1920 / 278 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Dec 1920 18:00:01 GMT) scan diff

Mai 1920 von ber eigenen Beitrag3- istung befreit, wenn für sie bis einsließlih zum 30. Juni 1920 bei öffentlihen oder privaten ersi gsunternebmen der Abschluß eines Versicherungsvertrags beantragt worden ist und der Rabresbetrag der Beiträge für diese Versicherung am Tage des Be- freiung8antrags mindestens ihrem Anteil an dem Beitrag für die böste Gehaltsklasse gleißkommt. Das Direktorium der Reichsver- siherung8anfstalt versendet hierzu ein aufflärendes Merfblat t. 1. In den von ihm aufgestellten Richtlinien heißt es: 1, Beî Vorliegen eines geeigneten Lebensvers- siherungsvertrags fann befreit werden: a) wer aus irgend einem Grunde bisher noch nie versicherungspflihtig gewesen, aber in der Zeit vom 1. Mai bis zum 1. September 1920 mit einem Sahres- arbeitsverdienst von über 5000 H versicerungspflibtig geworden ist, b) wer zu irgendeiner Zeit versicberungspflichtig gewesen, aber aus irgendeinem Grunde ausgeschieden und dann erst wieder in der Zeit vom 1. Mai bis zum 1. September 1920 versidderungs8pflihtig geworden ist, und ¿war: aa) falls er nach der Verordnung vom 28. August 1918 versicberungsfrei gewesen ist, mit einem Jahresarbeitsverdienst von über 7000 4, bb) sonst mit einem Fahresarbeitsverdienst von über 5000 4. Oder mit anderen Worten ansgedrückt: Es fann befreit werden ein Angestellter, der dret Vorausseßungen erfüllt, nämlich a) der in der Zeit vom 1. Mai bis zum 1. September 1920 versicherungspflihtig geworden ist, b) der unmittelbar vor dem 1. Mat 1920 versicerungsfreï gewesen ist und c) der ohne das Ausdehnungsgeseß vom 31. Mai 1920 auch versicherungsfrei geblieben wäre. 2. Bezüglich der Wahrung der Frit für den Befreiungsantrag sollen keine Bez denken erhoben werden, wenn der E E zum31.De- zember 1920 einschließlich eingeht. Jedoch find An- trâge, die nah dem 1. September 1920 gestellt werden, unter genauer 9naabe der Personalien des Angestellten beim Direktorium der Reichs- versicherungsanstalt für Angestellte, Berlin-Wilmersdorf, Hobenzollern- damm 193/195, unmittelbar einzureichen. Soweit die erforderlichen Unterlagen noch nit beigefügt werden können, sind fie tunlichst bald

naczubringen. E U 11. Die Befreiung wirkt ohne Nücksicht auf den früberen oder sväteren Abs{bluß des erforderlißhen Lebensversicherungs- verirags ab 1. Mai 1920; bis zur Entscheidung über den Befreiungs- antrag sind Voll beiträge zu entrihten, von denen nach erfolgter Befreiung die für die Zeit vom 1. Mai 1920 ab gezahlten Ange- stelltenbeitragshälften erstattet werden. ;

111 Mit Nüefsicbt auf bie außerordentliß große Anzahl der der Neichsversicerungsanstalt vorliegenden Befreiungsanträge muß ibre Bearbeitung genau in ter Reihenfolge des Eingangs stattfinden. Da si oft noch Érmittlungen als notwendig erweisen, fann die end- aültige Erledigung in manden Fällen einige Zeit beanspruchen. Den Antragstellern wird eine Bestätigung des Eiugangs ihres Antrags sowie der etwa beigefügten Ünterlagen erteilt. Erinnerungen und Be- {werden tragen nicht zur Beschleunigung des Geschäftäganges bei, fönnen vielmehr eine Verzögerung in der Sache selbst sowie in der Bearbeitung der übrigen Anträge bewirken. Die Bearbeitung der bereits als verspätet (f. oben 1, 2) abgelebnten Anträge wird von Amts wegen wieder aufgenommen.

Es des Geseßes vom 31.

Literatur.

Anton Bettelheim: Marie vonEbner-EsGen- bachs Wirken und Vermächtnis. (Verlag von Quelle und Mever in Leipzig, H. 16; geb. Æ 22.) Der Wunsch, Autobio- graphishes von einer fo bedeutenden Erzählerin und einer so eigen- artigen und liebenéwerten Persönlichkeit, wie es Marie von Ebner- Gscenbach war, zu besißen, ist wiederholt laut geworden, als sie noch unter den Lebenden weilte. Ibre Scbeu, die Oeffentlichkeit mit persönliden Sdidsalen zu beschäftigen, ließ diese Wünscbe unerfüllt. Die Plauderei über ihre Uhrensammlung, die Skizze „Bei meinen Landsleuten“ und die Veröffentlichungen „Aus einem Zyklus Familien- porträts“ enthielten ¿war mande8 Selbsterlebïre, wertvolle Ein?elzüge, ein Lbenébild boten sie aber nidt. Das böbere Alter mate die Ebner bann etwas mitteilsamer: 1905 erschien die überaus reijvolle Swilderung „Meine Kinderjabre“, d. I. 1916 brachte die kurz vor vem Tode der Dicbterin verfaßten „Erinnerungen an Grillparzer“; beides waren aber doch nur Bausteine zu einer Lebensbescreibung. Nun hat Anton Bettelheim versucht, in der vorliegenten Schrift die Lücken auszufüllen und eine zusammenhängende Darstellung des Lebens der Dichterin zu bieten und mit dieser Darstellung eine Würdigung ibres Kunsti@afens zu vereinen. Er war zu diesem Unternehmen durch langjährigen persönliden Umgang mit der Frau von Ebner berufen und durch ein reides ibm zugänglih gemates Quellen- material ausgerüstet. No bei Lebzeiten hatte ihm die Dichterin ihre Tagebuchauêzüge* aus den Jahren 1867—1904 übergeben und die Erben aewährten ihm die Venußung der weiteren Auszüge, die bis zum Iabre 1916 reichen, sowie vollen Einblick in das Zdislawitzer Ebner-Archiv. Das But enthält daher stofflih vieles Neue und als Ganzes ist es geeignet, die verehrungéwürdige Frau, von der es erzählt, uns ncch teurer zu maden. Die fieben Tafeln mit Familien- bildern sind eine wertvolle Beigabe.

Das Zentralinstitut für Erzichung und Unterricht, das bereits vor dem Zusammentritt der Reichss{ulkonferenz in einem Buche „Die deutsde Schulreform“ eine wertvolle Uebersicht über den Stand der von der Reicksschulkonferenz zu bebandelnden Fragen geboten hat, hat jeßt eine Schrift „Die Reihs\schulkonferenz in ihren Ergebnissen“ herausgegeben, in der der Leser von berufenen Fachleuten über den Verlauf der Konferenz und ihre wesentlichen Er- ebnisse sachlich unterrihtet wird. Die Schritt wird allen, die Feruüfli im Schulwesen tätig sind oder die sich sonst für Schul- und Erziehungstragen interessieren, von Nugen und bleibendem Wert sein. Es ist im Aerlos von Quelle und Meyer in Leipzig erschienen und Foster geh. 18 4, geb. 26 H.

Das Dezemberbeft der „Deutschen Revue“ hat folgenden Inbalt: C. von Weizsäcker: Zur elsaß-lothringishen Frage im Weltfkrieg. Professor Dr. Ch. Bäumler, Wirkl. Geh. Nat: Der Achtstunden- arbeitstag. Vom wissenschaftlich-ärztlichen Standpunkt aus betrachtet. Gustav Mayer: Briefe von Friedrih Engels an Mutter und Ge- \{wister (Schluß). Fried. Noack: Von König Humbert zu Viktor Emanuel 111. Leben8erinnerungen eines Zeitungéschreibers (Schluß). Alexander Baumann, Professor an der Technishen Hochschule in Stuttgart : Der Luftverkehr. Aus den Denkwürdigkeiten des befsis{en Ministers Freiherrn du Bos du Thil. Herauêgegeben von Professor H. Ulmann (S{luß). Dr. Friß Endres: Deutsche Geschichte in deutschen Geschichten. E. K.: Die neueste Entwicklungstendenz in der deutschen - Industrie. Literarische Berichte. Eingesandte Neuig- keiten des Büchermarktes.

Nr. 62 des „Zentralblatts für dasDeutscheReich*, Herausgegeben im Neichsministerium des Innern am 3. Dezember 1920, hat folgenden Inhalt: 1. Allgemeine Verwaltungssachen: Bekannt- Paung, betreffend den Bezug des Neichs-Geseßblatts. 2. Kon- sulatwesen: Cxequaturerteilung. 3. Medizinal- und Veterinär- wesen : Bekanntmachung, betreffend die Einlaß- und Untersuchungs- stellen für das in das Zollinland eingehende Fleisch. Bekannt- machung, betreffend die Stempelzeichen nachträglichß zugelafsener Untersuchungéstellen für ausländisches Fleis. Erscheinen eines Nach- trags zur siebenten Ausgabe der Arzneitaxe 1920. ‘4. Militär- wesen: P eer ns von in Verlust geratenen Zivilsorgungs8- und Anstellungssheinen. 5. Steuer- und Zollwesen: Ergänzung des Verzeichnisses der Kreditanstalten im Sinne des § 36 des Neichs- notopfergeseßes. Abänderung des Zollregulativs für die Unterelbe.

Theater und Musik, Opernhaus. 2

In der Staatsoper fand gestern der seinerzeit wegen des Aus- stands der Eleftrizitätsarbeiter vershobene Ballettabend statt, der, wie seine in großen Zwischenräumen dargebotenen Vorgänger, lebhaftes Gefallen fand. Heinrich Kröller aus München, der zum Erneuerer unseres Berliner Balletts berufen ist, war auch an dem Erfolge dieses Abends fowohl als Spielordner wie als Tänzer bervorragend beteiligt. Sehr reizvoll war hon die erste Neuheit des Abends: das Tanzspiel „Amoretten*, zu dem Mozarts „Les petits riens“ die zierlide musi- falisde Unterlage geliefert hatten. Der Inhalt des Tanz- spielà ist denkbar cinfach : Schäfer und Schäferin werden durch Amo- retten zusammengeführt, nahdem fie die dem Glück der Liebenden entgegenstehenden Hindernisse aus dem Wege geräumt haben. Die Cor spielte dabei der jugendliche Nachwuchs unserer Ballett- hule, die eine ganze Schar anmutiger geflügelter Amoreiten auf die Bühne gestellt hatte. Nicht minder retzvoll war die nafolgende Biedermeiertanzszene „Geschichten aus dem Wiener Wald“ zu der bekannten naa Musik von Jo- bann Strauß. Kröller leistete niht nur als geschmadck- begabter Anordner des Ganzen, sondern auch als Tänzer hier Außer- ordentlihes. Man wurde an Aebnlihes aus den. Glanztagen der Pawlowa und des russischen Balletts erinnert. Rhythmus, Gruppie- rungen und Farbenspiel ergaben ein harmonisches Bild von be- strickendem Zauber. Daran {loß sich als nächste Tanzszene der Donauwalzer von Strauß, unter der Bezeichnung „Nixe und Knabe“ von den Damen Krüger und Gageike geschmeidig getanzt, an. Den S{hluß bildete eine Szene „Der Musikant“, zu der C. M. von Webers „Aufforderung zum Tanz“ die musikalisGe Anregung gegeben hatte und in der wieder Krölier selbst mitwirkte. Aehnlich wie in den von ihm schon irüher erfonnenen „Silhoueiten“ läßt er hier einen Schattenriß Farbe und Leben gewinnen, und es entwidelt sich ein feingruppiertes, reihgegliedertes Tanzbild, zu dem Emil Pirchan den malerischen Rahmen ge|chaffen hat und in dem das ganze Ballettpersonal mitwirkt. Unter den Tänzern einzelner Rollen seien neben Kröller noch die Damen Peter, Bowig, Berghoff, die Herren Molkow, Haffner, MWtorczyk mit voller Anerkennung genannt. Ein besonderes Lob gebührt noch dem Orchester unter der Leitung Clemens Sehmalstis. Den anregenden Abend {loß eine Aufführung der „Bajazzi“ wirkungsvoll ab.

Im Opernhause findet morgen, Mittwock{, das TV. Sym- phoniekonzert der Kapelle der Staatsoper unter der Litung des Herrn Furtwängler statt. Anfang 7+ Uhr. Das übliche Mittagskonzert beginnt morgen um 12 Uhr.

Das soeben erschienene „Beethovenheft* der „Blätter der Staatsoper“ enthält das Beethovenmaterial des Staatsopern- arhivs, unveröffentlihte Briefe Beethovens, neue Dokumente über seinen Tod, ungedruckte Aufsäße von Nichard Wagner und Hector Berlioz; ferner Beiträge von Bruno Walter, Hans Pfitner, Franz -Schrefker u. a.

Im Schauspielhause wird morgen . „Maria Stuart* mit Margarete Neff in der Titelrolle aufgeführt. Anfang 62 Uhr.

__Im Dom veranstaltet Professor Walter Fischer am näcsten Donnerstag (8 Uhr) ein Orgelkonzert, bei dem Lilli Wickop (Sopran) und Kurt Vogel (Violine) mitwirken. Das Pro- gramm enthält Weihnacht8musik. Der Eintritt ist gegen Entnahme eines Programms frei.

Die nächste Abendmusik in der Kaiser-Wilhelm- Gedächtnisfkirce veranstaltet der Organist‘ Fritz Heitmann am Donnerstag, Abends 8 Ubr, unter Mitwirkung von Kurt Langner (Bariton). Aufgeführt werden geistlihe Volkélieder und Lieder von Edmund Schröder sowie Orgelwerke von Bach, Reger und Reznicek.

Eine Beethoven-Ausstellung anläßlih des 150. Ge- burtstages des großen Tondichters findet in - der Zeit vom 11.—23. Dezember d. I. im Ausfstellungsfaal der Preußischen Staatsbibliothek statt. Sie wird werktäglich von 12—2 Ubr geöffnet fein.

In Madrid findet, wie „W. T. B.“ berichtet, ein am 4. d. M. begonnenes, auf etwa zwei Monate berechnetes Gastspiel dr 1tscher Sänger und Sängerinnen, die dort unter de Leitung des Dirigenten Cortolezis - Karlsrube Wagner- a. führungen veranstalten, reges Interesse. Aufgeführt ride „Der Ning des Nibelungen“, „Tannhäuser“ und „Tristan und Isolde“.

er „Allgemeine Deutsche Musikerkalender" für 1921 (43. Jahrgang) ist allen der rechtzeitigen Herstellung sich entaegenstellenden Schwierigkeiten zum Troß mit gewohnter Pünkt- lidfeit im Verlage des Herausgebers und Bea!beiters Dr. Richard Stern in Berlin ers{ienen. Er umfaßt wie immer zwei Bände, den als Notizbuch auégestatteten eigentliden Kalender und das Adreß- buch, welches Ießtere, wie alljährlich, auf die Vollständigkeit und Zu- verlässigkeit seines Inbalts hin sorgfältig geprüft worden ist. Einen erheblichen Zuwachs weist sowobl die Liste der konzertierenden Künstler wie vor allem auch das alphabetisce Musikerverzeihnis auf, welches das Buch für jeden, der im Musikleben steht, unentbehrliß macht. Gben diese Unentbebrlihkeit wird dem Allgemeinen Musikerkalender troß der unvermeidlichen s des Bezugspreises die auch zu seiner Fortführung unerläßlihe Verbreitung sichern.

e————

Der KonzertberiGt befindet sh in der Ersten Beilage.

Mannigfaltiges.

_ Beuthen (O. S.), 6. Dezember. (9. T. B.) Beim Ab- dämmen eines gestern auf der Brandenburggrube inNRuda ausgebrochenen Brandes erfolgte eine Explosion, durch die sieben Bergleute-getötet wurden.

Neumarkt (Oberpfalz), 6. Dezember. (W. T. B.) In den bayerishen Sprengstoffwerken Neumarkt fand Nach- mittags aus unaufgeklärter Ursade eine Explosion im Misch- raum statt. Dræi Tote, etwa zehn Schwerverleßte und Hunderte von Leichtverleßten wurden geborgen. Die Gebäude sind stark be- schädigt, der Betrieb wird teilweise aufrecht erhalten.

Hamburg, 6. Dezember. (W. T. B.) Heute und morgen tagt bier- der erste Kongreß der Auslandsdeutschen. Das Auswärtige Amt, der Reichskommissar für AuslandssŒ@äden und der Hamburgilchc Senat haben Vertreter entsandt. Der it ReiGsprä sident hatte telegraphisch dem Bund für die Ein- ladung zum Kongreß feinen Dan aussprechen lassen und wünschte der Arbeit des Kongresses, dessen Bedeutung für die Wieder- aufnahme der deutichen Wirtschaft er voll würdige, bestes Gedeihen. Der Vorsißende des Landesverbandes von Nordwest- deuts{land, Direktor K ü h l - Hamburg begrüßte die Versammlung. Er führte u. a. folgendes aus: „Dieser Kongreß - soll dazu beitragen, daß sich die deutsche Neichéregierung und das deutsche Volk in höherem Maße mit dem Problem des Auslandsdeutshtums befassen. Das Auslandsdeutschtum hat die deutshe Kultur in der Welt hoch- ebalten. Der deutsche Kaufmann hat sich durch die Ein- ringlichfeit seiner Arbeit und die Güte der Ware einen Plaß in der Welt geschaffen. Heute gilt es, im Ausland ein neues. Deutshtum zu Ehren zu bringen. ir baben noch genug deutsche Interessen in der Welt, die es zu wahren gilt. Unsere Exportwirtschaft kann in erster Linie nur dur unsere alten ‘deutschen Pioniere wieder zum Blühen E werden. Das Auskandsdeutshtum muß aber auch wissen, daß die Heimat binter ihm steht. Möge der Kongreß dazu beitragen, das deutsche Volk die Sünden erkennt, die es in der Behandlung des Auslandsdeutshtums während der leßten Jahrzehnte begangen hat. Der erste Kongreß ist nach Hamburg

einberufen, in der Ueberzeugung, daß das alte Hamburg als Ausfalltor deutschen Handels, deutscher Art und deutscher Unternehmungskfraft

die erste Stelle sein wird, die den Weg in Ausland wiederfin Die Auslandsdeutschen geben der Heimat die Versicherung : E bleiben wir treu, für Dich wollen wir arbeiten, indem wir an das Wort Ernst Moritz Arndts denken: Wo Dir Gottes Sonne zuerst schien, da ist Deine Liebe, ta ist Dein Vaterland!“ Namens des Reichskanzlers und des Auswärtigen Amts gab der General: fonsul. Morath die Versicherung ab, ß die ur 1 ‘der Auslandédeutshen wärmste Unterstüßung und volle V digung finden würden. Als Vertreter des Wiederaufbau ministeriums beziehungew-ise des Reihsfommissars für Aus. landéshäâden betonte der Landgeritsdireftor Dr. Hinrichsen das

Ie Interesse des Ministeriums für Wiederau!bau für die Be. fre ungen der

Auslandsdeutschen. Dann hielt der Reichstags. abgeordnete Da u ch einen Vortrag über die Bedeutung des Aus. landsdeutschtums. Einstimmig wurde zum Shluß eine Ent- \sch{ließung gefaßt, in der der Kongreß an Volk und Regierung die Aufforderung richtet, dem Auslandêdeuts{tum in richtiger Würdigung seiner Bedeutung für das wirtschaftliche und fulturelle Leben Deutschlands die zum Wiederaufbau des Außenhandels und zur Wiederanknüpfung der wirtschaftlichen und fulturellen Beziehungen zum Auslande erforderlichen Mittel im Wege der Entshädigung zur Verfügung zu stellen, die Beziebungen der im Auslande weilenden Reichsangehörigen zum Reiche durch Gewährung des aktiven Reichétagswablrehts noch enger zu gestalten und von den reihen Erfahrungen und Kenntnissen der Auslandsdeutschen mehr als bisher durch Hinzuziehung ihrer hervorragendsten Vertreter als Mit. arbeiter und Berater zu den maßgebenden Regierungsstellen und

Außenvertretungen Gebrauch zu machen.

Hamburg, 7. Dezember. (W. T. B.) Die HambBGurger Kriminalpolizei verhaftete achtzehn Falschmünzer, die sich gemeinsam mit der Herstellung von falschen 50-Markf- \fcheinen der Ausgabe vom 24. Juni 1919 befaßten. werfkstätte befand sich Neuer Steinweg 3/5, im Hause der Bucs- dructerei der Kommunistishen Arbeiterzeitung. Hier hatte ein gewi? Cunow eine Steindruckerei eingerihtet. Das zweite Geschäft befand Lion der Hamburger Klischeefabrik, Ferdinandstraße 51/53, In bei Werkstätten wurden allerhand Materialien, Maschinen, Platten und falsche Noten beshlagnahmt. In fammer arbeiteten ein Chemigraph, ein Prlakatmaler und mehrere Lithographen. Sie waren gerade im Begriff fals 50 Markscheine, die_vorzüglih ausgeführt waren, herzustellen. Als dritte Werkstätte, die aber mit den beiden erstgenannten zusammenarbeitete, wurde in der Meißnerstraße ein Kellerraum fest: gestellt. Dort arbeiteten ein Bankbeamter, ein Schriftsezer, ein Kellner, ein, Kaufmann und ein Betriebsingenieur. Aus diese Personen wurden festgenommen. In der 4. Etage des Hauses Meißnerstraße 32, in der Wohnung des Kaufmanns Kurt wurde cine weitere vollständige Druckerei für Fals{Gnoten ermittelt, auG hier wurden Klisees, Farben und Maschinen sowie Falsifikate beschlagnabmt. Nach dem Umfang der beshlagnahmten Schriftstücke scheinen die in Frage kommenden achtzehn Per)onen \hon seit Monaten einen shwunghaften Handel mit fals{en Noten betrieben zu haben.

der Dunkel.

Aceronantisches Observatorium. Lindenberg, Kr. Beeskow. 5. Dezember 1920. Drachenaufstieg von 5+ 3 bis 7} a.

Wind

l [Geschwind. Richtung | Sie

Meter

Relative Feutig- feit 9%

Seehöhe Temperatur

m

122 6,0 100 | OzN

400 / 100 | OzS

1100 j 75

1600 ¡ 89

1700 è 35

2500 j 35 Näfsender Nebel.

Luftdruck

mm unten

oben

6. Dezember 1920. Drachenaufstieg von 5} a bis 72 a.

Wind Geschwind,

Rietung| Sekund,- Gtung| Veier

RNelative Feuchtig- keit

Temperatur C0

Seehöhe Luftdruck

oben unten

m mm

122 760,4

0,6 O 9 440 732 OzN 8 630 715 OzN 12

1500 640 D 10

2880 | 9535 : 10

f

(Foriseßung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

F ————————— A A

Theater.

Opernhaus. (Unter den Linden.) MittwoG: Mittags 12 Uhr: Shmphonie-Mittags-Konzert. (Vortragsfolge wie am Abend.) Abends 74 Uhr: 1IV. Symphonie - Konzert der Kapelle der Staats-Oper.

Donnerstag: Ein Maskenball. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. ( Am Gendarmenmarkt.) Mittwoch: 226. Dauer- bezugsvorstellung. Maria Stuart. Anfang 65 Uhr. Donnerstag: König Richard der Dritte. Anfang 7 Uhr.

O

Familiennachricßten.

Geboren: Eine Tochter: Dr. Friedrich Otto Dilthey (Koblenz).

Gestorben: Hr. General ter Fnfantrie z. D. Thilo von Weitern- hagen (Hille). Hr. Generalleutnant z. D. Dito von Rosen (Neudorf am Grödißberg). Hr. Generalleutnant a. D. Felix Hahndorff (Dahlem). Hr. P ape Egmont vou Tielsh - Reußendorf (Schloß Neußendorf, Kr. Waldenburg, Schles). E: Geh. Regierungasrat Georg Frank (Hannover). Hr. Geh. Kommerzienrat Louis Gumpert (Brandenburg). Fr. Wilhelmine Duisberg (Barmen). Heinroth (Berlin).

Fr. Elisabeth

g

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. T y r o l, Charlottenbura.

Verantwortlich für den Anzeiaenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle echnungsrat engering in rlin.

Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstr. 32.

Acht Beilagen (einsGließlich Börsenbeilage und Warenzeichenbeilage Nr. 98 A und B) und Erste, Zweite und Dritte Zentral-Handelsregister-Beilage.

Die Hauvt. |

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.

- Verlin, Dienstag, den 7. Deze ——————— _— __— _—__

Nr. 278.

Vetrieb der Zuerfabriken des

S,

deufschen gollgebiets im Monat Ntober 1920 und in

Amtliches.

Deutsches Reich.

mder

der Zeit vom 1. September

1920

I

bis 31. Oktober 1920.

I. Es sind verarbeitet worden :

I]. Es sind gewonnen worden:

Zeitabshnitt, auf welchen die Betriebsergebnisse sih beziehen

Rohs- zuder

Ver- brauŸs- zudcker

Zuckerabläufe

Hiervon wurden entzuckert mittels

Robzucker

der Aus- \chei-

der Stron- tian-

(als Einwurf usw.)

dun

| verfahren g j

aller Art

Platteu-,

Kristallzucker

granulierter Zucker

Kandis

Brotzucker

und

tangen- Würfelzucker

S

Verbrauchszudcke

7

Stücken- und

Krümelzucker"

gemahlene Raffi- nade

Invert-

C irups

__ zuers

“Flüssige andere Abläufe

Melis

r 1 j | | j

gemahlener

einschl. des

n

am Oftober 1920 . . . [26 841 522 526 524

n den Vormonaten . sammen in der Zeit yom 1. September bis3 31. Oktober 1920

Dagegen v. 1.September

his 31. Oktober 1919

gm Oktober 1920 . den Vormonaten sammen in der Zeit vom 1. September bis 31. Oktober 1920

Dagegen v. 1.September

bis 31. Oktober 1919

am Oktober 1920. In den Vormonaten Zusammen in der Zeit vom 1. September bis 31. Oktober 1920 Dagegen v. 1.September bis 31. Oktober 1919

am Oktober 1920. |

n den Vormonaten . . Fiianmen in der Zeit vom 1. September bis 31. Oktober 1920 Dagegen v. 1.September

27 368 046 T3 432 93

27 368 046

bis 31. Oktober 1919

13 432 939

131 74 108 227

239 9

1322

220 823 157 052

377 735 711

33 708] 2 769

36 472 96 284

386 268 268 048

654 316

964 204

2 632

2 632

5 639 5 968

61 765

TIIL Gesamte Herstellung für die Zeit vom 1. September

Bei dieser Berehnung sind die unter I angegebenen Ginwurfzucker in

Berlin, den 6. Dezember 1920.

Der ausländis®e, gemäß der Bekanntmachung -über v

Di L C C E T

N

1 Rübenzucckerf 3401 164] 388 118} 23 34 6701 17 521 3

| 3 435 834] 405 639 27472 144 988] 30876] uckerraffinertien

84 670| 36100| 6157) 87614] 48 ira 1 M

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T1óT5 532 375 091| 217 146| 17 538

bis

Statistisches Reichsamt. Delbrück.

12 75| 102 887

31. Oktober 1920 in NRobzucker berechnet : 4 067 608 dz, dage Abzug gebracht, und die Verbrauhszuker im Verhältnis von

1 903! 6 471|

s 3).

6 G18!

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5 366 29 445

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107 566]

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126 489

9 674| 63 ausl 109 938

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677 91

34 043 89 276

20 077

120 951 29 996

111 333 60 282

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150 947 767 186) 1 P

42 182| 277 620] 3907|

é 1 43 889| 645 9! 26 634 39 | j

3 184 364] 6 89 2086) 9899 157f511| 3456| 838918

45 975) 13 549 341 875 65 552

67 007 | 101 865

8 542 574 186

41 021

14 139 : 13 038

1 344 13 038 S

27 177 54 059) 1 344

749 7 694 4| 120 039

178 979! 3 4 ch 58 190

45 120

224 099

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21 202| 3691|

aen vom 1. September bis 31. Oftober 1919: 16 J: 10 umgerechnet.

Rübenverarbeitung und Fnlandsverkehr mit Zucker im Mtober 1920.

orübergehende Zollerleihterungen vom 8. März 1915 (RGVU. S. 136 Nr. 176 Anm.) na den für inländif

ist mit nautishen Zablen nachgewiesen. Die Mengen sind in den darüber stehenden Ziffern mitenthalten.

den Zucker geltenden Nors@riften behandelte Zucker

menen

Monat Oktober 1920

Landesfinanzämter

Königsberg Stettin . . Oppeln . . Bres"!au . .

Brandenburg . Groß Berlin

Mecklenburg-Lübeck Untételle 4 a e Swleswig-Holstein Unterweser . « Dldenburg . . « - Hannover . Münster i. W. Düsseldorf . .

A Cassel . , Thüringen . Magdeburg Dresden Leipzi München

Nürnberg .

Würzburg . Stuttgart .

Karlsruhe . 5 De

Deutsches Zollgebiet :

. - . . e + s o. . s .

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Zusammen im Oktober 1920 Aae

verarbeitet haben

Zahl der Zuer-

fabriken, die Nüben

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gegen Entrichtung der Zuersteuer®

andere fristallisierte fowie flüshige

Zuer

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Zucker- abläufe

âz rein

D Om TNRED Mun a m 09 D O

—l4= O0 3 i M N

-A

9 148 9 148 5 789

18 297 18 292 13 778 1 641 18 392 18 3ST

8 IL 30 683

6 3 899 377

17 986 17 842 1192 13

4 628 160 801 8 748 6719

1 733 61

23 489

44 124 10 012

48 139 8

5 661 41

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Im Zollgebiet !) sind in ten freien Berfkehr gefeßt worden

steuerfrei N | Zuckerabläufe fester Zucker | E 2 [Ey i Ge ) - ci obne (ohne das Gewicht | j (D) ! aus ha des Vergällungs- | | das Ge E Veraällungs-

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259

Vom 1. September bis 31. Oktober 1920 N

Sm Oktober 1919. „e e e o ooo 05

.| 243

Vom 1. September bis 31. Oktober 1919. . „f -

1) A : enthaltenen Sine mg

Bedarf für deutshe Schiffe: dz Rohzucker, 8) Die Zahl der Fa

Berlin, den 6. Dezember 1920.

briken und die verarbeiteten

âz Verbrauhszucker. i : “are Nübenmengen umfassen Schleswig-Holstein und Hannover in einer Summe.

2278

200

7 897 810

13 073

736 19 999 89

737

26 841 522 27 368 046

13 432 939 13 432 939

Statistishes Reichsamt. Delbrück,

556 269 63 490

1 138 206 170 241 680 767 66811

1 362 185 9b 600

7 062

15 103 717

2754 I 7349 I

Außertem: Zuckerhaltige Waren unter Erstattung der Zuckersteuervergütung dz,

73 318 130 044

69 294 147 587

1 890 3220

h Géwicht des darin 4) Desgl. Münster i. W. und Cassel.