiden leßten Zinscoupons mit davon abweichenden Let- tern in nabstchender Art abzudrucken.

Zinscoupon. 10“ Binscoupon.

Talon,

Neichstagsangelegenheiten.

_ Bei der engeren Wahl im 3 Magdeburger Wahlbezirk (Jerichow T. und 11.) war das Stimmenverhältniß: Ober-Präsident a. D. von Bonin 7248 Stiznuen, General-Feldmarschall Graf von Moltke 5773 Stimmen.

Bei der engeren Wahl im 5, Casseler Wablkreis (Marburg, Srankenberg, Kirchhain) ist der Rech'‘sanwalt Fenner in Beclin mit 9138 Stimmen gewählt worden. Der Gegenkandidat Rechtsanwalt Justiz-Rath Dr. Grimm zu Marburg erhielt 4139 Stimmen.

Straßburg, 2. Februar. (W. T. B.) Bei der gestrigen Reichstagswahl im Landkreise Straßburg ist der Kandidat der ultramontanen Partei, Baron von Schauenburg, mit einer Majorität ven ca. 1600 Stimmen gegen den Kandidaten der elsässischen Partei, Apotheker Klein, gewählt wordcn,

_ Bei der Reichstagswahl im Wahlkreise Erste in-Molsheim ist der Kandidat der ultramontanen Partei Pfarrer Philippi mit großer Majorität gewählt worden.

Als offiziclle Resultate meldet „W. T. B.“ : Im 4. Wahikreise des Bezirks Ober-Elsaß (Gebw eiler) gewählt: Abbé Gerber (kleri- kal) mit 9592 St. Fabrikant Schlumberger (elsässisch-partikularistis{ch) erhielt 1671 St.

Im 5. Wal)lkreis des Bezirks Oker-Elsaß (Rappoldsweiler) gewählt: Abbé Simonis, Zuperior des Klosters zu Niederbronn (ultramontan) mit 7662 Stimmen; Gutsbesißer Ostermann zu Ost- heim (elsässishe Partei) erhielt 2255, Bebel (Sozialdemokrat) 155 Stimmen. Von 13,581 Wahlberecchtigten nahmen 10,094 an der Wahl Theil.

__ Im 6. Kceis des Bezirks Unter-Elsaß (Schlettstadt): Ge- wählt Bischoff Racß von Straßburg (Centrum) mit 9977 von 11,485 im Ganzen abgegebenen Stimmen. Von den Gegenkandidaten der elsä]sischen Partei, Pfarrer Neßler in Berlin und Bürgermeister L in Schlettstadt, erhielt ersterer 510, leßterer 581 Stimmen.

ie Betheiligung an der Wahl war an den meisten Orten eine sehr zahlreiche.

Landtags- Angelegenheiten. i

Berlin, 3. Februar. In der gestrigen Sizung des Hauses der Abgeordneten \prach der Abg. Graf v. Winzingerode den Wunsch aus, daß die äußere Lage der Geistlichen verbefsert werden möchte, indem er eine dahin zielende Resolution nah der Seitens des Finanz-Ministers ausgesprochenen Geneigtheit für überflüssig erklärte. Nachdem der Abg. Dr. Wallichs fih den Wün- sen des Abg. Grafen v. Wingzingerode, namentlich in Betreff der \{leswig-holsteinishen Geistlichen, angeshlossen hatte, ergriff ger E der geistlichen 2c. Angelegenheiten, Dr. Falk, das

ort:

Nur wenige Worte. . Mir scheint es, daß die Erklärung der Staatsregierung, die am Sonnabend abgegeben wurde, vollkommen deutlih war. Hinzufügen will ich nur noch, daß der Abgeordnete Graf Winßingerode fie keineswegs unrichtig ausgelegt hat. Was die Ausführungen des Abg. Wallichs betrifft, so habe ih zu bemerken, daß die Uebelstände, die er in Bezug auf die Emeritirung der Geist- lichen in der Provinz Schleswig-Holstein vorgetragen hat, neuerdings Veranlassung gegeben haben, die Sache, deren Prüfung \{on früher angeregt war, wieder aufzunehmen, und daß zu hoffen steht, daß ebenso, wie in den alteu Provinzen, zunächst eA Herstellung eines Deme- ritenfonds dem Schaden abgeholfen werden wird.

In der Diskusfion über die Synodalkosten erklärte \ich der Abg. Kloz gegen die Bewilligung derselben, weil die Syno-

dalordnung dem Art. 15 der Verfassung und den Grundprinzi- pien der evangelischen Kirche widersprähe. Der Staats-Minister

Dr. Fal erwiderte:

_ Wenn i die Bitte an das Hohe Haus sst.lle, dem Antrage Ihrer Budgetkommission gemäß diese Summe zu bewilligen, fo stehe ich zugleich nit an, diese Bitte als eine dringende zu bezeichnen. Soll ih dieselbe begründen, fo wünsche ih nit, die heutige Dis- kussion zu einem Vorgriff derjenigen Verhandlungen zu machen, in welche wir aus Anlaß der Ihnen gewordenen Vorlage ja eintreten werden und eintreten müssen, zuerst glaube ich, in muthmaßlih außerordentlih furzec Frist. Die Ausführungen des Herrn Vorredners veranlassen mich aber doch zu einer Reihe von Entgegnungen. Ich will mich möglichst dabei an dasjenige halten, was er selbst vorge- tragen hat, um den einzelnen Punkten, die er berührte, in möglichster Kürze das entgegenzustellen, was der Standpunkt der Staatsregierung dabei ift.

h: _Der Herr Vorredner hat als erstes Requisit hingestellt, daß eine B:rfassung der evangelischen Kirche fich aus dicfer selbst herauébilden mul}je, daß dies die erste Vorausseßung für die Ausführung des Art. 15 je. Nun, fo allgemein gefaßt ist ja gar fein Zweifei, daß die Staatsregierung ganz auf demjelben Standpunkt steht. Jin ver- gangenen Fahre habe ih bereits hervorgehoben, es sei in der That nöthig, daß alle in der Kirche vorhandenen Elemente, die, wenn au mangelhaften Organifationen, die vorhanden feien, benußt werden müßten, um den Aufbau der Verfassung auf ihnen herbeizuführen. Es scheint mir auch, als ob der Herr Vorredner prinzipiell nichts gegen den Weg einzuwenden bätte, den die am 10. September erschie- nene Gemeinde- und Synodalordnung geht, nämlich gegen die Herausbildung des üÜlergeordneten Organs je aus dem dar- untir stehenden. Ih würde auch glauben, daß ich in dieser Bezichung irgend welchen Vorwurf sachliher Art nicht verdienen könnte, denn gerade das Prozedere habe ih mit aller und voller Be- stimmtheit im vergangeacu Jahre als das Hier ausgesprochen, was meinerseits ins Auge gefaßt war, und dieser Erklärung gemäß erfolgte hier die nächste Bewilligung der 25,000 Thaler. Ich gebe zu, bei manchen meiner damaligen Erklärungen nicht s{charf und deutlich genug gewesen zu fein es lag dies ja in der Natur der Dinge aber diese Erklärung war fo rund und deutlich, wie sie nur abgegeben wer- den fonnte.

Es wirft aber der Herr Vorredner vor, daß der Staat bei der Ausführung der Organe betheiligt sei, indem der Staat Personen in die zwei Faktoren der Synode entsende, in die Provinzialsynode und in die in Ausficht genommene General- synode. Nun, meine Herren, ih muß entschieden bestreiten, daß das der Staat thut; es thut das nur der Landesherr. Ich gehe sehr ungern in den alten Streit über das landeëherrlihe Kirchenregiment ein, und will ihn gewiß nicht approfundiren; er ist nicht erst cit der Verfassung und bestand schon, als die Redaftoren un- jerces Allgemeinen Landrechts die Bestimmungen trafen, die über das Anschen des Landesherrn der evangelischen Kirche künftig gelten sollten. Da waren auch bereits die Bedeuken, die wir heute hôren, wenn au in veränderter Form, vorhanden. Jch muß Sie aber, wie ic das schon bei andern Gelegenheiten gethan habe, an das eine erinnern, daß bei Emanation der Berfassungsurkunde zu- nächst dem Sinne nach der Saß angenommen wurde: Das landesherrlihe Kirchenregiment hat dafür zu forgen, daß die evangelishe Kirhe eine Verfassung bekomme. Dieser Saß fand die Zustimmung des Hauses der Abgeordneten und ist 1päter nur bei einer Differenz mit dem Herrenhausz fortgelassen worden nicht deswegen, weil der Saß für un- rihtig gehalten wurde, sondern weil er als ein sich von selbst verste- hender erahtet wurde. Wenn aber ein solher Saß ausgesprochen wird und der verehrte Herr Abgeordnete, der ihn damals bean- tragte, sißt, glaube i, gegenwärtig wieder in dem Hohen Hause und könnte meine Auffassungen in dieser Beziehung bestätigen wenn, sage ich, ein solher Saß ausgesprochen wird, so ist doch damit gkeich- zeitig ausgesprochen, daß und nun sehe ih einmal von jedem Blickte auf eine weitere Zukunft ab für die Zeit der Hinführung der Verfassung der cvangelishen Kirhe zum Ziele der Selbständigkeit ein landesherrlides Kirchenregiment noch existirt, denn es könnte sonst nicht in dem eben von mir Bezug ge- nommenen Saße jener Auftrag gegeben sein, und, meine Herren, dabei treffe ih auf einen ich weiß niht, wie ich es ausdrücken foll großzen. Irrthum, dey ich zu erkennen glaube in der Ausfüh- rung des Herrn Vorredners. Er is der Meinung, daß es sich um eine fertige Kirchenverfassung handle, die wir vor Augen haben. Nein, meine Herren, darum handelt es sih nicht, fondern es handelt sich um den ersten en:rgischen Anfang einer solchen Verfassung. Und wenn ich diesen Saß ausspreche, so brauche ih ihn wohl kaum erft zu beweisen. Der Herr Vorredner selbst hat auf manche Lücken hingedeutet ; ih könnte ihm ganze Listen von Materien, die in eine Kirchenverfassung hineingehören, anführen, wenn sie cine vollständige Verfassung sein sell. Wer von der rheinisch- westfälishen Kirchenordnung, wer von der hannoverschen Kirchen- ordnung und den sie ergänzenden und noch nicht einmal vollständig beschlossenen Geseßen einige Kenntniß Hat, der wird mir das Alles zugeben, und da ih diese Kenntniß vorauszuseßen habe, so glaube ich, mich mit dieser Andeutung beschränken zu müssen. Es ift das aber nicht blos eine blos objektive Betrad:tung, die ih anstelle über die Vorlage der Synodalordnuug, sondern es ist das das volle Bewußtsein bei den emanirendcn Faktoren gewesen. Wenn Sie darüber noch in Zweifel sein können, so möchte ich Sie bitten, die Instrukticn des Evangelischen Ober - Kirchenraths vom 21. Oktober v. J. in die Hand zu nehmen, wo auch 6 oder 7 Sciten lange Ausführungen darüber stehen, daß es sich eben nur um den ersten errsten Angriff handle, daß noch viele Dinge aus- stehen, daß auch das, was hier gegeben sei, nicht etwas darstellen jolle, was als eine Vollendung angesehen werden kann. Und wenn dem so ist, so werden Sie wohl mit mir überzeugt sein , daß die Zeit jeßt noch immer da ist, —- ich lasse die Zukunft draußen, für welche j:ner in die Verfassung nicht ausdrücklich aufgenommene, aber als ihr seltstverständlich gedachte Saß seine Anwendung findet.

Es ist also dann weiter gesagt worden, es sei die Zusammen- seßung der obergeordneten Organe von den Kreissynoden bis hinauf zu den Generalsynoden wider das evangelische Prinzip wegen der starken nothwendigen normalen Betheiligung der Geistlichen zu einer gewissen Quote. Nun, m ine Herren, wenn es sich darum gehandelt hätte, den Unterschied zwischen Geistlihen und Laien als Prinzip in die evange- lische Kirche hiueinzutragen oder als solches anzuerkennen, dann möchte der Herr Abgeordnete Recht haben; darum handelt es fih aber hier gar nicht. Jch stehe vollständig auf dem Standpunkt, der aus ge- mäßigtena kirchlihen Kreisen hervorgegangenen Erklärungen, es handle sich hier um weiter nichts, als um die Verknüpfung der verschiedenen in der Kirhe vorhandenen Anschauungs= standvunkte, die verschiedenen Erfahrungen, und da, meine Herren, wer=- den Sie mir doch zugeben, daß es nothwendig ist, aus unseren gegen- wärtigen Verhältnissen heraus die Verfassung zu entwickeln und we- sentlihes Gewicht auf die Zuziehung der Geistlichen zu ae Man

kann, meine Herren, ja darüber streiten, in welchcm Maße die Zu= ziehung eine gerechtfertigte fei ; aber, meine Herren, das Eine werden Sie mir zugeben, daß Sie keine Verfassung in Deutschland auf- weisen können, insbesondere nicht in Preußen, welche eine stärkere Be- theiligung des Laicnelemenies in diesen Körper fordert, als die Ihnen

vorgelegte Synodalordnung vom 10. September, Insbesondere bitte ich