1874 / 49 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 26 Feb 1874 18:00:01 GMT) scan diff

Vernehmung des Staatsrathes die Erthei- lung des Exequatur. Aehnlih neuerdings verfuhr der Bischof Balma von Cagliari. Doch sind das eben nur Anfänge, da man es mit ca. 80 neu ernannten Bischöfen zu thun hat. Der Papst hätte dadur den Vortheil, die für renitente Bischöfe ge- zahlten Zuschüsse für die Mensalgelder und Wohnungskosten zu sparen, die sih jeßt auf monatlich 40,000 Lire belaufen ollen. i : Die Deputirtenkammer eröffnete ihre Sizungen wieder um die Mitte Januar, nahdem \{hon vorher die Kommission für das Papiergeld-Gesey zu fleißigen Berathungen zusammen- getreten war. Da jedoh der Bericht Mezzanotti s erft An- fang Februar zur Vertheilung gelangte, so ging der zweite Theil des Januars mit der Durchberathung und vielfach uncr- warteter Weise \chließlichen Verwerfuug des Scialoia schen Unterrichtsgeseßes darauf. Bekanntlich ist dieses überraschende Ergebniß die Veranlassung zum Rücktritt des Ministers ge- worden. Der Minister des Innern, Cantelli, führt einstweilen diesen Amtsbereih mit fort. Der Februar brachte die wih- tigen Debatten über die Finanzgeseße, zunächst die über den Umlauf des Papiergelde®. Nachdem die Generaldebaite ernste Angriffe gegen das gewollte Bank-Syndikat und den Zwangscours gezeigt hatte, gelang es dem Minister Minghetti ein einem Vertrauensvotum gleichkommende Tagesordnung zu erzielen, die den Eintritt in die Einzeldebatte zuließ. Auch i} zulegt noch mit großer Mäjorität die Schöpfung des Syndikats (§. 1) gutgeheißen worden. Ueber den Ausgang der ganzen Verhandlung sind die Meinungen sehr getheilt. Sella gehört zu den Gegnern der Proposition. s : Ein Gesetzentwurf zur Reform der Geschworenengerichte ist vorbereitet; durch das Aufsehen erregende Berdikt von Allessan- dra gegen Amalia und Guido Menghini hat der Wunsch nur zu gute nahträgliche Begründung erhalten, die Kompetenz der Geschworenen auf die reine Thatfrage einzuschränken. ; Die \chließlihe Beurtheilung Der Werthleistung Italiens, welche die Wiener Ausstellung zeigte, ließ das Land nur in der Skulptur und in der Seidenfabrikation auf der Höhe der Situa- tion erscheinen. Italien bedarf, das \prah ein ministerielles Cirkular aus, der Hebung der Industrie und dazu auch wieder des Kredits.

Die Vermehrung

Wochen-Uebersicht

der Preußishen Bank vom 23. Februar 1874. Aktiva.

1) Geprägtes Geld und Barren . . .

2) Kassen- Anweisungen, Privat-Banknoten

und Darlehnskafsensheine . . .

Z) Wechsei-Bestände . A

4) Lombard-Bestände. . . . « « « -

5) Staatspapiere, verschiedene Forderungen

E Sas

nahstehenden 13 Titeln: Tit. 1, Ostsee. Tit. 2. Velte, Sund, Darauf erfolgte nah Kattegat und Skagerag. Tit. 3. Nordsee. Tit. 4. Englischer Kanal, Westküste von ‘England und Schottland, Küsten von Irland. Tit. 5. Mittelmeer, Schwarzes Meer und Azowsches Meer. Tit. 6. Nördlih Atlantisher Ocean. Tit. 7. Westindien, Tit. 8. Südlih Atlantisher Ocean. Tit. 9. Indischer Ocean. Tit. 10. Ostindisher Archipel. Tit. 11. Nördlich Stiller Ocean. Tit. 12. Südlih Stiller Ocean. Tit. 13. Nördliches und Süd- lihes Eismeer. Die Herausgabe dieses Verzeichnisses erfolgt in drei separaten Theilen. Der erste Theil umfaßt die l: 1 A, 3, 4 und 13, der dritte Theil wird enthalten: die Tit. 9, 10, 11, 12 nebst den bezüglihen Inhalts-Verzeichnissen. Nach Ab- lauf eines Jahres erscheinen zu den einzelnen Theilen Nachträge, welche jede Veränderung, sowie die Neuerrihtung von Leucht- feuern enthalten.

Nachdem die Allerdurchlauchtigsten Landesherren die nochmalige Dur(hberathung der i 1—9 der Vorlage für erforderlich erflärt haben, so ist die Landschaft pflihtmäßig dieserhalb in die gemeinsame Berathung eingetreten. Da jedoch die verehrliche Ritterschaft \ich nicht veraulaßt geschen hat, voa ihrem von den Allerdurhlauctigsten Landesherren nicht genehmigten Beschluß ad Nr. 4e. des Komite- berichts, wonach die Ritter- und Landschaft als politishe Korporationen und Faktoren der Landesvertretung er alten werden sollen, zurückzu- treten, mithin die bestehende prinzipielle Differenz in den beiderseitigen Standesbe|chlüssen nicht hot gehoben werden können, so hat si die Landschaft in Üebereinstimmung mit der verehrlichen Ritterschaft über- zeugen müssen, daß aus der erforderten gemeinsamen Berathung über die §8. 1—9 gemeinsame Beschlüsse nicht haben hervorgehen können. In der demzufolge eingeleiteten Standesberathung hat die Landschaft nur wiederholt ihre vollkommene Ueber- einstimmung mit dem von den Hohen Regierungen an die Ee gestellten nad einer einheitlichen Landesvertretung, der Beseitigung von Ritter- und Landsc; aft als Faktoren der Landes- geseßgebung und mit der Proposition, die Landesvertretung ledigli aus Wahlen hervorgehen zu lassen, bekunden fönnen, und glaubt die« selbe weiter als ißre Neberzeugung aussprechen zu sollen, daß, sobald au die verehrliche Ritterschaft auf diese von den Hohen Regierungen proponirte und von der Landschaft acceptirte Basis si begeben würde, über die zur Ausführung derselben vorgeschlagenen Bestimmungen eine Verständigung sh werde erreihen lassen. Dagegen kann sie es bei der gegebenen Sachlage nicht für zulässig halten, über die Einzel- bestimmungen rücksichtlich der Bildung der Landesvertretung schon jeßt nach bestimmten Richtungen hin Erklärungen abzugeben, da hierdurch der auf eine gemeinsame Berathung und Verständigung gerichtete Zweck der landeéhertlichen MWillensäußerungen vom 283. d. M. nicht würde gefördert, vielmehr durch eine schon jeßt erfolgende Beschluß- fassung über die Einzelbestimmungen einerseits ohne irgend welche Aussicht auf Entgegenkommen Seitens der verehrlichen Ritterschaft verfrühete Zugeständnisse gemacht, andererseits die bestehenden Diffe- renzen zwischen den Auffassungen beider Stände verschärft und er- weitert, und dadurch eine zukünftige Vereinigung der Ansichten, welche die Landschaft als Ziel festhalten zu müssen glaubt, wesentlich er- {wert und vielleicht vereitelt werden würde.“

Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen, 24. Februar. Die Gesez-Sammlung veröffentlichte jüngst das Geseß, die Erhöhung der Besoldung der Volks\chullehrer betreffend, nah welchem jeder provisorish angestellte Lehrer in den drei Hauptstädten des Landes 275, auf dem Lande 225 Thlr. als Normalgehalt zu beanspruchen hat; bei der definitiven

Die brieflihen Nachrihten von der Nordarmee reichen bis zum 17. Februar.

Die Truppen waren danach in ihrer engen Konzentration bis auf den Verpflegungs- und Sanitätsdienst in vorzüglicher Verfassung. Ersterer wird von Santander nah Castro zumeist vermittelst der Schiffe betrieben, die indeß wiederholt durch den Sturm verhindert wurden, auf der kleinen offenen Rhede von Castro auszuladen, und nah Santona zurückehren mußten, welcher Umstand natürlich auf die Verpflegung der Truppen fühlbar einwirkt, namentli da für den Landtransport die nöthigen Fuhrwerke zu feßlen sheinen. Das Gros der Armee wird von den vier Brigaden Blanco (4000 Mann), Cátalan (7000 Mann), Cortijo (3500 Mann) und Audia (3500 Mann), in Summa 18,000 Mann, gebildet, denen die noch ca. 2000 Mann star- fen Bataillone? von San Quenten und Galicia attacirt sind. Die Brigade Blanco führte am 15. ein lebhaftes Gefecht bei Ourton mit vier carlistishen Bataillonen, die daselbst eine äußerst starke Stellung inne hatten. Das von der Brigade beseßte Dorf Durton liegt tief im Thal. Die nach Somorrostro führende Straße steigt hinter Ourton steil bergan und zwängt sich dur einen engen Felsen- riß, der rechts vom Berggivfel de la Conceptione,_ [infs vom Monte Fanejo beherrscht wird. Hier standen die Carlisten in Stärke von

lôsung vorgenommen und die Abgeordneten innerhalb eines Zeitraums von neunzig Tagen nah der Auflösung zusammenberufen werden.

8. 8. Alle entgegenstehenden geseßlichen Bestimmungen werden hiermit aufgehoben.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 24. Februar. In der heu- tigen Sihung des Hauses der Abgeordneten legte die Re- gierung einen Geseßentwurf, betreffend Begünstigungen des Un- ternehmens der Trockenlegung des Lago di Morigno bei Castel Andreas (Dalmatien), vor. Der Handels-Minister beantwortete Interpellationen betreffs verschiedener Eisenbahnlinien und er- klärte bezüglich des westgalizishen Eisenbahnnegzes, daß bisher die Möglichkeit einer Konzessionirung an eine Privatunternehmung niht geboten wurde; ferner betreffs der Bahnlinie Rottenmann- Wels (Interpellation Edlbacher), daß die Bedeutung derselben Angesichts der Salzkammergutbahn {winde (das Haus bes{loß, hierüber in der nächsten Sißung zu debattiren), und bezüglich der Transversallinie Sillein-Brünn-Iglau-bayerische Grenze, daß diese Bahn zwar wünschenswerth sei, darüber aber bisher noch

kein geeignetes Projekt vorliege. Betreffs des Baues der Eisen- ; ; 7 Steintmaue ; Ns fein gerin eee Ae ver Hitdels - Minister, daß die | à, a nt a ustro, Puerto Kico und Asturias gingen in Verbin Regierung die Nothwendigkeit der Herstellung einer Lavant- | dung mit einer Compagnie Galicia zum Angriff gegen diese Stellung thalbahn anerkenne, dermalen aber noch fein geeignetes Projekt | vor und nah vierthalbstündigem Feuergefe{cht war es den Regulären vorliege, welches ein Urtheil über die vom Staate zu überneh- | gelungen, die Anhöhen zu ersteigen. Die Carlisten traten darauf den menden Lasten möglich mache. Auch der Anschluß an das Rüctzug an; sie sollen gegen 50 Mann verloren haben, während der ungarish-kroatishe Cisenbahnney sei noch nicht festgestellt. Die Verlust der Truppe 83 Verwundete und 5 Todte betrug. Eine in ; ; ; Si : der Nähe befindliche starke carlistische Abtheilung nahm an dem Ge- Regierung werde die Vorarbeiten vervollständigen lassen, damit | 2 1 {e feinen Antheil. Die Truppen hatten am 17. Abends alle Höhen in der nächsten Session wenigstens ein Theil dieser Linie sicher- a E e Gia Seit ; cis Weges von Salto Caballo nah Somor- gesell: werde. Das Haus beso die e Su berathen. | L 2 dog der Minentenbahn von Galbomas kow ß 1 N «rreras unter Benußung der inenetlsenvayn n alda 3 s Der Antrag Foreggers (Revifion des Preßgesehes) wurde einem | zentrirten, theils die Positionen zwischen San Lorenzo und San Pedro neungliedrigen Spezialaus\hu}se, der Antrag Razlags betreffs | de Abanto beseßten, um den Weg na Portugaleie zu ver\perren. Aenderung des Wehrgeseßes dem Rekrutenaus\hufse zugewiesen. Die beiderseitigen Vorposten standen ‘i vorwärts Somorröst16 auf Hierauf folgte die Debatte über den Antrag der Abgeordneten | Flintenshußweite gegenüber. Steudel und Genoffen, betreffend die Reform der Verzehrungs- steuer in geschlossenen Städten. Der Budget-Aus\{huß \chlägt

Italien. Rom, Mitte SebenaE (Mana tag vert N i Wochen des neuen Iahres brac)- vor, den Antrag dem Finanz-Ministerium mit der Aufforderung Die abgelaufenen \echs ersten Ÿ zu übergeben, die Verzehrungssteuer-Tarife einer Revision zU

ten eine Reihe von Ereignissen, die me en wu Ia U Srô j e noch in frishem Andenken unterziehen und zu erwägen, ob nicht in der Einhebung ohne geführten Erörterungen der Press ) î Nachtheil der Staatsfinanzen eine andere Methode plaggreifen

haften und daher hier in aller Kürze erwähnt sein mögen. fann. In derselben begründete Wolfrum den Antrag des Aus-

Thlr. 235,675,000 4,436,000 141,618,000 25,064,000

É 4,899,000

Passiv 6) Banknoten im Umlauf . ¿ 7) Depositen-Kapitalinn . . . . 8) Guthaben der Staatskaffen, Institute und Privatpersonen, mit Einschluß des Giro- E S E Berlin, den 26. Februar 1874. Königlich Preußishes Haupt-Bank-Direktorium. von Dechend. Boese. Rotth. Gallenkamp. Herrmann. Koch. von Koenen.

a. j Thlr. 273,616,000 « 31,015,000

« 70,029,000

Die Cirkularverfügung des Finanz - Ministers vom 18. September v. I., betreffend die Befreiung von Zah- lung der fklassifizirten Einkommensteuer der Offi- ziere, Aerzte und Beamten der Marine an Bord der- jenigen Schiffe der Marine, welche außerhalb der heimishen Ge- wässer allein fahren, is dahin ergänzt worden, daß die Grenze der heimishen Gewässer beim Segeln um Schottland der Meri- dian von 3 Grad w. L. von Greenwih und beim Ein-. resp. Auss\egeln in den resp. aus dem Englischen Kanal der Längen- grad von Dover bildet. Dem entsprehend sind auch die Offi- ziere, Aerzte und Beamten der Schiffe der Marine, welche in einem Geschwader die heimischen Gewässer verlassen, außerhalb dieser Gewässer aber einzeln detachirt werden, für die Zeit des Alleinfahrens von Zahlung der Einkommensteuer befreit. Schiffe, welche zu einem Geschwader gehören, sind niht als allein fah- rende anzuschen, auch wenn dieselben zur Erledigung eines \elbst- ständigen Auftrags zeitweise vom Geschwader entsendet werden. Mit Rücksiht hierauf sind die Kommandos der die heimi- hen Gewässer verlassenden, allein fahrenden Schiffe, sowie die Geshwader-Kommandos, welche außerhalb der qu. Gewässer se- geln und ein Schiff ihres Geschwaders allein detachiren, beauf- tragt worden, der Kaiserlihen Admiralität von dem Eintritte und dem Aufhören des Kriegszustandes solcher Schiffe, zu deren Besaßung zur klassifizirten Einkommensteuer veranlagte Offiziere, Aerzte und Beamte der Marine gehören, eine Meldung zu

Nichtamtlihes. Deutsches Neicch.

Preußen. Berlin, 26. Februar. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute in Gegenwart des ftellver- tretenden Gouverneurs und des Kommandanten der Residenz Berlin militärishe Meldungen entgegen, empfingen den Besuch Sr. Kaiserlihen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen und hörten nach einer Spazierfahrt den Vortrag des Chefs des Militärkabinets, General-Majors von Albedyll.

Ihre Majestät die Kaiserin-Königin war gestern im Augusta-Hospital anwesend und wohnte Abends einer Sißzung des Deutschen Central-Komites bei. Heute war Ihre Maje- stät in der Arbeitsversammlung des hiesigen Vaterländischen Frauen-Vereins anwesend.

Heute findet, wie früher in dieser Jahreszeit, eine drama- tishe Abendunterhaltung im Kaiferlihen Palais statt, an wel- cher fich Künstler der Königlihen Bühne und Mitglieder des

Das Iahr begann unter den erregenden Eindrücken der

Orénoque-Frage, sowie des sogenannten incident La Haye. der Postbureaus hat in erfreuliher Weise

unter Leitung des Herrn Luguet hier befindlichen französischen

Schauspiels betheiligen.

Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit de Kronprinz begab Sich gestern Vormittag sihtigung der Kadetten in das hiesige Kadetten-Corps.

Pommern, \serlihen und 8x Uhr Hoheiten dem

Iaren.

Morgen früh 5 Uhr 47 Minuten treffen auf dem Ost-

bahnhofe Prinze demselben Bahnhofe früh 5 Uhr 47 Minuten: Ihre König Lihen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Wales am 2. März c. Vormittags 11 Uhr auf demselben Bahnhofe

hierselb| ein: Jhre Kaiserlihe Hoheit di

Se. Königliche Hoheit und Ihre Kaiserliche Hoheit der Herzog nnd die Herzogin von Edinburgh; an demselben Tage Aberds 9 Uhx 5 Minuten auf dem Anhglkes

Bahnofe: I Königlihen Hoheiten, (dex G hnofe hre nal L oheiten, (dexr G

B BALCÍI THL SUONI ichen

lichen Hoheit des Kronprinzen absteigen.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm von Württemberg, Major und Escadrons-Chef im e Husaren-Regiment, kommandirt zur Vertretung des etatsmäßigen Stabs-Offiziers beim 1. Garde-Dragoner-Regiment, hat sich mit

kurzem Urlaub nah Leipzig begeben.

Der Aus\huß des Bundesraths für Eisenb Poft und Telegraphen trat heute zu einer Cie r idi

Im weiteren Verlaufe der gestrigen Sißung des De t | ut- \chen Reichhtages ergriff nach dem Abg. Se, der den Play des Krollshen Etablissements zum Bau des Reichstags- gebäudes empfahl, der Abg. Dr. Reichensperger (Crefeld) das Wort, um die Grundstücke hinter dem Kriegs-Ministerium, der ehemaligen Porzellan - Manufaktur und dem Herrenhause, zu empfehlen. Der Abg. Graf Bethusy - Huc hielt auch den Plah des Raczynskischen Palais für zweckmäßig, während der Abg. Dr. Lasfer vorschlug, um endlih einmal zu einer Entscheidung zu kommen, aus allen Vorschlägen einige auszuwählen (das Krollshe Etablissement und den Plag im Thiergarten zwischen Brandenburger Thor und Lennéstraße) und zwischen diesen dann zu wählen. Der Abg. Nordeck zur Rabenau empfahl den Plaß an der Lennéstraße. In namentlicher Abstimmung wurde darauf ein Amendement des {Abg. Dr. Reichensperger zum Antrag des l E angenommen und mit diesem Amendement der E: under mit 122 gegen 112 Stimmen in folgender 1) den Reichskanzler aufzufordern, Einleit das hinter dem Kriegs-Ministerium, der eia A u faftur und dem Herrenhause belegene Terrain, soweit solches zur Er- Pede ade Mae Rd EELE ist, zu erwerben und die fa em gli f mäßigen Bess lußnal me vorzule aldmöglichst zur verfassungs- , 2) Neben Delegirte des Reichstages zu ernennen, i mal mit dem Herrn Präsidenten des Hincses unk Mitglie & N etraths, sowie unter Zuziehung von Sachverständigen die Daa H Feststellung eines definitiven Bauplanes nebst ies Tas ür das künftige Reichstagshaus sofort in Angriff zu Schluß 5 Uhr. Nächste Sißzung Dienstag 11 Uhr.

Der I]. Theil des Verzeichnisses der Leucht aller Meere, herausgegeben von dem L brmreri Baaa der Admiralität, ist im Verlage der Königlihen Geheimen Ober- rage vid (R. v. Deer) Sraon soeben erschienen. Der- elbe enthält unter Tit. V. die Leuchtfeuer im Mittelmeer Schwarzen Meer und Azowsden Meer, V1. im Nördlichen Atlan- tishenOcean, VII. in Weftindien, VIII. im Südlich Atlantischen Ocean Die Leuchtfeuer sind nach den Meeren und den Küsten in der- selben Aufeinanderfolge geordnet, wie sie in Nr. 1 der „Nah- richten für Seefahrer“ p7o 1873 unter „Karten-Titel“ veröffent- liht worden ist. Die Eintheilung der Karten erfolgt nach den

10 Uhr zur Be- Um 3x Uhr Nachmiitags hatte der Ober-Präsident der Provinz Freiherr von Münchhausen, die Ehre, von Sr. Kai- Königlichen Hoheit empfangen zu werden. Abends fand bei Ihren Kaiserlihen und Königlichen Kronprinzen und der Kronprinzessin eine Soirée statt, zu welher gegen 50 Einladungen ergangen

\\in Wilhelm von Baden; am 1. März c. auf

as Soli chlosse Wohnung ne men, mit Ausnahme Ihrer Königlichen Hoheiten des Peinzen U der Prinzessin Wales, welche im Palais Sr. Kaiserlihen und König-

machen, welche die Kaiserliche Admiralität den Stations-Kom- mandos zur Weiterbeförderung an die betreffenden Behörden übermittelt. r Der Beginn des Steuererlasses sowohl für die zur klassi- fizirten Einkommensteuer, als auh für die zur Klassensteuer ver- anlagten Offiziere, Aerzte und Beamten der Marine tritt vom 1. desjenigen Monats ab, in welchem die gedachten Grenzen passirt sind, ein.

Heute Mittag fand die Besihtigung der Central- Turn-Anstalt statt. i

Bayern. München, 24. Februar. tont, General-Lieutenant Spruner von Mert, wurde neben seiner Dienstleistung als Vorstand der Militärfonds-Verwaltung mit Wahrnehmung der dem Prähdenten des General-Auditoriats e | der Armee obliegenden Funktionen betraut. ___— Nachdem alle Detailbestimmungen über die Neuunifor- * | mirung und Adjustirung aller Angehörigen des Heeres jeßt er- ; | Tassen find, wurde im Anschluß an das Kriegs-Ministerialreskript : | vom 9. Juni v. J. durch ein Reskript vom 17. d. M. nun- mehr die einmalige Beihülfe zur theilweisen Bestreitung der nothwendig gewordenen Aenderungen der bisherigen Uniformi- A zmné múvSs_ Mingsstüde noch weiteren Kategorien gewährt, lten 2e e L Lu d Werreattungs-Assistenten des Re-

atten 2c. Je den Zeug-Feldwebeln 2c. je Lzillgxiewexl: Reserve- und Landwehr-Offiziers-Aspiranten je 30 D E Die bewilligten Uniformirungsentschädigungen sind allen inner- halb der Zeit vom 1. Mai bis inkl. 31. Juli 1873 nah Maß- gabe ihrer Chargen und Gehaltsbezüge zum Empfange fraglicher Beihülfen berehtigten Offiziere, Beamten und Unterbediensteten und zwar den während der vorgedachten Zeit zu Seconde-Lieu- tenants, zu obern Beamten der lezten Rangklassen oder zu Unter-

bedienst Ö ä i j x Alp Beförderten nah den Sägen ihrer neuen Chargen

_ Württemberg. Stuttgart, 24. Februar. Na kürzlih publizirten Gesetz, betreffend einen r Ea N Aufwand zur Aufbesserung von Militärpensionen und der Bezüge der Invaliden aus den Feldzügen 1812/15 und 1866 vom 7. Februar 1874, wird zur Bestreitung des außerordent- lihen Aufwandes für die Aufbesserung von auf Grund der württembergishen Gesche am 1. Januar 1874 bestandenen Pensionen der Offiziere, Militärärzte und Militärbeamten, sowie der Hinterbliebenen von folchen, desgleihen von nachher für solche Hinterbliebene zur Anweisung kommenden Pensionen und ebenso für die Aufbesserung der am 1. Januar 1874 bestandenen Bezüge der Invaliden aus den Feldzügen 1812/15 und 1866 dem Kriegs-Ministerium als Vorshuß auf Wiederersaß für die 3 Jahre 1. Juli 1872/75 die Summe von jährlich 28,000 fl. zusammen von 84,000 fl., zur Verfügung gestellt, welche von irte tee San 09 S aus dem Antheil der rtt en aatsfasse an der ösis, i - schädigung abzugeben sind. N E Ueber die Verwendung dieser Summe von 84,000 fl.

t d s | L S in abgesonderter Rechnung Nachweis

__ Me&elenburg. Schwerin, 25. Februar. Den St ä

ist auf ihre zweite Bereiterklärung zur Abgabe der Fändiscen Antwort auf die landesherrliche Proposition heute durch die Landmarschälle die Rückäußerung der Landtags-Kommissarien dahin mitgetheilt worden: sie könnten zur Zeit nur die Erklärung abgeben, daß sie nit in der Lage seien, die ständishe Antwort auf die landesherrlihe Proposition auf Grund der gefaßten Beschlüsse anzunehmen, und es werde ein betreffendes Reskript nicht früher als am 4. März herausgegeben werden. So find denn die weiteren Verhandlungen über die Verfassungsreform in Grundlage der von den Regierungen vorgelegten Grundzüge auf aht Tage vertagt. Die Nachricht einiger Blätter, daß von den Regierungen die Herausgabe einer neuen Vorlage beabsichtigt werde, entbehrt durchaus der Begründung. Vielmehr wird, wie die „Mecklenb. Anzeigen“ bemerken, regierungsseitig durhaus an der bisherigen Vorlage, wie auch an der Hoffnung festgehalten

daß troy der noch obwaltenden Schwierigkeiten cs dem vereinten L ändias Be fänden, beider Stände gelingen werde, eine voll-

erständigun i - deizuführen, gung auf Grund der Regierungsvorlage her-

Die gestern von der Landschaft abgegebene Erklärung

Dex General-Adju--

festgefebt

Anstellung sind mindestens 325, resp. 250 Thlr. zu gewähren. In Zwischenräumen von je 5 Dienstjahren find Alterszulagen zu leisten, \#o daß ein Lehrer in den drei Hauptstädten nah 25 jähriger Dienstzeit 500 Thlr., in den übrigen Städten 450 Thlr., in den Landortschaften 400 Thlr. als jährlihes Dienst- einkommen mindestens zu beziehen haben soll.

Am 19. d. M. starb hierselb der Ober-Landforstmeister von Michael, nachdem er bei seinem erst im vorigen Jahre gefeierten 50 jährigen Dienstjubiläum die verdiente vielseitigste Anerkennung gefunden hatte.

Walde. Arolsen, 24. Februar. Dos Fürstlich Wal- decksche Regierungsblatt Nr. 5 veröffentliht ein Geseh, be-

treffend die Pensionirung der Gensd'armen, vom 15. Januar 1874.

Fürstenthum Lippe. Detmold, 25. Februar. Der dem außerordentlichen Landtage vorzulegende Entwurf eines Wahlgesetes lautet:

on Gottes Gnaden Wir Paul Fricdrich Emil Leopold regie- render Fürst zur Lippe, Edler Herr und Graf zu Schwalenberg und Sternberg 2c. 2c. verordnea mit Zustimmung des Landtags, was folgt: 8. 1. Wahlfähig und wählbar zum Landtage ist jeder Staats- angehörige, der 25 Jahr alt ist.

sind Diejenigen: 1) welche unter Kuratel stehen; 2) über deren V La ; 2) B E at ri hmna Daner bes, TEntueoe )emeindemitteln beziehen; 4) denen in Folge rechtskrä tigen E - nisses der Vollgenuß ter staatsbürgerlien Rechte, S: N G S. 3. Die Abgeordneten werden in 3 Abtheilungen gewählt. 7 „D. 4. Die erste Abtheilung bilden diejenigen Wähler, welche an irelien Staatê- (Grund- und Einkommen-) Steuern zusammen jährli tuindestens 60 Thlr. zahlen. Dieselben wählen 7 Abgeordnete in E O gien in einem Wah!kreise. S0 ie zweite Abtheilung bilden diejenigen Wähl niht zur ersten Abtheilung gehören und an direkten Slteis, (Genie und Einkommen- resp. Klassen-) Steuern jährlich mindestens 12 Thlr. L pie A Fes as alle übrigen Wähler. D te zweite und dritte Abtheilung wählen je 7 Abgeordnet in direkter Wahl mit Stimmzetteln in 7 W is è werdet V Velaete Verordnungen festgestellt. M Mane Mes Z. l. Die Wahlen der 2. und 3. Abtheilung geschel i Weise, daß die Stimmzettel in kleineren MWablbezithun e ee U Ga abgegeben und am Wahlort gesammelt und eröffnet T 8. Die Wahlen erfolgen nach absoluter Sti i Ergiebt fi bei der ersten Abstimmung Db abfolute Mchrboît “o wird zu einer engeren Wahl geschritten. Wenn bei der engeren Wahl Ti M +08 Garbe E das, Loos. eder Gewählte muß sich über die Annahm , inen E pu L E ee erflären. Eine Unab Er: est oder ) i ine Heuwahl j Folge orbehalt gilt als Ablehnung und hat cine ,_§. 10. Die zur Ausführung des Wahlgeseßes erforderli - stimmungen werden in einem Reglement A me S Rede gs e N SAIA E Zusammenseßung des Land- usübung der ständishen Rechte be O L : n P Dn Zon Gottes Gnaden Wir Paul Friedrich Emil Leopol ieren- der Fürst zur Lippe, Edler Herr und Graf zu Stpualeubee h Sternberg 2c. 2c. verordnen mit Zustimmung des Landtags was folgt: _§. 1. Der Landtag des Fürstenthums wird aus den in Gemäß- heit des erlassenen Wahlgeseßes erwählten 21 Abgecrdneten gebildet. 4 S. 2. Die dem Wahlgeseß gemäß erwählten Abgeordneten haben is zur erfolgten „Feststellung einer neuen Verfassung sämmtliche den i Et Landständen verfassungsmäßig zustehenden Rechte aus- §. 3. Der Landtag prüft die Legitimation seiner Mitgli entscheidet darüber ; er wählt seinen Präsidenten es Dice Präsibentm, sowie drei Aus\huß-Deputirte, auf welche die Rehte und Verpflich- tungen der bisherigen Aus\huß-Deputirten der Ritterschaft, der Städte gus des platten Landes übergehen. Ebenso wird vom Landtag der andsyndikus aus den inländischen Rechtêgelehrten gewählt. Von den Sen e O n iune der Gewählten der achen. E Prôsidenten verpslitek ie Übrigen Abgeordneten werden von . 4. An den Landtagen finden die Berathungen und im- reen M E es und es entscheidet dabei Ti nmen . Nur zur Abänderung des l ° tag ist eine Mehrheit von # Stimmen Atodrid. N ia a Staatsdiener bedürfen zum Eintritt in den Landtag weder es Urlaubs noch der Genehmigung ihrer vorgeseßten Behörde. . 6. Die Legislaturperiode des Landtags wird auf sechs Jahre

lautete:

- 7. Im Fall der Auflösung des Landtags müssen die Wahlen

ipltelteus innerhalb eines Zeitraums von sechszig Tagen nach der Auf-

& 2. Von der Wahlfähigkeit und Wählbarkeit ausgeschlossen / er-

\

\{chu}es, der angenommen wurde. Sodann ward die Aufhebung der Verzehrungssteuer für Brennmaterialien in - dritter Lesung genehmigt. Der Minister-Präsident theilte mit, daß der Geseh- entwurf über den Verwaltungs-Gerichtshof bereits dem Präsi- dium des Herrenhauses übermittelt worden ist. e

Schweiz. Bern, 21. Februar. Die Berner Regierung hat von der Regierung des Kantons Neuenburg folgendes

Schreiben erhalten : | | Benachrichtigt, daß von Jhrer Hohen Regierung ausgewiesene Priester des Jura Aufenthalt auf Neucnburger Gebiet genommen haben und noch zu nehmen beabsichtigen, in Folge dessen man ihre Einmischung in Jhre kirchlichen Verhältnisse zu befürchten _scheint, glauben wir, Sie von der von uns über diesen Gegenstand gepflogenen Berathung in Kenntniß sehen zu müssen. Die traditionelle Gastfreund- {aft unseres Kantons, namentlich aber der Umstand, ‘daß jeine fatho- lische Bevölkerung nicht der gleichen Diözese wie die Jhrige angehört und dieselbe die Ausführung des neuen Kirchengesetzes, das dem Ihri- gen ähnlich ist, angenommen hat, ohne der Neuenburger Negierung Schwierigkeiten zu bereiten, macht es uns zur Pflicht, die hier nieder- gelassenen jurassischen Priester nicht präventiy auszuweisen, wobei wir übri- gens in Hinblick auf gewisse spezielle Anordnungen überzeugt sind, daß sie sich mit der ihnen von der Lage gebotenen Klugheit aufführen werden. Andererseits hält es der Staatsrath von Neuenburg nicht minder für seine Pflicht, der befreundeten und miteidgenössischen Re- gierung von Bern die formelle Bersicherung zu geben, daß er auf seinem Gebiete keine Handlung oder Kundgebung dulden werde, welche die zwischen beiden Kantonen bestehenden guten Beziehungen \sttôren könnte; vor Allem wird er nicht dulden, daß die Nähe des Berner ura dazu benußt werde, das Neuenburger Gebiet in irgend welcher Meise zum Herde von Intriguen gegen den religiösen Frieden Jhres Kantons zu machen. Diese Versicherung, welche Sie zu erwarten ein Recht hatten, hauptsächlih in ihrem zweiten Theile, wird vielleicht nicht überflüssig sein, um Alle und Jeden davon zu überzeugen, was die feste Absicht der Neuenburger Regierung in dieser Angelegenheit ist, Mir erwarten 2c. 2c. E : 95. Februar. (W. T. B.) Das Comité su1sse et in- ternational du Simplon hat dem Bundesrathe seinen Rücktritt als Kaufbewerber bei der bevorstehenden zweiten Versteigerung der Ligne d'Italie erklärt; das Konsortium der Société financière Vaudoise und der westschweizerishen Bahnen wird daher voraussihtlih als alleiniger Reflektant bei der Versteige-

rung auftreten.

Frankreih. Paris, 24. Februar. Der Marine- Minister hat an die Seepräfekten und andere höhere Beamte eine Verfügung betreffs Maßregeln gerichtet, welche gegen Offi- ziere und Beamte zu ergreifen seien, die am 16. März nah Chiselhurs gehen wollen. 2 | l

Gestern fand bei dem italienishen Gesandten Nigra ein Diner statt, welchem Broglie, Decazes und Noailles (der neue französishe Gesandte in Italien) beiwohnten. : Die Budget - Kommission hielt heute Sizung und vernahm mehrere Fabrikanten betreffs der Steuer auf die Kla- viere. Dieselben sprachen sich gegen die Steuer aus.

95. Februar. (W. T. B.) Das Ministerium hat nunmehr definitiv entschieden, daß eine internationale Kunst- und Industrie-Ausstellung im Iahre 1875 zu Paris statt- finden soll. E

Versailles, 25. Februar. (W. T. B.) In der heutigen Sizung der Nationalversammlung wurde der Antrag auf Erhöhung der Erbschaftssteuer mit großer Majorität verworfen und der Deputirte Toupet des Vignes (vom linken Centrum) mit 316 gegen 313 Stimmen, welche Combier (von der äußer- ften Rechten) erhielt, definitiv zum Quästor gewählt.

Spanien. Nach einem Madrider Telegramm vom 24. Fe- bruar hat General Moriones den von ihm mit der \pani- en Nordarmee begonnenen Vormarsch wieder eingestellt, da die Flotte durch die Ungunst des Wetters noch immer an der Mitwirkung bei den Operationen des Landheeres behindert ist. Am 22. hatte der General die Nahriht nach der Haupt- stadt gelangen lassen, daß er an diesem Tage mit dem Gros der Armee bis Somorrostro vorzugehen gedenke, die Escadre be- finde sich in der Mündung des Nervion. Jn Folge heftigen Sturmes haben die Schiffe jedoch wieder nah Santona zurüCl- kehren müssen, das Gros ist in und bei Castro verblieben, und die Avantgarde unter Primo de Rivera, welche bereits von S0- morrostro aus den Vormarsch angetreten hatte, ist wieder dort- hin zurückgekehrt. Im Uebrigen soll sich, nah Meldungen, die der „Independance*“ aus San Iuan de Luz zugehen, Bilbao in gutem Zustande befinden. Das von den Carlisten angebli ge- räumte Portugalete scheint demnach von Seiten der Truppen

Wurde die Anwesenheit der französishen Fregatte in dem Hafen von Civ'ta-Vechia als ein Reft der französischen Besaßung Roms bezeichnet, so wurde sie andererseits mit der Noth- wendigkeit motivirt, dem Papste eine ihm etwa nöthig erschei- nende Zufluht zur Verfügung zu lassen und es konnte sogar als günstig für die Lage des heiligen Stuhles bezeichnet warden, daß der Papst nicht daran denkt, von dieser Zuflucht Gebrauch zu machen. Die offizielle Gratulation der Offiziere des französishen Schiffes bei dem heiligen Stuhle wurde ver- mieden und die Empfindlichkeit niht erregt, die im vorigen Iahre die bei dem Quirinal geflissentlih unterlassene Gratulation in der öffentlichen Meinung zur Folge gehabt hatte. Die Frage wegen der Zurücknahme des Schiffes selbst is noch nicht gelöst, doch {cheint man sich um eine Stalien und Frankreich befriedi- gende Form zu bemühen. N

Als bei der Beerdigung des der französischen Gesandt- \chaft beim Quirinal attachirt gewesenen Obersten La Haye auf Veranlassung des französischen Botschafters Corcelles die Nationalkirche San Luigi dei Francesi verweigert wurde, brachen natürlihe Empfindlichkeiten hervor; war doch dem Sohne des Königs und den Offizieren und Waffengefährten des Verstorbenen der einen Franzosen ehrende Zutritt in eine Kirche Roms versagt. Auch dieser Vorfall ist abgethan und nah den beruhigenden Erklärungen des bald darauf in Rom anlangen- den Herrn Tiby schien nur noch eine häusliche Angelegenheit der französishen Doppelvertretung vorzuktiegen. Der lange erwartete Nachfolger des Gesandten Fournier, der Marquis de Noaoailles, wurde demnächst angekündigt und wir wissen jeßt, daß derselbe wirklih am 7. Februar sich in New-York zu Schiff nah Frank- reih begeben hat. : Ï E

Von hervorragendem Einfluß auf die französisch-italienishen Beziehungen waren die bekannten Erklärungen des Herzogs Dé- cazes, durch die er die nah vershiedenen Seiten unerwünschte Interpellation Du Temple's vermied. B

Das Buch des Generals La Marmora Un più di luce hatte seiner Zeit die Reise des Königs von Italien nach Wien und Berlin zu stören niht vermocht. Daß die freundschaft- lihen Beziehungen Deutschlands und Italiens nihi von per- fönlichen Auffassungen vergangener Dinge abhängig sind, hat sich in der Erklärung des Ministers Visconti-Venosta aufs Neue herausgestellt. | h

Beachtenswerth scheinen die fortgeseßten Bemühungen der itatienishen Regierung, mit dem heiligen Stuhle in einen \o- genannten modus zvivendi zu gelangen. Es find drei Punkte zu erwähnen. Die Behandlung des zukünftigen §ionklave, die Zahlung der Civilliste an den Papst und die Anerkennung der Bischöfe durch Ertheilung des staatlichen Exequatur.

Das Cirkular Visconti-Venosta's über die Stellung der italienishen Regierung zur nächsten Wahlhandlung eines Papstes trägt das Datum des 1. Januar, ist aber vielleicht niht ohne Rüsiht auf den Inhalt der vielbesprochenen Bulle Apostolicae sedis erlassen, die schon geraume Zeit vor ihrer Publikation Seitens der Kölnischen Zeitung in Italien nicht unbekannt ge- wesen sein mag. Die vatikanische Partei hält gleihwohl an dem Dogma der Gefangenschaft des Papstes, der feindlichen Domina- tion, fest und giebt nicht zu, daß die Kardinalsernennungen der Ausgangspunkt des Cirkulars eine völlige Freiheit des Papstes involvirten. Das alte Einspruchsreht der katholischen Mächte wird ebenfalls von vatikanischer Seite einfach als durch die veränderte Zeitlage erloschen behandelt. Italien verzichtet darauf ficherlich und gewinnt ein neues Argument für die ab- solute spirituelle Freiheit des Papstthums, auf dessen Charakter als italienisches Nationalinstitut man große Stücke hält. Von Pio 1X. is}, das fühlt man wohl, kein formelles Einlenken mehr zu erhoffen, alle Bemühungen richten \ih daher nothwendig auf Vorbereitung von Anknüpfungen mit dem Nachfolger.

So will die ultramontane Presse von Bedrängnissen des Papstes in Geldsachen nichts wissen, zeigt 1hn vielmehr in einer äußerst günstigen Lage. Es war wohl im Werke, dem Papste durch eine ihn persönlih aus dem Spiele lassende äußere Form die Annahme der im geseßlich zustehenden Civil- liste möglich zu machen. Andererseits, und hier nennt man einen Priester Don Bosco aus Turin als energischen Vermittler, versucht man, die Regierung wie die Kurie zu einem Vertrage in Betreff der Anerkennung der Bischöfe zu bestimmen. Schwierig- keiten wird die Regierung nicht machen, es kommt nur darauf an, die Hartnäckigkeit der Kurie zu befiegen. Der Bischof Gartaldi

zugenommen.

2618 städtische, 3322 ländliche, auf, im Ganzen 8331 Kommunen des

Rom und Berlin \{chweben seitigen Regierungen. nah Nizza sind 11 Frankreih 3, Italien aufzubringen. Die Rom) i} noch vertagt worden. Die Schmach des Kinder-Cxportes

Rom erhalten. mühungen entgegen.

Emigration bei Gelegenheit eines Don Salmiento ist beseitigt. Der Staats\chayzausweis

mehr ausgezahlt 17 644,865. Das gesammte Plus von Noch hat die Regierung eine Ressource das Defizit soll beseitigt sein, che sie er Die Verkäufe der aus nommenen Klostergüter nahmen Dreifache der Taxe steigendes Gebot. Ueberfiht gegebene Zisser der tober 1867, welche am 31. Dezember hat fih bis Ende Januar 1874 auf In 62 konfiszirte Klöster hat man sih nizipalität zu Bureaus, ZU e allein 32 zugefallen sind, während die Ministerien zu Gute kamen.

eine Uebersicht über die Erträgnisse

hinnehmen. : Die Verkäufe der Güter,

diejenigen von 1872 um 3,865,191 L. Es waren nämli 226 verkauft 1 Ti

mehr erbracht L. 11,579,082.

der

Loose

Qa Leid AYyIE

ergiebt : 1,384,621,858, an Einzahlungen 1,290,786,174 Lire. i im Verhältniß zum Vorjahre weniger eingezahlt 5,798,796 Lire,

der Taxe | des Verkaufs j |

Eine Iahresübersicht zeigt am

31. Dezember 1872: und 31. Dezember 1873: 2718 städtische, 4536 ländliche

Landes.

Ueber die Beschleunigung des Eisenbahnverkehrs zwischen Verhandlungen zwischen den beider- Zu einer beabsichtigten Bahn von Cuneo Millionen erforderlich. Wenn, wie projettirt, 9 dazu bewilligt, wären noch Eröffnung der Bahnstrecke

6 Millionen Orvieto - Orte

hat einen Einhalt dur

glücklihe Abfassung einiger „Unternehmer“ in Ancona und in In Amerika kommt man

den italienishen Be-

Ein kleiner Konflikt mit der argentinischen Republik es

andelte fch um kecke Aeußerungen der 1 ( V Attentates auf den Präsidenten

Presse über italienische

Auszahlungen Es sind

an

Ausgaben beträgt 94 Millionen.

von 338 Millionen, aber ichöpft ift.

der todten Hand in die lebende über- in Rom und der Provinz Rom ihren Fortgang und es zeigte sih viel Kauflust und oft auf das Die weiter. unten in etner Gesammterträge seit dem 26. Dk-

1873 447,657,897 war, 449,809,542 Lire crhöht. so getheilt, daß der Mu-

Sqchulgebäuden und Wachilokalen

übrigen den verschiedenen

Bei dieser Gelegenheit wird d r Leser vielleiht nicht ungern

dieser Säkularisation mit

welhe aus der todten Hand in die lebende übernommen sind, haben während des Iahres 1873

übertroffen.

für L. 49,595,012 .…__y 53,460,203 4 «S800 1914

Taxirt waren die leßteren auf: 41,881,120, sie haben also

Die folgende Liste zeigt die Bewegung dieser Erlöse seit 1867.

Ueberschuß absoluter lin Pro- | centen

1867 97,301 1868 1869 1870 1871 1872

1873

7,073 25,888

9,717

8,149 11/175 15,495 17,179

41,790,641 122,278,930 40,850,946 33,990,945 95,649,076 39,378,147 41,881,121 |

162,507,929 51,463,729 40/513 349 32/815,827 49/595,012 53,460,203

15,511,204 | 37,11 40,228,999 | 32,90 10,612,782 | 25,98 6,522,403 | 19,19 6,166,750 | 23,14 10,216,864 | 25,94 11,579,082 | 27,41

345

Total | 94,676

von solchen Spenden devoter Katholi Herren Länder kommen Deputationen,

Staatseinkommens als Peterspfennig Der Finanz-Minister hat am 28.

ergeben \sih folgende Netto-Einnahmen

von Turin hat den Sindaco Abschrift seiner Ernennungsbulle

noch nicht besezt worden zu sein.

; nehmen lassen, welche an den Justiz-Minister eingesandt ward,

bex 1872 einkassirt:

346,319,808 447,657,897

Verläßliche Berichte über die Einkünfte des Vatikans fehlen, doch muß das Ertragniß der Peterspfennige ganz erklecklich sein, da kaum ein Tag vergeht, ohne daß uns

| 29,08

100,838,088 |

die vatikanishe Presse fen berichtete. Aus aller welche oft in reichgestickten

Säcken, einmal als Inhalt eines sammetnen h. Herzens die frei- willige Steuer der Gläubigen zu den Füßen Sr. Heiligkeit nieder- legen. Bekannt is, daß die Republik Ecuador ein Zehntel ihres

hergeben will. den Bericht über die Ver-

waltung der Zölle in der Kammer vertheilen lassen. Daraus

als bis zum 31. Dezem-