1874 / 56 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 06 Mar 1874 18:00:01 GMT) scan diff

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die Worte „Segen des Bergbau's* erscht sind. Die Gulden und O Gulden tragen die Bezeichnung F und § ohne weiteren Beisaß.

„Zehn eine feine Mark“, die nur auf den sogenannten Ausbeutethalern

iese Münzen sind nach dem Konventionsfuße geprägte, vollgiltige caGfiibe Landednüngen und werden bei allen Kassen angenommen. Sie werden E auch, e die übrigen sächsischen Konventionsmünzen, m Reiche eingelöst. E : lebt D ias ftzeng r unterschciden sind die, in den Jahren 1807 bis 1813 in dem damaligen Herzogthume Warschau geprägten Acht- und Viergroschenstücke. Sie tragen auf der Porträtseite die Umschrift: Rex Sax. et dux Varsov. (iae), fowie die Werth sbezeichnung t-talara und £-talara. Auf der Wappenseite befindet sich nur ein Wappen, welches aus zwei Feldern besteht, von denen das eine die sächsische Raute, das andere den Adler enthält. Selbstverständlich fehlen hier die Kurschwerter gänzli, ebenso fehlt die Bezeichnung „Elector“. ¿ Diese Münzen sind keine sächsischen Landesmünzen ; sie find ohne alle Mitwirkung der sächsischen Regierung auf Rechnung der Regie- rung des Herzogthums Warschau dort geprägt worden und habet mit Sachsen gar keinen Zusammenhang. Sie sind auch son durch eine besondere Verordnung der Ministericn des Junern und der Finanzen vom 8. Juni 1842 ausdrücklich für den Umlauf in Sachsen verboten worden, und zwar mit der Bestimmung, daß jede Ausgabe derselben mit der Strafe der münzpolizeilihen Uebertretungen belegt werden soll. Diese Verordnung is von dem Ministerium des Innern unter dem 21. Novcmber 1859 noch besonders eingeschörft worden. E Es fann daher auch von ciner Einlösung dieser Münzen Seiten Sachsens oder dcs Deutschen Reichs überhaupt niht die Rede sein. Da nach den oben angegebcnen Merkmalen die Uaterscheidung der beiden Arten von Münzen ganz leicht ist, so wird nur einige Aufmerk- samkeit dazu gehören, um sih vor_ Verlusten zu s{üßen, und selbst Diejenigen, denen die lateinishe Sprache der Umschrist nicht gel äufig ist, werden an dem, auf den verbotenen und nit einzulösen - En ünzen stets befindlichen Worte „talara“, anstatt Thaler ein - zel haben, um beide Sorten zu unterscheiden. A E A R, L N ano wis Der Fürsilih rumänische Rittmeister von i her fi seit längerer Zeit hier aufhielt, hat sich nach Cassel be- geben.[ F L, Der Kreis-Thierarzt Roskowski 1 aus dem Krei]e Pleschen in den aus den Kreisen Mayen und Cochem gebildeten kreisthierärztlichen Bezirk verseßt worden, B a ayern. München, 4. März. Der König hat heute Mitra länger dauernde Audienzen ertheilt, unter anderen den Herren Bürgermeister Dr. Erhardt, Üniversitäts-Professor Dr. von Holtzendorff, Gencral-Auditor Wolf, Ministerial-Rath Nies und Polizeidirektor Freiherr von Feilibs. i Am 10. d. Mts. sind zehn Jahre seit dem Regierungs- antritte Sr. Majestät nah dem am 10. März 1864 erfolgten Hinscheiden seines Vaters, des Königs Max 11, verflossen. Zur Gedächtnißfeier dieses Todestages werden am nächsten Mon- tag Nachmittags die Vigil und Tags darauf Vormittags das feierliche Seelenamt in der Hoffkirche zu St, Cajetan in Anwesen- heit Sr. Majestät des Königs mit dem großen Cortege abgehal- den.“ F R : M ga Durch Königliche Entschließung wurde der Dekan und Stadtpfarrer in Memmingen, Hafenmeier, zum Dom- kapitular in Augsburg ernannt. Derselbe is Mitglied der Kammer der Abgeordneten, in welcher er dem gemäßigteren Theile der patriotischen Fraktion angehört. a FERIEiA: Inhaltlih Allerhöhster Entschließung vom 24. Februar mit der Wirksamkeit vom 1. Ianuar 1875 an is die Aufhebung der Pionier-Werkstätten, die Auflösung des Pionier-Depots und die Verlegung der Pionier-Inspektion von Ingolstadt nach

inen bestimmt worden. E Cir Erlaß des Kultus-Ministeriums vom 24.

in dritter Lesung die Gesehentwürfe betreffs: Abänderung eiuiger E aearotlian des Landwehrgesetzes und betreffs der gemeinsamen V ertretung der Besißer von Inhaber- oder durch Indofsement ü bertragbaren Papieren, d Gesezentwurf gemäß den An- trägen der Kommissionsmehrheit an. Sodann folgte die Wahl des Staatsgerihtshofes. Beim Beginn der Sißung widmete der Präsident den verstorbenen Herrenhaus-Mitgliedern Freiherrn v. Gablenz und Grafen Wrbna einen warmen Nachruf. (Wien. Ztg.) In der leßten Landtagssession wurden ungeachtet ihrer wiederholten Unterbrehung zahlreiche Landtags- beshlü}se gefaßt, welche auf Grund der ressortgemäßen Behand- lung in den Ministerien der Kaiserlichen Shlußfassung zu unter- ziehen sind. Eine Reihe solcher Landtagsbeschlüfse, die den Wir- funagsfreis des Ministeriums des Innern betreffen E ist_ bereits definitiv erledigt. ¿ j G E Die Kaiserlihe Sanktion erhielten: Das Geseß in Betreff der Aufnahme eines Anlehens von 20 Millionen von der Ge- meinde Wien, die Diensibotenordnung für Ober-ODesterreich, das Geseß wegen Enthebung der Stadt Radkersburg von der Be- streitung der Kosten für die Verpflegung ihrer Angehörigen in der dortigen öffentlichen Krankenanstalt, das Geseß in Betreff der Verlängerung der bestehenden Mauthprivilegien auf nicht ärarischen Straßen in Steiermark, das Geseß, enthaltend die der Landesgeseh- gebung vorbehal.enen Bestimmungen in Betreff der polizeilichen Ab- \haffung und des Schubwesens für Kärnten, die Straßenpoli- zeiordnung für Kärnten, das Eisenbahn-Zufahrtsstraßen-Geseß für Krain, das Gescy in Betreff der Uebertragung der Fällung von Schuberkenntnissen an einzelne Gemeinden in Tirol, das Eisenbahn - Zufahrtsstraßen - Geseg für Tirol, die Bau- ordnung für Vorarlberg, das Gese in Betreff der Organi- firung des Sanitätsdienstes in den Gemeinden Dalmatiens, das Gesetz in Betreff einer Aenderung der §§. 7 und 8 der Land- tagswahlordnung von Böhmen, die Geseße in Betreff der Rege- lung einzelner Verhältnisse im Prager Polizeirayon, das Geseh in Betreff der Aenderung des §8. 26 der \lesischen Dienstboten- ordnung, das galizische Gese, wodurh Bestimmungen für den Fall erlafsen werden, daß ein Landtagsabgeordneter zu einer Strafe verurtheilt wird oder in strafgerichtliher Untersuhung sich befindet, das Geseg in Betreff der Aenderungen „mehrerer Bestimmungen des Gemeindestatuts von Czernowiy. E25 Die von den Landtagen beschlossenen Landesumlagen, joweit fie niht hon während der Landtagssession der Allerhöchsten Sghlußfafsung unterzogen werden konnten, erlangten seitdem die Kaiserlihe Genehmigung. Umlagen wurden ferner für 5 Be- zirke und für 231 Gemeinden Allerhöchst genehmigt. Die Kai- serlihe Genehmigung erfolgte endlih auch für Gemeinde-Auf- nahmstaxen in 31 Gemeinden, für eine Anzahl von Gemeinde- trennungen und Veräußerungen von Realitäten einzelner Ge- meinden und Länder. i 5. März. Das Abgeordnetenhaus hat heute die Generaldebatte über die konfessionellen Gesezentwürfe begonnen. Es sind 35 Redner gegen, 23 Redner für die Vorlagen ein- geschrieben. Von ersteren gelangten heute von Hohenwart, P, Greuter, Fürst Czartoryski und Weiß von Starkenfels, von lezteren Schaffer, Göllerih, Dürnberger und Fux zum Wort. Die Generaldiskusfion wird morgen fortgesezßt_& „_; Pesth, 6. März. (W. T. B.) ¡Der Neuneraus\chuß hat seine Berathungen beendigt. Durh die Annahme der von demselben vorgeshlagenen Maßregel wird bis zum Jahre 1877 das Defizit voraussichtlih nahezu beseitigt werden. Der „„Pesther Korrespondenz“! zufolge wird eine neue Anleihe blos füx 1875

. M. verbreitet sh auf Grund der eingegangenen Berichte der Rektorate der Königlichen Studienanstalten über dia. Pa Ubr der Sülcr dureh, Mrrtn4. Apel acke yerrschende Instruktorenwesen der S Und weist die Rektorate zur Beschränkung der Privat-

instruftionen an.

Sachsen. Dresden, 5. März. Der regierende Fürst Reuß j. L. Heinrich X1V. ist heute Vormittag 9 Uhr 10 Mi- nuten nah Gera zurückgereist. 5

Meelenburg. Schwerin, 5. März. (W. T. B.) Nach- dem in der gestrigen Standesversammlung der Land- schaft beshlossen worden war, daß leßtere bei ihrer Erklärung vom 24. Februar (Einführung einer einheitlihen Landesvertre- tung und Beseitigung der Ritter- und Landschaft als \elbstän- diger Faktoren der Landesgeseßgebung) aus den dort angegebe- nen, in unveränderter Geltung gebliebenen Gründen verharren wolle, wurde in der heutigen Plenarversammlung des Landtages der Beschluß angenommen, die unvereinkaren Beschlüsse der gestrigen Standesversammlungen an die Landtags-Kommissarien gelangen zu lassen mit der Erklärung, die Stände seien bereit, hiernah die ständische Antwort ad caput abzugeben.

Sachsen - Weimar - Eisenah. Weimar, 1. März. Der Landtag eröffnete gestern die Berathung des Etats. Der Referent des Finanz-Aus\chu}ses erkannte an, wie überaus günstig die Staats-Finanzen stehen, bemängelte aber, daß die Etats-Uebershüfsse nicht als Einnahmeposten figuriren, und daß die direkten Steuern im Vergleich zu anderen Staaten zu hoh seien. Der Finanz-Minister vertheidigte dagegen in kurzer Rede jein bisher mit Erfolg eingehaltenes System. Zur Spezial- Berathung wurde der Einnahme-Etat nah den Anträgen des'* Aus\hus}ses genehmigt. Zur Ausgabe kam nur die Erhöhung der Civilliste zur Berathung. Ohne das Rehtsverhältniß des früheren Abkommens über das Kammervermögen zu alteriren, wurde nach längerer Debatte die proponirte Erhöhung der Civilliste mit allen gegen vier Stimmen genehmigt.

Lippe. Detmold, 3. März. (F. L. R. u. A. Bl.) Der als außerordentliher Gesandter und bevollmächtigter Minister Sr. Majestät des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen am hiesigen Fürstlihen Hofe be- glaubigte General-Major Prinz Gustav zu Ysenburg und Büdingen hat Sr. Hohfürstlihen Durhlaucht dem Fürsten heute sein Kreditiv überreicht.

Bremen, 4. März. Die Bürgerschaft seßte heute die Be- rathung des Gesezes, den Vermögens\choß betreffend, bei 8. 18 fort. Dieser und die noch übrigen Paragraphen des Ge- seßentwurfs wurden nah längerer Diskussion mit unwesentlichen Modifikationen von der Bürgerschaft genehmigt. Die Beschluß- fassung über den ganzen Entwurf mit den dazu beschlossenen

bänderungen wird erfolgen, wenn die Deputation über die an fie zur weiteren Berathung verwiesenen Bestimmungen berichtet haben wird.

Desrreich-Ungarn. Wien, 4. März. Das Herren- haus bes{chloß behufs \{nellercr Berathung des Budgets {hon jeßt eine Kommisfion von 21 Mitgliedern zu wählen und nahm

erforderlich fein, dgx De&"ug der Ausgahen des" tes Kömmunikationen verwandt werden sollen. L

Schweiz. Bern, 3. März. In der heutigea Sigzung des Regierungsraths des Kantons Bern lag ein Schreiben der Regierung von Baselland vor, welche meldete, daß dieselbe nun gleihfalls den renitenten geflüchteten jura\ \i- \chen Geistlihen den Aufenthalt in ihrem an den Berner Jura grenzenden Bezirk Arlesheim, wohin fich mehrere derselben namentlich nach ihrer Ausweisung aus dem Kanton Solo- thurn begebcn hatten, untersagt habe. Außerdem hat die Re- gierung von Baselland aber auch noch ihren eigenen katholischen Geistlihen die Verrichtung jeder gottesdienstlichen Handlung im Kanton Bern verboten, wenn sie zu solhen nicht durch Geist- liche aufgefordert wurden, welhe von der Regierung des Kan- tons Bern in ihren Stellen eingeseßt und anerkannt find, und endlih hat fie denfelben streng untersagt, in ihren Kirchen got- tesdiensilihe Funktionen durch die von der Berner Regierung ihres Amtes entsezten jurassishen Geistlihen vornehmen zu lassen.

Vorgestern fand in Basel der erste altkatholi\sche Gottesdienst statt. Die Predigt hielt Pfarrer Hosemann von Fans Die dortige Regierung hatte die Martinskirhe dazu ewilligt.

Am Sonntag hat der Kanton Waadt seinen Großen Rath neugewählt. Die liberale Mehrheit bleibt nah wie vor dieselbe.

4. Vârz. Der Große Rath von Tessin hat das Standesvotum dieses Kantons für die Annahme des Re- visionsentwurfes-abgegeben.

Niederlande. Haag, 2. März. In der heutigen Sigzung der Zweiten Kammer der Generalstaaten wurde nah langer Debatte von dem Abgeordneten Schimmelpenninck eine Motion gestellt, dahin gehend, über die Art. 1 und 2 des Ge- segentwurfes für Regelung des niederländischen Münz- wesens gleichzeitig zu berathen, hierauf aber die Abstimmung zuerst über das Feingewiht des Guldens und dann über den Art. 1 (Annahme ‘dex. alleinigen Goldwährung) abzustimmen. Diese Motion wurde mit 40 gegen 29 Stimmen genehmigt, während der Finanz-Minister beantragt hatte, daß zuerst über die Frage von Einführung der alleinigen Goldwährung Ent- scheidung getroffen werden solle. Hr. Bredius erläuterte in ausführlihem Vortrage sein Amendement für Anschluß an das Franken-System der lateinischen Union. Hr. Blufsé ftellte ein Amendement für Anschluß an das britishe System und auh auf Aufrechthaltung der Münzeinheit mit Niederländish-Indien.

Belgien. Brüssel, 5. März. Der Prinz und die Prinzessin von Wales wurden am 4. bei ihrer Durchreise durhch i g von dem Könige und der Königin auf dem Bahn- hofe begrüßt.

Großbritannien und Jriand. London, 4. März. Der Herzog und die Herzogin von Edinburgh werden in Begleitung der Königin am 12. d. M. ihren öf fentlichen Einzug in London halten. Der von der Leibgarde esfortirte Zug wird sih von der Paddington-Station der Great Western-

Eisenbahn über Edgware-road , Oxford-Street, Regent-Street,

Charing Croß und Whitehall nach dem Vuckingham-Palaft be- O L Auf Pu erwähnten Siraßen werden Truppen, bestehend aus Infanterie, Kavallerie und Artillerie Spalier bilden.

Morgen wird das neue Parlament eröffnet werden, und nach erfolgter Wahl des Sprechers des Hauses der Gemeinen wird die Einshwörung der Mitglieder beginnen. Wenn

Die Förmlichkeiten bei der Spreherwahl find nah der „A. A. C.“ folgende: Ein Mitglied \{lägt ein anderes als Sprecher vor, Nachdem das vorgeschlagene Mitglied befürwortet worden, wird es vom Hause, ohne daß irgend welche Frage gestellt wird, zum Vorsig berufen. Das so berufene Mitglicd erhebt fich und dankt dem Hause für die ihm erwiesene Ehre. Abermals zum Vorfi be- rufen, verläßt erx seinen Plaß und wird von den Mitgliedern, die ihn vorgeschlagen und befürwortet haben, nah dem Stuhle geführi. Im Falle einer Opposition entscheidet das Haus, welches Mitglied „den Stuhl einnehmen soll“. Nachdem der neue Sprecher beglückwünscht worden, vertagt sh das Haus bis zum folgenden Tage, worauf der Sprecher und die Mitglieder si nah dem Hause der Lords begeben, um von den König- lien Kommissarien die Bestätigung des Sprechers Sei- tens der Königin entgegenzunehmen. Der Sprecher bean- \sprucht dann in einer geseßten Rede im Namen der Gemeinen Redefreiheit in den Debatten. Nachdem das Haus nach seinem Sizungsfaal zurückgekehrt, wiederholt der Sprecher seine Aus- drücke des Dankes für die ihm erwiesene große Ehre und schreitet hierauf zur Vereidigung der Mitglieder. Der Sprecher leistet znerst den Eid allein, worauf die Mitglieder an die Reihe fkom- men, und jedes na einer Generalwahl gewähltes neues Mit- glied muß vor seiner Eidesleistung ein Certifikat vorzeigen, welches bekundet, daß seine Wahl vom Klerk der Krone dem Klerk des Hauses bescheinigt worden ift. s

Die offizielle „London Gazette“ theilt die Namen und die Titel der neuen liberalen Pairs mit. Viscount Sydney, der bisherige Oberstkämmerer, wird Earl Sydney of Sondbury, Grafschaft Kent; Edward Cardwell, der bisherige Krieg3-Mèi- “nister, Viscount Cardwell of Ellerbeck, Grafschaft Lancaster; Chichester Fortescue, der bisherige Handels-Minister, Baron Carlingford of Carlingford, Grafschaft Louth; Sir Thomas Freemantle, Baron Cottesloe of Swanbourne und Hardwi, Grafschaft Buckingham, und Edmund Hammond Baron Ham- mond of Kirbella. Die Baronetswürde haben der „Gazette“ zufolgé folgende Liberalen erhalten: Sir C. Trevelyan, H. S. Thompson, T. F. Grove, Dr. G. Burrows, T. M'Clure, W. Miller und die Parlamcntsmitglieder M. Wilson, C. Forster

1d I. H. Amory. E -—— L Korlüns Winn und Sir James Elphin- stone find zu Junior Lords des Schaßamtes ernannt wor- den. Ferner is Kapitän Lord Gilford, der im legten ine- sischen Kriege \{chwer verwundet wurde, zu einem Lord der Admiralität ernannt worden.

Aus Dublin wird unterm 3. d. gemeldet: Der Herzog von Abercorn kam heute, begleitet von Sir M. His Beach, dem Ober-Sekretär für Irland, ‘hier an, und begab sh nah dem Schlosse, wo er mit den üblichen Förmlichkeiten als Statthalter (Lord Lieutenant) vereidigt wurde. Am Abend kehrte Se. Excellenz nah England zurück, und man erwartet, er werde in ctwa 14 Tagen seinen öffentlihen Einzug in Dublin O 5. März. (W. T. B.) Der Prinz und die Prin- zessin von Wales sind wieder hier eingetroffen.

In der heute Nachmittag 2 Uhr eröffneten Sihung des

ts wurde Sir H. V Æ. Brand zum Sprecher E 201 o-+fwie [pra demselben Namens der Liberalen

dazu seine Glückwünsche aus.

Wie der „Kölnischen Zeitung“ aus London gemeldet wird, beginnen in nächster Woche die anti-ultramontanen Meetings in den Provinzen. Am 12. d. M. soll in Turnbridge-Wells, am 26. d. in Reading ein f\olches Meeting stattfinden. Das große Meeting in Liverpool is für den 31. d. M. oder 2. k. M. in Aussiht genommen und dürfte dem legteren vielleiht der Vice-Präsident im Erziehungs-Komite des Geheimen Rathes, Lord Sandon, präsidiren.

6. März. (W. T. B.) Zu Ehren des Herzogs und der Herzogin von Edinburgh findet am Montag bei der Königin in Windsor ein großes Banket statt, zu welchem die Mitglieder des jeßigen und des zurückgetretenen Ministerims Einladungen erhalten haben.

Frankreich. Paris, 5. März. (W. T. B.) Der Mi-

Nationalversammlung vom 19. November v. I., betreffend die Verlängerung der Amtsgewalt des Präsidenten Mac Mahon, N Verkauf von Photographien des Grafen von Chambord verboten.

Versailles, 5. März. (W. T. B.) In der heutigen Sizung der Nationalversammlung brachte der Deputirte Chriftephle vom linken Centrum einen neuerlich vom „Figaro“ veröffentlihten Artikel zur Sprache und verlangte das Mi- nisterium über die Art und Weise zu interpelliren, wie dasselbe seine Gewaltbefugnisse gehandhabt habe, ehe die Nationalversamm- lung der Gegenstand von Angriffen und Drohungen Seitens des „Figaro“ geworden sei. Die Berathung der Interpellation soll morgen stattfinden.

Spanien. (W. T. B.) Von dem Kriegsshauplaße vor Bilbao liegen noch immer keinerlei neuere zuverlässige Mit- theilungen vor. Marshall Serrano und Admiral Topete find, wie über Bayonne, 5. März gemeldet wird, mit 4000 Mann in Castro angekommen. Die Armee dcs Centrums if aufgelöst und foll zur Verstärkung der Nordarmee verwendet werden, dürfte General Dominguez etwa 6000 bis 8000 Mann führen

ürfte.

Italien. Rom, 1. März. Der Kdnig is von Neapel angekommen und wurde am Bahnhofe von dem Kronprinzen Humbert und den Ministern, dem Präfekten, Bürgermeister nnd andern Autoritäten empfangen. :

Der neue Strafgesey-Entwurf, welcher dem Se- nate vorgelegt worden is, enthält folgende Strafbestimmungen gegen Beamte, welche unbefugter Weise Staatsdokumente ver- öffentlichen :

Artikel 194. §. 1. Der Staatsbeamte, welcher auch nah seinem Austritt aus dem Staatsdienste Thatsachen entsd,leiert, welhe er von Staatswegen geheim halten muß, oder offizielle Aktenstücke und Doku- mente, diz nicht für die Oeffentlichkeit bestimmt sind, oder ebe es er- laubt ist, mittheilt, veröffentlicht oder verbreitet, wird mit 4 bis zu 12 Monaten Gefängniß bestraft.

_§. 2, Wenn aus der Verleßung dcs Geheimnisses, oder aus der Mittheilung, Veröffentlichung und Verbereitung von Dokumenten odcr Aktenstücken, Repressalien, Kriegsgefahr oder Störung der freundschaft- lihen Beziehungen der Regierung zu auswärti gen Mächten oder andere

dieses Geschäft beendet ist, wird die Session formell eröffnet, E

nister des Innern hat unter Hinweis auf den Beschluß der |

erheblihe Staatsnachtheile hervorgehen, fo kommt der Art. 137 zur Anwendung. (Dieser verhäxgt noch härtere Strafen, sclbf Landesver- weisung bis auf zwanzig Jahre.)

Die Deputirtenkammer seßte gestern ihre Berathung über die Modifikationen der Stempeltaxe und Einschreibegebühren fort, und der Präfident machte bekannt, daß nah diesem und dem die Aushebung der im Jahre 1854 geborenen Mannschaften betreffenden Geseßeniwurfe der auf die Landesvertheidigung be- zügliche zur Verhandlung kommen wird.

Türkei. Konstantinopel, 5. März. (W. T. B.) Die Ernennung Caratheodori Effendis zum Gesandten der türkischen Pforte am italienischen Hofe in Rom wird amtlih

emeldet. An Stelle Hamdi Paschas is Iussuf Bei, seither

eneral-Dircktor der Steuern, zum Finanz-Minister ernannt worden. Als Grund für die Entlassung Hamdi Paschas werden in unterrichteten Kreisen die Bedingungen angegeben, unter denen derselbe vor einigen Tagen das Vorshußgeshäft über 130,000 Pfd. Sterling mit der „Société ottomanne“ abgeschlossen hat. Nach diesen Bedingungen ist der für die Dauer von 9 Monaten gewährte Vorshuß mit 12 Proz. zu verzinsen und mit 50,000 Pfd. Sterl. baar und mit 800 Stück Schaßbonds der Serien B und C zum Al-pari:-Course zurückzugewähren was einer jährlihen 50prozentigen Verzinsung des Vorschusses gleichkommt.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 2. März. Bei der gemeinschaftlichen Abstimmung beider Kammern über die Theuerungszulage für Beamte wurde der Beschluß der Ersten Kammer, wonach au Gehalte von und über 5000 Kronen eine Theuerungszulage haben sollen, genehmigt. Diese Zu- lage is in Uebereinstimmung mit dem Regierungsvorschlage auf 1000 Kronen festgestellt worden.

Dänemark. Kopenhagen, 3. März. Bei der heutigen Beamtenwahl im Folkething wurden Krabbe mit 54 Stim- men von 71 und J. A. Hansen mit 50, Högsbrs mit 48 Stimmen zu Vice-Präsidenten wiedergewählt.

Die Zolleinnahmen betrugen in den ersten zehn Mo- naten dieses Finanzjahres 8,000,946 Rdl. oder 505,030 Rdl. mehr als îm entsprehenden Zeitraume des vorigen Finanzjahres. Die Kriegssteuer für Waareneinfuhr und Brennereibetrieb hatten in demselben Zeitraume 1,377,896 Rdl., was cine Mehrein- nahme von 58,474 Rdl. darstellt. \

Amerika. Washington, 5. März. (W. T. B.) Der Kongreß hat die Regelung der Finanz- und Geldfrage noch nit erledigt; in maßgebenden Kreisen wird indeß als ziem- lih fiher angeuommen, daß das Maximum des in Umlauf zu E Staatspapiergeldes auf 400 Millionen festgeseßt wer- en wird.

Die Nr. 18 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs- Postverwaltung“ hat folgenden Inhalt: General-Verfügangen vom 27. Februar 1874: Ausfertigung der Vorshuß-Postanweisungen ; vom 28. Februar 1874: Meldung von Krankheits- und Sterbefällen. Bescheidung vom 18. Februar 1874: Die Anwendung der Post-Packet- adrefsen und den neuen Packet-Portotarif betreffend.

Reichstags - Angelegenheiten.

Berlin. Von den Abgo. Dr. Hinschius und Dr. Völk ist im Deut- schen Reichtag ein Antrag eingebracht worden, einem von den Antragstellern auêgearbeiteten (sich im Wesentlichen dem preußischen anschließeaden) Entwurf eines Geseßes über die Beurkundung des Perionensirades und esa der Eheschließung die verfassungsmäßige Zustimmung zu ertheilen.

Statistische Nachrichten.

Ueber die Verwaltung des Königlich Statistischen Bureaus im Jahre 1873 ist von dem Direktor desselben, Geh. Ober-Regierungs-Rath Dr. Engel (als Manufkript gedruckt) ein Bericht veröffentliht worden, dem wir Folgendes entnehmen: Die Vermehrung der Geschäfte des Königlih Statistischen Bureaus er- giebt fich aus nachstehenden Zahlen: im Jahre 1863: 3981, 1871: 11,621, 1872: 20,291, 1873: 17,572 Eingänge, 1871: 9500, 1872: 10,490, 1873: 8039 Ausgänge. Diesem wachsenden Geschäftsumfange entsprechen auch die Ausgaben, die si im J. 1863 auf 19,210 Ttlr., im J. 1873 aber das Doppelte, 38,350 Thlr. beliefen; die hierunter nit enthaltenen Kosten des meteorolegischen Instituts sind in dieser Periode von 4- auf 9000 Thlr. gestiegen. Die größeren Arbeiten des Jahres 1873 betrafen zunächst 1) die Volkszählung, näm- lich die Zusammenstellung und Beurtheilung der Gutachten der Bezirks- regierungen 2c. über die Methode, die Berichtigung einzelner Fehler in den Zwischentabellen erster Aufzählung, die definitive Feststellung des Hauptresultats für Kreise, Aemter 2c., die Eintragung der Ergeb- nisse aus den Zwischenformularen T. und Ik. in die Tabelle III. zunächst für die Provinzen Preußen und Brandenbürg, die Herstellung der Manuskripte über das Verhältniß zwischen Aufenthalts- und Ge- burisort, Staatsangehörigkeit, Uebersicht aller Verkehrsplätße, das Ge- meindelexikon u. st. w. Die Kosten der Volkszählung 1871 haben sih bis Enèe 1873 auf 167,770 Thlr. belaufen, worauf 6526 Thlr. Einnah- men aus veikauft.r Makulatur 2c. zu verrechnen find. 2) Die Vieh- zählung, für welche 4,372,365 Zählfkarten 2c. versandt wurden. Die definitiven Resultate wurden {on Ende 1873 dem Statistischen Amt des Deutschen Reichs überreicht, außerdem sind Nachweisungen der Vertheilung des Vichstandes auf die Berufsklassen, auch in d:n Ge- meinden vorbereitet worden. Die Kosten haben 22,602 Thlr. betragen. 3) Statistik der gewaltsamen Todesarten, deren erster Theil (XXVIII, Heft der „Prcuß. Statistik"), 80 Bogen umfassend, vollendet ist. 4) Die Schifféunfälle an den Küsten des preußischen Staats. 9) Statistik“ der Geburten, Trauungen und Sterbefälle der Militär- bevölferung. 6) Die Kommunalfinanzstatistik 7) Das Ortschafts- verzeichniß. 8) Die Statistik der Bewegung der Bevölkerung. 9) Die Statistik der Marktpreise. 10) Die Statistik der Dampfmaschinen. Das statistishe Seminar hat die nothwendig gewordene Recrganisa- tion uoch nicht erfahren. Durch die Kalendcrverwaltung ist die Neuredaktion der unveränderlichen Tafeln des astronomischen und chro- nologischen Theils des Königlich preußischen Normalkalenders erfolgt. Die topoaraphishe Abtheilung hatte so umfassende Arbeiten aus- zuführen, R. die Ueberweisung größerer Räume für sie nothwendig wurde. Die Bibliothek vermehrte sich im Jahre 1873 um 3972 Bände und Broschüren, der Katalog um 11 Bogen (26—36). Das meteorologische Institut arbeitet mit 156 Stationcn.

München, 4. März. Von Montag den 2., bis Dienstag den 3. d. M. Abends sind an Cholera x. hier 5 Erkrankungen und 1 Todesfall und von gestern Abends bis heute Mittags wieder 2 Er- krankungen und 1 Todesfall zur Anzeige gekommen.

London, 4. März. In England und Wales gab es am Ende des Jahres 1872 nit weniger als 749 Genossen schafts- Vereine mit 300,587 Mitgliedern und einem Gesammftkapital von 2,784,661 Lstr.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Das jüngst ausgegebene Januar- und Februarhaft des 11. Jahrg. der „Zeitschrift für ege Geschichte und Lan- desfkunde, redigirt von Constantin Rößler, (Berlin Mittler u. Sohn,

1874), hat zum Juhalt: „Zwölf Bücher preußisher Geschichte von Leop. von Nanke. Erstes bis viertes Buch. Genesis des preußischen Staates. Die sämmtlichen Werke Bd. 25 u. 28", besprochen von Const. Rößler. „Aus einem Colleftanceenbuche Caspar Hennenbergers*, von W. Pierson. „Die Verfassungeurkunde des Herzogthums Preußen vom Jahre 1661“, von F. A. Wichert. „Albrecht Georg v. Schwartz's Autobiogrophie®*. Nach der Handschrift der Königlichen Universitätébibliothek zu Greifswald hräg. von Dr. H. Müller. Recensfionen mehrerer historisher Schriften. Aus den Veröffent- lichungen der deut|chen Geschichtsvereine.

Das 1. Heft des 13. Jahrganges des „Rübeza hl“. Der

Slesischen Provinzialblätter Neue Folge," enthält u. A. folgende Artikel : Das Bernhardinerkloster in der Neustadt Breslaus (mit Ab- bildung und Holzschnitten). Eine Erinnerung aus 1848, von Gustav vom See (G. v. Struensee). Der alte Dessauer vor Brieg, histor. Erzählung aus dem ersten \{lefischen Kriege, ven C. v. Kessel. Der Postverkehr auf der Schneekoppe. Zur Familien- und Wappen- kunde. L. Die Herren von Keltsch, von v. Pr. (mit Wappen.) Ein Wahrzeichen von Schmiedeberg (mit Holzschnitt). Der Junker von Eben, Kynsburg-Sage, von H. Fritshe. Mehrere Gedichte in \hlesisher Muudart. Stlesishe Bolkstrachten. Schlesische Monats- und Vereinschronifk. Gegenwärtige Einrichtung des Bres- lauer Postverkehrs (amtlich.) Zur neuen Kreisordnung. Höchste Kälte-Grade der Winter 1851—57. Witterungsberichte der König- lichen Universitäts-Sternwarte zu Breslau pro Dezember 1873, von Prof. Dr. Galle. __ Münthen, 2. März. Zur Feier des 25jährigen Jubi- lâums W. v. Kaulbach s als Direktors der Akademie der bilden- den Künste fand gestern Abend ein Festmabl im Gasthof zu den vier Jahreszeiten statt, dessen großer Saal zu diesem Behufe mit Blumen und Gewächsen aufs Prachtvollste geshmückt und mit langen Tafeln für 250 Personen belegt war. Die Staats-Minister v. Pfeufer und v. Luß, der preußishe Gesandte Frhr. F: Werthern, eire große An- zahl der hervorragendsten Männer auf dem Gebiete der Kunst und der Wissenschaft, die beiden Bürgermeister und andere Mitglieder der Gemeindekollegien hatten sich zu dem Festmahl eingefunden, zu welchem der Gefeierte von mehreren Professoren der Akademie in seiner Wohnung abgeholt wurde. Die Reihe der Trinksprüche eröffnete Professor Dr. Car- riere mit einem Hoch auf Se. Majestät den Köuig. In einer umfassenden, trefflihen Rede feierte Staats-Minister v. Luß den Jubilar, dessen hohe Verdienste als deutscher Meister er in erhebenden Worten schil- derte und schließlich ein Tg Hoch auf denselben ausbrachte. Bürgermeister Dr. Erhardt brachte einen Toast auf die Akademie, Maier Hoff, Vorstand der Münchener Künstlergenossenschaft, in deren Namen ein Hoh auf den Jubilar aus. Der preußische Gesandte Freiherr v. Werthern verlas ein ven dem Grafen v. Ujedom, dem General-Direktor der preußishen Museen, eingelaufenes Telegramm, welches lautete: „Heil dem großen Meister zur heutigen Feier; dankbar ehren wir das unvergängliche Denkmal, das er sich in unsern Hallen geschaffen,“ und begleitete dieses Telegramm mit einer, mit großem Beifall aufgenommenen humoristischen Rede.

Die Nr. 8 der Zeitschrift „Kunst und Gewerbe, Wochen- \hrift zur Förderung deutscher Kunst-Industrie* (8. Jabrg ), berausg. vom bayerischen Gewerbemuseum zu Nürnberg, edigirt von Dr. O. v. Schorn (Verlag der Friedr. Kornshen Buchhandlung in Nürtberg), hat folgenden Inhalt: Das goldene Zeitalter der Renaissance in München. Von Prof. Dr. Stockbauer. V. Die Glasindustrie in Belgien. Nürnberg: Germanisches Museum. Marburg : Per- manente Ausstellung. Hanau: Zurückweisung einer verläumderischen Kritik. Für die Werkstatt. Aus dem Buchhandel. Kleine Nachrichten. Erklärung zur “Beilage (Gewandmuster aus dem 14, Jahrh.)

Von der im Verlage ve F. A. Brockhaus in Leipzig er- scheinenden 3. Auflage der illust?rcten Bibel ist soeben die 2. Lie- ferung, enthaltend den Schluß des 1, und den Anfang des 2. Buches Moses, ausgegeben worden. Den zahlreichen, vortrefflich ausgeführten

alzshnitten liegen Origfmitzeilnungen - hervorragender deutscher ünstler, wie Bendemann, J, Fischer, Fr. Overbeck, A. Methel/ L: Richter, J. Schnorr von Carolsfeld, F. Schubert, E. Steinle u. s. w.

zu Grunde. Landwirthschaft.

Berlin. Ueber die Berathungen des vom 24. bis 27. Februar hier versammelt gewesenen Kongresses deatscher Landwirthe bringen die uns vorliegenden Nrn. 1 bis 4 der während der Dauer des Kongresses erschienenen „Kongreß-Zeitung für die Mitglieder des DEaI Leh Kongresses deutscher Landwirthe* ausführliche

ißungsberichte. Gewerbe und Handel. :

Leipzig, 9. März. (W. T. B.) Nach einer dem „Leipziger Tageblatt“ zugegangenen offiziellen Mittheilung hat der Aufsichtsrath der Thüringer Ga3gesellshaft die Dividende pro 1873 auf 7% festgeseßt. Die Dividende pro 1872 betrug 63%.

Verkehrs-Anstalten.

Die Nr. 18 der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisen- bahn-Verwaltungen" hat folgenden Inhalt: Verein deutscher Eisenbahnverwaltungen : Preis-Ausschreiben. Weser-Halten (Cöln- Minden) eröffnet. Ueber die Entwickelung des shweizerischen Eisen- bahnrehtes. Geseßentwu:f für das Königreih Württemberg, be- treffend den Bau von Eisenbalnen in der Finanzperiode 1873/75. Transportmittel und anderes Betriebêmaterial für Eisenbahnen. (Fort- seßung). Vereinsgebiet: Berliner Briefe. Aus Sachsen (Ge- \chäftébericht der Chemniß-Würschnißer Eisenbahn pro 1873). Aus Bayern. Personal-Nachrichten. Ausland: Schweizerische Eijsen- bahnen, Literatur: Taschenbuch zum Abstecken von Kreisbögen. Eisenbahn-Kalender. Offizielle und Privat-Anzeigen.

Auf der Indo - Europäischen Telegraphen - Linie wurden im Monat Februar d. J. an gebührenpflichtigen Depeschen befördert: a. aus London, dem übrigen England und Amerika nach Perfien und Indien 1625 Stück; b. aus Persien und Indien nach London, dem übrigen England und Amerika 1098 Stück; c. vom Europäischen Kontinent excl. Rußland nah Persien und Indien 94 Stück; d) aus Persien und Jndien nach dem Europäischen Kon- tinent xcl, Rußland 113 Stück, Summa 2930 Stü.

Wien, 6. März. (W T. B.) Die nah auswärts verbreitete Nachricht, daß die Regierung gegen die Verwaltung der Nordwest- bahn in ähnliher Weise, wie gegen diejenige der Lemberg-Czerno- wißer Bahu, vorzugehen beabsichtige, entbehrt dem Vernehmen des „Telegraphen-Korrespondenz-Bureau* zufolge feder Begründung. Auch die „Neue freie Presse" bezeichnet diese Nachriht auf Grund der an kompetentester Stelle von ihr eingezogenen Erkundigungen, als eine völlig unwahre Erfindung.

Bern, Ende Februar. Der 14. Monatsbericht des Bundesraths meldet über den Stand der Arbeiten an der Gotthardbahn am 31, Ja-nuar u. A. Folgendes: A

L. Großer Gotthardtunnel. Die Direktionsgallerie ist auf der Seite von Göschenen von 600,2 auf 672,2, die Answeitung von 520 auf 590 laufende Meter vorgeschritten. Die mittlere Zahl der Arbeiter stieg von 625 auf 634, die höchste dagegen fiel von 732 auf 686. Bei Airolo rückte der Tunnel von 596 auf 647,7, die Ausweitung von 287 auf 332 laufende Meter. Die mittlere Arbeiterzahl stieg von 924 auf 581, die höchste von 581 auf 612. -

Auf der Seite von Göschenen ist die Aufstellung der Maschinen beendet, und eine dritte Gruppe von Komprefsoren ift in Thätigkeit. Die Reuß wurde behufs dec Leitung des Wasfers auf die kleinen Tur- binen in den Werkstätten abgesperrt und ebendaselbst wurde ein Ueber- gang für Fußgänger erstellt. Der Richtungsstollen wurde um 7,3 Meter verlängert; die Reuß wurde in der Nähe des Einschnittes, da wo dessen Ausweitung begonnen bat, korrigirt. Auch wurde weiteres Material ven Mont-Cenis herbeigesckafft und in den Werkstätten von Göschenen wurden zwei neue Bol:rmaschinen nah demSystem Ferroux (xstellt, Sonst waren wie bishec diejenigen von Dubois und François im Gebrauch; nur währcnd einiger Tage machte man Ver-

8 Constantin [339,8

suche mit einem neuen Gerüste und mit den Maschinen Someiller,

Mackean uad Ferroux; die komprimirte Luft lieferten ausfch{chließlich mit einander und abwechselnd die drei defiaitiven Gruppen. Jm Durchschnitt rückteu die Arbeiten täglich um 2,320 Meter voran.

Bei Airolo arbeiteten beständig gleichzeitig 6 Bohrmaschinen Dubois und François. Durch den greßen Wasserzufluß wurde in der ersten Hälfte des Monats das Vorrücken beeinträchtigt und ebenso in der zweiten Hälfte durch die außerordentlibe Härte und Zähigkeit des Gesteins, daß oft 30 Löcher zum Angriff mînirt werden mußten. Der tägliche Fortschritt im Zanuar war im Mittel 1,668 Meter. Die nöthige fomprimitirte Luft wurde aus\{chließlich durch die definitiven Kompressoren geliefert.

TT. Linien der Tessinerthäler. a. Sektion Lugano-Chiafso, Troß der größeren Entfernung, welhe die Transporte auf der ganzen

| Linie zu durchlaufen haben, find die Erdarbeiten dennohch beinahe

]oweit vorgerüdckt, wie im Dezember; es wurden 102,960 Kubikmc-ter Erde abgeräumt. Dieses günstige Resultat ist der für die Jahreszeit günstigen Witterung, sowie der Vermehrung der Zahl der Arbeiter um eiwa 330 Lmaelen

Die tägliche Zahl der Arbeiter war im Durchschnitt 1716, im Maximum 2032.

Die Arbeiten an den Bahnhöfen und übrigen Gebäulichkeiten haben am 13. Januar mit Ausgrabung des Fundaments3 für die Auf- nahimshalle des Bahnhofs in Lugano begonnen; am 21. haben die Maurerarbeiten an denselben angefangen. Diese Arbeiten beschäftigen täglich durchschnittlich 22, im Marimum 53 Arbeiter. i . b. Sektion Biaêca-Bellinzona. Die Ecdarbeiten Haben auf die- ser Linie im Ganzen gute Fortschritte gemacht; es find §0,197 Kubik- meter Maierial bewegt worden; die Witterung war den Arbeiten gün- stig. Es wurden Werkbahnen auf eine Länge von 2500 Meter erstellt. Während des Januars mußten die Maurerarbeiten stille gestellt wer- den. Täglich waren im Durchschnitt 1048, im Marimum 1594 Ar- beiter beschäftigt.

c. Sektion Bellinzona-Locarno. Auch auf dieser Linie war das Wettcr sür die Erdarbeiten und die Fur damentirungen im Allgemei- nen günstig; nur auf dem linken Ufer des Tessin hat der andauernde Frost die Ausgrabungen etwas verzögert. Die mittlere Zahl der an diejer Linie beschäftigten Arbeiter war 1035, die höchste 1522 per Tag. ._ Die Zahl aller auf den Tesfinerlinien beschäftigten Arbeiter war U N Durchschuitt 3821 und derjenige der ganzen Gotthard- inie 5036.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 7. März. Opernhaus. (61. Borstellung.) Auf Begehren: Aladin, oder: Die Wunderlampe. Großes Zauber - Ballet in 3 Akten von Hoguet. Musik von Gährich. Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.

Schauspielhaus. (65. Vorstellung.) Zum ersten Male: Die Realisten. Lustspiel in 4 Akten von Ernst Wichert. Jn Sre gesezt vom Direktor Hein. Anfang halb 7 Uhr. Mittel-

reise.

Sonnabend, 7. März. Im Saal - Theater des Königlichen Schauspielhauses. Achtunddreißigste Vorstellung der franzôösi- hen Schauspieler-Gesellschaft. Cingième représentation de: Le Demi-Monde. Comédie en cing actes, en prose, par Mr. A. Dumas fils,

Sonntag, 8. März. Opernhaus. (62. Borfiellung.) Der fliegende Holländer. Romantische Oper in 3 Aufzügen von Richard Wagner. Senta: Fr. v. Voggenhuber, Daland: Hr. öride. Erik: Hr. Diener. Der Holländer: Hr. Beg. Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.

Schauspielhaus. (66. Vorstellung.) Die Realisten. Lustspiel in 4 Akten von Ernst Wichert. Anfang halb 7 Uhr. Mittel-Preise.

Sonutag, 8. März. Im Saal - Theater des Königlichen Schauspielhauses. Neununddreißigste Vorstellung der franzöfischen Schauspieler-Gesellshaft. Sixième représentation de: Le Demi- Monde. Comédie en cing actes, en prose, par Mr. A. Dumas fils.

Es wird ersucht, die Meldekarten (sowohl zu den Opern- haus-, wie zu den Schauspielhaus-Vorftellungen) in den Brief- kasten des Opernhauses, welcher sich am Anbau desselben, gegen- über der Katholischen Kirche, befindet, zu legen.

Dieser Briefkasten ist täglih für die Vorstellungen des fol- genden Tages nur von 10 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.

Teilrgraphizehe Witierunagzbericthte,

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März.

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|W., schw. wenig bewölkt, |[W., schw, [bedeckt,

|SW., mässig. |bedeckt. !) |WNW,, schw. heiter.

|NW., mässig. |bewölkt, |WSW., schw. [wenig bew. |S., schw. | —?)

NNW., schw,| W., stark, |[wolkig. +2,5| W., mässig. heit, starker Rf.

|Windstille, |Nebel, —3,8|W,, schw. [heiter —2,7| . \heiter, —1,9/W., schw. |bewölkt,

Gi [Schnee —4,3¡SW., 9, schw. |zieml. heiter, |W., mässig. |bed., Nebelreg. |Windstille. |Nebel. —3,7|SW., schw. heiter.

|NW.,, stille. bedeckt.

¡NW,, 8chwach. bed., Schnee. |Y, z.N0,, sch.| —2,9/80., mäss. [ganz heiter. —4,2|S9,, s. schw. heiter. —1,7|8., schw. |vedeckt, NebeL —5,2N,, schw. heiter. —5,3/0., schw. völlig heiter. |NNO., schw, |Nebel.

„2[NW., mäss. [Nebel

|8., schw. |[röll, heit., Reif. ,8/0., mässig. [heiter —3,8/9., schw. [heit, nebl., Reif |9., schw, trübe.

0, 8chw. trübe.

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(0., schwach, |bedeckt, trübe. |NW., stark. |bed., Schnee.)

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1) Schnee und Schneetreiben. 2!) Gestern Nachmittag WSW, sgchwach. 9%) Strom N., gestern Nachmittag S. schwach, Strom S, 4) Gestern Schnee und starker N.