1920 / 292 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 23 Dec 1920 18:00:01 GMT) scan diff

R E E E me reer una U E E N Pee

Für das Heiziaßr 1921/22 sind neue Nahweisungs8vor- drucke, getrennt nah Zentralheizungen und Watmroasserbereitungs- anlagen, zu benugen, welhe beim Kohlenamt Berlin erhältlich sind.

Verweigert das Kohlenamt Berlin die Erteilung dox elieferutgs- genehmigung, so hat der Koblenhändler seine Eintragung auf dem Bezugsschein zu streichen und s ézügsshein dem Verbraucher uns verzüglih zurüzugeben mit der Aufforderung, sih um einen anderen Händler zu bemühen.

8 4.

Das Kohlenamt Berlin ist ermähtigt, die dur die Eintragung auf die Bezugsscheine geshafene Verteilung der Verbraucher auf die einzelnen Händler auch nach Erteilung der Belieferungsgenehmigung jederzeit abzuändern.

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uwiderhandlungen gégen dié Bestimmungen er Verordnung oder Pen Anordnungen, welche das Köhlenamt Berlin auf Grund dieser Verordnung érläßt, werden mit Gefängnis bis zu einem Jahr M mit Geldstrafe bis zu 10 000 4- oder mit einer dieser Strafen esiraft.

Das Koblenamt Berlin kann Koßhlenhändlern, die gegen die Verordnung verstoßen, den Fortbetrieb des Handels unter sagen.

§ 6. i Diese Verordnung tritt mit detn Tage ihrer Veröffentlichun im Deutschen Reichsänzeiger in Kraft. ung

Berlin, den 18. Dezember 1920. Magistrat Berlin. Ritter.

Bèéekanntmachung,

Éemaäß 8 46 des Kömminálabgabegesehes vom 14. Juli 1893 (G.-S. S. 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß das aus dem Betriebe der auf preußishem Staatsgebiet gelegenen Teilstrecke der Eisenbahn von Herzogen rath nach Sittard sih ergebende kommunalabgabepflihhtige Rein- einkommen der Gesellschaft für den Betrieb von Niederländischen Staatseisenbahnen zu Utrecht für däs Jahr 1919 auf 18 317,27 Mark festgesezt worden ijt.

Köln, den 16. Dezentber 1920.

Der Eisenbahnkommissar: J. V.: Riesen.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverläfssiger Personen van ogs vom 23. September [1915 (NGBLI..S. 603) habe ih dem W reg oes Friy Davtd in Char- lottenburg, Lohmeyerstr. 5, durch Verfügung vont heutigen Tage den Handel mit Gkgenständén des täglihen Bedarfs n Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untér s

agt.

Berlin O. 27, den 30. November 1920,

Der Polizeipräsident. Abteilung W. I. V.: Froißheim.

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Bekanntmachung. Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. Septèmber 1915 (NGBL. S. 603) habe ich dem Blumenhüändler Hermanu Wagner in Berlin, Friedrichstr. 232, durch Vérfsiguüg vön heutigen Tage den Handel mit allen Gegenständen des täglichen Bes- darfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug aüf diései Hátdbelsbetrieb untersagt. Berlin den 10. Dezember 1920.

Der Polizeipräfident. Abteilung W. I. V.: Froißhecim.

Bekanntmachung.

Auf Grund déx Bekanntmaung zur Fernbaltung unzuvetläffiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (NGV!. S. g babe ch dem Schankwirt Robert Elste in Berlin, Französischesttaße 15, durch Verfügung vom beutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Be- darfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.

Berlin, den 10. Dezember 1920. Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froißheim.

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Bekänntmachunsdg.

Auf Grund der Bekanntma®ung zur Fernhaltuná unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (NGBl. S. 603) habe ch dem V usiks{üler Rudolf Ktummeé in Bétlin, Friedrid ix. 189, durch Verfügung vom heutigen Tage dèn Handel mit Gegenständen des täglihen Be- darfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.

Verlin, den 14, Dezember 1920,

Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froißheim.

BekanuitmaMGung. _Auf Grund der BVekanntmacung zur p ng unzuverlässiger ersonen vom Handel vom 23. September 1916 (REBL. S. 603) habe ih dem Musiker Eugen Herm in Berlin, Fen straße 9, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bédarfs wegen Unzi- vérlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. Berlin, den 10. Dezember 1920.

Der Polizeipräsident. Abteilung W. I. V.: Froißheim.

Bekanntmachung. Auf Grund der Bekagntmächung jur Fernhalkung unzuverlässiger ersonen vorn ENe bom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) abe ih dem Schankwirt Simon Altkorn in Bexlin, arfusstr. 26, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglihen Bedarfs wegen Un- zuverläfsigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. Berlin, den 14. Dezember 1920.

Der Polizeipräsident, Abteilung W. J. V.: Froißheim.

BekanntmaMGung.

Die Gast- und Schankwirt\chaft „Goldener Stern“ des Rihard Rhemus, hier, Plan 4, ist auf Grund des § 1 der Befanntmahung des Reichskanzlers zur Fernbaltung urizuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 g e- {lossen norden. Dem Inhaber U dex Fortbetrieb der Gast- und Shankwirtscha ft bis auf weiteres unte r- sagt worden. Die Kosten der Bekanntmachung sind dem Be- troffenen auferlegt. :

Eisleben, den 20. Dezember 1920.

Die Polizeiverwaltung. I. V.: Dr. Waltsgott.

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Bekanntmachung. Auf Grund des-§ 1 der Bekanntni * vom 23. September 1915, d iFéenbaltady erbenalsione sonen vom del, it de äcker und Konditor Gustav Schreiber, ièr „Dhermarft 1 é

2 d Verfüg vom heutigen Ta r T A T Gcgen hiudao Lo L

e der täglihen Bedarfs auf weiteres untersagt worden. Die Kosten dieser Bé- fanntmahung wie auch des sonstigen Verfahrens fallen dem Be- troffenen zur Last. i Görlitz, den 17. Dezember 1920.

Die Polizeiverwaltung. J. V.: Viebeg.

Nichtamlliches.

Deutsches Neich.

Auf Grund des dischPAnilhan Abkommens Über den Gefangenenaustaush sind am 20. d. M. in Stentsch ‘wiederum 27 deutsche Rei ch#an aren é in Austausch gegen gege Staatsangehörige den deutschen Behörden übergeben worden. Die ausgetauschien Deutschen waren zum Teil in Dombie bei Krakau interniert gewesen.

Oesterreich. ;

Eine Verordnung der Bundesregierüng verfügt entsprechend

den Vertrag von St. Germain die T P der in

N oder in privater Verwahrung befindlihen Kriegs -

waffen sanit Munition, die von besonderen Kommissionen übernommen werden sollen. -

Uttgärtt.

Wie das Ungarische Korrespondenz-Bürs meldet, hat die sozialistish-kommunistishe Herrschaft in Fünfkirchen aufgehört zu bestehen. Die sozialisti)ch-kommunistische Partei erließ eine Kundgebung, in der sie den Zusammenbruch auf mangelhafte Unterstüßung seitens der serbishen Behörden zurückführt. Die Stadtverordneten werden zur Abdankung auf- jefordert. Die Geschäfte werden vorläufig von untergeordneten

eamten geführt. Das gestürzte Regime unter)tand der Führung der ehemaligen Minister aus der Karolyizeit Bela Linder und Martin Lovasy. :

Grof-Sritannien und Jrlaud.

Lord Robert Cecil erklärte einem Vertreter des „Reuterschèn Büros“, das Ergebnis dér Völkerbunds- versammlung in Genf lasse Fch wie folgt zusammenfassen :

1. Die Errichtung eines Internationalen Gerichts- bofs. Wenn auch die Nehtsprechung dieses Gerichtshofs von frei- williger Annabme abhängig sei, babe doch bereits eine so große Zahl Staaten si bereit erklärt, ihm ihre Streitfälle zu unterbreiten, daß man seine Nechtspre(ung in weitem Maße als eine einer obliga- torishen gleicfkomménde bezeichnen fönne. i

92, Der Völkerbund ‘habe die Aufnahme neuer Staaten genehmigt. Es sei ein gutes Zeichèn für die Zukunft, daß Oesterrei und Bulgarien zugelassen wordén seien. Dié Zulassung Deutschlands werde denselben Bedingungen untêtworfen werden, wie die von Bulgarièn. És werde niht unumgänglih notwendig sein, daß Deutsland alle seine Verpslihtungen aus dém erfüllt babe, vielmehr werde cs genügen, daß es Beweise seines auf- rihtigen“und gutén Willèns gebe. / -

Es seien Maßnahmen, betreffend die E nt w äffnung, ge--

troffen worden. j 4. Ein weiteres Ergebnis sei das Erfuchen um die Rafifizierung der Pariser Abmachungen, betreffend deu Handel mit Waffen,

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5, die Bestimmung der notwenbigen Maßnahmen, um einen Druck auf widerspenstige Staaten auszuübén.

Endlich bezeihnete Robert Cecil die Beschlüsse lber die Mandatsfráäge als sehr großen tatsahlichèn Fortschritt.

Anläßlich der Debatteüber die Arbeits losigkeit erklärte der Premierminister Lloyd George, daß der Präfident des Handelsamts augenblicklich mit den hervorragendsten, er- fahrensten Geschäftsleitern einen Plan für ein Kreditsystem erwäge, das die Handels beziehungen mit Mitteleuropa ermöglichen würde. Wenn dies gelinge, werde es das beste Mittel sein, um die Arbeitslosigkeit in England zu beseitigen. Die Arbeitslosigkeit werde nicht eher vershwinden, als bis in Europa gesunde Verhältnisse hergestellt seien.

Hierzu bemerkt .die „Daily Mail“:

Die Zulassung Rußlands zum englischen Markt würde sofort in einem halben Dußend wichtiger Industrien die Arbeitsverhältnisse verbessern. Daëéselbe gelte auch für Deutschland, Oesterrei, Poien und andere Nationèn Mitteleuropas. Es frage sich nur, ob ein Kredit gefunden werden könne, um diesen Staaten die nötige Kauf- kraft zu geben. Es handle sich vor allen Dingen darum, zu wissen, wie die Regierung diesem Problem gerecht werden wolle, vorausgeseßt, daß sie das überhaupt selber wisse.

Nach- einer Reutermeldung haben Regierungs- truppen das Dorf Ballinalee als Vergeltung für einen Angriff auf eine Polizeikaserne zerstört. Die meisten Ein- wohner sind geflüchtet. ;

Frankreich.

Die Bots{hafterköónferenz hielt gestern vormittag eine Sibung ab. Sie hörte den Bericht der interalliierten wirt- schaftlihen Kommission über die Bestimmung des Artikels 307 des Versailler Friedensvertrags und entschied, daß alle, in diesem Paragraphen festgeseßten Formalitäten und Fristen sich auch auf die Patentangelegenheiten erstrecken sollen.

Nach ciner amtlichen, von der „Agence Havas“ ver- breiteten Mitteilung wird gegen den 28. Dezember eine Konferenz der Ministerpräsidenten von Frankreich, England und Jtalien in Nizza oder Cannes, stattfinden.

Jn der Kammer wurde gestern die Jnterpellation des Abgeordneten Soulier beraten, die darauf ausgeht, die Regierung zum Kampf gegen die bolshewistishe Propa- ganda zu bewegen.

Laut Berit des „Wolffshen Telegraphenbüros" erklärte der Abgeordnete S o ul ier, daß der Ausfall der Wahlen im Departe- ment Lot-et-Garonne, in dem die Sozialisten cinen verstorbenen Ab- geordneten, der dem nationalen Blod angehört hatte, erseßen, ihn zu der Interpellation veranlaßt babe, weil fih das Außerordentliche erz eignet habe, daß ‘die Reg enn in dem Wahlkreise des Minister» präsidenten geschlagen worden fet. Frankreich sei moralisch gesund, aber man düufe das Land nicht si selbst überlassen. Der Minister- präsident müsse öfter vor dem Lande spreden, um ihm Richtung und Seele zu geben. Der Abgeordnete wandte sch gegen die links- pen {en Blätter und au gegen die angeblihe Propaganda von Saillaux. :

An zweiter Stelle interpellierte der . sozialistishe Abge- orbnete Berthon, was die Regierung zu tun gedenke, um der

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Versailler -Vertrage

royalistischen Propaganda gegen die republikanischen Ein-

tungen entgegenzutreten. Oft ftúrmiss chren von detn Noyvalistenführer Léon Daudet ern, erörtétte der Abgeordnete die Propaganda der tei, besonders die Tätigkeit der Action Francçaise. ; ae ter des L Ske ed erflärte, daß man wobl kaum von Guld oder auch nur Nachsicht der Regierung gegenüber denr bolshewistisGen Problem sprechen könne. Die Regierung wolle feinen amtlihen Druck bei den Wahlen ausüben. Diese Taktik babe der Senat gebilligt. Die Kammer werde wobl nichts anderes tun. Dae Sozialist Sembat erklärte, man habe in den Wandel gen der Kamtner {on vorgestern hören töônnen, was mit der Jaterve ión Soulier bezwéckt würde. Gewisse Kreise Hätten es e wün E dan die MNegierung über eine andere Frage als ú rage der SMertal des Landes, die der em! Kriegsminister Lefèvre aufgeworfen habe, zu Fall käme. Fm weiteren Debatte betonte der Ministerpräsident Le y-

gues, die Orientfrage, die türkishe Frage, die russische Frage, die iechishe Frage und endlih die Frage des Wiederaufbaues des Landes müsse die ganze Aufgabe der Regierung bilden. Sie wünsche die Latignalt Zie araufribtuag n Le on T T wenn noîwéndig, and gégen anda }ozl und wirt: schaftlicher Auflösung verteidigen. 2 Es wurden hierauf sieben Tage3ordnungen eingebraht, von denéèn der Ministerpräsident der Tagesordnung Doussaut zustimmie, die die Erklärungen der Ne: terung billigt und dhe das Vertrauen ausfpriht, daß dié Politik republikanischer, nationaler und - sozialer Einigkeit, die das Land am 16. November 1919 durch die oe Wahlen gebilligt habe, fortseßen werde. Der -ersté Tei der Tagesordnung Doussaut wurde mit 420 gegen 155 Stitunez angenommen. Hierauf sezte eine längere Debatte ein. (sz wurden verschiedene Zusaßäanträge zur Tagesordnung Doussäu gestellt, bis schließlich mit 300 gegen 230 Stiminen ein Tagesordnung angenommen wurde, die die Erklärung der gens billigt, im Vertrauen darauf, daß sie eine Politik der republikanischen, sozialistishen und nationalen Union betreibe, die auch die Halongelaue respeltiere. Die Tagesordnung verwirft {ließli die revolutionären, bolschewistischen, klerikalen und royalistishèn Umtriebe.

Rufilánd.

Nya Dagligt Allehanda“ meldet, daß die Erregung in Moskau mit jedem Tage zunehme und ihren Höhepunkt erreihte, nahdem der Beschluß der Sowjetregierung, betreffend die Bewilligung von großen Konzessionen an ausländische Kapitalisten, in der Oeffentlichkeit bekannt geworden war. Die Erregung \ck so stark, daß der Rat- der Volkskommissare be chlossen habe, nah Petersburg überzusiedeln. Als Grund dieser Uebersiedelung gebe der Rat an, daß die erregte Stimmung die ruhige Arbeit der Regierung stôre. Jn dem Telegramm EN es ferner, daß die Volkskommissare sich niht auf ihre

ußabteilungen verlassen könnten, weshalb sie noh vor der beschlossenen Üebersiedelung chinesische und leitishe Truppen eulantinengezaget hätten, unter deren Schuy die Uebersiedelung stattfinden solle.

/ ; Ftalien.

_ Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani” Hat der General Caviglia infolge der Weigerung d’'Annunzios, ih zu unterwerfeck, und der Landung von Fiumer Legionären in Dalmatien die effektive BloÉade in \chärfster Form über Fiume, Veglia Arbe und-San Marcó erklärt. Personen, die diese Orte verlassen wollen, wurde eine Frist von 48 Stunden bewilligt. Caviglia-xictete Proklamationen an seine Truppen, die Legionäre und dit Eik- wohner von Fiume.

Bei der Beratung der provisorishen Budgekzwölftel in der Kammer stellte der Ministerprä}sdent Giolitti die Ver- trauensfrage. Eine von ihm genehmigte Tagesordnung wurde mit 248 gegen 93 Stimmen angenommen.

Belgien. (

_Laut Meldung der „Havas-Reuter-Agentur” ist auf det Brüsseler Kön ferenz vereinbart worden, daß die Sonder: besprehungen während der Vertagung der Seer ihren Fortgang nehmen solle, indem die alliierten Sachverständigen mit den deutshen Sachverständigen in Verbindung bleiben. Den deutschen Delegierten wird vorgeschlagen werden, si am 10. Januar mit festen Vor'chlägen und genauen Antworten aut s e ihnen übermittelten Fragen in Brüssel wieder ein- zufinden.

Eine Anzahl deutscher Delegierter, insbesondere der Staais sekretär Bergmann, begeben sich nah Paris, was ken Austaush der Ansichten besonders über das Problem der Neparation in natura erleichtern wird, welches au [regen Seite Seydoux anvertraut ist. Lord d’'Abernon,- der die Frage der Reparationen in Geld behandelt, wird fih hintereinander nah Paris, London und Berlin begeben. Unter den anderen Spezialdelegierten sind zu nennen d’A melio- Pandelsf die Handelsbeziehungen, Sekib o-Japan für die

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andelsflotte und OmerLepreu -Belgien für die deutschen chulden im Auslande. Cheysson ist beauftragt worden, die Möglichkeit von Streihungen im deutschen Staats- haushalt zu studieren. In dieser Hinsicht wird darauf aus- E gemacht, daß einer der Hauptgrundsäße, den die von den Sachverständigten verfertigten Berichte enthalten, in einer Reihe von Maßnahmen besteht, die dazu dienen sollen, den ganzen Komplex parasitärer Ausgaben hinsichtlich der Aus- führung des Friedensverirags, welhe sowohl die Budgets der Alliierten- wie des Deutschen Reichs belasten, einzuschränken. __ Der Gesamtplan der Reparation in natursa t in seinen großen Linien schon weit vorgeschritten; in Einzelheiten muß er noch ausgearbeit werden. Das ist eine langwierige Arbeit, die die volle Energie und Arbeitskraft des ersten französishen Delegierten Seydoux in den folgenden Tagen erfordern - wird, wo er häufig mit dem Staatssekretär Verg- mann qu sprechen haben wird. Für die Reparati0n in Geld hat die Vereinbarung von Boulogne einen Rahmen geschaffen, in welchem man meint, si pte zu fönnen. Es wird auch von einem eistrei jen System gesprochen, durh welches die Alliierten bald ly in Reparationen in natura, bald an den Reparationen in L oder an beiden gleichzeitig teilnehmen würden, na en dringendsten Bedürfnissen, welches gleichzeitig ermöglichen würde, die Ausfuhr Deutschlands so zu begünstigen, daß N die Erholung sciner Valuta und seiner wirtschaftlichen Lage E wird. Aber Em e E T Bio nauen Angaben gema ns 1 ‘f; anderen Vorschläge auch noch die Billigung der beteiligien Regierungen finden. : n ändigen Jn der gestrigen Sißung der Sachverständigen? 404i R laeroix laut amilicher Mitteilung bekannt, daß es zur Feststellung der den allierten Rege Lr zu unterbreitenden Anträge erforderlich sei, die Arbeiten

Konferenz für zwei Wochen zu en. Die Keit soll dazu benugt werden, die gégenwärtig im Gange etne init suchungen zu Ende zu führèn. Dabei soll nah der bidherigen für t he rüfende Frage zuständigen deutschen Sacversändieen in k rage zujitandiaen deuten verstandigen gühlung leibi. Der Staatssekretär Bergmann crflârie, die he Delegation wisse niht vorbehaltlose Aufnahme (accueil réservé) zu würdigen, die ihren Bemerkungen seitens der alliierten Denen zuteil geworden sei, und erklärte si mit dém für die Wiederaufnahme der Arbeiten vorgeschlagenen Zeitpunkt einverstanden. Die deutschen verständigen würden die Arbeit der Berichterstatter nah Möglichkeit fördern. elacroix forderte die beiderseitigen Delegierten auf, mitein- ander in Fühlung zu bleiben, um die Prüsnd der behandelten is en zu erleihtecn, und seiné Hilfe nspruch zu nehmen, óbald eine Zusammenarbeit sih als notwendig herausstelle.

Belgische Blätter veröffentlichen folgende Note über Eupen und Malmedy, die ihnen vom Ministerium des Aeußern zugegangen ist:

Die deutsche Regierung bat dem Generalsekretariat des Völker- bunds unter dem 30. November ein Schreiben zugehen lassen, dem als Anhang ein Memorandum mit den Bemerkungen der deutschen Regierung über die Entscheidung des Völferbunbrats vom 20. September über die endgültige Wiederangliederung (rattache- ment) an Belgien beigefügt wird. Das Generalsctretariat des Vólkecbunds hat dieses Dokument den Mitgliedern des Völkerbunds mit der bereits aus Genf bekannten Note vorgelegt. Das belgisde Ministérium des Aeußern erklärt dazu: „Aus dieser Note ergibt si, dáß die Zuweisung dieser beiden Kreise an Belgien turch den Völkerbundrat einé endgültige geworten ist, und daß der Völketbund der Ansicht ist, daß die deutsGen Behauptungen dur den ausführlichen Bericht der belgischen Regierung vom 17. August widerlegt worden sind. Diese Note macht den Erörterungen zwischen Deutichland und dem Völkerbund über Eupen und Malmedy definitiv

ein Ende,“ Niederlande.

In der Zweiten Kammer erklärte gestern bei der Beratung über den Etat des Auswärtigen der Minister van Karnebeek?, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ berichtet, die Regierung lege der Aufnahme von Handelsbezieh ungen mit Rußland keine Hindernisse in den Weg, aber fie könne auch keine Verantwortung für diese Handelsbeziehungen auf sich nehmen. Bezüglich des diplomatishen Zwischen- falls mit Serbien wiederholte der Minister, die Ne g habe großes Wohlwollen gezeigt, aber dieses Wohl- wollen sei durch die Würde des Staats begrenzt. Er rate. der Kammer, jeßt abzuwarten, wie die Angelegenheit fi entwickeln werde. Der Minister versprah weiter, der Kammer eine Denk- E vorzulegen über die Haliung und die Eindrücke der niederländishen Delegation bei der Völkerbunds- versammlung in Genf.

i Dänemark. cher die Dea L ges, betreffend die Summe, die Dänemark als Anteil an der deutschen und der

‘preußishen Staats\huld sowie als Erstattung für

Staatzattiven in den abgetretenen Landesteilen tragen soll, wird von „Rißaus Büro“ mitgeteilt, daß die Dänen bei ben Verhandlungen die verschiedenen Staatsaltiven mit 77 Mil- lionen Kronen bewertet haben. Hierbei seien jedochdie Anteile anden

- Staatsschulden von zirka 35 Millionen Mark nicht mitgerechnet. “Deutscherseits wurde der Wert der Staatsäktiven für August 914 mit 85 Millionen Goldmark angegeben, wozu 22 Mil-

\anen Goldmark für Staatsshuldenanteile kämen. Da es nicht qlicéte, über diese Summen zu einer Einigung zwischen den sarteien zu gelangen, beschloß man, die Entscheidung der Néparationsfommission anzurufen. Bei den nun folgenden Verhandlungen wurde die von Dänemark zu zahlende Gesamtsumme auf 65 Millionen / Goldmark angeseßt, die vor dem D. Dezember zahlbar find, und zwar ohne Zinsanrehnung. Die Summe macht nah dem heutigen Kurse 102 845 000 Kronen aus. Die Auszahlung _ erfolgt an die Reparationskommission in New York. Die Besißungen des Herzogs Ernst Günther sowie die Anteile Preußens an den Kreisbahnen und eine Reihe anderer Besigtitel find in dieser Ordnung nicht miteinbegriffen. Diese Fragen sollen in direkten Verhandlungen zwischen Deutschland und Dänemark erledigt werden. z : ? /

Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ hiêèrzu bemerkt, dürfte nah den bisherigen Nachrichten die festgesezte Summe von 65 Millionen Goldmark zutreffen. Eine amtliche Mitteilung ist den deutshen Stellen jedoh noch nit zugegangen.

Türkei. q

Nath eïner Reutermeldung hat die armenishe Sowjet- regierung ein Ultimatum an die Regierung von Georgien gerichtet, in dem Räumung der neutralen Zone zwischen beiden Ländern gefordert wird. Die georgische Re- ieruna hat diese Forderung unter Berufung auf das mit der früheren armenischen Regierung abgeschlossene Abkommen ab- elehnt. y : Wie die „Times“ ferner meldet, hat die armenische Sowjetregierung nah Abschaffung des Privateigentums alle aus ändischen Schulden und offiziellen Verpflichtungen für ungültig erklärt.

Bulgarien. L

Die bulgarishe Regierung hat, bolschewistishen Blättern cafolas, tuen Tichitscherins um Wiederauf- nahme der diplomatischen Beziehungen mit Sowjet- Rußland zurückgewiejen. :

Amerika.

n amerikanishen Repräsentan tenhaus hat der Abgeordnete Crooïe beantragt, den Präsidenten Wilson zu er- suchen, alle Nationen zur Beschickung einer internationalen Konferenz in Washington einzuladen, um die Wege zu iner allgemeinen Abrüstung zu prufen.

Parlamentarische Nachrichten.

Der preußischen Landesversammlung ist der

71. Bericht da [Ven „sHuldenkommission über die Verwaltung des Staats\schuldenwesens vorgelegt worden, der auf das Rechnungsjahr vom 1. April 1918 bis 831. März 1919 bezieht. , f Nah dem Bericht haite am 31. Man 108 die preußische Staats\{chuld 10781,544 Millionen Mark betragen. Bis zum / 31. März 1919 kamen 3942,827 Millionen Mark in Zugang, o bas zu diesem Zeitpunkt die Staatós{uld sich auf 14 723,667 Millionen Mark stellte. An laufenden und rüständigen Zinsen waren im Rechnungs- jahr fas R a eng bis 31. ¿Mars 1 en us Mare u za on sind 59 | ionen È geza orden un

Millionen Mark rüdckständig geblieben.

: zr von Tabak, : garren n und igareté lón I das deutfche Wirtschaftsgebiet im 2. Viertel des Rechnungsjahres 1920.

S

Nath der Handelsstatistik (Spezialhandel); 3 der Beslimmungen ite bie Tabatstetistir

Tabakblätter, „unbearbeitet

(Statist. Nr. 29)

Zigarren Zigaretten

(Statist (Statist. Nr. 2209) | Nr. 220)

Menge | Wert |Menge| Wert |Menge| Wert 100 kg [1000 4 1100 kgi1000.4/100 kz/1000.4

l, 1 13) 112 35! 1110 393 515) 41 3188 465! 6659 u «f 2367| 25381} es Dänemark . . 99 S éin ivi Elsäß-Lothringen. . 21 : 1 20 1 23 anfreih . . ., 50 4 37| 469 ieBenland . . . } 10846 121 200 Großbritanuien 1201/19 877 Niederlande . 1085 61 698 Oesierreih . . 2 Ungarn . « Rumänien . . i Nordrußland . 98 Südrußland 1204 Finnland . ü 27

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Wohkfahrtspflege.

Die „Deutsche Kinderhilfe“, Volkésammkung für das notieidende Kind, erläßt cinen A ufruf, in dem ein Weg zur Ver- ringerung des großen Heeres der kranken und glückosen Kinder gezeigt wird. „Auf jedem für den heiligen Abend festlih ges{müdten Tische“, heißt es in dem Aufruf, „muß als größte Freude für den Schentenden und für die Beschenkten eine Anweisung zugunsten der Volkssammlung für das notleibende Kind liegen unabhängig davon, ob schon vorher hierfür Beträge gespendet worden sind. Nirgends, wo Weihnachten gefeiert wird, darf dicses Gesenk feblen. Renn die Mittel beschränkt sind, müssen die zu Beschenkenden freiwillig auf Gaben verzihten, um ihre Pflicht den notlcidenden Kindern Deutschlands gegenüber zu erfüllen. Wenn viele, fehr viele diesen Weg gehen, dann wird nicht nur ein großer materieller Erfolg erzielt, sondern es wird was unverglei(@lih wertvoller ift Teihnadten 1920 ein wirkliGes Volksfest, da es auf dem Gefühl innerer Verbundenbeit und auf dem Geist der Veraniwortung des Einzelnen für die Gemeins{aft beruht.“ In jeder Stadt nebmen die Banken, Sparkassen und Postämter Spenden für die „Deutsche Kinderhilfe“ entgegen, fonst Postscheckonto Berlin 89 900 Deutsche

Kinderhilfe“. Kunst und Wifseuschaft.

In der Dezembersihung der Anthropologishen Ge- fellshaft berihteie Dr. M. W. Hau ch1 ld=- Göttingen über seine anthropologischen Forschungen unter den Völkern Kleinasiens. Der Voriragende hat während des Weltkrieges Gelegenheit gehabt, m den Gefangenen- lagern die Asiaten zu messen; dazu kommt noch der Aufenthalt in der Türkei, woselbst ihm während dreter Jahre in den Hospitälern die Möglichkeit geboten war, diese Studien zu ver- vollständigen. Dr. Wagen Zeil war dabei sein Mitarbeiter und hat eine große Anzahl von Diapositiven für die Vorführung der wichtigsten Typen hergestellt. Kleinasien ift im Laufe jeiner langen Geschichte steis von einer A&erbau treibenden Bevölkerung bewohnt gewesen. Auf scinem Boden find Hethiter, Perser, Griechen, Römer, Araber, Seldshuken und Oëmanen cinander in der Stellung des herrschenden Volkes gefolgt, und tros aller Wirren hat bart kaum eine Miscung dieter zahlreihen Stämme miteinander stattgefunden. Die Bevölkerung macht durhaus den Eindruck der Gleichmäßigkcit im Typus; es scheint, was nament= li hinsichtlich der Nase gilt, sih um eine cinzige Rasse zu O deln, und man hat diesen Typus als den alarodischen be=- zeihnei. Es scheint fich nach den Untersuchungen des _Vor- iragenden, der die Forschungen von Luschans ergänzen fonnte, um eine eingesesscne Bevölkerung zu handeln, die in ihrem Typ vom Osten aus Asien und vom Westen aus Europa her durch anders8artige Stämme beeinflußt worden ist: eine Ein- wirkung, die sih über Jahrhunderte ausdehnt. Die heutigen Bes wohner Kleinasiens, soweit sie Türken, Armenier und Juden sind, konnten vom Vortragenden in sehr großen Mengen gemessen werden; die kleineren Nomadenstämme bilden nur einen geringen Bestandteil der kleinasiatischen Bevölkerung. Zwischen diejen drei Stämmen nun sind wegen der dur den Glauben errichteten Schranken Mischehen selten, so daß man auf tleinafiatishem Boden die Urbölker noch relativ unvermischt antrifst. Die Armenier mit ibrer Adlernase werden wir dem hethitishen Typus zuweisen; die Türken haben sih mit der mittelländischen Rasse zuw lt während die Juden aus der orientalishen Rasse ents profsen sind, und wie die unter ihnen vorhandenen blonden

ndividuen bezeugen, mit Nordländern gemisht worden sind; doch haben offenbar auch andere Mischungen der Bevölkerung Kleinasiens das heute beobachtete Ergebnis gezeitigt. Nun zeigen die Mendelschen Vererbungsregeln, daß keine Rasse sich so ver- erbt, daß wir einc reinc Linie der Kinder haben, binsicht«

lich dex Merkmalkomplexe. Kre eine Rasse mit einer er MerkmaltorpleE aerimale auf und vererben fi nach

den Regeln weiter. Bei Kreuzung von Braunhaarigen und Blonden haben wir 25 vom Hundert Blonde und 75 vom Hundert Brünette. Diese neuen Brünetten stellen an fich schon eine Mischfarbe dar. Kreuzt sich nun -die Brünette mit braun, o entitecht rot, oder bei E von brüneti und blond gleichfalls rot. So wird bei der euzung älterer Rafjen éine Kompoñnente verdeckt. Wir haben hier mit den 50 Prozent Rot cin Kreugzungsnobvum. Jn derselben Weise wie die Haarfarbe lassen sich, wie der Vortragende cs auch durchgeführt Hat, die Maße des Schâdels, dessen Länge und Breite, als faktoren auffassen. So hat man, wo lang- und breitköpfige Rassen si kreuzen, dic Tendenz zum VBreitkopf beobachtet. Wenn zwei langschädlige und zwei bxeitschädlige Rassen sich kreuzen, so wird dasselbe Veri- mal doppelt vererbt; dagegen wird dort, wo E versciedene langschädlige Rassen sih kreuzez, der Langschädel noch länger, und man spricht hier von der Vererbung der doppelten Valenz. Solche Formen finden fich bei der Mischbevölkerung, und bier ist deshalb bei der Beurteilung Vorsicht geboten, da wir es cben nicht mit reinen Typen zu tun haben. Bei der großen Variations- breite dicser Formen ist stets deren Mittelzahl entschcidend. Bei der Beurtcilung der Völker Kleinafiens ist der Umstand wichtig, daß das Land von Gebirgen umgeben und im Süden nur von der See her leiter zugänglich ist. Dieses Gebict hat Dr. Hauschild in seine UntecrsuGungen nit einbezogen. Er fonnie im Lichtbilde cine Rethe sehr charakteristischer Ver=- treter von Türken, Armeniern und spaniolishen Juden (Sephardim) vorführen, die erne lebendige Anschauung seiner Darlegungen boten. Jn der Mittelprovinz Kleinajiens, in

_Kastamuni, haben wir viel Blonde, die nah Westen wie nach Osten

gu. abnehmen; auch nehmen die Kurzshädel nach Westen zu ab. Vir haben eben im Westèn den Einfluß mittelländisher Einwanderung, während im Osten Kleinasiens arabiscc

_Zuwanderung auf den Typus der Bevölkerung cingecwirit

hat; die Armenier sind in der Verbreitung #\éehr bé- schränkt; sie haben nur 4 bis 6 Prozent Blonde, aver eine sehr große Kopflänge, was auf den Einfluß lang- ïöpfiger Elemente hindeutet. Jn der Provinz Kaftamunti tritt unter den Türken cin vlondetr, turzkövfiger Typus hervor, dessen Ursprung wohl ebenfalls auf Einwanderer zurüdck- gcht. Es tritt hier einwirfend die sarmatische Nässe (1ach Hölder) auf, die, mii diesen Merkmalen begabt, nur aus dem Westen gekommen sein kann, während die langköpfigen Individuen nur durch Einwanderung aus dem Osten zu erilären find. Dazu kommt die Ausbildung der Nase bei den Armeniern: fie ijt hethitisches Erbgut, wie es die Reliefs von Sendschirki und Voghaskoj schon bewcisen, auch haben die Türken sie vielfa erhalten. Im ganzen jedoch ist dex Armenoid-Thpus: gro, brünett, mit langem Geficht und gebogener, langer, s{malec Nase, doeh von dem hethitishen Urtypus: klein, brünett, furz- kövfig, mit hervorspringender Nase und breitem Gesicht zu scheiden. Der Vortragende faßie scine Ergebnisse dahin zu- sammen, daß in der türkishen Provinz Kastamuni, in der Mitie Kkeinasiens, fi hethitishe und sarmatishe Elemente gemisckit haben, wäßrend die Armenier mehr durch die orientalische Rañc vom Often her Einwirkuñg erfahren haben. Sic stellen das Verbindungsglicd her zwishen Türken und Juden. Was die leßteren angeht, so sind die Aschfenaïim, d. h. die wesiliGen (russischen) Juden meist kurzlöpfig, währcnd die Sephardim (spaniolishe Juden, die scit 1492 aus Spanicn vertrieben, viel=- fach in die türkischer Herrshafi unterstchenden Länder einwander- ten) langtöpfig, breitsGädlig und stärk gemischt find, bejonders mit der sarmatischen Rasse, wie cs die Wanderungen cr- flärlié magen: auch Arabcr haben an diesen Mischungen wohl ibhzen Anteil. Diese Spaniolen haben sich danu noch später mit den Kurzköpfen in Kleinasien gemischt. Währerd demna bei den Aschkenalim mehr der hethitishe Typus vorlommi, ver- ¡retèn die Spaniolen den lanagesihtigen, crientalishen Typus, der vom Thyyus der mitielländiswen Rasse verdedi worden ift.

Gcheitnrai Professor von Luschan ergänzie die Aus- führungen dahin, daß er die Kurden als zweite Quelle för die blonden Vorderasiaten anführte, die von Nordeuroväern ab- ftammen und, wo fie noch rein vorkommen, 60 Prozeni blonde, blauäugige, lanaschädlige Individuen aufweisen. Sie verliéren diese Eigenschaften im Süden, im Quellgebiet des Euphrat, da fie fich, sobald sie in die Ebene gelangen, mit Türten und Arménieru mischen. Wo das Klima ungesund ist, sterben die blonden Zn- dividuen zuerst aus. Schon im zweiten vörriftlichen JFahriaujend fennen wir zwei hethitische Typen, die innerasiatiswen Ur- sprunas sind: die Hethiter auf den ägyptischWen Denkmaleru aus der Zeit Ramses 11. und die Hethiter aus Sendschirli. Tie hethitishen Nasen mögen sich in Anatolien entwickdelt baben. Hinsichtlih der Vlondheit bei den Juden tónftaiiecrte Gcheim- rat von Luschan, daß die Juden überall die Eigenjchafien der Nachbarn annchmen. Die Urbevölkerung Kleinajiens ift nicht semitiscch; sie ist armenoid und hat Variation dur arabische Einwanderung erfabren, wofür Abraham dls Heros eponymos anzufjehen ijt. Diese Luwanderer haben semitisGe Sprache und Kultur nach Vorderasien gelracht, abcr die dort lebende Rafïse nicht wesentli geändert. Hat do auch Rozny-Prag die hethitishe Sprache ais europäische aufge- deckt, so daß damit die Wanderungen von Nordeuropä&ern nah dem nördlichen Kleinafien bezeugt werden. Dr. HausGild hat 1000 Individuen, Dr. Wagen seil 2000 reine sephacdische Juden gemessen.

In der Aecgyvptishen Abteilung der Berliner Museen (Neues Museum) führt Dr. Scharff an jedem 1. und 3. Donnerstag des Monats um 11 Ubr. Karten unentgelt- lich beim Oberaufscher. Beginn am 6. Januar.

In der Papyrussammlung (Neues Museum) balt Professor S{ubart Vorträge über Geschichte des Altertums an jedem Sonnabend um 11 Uhr. Karten unentgeltlih beim Pförtner. Beginn am s. Januar.

Gesundheitswesen, Ticrkraukheiten und Absperrungs- maßregeln. Dem Rei8-Gesundbeit2amt if das Erlöshen der MauTks- und Klauenseuche vom Shlahtwiehhof in Dresden am 20. Di zember 1920 gemeldet worden.

Theater und Musik. Theater in der Königgräßer Strafe.

Oskar Wildes sattsam bekannte cinaktige Tragëdie eSalome“ ist jet siebzehn Jahre nah ihrem ersten Erscheinen in Berlin in decn Spielplan des Theaters in der Könirgräzer Straße aufgenommen worden. Das Werk ift, des s{ilernden Mantels ente feidet, den Richard Strauß) Musik darüber gebreitet bat, nit m recht ertcäglid, es sci denn, daß cine überragende shanspicler@ Leistung die Titelrolle psrebeologiih fo fessclnd acstaltet, daß die Salome nit ledigli als niedrig sirnlider Charakter wirkt, sondern zum Sinnbild einer durch und dur verfaulten, dem Untergang ge weihten Gesellschaft erboden wird. Das ift Maria Orska, der jesigen Darstellerin der Salome, nit gelungen. Sie t keine vèrwbbate und verderbte Vrinzeisin ven JIudäa, sondern eine Ueine affektierte Tänzerin oder Operettendiva, die mit du S wenn ibr cin Vebling&wuns versagt wird.

fieben Schleier, so naturalistish er aub von wurde, erreihte bei weitem mckcht diz W Künstlerin wie Barbara Kemp im Oper Mittelpunkt der jchigen Aufführung diese Salomé, sondecn Ludwig Hart: mit scharfem Verstand den d war vorauäsehen, ader er gibt nit