1874 / 43 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 19 Feb 1874 18:00:01 GMT) scan diff

Andreaëbande. Auch der Prinz von Wales ín seiner rothen Uniform und der Herzog von Edinburgh in der Uniform des Jamburgschen Ulanenregiments wohnten der Parade bei. Im Gefolge des Kaisers befanden si der Minister-Präfident Graf Andrassy und der General- Adjutant des Kaisers, Graf Bellegarde, beide in Husarenuniform.

Die bei dem gestrigen Diner im Winterpalais von den beiden Kaisern ausgebrachten Toaste lauten nah dem „R.-A.* wörtlich:

Se. Majestät der Kaiser Alexander sprach: „Jch trinke auf die Gesundheit Meines Freundes, des Kaisers Franz Joseph, den in unserer Mitte zu schen wir uns freuen. Jn der Freundschaft, die Uns Beide mit dem Kaiser Wilhelm und der Königin Victoria verbindet, erblicke Ich die sicherste Bürgschaft für den Frieden in Europa, der von Allen fo sehr gewünscht wird und für Alle so nothwendig ift.“

Auf diese Worte erwiderte Se. Majestät der Kaiser von Oester- rei, König von Ungarn: „Erfüllt von Dankbarkeit für den freund- \chaftlihen Empfang, den Ich hier gefunden, theile Jh aufrichtig die Ueberzeugungen und Gefühle, “die soeben von “Meinem erhabenen Freunde auêgesprochen worden sind, und trinke auf die Gesundheit Sr. Majestät des Kaisers, Jhrer Majestät der Kaiserin und des ganzen Kaijerlichen Hauses. Möge Gottes Segen über ihnen walten,“

Se. Majestät der Kaiser Franz Josevh empfing heute Nachmittag um 4 Uhr das diplomatische Corps. Die Botschafter wurden von Sr. Majestät einzeln empfangen, die Gesandten von dem österreichis- ungarischen Gesandten im Cercle vorgestellt.

Heute Mittag speiste Kaiser Franz Joseph bei Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten Konstantin Nikolajewitsch.

Heute Abend war Kaiser Franz Jofeph sowie alle anderen Hohen Ene an dem Ball bei Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten

zronfolger.

Morgen (Dienstag) um 1 Uhr Mittags wird der Kaiser von Oesterreich die öfterreihis{h-ungarischen Deputationen aus Odessa und M EREA empfangen, welche Sr. Majestät Adressen übcrreichen werden.

Um 5 Uhr speist Kaiser Franz Joseph mit den ihm zukomman- dirten russishen Offizieren, seiner Suite und den Mitgliedern der Kaiserlichen Königlichen Gesandtschaft bei dem Kaiserlichen Königlichen Botschafter, General Freiherrn von Langenau. Abends um 8 Uhr findet die Abfahrt zur Jagd statt. :

Wie „Grashd.“ meldet, reisen die Hohen Neuver- mählten in der szweiten Fastenwohe nach Großbritannien ab, und würde die Großfürstin Maria Alexandrowna auf der Reise und während des ersten Aufenthalts in Windsor noch von der Fürstin M. A. Wjasemsky begleitet sein. Nah ihrer Ankunft in Großbritannien wird das Herzoglihe Paar in Windsor woh- nen, wohin gleichzeitig die Königin Victoria von Osborne über- siedelt. Später, nachdem der Hof sich nah London begeben hat, ist Buckingham-Palace denselben von der Königin als Residenz angewiesen bis zu dem Zeitpunkt, wo der eigene Palast des Prinzen Alfred fertig sein wird; also bis zum nächsten Halbjahr.

Wie „GErashdanin“ ferner als Gerücht mittheilt, wird Se. Majestät der Kaiser im April seine Tochter in London be- suchen, hierauf zur Vermählung der Großfürstin Vera Konstan- tinowna nach Stuttgart reisen, dann aber die Kur in Ems ge-

brauden.

Ein Telegramm aus Odessa meldet den am 1. Fe- bruar erfolgten Tod des General-Adjutanten Graf Alexander Nikolajewitsh von Lüders. Im Iahre 1790 geboren, trat Lüders, wie die „Pet. Ztg. mittheilt, im Iahre 1807 in die rufsishe Armee und wohnte dem Kriege in Finnland 1808 und den Feldzügen von 1812 bis 1814 bei. Im Jahre 1831 am polnischen Feldzuge theilnehmend, entschied er als General-Major und Brigade-Commandeur wesentlih die Erstürmung von War- hau. Zum General-Lieutenant befördert, stand er mehrere Jahre als Stabschef beim zweiten Infanterie-Corps, bis er 1838 das Kommando über das fünfte Infanterie-Corps erhielt, Als . General der Infanterie focht er 1843—1845 im Kaukasus, stand dann an der Spitze seines Corps in Bessarabien und unter- drüdckte 1848 in Verbindung mit Omer Pascha die Insurrektion der Rumänen in den Diberiaint G Am 19. Juni 1849 drang er durch den Rotherthurmpaß in Siebenbürgen ein, er- oberte Herrmannstadt, {lug Bem am 31. Juli bei Schäsburg und zwang in Dewa und Szibi die Insurgenten zur Kapitu- sation. Im orientalishen Kriege hatte er ein Kommando unter dem Fürsten Gortschakow und rückte im Juli 1853 in die Mol- dau ein. Am 24. März 1854 überschritt ex die Donau und Iangte am 16. Mai vor Silistria an, mußte aber wegen Krank- heit die Armee verlassen. Nah seiner Genesung wurde er im März 1855 zum Befehlshaber der Südarmee ernannt und erhielt im Januar 1856 den Oberbefehl in der Krim. Hier {loß er den Waffenstillstand mit den AUlirten, nahm dann, von Erblindung be- droht, seine Entlassung und reiste im Frühjahr 1857 zu seiner Hei- lung nah Frankreih und Italien. Im Jahre 1859 übernahm er wieder den Oberbefehl über das in Bessarabien stehende rus- fishe Corps. Im Jahre 1861 wurde er zum Oberbefehlshaber der ersten Armee und Statthalter von Polen berufen. Durch ein Attentat erhielt er eine chwere Wunde, zu deren Heilung er nah Deutschland reiste. Bei seiner Abberufung von der Statt- haltershaft in Polen wurde er in den Grafenftand erhoben.

Asien. Ein Telegramm des „Reutershen Bureaus? aus Bombay vom 15. d. meldet: Die Unruhen zwishen den Mo- hamedanern und Parsen dauern fort und zwei Personen wurden getödiet. Eine Abtheilung Truppen wird unter Waffen gehal- ten. Nach einem Telegramm vom 17. is die Ruhe wieder her- gestellt worden.|

___— Mit Bezug auf die bengalische Hungersnoth wird der „Times“ aus Calcutta vom 16. d. M. gemeldet:

Der Vice-König hat die Anlegung von Bewässerungswerken von Gundick und Kosi nach Tirhut angeordnet. Er erwägt Eisenbahn- projekte nördlich vom Ganges und hat die unverzügliche Herstellung einer Pferdebahn nach Durbunga, eine Distanz von 44 Meilen, ge- nehmigt. Sir W. Muir läßt in Busti, Gorruckpore, Benares und Ghayepore Hülfs-Komites bilden, weil er Nothstand in diesen Städten anticipirt. Er erklärt, daß das Ende des Nothstandes von dem zei- tigen Beginn der nächsten Regensaison abhängt, Die Regierung von Oude unterstüßt Gonda. Er 8p

(A. A. C.) Eine neue Post aus China enthält fol- gende bis zum 8. Januar reichende Nachrichten :

Die bereits telegraphisch gemeldete Abschaffung des Kulihandels in Macao geschah durch cine Proklamaiion des Gouverneurs von Macao am 27. Dezember. Der Handel ift in diesem Hafen vom 27. März ab gänzli verboten. Der „China Mail" zufolge verursachte die Profkla- mation allgemeine Verwunderung und Bestürzung. Viele Makler, die Vorschüsse erhalten, ließen ihre Kontrakte anulliren. Die „Fantan“- Häuser schlossen mit einer oder zwei Ausnahmen ihre Thüren und viele der Barracun-Männer wurden entlassen. ueber 300 Häuser werden geräumt werden und etwa 40,000 Personen sind beschäftigungs- Ios geworden. Die „Peking Gazette" vom 15. Dezember enthält Kaiserlihe Dekrete, welhe das in Umlauf gewesene Gerücht von einem Sieg der Truppen unter Tso Tsung - tang über die mohamedanischen Insurgenten in Kansuch bestä- tigen. Die Errungenschaft ist nichts Geringeres als die Einnahme der Stadt Suh-chow im äußersten Nordwesten von Kansuh, die si fi 10 Jahren in den Händen der Insurgenten befand. Es ist der eßte feste Plaß, der biéher „innerhalb der Mauer“ von den Moha- medanern beseßt gehalten wurde, und seine Wiedererlangung ist dem- nach ein Gegenstand von hober Bedeutung für die Kaiserliche Regie- eung. Der peruanische Gesandte ift mit Gefolge in Peking angekom-

men. Eine Buchdruckterei (mit ausländischen Typen) Hat \ich in Peking etablirt. Prinz Kung besuchte das Etablissement und drüdte sich über den ihm neuen Prozeß des Typensetzens sehr befriedigt aus. Der Prospekt eines Rettungëboot-Instituts für China fist eröffnet worden. In der Nachbarschaft -von A moy sollen Tiger große Ver- wüstungen angerichtet haben.

Vom Kriegsschauplaß in Atchin ist von dem Ober-Befehlshaber der niederländischen Truppen folgendes Tele- gramm vom 14. d. M. im Haag eingetroffen: Wir haben am 12. Februar ein Fort erobert, welches der atchinefishe Führer Toekoenanta gegen unseren Verbündeten Toekoenek errichtet hatte. Unsere Verluste bestanden in 3 Todten und 13 Verwundeten. Diese Operation hatte sowohl einen politishen wie strategischen Zweck. Toekoenanta befindet sich auf der Fluht. Die Cholera ist bei unseren Truppen im Abnehmen.

Afrika. Von der Goldküste hat die Admiralität ein offizielles Telegramm erhalten, dessen Nachrihien bis zum 26. Januar reihen. Darnah erwarteten die Truppen, am 29. in Kumassi einzumarschiren. Die Aschanti-Boten wurden mit Briefen an den König, worin der Empfang der ausgelieferten Gefangenen zwei Missionäre nebst Weib und Kind eines der- selben bescheinigt wird, zurückgesandt. Die Aschantis sind, wie man glaubt, knapp an Munition, und Sklaven find damit beschäftigt, Geschosse aus Steinen anzufertigen, Die irregulären Truppen haben den Feind unweit Fommanah verdrängt, und in dem Scharmügel wurden zwei Aschantis getödtet und zwei zu Gefangenen gemaht. Der Gesundheitszustand der Truppen ist ein guter und man erwartete, daß der Krieg am 7. Februar sein Ende finden würde.

Die nachstehende Depesche des „Reutershen Bureaus“ aus Cape Coast Castle vom 29. v. M. ergänzt die vorstehenden Nachrichten :

„Sir Garnet Wolseley und die Flotten-Brigade überschritten den L am 20., und die anderen Regimenter folgten ihncn. Sie haben

ommanah, eine große und bedeutende Stadt, 59 Meilen von Kumassi, das sie ‘am 1. Februar zu betreten hofften, erreiht. Lieutenant Lord Gifford beseßte die Adanhihügel am 17. d. M. Die Aschantis, die den Kamm beseßt hielten, räumten denselben ohne Widerfiand. Diese Position ist von großer Wichtigkeit und ist zu einem festen Plaß für die Konzentrirung von Truppen und Zufuhren geschaffen worden. Die Aschantis flüchteten bei der Annäherung der Truppen aus den Städten und Dörfern, Herr Kühne kam am 23. d. M. von Kaukasien. Die anderen europäischen Gefangenen erreihten Fommanah am nämlichen Tage. Der König licß durch Botschafter um Fricden bitten und versprah Amenquatia die Kriegskosten zahlen zu lassen, falls die Britten nicht nah Ku- massi marschiren wollten. Die Gefangenen halten jeden ernstlichen Widerstand auf Seiten des Königs für unmöglich. Die Aschanti- Führer sind indeß der Ansicht, daß irgend ein Widerstand geleistet werden sollte, ehe man sich der Schande einer Uebergabe der Hauptstadt unterziehe. Die Aschanti-Armee wurde am Tage nah threr Nückehr nach Kumassi aufgelöst, und 279 Särge mit den Ueberresten dahingeschiedener Häuptlinge und anderer Aschantis von Distinktion wurden zum Könige geiragen. Der große Fetisch- baum in Kumassi, unter welchem seit Generationen alle Menschenopfer vollzogen wurden, stürzte an dem Tage, an welchem Sir Garnet Woiseleys erster Brief in der Hauptstadt eintraf, ein. Man erwartet, daß der Krieg rechtzeitig enden wird, um den weißen Truppen zu ge- statten, fich ctwa am 7. März in Cape Coast nah England einzu- schiffen. Sämmtliche Truppen sind nun aelandet.“

Nach aus Cape Coast Castle in London eingetroffe- nen Mittheilungen hat der König der Aschantis die ihm gestell- ten Friedensbedingungen, nah welchen ihm die Zahlung einer Kriegsentshädigung von 200,000 Pfd. Sterl. auferlegt wird, definitiv angenommen.

Landtags - Angelegenheiten.

Berlin, 19. Februar. In der gestrigen Sißung des Herrenhauses erklärte sich der Minister des Innern Graf zu Eulenburg (dessen Rede wir morgen im Wortlaut mittheilen werden) in der Diskussion über §8. 2—5 des Gesetzentwurfs, betreffend die Beurkundung des Personenstandes 2c. gegen die Abgrenzung der Amtsbezirke u. #\. w. Hierauf nahm der Mi- nister der geistlihen 2c. Angelegenheiten Dr. Falk das Wort:

__ Jch habe den Ausführungen meines Herrn Kollegen nur einige Worte hinzuzuseßen gegenüber dem Antrage des Herrn v. Kleijt. Wenn ich Sie gebeten haben würde, den Antrag abzulehnen, ehe ih die Rede des verehrten Herrn hörte, so halte ih mich zu dieser Bitte, nahdem ih die Rede gehört habe, besonders verpflichtet. Es ist ge- wiß eine eigenthümliche Thatsache, daß, wie fi hier bereits in ver- einzelten Fällen gezeigt hat, daß gegensäßlihe Standpunkte in der vorliegenden Frage im Resultate zusammenfallen, wie eine Vergleichung der Verhandlungen des Abgeordnetenhauses mit den heute hier gehör- ten das im großen Maßstabe zeigt. Derselbe Antrag, den Herr v. Kleist heute stellt, ist im A Vat von der äußersten Linken gestellt worden. Aber, meine Herren, die Begründung ijt eine vollkommen verschiedene. Die Fortschrittspartei, und ih möchte auch aus den leßten Worten des Herrn Hobrecht, der sich, wie mir schien, mit der Begründung, die Herr v. Kleist seinem Antrage gege- ben hatte, nit einverstanden erklärte, etwas Aehnliches schließen, basirte diefen Antrag auf staatliche Gesichtspunkte. Diescn Gesichts- punkten ist nach meiner Meinung in ausreichendèr Weise genligt durch Dasjenige, was gegenwärtig in der Vorlage, wie sie aus dem Abgeord- netenhauje herausgekommen ift, niedergelegt ist, denn nur in besonderen Fällen, nah Anhörung der mit den konkreten Verhältnissen nah jeglicher Richtung hin vertrauten, dem Kreise nahestehenden Personen, sollen möglicherweise Geistliche zu Civilstandsbeamten auserwählt werden. Für den Staat kann daraus ein Schaden nicht entstehen. Eine Andeutung habe ih allerdings in den Aeußerungen des Herrn von Kleist gefunden, welche darauf ließen ließ, daß der Stàat doch auch darunter leiden könnte, indem er nämli meinte, diejenigen Mittel, die jeßt bewilligt seien zur Aufbesserung der Gehälter von Geistlichen, würden nur verwendet werden, oder hauptsächlich verwendet werden zu Gunsten solcher Geistlichen, welche die Civüstandsbücher finden, das Amt des Civilstandsbeamten übernehmen würden, und so andeutete ih will einmal den harten Aus- druck gebrauchen, daß bei e Auffassung der Staat in die Situation käme. die kirchlichen Organe zu korrumpiren. Aber davon ist gar keine Rede. Sie haben die sehr eingehenden Verhandlungen des Abgeordnetenhauses keines Blicks gewürdigt, wenn Sie das be- haupten wollen. Es sind die betreffenden Summen lediglich bewilligt worden für die Stellen, ganz gleihgültig, wie sich die Position des Inhabers gegenüber des Staatsregierung verhält dies ist als ausdrüd- lihe Bedingung der Bewilligung hingestellt worden! Mit Hervor- hebung dieses Umstands ist, ich will nicht sagen diese Jusinua- tión, so doch die bedenkliche Aeußerung des Herrn von Kleist meiner Meinung nah vollständig zurückgewiesen. as Herrn von Kleist bestimmt, den Antrag hier zu stellen, das sind lediglih Gesichtépunkte kirhliher Seite, und meine Herren, ih meine, er ist sih selbst und seinen Grundsäßen durch einen derartigen Antrag ganz inkonsequent geworden; denn, meine Herren, er hat bisher wenigstens immer den Saß ausgeführt, daß die Kirche ihre Angelegenheiten allein zu ordnen habe, und daß der Staat und also auch die Staatsgeseßgebung sich nicht einmischen solle, wo ein Staatsinteresse nicht vorliege. Wenn aber sein Antrag angenommen wird aus den Gründen seiner Motivirung, dann han- delt es sich um eine solche Einmischung; Herr v. Kleist verfällt damit, wie ih meine, genau in denselben Fehler, in welchen, freilich von einem anderen Standpunkte aus, ein Theil der Linken des Abgeordneten- hauses gerieth. Weil diese Herren vermöge ihrer persönlichen Stel- lung sich nicht mächtig auf kirchlichem Gebicte erweisen können, fo suchen sie ih begreife das, wenn man die Standpunkte nicht klar

auseinanderhält in der politischen Versammlung, wo sie die polítische Macht haben, ihre kirchliche Ansicht zur Geltung zu bringen. Ganz ebenso verfährt Herr v. Kleist. Er will seine kirhlihen Ansichten hier dur eine geseßliche Bestimmung zur Geltung bringen gegenüber der Kirche und ihren Behörden. Er bewegt sich damit in dem schwe- ren Irrthum, daß er meint, feine Ansichten seien die Ansichten der Kirche, seine Ansichten seien die allein rihchtigen und andere hätten in der Kirche keinen Plaß. Das ist ein Fehl-r er nehme mir das nicht übel den er mit einer großen Zahl von Leuten theilt. Au diesem leidet im Großen und Ganzen auch derjenige Theil unjerer Kirche, der in der Kreuzzeitung seinen Moniteur für die kirchlichen Angelegenheiten sieht. Diese Leute glauben, sie seien allein die Kirche. Ich halte das für ein großes Unglück und habe weiter die Ueberzcu- gung, daß, wenn es niht gelingt, sie zu einer anderen Ueberzeugung zu führen, daß dann die Schäden, die uns hier gestern und heute wiederholt prophezeiht worden find für die evangelische Kirhe, wahr werden. Nicht die Auffassung, die jeßt in der höchsten evangelischen Kirchen- behörde herrscht, ift es, deren Geltendmachung solche Resultate zur Folge haben kann, fondern die Bewegung, die in jener einseitigen Richtung herrscht, die da glaubt, sie sei allein die Kirhe. Von diesem Stand- punkte aus behaupten Sie au, daß der Ober-Kirchenrath das Ver- trauen der Kirche überall verloren habe. Ich leugne nicht, daß in jenem von mir bezeichneten Theile der Ober-Kirchenrath das Vertrauen verloren hat, wenn ih auch hoffe, daß er noch in manchèzen Kreisen desselben das Vertrauen bald wieder besißen wird, und zu dem ge- funden Kerne auch in diesem Theil: der Kirche noch das Vertrauen beg?, daß er nach ruhiger Ueberlegung weiter helfen wird bei dem Baue der Kih.. Aber daß der Ober-Kirchenrath in der evangelischen Kirche im Großen und Ganzen das Vertrauen verloren hat, ist eine ebenso einseitige Aufstellung wie die Behauptung, daß in jener Seite allein die evangelische Kirche zu finden sei. Jch wiederhole, einer solchen Motivirung gegenüber muß man sich nothwendig gegen Herrn v. Kleist wenden. Jch bitte um Ablehnung feines Y mendements.

Dem Grafen von der Schulenburg-Nimptsh und Beehzen- dorf entgegnete der Staats-Minister Dr. Falk:

Nun eine thatsähliche Berichtigung : Den Herrn Vorredner inter- essirt feine gestrige Rede bestätigt es ebenso wie die heutige eine gewisse landräthlihe Verfügung. Jch bedauere, daß ih von dieser Verfügung weniger weiß, als er selbst. Er meint, daß diese Gelder nur auêgezahlt werden dürfen, wenn der Landrath die Führung der Geistlichen günstig beurtheile. Jch habe in den Zeitungen nux gelesen, daß ein Landrath angewiesen sein foll, zu erklären, ob der Auszahlung Hindecnisse entgegenstehen. Von mir ist aber die Ver- fügung nicht erlassen worden.

Nr. 3 des „Amts-Blattes der Deutschen Reichs- Telegraphen-Verwaltung“ bat folgenden Inhalt: Verfügung vom 30. Januar 1874, Richtige Klassifizirung der den Bahn-Tele- graphen-Stationen zur Weiterbeförderung übergebenen , resp. der von denselben übernommenen Depeschen. Verfügung vom 14. Februar 1874. Notirung der Adresse-des Aufgebers auf der Original-Depesche.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Wien, 17. Februar. Die „Wiener Zeitung“ meldet, daß der Kaiser dem ordentlichen Professor an der Wiener Universität, Höfrath Dr. Joseph Hyrtl, auf Anlaß des auf sein Ansuchen ge- nehmigten Uebertritts in den bleibenden Ruhestand die volle Aller- höchste Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste im Lehramte und in, der Wissenschaft ausgesprochen habe.

Darmstadt, 16. Februar. Die „Main-Ztg.* meldet: Heute früh kurz nah 54 Uhr wurde hier eine ziemlich starke Erdershüt- terung, die ca. 4 Sekunden dauerte, gespürt.

Gewerbe und Handel.

Cottbus, 19. Februar. (W. T. B.) Der Aufsichtsrath der hiesigen Niederlausißer Bank hat in der heutigen Sißung na fehr starker Dotirung des Reservefonds, dér dadurch bereits ein Dritte der statutenmäßigen Höhe erreicht, die Dividende für 1873 auf 6# pCt. festgeseßt. Die Generalversammlung findet am 18. März statt.

Berkehrs-Anftalten.

London, 16. Februär. Das neue atlantische Kabel der anglo-amerikanishen Telegraphen-Gesells{chaft wird, der „A. A. C.“ zufolge, im Juni gelegt werden. Der Ausgangspunkt dessel- ben wird ein Punkt unweit Valentia an der irischen Küste sein. Das andere Ende wird auf Neufundland gelandet und von da ria Neu- \chottland nach New-Hampfshire geführt werden. Jn Newcastle wird ein Dampfer von 5000 Tons Tragkraft eigens für die Legung des N gebaut. Das Schiff wird bereits am 17. ds. von Stapel aufen.

Queenstown, 19. Februar. (W. T. B.) Der Dampfer des North German Lloyd „Ohio“ ift heute hier eingetroffen. 2

New-York, 19, Februar. (W. T. B.) Der Dampfer „City of Brooklyn“ von der Jnman Linie ist hier eingetroffen.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 20. Februar. Opernhaus. (48. Vorftellung.) Die Jüdin. Große Oper in 5 Akten von Scribe. Musik von Halévy. Ballet von Hoguet. Recha: Frl. Leeb, vom Stadtso theater in Nürnberg, als Gast. Eudora: Frl. Lehmann. Kar- dinal: Hr. Krolop. Eleazar: Hr. Diener. Anfang halb 7 Uhr. Mittel-Preise.

Schauspielhaus. (50. Vorftellung). Zum ersten Male: Dunkle Wolken. Dramatische Kleinigkeit in 1 Akt von Fournier, deutsch von F. Tieh. In Scene geseßt vom Direktor Hein. Hierauf, neu einstudirt: Der Jugendfreund. Lustspiel in 3 Abtheilungen, frei nah Ancelot und Comberousse von Holbein. In Scene gesecßt vom Direktor Hein. Zum Schluß, neu eina studirt: Ein Pas deux vor hundert Jahren. Berlin 1744. Genrebild in französisher und deutscher Sprache von L. Schneider. Musik von H. Schmidt. In Scene geseht vom Direktor Hein. Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.

Sonnabend, 21. Februar. Opernhaus. (49. Vorstellung.) Fidelio. Oper in 2 Abtheilungen, nah dem Französischen von &. Treitshke. Musik von L. van Beethoven. Leonore : Fr. v. Voggenhuber. Pizarro: Hr. Beh. Florestan: Hr. Niemann. Rocco: Hr. Salomon. Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.

Schauspielhaus. (51. Vorstellung.) Der Spieler. Schau-

spiel in 5 Abtheilungen von A; W. Iffand. Anfang halb-

7 Uhr. Mittel-Preise,

Sonnabend, 21. Februar. Im Saal-Theater des Königs lihèn Schauspielhauses. Dreißigfte Vorstellung der französischen Schauspieler-Gesellshaft. Rentrée de Mr. Paul Schaub, premier comique. Première représentation de: Les Locataires da Troisième. Première reptésentation de: Les ressources- de Jonathas. Première représentation de: La Veuve au Camélia.

Redaktion und Rendantur: Schwieger. Berlin: Berlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Zwei Beilagen einshließlich Börsen-Beilage.

zum Deutschen Reichs-Anzeiger

Berlin, Donnerstag, den 19. Februar

N M3.

Neichstags - Angelegenheiten.

Berlin, 19. Februar. In der gestrigen Sizung des Reichstags leitete der Königlich bayerishe Bundesbevollmächtigte Ministerial-Rath von Riedel die Berathung des Geseßentwurfs über den Impfzwang wie folgt ein:

Ich habe mir das Wort erbeten, um im Namen der verbündeten Regierungen Ihnen den Gesetzentwurf über den Impfzwang mit einigen einleitenden Worten zu g E

Bekanntlich hat die Frage, ob das Impfwesen für das Deutsche Reih im Wege der Geseßgebung einheitlih zu regeln sei, bereits mehr- mals in diesem Hohen Dare den Gegenstand der Berathung ge- bildet. Man beschloß zunächst die Erhebung von statistis{en Notizen, und faßte sodann im vorigen Jahre den Beschluß, den Reichskanzler zu ersuchen, „für die baldige einheitliche geseßliche Regelung des Impf- wesens für das Deutsche Reich auf Grundlage des Vaccinations- und Revaccinationszwanges Sorge zu tragen“. Diesem Beschlusse des Reichstages kommt der Jhnen vorliegende Entwurf in allen Rich- tungen nah. Es ist einerseits die einheitliche geseßlihe Regelung des Impfwesens für das Deutshe Reih in Ausficht genommen und an- dererseits die Einführung des P anges und des Revaccinations- zwanges vorgeschlagen. Die einheitlihe Regelung entspricht im Al- gemeinen dem Gedanken der Verfassung, welche die fene der Wohlfahrt des deutschen Volkes als Aufgabe des Reiches hinstellt und im Besonderen dem Artikel 4 der Verfassung, welcher Mae der Medizinalpolizei zu denjenigen Gegenständen zählt, die der Beaufsichtigung und Geseß- gebung des Reiches unterliegen. Sie entspricht aber auch der Natur der Sache. Durch den nunmehr ungehemmten, regen Verkehr der

Beilage

Angehörigen der einzelnen Bundesstaaten wird die Gefahr der Ver- s{chleppung der Blatternkrankheit wesentli vergrößert, und die Noth- wendigkeit herbeigeführt, fie durch gemeinsame Slesregeln zu bekämpfen.

, Was sodann den zweiten Theil des Beschlusses betrifft, den der Reichstag im vorigen Jahre gefaßt hat, die Einführung des Impf- ¿wanges so waren die verbündeten Regierungen sih der Bedenken wohl BLewußt, welhe gegen diesen Zwang von einigen Seiten erhoben wurden; es ist jedoch im Moment kaum eine Veranlassun gegeben, diefe Bedenken näher zn widerlegen. Jch glaube, mich viel- mehr auf die Bemerkung beschränken zu dürfen, daß die verbündeten Regierungen fich denjenigen Gründen nicht pr ehen konnten, welche im Sommer vorigen Jahres für den Beschluß des Reichstages in diesem Hause angeführt worden find. :

Hierzu kommt noch, daß der Impfzwang bereits fast in allen deutshen Staaten besteht, und daß man allseitig hinreichende Gelegenheit gehabt hat, Erfahrungen darüber zu sammeln. Die sämmtlichen Regierungen sind auf Grund ihxer Erfahrungen in Uebereinstimmung. mit der überwiegenden Mehrzahl der Aerzte der Anschauung, daß erstens die Sterblichkeit an der Blatternkrankheit seit Einführung der Impfung bedeutend abgenom- men hat, daß zweitens die Impfung eine gewisse Reihe von Jahren einen Schuß gegen die Krankheit gewährt, und daß drittens nachthei- lige fidigen der Impfung für die Gesundheit nicht konstatirt find.

it Rüesicht hierauf konnten die verbündeten Regierungen nur dem gedachten Beschlusse des Reichstags entgegenkommen.

ieselben Gründe, welhe für die erstmalige Jmpfung sprechen, bestehen im Wesentlichen auch für die Einführung des Revaccinations- zwanges, nachdem sich gezeigt hat, daß die Wirkungen der ersten

und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1874.

Impfung nach einer bestimmten Reihe von Jahren nicht mehr fo lebendig find, um einen genügenden Shuß zu gewähren. Es wird Ihnen daher gleichzeitig der Revaccinationszwang vorgeschlagen. -

__ Indem fich der Entwurf hiernach in allen seinen wesentlichen Grundlagen mit denjenigen Anschauungen, welche die Majorität diejes Hauses im vorigen Jahre geleitet hat, in Uebereinstimmung befindet, geht das Bestrebèn der verbündeten Regierungen noch dahin, die Durchführung der beabsihtigten Maßregel einerseits möglichst zu er- leichtern, andererseits möglichst zu sichern Man hat durch Statuirung längerer Fristen, innerhalb deren die Impfung erfolgen kanr, jedem Impfpflichligen resp. dessen Eltern die Möglichkeit gewährt, fich die für die Vornahme der Impfung passendste Zeit zu wählen. Der Geseßz- entwurf trifft ferner Vorsorge dafür, däß sffentliche Impfungsstellen eingerichtet werden und daß die Impfung unentgeltlih geschieht. So- dann sind Bestimmungen gegeben, daß nicht dur leihtfinnige Vor- nahme von Impfungen Gefahren für das Leben und die Gesundheit der Impfpflichtigen herbeigeführt werden. Wenn endlich im Geseß- entwurfe auch bestimmte Strafen vorgesehenen find, so war das erforderlih, um den einmal als wichtig und nothwendig anerkann- ten Zwang auch durchzuführen. Jch glaube aus den Erfahrungen, die meine Regierung in Bayern gemacht hat, wo seit Jahrzehnten derartige Vorschriften bestehen, konstatiren zu dürsen, daß Zwangs- vorschriften, sobald nur einmal das Impfwesen im Gange ist, wohl in den seltensten Fällen zur Anwendung gebracht werden müssen. Nach- dem hiernach der Geseßentwurf gewissermaßen aus der Jnitiative des Hohen Hauses hervorgegangen ift und die Garantien einer geeigneten Durch- ührung bieten dürfte, gestatte ih mir, denselben im Namen der verbündeten Regierungen Ihrer wohlwollenden Prüfung und Annahme zu empfehlen

Status der Deutschen Banken ult. Fanuar 1874.)

Kassen- Gegen | anwei- Metall- | Ende sungen und vorrath. | Dezember | fremde 1873. | Bank- noten.

Namen

der Banken.

(Verglichen mit Ende Dezember 1873.) (In Tausenden von Thalern.) A CTLE A:

| Gegen | Gegen Gegen

Ende | Ende Ende und Dezember Wechsel. Dezember Lombard. |

1873. | 1873. | |

|

Effekten | Gegen || Um- Gegen Gegen

| Ende

| Dezember | sonstige Dezember || Bank- | Dezember Aktiva. 1873. \ noten. 1873. 1873. 1873.

PASSLYTECEA N Giro Gegen und

!| laufende | Ende Ende Ende

Depo ste ber ie Dezember Kredi-

toren.

2,308 | 4,549 363 | 8,307 39 34

113 13 80

33 44 17 3,048

9 12

een zishe Bank ; Bank des Berliner Kassenvereins. . . Danziger Privatbank : 407 Rittershaftliche Privatbank in Pom- tFereey [bank 297 osener Provinzialban Be ie städte D 352 Kommunalständishe Bank für die preußische Ober-Laufi 340 Magdeburger Privatban 349 Feantfucies Bank 1,584

ankfurter Bank : 10,015 andgräflich hessishe Landesbank in omburg v. d. H 99 Cslnische Privatbank 338 Sächsishe Bank in Dresden 13,294 2,375 Leipziger Bank i 2,975 i Landständische Bank in Baußen . 407 268 MWürttembergishe Notenbank 3,652 147 Bâädische Bank 6,744 i 69 Bank für Süddeutschland 9,869 : 41 Weimarische Bank 1,339 369 Braunschweigische Bank 1,464 u Gothaer Privatbank 1,091 35 Anhalt-De sauishe Landesbank . . 253 37 Thüringische B i E 2 Geraer Bank. 1,506 Kommerzbank in Lübeck 343 Bremer Bank E, 2,507

236,711 844

[FF+F +11 +FF

+FT+FFF

+FTFH]|

A ettelbanfk 413 1 151,744 |— 20,424 26,623 4,868 2,969 9,180 816 2,143 é 116 86 2,914 131 411 266

2 | 4,540 502 760 : 890 T 1878 35 4TT 204 22 | 2/038 1 O77 » |— 72

2 | 2,803 405 23 2,077 9 | 1,493 82 463 33

2/960 20 | 1,412 3,208 11560 \— 2088 1919 1,381

204 8 84 370 2,809 33 190 : 365 14/968 743 | 6,177 3: 5,056 7,369 566 | 2/347 2/641

ias is 1,138 7,6443) 6,927 us 1,092 178 11,153 _ 1,629 1,063 9,767 5 | 1,568 4,699 3,093 436 823 5,563 4,380 125 | 1,159 2,115 3,094 133 284 : 1,503 1,144 84 30 4/329e)

2,708 184| 810 2,478

|

+

A E L

F+FTF|

1,384 110 423 876 14;101 409 | 3,227 339 634

299 |[| 284,349 0 | 673 - E19 963

107 | 987

15,224 102 91

97 63 9

9

O A J ck

71,458 14,734 131

910 2

5 |

917 990

990 930 3,853 14,120

Ee

986 7 62

121 963 1,512 7,485

2862) 0 E e 1,000 0 64 28,439 1,452 2,394 7,403 421 1,329 1,000 0 3,2845) 8,494 528 14,143 592 12,979 992 1,029 2,922 192 1,186 4,482 8 767 2,691 376 1,506 2,991?) 97 ; 428

3,578 333 978 796 9 : 1,258 5,165 124 : 27

+IP E E

F

Ti

HTTI

Zusammen . . . | 293,175

Vlesher Bankverein von Kulisch, h Def & Comp 68 Vereinsbank in Kiel E Oldenburgische Landesbank .. 273 Oldenburgische Spar- und Leihbank . a Norddeutsche Bank in Hamburg . . - 2,291 |— 143

19,600 [L 3,808

|

+1 +1

269,706 |— 19,451 T 56,189 [— 5,977 | 52,629 B. Andere Banken,

948 42 1,628

512

+++F +F+FT++

—IOITIT (— 20,721 TT2,06T

636 | 174 | 4,851

E A P

Lübecker Bank Zusammen .. 2,632 |— 204

1,984 + 214 115 | 0 | 1,069 + 8,478 |— 490 | 8,712 |4+ 199 | 3,630 + T

11,410 |— 246 8,869 4+ 199 6,327

|

U 2 |

591 |

D G6T |

E U R It A A S C D S M M 3 A) E E C O

Summa À. und B. . .. | 295,807 |+ 819 19,600

T 3,808 [ 28LI16 19,697 | 65,958 |— 5,778 | 58996 [L 671 [ IL7II [—20727

TTT3D

1) Diese E umfaßt diejenigen Banken, deren Bilanzen regelmäßig im D. R. A, und K. Pr. St, A. veröffentlicht werden.

e?) incl. 2000

tück rüdckgefkaufter eigener Aktien.

s) incl. 6,103,000 Thlr. Hypothekenforderungen.

4) Sparbank-Einlagen.

reditges{chäfte.

s) incl. 2,068,000 ie coursirende Pfandbriefe und R, Reservefond.

s) incl. 1,757,485 Thlr. E D RWN für Real

Ÿ incl, 1,596,750 Thlr. emittirte Pfandbrie

s) incl. 958,676 Thlr. Regierungsgelder und Guthaben öffentlicher Kassen.

Inseraten-Erpedition

des Deutschen Rei s-Anzeigers 1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. . Handels-Register.

. Konkurse, S@bhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl. e

L 4. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, Wilhelu Straße Nr. 32.

Gerhard Dietrih Lacckemeinen

lungscommis 6. vor. Mts. in den Akten L. 32. 74, KommzIl. er-

2 berg zu Neumarkt und des Kaifmanns Oscar Steetbriefe und Untersuchungs-Sachen- Fiedler daselbst ist zur Anmeldung Iu Forderungen

ü g é | der Konkursgläubiger noch eine zweite Frist Stebriefs-Erledigung. Der hinter den Hand bis zum 28, März 1874 einschließlich

von öffentlichen Papieren.

7. Verschiedene Bekanntmachungen. 8. Literarishe Anzeigen. 9. Familien-Nachrichten.

5, Verloosung, Amertisation, Zinszahlung u. st. w. 6. Industrielle Etablissements Fabriken u. Großhandel.

K Deffentlichexr Anz eiger. | serate nimmt an die Annoncen-Expedition 7

udolf Mosse in Berlin, Leipzig, Zamburg, Frank- furt a. M., Breslau, Halle, Prag, Wien, München, Aürnberg, Straßburg, Zürich und Stuttgart.

Wer félie Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine | des O. Fiedler diese Masse als Alleinei Abschrift derselben und ihrer Anlagen P fee f lleineigenthum des / E O O Ry An in ansen Be f : ezirke seinen Wohnsi at, muß bei Anmeldung | massen im Interesse der Gläubi C u iner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften | shlag gemacht, die drei- Mafsen t E O

Leßteren geltend machen. s ist daher von den Verwaltern der 3 Konkurs-

7 festgeseßt worden. e : ; ; wegen Uxkundenfälschung und Betruges Unter "dem Die Gläubiger, welche ihre Ansprüche A nicht Bana bestellen und zu den Akten anzeigen. S in der Vertheilung durch weit aussehende

geriht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Kom- | dem dafür verlangten Vorrecht, bis zu dem gedachten | zu Sachwaltern vorgeschlagen.

mission II. für Voruntersuchungen. va A

Tage schriftlich oder zu Protokoll bei uns anzu-

Der Termin zur Prüfung aller in der Zeit vom

: i i _| angemeldet haben, werden hierdurch aufgefordert, | Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, | Proze E L Februar Era (oniolictes Siadt: sie da bereits rechtshängig sein oder nicht, mit | werden die Rehtsanwälte Schaube und Mattersdorf

Im Laufe des Verfahrens hat der Verwalter der Steinbergshen Konkursmasse der Apotheker und | Gläubiger diesem Lotterie-Öber-Einnehmer Gustav Martin von hier i

ozesse, zu vereinigen, in der Weise, daß sämmtliche

läubiger beider Gemeinschn[dner der de

Maffen gleichheitlich betheiligt find, und es hat'bereits die

Majorität der im elten Prüfungstermine erschienenen „Die/ orschlage zugestimmt.

Die Gläubiger werden daher aufgefordert, sih in

Konkurse, Subhaftationen, Aufgebote, | 10. Februar 1874 bis zum 28. März 1874 angemel- seltend gemacht, daß bezüglich des unter der Firma | dem II, Prüfungs-Termine auch über diesen Vorschlag

Vorladungen un. dergl.

643 Bekanntmathung. y Sn dem Konkurse über das AleriSüie der Han- | Kreisrichter

delsgesellshaft O. Fiedler zu Neumarkt, sowie | diesem Lermine werden die sämmtlichen über das Privatvermögen jedes der beiden Gesell- | aufgefordert, welhe ihre Forderungen innerhalb einer schafter, nämlich des Kaufmanns Carl Louis Stein- ' der Fristen angemeldet haben,

deten Forderungen ift auf den 14. April 1874, Vormittags 9 Uhr, im Parteienzimmer Nr. 3 vor dem Kommissar,

das bisher angenommene Gesellschafts - Verhältniß | Ne zwischen den Gemeinschuldnern Steinberg und imane anberaumt. Zum Se in | thatsächlich niht zur Existenz gekommen sei, und

läubiger | zugleich die Masse dieses Tabakfabrikations-Ge\häfts | [637] als zur Steinbergschen Konkursma spruch genommen, während anderer

Fiedler betriebenen e GeselGafts - Becht zu erklären.

se gehörig in An- eits die Gläubiger

l arkt, den 16, Februar 1874. iedler onigliches Kreisgeriht. T. Abtheilung.

Ediktalladung. Nachdem der Gutsbesißer Emil Pallas zu Var-

missen am heutigen Tage seine Vermögensunzuläng «

me E

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